Das offene Diskusforum

Allgemeine Informationen

Der L46 stammt ursprünglich aus dem Rio Xingu, aus dem Flussabschnitt zwischen Altamira und Belo Monte.

Der Bodengrund in diesem Abschnitt des Xingu soll aus löchrigem vulkanischem Gestein bestehen und dadurch eine große Anzahl natürlicher Höhlen bieten.

1989 wurde der Zebra-Harnischwels  vermutlich  zum ersten mal Eingeführt durch Werner. Isbrücker und  Nijssen beschrieben ihn dann 1991 als Hypancistrus Zebra.

Der L46 Zebra-Harnischwels ( Hypancistrus Zebra ) steht in Brasilien auf der Liste der vom Aussterben bedrohter Tiere, und darf dort nicht mehr gefangen, gezüchtet oder ausgeführt werden!

Irrsinniger weise will man nun im Ursprungsbiotop einen Staudamm bauen. Dieses Vorhaben der brasilianischen regierung, das bereits in die Tat umgesetzt wird, dürfte das sichere Aus für die Art bedeuten. Es liegt also in der Verantwortung der Aquarianer diesen tollen Fisch durch Erhaltungszucht vor dem Aussterben bewahren.

Haltung

Die Haltung der L46 ist recht einfach; gerade in Diskusaquarien finden sie normalerweise die idealen Wasserwerte vor. Der Bodengrund sollte nicht scharfkantig sein, um Schnittverletzungen zu vermeiden. Der L46 ist ein Bodenbewohner, der den ganzen Tag (und die Nacht) auf dem Boden liegend verbringt.

Ausreichend Versteckmöglichkeiten (Schieferhöhlen, Tonröhren, Unterstände unter Wurzeln) sind wichtig, da der L46 eher ein scheuerer Vertreter ist. Zunächst wird man recht wenig von diesem hübschen Wels sehen, doch wenn man dann die Verstecke kennt, sieht man immer mal wieder einen - auch tagsüber.

Der L46 liebt klares Wasser und braucht Strömung, um sich wohl zu fühlen. Diese sollte sinngemäß bodennah sein. Bei mir halten sich alle 9 Tiere bevorzugt in der Hälfte des Aquariums auf, in der sich der ausströmer befindet.

Ernährung

Der L46 ernährt sich carnivor. Die Ernährung sollte abwechslungsreich sein: Diskusgranulat, hochwertige tierische Futtertabletten, rote und schwarze Mückenlarven, Artemia und alle tierischen Futtermittel die angenommen werden. Ab und Zu ist auch eine pflanzliche Tablette sinnvoll, schadet nicht und sichert die Vielfalt der Ernährung.

ACHTUNG: Tieren unter 4 cm sollte man wegen der Widerhaken keine roten Mückenlarven geben!

Zucht

Die wichtigsten Voraussetzungen  für die Zucht sind viele Höhlen nach Möglichkeit in der Nähe der Filterströhmung, gute Wasserqualität, Temperaturen von min. 29°C und abwechslungsreiche Ernährung. Die Wasserwerte selbst spielen nur eine untergeordnete Rolle. Ein leicht saurer oder zumindest neutraler pH-Wert ist von Vorteil. KH und GH um oder unter 3° dH sind ideal zur Zucht.

Das Wichtigste ist die Zusammenstellung der Zuchtgruppe! Inzucht ist zu vermeiden, da sonst leicht "Mopsköpfe" entstehen. So sollte jeder ambitionierte L46-Züchter immer wieder frisches Blut einkreuzen.

Bei vielen Hypancistren ist die Gefahr einer Verpaarung mit anderen Arten gegeben, weswegen man die Tiere nicht mit anderen Hypancistren gemeinsam halten sollte.

Die Brutpflege übernimmt das Männchen, das zur Eiablage das weibchen in die Höhle lässt und dann den Ausgang mit seinem Körper blockiert. Der Laichvorgang kann von mehreren stunden bis zu ein paar Tagen dauern. Anschließend wird das Weibchen wieder freigelassen und das Männchen kümmert sich um die Brutpfelge. Die Jungen sind nach dem Freischwimmen schon recht groß. Für eine erfolgreiche Zucht sollte man das Männchen mitsamt der Laichhöhle aus dem Diskusbecken entfernen!

Leider etwas unscharf und teilweise verdeckt - aber die L 46 lassen sich wirklich nicht einfach fotografieren!

Name:	L46 / Hypancistrus zebra
deutscher Name:	Zebrawels / Zebraharnischwels
Gruppenverhalten:	gesellige Tiere, die Rudel bilden (ab 5 Tiere)
Temperaturbereich:	mind. 26° Celsius
Wärmetherapie möglich?	Ja, bis 35° Celsius
Futter:	TK-, Lebend- und Trockenfutter
Bodengrund:	beiger bis rotbrauner Sand bis 1,5 mm, auch runder Kies ist möglich
Wasserwerte (ideal):	GH bis 6° dGH, KH bis 4° dKH, pH 6,5 bis 7
Biotop-Bedingungen:	Mittelstarke Strömung, Verstecke aus Steinaufbauten, Höhlen, feiner Sandboden mit Blattresten
Vorkommen:	Rio Xingu, Brasilien (wegen des Staudamm-Projekts jedoch stark gefährdet)
Verhalten:	Friedlich, nicht revierbildend. Versteckt lebend.
Vergesellschaftung:	Mit dem Diskus problemlos möglich

Weitere Bilder folgen, sind aber gerade wegen der versteckten Lebensweise recht schwierig aufzunehmen.

Hallo Noby 

Wie groß werden die kleinen.
Könnte ich mir auch im neuen Becken neben meinen L134 vorstellen.

Sie sind einfach sauteuer.... da selten... aber ich hatte die mal und sind echt schöne tiere...

Hallo zusammen,

ich habe mal wieder ein aktuelles Bild aufgenommen:

Hallo zusammen,

und wieder ein paar aktuelle Pics:

Hallo Norbert,

ein schön kontrastreich und klar gezeichnetes Tier, leider mit starker Tendenz zum Mopskopf.

Wieviele L46 hast du in deinem Becken schwimmen oder besser liegen  ?

Welche Tiere sind noch drin? Ich habe Panzerwelse und Raubschnecken gesehen.

Edit: Ich sehe gerade, du hast die ja noch im GB schwimmen und nicht, wie im November angekündigt,
in ein Artenbecken überführt.

Hallo Norbert,

landläufige Meinung ist ja, dass sich Mopsköpfigkeit nicht vererbt. Die genauen Ursachen sind meines Wissens nach noch nicht bekannt.

Wenn du auf Nachwuchs Wert legst, und dass scheint bei dir der Fall zu sein, würde ich empfehlen, die L46 in einem Artenbecken
evtl. mit Zwerggarnelen oder Minifischen zu halten.
Warum?
1. Du kannst das Becken welsgerechter gestalten.
2. Du kannst die Fütterung den Bedürfnissen der L46 anpassen (RH-Mischungen sind da nicht ideal) !
3. L46 brauchen Ruhe und Sicherheit, die im GB evtl. so nicht vorhanden ist.
4. Wenn die L46 tatsächlich im GB laichen sollten und du dich dann entscheidest, das Artenbecken zu aktivieren, brauchen sie erneut Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.