Diskushaltung und bepflanztes AquariumEinleitungDie Entscheidung zur Haltung von Diskus ist gefallen, die Planung der Beckengröße sowie technischen Ausstattung ist abgeschlossen und nun werden die Vorstellungen zur optischen Ausgestaltung des Becken in Angriff genommen.
In dieser Planungsphase wird der zukünftige Diskuhalter, welcher sein Augenmerk auf ein Schaubecken ausgerichtet hat, mit verschiedenen Standpunkten konfrontiert und steht vor der Entscheidung ein Hartscape mit Wurzeln/Steinen oder ein Softscape (Wasserpflanzen) zu gestalten.
1. Argumente für bzw. gegen WasserpflanzenBeschäftigen wir uns also eingangs einmal mit der Frage, warum Pflanzen nicht in ein Diskusbecken passen sollen, wobei in der Betrachtungsweise der Aspekt eines Schaubecken im Vordergrund steht.
Aquaristik ist immer ein Kompromiss zwischen dem realen Biotop jeder Fischart und den vorhandenen Möglichkeiten der Gestaltung auf einen begrenzten Raum.
Demzufolge gestalten wir unsere Aquarien nach unseren Vorstellungen und optischen Ansprüchen und erfreuen uns an den gewählten Gestaltungsvarianten.
Dies bedeutet, dass Pflanzen durchaus in einen Diskusbecken zum Einsatz kommen können, da selbige ein wesentlicher Bestandteil der optischen Gestaltung darstellen.
Vielfach taucht das Argument der zu hohen Temperatur im Diskusbecken und somit fehlender Kultivierungsmöglichkeit von Wasserpflanzen auf.
Dieses Argument ist schlichtweg unkorrekt.
Wasserpflanzen sind äusserst tollerrant gegenüber Temperaturen und vermögen sich selbigen anzupassen, wobei bei hohen Temperaturen aber durchaus Abstriche in Wuchs und Langlebigkeit in Kauf genommen werden müssen.Darüber hinaus beschleunigen die Pflanzen ihren Stoffwechsel und haben somit einen höheren Bedarf an Nährstoffen sowie Licht.
Aber von welchen Temperaturen im Diskusaquarium sprechen wir eigentlich?
Ein Diskus sollte bei Temperaturen bis max. 27°C gehalten werden, dies sind auch im wesentlichen die Temperaturen im Biotop.
http://www.biotopaquarium.de/wasserwerte/wasserwerteliste.htmOlver Krug hat in den
RAHMENBEDINGUNGEN und GESELLSCHAFTSTIERE für das DISKUSAQUARIUM vom 05. Juni 2004
u.a. ein Gespräch mit Heiko Bleher veröffentlicht, welches sehr informativ ist.
Er führte aus:
Heiko Bleher teilte uns mit, daß der Diskus am liebsten zwischen Wurzeln oder in das Wasser ragendem Blattwerk steht, was in der Trockenzeit nicht so leicht möglich ist. In der Hochwasserzeit halten sich die Diskus sehr gerne in den überschwemmten blattreichen Baumkronen auf. Insgesamt liebt der Diskus schattige Standorte und würde sich freiwillig nie im hellen Sonnenlicht aufhalten. Pflanzen gibt es in Diskusbiotopen so gut wie überhaupt nicht und der Bodengrund besteht überwiegend aus feinem, hellem Sand.
Auch hinsichtlich der Wassertemperaturen könne er die immer wiederkehrende Diskussion hoher Wassertemperaturen nicht verstehen. Der Diskus kommt in seinen natürlichen Biotopen mit Wassertemperaturen zwischen 24 und 27°C sehr gut zurecht. Sicher könne man in Ufer-nähe Wassertemperaturen von 31 bis 45°C messen, freiwillig würde sich dort aber kein Diskus aufhalten. Auch wird der Diskus immer wieder mit „kalten“ Strömungen und somit Temperaturschwankungen konfrontiert. Diesen kann er jedoch ausweichen. Nur bedingt ausweichen kann er den Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die auch in den Tropen durchaus 2 bis 3°C betragen können. Die Temperaturen sinken deshalb ab, da die Tages- und Nachttemperaturen der Luft erheblich schwanken, von oft 40°C um die Mittagszeit bis zu 20°C und weniger gegen 3 und 4 Uhr morgens.
