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Thema: Mein Diskusbecken, eine Abhandlung über Aufbau und Ausstattung  (Gelesen 8093 mal)

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Hallo zusammen,
es gibt keinen Zierfisch über den mehr Bücher im letzten Jahrzehnt verfasst wurden als über den Diskusbuntbarsch. Hierbei sind noch nicht mal die vielen Beiträge in Fachmagazinen und Zeitschriften berücksichtigt. Blicke ich zurück in die Zeit meines Einstieg in die Diskuspflege, so muss ich resümieren, dass es in der Mitte der 70er Jahren keine Literatur hierzu gab, nur sehr wenig in Fachzeitschriften veröffentlicht wurde, spezifisches Wissen wie ein Schatz gehütet wurde und es ein steiniger und kostspieliger Weg zur Kenntnis über die richtige Diskushaltung war.
Heute können wir auf das publizierte Fachwissen erfolgreicher Diskuszüchter und Ichthylogen zurückgreifen und ein gesicherter Start in die Diskushaltung ist garantiert. Doch ist dem wirklich so?
Ich wurde gebeten über meine Erfahrungen in der Diskushaltung zu schreiben und komme dieser Bitte gerne nach, obwohl ich kein Spezialist oder Koryphäe in der Diskushaltung bin. Mein Beitrag wird sich nur auf meine Herangehensweise, den gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnissen beschränken und stellt nicht den Anspruch an Unfehlbarkeit.  Hierbei sei betont, dass mein Ansatz zum Wiedereinstieg 2008 in der Haltung im Gesellschaftsbecken lag und sich nur auf Nachzuchten beschränkte.
1. Planung
Wenn der Wunsch zur Haltung des " König des Amazonas" verfestigte Form annimmt, dann ist es an der Zeit eine umfassende Planung in Angriff zu nehmen. Sie beginnt mit der möglichen Größe des Aquarium. Die Ausgangsgröße sollte bei 150*60*60 oder 150*50*60 liegen. Nach oben gibt es keine Begrenzung. Pardon doch, die Statik! Also ist es dringend angeraten einen Statiker zu Rate zu ziehen oder an Hand der Bauunterlagen eigenständig die Traglast zu berechnen.
Die Höhe eines Diskusbecken sollte immer mindestens 60 cm sein um den Tieren, die sehr groß werden können, immer genug Raum zwischen Bodengrund und Wasseroberfläche zu bieten. Die Tiefe ist meiner Meinung nach bei max. 60 cm ausreichend, denn hier ist es schon äußerst schwierig den hinteren Beckenrand/Boden zu erreichen.
Ich habe mich für ein Standardmaßbecken von 150*50*60 entschieden und selbiges mit einen vom Tischler gefertigten Unterschrank bestellt.
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1.1.Technik
1.1.1 Wasseraufbereitung
Dies ist der umfangreichste Teil der Planung, denn hier musste ich alle Parameter meiner Vorstellungen mit den notwendigen Anforderungen in Einklang bringen.
Beginnen wir mit dem Wasser. Ausgangsgrundlage ist eine Analyse der Wasserwerte meines Wasserversorger. Hier spielen die Werte von Karbonathärte, Nitrat, Silikat und Ph-Wert eine Rolle.
http://www.bwb.de/content/language1/downloads/WW_Analysedaten_2016.pdf
Den Analysen konnte ich entnehmen, dass ein Wasser mit einen relativ hohen Karbonatwert zur Verfügung steht und dieser Wert steten Schwankungen unterworfen ist, da im Verbund ein Mischwasser angeboten wird.
Die Wasserausgangswerte in bezug der Karbonathärte waren für eine Haltung des Diskus auf lange Zeit ohne Probleme nicht geeignet. Hier war die erste technische Entscheidung zu treffen, der Kauf einer Wasseraufbereitungsanlage. Es gibt mehrere Möglichkeiten um das Wasser diskustauglich aufzubereiten. Dies kann mit einer Osmoseanlage, einer Kathi und Annianlage oder eines Mischbettvollentsalzer geschehen. Bei der Osmose werden vom einfließenden Wasser 2 Teile verworfen und nur 1 Teil genutzt, bei der Kathi/Anni muss das Wasser erst aufgefangen und gelüftet werden. Außerdem erfolgt die Regeneration der Säulen mit Säuren/Laugen und dazu hatte ich keine Lust mehr. Ich entschied mich für einen Mischbettvollentsalzer. Arbeitsweise einfach beschrieben: Wasser oben links rein und zu gleichen Teilen oben rechts als vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) und zusätzlich von allen Schadstoffen gereinigt heraus.
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Ich gehe nicht weiter auf die Spezifika der einzelnen Arten der Wasseraufbereitung ein, dies kann jeder für sich selbst nachlesen.
Ich vermochte nun mein Wasser zu enthärten aber es bedurfte noch einer Aufbereitung um es diskustauglich zu machen. Hier wäre wiederum ein Auffangbehältnis notwendig gewesen um das VE-Wasser mit Diskusmineralien aufzubereiten. Hierzu fehlte mir leider der Platz. Die Lösung war das Verschneiden des VE-Wasser mit dem zur Verfügung stehenden Leitungswasser. Deshalb entschied ich mich für einen Karbonitfilter, welcher dem Leitungswasser alle noch vorhandenen Schadstoffe entzog und im Ergebnis mit den notwendigen Salzen versehen war. Den Mischbettvollentsalzer kann ich ein knappes Jahr einsetzen, dann sinkt die Leistung rapide.  Der Austausch des Mischbettharz erfolgt schnell und unkompliziert. Die Säule wird aufgeschraubt, das verbrauchte Harz entnommen und durch fabrikneues Harz ersetzt. Es ist angeraten fabrikneues Harz zum Einsatz zu bringen, denn das regenerierte Harz, welches auch angeboten wird und kostengünstiger ist, ist in der Rückhaltung bei meinen Wasserwerten schneller erschöpft.. Hier muss jeder für sich persönlich entscheiden.
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Alles weitere war nun eine mathematische Aufgabe um zu errechnen zu welchen Anteilen ich beide Wasser in das Becken einleiten konnte. Hier half mir ein Berechnungstool weiter:
http://www.zierfischforum.at/gh_kh_leitwert.php
http://www.deters-ing.de/Berechnungen/Berechnungen.htm
Im letzten Link bitte zur Berechnung das Tool " zusammengesetztes Wasser" benutzen.
Die diskustaugliche Wasserfrage war zu einen Teil, was den technischen Part betraf, gelöst.

