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Thema: Ein Lachendes und ein weinendes Auge  (Gelesen 13511 mal)

Offline Uli

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Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« am: 16-07-2012, 16:19:18 »
Hallo Zusammen,

ich möchte Euch hier eine Geschicht aus meiner Dikuserfahrung schildern.

Jeder weiß ja das ich Ditmar und auch Ireneus dieses Wochenende auf einem Mikroskopierseminar bei Herrn Untergasser in Kerpen waren. Ich besuchte es schon zum zweiten Mal.

Diesmal hatte ich einen akuten Fall und war sehr daran interessiert, dass auch Herr Untergasser ein Auge darauf wirft.

Ich habe ja in einem Becken unten immer noch meinen Altbestand gehabt. Dieser hat sich bis auf 4 komplett reduziert. Ich hatte in letzter Zeit immer wieder Tiere auf komische Art und Weise verloren.

Erst wurden sie dunkel, dann haben sie fressen aufgehört und kurz darauf kam der weiße Kot. Den habe ich vollkommen Fehlinterpretiert. So dachte ich. Es sah aus wie schleimiger Kot von Flagelatten. So habe ich gedacht mit einer Wärmekur würde ich denen schon den Gar ausmachen können.

Das Ergebnis war vollkommen unbeeindruckt. Keine Veränderung. Anfang des Jahre stand mir auch noch ein Mitglied aus dem Forum zur Seite, das jetzt leider gesundheitsbedingt nicht mehr zur Verfüung stand.
Das Mitglied vermutete aufgrund meiner Beschreibung des Kotes evtl. einen Bandwurm. Ich konnte mir es aber nicht erklären woher dieser kommen sollte. Nachdem eins der Tiere nach langem Kampf um sein Leben gestorben war (Vermutung Sekundärinfektion von Bakterien) war lange Ruhe.

Nach meinem langen Urlaub in Kappstadt, brach bei einem der Leopards diese Verdauungsstörung aus. Ich interpretierte wieder falsch nämlich auf Flagaelatten und erhöhte die Temperatur. Ohne Erfolg.
Der Kot kam wieder dick weiß und gliederig raus. Es sah aus wie bei einem Bandwurm. Da der Verdacht ja schon mal im Raum stand, bekam ich Angst. So habe ich alle Betroffenen Tiere es waren zwei Stück in QB umgesiedelt. Ich habe die BW Stücker aufgehoben.
Einer fraß nicht mehr, der andere hat gegessen. Ich habe die Behandlung nach Plan von DU durchgeführt. Tremazol im Wechsel mit Nematol um die Ansteckungslinie zu unterbrechen.

Nichts es ging als so weiter. Spagetti, Spagetti der Diskus fraß nicht mehr. Aber die Spagetti. Wirklich gegliedert!!!!

Da ich nun wußte ich gehe zum Mikroskopierseminar. Hoffte ich dort eine Lösung zu finden. Die Tiere waren im QB und streng von den anderen getrennt. Ich habe nichts was ich an diesem Becken benutzt habe im anderen eingesetzt.

Für mich war die Situation sehr belastend.

Am zweiten Tag des Kurses ist immer der Praxisteil. Ich hatte meinen Diskus der seit Wochen nichts mehr gefressen hatte dabei und wollte jetzt wissen was los ist.

Getötet, aufgemacht, Präperate gemacht und nichts gefunden !!!
Herr Untergasser fragte mich ob dies ein Parasittenfreies Tier sei ? Er hat es auf seinem Mikroskop untersucht. Nichts. Aber die Kiemen waren stark verschleimt, der Darm war verfettet und in der Leber waren Massen an Bakterien die wir dann auch mit größerem Objektiv im Darm gefunden hatten.

Es gab keinen BW !!!! Es hat nie einen gegeben. Es gab auch keien Flagelat nicht mal einen. Es waren Bakterien.

Es gab nicht einen Parasitten !!!!! Jetzt war ich natürlich glücklich aber auch traurig. Da ich mir natürlich gleich wieder den Schuh anziehe ich hätte das sehen müssen. Aber ich habe es nicht gesehen.