Temperaturschwankungen sind in den natürlichen Biotopen ganz normal und es wäre wün-schenswert, wenn man über Nacht im Aquarium die Temperaturen absenkt. Auch ist es für den Diskus durchaus nicht ungewöhnlich, wenn durch einen Wasserwechsel eine Temperaturschwankung von 2 bis 3°C entsteht. 3
Die Ausführungen von Herrn Bleher geben uns also recht, dass der Diskus nicht die "hohen Temperaturen", wie oft publiziert" benötigt, sondern mit einer moderaten Temperatur gehalten werden kann. Er kann sogar mit einer Schwankung von 2-3 °C zwischen Tag und Nacht sowie beim Wasserwechsel konfrontiert werden ohne hierbei Schaden zu nehmen.3Auch eine Haltung in einen bepflanzten Aquarium mit schattigen Standorten bildet kein Hindernis, den dies wird in der Hochwasserzeit durch dichtes Blattwerk der Baumkronen in ähnlicher Art und Weise von den Diskus genutzt.
Dies kann im Video in der Sequenz von 3:27-4:46 anschaulich verfolgt werden.
Die Schilderungen im Internet von 30°C zur Diskushaltung basieren auf die nicht artgerechte Fütterung von Warmblüterfleisch, welches die Tiere nur bei diesen hohen Temperaturen verwerten können!
Aus der realistischen Hälterungstemperatur läßt sich demzufolge ableiten, dass einer Bepflanzung des Schaubecken auf dieser Ebene nichts im Wege steht.
Diese Erfahrung habe ich in meiner jahrzehnte langen Praxis treffen können und zu keinen Zeitpunkt Probleme mit meinen gut bepflanzten Schaubecken noch mit den gehaltenen Diskus gehabt.
Ein weiterer Aspekt zur Ablehnung ist der Verweis auf fischpathogene Flagellaten oder Würmer, welche auf den gekauften Pflanzen sitzen können und somit ins Aquarium eingeschleppt werden.
Frau Wilstermann-Hildebrand, verweist diesbezüglich darauf, dass dies äußerst unwahrscheinlich ist, da Amazonas-Schwertpflanzen, Wasserkelche und viele Stängelpflanzen über Wasser produziert werden und somit nicht mit Fischen oder Fischkrankheiten in Kontakt kommen. Sie können also keine Überträger von Fischkrankheiten sein.1
Auch bei Wasserpflanzen habe ich, soweit sie nicht aus dem In-vitro-Labor stammten, immer eine 4 wöchige Quarantäne vorgenommen, nachdem sie vorher in einem Alaunbad behandelt wurden.
Dadurch war gesichert, dass evtl. doch vorhandene Parasiten innerhalb dieser Zeit keinen neuen Wirt fanden und abstarben.
2.Gestaltungshinweise Bevor die Gestaltung des Becken mit Wasserpflanzen in Angriff genommen wird, sollten noch einige Hinweise berücksichtigt werden.
Der Diskus produziert reichlich Stoffwechselabfälle und diese müssen, um die Keimbelastung gering zu halten, aus dem Becken entfernt werden. Dies erfolgt im wesentlichen durch die Filteranlagen, welche im Kreislauf des Becken eingebunden sind.
Dieser Prozess kann im Aquarium durch den Einsatz von Pflanzen, welche Nitrat und Phosphat als Nahrungsgrundlage benötigen, erheblich unterstützt werden.
Daraus folgert, dass wir die Möglichkeit haben, die Gestaltung des Becken so auszurichten, dass Wasserpflanzen ausgewählt werden, die einen hohen Bedarf an Nitrat und Phospat aufweisen.
Die Auswahlmöglichkeit wird durch Pflanzenregister unterstützt.
Hier habe ich persönlich immer auf das Pflanzenregister von FlowGrow zurückgegriffen und meine Auswahl entsprechend den aufgeführten Parametern getroffen.
https://www.flowgrow.de/db/wasserpflanzenDiese Tabelle ermöglicht es, die Pflanzenauswahl nach Region, Pflanzentyp, Schwierigkeitsgrad, Wachstum, Licht sowie Temperatur-Toleranz zu treffen und ein ansehnliches Layout zusammenzustellen.