1.1.2 Filterung
Der nächste Part war die Filterung. Diese schafft die Grundlage um das Wasser im Becken für eine gewisse Zeit lebenswert zu halten. Man kann sich vorstellen wie groß der Anfall an Abbauprodukten in einen Becken ist, wenn dieses mit reichlich Fischen besetzt wurde, täglich mehrfach ein Futtereintrag erfolgt und Detritus durch Zerfallsprozesse entsteht. Hier muss ein leistungsfähiger Filter seinen Dienst versehen. Es gibt hier die vielfältigsten Filteranlgen und ich habe mich für einen Außenfilter, einen Topffilter, entschieden. Hinschtlich der Filtergröße sollte in einer Stunde der gesamte Inhalt des Becken zweimal den Filter durchlaufen haben. Das bedeutet für mein Projekt  einen Filter zu wählen, welcher mindestens für ein 600 Literbecken oder höher konzipiert wurde. Meine Entscheidung ein Eheimfilter und dieser, versehen mit einer Heizung, erfüllt seine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit. Ich habe die Filtereinheit noch etwas verändert, indem ich einen Fluval 405 als Vorfilter vorgeschaltet habe und somit eine Vorreinigung gewährleiste.Aus dem Fluval 405 wurde der Antriebsmagnet entfernt und somit kann das Wasser ungehindert vom Eheim professionel 3 600t angesaugt werden. Zusätzlich befindet sich am Filtereinlaufstutzen noch eine Filterpatrone, die den groben Schmutz auffängt. Diese Filterpatrone muss alle 3 Tage gereinigt werden!
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Den Fluval habe ich mit Filterschwamm grob/fein und Bio Balls Kugeln ausgestattet dadurch erfolgt eine Reinigung des Wasser von Schmutz und Schwebeteilchen. Der Eheim ist mit Eheim Mech(1 Kammer), Eheim Substrat(1 Kammer) und Sera Siporax(2 Kammern) von unten nach oben bestückt. Damit gewährleiste ich anfangs nochmal eine Schwebestoffklärung und leite in eine biologische Filterung weiter.
1.1.3 UV-Klärer
Über den Einsatz eines UV-Klärer gehen die Meinungen stark auseinander. Ich habe in den ersten Jahren einen UV-Klärer benutzt, da mein Besatz sehr umfangreich war und demzufolge auch die Keimdichte( Keimbelastung) im Wasser nach dem Wasserwechsel bedingt durch Besatz/ Futtereintrag schnell wieder anstieg.
  Beachtet werden muss jedoch, ein UV-Klärer hat ständig in Betrieb zu sein! Ein sporadischer Betrieb ist kontraproduktiv, denn in der Abschaltphase steigt die Keimbelastung aufgrund der hohen Temperatur im Becken, der abgestorbenen Biomasse rasant an und man hat das Gegenteil der Zielstellung erreicht.
Gegenwärtig habe ich den UV-Klärer aus meinen System ausgegliedert, dazu aber im weiteren Verlauf mehr dazu.
1.1.4 Licht
Zum Zeitpunkt meines Neustart war LED noch kein Thema und ich habe mich für T8 Leuchten entschieden, obwohl T9 allgegenwärtig als neue Beleuchtungsart im Einsatz war. Ich kannte T8 noch von früher und deshalb waren sie mein Start. Ich habe nur einen Balken mit 2 Röhren eingesetzt, welcher für den geplanten Pflanzenbesatz vollauf ausreichend war. Derzeit beleuchte ich mit LED und verwende das Sera LED X-Change mit:
 neutral brillant wihte, daylight sunrise und plantcolor sunrise. 
Diese Röhren konnten mit Hilfe eines Adapter in die vorhandenen  T8 Fassungen eingebaut werden.                                             
Gesteuert wird die Beleuchtung über einen LED Digital Dimmer, welcher einen Sonnenauf-und -untergang ermöglicht . Der üppige Pflanzenwuchs bestätigt mir, dass für meine ausgewählte Bepflanzung dieses Produkt optimal ist.  Als positiven Nebeneffekt sehe ich noch den langsamen Sonnenaufgang gzw. Sonnenuntergang an, welcher es den Fischen ermöglicht sich langsam an sich ändernde Lichtbedingungen zu gewöhnen.
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1.1.5 CO²-Anlage
Da ich von Anfang an ein bepflanztes Gesellschaftsbecken geplant hatte war eine CO²-Anlage in die Planung eingeflossen. Sie sollte primär nicht dazu dienen den PH-Wert zu senken sondern einzig und allein die notwendige Unterstützung für den Pflanzenwuchs geben. Die moderate Senkung des PH-Wert ist eine gern gesehene zusätzliche Komponente aber auch nur durch die Senkung des kH-Wertes im Vorfeld möglich.
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Die Anlage wird über eine programmierbare Steckdosenleiste
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 gesteuert und ist mit einer Nachtabschaltung versehen. Die Nachtabschaltung wurde so programmiert, dass sie eine Stunde vor Beendigung der Beleuchtung die CO²-Zufuhr unterbricht und am Morgen eine Stunde vor Beleuchtungsbeginn wieder zuschaltet. In der Nachtphase treibt eine zugeschaltete Membranpumpe, zusätzlich zur konstanten Wasseroberflächenbewegung des Außenfilter, das von den Pflanzen erzeugte CO² aus.
 Als Ausströmer für das CO² dient ein Diffusor. Ein CO²-Langzeittest von Dennerle gibt mir Auskunft über den CO²-, und PH-Wert.
Von vielen wird die Meinung vertreten, dass eine CO²-Anlage nicht in ein Diskusbecken gehört. Diese Meinung kann man bestätigen, wenn das Becken keine oder sehr wenige Pflanzen hat. Unter diesen Bedingungen reicht das von den Fischen erzeugte CO² vollauf aus um den geringen Pflanzenbesatz zu ernähren.
Deshalb benötigt mit Anubias, Echinodorus und Vallisnerien bepflanztes Becken keine zusätzliche CO²-Zufuhr.
Ein anderes ist es, wenn ich das Diskusbecken mit reichlich Pflanzenmaterial ausstatte, dann ist, wenn ich ein schönes optisches Bild genießen möchte, eine CO²-Anlage angeraten. Die normal anfallenden CO²-Werte reichen, neben der Düngung meistens nicht aus um einen ansehnlichen Pflanzenwuchs zu garantieren.
Viele Aquarianer richten sich in der Bestimmung der einzuleitenden Menge von CO² an den fast immer publizerten Minimalwert von 15mg/l im Diskusbecken. In meiner Praxis habe ich mich nach vielfälltigen Messungen auf einen Wert von 20mg/l eingepegelt und kann unter diesen Werten von einem guten Pflanzenwachstum der verwendeten Pflanzen( siehe Absatz Pflanzen) und einer Garantie für die Gesundheit der Diskus berichten.
Da ich kein Interesse an technischen Finessen der Meß- und Regelungstechnik habe wurde bewusst auf entsprechendes Equipment verzichtet und ich möchte hierzu auch keine Ausführungen tätigen, da mir die entsprechenden Erfahrungswerte fehlen.
Ich reguliere meinen CO²-Eintrag über einen Blasenzähler und habe mich über die Anzahl der Bläschen pro Minute an meinen gewünschten Zielwert herangearbeitet. Es war zwar mühselig immer wieder zu messen aber jetzt habe ich meinen Wert und die am Nadelventil eingestellte Blasenzahl pro Minute bleibt konstant fixiert. Diese Werte müssen von Becken zu Becken (Größe/Pflanzenbestand) individuell bestimmt werden und deshalb erfolgt hier auch kein vorgegebener Zielwert meinerseits.
Ungeachtet dessen muss der tägliche Blick zur Pernamentkontrolle zur Routine werden, auch bei einer Steuerung über Sonden, um ein Zuviel von CO² zu vermeiden.

