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Thema: Ein natürliches Diskus-Biotop ??  (Gelesen 151709 mal)

Offline Armin C.

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #435 am: 17-12-2015, 16:22:26 »
Hallo Ditmar,

Der feine Sand hat sich bei meiner starken Strömung verständlicher Weise nicht bewärt.

es kommt eben immer auch auf die Ziele an ...

Bei der ziellosen Umsetzung liegt eine sehr große Gefahr. Deine Zielsetzung wurde bei der Planung berücksichtigt und deshalb, kann man an Deiner Umsetzung, in Bezug auf Dein Ziel, auch nichts aussetzen.

Wenn man mehr in Richtung Natur gehen will, hat man ein anderes Ziel, muss anders planen und umsetzen.

Hat man kein klares Ziel, weiß man auch nicht, welchen Plan man sich zurecht legen muss.

Ich hatte schon vor 20 Jahren als Schachtrainer meinen Schülern gesagt, besser man spielt nach einem schlechten Plan als nach gar keinen!

Bezieht man das auf die Aquaristik, verhält es sich ähnlich. Hat man kein Ziel, hat man auch keinen Plan und weiß somit nicht, welche Empfehlungen man verfolgen und umsetzen sollte ... geht dann meist auch schief ...

Ich denke jeder sollte mittlerweile meine Ziele in Bezug auf Aquaristik kennen und somit meine Empfehlungen auch richtig einschätzen können.  :cheers:

Für all diejenigen, die nur etwas optische Naturnähe im Aquarium haben möchten, sind viele meiner Empfehlungen nicht gut. Ein Becken welches naturnahe funktionieren soll, muss konsequent geplant um umgesetzt werden. Setzt man es nur ein bisschen um, was leider viel zu oft passiert, wird es scheitern. Da sollte man sich dann doch lieber andere Ziele setzen, welche man dann auch umsetzen kann!

Sand trägt für mich das Risiko der Versandung des Filters.

das sollte nicht passieren, wenn die Strömung nicht zu stark ist!

Bei meiner Art der Umsetzung, ist alle einzelnen Strömungen relativ schwach (50-300L/h), zum anderen ist in Filteransaug-Nähe auch kein direkter Sand, sondern Laub, Mulm, etc.

Die Strömung die für die Bodenbewegung zuständig ist, ist auch weit weg von der Absaugung ...

[ Gäste dürfen Dateianhänge nicht ansehen ]

es sollte sich ein fliesender Übergang ergeben von der Bodenbewegung zur "Mulmbewegung" unterhalb des Laubes ...
« Letzte Änderung: 17-12-2015, 16:53:37 von Armin T. »
... Gruß Armin

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Offline Armin C.

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #436 am: 22-12-2015, 14:34:20 »
Hallo Zusammen,

... möchte weiter erläutern.

Fortsetzung folgt ...

bevor ich die Art und Weiße meiner favorisierten Strömungstechniken zusammenfasse, möchte ich noch mal auf die Basis zurückkommen.

Jeder Aquarianer, welcher "naturnahe" und/oder "artgerechte" Haltung anstrebt, macht sich zu erst mal Gedanken, wie ein Aquarium aussehen sollte.

In erster Linie zählt da für die meisten die Optik. Ist für mich auch ok, solange man "artgerecht" hält.

... möchte mal versuchen, etwas zu visualisieren.

Ich denke es gibt im Großen und Ganzen 3 Bereiche:

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wenn am Ufer Leben entstehen soll, darf dieses nicht "glatt" sein:

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eher iwie so in der Art ...

danach sollte man sich überlegen, welchen Abschnitt der Natur man mit einem Aquarium darstellen möchte:

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um sich danach wiederum Gedanken über Bodenaufbau in Form von Steine, Kies sowie Sand zu machen:

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... man sollte sich überlegen, wo es Laub gibt, wie viel davon und wo nicht:

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um jetzt zu entscheiden, welchen Abschnitt der Natur das man im Wohnzimmer haben möchte, muss man sich überlegen:

  • will ich artgerecht halten
  • will ich artgerecht & naturnahe halten
  • wie kann ich was umsetzen

Peter hat in einen anderen Thread "naturnahe Haltung" definiert ...


a) die biologischen Kreislaufsysteme für Stickstoff, Phosphor, Schwefel als wichtige soweit, wie es nur irgendwie geht, geschlossen ablaufen. Wir wissen, daß das in Gänze nicht geht, aber der Weg ist das Ziel.