Ich werde im Textverlauf einige praktizierte Gestaltungsvarianten vorstellen, die auf der Grundlage dieses Register ausgewählt wurden.
Es ergibt sich nun die Frage, wie umfangreich sollte der eingesetzte Bestand an Wasserpflanzen sein, um die geplante Zielstellung, Abbau der Stoffwechselabfälle, Schaffung einer umfangreichen Mikroflora, zu unterstützen bzw. zu erreichen?
Auch hier möchte ich mich auf Wilstermann-Hildebrand (1) beziehen, welche zu einer Bepflanzung des Bodengrund im Becken zu 80% rät.
In dieser Bepflanzungsstärke können die Wasserpflanzen erfolgreich Nitrat und Phosphat abbauen, eine reichliche Mikroflora(Biofilm) auf der Blattfläche entwickeln.
2.1 PflanzplanWenn anhand des Pflanzenregister die Wahl der Wasserpflanzen abgeschlossen ist, dann geht es an die Erstellung eines Pflanzplan für das Becken.
Hierbei spielen die Wuchsparameter der Pflanzen eine nicht unwesentliche Rolle für die Wahl des Standort.
Die Pflanzen sind gemäß ihrer Beschreibung
( Hintergrund,Mittelgrund oder Vordergrund)
zu plazieren, wobei ein Pflanzabstand von 3-5cm zueinander angeraten ist.
In den Plan sollten Farbspiele und Blattvarianten eine wesentliche Rolle spielen um die optische Attraktivität der jeweiligen Pflanze sowie des gestalteten Becken hervorzuheben.
Um genügend Schwimmraum für den geplanten Besatz zu erhalten ist eine U-förmige Bepflanzung angeraten, welche den Diskus reichlich Schwimmraum mittig gewährt und darüber hinaus genügend Unterstellmöglichkeiten/Schattenfall bietet.
3.BodengrundDer Bodengrund ist ein wichtiger Faktor zur Gestaltung des Diskusaquarium mit Pflanzen. Hier hat sich der Quarzsand in einer Korngröße von 0,7-1,2 mm bewährt.
Definitionsmäßig gilt alles zwischen 0.06mm und 2mm als Sand und darüber als Kies.
2.Bodengrund mit Depotdünger,Substrate aus granuliertem, gebranntem Ton oder gar die Verwendung eines speziellen aktiven "Soils" ist in einen Diskusbecken nicht angeraten.
Persönlich habe ich Quarzsand in einer Korngröße von 0,7-1,2 mm verwendet und mit einer Schichtstärke von 10cm sehr gute Erfahrungen gemacht.
Die von mir gewählte Korngröße garantierte, dass keinerlei organische Reste in den Bodengrund gelangten.
Das Wichtigste bei der Pflege dieses Bodengrund ist, dass ein Mulmen des Bodengrund grundsätzlich zu unterbleiben hat, denn dadurch werden bewusst Abfallprodukte in den Bodengrund eingetragen.
Meine Erfahrungen werden durch Deters bestätigt:
Zitat:Gegenüber Sand gibt es ein paar Vorbhalte und Vorurteile, die nicht zutreffend sind. Die mir bekannten möchte ich nachfolgend aufzeigen und diskutieren.
Der Sand "fault"
Richtig ist, dass es ab ca. 10mm anoxisch werden kann. Dann kommt es zu mikrobiologischen Abläufen die zu Schwarzfärbungen führen. Das geschieht auch in Naturgewässern. Wohl jeder kennt die schwarzen Zonen, wenn man mal mit dem Spaten in einen Uferboden sticht.
Das ist nicht schädlich und die Pflanzen suchen mit ihren Wurzeln oft diese Zone, weil darin die Nährstoffe in reduzierter Form vorliegen und für sie leichter verfügbar sind. Der Sand selber kann als anorganisches Material übrigens gar nicht faulen.
Es gibt also keinen Grund diese schwazen Zonen als böse anzusehen oder gar zu entfernen. Einfach lassen.