1.1.6 Dekoration
Die Dekoration beginnt beim Bodengrund über die Rückwandgestaltung bis zu den Wurzeln.
1.1.6.1 Bodengrund
Bei der Auswahl des Bodengrund wurde dem arttypischen Verhalten der Diskus, das Futter aus den Bodengrund heraus zu blasen, Rechnung getragen. Ich habe Quarzkies in der Korngröße von 0,4-1,4 mm gewählt und bin mit dieser Wahl sehr zufrieden. Er wird von den Corydoras sterbai richtig durchgepflügt und es ist schön zuzuschauen, wenn die Diskus ihr Futter aus dem Kies blasen. Außerdem gibt er den Wasserpflanzen den notwendigen Halt und verhindert durch seine Dichte, dass Futterreste in den Bodengrund gelangen. Es werden somit unnötige Faulstellen vermieden.
Mein Bodengrund hat eine Höhe 7cm. Leider war ein geplanter Anstieg nach hinten nicht möglich, da selbiger von den stetig zunehmenden Turmdeckelschnecken (TDS) zunichte gemacht wurde. Diese Bodengrundhöhe hat  sich als optimal für alle gepflegten Wasserpflanzenarten herausgestellt und ich hatte bislang noch keinerlei Faulstellen im Boden. Die Wurzeln der Wasserpflanzen waren bei ihrer Entnahme schneeweiß und gesund.
1.1.6.2 Rückwand
Die Rückwandgestaltung erfolgte unter der Maßgabe so wenig wie möglich Schwimmraum einzubüßen. Deshalb habe ich mich für Back to Nature Slimline entschieden.
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 Die Module ließen sich problemlos verarbeiten und garantierten nur ein geringes Maß an Raumbedarf.Heute gibt es noch viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten mit diesen Produkt.
1.1.6.3 Wurzeln
Wurzeln sind im Biotop der Diskus allgegenwärtig und bieten den Tieren den nötigen Schutz gegen Fressfeinde. Deshalb können Wurzeln in die Beckengestaltung einbezogen werden. Als gängige Wurzel wird in der Fachliteratur die Moorkienwurzel angeraten, welche durch ihre lange Lagerung im Hochmoor ausreichend konserviert und mit Huminstoffe angereichert sein soll. Leider hatte ich mit allen Wurzeln, die ich bisher als Dekoration verwendet habe, nur schlechte Erfahrungen gemacht und auch zahlreiche Artikel in den Foren verweisen auf erhebliche Probleme beim Einsatz dieses Wurzelwerk. Ich würde jeden, der die Möglichkeit hat eine Wurzel direkt im Hochmoor zu holen, anraten dies zu realisieren.
Es gibt derzeit genügend Angebote für absolut natürlich aussehende Wurzeln in ansprechender Größe aus Silikon bzw.Plastik oder man bastelt sich selbige selber.
Eine Alternative, die ich jetzt wieder nutze, ist der in unseren Breiten vorkommende Korkenzieher Haselnussbaum. Selbiger hat ansprechend gedrehte Zweige und bietet, nachdem er ordendlich ausgetrocknet ist, eine gute Dekorationsmöglichkeit.Diese Äste wurden von meinen Diskus dankend angenommen und sind für ein Paar der Hauptlaichplatz.
 2. Pflanzen
Ein sehr konträr diskutiertes Thema in der Diskushaltung ist die Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen. Der Grundtenor ist, dass sich beides miteinander ausschliesst, denn im Biotop der Diskus kommen keine Pflanzen vor. Eine Kultivierung bei den hohen Temperaturen(28-30°C) nur begrenzt möglich ist und die Gefahr besteht Krankheitserreger mit Pflanzen einzuschleppen. Teilweise liest man auch immer wieder, dass in einem bepflanzten Becken die Keimbelastung deutlich höher sei als in einem pflanzenfreien Aquarium.Ich möchte zu diesen vielen Faktoren nicht näher eingehen, denn dies würde den Rahmen meines Beitrag wesentlich erweitern. Deshalb sei auf diesen Beitrag verwiesen, welcher einige grundlegende Antworten gibt:
http://www.heimbiotop.de/Pflanzen_im_Diskusaquarium.html
All diese Bedenken, ob zutreffend oder nicht, haben mich in den vielen Jahren nicht davon abgehalten immer ein bepflanztes Diskusbecken zu pflegen.
Nach meinen Wiedereinstieg bin ich sogar noch eine Stufe weiter gegangen und betreibe mein Becken jetzt auch noch mit CO², denn der reichliche Bestand an Wasserpflanzen benötigt diese zusätzliche Nahrungsquelle.
Die Pflanzen für mein Diskusbecken sollten bei einer Temperatur von 28°C wachsen und dabei mit wenig Licht und dem vorhandenen Nährstoffangebot, denn seitens der Fische und deren Fütterung fallen reichlich Mengen an Nitrat und Phosphat an,  zurecht kommen.
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Diese steigende Belastung für meine Fische in Form von Nitrat/Phosphat sollte durch eine gezielte Bepflanzung, neben den obligatorischen wöchentlichen Wasserwechsel, in tolerierbare Verhältnisse gehalten werden.
Eine wertvolle Unterstützung bei der Auswahl der Pflanzen war das Pflanzenregister von Flowgrow,
https://www.flowgrow.de/db/wasserpflanzen/hydrocotyle-leucocephala
aus welchen ich die Beschreibung und die Kulturanforderungen entnehmen konnte. Meine Zielstellung war es Pflanzen zu finden, die mit der Temperatur, der vorhandenen Beleuchtungsstärke und dem Nährstoffangebot in meinen Becken zurechtkommen.
Schwerpunkt meiner Auswahl bildeten außerdem die farblichen Aspekte der einzelnen Pflanzen, ihre Blattform und -,farbe.
Aus diesen objektiven Zwängen heraus haben sich nach vielfälltigen Gestaltungsvarianten bei mir folgende Pflanzen für den Einsatz in meinen Diskusbecken empfohlen:
Ammania Senegalensis  (Kleine Cognacpflanze)
Cryptocoryne usteriana (Riesen-Wasserkelch)
Cryptocoryne wendtii "Tropica"
Echinodorus Altlandsberg
Hygrophilia polysperma Rosanervig (Sunset’-Wasserfreund)
Hydrocotyle leucocephala (Brasilianischer Wassernabel)
Limnophila sessiliflora (Blütenstielloser Sumpffreund)
Limnophila aquatica (Riesen-Sumpffreund)
Ludwigia repens "Rubin" (Rubin Ludwigie)
Nesaea pedicellata 'Golden'
Vallisneria nana "Tiger" (Tiger-Vallisnerie)
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Limnophila aquatica, Ammania Seneglensis und rechts 2 Blätter der Vallisneria nana "Tiger"

