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Thema: Artikel zur Immunkompetenz von Diskusfischen im aktuellen Diskus-Brief (Heft 3)  (Gelesen 31319 mal)

Offline Norbert Koch

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Hallo zusammen,

jetzt, nach dem Urlaub fand ich endlich Zeit den Diskusbrief, der während meines Urlaubs zugestellt wurde zu lesen. Über Herrn Köhler und seine Art zu schreiben kann man streiten; allerdings waren die bisherigen Artikel in älteren Diskusbriefen jeweils gut recherchiert und von ihm ausdrücklich freigegeben. In dieser Ausgabe druckt er aber einen Beitrag, von dem er anscheinend nicht wirklich überzeugt ist (zu recht), da er sich bereits im Vorwort distanziert.

Gemeint ist der Artikel ab Seite 97: Patriz Hilsenbeck - Wie viele Parasiten braucht ein Diskus?.

Neben inhaltlichen Fehlern (so wird z.B. der Begriff spezifische Immunsystem fälschlicherweise als angeboren definiert; das spezifische Immunsystem wird jedoch im Laufe eines Lebens durch die Konfrontation mit Keimen und Parasiten erworben) wird pragmatisch auf dem Thema Immunkompetenz (oder frei nach Darwin: Survival of the fittest) "herumgeritten".

Parasiten seien für die Tiere geradezu wichtig, um sie widerstandsfähiger und kräftiger zu machen. So könne eine vernünftige Selektion in der Zucht nur bei Parasitenbefall erfolgen. Was ist denn das für ein Unfug?

Wer jemals eine vernünftig geführte parafreie Zuchtanlage besichtigt hat, wird folgendes Bild NIE vergessen:
Jedes Jungtier einer Brut ist gleich groß, fit, agil und atmet ruhig. Die Tiere wachsen nicht nur gleichmäßig sondern auch schnell heran. Da geht einem Tierliebhaber das Herz auf!
Herr Hilsenbeck propagiert mit "Betonkopf"-artigen Phrasen, dass wirklich kräftige Tiere nur heranwachsen könnten, wenn sie mit Kiemenwürmern, Flagellaten und Co. konfrontiert seien. Eine derartige Borniertheit und Ignoranz habe ich seltenst erlebt. Die angeblich fehlenden Umweltreize erleben auch parasitenfreie Jungfische sehr wohl!
Mal ist es Futter, dass etwas zu lang auftaute oder im Becken lag, mal sind es einfache Keimeinträge von außen (welcher Züchter sterilisiert sich denn schon seine Hände beim Arbeiten an unterschiedlichen Aquarien in einer parafreien Anlage?). Diese Keime reichen durchaus, um eine Immunkompetenz aufzubauen und robust gegen Keime zu werden. Das eigentliche Hauptproblem beim Verlust von Tieren (Bakterielle Infektionen, Virenbefall) lässt der Autor bewusst außen vor, denn davon sind ja auch die vermeintlich "stärkeren" parasitenbefallenen Tiere betroffen - wo bitte ist denn da der konventionelle Fisch im Vorteil, wenn er durch ein Zusammensetzen einem aggressiven Bakterienstamm ausgesetzt wird? Hat er so ein ausgeprägtes Immunsystem, dass er damit von alleine klarkommt, während ein parafreies Tier qualvoll verendet? Wohl kaum!

Darauf würde ein unbedarfter Anfänger aber schließen, wenn er diesen Artikel liest. Frei nach dem Motto: "Kauf Dir parasitenbefallene Tiere und Du hast keine Probleme." Lachhaft! :mecker:

Man kann natürlich argumentieren, dass freilebende Diskusfische in ihrem Habitat wohl immer mit Parasiten zu tun haben. Aber die Tiere schwimmen auch zusammen mit Unrat (Getränkedosen, Plastikmüll, etc.) muss ich den dann auch in mein Becken kippen, damit die Tiere sich wohl fühlen?
In der Natur gibt es einen unnachahmlichen Wasseraustausch. Ständig, immer! Schadstoffe sind (soweit sie nicht durch menschliche "Zivilisation" eingetragen werden praktisch nicht nachweisbar. Unter diesen optimalen Bedingungen und dem daraus resultierenden niedrigen Keimdruck haben die Parasiten daher keine größere Einflüße auf die Wirtstiere.
In Aquarien sieht das dagegen ganz anders aus: Hier stehen die Tiere oftmals in mehrere Tage altem Wasser, dass durch ihre Ausscheidungen mit Schadstoffen und Keimen angereichert wird. Nimmt der Keimdruck überhand oder einfach ausgedrückt: Wird das Wasser schlechter, kann ein Tier geschwächt werden; dann schlägt die Stunde der Parasiten. Das geschwächte Wirtstier hat den Plagegeistern wenig entgegenzusetzen - es kommt zu Massenbefall und das Tier wird zusätzlich geschwächt. In diesem Stadium helfen oftmals nur noch hochdosierte Medikamente (ach nein, ich hatte ja vergessen: Konventionelle Diskuszüchter haben ja durch den geradezu regelmäßigen Einsatz von Medikamenten für Resistenzen gesorgt!).
Bei parafreien Tieren habe ich als verantwortungsbewusster Halter zwar immer noch für regelmäßige und ausreichende Wasserwechsel zu sorgen, aber ich habe einen entscheidenden Vorteil: Wird ein Tier einmal schwächer (weil es z.B. von der Gruppe unterdrückt wird), benötige ich seltenst eine medikamentöse Therapie. Ein kleiner Eingriff (Beckenumgestaltung um neue Reviergrenzen zu bilden, Temperaturerhöhung um den Stoffwechsel bzw. den Appetit anzuregen, o.ä.). Welches Tier ist denn nun im Vorteil?

Selbst reinfizierte, ehemals parafreie Tiere sind häufig robuster als konventionelle Tiere; das zeigt die Erfahrung! Diesen Tatsachen kann man sich nicht verschließen.

Natürlich kann man auch erfolgreich konventionelle Diskusfische halten. Aber warum sollte ich bewusst einem Tier Parasiten zumuten, wenn es auch anders geht? Hunde- und Katzenhalter machen regelmäßig Wurmkuren, tropfen ihren Vierbeinern in den Sommermonaten Frontline ins Genick, damit ihre Lieblinge nicht von Parasiten befallen werden. Kindergärten werden geschlossen, wenn eine Laus- oder Flohepidämie ausbricht. Warum das alles? Nach Ansicht des Autors müssten doch unsere Kinder und unsere Vierbeiner durch den Befall robuster werden. :ohno:

Solange solch bornierte Diskushalter als Vorbild dienen, wird es wohl weiterhin viele unnötig leidende Tiere geben.

Besten Dank dafür, Herr Hilsenbeck!

Nachtrag:
Um jedweden Gerüchten vorzubeugen: Dieser Beitrag bezieht sich ausschließlich auf die unsinnigen Erläuterungen des Autors und hat rein gar nichts mit meinem persönlichen Verhältnis zu ihm zu tun.

Ich wünsche mir zu diesem Thema eine sachbezogene Diskussion.

Sollte der Autor, sofern es ihm wieder besser geht, Stellung zu dieser Diskussion beziehen möchten, möge er bitte per E-Mail an mich darauf antworten. Ich werde dann gerne diese Nachricht unzensiert hier einstellen.
« Letzte Änderung: 21-09-2011, 05:09:34 von Norbert Koch »
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Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline whiteeagle

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Moin Moin,

Ich habe den Bericht noch nicht gelesen, deshalb will ich gar nicht viel dazu sagen, aber ein Stück weit ist das schon ein vernünftiger Ansatz, es gibt schließlich bei allen möglichen Haustierarten inzwischen so hoch und überzüchtete Rassen etc. die ohne Fürsorge des Menschen keinerlei realistische Chance zu Überleben haben und oft trotz bester Vorsorge absolut krankheitsanfällig sind.
Aber es geht schließlich um Diskusfische, die in Wohnzimmern gehalten werden und nicht um Zuchtprogramme zur Arterhaltung, da kann man sich dann schon ein wenig in die Thematik verennen, so wie es offensichtlich in dem Artikel geschehen?
Eines steht aber wohl fest, der 1 von 100 Diskus, der die schlechten Verhältnisse mit Parasiten etc. überlebt hat, wird auch am ehesten in der freien Natur überleben, wenn du ihn wieder aussetzen würdest, einem parafreien Tier würde ich in der freien Natur keinerlei Überlebenschancen zutrauen. Aber da das sowieso ausgeschlossen ist, warum darüber diskutieren?
Viele Grüße,
Joe