b) die Strukturierung des AQ den Bedürfnissen der dort lebenden Tiere weitestgehend entgegen kommt. Dabei ist die direkte Nachahmung der Natur nicht immer und unbedingt erforderlich. Fische, die in Wurzelkomplexen umgestürzter Urwadlriesen leben, sind weniger auf das Holz angewiesen (mit einigen Ausnahmen), sondern mehr auf die vergleichsweisen dunklen Standorte und "senkrechte" Strukturen. Diese kann man aber auch mit anderen Mitteln simulieren. Altum Skalar und Diskus sind die einfachsten, aber einpräglichsten Beispiele. Also die Streifenbildung hat nichts mit dem Schnorchler zu tun.  ;D

c) Knifflig sind die Wasserwerte. Josch oder ??? hatte schon vor längere Zeit mal einen Thread dazu gestartet. Fakt ist, daß ich für mein Teil zumindest, mich in letzter Zeit an der Ursprungswässern orientiere, aber auch hier genau weiß, daß ich diese so nicht erreiche. Es geht also letztlich um den Toleranzbereich der jeweiligen Fischart, was kann sie an abweichenden Wasserwerten und an Belastung des Wasser vertragen. Hier kann man nur artspezifische rangehen. Mikrogeophagus ramirezi und manche Apistogramma Art sind was komplett anderes selbst als Diskus und Rote Neon, letztere haben bzgl. der Wasserwerte einen höheren Toleranzbereich als erstere.

wie in den anderen Thread schon erwähnt, halte ich das für eine gute Definition, der "artgerechten Haltung", welches für mich auch als Basis für "naturnahe Haltung" dient.

"naturnahe Haltung" ist für mich mehr!

... ich muss die Sinne der Fische reizen!

Ich muss überlegen, wo ich das Aquarium in der Natur platziere um dies bestmöglichst umzusetzen  :hmm:
Wie kann ich, bzw. mit welcher Positionierung des Aquariums, kann ich die Anforderung der "Sinnesreizung" am besten umsetzen.

für mich ganz klar am einfachsten in Variante 3, und darauf sind meine Strömungstechniken auch ausgelegt.

Ich muss mir überlegen, wie die Strömung am Fluss ist:

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... wie kann ich das umsetzen und welche Szenarien braucht man noch  :hmm:
_________________________

 Fortsetzung folgt ...   :fish01:
... Gruß Armin

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Offline Ditmar

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #437 am: 22-12-2015, 15:06:12 »
Hallo Armin

Interessante Darstellung. :good:
Wenn du dich in Szenario 3 siehst bin ich in 2 da bei mir neben der starken Uferregion auch noch ein Strömungsstarker Teil erfasst wird.
Schon spannend wie detailliert man eine Uferlandschaft aufdröseln kann oder besser muss um so nah wie möglich an die Natur zu kommen.
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #438 am: 22-12-2015, 16:39:20 »
Hallo Ditmar,

ich sehe Dein Becken auch in Variante 2 (ebenso wie die meisten anderen Aquarien, mit Einrichtung, auch)

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Wenn man sich sonst an artgerechter Haltung hält, halte ich Variante 2 für durchaus gut. (auch wenn ich damit nicht alle Sinne des Fisches reizen werde, werden sich die Fische gut fühlen; ob sie sich interessant (genug) verhalten, ist ein anderes Thema.  :hmm:
___________________________________________

ein "leeres" Aquarium ist wahrscheinlich iwo Variante 1

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aber beide Varianten passen irgendwie nicht richtig ... bei Variante 2 entspricht zwar die Strömung dem Abschnitt in der Natur, aber nicht die "Rückwand. Oder andersrum, man hat eine "Rückwand, wie in Variante 3 aber die Strömung dazu kommt aus Bereich 2.

Ein Zucht/Aufzuchtbecken ist Variante 1, wenn man es daran festmacht, das es keine Rückwand (Uferbereich) und keinen Boden (Sand/Kies) gibt ... aber die Strömung passt auch nicht zu Bereich 3.
____________________________________________________

... naturnahe" hin oder her ... kann jeder anders definieren. Ich will "natürliches" Verhalten beobachten! Dazu muss ich mir überlegen, mit welcher Variante ich alle Sinne am besten reizen kann und dies dann auch technisch umsetzen kann.