Deshalb habe ich jetzt auch zum zweiten Mal diesen Kurs belegt. Man brauch einfach Übung, Übung und nochmal Übung. Wobei einem das auch nichts nutzt, wenn man nicht weiß was es ist, was man sieht.
Darüber war ich schon traurig. Aber andererseits total froh. Meine Fische haben nichts, selbst die aus dem Altbestand. Meine Säuberung vor einiger Zeit war erfolgreich.
Jetzt soll ich den einen Fisch den es noch betrifft mit einem Antibiotika behandeln, dass ich im Moment nicht bekomme. Mein Tierarzt hat Urlaub und die Vertreter kennen mich nicht.

Dass ist blöd. Kann mir da jemand einen Rat geben ? Es geht um Baytril in flüssiger Form.

Gruß
Uli
 

Offline Robert B

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #1 am: 16-07-2012, 17:25:45 »
Hallo Uli,

wie kommst du zu der Schlußfolgerung es hätte nie BW gegeben? Ich denke das was da nach deiner Beschreibung nach der Tremazolbehandlung abgegangen waren (Spagetti) das waren schon BW. Nur das Mittel hat sie komplett ausgerottet. So würde ich das zumindest interpretieren ...

Aber es ist schon interessant, du hast es anscheinend tatsächlich geschafft, womit ich nicht gerechnet hätte, nämlich parafreie Fische zu bekommen - allerdings mit entsprechenden Nebenwirkungen ...

Gruß,
Robert
 

Offline Uli

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Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #2 am: 16-07-2012, 19:09:25 »
Hallo Robert,

Ich komme deshalb darauf, weil wir Bandwürmer hatten im Kurs und ich mir die ersten Spagetti aufgehoben hatte in Spiritus. Das war nur Darmschleimhaut die aber Einschlüsse hatte und es war nichts drinn.
Ich habe es falsch interpretiert weil diese Knubbelig war und ich es für Glieder hielt.
Es war nichts drin ich dachte es sei der Wurm. Das liegt aber daran dass ich es nicht unterscheiden konnte.
Ich denke es passiert mir nicht mehr.
Grüße
Uli
 

Offline M-Mueller

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #3 am: 17-07-2012, 07:03:08 »

Dass ist blöd. Kann mir da jemand einen Rat geben ? Es geht um Baytril in flüssiger Form.

Gruß
Uli

Ich denke das einzige was hilft ist: Gelbe Seiten und Telefon und solange die Tierärzte der Umgebung durchtelefonieren, bis ein vernünftiger dabei ist.
Baytril ist ja ein sehr gängiges Mittel und da auch Nager es (meist) flüssig bekommen haben normalerweise quasi alle Tieräzte auch flüssiges Baytril da.

Habe gerade mal gegoogelt wie weit es von Dir bis zu uns bzw. Düren oder Bergheim ist.
Habe da vernünftige Tierärzte die man fragen könnte.

Falls Du es also nirgendwo näher bekommst könntest du mal anrufen bei:
Praxis Dr. Müller, Zülpich    http://www.das-tierarztpraxisteam.de/   (Achtung: Der heißt nur auch Michael Müller, ich bin es nicht !)
Praxis Dr. Axel Beck, Düren/Merzenich
Kleintierpraxis Dederichs, Bergheim

Ich denke aber wenn man genug Tierärzte anruft (die gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer) und das Problem schildert wird schon einer dabei sein der das Mittel abgibt und Du brauchst nicht so weit fahren.

Viel Glück
Michael
 

Offline Uli

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Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #4 am: 17-07-2012, 14:29:10 »
Hallo Michael,
Danke. Ich werde es probieren.

Gruß
Uli
 

Offline Ireneus

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #5 am: 19-07-2012, 10:55:31 »
Hallo Uli

Nun sind wir uns nach dem Diskustreffen in Recklinghausen das zweite Mal über den Weg gelaufen und dennoch habe ich mich auf dem Heimweg am Sonntag fragen müssen: Männo, wie hieß denn die Dame neben Dietmar ........ :verlegen:

Wir haben bereits in Kerpen über Dein Tier gesprochen.
Ich kann Dich bestens verstehen, wenn Du das Tier retten möchtest !
Dabei kommt es Dir nicht auf die Kosten an, sondern Du hast dem Tier gegenüber eine Verantwortung übernommen und fühlst Dich somit verpflichtet.
Das ist absolut richtig so - die Frage ist nur, ob Du damit nicht eigentlich genau das Gegenteil von Deinen guten Absichten errreichst.

Ich gebe, wie bereits in Kerpen, hier nur meine Meinung ab.
Wenn jemand meint, anders handeln zu müssen, so ist das sein Ding..........