Im Kies "gammelt" es sogar noch mehr, da er größere Poren hat und somit mehr organisches Zeugs in ihn einsickert.
2.4. CO2-DüngungEin Thema, welches gerade unter Diskushaltern sehr konträr diskutiert wird.
Wir wissen, dass in einem Diskusbecken durch die Atmung der Fische sowie Zersetzung des organischen Abfall CO2 entsteht, welches für die Kultivierung von einigen Wasserpflanzen mit geringem CO2-Bedarf, bei moderater Beleuchtungsstärke, vollkommen ausreichend ist.
Zu diesen Pflanzen zählen Cryptocorynen,Echinodorus, Javafarn, Javamoos, Anubias-Arten, Vallisnerien, Sagittaria subulata sowie Hygrophila polysperma.
Wilstermann-Hildebrand schreibt dazu:
Es ist nicht notwendig den Nitratgehalt oder das Kohlendioxidangebot für eine erfolgreiche Pflanzenkultur so weit zu erhöhen, dass die Fische darunter leiden. Stehen den Pflanzen beispielsweise ständig 5 mg/l Nitrat zur Verfügung ist das völlig ausreichend.
Ist Kohlendioxid der begrenzende Faktor, wachsen die Pflanzen langsamer, zeigen aber sonst keine Wuchsprobleme wie Verkrüppelungen, Absterben von Blättern oder Chlorosen. Es ist also nicht problematisch, wenn der Kohlendioxidgehalt nicht bei 15 mg/l oder darüber liegt.1.Diesen Umstand werden wir uns in der Gestaltung des ersten Layout zu nutze machen, aber dazu später mehr.
Andererseits bietet die CO2-Düngung die Möglichkeiten das Spektrum der Pflanzenarten erheblich zu erweitern und anspruchsvollere Pflanzen zu kultivieren.
Darüber hinaus führt die CO2-Zugabe zu einer Verbesserung der Wachstumsrate, Aussehen und Ausfärbung der Wasserpflanzen.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen sowie den Erfahrungswerten anderer Diskushalter aus dem FlowGrow-Forum habe ich meine CO2-Anlage mit 20mg/l gefahren und keinerlei negativen Auswirkungen bei meinen Tieren feststellen können.
Wichtig in diesen Zusammenhang ist, dass die Anlage mit einen Blasenzähler sowie Nachtabschaltung für das CO2 versehen ist, eine permanente Kontrolle mit einen CO2-Dauertest erfolgt und in den Nachtstunden ein Sprudelstein betrieben wird. Als Diffusor (Ausströmer) verwendete ich, nach vielfältiger Prüfung, einen Diffusor Japan Stil.
Die CO2-Zufuhr wird jeweils 2 Stunden vor Abschaltung bzw. 2 Stunden vor der Zuschaltung der Lichtzufuhr ab- bzw. zugeschaltet.Im umgekehrten Verhältnis erfolgt die Zufuhr von Luft durch den Sprudelstein.
Der Sprudelstein treibt das vorhandene bzw. von den Pflanzen in der Nacht produzierte CO2 aus, wodurch ein erhöhter CO2-Wert über Nacht verhindert wird.
5.DüngungDas Ziel eines bepflanzten Aquarium besteht, neben der optischen Variante, im Abbau der reichlich anfallenden Stoffwechselabfälle der Diskus bzw. Beifische. Bei letzteren nutzen wir die Bedürnisse der Pflanzen aus, welche Stickstoff (Nitrat) und Phosphor(Phosphat) als wichtige Energieträger für ihren pflanzlichen Stoffwechsel benötigen.
Eine umfassende Darstellung würde den Rahmen dieses Beitrag sprengen und ich verweise deshalb zur umfassenden Erfassung aller Zusammenhänge auf folgenden Artikel von Frau Wilstermann-Hildebrand
http://heimbiotop.de/pflanzenernaehrung.htmlEs hat sich für mich als förderlich erwiesen, dass Rosettenpflanzen ( Echinodorus, Vallisnerien, Cryptocorynen und Sagittaria) wesentlich besser wuchsen, wenn sie an den Wurzeln mit einer Lehmschicht bedeckt oder mit handelsseitig angebotenen Tonkugeln unterfüttert waren.