Wenn ich zur Entscheidung alle Sinne hinzuziehe, komme ich immer wieder auf Variante 3 (egal ob das Aquarium 3,4 oder mehr Ecken hat)

[ Gäste dürfen Dateianhänge nicht ansehen ]

Auf Grund der Rückwand (Ufer) sowie der Strömungsverhältnisse, sehe ich Möglichkeiten der Umsetzung.
__________________________________________________

Bei der Variante 5, so wie z.B. Nobby sie plant (wenn ich es richtig verstanden habe), wird die Umsetzung, in Bezug auf die Strömung sehr schwierig!

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optisch mag das einen gewissen Reiz haben, aber ob man die Strömung dazu hin bekommt und wirklich alle Sinne reizen kann, bezweifel ich momentan noch etwas. Man müsste z.B über die komplette Frontscheibe unterschiedliche Strömungen realisieren, sowie über einen Teil der hinteren Rückwand über die komplette Höhe (Flussmitte) stark absaugen. :hmm:

Ist bestimmt machbar, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich glaube nur, das es auf Grund der Schwierigkeit dieser Variante wieder eher in den Bereich von Variante 2 geht .... und naturnahe, bzw. Sinnesreizung auf Grund des machbaren hinten ansteht.

Im Endeffekt wird es auf Aussagen wie: "An die Natur kommt man eh nicht ran" rauslaufen ...

Bei Variante 3, bin ich der festen Überzeugung, das man sehr nahe an die Natur kommt!
« Letzte Änderung: 22-12-2015, 17:02:13 von Armin T. »
... Gruß Armin

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Offline Armin C.

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #439 am: 23-12-2015, 12:30:21 »
Hallo Zusammen,

... möchte weiter erläutern.

Fortsetzung folgt ...

möchte das Thema Strömung abschließen.

Zusammenfassung, an Hand meines aktuellen Projektes.

1) Keine Toten Zonen / Ecken

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in 3 Ecken sind Filterausläße und und in einer Ecke wird abgesaugt.Über die komplette Frontscheibe entstehen Verwirbelungen (Übergang zum Freiwasser).

2) Wirbel

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die rechte Bodenströmung wird genutzt um einen Sog durch ein Hinderniss am Boden entstehen zu lassen. Durch 2 zusätzliche Ausläße unterhalb der Wasseroberfläche, wird die Drehrichtung des gewünschten Wirbels vorgegeben.

3) Trichter / Bodenbewegung

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die vordere Bodenströmung hat 2 Aufgaben. Zum einen wird die Strömung in einen durch Steine und/oder Wurzeln am Boden geformten "Trichter" geleitet und zum anderen wird der Sand im Boden bewegt.

4) Oberflächenbewegung

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die Oberflächenbewegung wird durch 2 Luftheber realisiert, einer der über die Rückwand ansaugt und einer in einer künstlichen Wurzel. Auf der rechten Seite des Beckens wird die Wasseroberfläche durch den Wirbel leicht in Bewegung gehalten.

_________________________

 Fortsetzung folgt ...   :fish01:
... Gruß Armin

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Offline leitplanke

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #440 am: 24-12-2015, 00:16:49 »
Hallo Armin ,

 >:D - der Weg ist das Ziel ..... Ich denke, wenn man verschieden Strömungen verursacht, durch mehrere Zuläufe in unterschiedlichen Richtungen, diese nicht zu stark ausprägt, dazu eine , oder mehrere Strömungspumpen installiert, ist man auf dem richtigen Weg. Wenn man dann noch eine stark strukturierte Rückwand, Bodenebene und Wurzeln im Becken hat , entstehen automatisch Wirbel, Verwirbelungen .... das liegt , denke ich , in der Natur der Sache.

Unterschiedliche Strömungsrichtungen, Hindernisse  und unterschiedliche Strömungsstärken führen automatisch dazu

So werde ich es machen ....

Lg
Frank
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Offline Ditmar

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #441 am: 24-12-2015, 09:18:36 »
Hallo Armin , Frank , ....

Denke das es Grundsätzlich zu Verwirbelungen in einem stark strukturiertem Becken kommt wenn ausreichend Grundströmung vorhanden ist.
Der Vorteil einer geplanten Strömung mittels mehreren Pumpensysteme ist das es keine Schattenstellen gibt in denen etwas gammeln kann.
Da macht sich Armin richtig gute Gedanken. :good:
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #442 am: 24-12-2015, 11:07:39 »
Hallo Zusammen,

vielleicht habe ich noch ein paar "Visualisierungen" vergessen.