Unsere Pfleglinge sind Schwarmfische.
Na klar zeigen sie gesund separiert in einem Showbecken tolle Farben - aber, wenn man sie aus einer Plastiktüte nach dem stundenlangen Transport aus Brasilien holt, zeigen sie diese ebenso. ( Schutz-, Schreck-, Stressmechanismus ? )
Ich glaube, dass eine Quarantäne von einzelnen Fischen, oder von zwei / drei Tieren, die sich zu lange hin zieht, mehr Schaden anrichtet, als nutzt.
Die Tiere stehen, weil der Schutz des Schwarm fehlt unter ständigem Stress - und wir wissen alle, spätestens nach dem Mikroskopieseminar, dass Sterss der allergrößte Feind unserer Fische ist........
Es könnte also sein, dass Du alle pathogenen Parasiten und Bakterien rund um und im Diskus vernichtest, und das Tier geht dennoch ein - aus Angst.
Ausserdem - Bytrill ist nun schon 100 Jahre auf dem Markt. Woher weißt Du, ob Deine Bakterienstämme sensibel auf das Medikament reagieren ?
Um zu erfahren, ob eine Resitenz vorliegt, musst Du immer vorher ein Antibiogramm erstellen.
Das dauert ...........

Es tut mir sehr leid, aber im Sinne dieses Tieres rate ich Dir zu Nelkenöl........


Zu dem untersuchten Tier schreibst Du, dass keine Parasiten drin waren.
Ich würde eher sagen, dass Du keine gefunden hast.
Du hast, bitte berichtige mich, nicht 100%ig genau, zwei Stunden lang ALLES durchgesucht, oder ?
Wenn Gerhard Rahn eine genaue Untersuchung macht, dann dauert die bei einem Minitier min. eine Stunde und länger.
Und sein Auge ist ein wenig geschulter, als Deines.......

Dass Du mit Deiner Vermutung, es müssten Bandwürmer gewesen sein, daneben gelegen hast, ist kein Weltuntergang.
Ich glaube, kaum jemand könnten ohne mikroskopische Untersuchung genau sagen, was da aus dem Popo hängt.
Da Du aber eine verantwortungsbewusste fleissige Frau bist, rückst Du nach dem Seminar in der Liga der sich auskennenden Aquarianer zig Plätze weiter nach oben ........
Biss Baldt ................

Ireneus
 

Offline Uli

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #6 am: 19-07-2012, 11:07:00 »
Hallo Ireneus,

Danke für Dein Statement. Ich bin Dir deshalb auch überhaupt nicht böse. Oder so....

Mein Name ist Uli bzw. Ulrike.

Ja mit dem töten ist das so eine Sache. Mir fällt es unheimlich schwer, hast Du ja auch am ersten Tag gesehen. Aber wenn es erforderlich ist, dann mache ich es auch.

Der Diskus ist munter und wenn ich in den Raum komme, kommt er immer an die Scheibe. Er frißt mäßig. Und ehrlich, er hat ein süßes Gesicht. Da fällt es mir besonders schwer.

Klar ich habe in den zwei Stunden alles auseiander genommen. Aber Herr Untergasser hat ja meine Präperate dann mitgenommen und unter sein Mikroskop gelegt. Dabei haben wir ja die Bakterien gefunden. Aber er hat es mir bestägigt im Darm war nichts.

Die Kiemen hatte ich. Und da war auch nichts (mehrere Proben). Mehr kann ich nicht sagen und damit bin ich auch zurfrieden.

Für mich kommt kein herkömmlicher Diskus mehr in Frage. Das steht auch fest.

Ja es hat mich schon gefreut sich mal kennengelernt zu haben. Wir waren ja auch eine lustige Truppe.

Und Danke für Deine Einschätzung meiner Person  :flower:. Ich selbst sehe mich gar nicht so. Aber ich versuche halt immer am Ball zu bleiben.

Gruß
Uli

 

Offline EDE 05

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #7 am: 19-07-2012, 11:34:41 »
Hallo Uli... Ich bin dann endlich auch mal dazu gekommen, diesen Thread hier zu lesen....

Da sieht man doch mal, dass wir bei manchen Sachen (Krankheiten), oder was auch immer einfach machtlos sind und manchmal so gut wie nichts machen können...


Nur irgendwoher müssen solche Dinge ja kommen, aber woher... Manchmal weiß man es einfach nicht...