Wenn zur Bepflanzung eine Auswahl von anspruchsvolleren Pflanzen vorgenommen wird, dann ist neben der CO2-Zufuhr auch eine zusätzliche Düngung über die Wassersäule notwendig.
Dies setzt voraus, dass mit Hilfe von Testreagenzien der Verbrauch der Nährstoffe im Verlaufe eines Tages bestimmt und darauf aufbauend eine Düngestrategie entwickelt wird.
Als Beispiel sei hier die Proserpinaca palustris Cuba angeführt.
Die Ansprüche der Proserpinaca palustris Cuba hinsichtlich der Düngung ,Nitrat(5-10 mg/l) und Phosphat (1.5-2 mg/l), die konstant anliegen sollten, konnten nicht immer erfüllt werden und so kam es immer wieder zu Abschnitten mit Krüppelwuchs. Wenn mit NPK über die Wassersäule regelmäßig nachgedüngt wurde, waren die nachfolgenden Abschnitte wieder super ausgebildet und kräftig rot.
Die in diesen Layout verwendeten Pflanzen hatten einen sehr hohen Nährstoffbedarf, welcher durch eine Messfolge ermittelt wurde. Im Ergebniss dessen wurde ein Düngekonzept entwickelt, welches über die Wassersäule realisiert wurde. Damit war die tägliche Eisendüngung sowie die zweitägige Zudüngung von NPK über die Wassersäule gesichert.
6.LichtEs wurde lange Zeit mit 2 T 8 -Balken beleuchtet und dann auf LED umgestellt.
Es kam die LED-Serie von Sera mit Digitaldimmer zum Einsatz.
Als Röhren wurden die
LED X-Change Tube daylight sunrise,
LED X-Change Tube plantcolor sunrise
LED X-Change Tube cool daylight
eingesetzt.
Die Beleuchtungsdauer war auf 12 Stunden ausgelegt.
7.GestaltungsvariantenUnter Punkt 4. wurde darauf verwiesen, dass es nicht unbedingt notwendig ist ein Pflanzenbecken mit CO2 zu versorgen, da der natürlich vorhandene CO2-Wert vollkommen ausreichend für einige Pflanzenarten ist.
Daraufhin wurde von mir das erste Layout geschaffen, welches sich bewährt hat.
Hierfür wurden folgende Wasserpflanzen ausgewählt:
Cryptocoryne wendtii "braun"
Cryptocoryne Spiralis "B20"
Hydrocotyle leucocephala
Limnophila aquatica
Limnophila sessiliflora
Echinodorus grisebachii bleheri
Hygrophila polysperma
Hygrophilia polysperma "Rosanervig"
Vallisneria gigantea
Die Cryptocoryne wendtii "braun" wurde im linken vorderen Bereich plaziert, dahinter folgten die Cryptocoryne Spiralis "B20" und die Hydrocotyle leucocephala.
Weiterhin deckten die Limnophila aquatica, Limnophila sessiliflora sowie Hygrophila polysperma und Hygrophilia polysperma "Rosanervig" den Hintergrund ab.
An der rechten Beckenseite wurde die Vallisneria gigantea gesetzt, da hier der Filtereinfluss befestigt war und die langen Blätter in der Strömung schwimmen konnten.
In den weiteren Jahren wurden verschiedene Ergänzungen und Umgestaltungen vorgenommen.
Die Vallisneria gigantea musste weichen, da sie eine enorme, fast undurchdringliche Blattmasse entwickelte und den Wasserfluss des Filterauslass erheblich beeinflusste.
Eine smartere Variante zur V.gigantea ist die Vallisneria nana "Tiger", welche weitaus schmalere Blätter aufweist, die noch farbig gestrippt sind.
Diese Pflanze war ein schöner Blickfang in der rechten Ecke des Becken.
Die Vallisneria nana "Tiger" musste jedoch einer besseren Lösung weichen.
An deren Stelle wurde die Limnophila sessiliflora gesetzt, mit dem Ergebniss der Bildung eines wunderschönen Dom für die Diskus.