1) Licht

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2) Schwebeteilchen

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3) Strukturen

[ Gäste dürfen Dateianhänge nicht ansehen ]

... ich glaube z.B., dass die meisten Amazonas/Diskus Videos aus dem Bereich 2 kommen ... und man damit auch immer viele Schwebeteilchen in den Videos sieht. Wahrscheinlich ist es einfach schlichtweg unmöglich Videos direkt an den Ufern, welche teilweise sehr dunkel durch Abschattung und auch so stark durch Gestrüpp strukturiert sind, zu machen.

Direkt an den Ufern ist die Strömung teilweise so gering, dass alles was sich im Bereich 2 noch an Schwebeteilchen, Sedimenten, etc. im Wasser befindet, sich in Bereich 1 dann absetzt und damit auch für klares Wasser sorgt.

Ich glaube auch, dass der bevorzugte Bereich für Diskus der Bereich 1 und nicht 2 ist ... allerdings werden sich trotzdem viele Diskus im Bereich 2 aufhalten, wenn sie dort durch Pflanzen, Gestrüpp, etc. Schutz finden.

Nur ist der Bereich 2, vor allem durch die Schwebeteilchen, nicht sonderlich schön und findet so unter den meisten Aquarianern auch nicht den Wunsch, dies optisch nachzuahmen. Um trotzdem ein "sauberes" und somit optisch gelungenes Aquarium im Wohnzimmer zu haben, gibt es eigentlich nur die Möglichkeit mit starker Strömung die Schwebeteilchen zum Filter zu bringen.

Wählt man aber Bereich 1 und verlässt sich darauf, dass man Glück hat bei der Strömungs-Umsetzung hat, wird man ein dreckiges Aquarium haben, schlimmstenfalls doch mit gammelten Stellen. Man wird manuell eingreifen müssen, wenn man es nicht ignoriert.

Man sollte bei Bereich 1 "naturnähe" nicht mit Ignoranz verwechseln! Ja man will Mulm haben ... aber die Strömung muss sehr gut überlegt sein, das der Mulm & Dreck nicht zur Gefahr wird. Wählt man die falsche Strömung kann das Becken dann sehr schnell kippen. Es wird unansehnlich und für die Fische auch gefährlich. Auf Glück hoffen und einfach ohne genau nachzudenken viele kleine Strömungen installieren, wird mMn. ziemlich sicher in die Hose gehen! (auch wenn das nicht innerhalb von Wochen oder einigen Monaten passieren wird)
... Gruß Armin

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Offline Armin C.

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #443 am: 24-12-2015, 13:24:37 »
... möchte noch ergänzen.

Man sollte versuchen, zu verstehen, was die unterschiedlichen Strömungen bewirken.

Was passiert bei einem Wirbel, wie verhält sich die Strömung in einem Trichter, was geschieht bei Verwirbelungen, etc.  :hmm:

Wenn man glaubt, alles zu verstehen, kann man planen und umsetzen um danach wiederum korrigierend einzugreifen ...

Im Betrieb, wird sich herausstellen, ob sich die umgesetzten verschieden Strömungen auch so verhalten, wie man es gedacht, gepant und umgesetzt hat.

Ist dies nicht der Fall, sollte man auf Grund dessen, das man sich davor mit den einzelnen Strömungen beschäftigt hat, auch eingreifen und korrigieren können.

Hat man sich aber im Vorfeld nicht ernsthaft mit unterschiedlichen Strömungen und dessen Auswirkungen beschäftigt, wird es fast unmöglich in die richtige Richtung zu korrigieren, weil man dann eben auch nicht verstehen kann, was eigentlich falsch läuft!