Ich bin ja mittlerweile auch der Meinung, dass so einiges mit unserem Leitungswasser im Argen ist, obwohl ich bei dir glaube ich weiß, dass Du Osmosewasser benutzt...? Zum Aufhärten verschneidest Du es doch glaube ich mit LW, welches vorher durch nen Carbonfilter läuft...

Grundsätzlich bin ich aber seit einiger Zeit der Meinung, dass vieles trotz Carbonfilter in unsere Becken kommt...

Nicht umsonst haben selbst erfahrene Diskushalter immer wieder Probleme mit ihr Fischen, obwohl die Haltungsbedingungen eigentlich Top sind...

Das ist jetzt nicht speziell auf Dich bezogen, sondern soll nur meine allgemeine Meinung zeigen...

Manchmal macht man vermutlich alles richtig, zu Problemen kommt es aber trotzdem... Unter Stress wird dann das Immunsystem unserer Schützlinge lahm gelegt und schon entstehen die ersten Probleme, sei es bakteriell oder durch Parasiten...

Es ist doch ähnlich wie beim Menschen... Jeder Mensch läuft mit der Gefährlichen Krankheit Krebs durch die Gegend. Bei dem einen bricht sie aus, bei dem anderen eben nicht... Ersteres passiert nicht zu Letzt durch Stress... Sachen wie Rauchen, schlechtes essen sind da wieder übertragbar. Das nennen wir dann schlechte Haltungsbedingungen..


Ich weiß, das ganze ist ziemlich weit ausgeholt und leider kann ich das auch nicht belegen, aber ich bin der Meinung, viele unserer Pfleglinge werden durch schlechtes Leitungswasser und dem damit verbundenen Stress krank...
Liebe Grüße Pascal
 

Offline Ditmar

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #8 am: 19-07-2012, 12:07:00 »
Hallo Pascal

Ich sehe das ähnlich.
>>> Da sieht man doch mal, dass wir bei manchen Sachen (Krankheiten), oder was auch immer einfach machtlos sind und manchmal so gut wie nichts machen können... <<<<

Man kann nicht alles aufhalten man kann nur Grundvoraussetzungen schaffen um es den Tieren so angemessen wie möglich machen.

Und selbst dann sind wir noch meilenweit von der Natur entfernt.

Ich wäre froh wenn sich mehr so um seine Tiere kümmern würden wie es Uli macht.
Gruß Ditmar
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Offline Uli

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Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #9 am: 19-07-2012, 21:52:35 »
Hallo Pascal, Ditmar,

Die Bakterien sind innerlich. Die Frage ist wie kommen die da hin. Es kann eigentlich nur mit Futter in meinem Fall mit Lebendfutter passieren.
Da füttere ich nur Entchys und Artemia. Die die etwas schwächer sind erwischt es und die anderen nicht?
O.k. Die waren stark genug. Ich denke das passiert mit Futter.

Übrigens mal ein Zwischenbericht zum letzten Diskus in Qb. Es geht ihm besser. Er schwimmt im Baytril. Er fängt wieder gierig an zu fressen ohne es auszuspucken. Füttere aber im Moment nur lebende Entchys. Mehr kriegt er nicht bis die Behandlung um ist. Es scheint zu helfen.
Gruß
Uli
 

Offline Robert B

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #10 am: 19-07-2012, 22:25:59 »
Hallo Uli,

die Frage ist nicht wie kommen die da hin, sondern warum kann der Fisch die nicht abwehren. Bakterien sind überall und das ist auch normalerweise kein Problem (abgesehen von besonders pathogenen Stämmen) solange die Immunabwehr funktioniert.

Es gibt eine Vielzahl von Stressoren und wenn davon zuviele zusammen kommen bricht das Immunsystem zusammen. Um mal ein paar der Häufigsten zu nehmen: Organisch belastetes Wasser, hohe Keimzahl, Schadstoffe im Wasser, falsches Futter, verdorbenes Futter, Medikamentenbehandlungen, Rangordnungskämpfe, Laichen, zu geringe Gruppengröße, zu hohe Besatzdichte, Parasiten, ungeeignete Beifische,  usw. usw.

Gutes einwandfreies Lebendfutter kann man IMO gar nicht hoch genug bewerten. Wenn du das Futter aus den Tütchen im Zoohandel kaufst und da schon sehr viele Tiere abgestorben sind, dann kann das aufgrund von Leichengiften und einer hohen Bakteriellen Belastung anders aussehen. Ebenso bei Lebendfutter aus nicht fischfreien Gewässern (Parasiten!) oder aus belastetem Wasser wie das z.B. bei Tubifex oder roten Mückenlarven oft der Fall ist.