Als ebenso tauglich, wie auch empfehlenswert, jedoch nicht mehr in mein Konzept passend, haben sich folgende Arten bewährt und können mit in die Auswahl und Gestaltung einbe-zogen werden.
Echinodorus bleherae (Große Amazonas-Schwertpflanze)
Hygrophila polysperma  (indischer Wasserfreund)
 
Im Bild links der Indische Wasserfreund und rechts die heranwachsende Cryptocoryne usteriana
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Heteranthera zosterfolia (Seegrasblättriges Trugkörbchen)
Cabomba caroliniana var. caroliniana( Karolina-Haarnixe)
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links Heterantera zosterffolia, rechts oben Cabomba caroliniana und Christmas Moos

Ammannia gracilis (Große Cognacpflanze)
Alternanthera reineckii "Purple" (Breitblättriges Papageienblatt)
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Ich habe auch in einem Loyaut Bodendecker versucht zu integrieren. Davon wurde jedoch wieder Abstand genommen, da die zur Verfügung stehende Lichtintensität nicht ausreichte um einen guten Wuchs zu garantieren und ich nicht gewillt war selbige zu erhöhen.
Eine gute Zusammenfassung über geeignete Pflanzen für ein Diskusbecken ist hier zu finden:
http://www.heimbiotop.de/Diskusbecken.html
In der Pflanzenanordnung habe ich für das Endbild der Gestaltung stets darauf geachtet, dass ausreichend Schwimmraum sowie eine Beschattung vorhanden ist. Gerade die Cryptocoryne usteriana bietet hier die besten Voraussetzungen mit ihren langen Blättern einen abgedunkelten Bereich zu schaffen und den notwendige Schutz nach oben für die Diskus zu gewähren. Die Fische stehen gerne unter diesen dichten Blattdach, welcher durch seine roten Blattunterseiten eine schöne Optik bietet.
Alle Pflanzen sind von links nach rechts im Halbkreis positioniert und farblich durchmischt. Neben einer dunkelgrünen steht eine hellgrüne oder rote Pflanze, eine grüne, fiederige neben einer Pflanze mit länglichen, rotbraunen Blättern.
Es gibt von links nach rechts ausreichend Schwimmraum und reichlich Möglichkeiten für verschiedene Futterrstellen.
 