Auch die Echinodorus grisebachii bleheri, welche ebenfalls eine respektable Größe nebst Umfang erreicht hatte, wurde entfernt und durch die wunderschöne Heteranthera zosteraefolia sowie, als roter Blickfang,durch Ammania Senegalensis und davor Alternanthera reineckii 'Mini' ersetzt.
Das Ergebnis ist im nachfolgenden Video zu sehen.
Zwischenzeitlich mussten die Limnophila sessiliflora, Heteranthera zosteraefoli, Ammania Senegalensis und Alternanthera reineckii sowie 'Mini' weichen.
Im rechten Bereich wurden die Cryptocoryne usteriana( Rarität von Gartenbau Dahmer) sowie in der Mitte die Echinodorus grisebachii bleheri und Echinodorus grisebachii "Amazonicus "gesetzt.
Eine selbstverschultete Cryptocorynenfäule vernichtete binnen weniger Minuten meinen gesamten Cryptocorynenbestand und demzufolge musste der linke Pflanzplatz mit Echinodoros uruguayensis "Gabriel" und die rechte Seite mit Eichhornia diversifolia bepflanzt werden.
Es wurden auch verschiedene Arten von Bodendeckern in dem einen oder anderen Layout ausprobiert.
Bis auf Helanthium tenellum "parvulum" wurden alle Versuche (Hemianthus callitrichoides Cuba,Glossostigma elatinoides) verworfen, da die Beleuchtungsstärke nicht ausreichte.
Im Laufe der Zeit festigte sich die Zielstellung, ein Becken mit fast ausschließlich südamerikanischen Wasserpflanzen einzurichten.
Nachdem das Layout im obigen Video einige Zeit erfolgreich das Bild des Becken bestimmte, war ich angehalten einige Veränderungen vorzunehmen.
Zielstellung war ein Becken mit fast ausschließlich südamerikanischen Wasserpflanzen, die einen hohen Bedarf an Nitrat/Phosphat haben, zu gestalten.
Das Myriophyllum mattogrossense hatte sich u.a. rasant entwickelt und eine beachtliche Grösse sowie Umfang angenommen. Die rechte Beckenseite wirkte dadurch zu grünlastig.
Es mussten also neue Arten gefunden werden, die meiner Zielstellung entsprachen und als Nebeneffekt eine kräftige farbliche Ausgestaltung des Becken erzeugten.
Im Ergebniss der Recherche erweckte die Gattung der Ludwigia, mit ihren vielfältigen Blatt- und Farbformen, mein Interesse und ich entschied mich für folgende Pflanzenarten:
Ludwigia repens × arcuata (Schmalblättrige Bastardludwigie)
Ludwigia "Rubin" (Rubin-Ludwigie)
Ludwigia sp. 'Dark Orange' ('Atlantis')
Ludwigia repens 'Mesakana'
Rotala sp. "Colorata"(farbige Rotala)
Alle ausgewählten Pflanzen stellten die Anforderung, dass eine gute Makro- und Mikronährstoffversorgung zu gewährleisten ist.
Sie benötigen reichlich Nitrat, den für Pflanzen wichtigen Makronährstoff und erfüllten dadurch meine angestrebte Zielstellung.
Um den Bodengrund noch etwas optisch zu erweitern habe ich die
Helanthium tenellum "parvulum"
ausgewählt, eine hellgrüne, rasenbildende Pflanze mit grasartigen Blättern, welche nach der Umstellung auf submerse Lebensweise in kurzer Zeit den Bodengrund mit gradlinigen Ablegern zu fluten begann.
Der Bestand der Echinodoros uruguayensis "Gabriel" wurde stark ausgedünnt und im linken Beckenbereich belassen.
An deren Rand wurden sie mit der wein-roten Echinodorus "Regine Hildebrandt" abgegrenzt. Daran schließt sich jetzt Helanthium tenellum "parvulum" an.
Hinter diesen Pflanzen fanden die Hygrophila polysperma Sunset "Rosanervig" sowie die Hygrophila polysperma,beide auch von einen anderen Kontinent, ihren Platz.
Die Cryptocoryne spiralis "B 20", welche sich sehr stark durch Ableger ausgebreitet hatte, bildet jetzt an der linken Beckenseite im Hintergrund den Abschluss.
An der Oberfläche der linken Seite hat sich die Hydrocotyle leucocephala hervorragend entwickelt.
