05.04.2018 Einige neue Futtersorten in der Datenbank
Ich als Mensch bin ja auch nicht scharf auf Bandwürmer, Zecken, Läuse oder sonst irgend einen Kram.
Ich habe mir Gedanken dazu gemacht, wie ein Parasit im evolutionären Sinne dem Wirt von Nutzen sein könnte. Einen Ansatz findet man da durchaus. Durch den Parasiten kommt es zu einer Verletzung, Schwächung des Wirtes. Demzufolge wird der Wirt, wenn er überleben will, Abwehrstrategien bilden müssen. Das KÖNNTE dazu führen, dass im Rahmen der natürlichen Auslese/ Bestenauslese, die kräftigsten Wirte besondere Formen von Abwehrmechanismen entwickeln. Demzufolge KÖNNTE man im weitläufigen Sinne dem Autor einen mitunter durchaus nachvollziehbaren Gedankengang unterstellen. Der Parasit fordert durch seine schmarotzende Substanzehrung eine evolutionäre Verbesserung der körperlichen Konstitution und des Immunsystems des Wirtes, was die Robustheit einer Art verbessert und ihrem Fortbestand somit größere Chancen einräumt.Dieser, zugegeben vielleicht etwas abstrakten These, muss ich dann aber wieder selbst widersprechen. Denn es herrscht im Grunde genommen ein stetiger Wettkampf zwischen Wirt und Parasit. Entwickelt der Wirt Strategien gegen einen Parasiten, wird dieser wiederrum Strategien entwickeln, die neu geschaffenen Hürden durch eigene Anpassung zu umgehen. Wir wären dann somit wieder an der Ausgangssituation.
Hi Robert.An deine Ausführungen habe ich bereits gedacht, sie aber in dieser Argumentation wieder verworfen. Parasiten werden vom adaptiven Immunsystem erfasst. Ich hoffe, dass kann man so sagen. Das bedeutet, der Wirt wird vom Parasiten befallen und beginnt sich zu wehren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein- und dieselbe Parasitenart auch immer ein und dasselbe Erkrankungsbild hervorruft. Zu klären wäre in diesem Zusammenhang auch, ob das Immunsystem den Parasiten direkt, oder nur dessen Auswirkungen angreift und zurückweist. Ein Immunsystem wird also nicht den Kiemenwurm direkt bekämpfen, sondern nur die Begleiterscheinungen. Z. B. das Eindringen von Bakterien/Pilzen durch diese Wunde. Da wir unterstellen können, dass in jedem Aquarium eine signifikant andere Bakteriendichte/Artenzusammensetzung herrscht, muss demnach das Immunsystem, also das Adaptive, relativ flexibel sein. So würde ein mutierter/weiter entwickelter Parasit, auf den du anspielst, auf genau die gleiche Weise bekämpft werden, wie der „alte“ Parasit bei einem Erstkontakt.Somit wäre das wohlmöglich egal. Obwohl von der parafreien Haltung überzeugt, konnte ich mich nie dazu durchringen. Weil ich genau so dachte, wie du argumentierst. Frischblut. Und auch die Anzahl geeigneter Beifische war mehr als überschaubar.Vielmehr vermute ich, dass es zu einem haltungsbedingten Ungleichgewicht zwischen Parasit und Wirt kommt, welches aus der Enge des angebotenen, künstlichen Lebensraumes resultiert. Gleichzeitig wird auch die beste Haltung niemals eine Bakteriendichte schaffen, wie die Natur es vormacht. Wir sollten uns in diesem Zusammenhang verdeutlichen, dass wir in den südamerikanischen Flüssen auf ein Jahrtausende altes, eingespieltes Gleichgewicht blicken.Wenn dann die Haltung auch noch qualitative Defizite aufweist, dann wird es für das Tier ungleich schwerer.Bis auf die Diskusseuche, habe ich im Laufe der Jahre so ziemlich alles mit- und durchgemacht, was es gibt. Ich bin jetzt mal so anmaßend, und unterstelle mir – vielleicht nicht optimale- aber gute Haltungsbedingungen. Trotzdem gab es Auffälligkeiten.Flagellaten und Kiemenwürmer gab es immer. Sie spielten aber eine untergeordnete Rolle. Warum sich das beinahe plötzlich änderte, erkläre ich für mich mit dem Aufkommen der Asiaten. Der zeitliche Zusammenhang war für mich zu deutlich. Also die nachgesagte, prophylaktische Vorsorgebehandlung mit Medikamenten aufgrund einer extrem hohen Besatzdichte.Was ich aber bei meinen Tieren feststellte war, dass es nicht nur Unterschiede in der Heftigkeit des Befalls gab. Auch die Genesung in ein- und dem gleichen Becken war auffällig. Abgekürzt: die Tiere, die aufgrund eines Befalls unter einem deutlichen Substanzverlust litten, blieben immer Wackelkandidaten. Während bei den kräftigen Tieren es oftmals nie wieder zu einem Ausbruch kam, kippten die Wackelkandidaten regelmäßig um. Obwohl alle im gleichen Becken schwimmend, infizierten sie die anderen dabei nie. Die Erfahrung hab ich immer wieder gemacht. Bei mir und bei anderen.Vielleicht sind die so genannten Parasiten nicht das Problem. Vielleicht ist das ein stückweit normal. Wir haben nur verlernt, es als normal zu betrachten, weil wir die Verantwortung der natürlichen Auslese nicht auf uns nehmen wollen. Wobei ich bei den gerade beschriebenen Wackelkandidaten nie davon überzeugt war, dass der Flagellatenbefall die Hauptursache war. Ich tippe nach wie vor auf eine TBC, in deren Verlauf es zu einer Massenvermehrung der Flagellaten kommt/kommen kann. Darüber hinaus gebe ich dir recht. Es mag durchaus möglich sein, dass Patriz so gedacht hat und nur aufgrund einer unglücklich ausgedrückten These falsch verstanden wird. Er hätte dies vielleicht allgemeinverständlicher darstellen sollen. Im Übrigen habe ich in meiner aktiven Zeit teils heftigste Diskussionen mit ihm geführt. Ich muss aber auch anmerken, dass diese Diskussionen immer von gegenseitigem Respekt und hoher Sachlichkeit geprägt waren. Von daher möchte ich, ohne seine Stellungnahme, die Diskussion frei von seiner Person verstanden wissen.Ich habe gesehen, dass Gerhard Rahn sich frisch angemeldet hat. Vielleicht kann er ja mit einer Stellungnahme seiner Sichtweise unsere Spekulationen werten.
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