Noch ein Wort zur Düngung.
Die Vallisneria sowie alle Cryptocorynen stehen in einem Lehmbett, dass heisst, ich habe unter diesen Pflanzen eine kleine Schicht Lehm eingebracht und mit Düngetabletten,Tetra Crypto, versetzt. Alle anderen Stengelpflanzen haben eine Kugel hiervon, Dennerle Power Tabs, an die Wurzeln bekommen. Die Echinodorus hat ebenfalls ein Lehmbett erhalten.
Eine Flüssigdüngung nehme ich nicht mehr vor, denn mein Pflanzenwuchs ist so üppig, dass ich zu jeden wöchentlichen Wasserwechsel die Pflanzen zurückschneiden muss und die Triebe in einen anderen Becken wieder anziehe.
Wenn die Entscheidung über die Wasserpflanzen getroffen wurde, dann gilt es an die Bestellung der Ware zu gehen. Es gibt hierbei zwei Wahlmöglichkeiten. Einmal der Kauf von Stengel-oder Topfware oder die absolute parasitenfreie Variante -in vitro.
Ich habe viele meiner Pflanzen hier gekauft,
http://www.aqua-pflanzen.de/
und war und bin mit der Qualität und Entwicklung der Pflanzen äußerst zufrieden. Der einzige Nachteil besteht darin, dass man sehr viel Geduld haben muss bis aus den kleinen, reichlichen Pflanzenmaterial ansehnliche Exemplare heranwachsen.
Ein weiterer guter Anbieter ist:
http://www.aquariumpflanze-shop.de/
Außer die in vitro gezogenen Pflanzen habe ich alle Aquarienpflanzen, bevor sie in das Diskusbecken kamen einer Kurzquarantäne unterzogen. Sie wurden in ein Alaunbad getaucht. Die Alaunlösung wurde aus 4 gehäufte TL Alaun, welches in  5 Liter lauwarmen Wasser aufgelöst wurde, hergestellt.
Die Pflanzen verblieben 5 Minuten in dieser Lösung und wurden dann unter fließenden, leicht warmen Wasser abgespült. Sie wurden dann noch 2 Tage in frischen Wasser gehältert bevor das Einpflanzen im Diskusbecken erfolgte.
Eine andere Möglichkeit ist das Baden der Pflanzen in Kohlensäure.                                                 
In einen Wassereimer werden 2 Liter Mineralwasser(stark Kohlensäurehaltig) gegeben und die Pflanzen bleiben ca. 1 Stunde darin liegen. Darauf achten, dass die Pflanzen komplett eingetaucht sind!
Durch beide Vorgehensweisen ist es möglich unerwünschten Schneckenlaich sowie Planarien zu beseitigen. Eine Desinfektion findet jedoch nicht statt!
Möchte man seine Pflanzen desinfizieren so kann man auf Kaliumpermanganat zurückgreifen. Hierbei muss man jedoch beachten, dass eine Überkonzentration der Lösung den Wasserpflanzen erheblich schaden kann.
 Deshalb auf 5 Liter Wasser nur eine Messerspitze Kaliumpermanganat geben bis das Wasser eine rötliche Farbe annimmt und dann nicht länger als 5 Minuten baden. Danach gründlich mit klaren Wasser spülen und in frischen Wasser hältern. Diese Prozedur kann man zur Sicherheit nach ein paar Tagen nochmal wiederholen.
Bevor die Pflanzen aber ins Becken kommen sollten selbige noch ein paar Tage im Quarantänebecken verweilen.
Alaunsalz und Kaliumpermanganat bekommt man in jeder Apotheke.
3.Besatz
Nachdem das Becken mit Wasser befüllt und bepflanzt ist sollte selbigen ausreichend Zeit gegeben werden um in aller Ruhe einzufahren.
Hier gilt der Grundsatz je länger desto besser!
Das heißt, dass der Filter mit Bakterien besiedelt werden muss und auch im Becken sich die notwendigen Bakterien bilden. Diesen Prozess sollte man durch die regelmäßige Zugabe von Trockenfutter unterstützen. Auftretende weiße Beläge auf Einrichtungsgegenständen, ein milchiges Wasser oder ein brauner Belag sind kein Anlass für Panik, denn es verschwindet alles wieder und deren Totmasse bildet die notwendige Grundlage für das gewünschte Ökosystem im Becken.
Berücksichtigen muss man jedoch, dass jede Veränderung im Becken, zusetzen von Fischen, die Anforderungen an die bestehende Bakterienkulturen verändert und somit der Filter sich auf diese neuen Anforderungen wieder einstellen muss.
Weiter möchte ich nicht auf die Abläufe eingehen, die Abfolge kann man in entsprechenden Publikationen zum Einfahren eines Aquarium nachlesen.
Jetzt ist es an der Zeit sich mit dem Besatz für das Becken zu beschäftigen.
Hierbei sollte von der Notwendigkeit einer Fischart im Diskusbecken ausgegangen werden und erst in zweiter Linie von den optischen Wünschen.
Der teilweise hohe Eintrag von Futter, auch wenn er nur immer in kleinen Portionen erfolgt, führt dazu, dass feine Staubpartikel im Becken verbleiben, die sich negativ auf die Wasserqualität in der Masse auswirken können.
Deshalb ist es angeraten im Becken Welse zu hältern, welche sich dieses Problem in Form der Nahrungsaufnahme annehmen.
Bei der Auswahl der Welse sollte die geplante Temperatur im Becken eine wichtige Rolle spielen.
http://www.aquarium-guide.de/temperatur28_wel.htm
Ich habe mich für den Corydoras sterbai (Orangeflossen Panzerwels) entschieden. Hiervon besiedeln derzeit 20 Tiere mein Becken.

