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Thema: Vererbungslehre von Fischen...  (Gelesen 5622 mal)

Offline Diskus&Koi Heribert

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Vererbungslehre von Fischen...
« am: 28-03-2016, 18:06:27 »
Hallo Gerhard, Robert u. All,

ich habe mal eben dazu ein neues Thema veröffentlicht, um auch später es in der Suchfunkion besser finden zu können.

Dazu habe ich der Einfachhaber gleich diesen:

Hallo zusammen,

@Gerhard,
In Bezug auf eine mögliche Diskussion über das eigentliche Thema sehe ich es so, dass die behaupteten angeblichen Voraussetzungen für diese Diskussion nicht existieren. Vielleicht stört mich auch nur die Art und Weise der Eröffnung mit für mich nicht haltbaren Behauptungen. Ich kenne mehr als nur eine Handvoll guter Züchter in Deutschland. Diese züchten auch gute Tiere verschiedener Farbschläge unter anderem auch Wildfänge, so dass für jeden das Richtige dabei ist. Man muss natürlich suchen und dabei die Augen aufmachen. Wer dies nicht sehen will, wird natürlich nicht fündig!
Ich bin da in allen Punkten deiner Meinung! Ich kenne sicherlich deutlich weniger Züchter als du, aber selbst da finde ich mit etwas Geduld Fische die meinem Geschmack entsprechen. Was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass wir Blaue und Braune WF-Nz. am besten gefallen und die sind ganz gut zu bekommen.

@Heribert,
Sehe aber im Moment es so, dass dieser Threat sich von der Argumentation sich im kreise dreht und sich Meinungen wiederholen.
Ja, das sehe ich auch so. Vielleicht könnte man mal überlegen ob es überhaupt Verbesserungspotential gibt und falls ja wo.

Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass das Führen von Zuchtbüchern, bessere Kentnisse der Genetik und damit verbunden z.B. das Vermeiden von Kreuzen verschiedener Arten, Selektieren der Nachzuchten nicht nur nach dem Aussehen, sondern auch dem Verhalten und der Robustheit, das Austauschen von passenden Linien zwischen verschiedenen Züchtern noch verbessert werden könnte. Vieles davon wird von den guten Züchtern ja heute schon gemacht, aber da sehe ich durchaus noch Potential.

Gruß,
Robert

Hallo Robert,

ich nutze schon seit vielen Jahren ergänzend zu meinem Zuchtbuch das Programm Ahnengalerie 2.0. Es ist zwar in erster Linie für Menschen konzipiert aber für unsere Diskus gut geeignet. Hier lassen sich z.B. die Fotos der Zuchttiere gut einbinden und der Stammbaum etc. in unterschiedlicher Weise darstellen.

Zum Thema Genetik sprichst du etwas Wichtiges gelassen aus!  ;D Mir sträuben sich da häufig die Nackenhaare, wenn auf Mendel verwiesen wird und dann z.B. von F0 geschrieben wird. Die korrekte Bezeichnung ist P-Generation, von lateinisch parentes (Eltern). F0 ist ein Widerspruch in sich und wäre die 0. Generation von irgendwelchen Eltern. Aber vielleicht sehe ich nur ich darin etwas Sinnloses. Die F2 Generation sind die Nachkommen der F1-Generation, also Inzucht, da Nachkommen von Geschwistern. (F von filius: der Sohn/filia: die Tochter) Das wird auch nicht besser, wenn man es bei sich als Linienzucht bezeichnet und nur bei anderen als Inzucht. Was ich damit sagen will: Man muss keine Fachtermini benutzen, wenn dann aber bitte richtig, denn sie können dann eine Kommunikation erleichtern.


Kreuzungen verschiedener Linien muss man nicht machen, man kann aber. Sie sollten dann aber zusammen passen. Der Vorteil, der sich hier ergibt ist zumindest in der F1- Generation der Heterosiseffekt (auch Luxurieren genannt). Die Tiere sind robuster, schnellwüchsiger etc. Der Effekt verliert sich aber in den folgenden Generationen wieder.


Mit freundlichem Gruß

Gerhard

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Sehe es auch so wie Gerhard, dass F1 eigentlich die erste Geschwister-Verpaarung (genauer die ersten Nachkommen) ist (sind), was der Gerhard aber sicherlich besser verdeutlichen kann.
Grüße Heribert

Ich wünsche viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Einsichten! (Maybrit Illner)

Wer viel misst, misst viel Mist...
Nur wer viel Mist gemessen hat, lernt, wie er mit wenigen Messungen das Entscheidende misst.

Weil Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
 

Offline Gerhard Rahn

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #1 am: 28-03-2016, 23:14:58 »
Hallo Gerhard, Robert u. All,

ich habe mal eben dazu ein neues Thema veröffentlicht, um auch später es in der Suchfunkion besser finden zu können.