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Offline Jörg Gottwald

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Hallo !
ich weiss immer nicht was solche Artikel sollen und was dahinter steckt. Oft ist es doch etwas anders wie der normale Diskushalter es erzählt bekommt.  Warum wurden denn noch vor Jahren viele Anlagen präventiv mit Flubenol oder ähnlichen Mitteln regelmässig behandelt? Warum sind denn viele Parasiten und Bakterien heute oft unbehandelbar? Das kann doch nicht von der falschen Behandlung von 1 oder meinetwegen  10 Diskushaltern kommen? Warum wird denn in Zuchtanlagen in sterilen Becken mit oft 100% Wasserwechsel am Tag (und mehr) gearbeitet? Denkt mal darüber nach. Ja und heute wird so getan als sei der Parasit quasi ein Symbiont also er ist sogar nützlich für seinen Wirt und trainiert sein Immunsystem oder ähnlich. Da kommen dann Sprüche das Kinder die in Dreck aufwachsen, ein besseres Immunsystem haben. Habt ihr schon mal die Bilder von Tieren aus falscher Haltung gesehen, wo nie die Käfige sauber gemacht oder diese in viel zu kleinen gehalten wurden? Was ist denn mit der Masstentierhaltung , denen oft Antibiotika oder Medikamnete im Futter präventiv verabreicht werden, damit Krankeiten und Parasiten nicht die Profit vermiesen? Wollen wir exakt den gleichen Weg gehen? Der eine schreibt: so kleine Becken wie möglich , der andere Parasiten, alles ok lasse man .
mfg
jörg
 

Offline Many

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Hallo Joe,

Wildfaenge vor Ort haben nicht viele Parasiten, denn die meisten Parasiten finden kein Wirt in der Natur zu ueberleben. Ein Parafreier wuerde dort ueberleben, wenn es denn ein alter Farbschlag waere. Den die koennen noch miteinander durch Streifenwechsel und Farbwechsel Ihre Stimmungen anzeigen. Wildfaenge bekommen meist die Parasiten auf den Fangstadion und beim Importeur.

Der Name parafrei ist nicht gut gewaehlt, denn selbstverstaendlich koennen Sie andere Parasiten haben oder bekommen, Bandwurm, reinfizieren von Kiemenwuermer und mehr.
Hier in Australien, um bei Tierzuechter zu bleiben, sind die Farmen etwas grosser als in Germany.
Auf der Farm wo ich als Schlosser arbeite stehen zur Zeit nur 40.000 Tiere, die alle vorsorglich auf Parasiten behandelt werden.
Dieses kosten den Besitzer sehr viel Geld.
Der Manager, studierte Tierhaltung in Australien, gab 5 Jahre den Chinesen Nachhilfe in der Tierhaltung, macht das nicht aus Langweile, sondern die Tiere zu schuetzen.
Auch hier wurde frueher mit Medikamenten wahllos gearbeitet, so das viele Parasiten resitend sind.
Das gleiche ist beim Diskus, es gibt doch kaum noch ein Mittel zur Flagelatenbekaempfung.
Selbst bei Kiemenwuermer versagen viele Mittel.
Ein Tier, welches nicht mit Parasiten fuers ueberleben kaempfen musste, hat bei spaeteren Befall groessere Chancen als schon eins was geschaedigt wuerde von den Parasiten.
Wenn man die Buecher von Herrn Untergasser und auch von Herrn Koehler liest, wo die Darmwuermer sich zum Teil durch den Darm gebohrt haben und welche Organe beschaedigt wurden, wird es ein schlecht.
Das Aquarium ist leider nicht der Amazonas.
Deshalb finde ich den Artikel nicht Ok.
Gerade Anfaengern stehen doch beim Parasitenbefall hilflos da.


Das ein gewissenhafter Zuechter nur die besten Tiere zur Zucht ansetzt, sehe ich als normal an.
Auch wird Er mehrere Zuchtlinien haben fuer die Blutauffrischung um Maengel erst gar nicht aufkommen zu lassen.
In meine Augen haben "parafeie"Tiere nur Vorteile.


 
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Hallo Jörg,

Zitat
Da kommen dann Sprüche das Kinder die in Dreck aufwachsen, ein besseres Immunsystem haben. Habt ihr schon mal die Bilder von Tieren aus falscher Haltung gesehen, wo nie die Käfige sauber gemacht oder diese in viel zu kleinen gehalten wurden?
Was soll denn das für ein Vergleich sein!?