Diese Welse sind die ersten Tiere, welche, nach ca. 4-5 Tagen das Aquarium beziehen, denn sie tragen durch ihren Stoffwechsel zur weiteren Stabilisierung des neuen Becken bei. Sollten sie wieder erwarten ein auffälliges Verhalten an den Tag legen, dann einen 50% Wasserwechsel durchführen. Ansonsten in den ersten 2 Wochen immer 50% des Wasser durch Frischwasser ersetzen. Denn es muss beachtet werden, dass durch die Welse jetzt mehr Schadstoffe anfallen und der vorhandene Bakterienstamm sich noch dementsprechend vermehren muss um die neue Belastung zu bewältigen. Dadurch kann es zwischenzeitlich wieder zu einer Nitritbelastung kommen, welche man durch Wechselwasser puffert.
Als zweite Welsart halte ich Otocinclus in meinen Aquarium. Auch hier ist eine große Gruppe, mindestens 10 Tiere, angeraten. Denn erst ab dieser Anzahl, ich habe 20, entfallten sie ihr komplexes Gruppenverhalten und geben ihr scheues Verhalten auf. Im Internet gibt es verschiedene Artikel, in denen ein Anschwimmen der Diskus seitens der Otocinclus beschrieben wird. Dies konnte ich in den vielen Jahren meiner Haltung noch nicht feststellen. Ich beobachte jedoch mehrfach, dass bei der Futteraufnahmen, wenn sich ein Corydoras in den Pulk der Otos wagt um dort Futter aufzunehmen, der größte Oto den Corydoras anschwimmt und somit aus der Oto-Gruppe vertreibt. Es ist also ein ganz normaler Verteidigungstrieb, wie wir ihn von allen Fischen her kennen.
Es ist vielfach von der Haltung von Salmlerarten zusammen mit Diskus zu lesen. Dies ist durchaus realisierbar und ich hatte am Anfang, durch diese Artikel annimiert, einen Schwarm von Hemigrammus bleheri (Blehers Rotkopfsalmler) in meinen Becken zu schwimmen. Die Entscheidung für diese Fische fiel auch wegen ihrer Fähigkeit auf hohe Nitratwerte durch verblassen der roten Kopffärbung hinzuweisen. Aber ich habe sie wieder aus dem Becken ausgegliedert, da sie durch die Diskus an ihren Schwarmverhalten behindert wurden und nur hektisch im Becken umher schwammen.
Die Auswahl der Samlerart ist jeden überlassen unter Beachtung des Temperaturspektrum.
Mein derzeitiger Besatz an Beifischen besteht deshalb aus 20 Corydoras Sterbai, 20 Otocinclus und 2 Baryancistrus sp. L18( Orangesaum-Prachtharnischwels).
 
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4.Auswahl der Diskusfische   
Die Auswahl der Diskus stellt eine alles entscheidende Festlegung für die zukünftige Hälterung dar. Ich konnte zwischen Wildfänge oder Nachzuchten entscheiden. Bei den Nachzuchten wiederum zwischen parasitenfreie oder nicht parasitenfreie Tiere. Parasitenfreie Tiere sind in Verbindung mit einem parasitenfreien Aquarium( Pflanzen, Einrichtungsgegenstände) die Grundlage für eine parasitenfreie Haltung. Über die Anforderungen und Gewährleistung der Parasitenfreiheit kann man an anderer Stelle nachlesen.
Tiere aus einer solchen Zucht sind jeden Neuling in der Diskushaltung angeraten, denn sie sind gesundheitlich stabil und einfach gesagt unproblematisch in der Haltung. Sie wachsen schneller, indem sie unkompliziert an jedes gereichte Futter gehen und selbiges bestens verwerten.Ich habe mich beim Kauf für parasitenfreie Fische entschieden und diese wieder im Becken reinfiziert.
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Ich habe keinen Wert auf eine parasitenfreie Haltung gelegt und es erfolgte, auch durch die konsequente Fütterung mit Lebendfutter, eine Reinfizierung der Tiere. Im Fazit betrachtet  sind sie jedoch widerstandsfähiger sowie gesünder und den Belastungen im Aquarium besser gewachsen.
Die Einkaufsgröße der Tiere sollte mindestens 10cm, besser 13cm, betragen. Ab dieser Größe sind die Tiere stabil, gehen gut ans Futter und benötigen nur noch 3mal am Tag Nahrung. Letzteres hat einen wesentlichen Einfluss auf die Belastung der Wasserqulität im Becken!
Kleinere Tiere müssen mehrfach am Tag, bis zu 6mal, gefüttert werden, das Restfutter ist stetig zu entsorgen und häufige Wasserwechsel, um Missbildungen zu vermeiden, sind an der Tagesordnung. All dies ist in einen bepflanzten Becken nicht realisierbar und führt unweigerlich zu Problen hinsichtlich der steigenden Keimbelastung, des erhöhten Nährstoffangebot und der sich konstant verschlechternden Wasserqualität, welche auch von einer guten Filteranlage nicht bewältigt werden kann. Deshalb sollten kleine Diskus(5-9cm) grundsätzlich in einen Becken ohne jegliche Einrichtungsgegenstände herangezogen werden. Ein kleiner Schwamminnenfilter und Heizer sind die einzigen Gegenstände im Becken, es kann alles nicht verwertetes Futter sofort abgesaugt und täglich ein kleiner Wasserwechsel vollzogen werden.
Meine Diskus habe ich grundsätzlich immer bei einen Züchter gekauft und somit keinerlei Probleme mit bakterieller Unverträglichkeit zwischen verschiedenen Zuchtstämmen von Fischen bekommen. Aber auch hier war eine Quarantäne immer eine Vorsichtsmaßnahme.
Ich würde jeden von dem sogenannten Fischtourismus, hier den und dort selbigen kaufen, abraten, denn auch eine noch so lange Quarantäne gibt keine 100% Sicherheit gegen eine bakterielle Unverträglichkeit. Entscheidet euch für einen Züchter, denn selbige haben fast jeden gängigen Farbschlag im Angebot. Leider zeugen die vielen Hilferufe in den Foren nach wie vor von der Unvernuft vieler Halter und einer gewissen Ignoranz gegenüber Erfahrungswerten in der Diskushaltung.