.... es wird ein Glücksspiel ... und das sollte man den Fischen nicht zumuten!

dann besser eine Variante, die man versteht und umsetzen kann.  :fish01:

... Gruß Armin

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #444 am: 24-12-2015, 13:54:23 »
Hallo Armin,

also jeden Trichter, jeden Wirbel etc kann man nicht voraussagen , zumindest fehlt mir dazu noch !! der Glaube, bis ich es nicht selber gemacht habe  >:D. Ich werde viel zu lernen haben!, viel probieren müssen, viel korrigieren etc , dafür ist eine lange Einlaufzeit geplant. Ich werde so lange testen und probieren, bis es passt, und zwar so, dass ich mein System im Griff habe - so bin ich damals auch vor gegangen. Glück und Zufall gehören zweifelsfrei in alle Lebenslagen, ich versuche dies aber zu minimieren, in dem ich im Vorfeld auf alles vorbereitet bin. Da muss man halt ab und an oder auch mehr auf Technik zurückgreifen. Was die Technik angeht werde ich alles mehr oder weniger zur Verfügung haben, bevor ich mit Diskus starte. Dazu gehört ein Ozongerät, ein UVC Strahler etc. Ich werde Tauchpumpen und Osmose, Nitratfilter, Ani und Kati zur Verfügung haben genau so wie Kohle , Torf und Konsorten - das meiste ist schon gehortet und wartet nun geduldig auf den Einsatz. Ich werde in jede Nuance eingreifen können.

AAAber, bei allen technischen Möglichkeiten, die man hat, gilt es erst mal die natürlichste Variante herauszufinden - Technik nur als Puffer, oder Noteinsatz um dem System helfend unter die Arme zu greifen . Technik ist der Retter in der Not, oder als Beatmungsgerät, weil auf Technik ganz verzichten werden wir nie können !

Lg
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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #445 am: 24-12-2015, 15:01:36 »
Hallo Frank,

also jeden Trichter, jeden Wirbel etc kann man nicht voraussagen ...

genau wird man es nicht voraussagen können ...

Aber die Tendenzen, wie sich das Wasser an welcher Stelle bewegt schon. Wo fliest es von links nach rechts, wo von rechts nach links, wo von oben nach unten, wo von unten nach oben, etc ... wo enstehen Wirbel, bzw. Kreisbewegungen, wo wird die Strömung beschleunigt oder verlangsamt, etc.

... an welchen Zonen im Becken brauche ich welches Verhalten  :hmm:

Beispielsweise langsam Fließgeschwindigkeit an Stellen, an denen "Diffusionsfilterung" möglich wäre; oder Strömung von oben nach unten, um Sauerstoff auch in Bodennähe zu bekommen; oder Verwirbelungen um Wasser gleichmäßiger zu verteilen; leichte Strömung unter dem Laub um Ökosysteme entstehen zu lassen; Strömung von unten nach oben um eventuelle Schwebeteilchen zur "Filteransaugung" zu transportieren; etc.

Dafür muss man zum einen die unterschiedlichen Techniken verinnerlicht haben und zum anderen sich überlegen, an welcher Stelle man, für welchen Effekt man, welche Technik einsetzen kann, bzw. wie man die unterschiedlichen Techniken an welchen Stellen kombinieren sollte.

Wenn man seine "Hausaufgaben" gemacht hat, werden die einzelnen Strömungen schon mal in etwa das tun, was man sich vorgestellt hat. Natürlich gehört dann auch noch etwas Glück dazu, das alles auf Anhieb passt. Was nicht passt muss man dann durch z.B. versetzen von Wurzeln, Steine oder Pflanzen, oder auch durch ändern der Strömungsstärken, korrigieren. Korrigieren in die richtige Richtung, kann man aber nur, wenn man die unterschiedlichen Strömungen, bzw. deren Auswirkungen verstanden hat!
... Gruß Armin

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #446 am: 24-12-2015, 15:08:28 »
Hallo Frank,

also jeden Trichter, jeden Wirbel etc kann man nicht voraussagen ...

genau wird man es nicht voraussagen können ...

Aber die Tendenzen, wie sich das Wasser an welcher Stelle bewegt schon. Wo fliest es von links nach rechts, wo von rechts nach links, wo von oben nach unten, wo von unten nach oben, etc ... wo enstehen Wirbel, bzw. Kreisbewegungen, wo wird die Strömung beschleunigt oder verlangsamt, etc.

... an welchen Zonen im Becken brauche ich welches Verhalten  :hmm:

Beispielsweise langsam Fließgeschwindigkeit an Stellen, an denen "Diffusionsfilterung" möglich wäre; oder Strömung von oben nach unten, um Sauerstoff auch in Bodennähe zu bekommen; oder Verwirbelungen um Wasser gleichmäßiger zu verteilen; leichte Strömung unter dem Laub um Ökosysteme entstehen zu lassen; Strömung von unten nach oben um eventuelle Schwebeteilchen zur "Filteransaugung" zu transportieren; etc.