Zitat
Ja und heute wird so getan als sei der Parasit quasi ein Symbiont also er ist sogar nützlich für seinen Wirt und trainiert sein Immunsystem oder ähnlich
Google mal nach "Schweinepeitschenwurm" dann findest du unter anderem dass:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/tid-12658/biotherapie-heilsame-parasiten-im-magen_aid_351205.html


Grüße
Daniel
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Offline Many

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Hallo Daniel,

dieser Versuch findet unter Kontrolle von Arzten statt, dann ist es kein Parasit von Menschen, der sich schon anpassen konnte.
Dieses kann man nicht mit den eignen Parasiten bei Mensch und Tier vergleichen
Nimm mal das deutsche Wort fuer Parasiten

PARASITEN- SCHMAROTZER_SCHAEDLING
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Offline Jörg Gottwald

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Hallo Daniel
ich habe mir das schon mit dem Schweinepeitschenwurm gedacht, warten wir doch erstmal ab ob das ganze wirklich funktioniert. In der Zwischenzeit wäre es doch unlogisch etwas auf einer Hypothese aufzubauen.  Ich denke ferner das diese Studie gar nicht zustande kommen würde, wenn der Parasit dem Wirt extreme Energie entziehen würde und so mutiert das er gar nicht zu entfernen ist.
In der Nutztierhaltung entstehen durch Parasiten extreme Schäden, in der Hobbyaquaristik sollen die von Nutzen sein? Kommt dann noch die mangelhafte Häterung dazu, kommt es oft zum Crash und die Tierschutzverbände springen ein.
PS ich kenne den Autor des Artikels schon seit Jahren und weiss ehe das er von seine Meinung nicht abgehen wird. Eigentlich ist somit jegliche Diskussion überflüssig.
mfg
jörg
« Letzte Änderung: 21-09-2011, 09:48:05 von Jörg Gottwald »
 

Offline Günter-W

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Hallo zusammen.

  Das Patriz Hilsenbeck  ein ,,Gegner,, der sogenannten Parasiten/Flagellaten freie, was an und für sich nichts anderes als Wurm/Flagellaten frei ist, weiß man ja nicht erst seit heute, aber das gerade er auch noch darüber schreibt (nicht nur im DB) über Vorteile und Nachteile ist schon Amüsant.

Er kennt sich zwar gut in der Literatur aus aber leider nicht in der Praxis... :laugh2:

 Komisch ist auch das nur über die angeblichen Nachteile von ,,parafreie,,  geschrieben wird  von Leuten die noch nie welche hatten geschweige solchen je Nachgezüchtet zu haben.
LG
Günter-W
Ra

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Offline Many

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Hallo Guenter,

sage mir ein Nachteil von "parafreie".
kann keiner.
Fuer mich ist es umverstaendlich das dieser Betrag gedruckt wurde.
Der Diskus-Brief ist doch normal serioes.
Denaechst kommt noch der Bandwurm als Vorbeugung dran. Jeder Parasit schaedigt den Wirt, daran geht kein Weg vorbei.
Schachsinn was da geschrieben wurde
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Offline Robert B

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Hallo zusammen,

Ich denke man sollte die Sache etwas differenzierter betrachten.

Kurz- und mittelfristig haben parafreie Tiere in der Tat nur Vorteile. Langfristig, d.h. über viele Generationen - könnte ich mir schon Probleme vorstellen, weil a) zwangsläufig keine Selektion auf immunstarke Tiere erfolgen kann denn alle wachsen relativ gleichmäßig und b) kein Kontakt mehr mit dem Parasiten und daher auch keine genetische Anpassung möglich ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Immunabwehr aller Parasiten ausschließlich über das unspezifische Immunsystem erfolgt (Bsp. anfängliche Probleme Parafreier Diskus mit Kiemenwürmern) und ob es daher keine Rolle spielt mit welchen Reizen (Parasiten) das Immunsystem des Fisches konfrontiert/trainiert wird.

Ich sehe das aber trotz der o.g. Bedenken mittlerweile auch ganz pragmatisch, dass Parafreie für uns als Halter nur Vorteile bringen.
Den von mir o.g. theoretischen Überlegungen kann man durch gelegentliches Einkreuzung von Wildfängen (was ja bisher sowieso immer wieder praktiziert wird) leicht entgegen wirken. Ein Probleme könnte nur über viele Generationen ausschließlich parafreier Diskus möglicherweise zum Tragen kommen.

Gruß,
Robert
 

Offline Norbert Koch

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Hallo zusammen,

ich sehe es wie Günter: Da schreibt einer polemisch seine in Stein gemeiselte Meinung nieder. Für einen Stammtisch akzeptabel, nicht jedoch für eine Fach?-Zeitschrift.