4.Futter
Heute ist der Futtermittelmarkt für Diskus fast unübersehlich geworden und es fällt einem schwer aus der Vielfallt die richtigen Produkte auszuwählen.
Ich habe von Anfang an meinen Schwerpunkt wie folgt definiert:
4.1. Lebendfutter
Es gibt kein Futter welches in seiner Gesamtzusammensetzung und für die Fischernährung so wertvoll ist, wie Lebendfutter. Es gibt immer wieder Hinweise zu lesen, die vor der Fütterung von Lebendfutter warnen ( Parasitenbefall u.ä.), aber ich habe in meiner langjährigen Praxis noch nicht erlebt, dass meine Fische einen Parasitenbefall von Lebendfutter hatten, welcher ihnen gesundheitlich zusetzte.
Wer einmal erlebt hat, wie die Diskus dem lebenden Futter hinterherjagen und fangen, der möchte dieses natürliche Verhalten nicht mehr missen.
Grundsätzlich muss man beim Fang seines Futter auf die Umweltbedingungen achten, Fischteiche meiden und auch sonst ein Auge auf die Biotopbedingungen werfen.
Das Lebendfutter sollte nach Beifang untersucht werden und zuhause in einen Wasserbehältnis abstehen und nicht sofort verfüttert werden.
Vom Fang von Cyclops rate ich grundsätzlich ab, da sie der Zwischenwirt für den Fischbandwurm sind.
Als Lebendfutter reiche ich Daphnia, weiße Mückenlarven, Enchyträen. Auf Tubifex verzichte ich, wegen ihrer hohen Belastung mit Schwermetallen, grundsätzlich. Die Enchyträen werden selber gezüchtet.
4.2.TK-Futter
Heute ist das Angebot an TK-Futter umfangreich und aus der vielfältigen Palette biete ich meinen Fischen schwarze Mückenlarven, rote und grüne Arthemia, Miesmuscheln und weiße Mückenlarven an.
Auf jedwedes Futter mit Herzmuskel- oder Truthanfleisch verzichte ich, da diese Futtermittel nicht der natürlichen Ernährung der Fische entsprechen und sich langfristig negativ auf die Gesundheit der Tiere auswirken. Ich glaube, dass dieser Artikel so manchen unter uns zum Nachdenken anregt:
http://www.aquamax.de/index.php/rinderherz-fischfutter.html
4.3. Granulat-und Flockenfutter
Hier sind in den letzten Jahren wertvolle und inhaltsreiche Produkte erschienen, die all die notwendigen Inhaltstoffe für eine gesunde Fischernährung enthalten.
Ich verwende Produkte von Aquakultur Genzel, Tropical und Diskus-Studio Tinnes als Granulat oder Softperls.
 Genzel:
Premiummischung für Diskusfische
Soft Perls "Natural"

Tropical:
Discus Gran WILD
Discus Gran D-50 Plus

Diskusstudio Tinnes:
Diskus-Studio Granulat
In der Darreichung halte ich es so, dass am Morgen und Nachmittag Lebendfutter angeboten wird. Zusätzlich gibt es am Morgen jeweils eine wechselnde Art an Granulat u.a. auch für die Corydoras.
Am Abend wird TK verfüttert.
Alle meine Granulatsorten, außer das Softperls, werden grundsätzlich mit Kanne Brottrunk getränkt und haben dadurch die Möglichkeit zu quellen. Zu diesen Produkt im nächsten Absatz mehr.
5.Pflege
Ein wichtiges Thema, denn das Becken ist, wie schon an anderer Stelle beschrieben, einer steigenden Keimbelastung ausgesetzt, die auch ein ausgeklügeltes Filtersystem nicht bewältigen kann.
Deshalb ist der wöchentliche Wasserwechsel nach wie vor, die beste Möglichkeit die Belastung für die Fische in tollerierbare Werte zu halten.
In der Zeit zwischen den Wechselintervallen gibt es verschiedene Möglichkeiten die Keimbelastung in Grenzen zu halten. Eingangs erwähnt, durch einen stetig laufenden UV-Klärer, welcher sich aber negativ auf den Pflanzenwuchs auswirkt, da er alle Pflanzennährstoffe und insbesondere das Eisen chelatiert. Durch das Zerstören der Chelate kommt es u.a. zur Eisenausfällung und selbiges lagert sich als unlösbarer Bestandteil im Bodengrund oder im Filter ab.
Ich bin auf zwei Möglichkeiten gestoßen, die es mir ermöglichten einen gezielten Einfluss auf die Keimbelastung zu nehmen.
Der erste Weg ist die Zugabe von Huminstoffen, also der Stoffe, die im Habitat der Diskus das Wasser prägen. Hier nutze ich seit Jahren erfolgreich das Produkt Aqua Humin WH67®, welches einen Schwarzwassereffekt, mit all seinen positiven Eigenschaften, schafft. Näheres dazu:
http://www.pharmawerk-weinboehla.de/spezialitaeten-fue/
Dieses Produkt setze ich in der angegebenen Dosierung nach dem Wasserwechsel und nach 3 Tagen nochmal, da nach diesen Zeitpunkt die Wirkung nachlässt, ein.
Ein weiteres Produkt ist Kanne Brottrunk. Es besteht aus Milchsäurebakterien, welche in der Lage sind andere, für unsere Fische schädliche Bakterien, zu verdrängen. Sie wirken auf die Keimbelastung des Aquarienwasser, indem pathogene Bakterien beseitigt und das Wassermilieu und die Darmflora der Fische positiv beeinflusst werden. Ich konnte bei meinen Tieren ein agileres Verhalten, bessere Farben und ein williges Fressverhalten feststellen. Außerdem wirkte dieses Produkt erfolgreich gegen Algen und schuf im Becken ein ebenso klares Wasser, wie ich es beim Einsatz des UV-Klärer gewohnt war. Es ver-schwanden die schleimigen Ablagerungen in den Filterschläuchen restlos und die Filterbehälter waren Schlammfrei. Eine Verlängerung der Standzeiten war die logische Folge.
Ich nutze dieses Produkt:
https://www.kanne-brottrunk.de/de/shop/index.php?we_objectID=5135&pid=2448
Es wird nach dem Wasserwechsel und nach 3 Tagen erneut dosiert, dadurch gewährleiste ich, dass die MSB konstant ihre schützende Wirkung auf das Wasser, die Darmflora und Schleimhäute der Fische entfallten können.
Außerdem tragen die MSB zu einer wirkungsvollen Futterverwertung und Verringerung der Ausscheidungsprodukte bei. Einfach ausgesprochen es fällt weniger Kot an und somit wird das Wasser weniger mit Ammoniak belastet.
Es gibt auch zahlreiche Erfahrungsbericht aus der Diskusscene zum erfolgreichen Einsatz bei der Überbrückung der Quarantäne. Dadurch annimiert habe ich vor kurzem erstmals keine Quarantäne bei den Neukäufen durchgeführt und die Fische, nach entsprechender Vorbehandlung des Becken mit Kanne Brottrunk, in das Becken sofort zum Altbesatz eingesetzt. Auch nach mittlerweile 6 Wochen keinerlei negative Anzeichen. Ich muss jedoch erwähnen, dass die Tiere vom gleichen Züchter, aber eine andere Zuchtvariante sind. Bis dato kann ich den Erkenntnissen der vorliegenden Berichte beipflichten.
Mit diesen Produkt haben wir ein natürliches Mittel bei der Hand, welches sich positiv auf die Pflege unserer Fische und des Beckenmileu auswirkt und die gewonnenen Erfahrungen in der Koihaltung mit MSB finden Einzug in unsere Aquaristik.
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Ich habe euch nunmehr meine Erfahrungen inbezug des Aufbau und der Gestaltung, der Technik, Bepflanzung und Pflege meines Diskusbecken geschildert. Vielleicht ist es mir gelungen die eine oder andere Anregung zu geben oder vielleicht auch einen neuen Blickwinkel zu öffnen.