Dafür muss man zum einen die unterschiedlichen Techniken verinnerlicht haben und zum anderen sich überlegen, an welcher Stelle man, für welchen Effekt man, welche Technik einsetzen kann, bzw. wie man die unterschiedlichen Techniken an welchen Stellen kombinieren sollte.

Wenn man seine "Hausaufgaben" gemacht hat, werden die einzelnen Strömungen schon mal in etwa das tun, was man sich vorgestellt hat. Natürlich gehört dann auch noch etwas Glück dazu, das alles passt. Was nicht passt muss man dann durch z.B. versetzen von Wurzeln, Steine oder Pflanzen korrigieren. Korrigieren in die richtige Richtung, kann man aber nur, wenn man die unterschiedlichen Strömungen, bzw. deren Auswirkungen verstanden hat!

Hallo mein Lieber,

ich denke aber , dass die Natur des Beckens sich selber entwickeln kann , und sich nach den Gegebenheiten richtet. Wenn im Becken überall auf die eine oder andere Art und Weise Wasserbewegung vorliegt, kann nichts passieren. Ob die Strömung von oben , unten , rechts , quer oder links kommt, ist dann unerheblich - wichtig ist lediglich, dass es keine absoluten Totzonen gibt - so denke ich . In der Natur ist es nicht anders. Da geht auch keiner hin und ändert die Strömung, sondern die Natur richtet sich nach den Begebenheiten , die gerade vorliegen, Wasserbewegung egal wie ist entscheidend.

Lg
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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #447 am: 24-12-2015, 15:46:53 »
Hallo Frank,

... Wenn im Becken überall auf die eine oder andere Art und Weise Wasserbewegung vorliegt, kann nichts passieren.

... Wasserbewegung egal wie ist entscheidend.

... ich glaube das so nicht, bzw. denke ich, wenn man alles dem Zufall überlässt, das man im begrenzten Raum des Aquariums in Probleme läuft!

Es mag zutreffend sein, wenn man ein Aquarium "klassisch" umsetzt, sprich mit etwas Bodengrund (Sand oder feiner Kies), die Bodenfläche "relativ" gerade, etc.

Bei dieser Vorgehensweise, braucht man aber auch nicht viele unterschiedliche Strömungstechniken. Da ist es wahrscheinlich immer noch das beste die Strömung über 1-2 Auslässe relativ hoch zu halten, dadurch im ganzen Becken verteilte große Verwirbelungen zu haben und alles (Mulm, Schwebeteilchen, etc.) iwie Richtung Filter zu bekommen. Viele kleine unterschiedliche Ökosysteme wird man damit aber nicht realisieren.

Strukturiert man aber den Boden (analog der Natur) hat als Bodengrund nicht nur Sand, sondern teilweise auch viel Laub, darunter Mulm, wird die Strömung viel wichtiger. Ich weiß, das nicht jeder, bzw. die wenigsten solche Umsetzungen als Ziel haben. Nur wenn jemand so "ähnlich" wie ich umsetzen will, sprich strukturierter Boden, teilweise viel Laub, kleinere Äste, Rindenstücke, viele kleine unterschiedliche Ökosysteme, etc. geht das mit einer nicht durchdachten Strömung, schnell in die Hose!

Ein Becken wird auf Dauer nicht (natürlich) funktionieren, wenn man nur durch weniger Strömung nicht den kompletten Mulm automatisch entfernt. Auch Laub und kleinere Äste werden zu Problemen führen, wenn man nicht immer wieder manuell eingreift!

Ich denke ein naturlich funktionierendes Biotop im Aquarium, mal ganz unabhängig von den Fischen gesehen, geht nur mit den richtigen Strömungen. Wenn man das dem Zufall überlässt, nach dem Motto: "iwas wird sich schon bilden" ... wird das zwar auch iwie ein Biotop ergeben, nur ob man darin auf Dauer, ohne größere manuelle Eingriffe, Diskus gesund halten kann, wage ich zu bezweifeln!