Am besten ist Lebendfutter selber ziehen. Da gibt es sehr viele Möglichkeiten nicht nur die üblichen Enchyträen ...

Gruß,
Robert
 

Offline Norbert Koch

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #11 am: 20-07-2012, 19:32:15 »
Hallo Ulrike,

eine erschreckende Bilanz. Alles? richtig gemacht zu haben, und doch immer wieder Probleme.

Oder vielleicht doch zu viel gemacht haben? Zu oft therapiert, zu oft umgesetzt... :fish03:

Eine abschließende Antwort werden wir wohl nicht finden, aber, so wie Ditmar und Robert es beschrieben haben: Das Wichtigste ist dafür zu sorgen, dass die Pflegeparameter passen. Möglichst gute Bedingungen sind wir unseren Schützlingen eben schuldig und viele Probleme lassen sich so unterbinden - noch bevor sie entstehen!

Leider aber eben nicht alle und solche Erlebnisse, wie Deine Tiere und Du sie mitmachen mussten, lassen einen schon verzweifeln.

Dass Du Dich so engagierst und Dich für das Wohl Deiner Tiere einbringst ehrt Dich und macht Dich zu einer ambitionierten Aquarianerin, die weit über das übliche Mass tätig ist. :applaus2:
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
Internet: https://nobby-ka.de (schon sehr bald auch mit einem Aquaristik-Bereich)

Beim Betrachten der Natur werden Gefühle geboren... | Japanische Weisheit

Es gibt für alles eine logische Erklärung - man muss nur lange genug danach suchen!
 

Offline Uli

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Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #12 am: 20-07-2012, 19:47:45 »
Hallo Nobby,

Aber genau das lässt mich verzweifeln.

Ich will alles richtig machen und dann immer Mist. Deshalb höre ich mit den normalen Diskus auf.
Ich will doch einfach nur Spaß an den Tieren haben.

Der letzte hat sich jetzt am 3. Tag Bayril prächtig erholt. Er frißt gierig und muß jetzt einiges aufholen. Solange er so zutraulich ist habe ich Hoffnung. Wenn er wieder genug Substanz hat untersuche ich ihn. Sollte er in Ordnung sein. Kommt er zurück.

Gruß
Uli
 

Offline microsash

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #13 am: 20-07-2012, 20:32:49 »
Hallo Uli,

Ich weis genau was du meinst...bei mir zickt auch immer mal wieder einer rum und muss in "Einzelhaft"...so wie gerade auch. ich denke meine haben das ähnliches-gleiches was du auch hast, so wirkt eine Behandlung mit AB auch wunder.
Da meins aber zuneige geht, bin ich dankbar über den Tip mit Baytril....nächstesmal beim TA fragen.
Wie sieht den die Dosiermenge aus ?

Würde ja auch gern nochmal alles hinschmeisen und mit parafreien neu starten.....

Gruß

Sash
 

Offline Ditmar

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Re: Ein Lachendes und ein weinendes Auge
« Antwort #14 am: 21-07-2012, 07:44:18 »
Hallo zusammen

Oder vielleicht doch zu viel gemacht haben? Zu oft therapiert, zu oft umgesetzt... :fish03:

Danke Nobby für den Hinweis.
Auch das ist Stress.
Für mein Verständniss wird darauf viel zu wenig geachtet.
Was ich meine ist das ich Monate lang nicht ins Becken greife auch nicht aus der Hand füttere.
All diese nettigkeitkeiten sind unnatürlich und daher für mich nicht erstrebenswert.

Nicht nur die Optik auch mein verhalten sollte so natürlich wie möglich zu meinem Pfleglingen sein.
So stellt sich eine gewisse Ruhe im Becken eine gewisse vertrautheit die es den Tieren erlaubt sich in relative Ruhe und ausgeglichenheit zu leben.

Daher lege ich sehr viel wert so wenig Eingriffe wie irgend möglich machen zu müssen. ( eben Purist )
Selbst mein Wasserwechsel wird von den Insassen nicht mehr direkt sondern nur noch indirekt über die verbesserte Qualität wahrgenommen.
Gruß Ditmar
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Diskus hat ein geschwollenes Auge

Begonnen von stulli

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Letzter Beitrag 31-03-2014, 21:40:16
von Diskus&Koi Heribert