Das offene Diskusforum

Hallo zusammen,

ich hatte heute Vormittag keine Termine und "gönnte" mir die Zulassungsstelle an einem Freitag Vormittag.

Kurzum:
Ich kann die Vorkommnisse in Stenkelfeld absolut nachvollziehen; hatte aber leider keine Handgranaten zur Verfügung.

Brav meine Wartemarke gezogen, alle Unterlagen wie im Merkblatt vom Bürgerbüro aufgelistet parat und im Wartezimmer Platz genommen.
Aufgerufen wurde meine Nummer dann sogar recht schnell - aber damit sind die positiven Ereignisse des Morgens in der Zulassungsstelle auch schon erschöpfend beschrieben.

Was dann folgte, war Bürokratie auf höchstem Niveau: Mein Ausweis reichte der Dame am Schalter nicht aus, aber zum Glück hatte ich im Auto die Bescheinigung über meine Namensänderung liegen.
Also ging ich zum Auto und holte sie. Prima! Die erste Hürde hatte ich genommen. Jetzt wollte sie die Kennzeichen. Ok, daran hätte ich denken können, denn nun kamen ja die Stadtaufkleber über die Landkreisaufkleber.
Also ging ich zum Auto und holte sie.
Prima! Die zweite Hürde hatte ich genommen. Dann kam die Frage nach der KFZ-Versicherung. Ich beantwortete sie, dass das Fahrzeug bei Toyota versichert ist und bleibt und verwies die Dame auf die Broschüre vom Bürgerbüro, in der keine Rede von einem Versicherungsnachweis (der sogenannten EA-Nummer - ich glaube, so hieß sie).
Also ging ich zum Auto und holte die grüne Vrsicherungskarte.
Nein, nicht prima!
Die reicht nicht, ich benötige die EA-Nummer. Wenn Sie die nicht dabei haben, können wir nicht weitermachen. Die hätten Sie sich vorher besorgen müssen.
Meine verzweifelte Frage: Warum, in der Broschüre steht doch: Adressänderung:
Fahrzeugpapiere (Brief und Schein oder Zulassungsbescheinigung I und II),
gültiger Personalausweis oder Reisepass.
wurde nur knapp beantwortet: Das ist keine Adressänderung, sondern eine Ummeldung.
Ich: Aha! Komisch beim Bürgerbüro wurde unsere Anmeldung in Karlsruhe als Adressänderung erfasst...
Nun denn, ich ging zum Auto (hatte mein iPhone im Auto gelassen) und recherchierte im Web nach der Telefonnummer der KFZ-Versicherungsgesellschaft.
Glücklicherweise hat mit der freundliche Herr am Telefon eine EA-Nummer zugeteilt.
Prima ich hatte die dritte (und letzte?) Hürde genommen. Ich wieder rein und ihr die Nummer präsentiert.
Dann bemühte sie ihre Tastatur und fing an, die ABE der Sommerräder zu erfassen. Sie fragte mich nach dem Mustergutachten.
Das hatte ich nicht zur Hand. Waren die letzten beiden Stunden meiner Lebenszeit nun umsonst an mir vorbeigezogen?
Ich fragte sie, wozu sie dieses Gutachten denn benötigt? In der ABE-Bescheinigung stand ja eigentlich alles: Fahrzeugtyp und Hersteller, Felgentyp und Hersteller, Fahrgestellnummer und Kennzeichen, Nummer des Gutachtens, Zertifizierungsstelle des Gutachtens (TÜV Südwest).
Sie sagte, sie benötige das Gutachten.
Ich habe es nicht dabei. Das muss ich erst zu Hause holen. Ich brauche mit dem Auto etwa 20 Minuten.
Mit dem Auto geht nicht: Ihre alte Zulassung habe ich bereits entwertet.
Sie griff zum Telefon, sprach mit zwei Kollegen/inen und wie durch ein Wunder war das Gutachten nun doch nicht mehr nötig.

Jetzt noch die Gebühren bezahlt und nach nur drei Stunden hatte ich eine neue Zulassungsbescheinigung und zwei neue Aufkleber (Stückpreis 0,30 € - ja, die "Siegel" werden separat berechnet) auf den Schildern.

I did it!

Einmal und nie wieder! In Zukunft nutze ich den Zulassungsservice unseres Autohauses. Das bin ich meinen Nerven schuldig!