purpose

Thema: Schwarztee-Extrakt  (Gelesen 3948 mal)

spunt

  • Gast
Schwarztee-Extrakt
« am: 17-01-2012, 20:01:21 »
Hallo,

Schwarztee-Extrakt zum selber machen. Ich habe die Erlaubnis zum Einstellen von ANDREAS KREMSER bekommen, danke nochmals dafür.



Quelle: DRAK-AQUARISTIK DR. ANDREAS KREMSER Forum

Ein
Paket Schwarzer Tee wird 20 min. in Osmosewasser gekocht. Der erste
Aufguß wird verworfen (enthält praktisch das gesamte Coffein und andere
Schadstoffe).

Der Tee wird nun so oft erneut ausgekocht, bis er völlig erschöpft ist,
was man daran erkennt, daß der Sud farblos bleibt. Der Sud wird in einem
Behälter gesammelt und belüftet bis die Schaumbildung aufhört (ca. 14
Tage). Dieser Tee-Extrakt ist im Gegensatz zu Torfextrakt weitgehend
pH-neutral.

Eigene Erfahrung:


Ein 100 g Paket Tee ergab ca. 8 l Sud. Dieser hatte anfangs einen pH von
~ 5, nach 14 Tagen Belüftung pegelte er sich bei 6,2 ein. Man erhielt
eine klare tiefbraune Lösung, nachdem man den fertigen Sud vom
gebildeten Bodensatz (Bakterien, Teesatz?) abgegossen hatte. In dieser
Zeit ist auch der typische Geruch nach altem Tee verschwunden. Soweit
ich es bisher beurteilen kann, bekommt der Tee-Extrakt meinen Fischen
und Pflanzen ausgezeichnet.

Die Wasserfärbung ist im Gegensatz zu Torfextrakt nur sehr gering
(evntl. abhängig von der verwendeten Teesorte). Ob das ein Vor- oder
Nachteil ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.


Haltbar scheint mir der Extrakt im kühlen Keller monatelang zu sein. Bei
wärmerer Lagerung ist eventuell der Zusatz von 1,5 ml Formaldehyd (35 -
37%ig) hilfreich.


Bei der Dosierung bin ich noch am Experimentieren. Zur Zeit gebe ich
beim wöchentlichen 18 %igen Wasserwechsel 200 ml auf 90 l Frischwasser
zu. Diese Dosis werde ich aber wahrscheinlich noch steigern, solange ich
keine negativen Auswirkungen auf den Pflanzenwuchs o.ä. feststelle.

Der Teeextrakt wurde in der DATZ veröffentlicht:


Uwe Römer, DATZ 43(5), 314 (1990).


Dort gab es auch eine Tabelle, mit Zuchterfolgen bei diversen Apistogrammas.


Die Erfolge waren durchweg gleichgut, wie mit Torfextrakt, teilweise
sogar besser. Beide waren deutlich besser als unbehandeltes Wasser.


Ob's den Pflanzen was bringt? Evtl. sind die Huminstoffe als schwache
Chelatoren etwas UV-stabiler als EDTA und verwandte Verbindungen.
Gruß Holger