Das er die Rückbesinnung auf die klassischen Farbschläge und Wildfänge fordert mag ja noch einleuchten - wobei es auch durchaus sehr schöne UND gesunde Farbformen gibt. Die Selektion, die er hier von der "Natur" abfordert, sollte eher der geneigte und verantwortungsbewusste Züchter vornehmen. Ein geübtes und fachkundiges Auge findet auch in einem Schwarm parafreier Tiere die "besseren" und achtet selbstverständlich auch auf Form und Farbe.

Ich persönlich setze jedenfalls lieber topfitte Tiere zur Zucht an; was passieren kann, wenn geschwächte Tiere nachziehen, wissen hier (und natürlich nicht nur bei uns) sehr viele Züchter.

Ich sage nicht, dass die konventionellen Tiere von ihren Züchtern schlechter sein müssen, aber sie können es! Warum soll ich B-Ware nehmen, wenn ich A-Ware haben kann (sorry für den Begriff Ware im Zusammenhang mit lebenden Tieren); ich denke mal, da weht auch der Wind her: Die Stange halten für Gutes, damit sich das Bessere nicht durchsetzt. :hmm:

In Zeiten ohne Internet hätte dieser perfide Versuch vielleicht sogar geklappt. Da hätten einige Leser diese Worte für bare Münze genommen. Aber heute haben wir zum Glück Meinungsfreiheit und eine enorme Vielfalt an GUTEN Informationsquellen. Da richtet solch ein Artikel zum Glück deutlich weniger Schaden an!

Hallo Robert,

ein wirklich engagierter Züchter wird seine Blutlinien immer mal wieder auffrischen. Deswegen mache ich mir über die genetische Vielfalt bei parafreien Tieren keine allzu großen Sorgen; anders sieht es da bei den Hochtzuchten aus. Wie viele Pigeon-Urstämme wird es wohl geben? 10, 20? Wo kommt denn da das frische Blut her?
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Hallo Robert,

Jeder serioeser Zuechter wird immer wieder fremde Tiere einkreuzen, so das seine Tiere robust und stark sind.
Niemand der parafreie Tiere kauft, muss Sie parafrei halten.
Das reinfizieren wurde doch von den leider verstorbenen Wolfgang Schulz gemacht und es gab keine Probleme.
Anders sieht es doch bei nichtparafreien Tiere aus, die dann zu Schwach sind, um ueberhaupt zu ueberleben.
Ich moechte nicht wissen, wieviele Zuechter die Kiemenwuermer mit Formalin gekillt haben um in Ihrer Anlage Ruhe zu haben, aber nix darueber sagen oder gar schreiben.
Bei Befall der Tiere stehen auch nicht gleich 1000 Kiemenwuermer schlange, sondern nach und nach, so das der Koerper reagieren kann.
Es ist aber muessig darueber zu diskutieren.
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Katmat

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Hallo zusammen,

da ich den Eindruck gewonnen habe, dass in diesem "offenen" Diskusforum nur die Meinung von Herrn Fränkle zählt und wertgeschätzt wird, werde ich meinen Account löschen lassen.
Wer so sehr polemisiert und unsachlich argumentiert, disqualifiziert sich in meine Augen selbst. Die Krönung ist der Nachtrag mit dem Hinweis auf einen "sachbezogene Diskussion".

Ich hatte schon vor einigen Tagen die Löschung meines Account beantragt, möglicherweise klappte dies nicht, weil ich an einem anderen Rechner noch angemeldet war.

Den Mitgliedern dieses Forum wünsche ich weiterhin alles Gute.

Mfg
Dieter Steiger / Katmat
 

Offline Norbert Koch

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Hallo Herr Steiger,

klasse Einstandsbericht und tolles Statement! :zwinker:

Ich wüsste nicht, wo geschrieben steht, dass nur meine Meinung zählt. Wir sind hier offen für andere Meinungen. Polemisch und unsachlich an diesem Thema empfinde ich jedoch lediglich den Artikel im Diskusbrief. Aber da hier jede Meinung akzeptiert wird, komme ich Ihrer Bitte nach und lösche Ihren Account.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude mit Ihrem Hobby. :wink:
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Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Jörg Gottwald

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Hallo Dieter
auch wenn du es nur lesen kannst, schaue die die Fotoalben der Foren an und die wunderschönen Neuerwerbungen. Von wieviel Tieren siehst du nach einem Jahr noch etwas?
mfg
jörg
 

 

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