« Letzte Änderung: 26-09-2017, 18:33:29 von Hobby »
 

Offline Ditmar

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Hallo Jürgen  :wink:

Selten einen solch guten und sachlich formulierten Erfahrungsbericht gelesen. :good:
Völlig ohne Bevormundung oder Besserwisserei. :weiterso:

Dafür einen meiner doch recht seltenen Klick auf den Danke Button. :applaus2: 
Gruß Ditmar
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Offline Bretonii

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Hallo Jürgen,

sehr schöner Erfahrungsbericht eines Profis, daher auch ein Klick auf den Danke-Knopf.
Eine Sache sehe ich etwas anders, ein wöchentlicher WW ist nicht unbedingt nötig, wenn man
z.B. wie Ditmar und ich denn Leitwert im Auge behält. Meinen Fischen geht es mit einem WW von ca. 30 %
alle 3-4 Wochen prächtig. WW wird gemacht, wenn der Leitwert von 250 Microsiemens überschritten wird.
Liebe Grüße Karsten
 

Offline Hobby

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Hallo Karsten,
natürlich hast du recht, indem du auf weitere mögliche Herangehensweisen an den Wasserwechsel verweist. Hier sei auch noch eine weitere, immer stärker vertretene Herangehensweise, die AWAB
https://www.diskus-scheune-bilshausen.de/awab-system/
erwähnt.
Ich habe bewusst in meiner Schilderung auf das Aufzeigen all diese Möglichkeiten verzichtet, da ich erstens ein "alter" traditionell veranlagter Aquarianer bin und zweitens einen "Diskusanfänger" nicht gleich zu Beginn seiner Entwicklung mit zuviel technischen Parametern zutexten wollte. Es kam mir auf die wichtigsten Anforderungen an und wenn diese dann in Fleisch und Blut übergegangen sind, dann kann man sich, wie ich es ansprach, weiteren technischen Finessen zuwenden.
« Letzte Änderung: 26-09-2017, 12:35:08 von Hobby »
 

Offline Ditmar

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Hallo Karsten

Bin da ganz bei Jürgen. :good:
Das war Jürgen sehr einfach und somit verständlich erklärt hat soll der Einstieg sein.
Einen Grundgerüst auf dem man je nach Interesse gerne tiefer einsteigen kann.
Man macht aber nichts falsch und schadet vor allem nicht den Tieren wenn man sich an Jürgens Anleitung hält.

Das was wir machen basiert auf viel Erfahrung.

Was mich angeht:
Einem Jahrelangem Vorlauf mit zigtausenden ausgewerteten Daten bis ich dazu bereit war einen Wasserwechsel rein Datenbasierend zu machen.
Stündlich werden Temperatur , pH , Redox, Leitwert der Sonden weggeschrieben und vor dem Wasserwechsel grafisch dargestellt und ausgewertet.
Wobei nicht allein der Leitwert den Wasserwechsel erzwingt.
Sondern auch meine Grenzwerte für pH und Redox.
Erreicht einer der drei Werte einen von mir definierten Grenzwert löst dies den Wasserwechsel aus.

Dieser Grenzwert liegt bei mir zwischen 11 und 14 Tagen um 33% - 36%zigen  Wasserwechsel zu erzwingen.

Jeder muss so seinen eigenen Weg der Optimierung finden mit dem zum Wohle der Tiere seinem Hobby ausübt.
Gruß Ditmar
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