Wäre das so einfach, gäbe es wahrscheinlich viel mehr "natürliche Diskus Biotop Aquarien"  :hmm:
... Gruß Armin

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Offline leitplanke

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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #448 am: 24-12-2015, 16:10:43 »
Hallo Armin,

wie gesagt, was Strömungen angeht, stehe ich am Anfang meiner Entwicklung , und ich habe eine laaange Einlaufphase eingeplant. Ich habe auch eingeplant viele Dinge anpassen zu müssen. Ich habe eingeplant vieles lernen zu müssen! Vielleicht hast du Recht und man muss jede Strömung exakt planen und dementsprechend strukturieren bzw. Strömungen verändern. Ich bin da erst mal offen und starte mit meiner Vorstellung - Anpassungen in die eine oder andere Richtung sind nicht ausgeschlossen. Ich muss aber jetzt abbrechen, weil meine Holde Isolde mich nervt  :blub:

Hoffentlich kehrt bald Ruhe ein .....

lg
Frank
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Re: Ein natürliches Diskus-Biotop ??
« Antwort #449 am: 24-12-2015, 17:00:16 »
Hallo Zusammen,

die Einwände von Frank sind durchaus berechtigt ... und auch wichtig!

... Ob die Strömung von oben , unten , rechts , quer oder links kommt, ist dann unerheblich - wichtig ist lediglich, dass es keine absoluten Totzonen gibt - so denke ich . In der Natur ist es nicht anders. Da geht auch keiner hin und ändert die Strömung, sondern die Natur richtet sich nach den Begebenheiten , die gerade vorliegen ...

ja, in der Natur ändert auch keiner was ... die Natur regelt alles von selbst!

Und so gibt es "Ufer-Zonen" an denen "das Laben" floriert und es gibt Uferzonen, da ist "tote Hose" ...   :hmm:

Beim Aquarium, liegt es jetzt am Aquarianer, wenn er den "Leben", neben den Fischen im Becken haben möchte ...

man muss eingreifen, in Form von Planung und Umsetzung der "richtigen" Strömungen ... um eben lebendige, auf Dauer ohne Eingriffe funktionierende Ökosysteme zu schaffen ...

verlässt man sich da auf den Zufall ... ist es wie Lotto spielen ... bestenfalls entstehen keine oder wenige funktionierende Ökosysteme, schlimmstenfalls kippt das Becken!

Sagen will ich damit, das wenn man ein kleines Stück funktionierende Natur ins Aquarium holen will, kommt man um die richtigen Strömungen nicht drumrum!

Will man nur rein optisch ein schönes, natürlich wirkendes Becken, sollte man auf artgerechte Haltung wert legen ... und das meiste was ich hier so in diesem Thread von mir gebe einfach vergessen!

Es gibt einfachere Szenarien der artgerechten Diskushaltung!  :fish01:
« Letzte Änderung: 24-12-2015, 17:11:15 von Armin T. »
... Gruß Armin

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"parafrei" ... das ESP für den Diskus ?!

Begonnen von Armin C.

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von WoLeo
Zeitschrift "Diskus Brief"

Begonnen von Matthaeus

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von Diskus&Koi Heribert
Diskus - ein "Rentner Fisch ?"

Begonnen von michael2302

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Letzter Beitrag 18-05-2013, 11:53:31
von Ditmar
Kaliumerhöhung durch "preis" diskus mineral ?

Begonnen von scareface63

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Letzter Beitrag 17-01-2013, 18:40:35
von scareface63
Diskus im geschäft weiß/Blau und jetzt Braun/Blau. KOT ist Schwarz?

Begonnen von Kronkorken

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Letzter Beitrag 13-01-2011, 18:36:53
von Norbert Koch
Diskus Pigeon Blood fressen seit ein paar Wochen erst nach 10 Minuten und überschaubar

Begonnen von dedelhh

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Letzter Beitrag 20-05-2015, 03:18:50
von Many
Diskus haben alle weiße Flecken und Schleim aus Kiemen, schwimmen schräg

Begonnen von Kronkorken

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Letzter Beitrag 01-05-2024, 08:46:37
von jening
Diskus Anfänger sucht Hilfe, worum kann es sich hier handeln?

Begonnen von -Michi-

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Letzter Beitrag 06-07-2021, 23:25:39
von Max power
Diskus nach 10 Tg. immer noch sehr scheu und fressen kaum

Begonnen von ralf

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Letzter Beitrag 28-02-2011, 11:51:07
von ralf
meine Messerrücken oder besser gesagt was ein Diskus erleiden muss

Begonnen von Saskia

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Letzter Beitrag 01-09-2012, 10:56:56
von Saskia