An die linke Hintergundgestaltung schließt sich, wie bisher in allen Videos zu sehen, die Limnophila aquatica an.
Für mich eine der schönsten Aquarienpflanze aus dem tropischen Asien.
Die ersten rötliche Akzente werden durch die Ludwigia "Rubin" sowie die Ludwigia repens × arcuata gesetzt.
Diese beiden Arten wurden gemischt gesetzt und somit ergeben sich mit den großen Blättern der Ludwigia "Rubin" und den kleinen, filigranen Blättern der Ludwigia repens × arcuata, neben dem unterschiedlich kräftigen Rot, schöne optische Akzente.
Die Echinodorus grisebachii "Amazonicus " bildet den zentralen Mittelpunkt im Becken. Sie wird nicht so groß wie die Echinodorus grisebachii bleheri und lässt dadurch mehr Schwimmraum in der Beckenmitte zu.
Rechts neben die Echinodorus grisebachii "Amazonicus " wurde der erste Teil der Rotala sp. "Colorata" gesetzt und in der Mitte fanden die Ludwigia sp. 'Dark Orange' ('Atlantis') sowie Ludwigia repens 'Mesakana' ihren Platz.
Die Echinodorus grisebachii bleheri bildet rechts den Abschluss im hinteren Eckbereich des Becken, wo sie sich harmonisch eingegliedert hat.
Im vorderen Bereich schließt die Eichhornia diversifolia (verschiedenblättrige Eichhornie) die rechte Beckenseite ab.
Diese Pflanze ist ein ausgezeichneter Verwerter von Nitrat und Phosphat.
Sie benötigt ca. 5-20 mg/l Nitrat und 1-2 mg/l Phosphat um ansehnlich zu gedeien. Werden die unteren Blätter schwarz zeigt die Pflanze an, dass ein Mangel an diesen Makronährstoffen anliegt.
Da diese Pflanze ein guter Indikator für den Zustand der vorhandenen Makronährstoffe ist, erspart sie dass mühselige Messen und es kann schnell über die Wassersäule nachgedüngt werden.
8.Schlussfolgerungen
Aus den Ausführungen wird deutlich, dass die Bepflanzung eines Diskusbecken keinerlei negative Auswirkungen auf die Haltung sowie Gesundheit der Diskus ausübt.
Wenn bei der Pflege der Tiere alle Anforderungen an eine diskusgerechte Haltung eingehalten werden, dann wird der Halter stetige Freude an seinen Tieren und dem Schaubecken haben.
Vielleicht habe ich durch meinen Beitrag das Interesse an ein bepflanztes Diskusbecken geweckt und ich wünsche ein erfolgreiches Gelingen.
Übersicht der erfolgreich kultivierten WasserpflanzenAlternanthera reineckii 'Mini'
Ammania Senegalensis
Cryptocoryne usteriana
Cryptocoryne wendtii "braun"
Cryptocoryne spiralis "B 20"
Eichhornia diversifolia
Echinodorus grisebachii bleheri
Echinodorus grisebachii "Amazonicus "
Echinodorus Altlandsberg
Echinodoros uruguayensis "Gabriel"
Helanthium tenellum "parvulum"
Heteranthera zosteraefolia
Hygrophila polysperma
Hygrophilia polysperma "Rosanervig"
Hydrocotyle leucocephala
Limnophila sessiliflora
Limnophila aquatica
Ludwigia repens "Rubin"
Ludwigia sp. 'Dark Orange' ('Atlantis')
Ludwigia repens × arcuata
Ludwigia repens 'Mesakana'
Myriophyllum mattogrossense
Proserpinaca palustris Cuba
Vallisneria gigantea
Vallisneria nana "Tiger"
Rotala sp. "Colorata"
Literatur:
1. Wilstermann-Hildebrand, Maike und Hildebrand, Cord (2010): Pflanzen im Diskus-Aquarium.- Amazonas 30, 50-53
2.
http://www.deters-ing.de/Wasser/Bodengrund.htm3. Olver Krug, RAHMENBEDINGUNGEN und GESELLSCHAFTSTIERE für das DISKUSAQUARIUM vom 05. Juni 2004