Dazu habe ich der Einfachhaber gleich diesen:

Hallo zusammen,

@Gerhard,
In Bezug auf eine mögliche Diskussion über das eigentliche Thema sehe ich es so, dass die behaupteten angeblichen Voraussetzungen für diese Diskussion nicht existieren. Vielleicht stört mich auch nur die Art und Weise der Eröffnung mit für mich nicht haltbaren Behauptungen. Ich kenne mehr als nur eine Handvoll guter Züchter in Deutschland. Diese züchten auch gute Tiere verschiedener Farbschläge unter anderem auch Wildfänge, so dass für jeden das Richtige dabei ist. Man muss natürlich suchen und dabei die Augen aufmachen. Wer dies nicht sehen will, wird natürlich nicht fündig!
Ich bin da in allen Punkten deiner Meinung! Ich kenne sicherlich deutlich weniger Züchter als du, aber selbst da finde ich mit etwas Geduld Fische die meinem Geschmack entsprechen. Was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass wir Blaue und Braune WF-Nz. am besten gefallen und die sind ganz gut zu bekommen.

@Heribert,
Sehe aber im Moment es so, dass dieser Threat sich von der Argumentation sich im kreise dreht und sich Meinungen wiederholen.
Ja, das sehe ich auch so. Vielleicht könnte man mal überlegen ob es überhaupt Verbesserungspotential gibt und falls ja wo.

Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass das Führen von Zuchtbüchern, bessere Kentnisse der Genetik und damit verbunden z.B. das Vermeiden von Kreuzen verschiedener Arten, Selektieren der Nachzuchten nicht nur nach dem Aussehen, sondern auch dem Verhalten und der Robustheit, das Austauschen von passenden Linien zwischen verschiedenen Züchtern noch verbessert werden könnte. Vieles davon wird von den guten Züchtern ja heute schon gemacht, aber da sehe ich durchaus noch Potential.

Gruß,
Robert

Hallo Robert,

ich nutze schon seit vielen Jahren ergänzend zu meinem Zuchtbuch das Programm Ahnengalerie 2.0. Es ist zwar in erster Linie für Menschen konzipiert aber für unsere Diskus gut geeignet. Hier lassen sich z.B. die Fotos der Zuchttiere gut einbinden und der Stammbaum etc. in unterschiedlicher Weise darstellen.

Zum Thema Genetik sprichst du etwas Wichtiges gelassen aus!  ;D Mir sträuben sich da häufig die Nackenhaare, wenn auf Mendel verwiesen wird und dann z.B. von F0 geschrieben wird. Die korrekte Bezeichnung ist P-Generation, von lateinisch parentes (Eltern). F0 ist ein Widerspruch in sich und wäre die 0. Generation von irgendwelchen Eltern. Aber vielleicht sehe ich nur ich darin etwas Sinnloses. Die F2 Generation sind die Nachkommen der F1-Generation, also Inzucht, da Nachkommen von Geschwistern. (F von filius: der Sohn/filia: die Tochter) Das wird auch nicht besser, wenn man es bei sich als Linienzucht bezeichnet und nur bei anderen als Inzucht. Was ich damit sagen will: Man muss keine Fachtermini benutzen, wenn dann aber bitte richtig, denn sie können dann eine Kommunikation erleichtern.


Kreuzungen verschiedener Linien muss man nicht machen, man kann aber. Sie sollten dann aber zusammen passen. Der Vorteil, der sich hier ergibt ist zumindest in der F1- Generation der Heterosiseffekt (auch Luxurieren genannt). Die Tiere sind robuster, schnellwüchsiger etc. Der Effekt verliert sich aber in den folgenden Generationen wieder.


Mit freundlichem Gruß

Gerhard

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Sehe es auch so wie Gerhard, dass F1 eigentlich die erste Geschwister-Verpaarung (genauer die ersten Nachkommen) ist (sind), was der Gerhard aber sicherlich besser verdeutlichen kann.

Hallo Heribert,

ich kopiere einmal einen Link zu den Grundlagen der Mendelschen Regeln (Wikepedia) hier hinein. Ich habe den Text kurz überflogen. Er ist sehr einfach aber richtig dargestellt, und auch gut illustriert, also als erste Lektüre geeignet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mendelsche_Regeln

Mit freundlichem Gruß

Gerhard
 

Offline Gerhard Rahn

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #2 am: 29-03-2016, 12:59:07 »
Hallo Forum,

kurze Ergänzung zu meinem Link:

F1- Nachkommen sind alle Nachkommen der P-Generation, also wenn das gleiche Paar z.B. 10 Zuchten macht, werden sie alle als F1 bezeichnet.

Mit freundlichem Gruß

Gerhard
 

Offline Robert B

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #3 am: 31-03-2016, 14:36:29 »
Hallo Gerhard und Heribert,

wie ist eure Meinung zum Kreuzen verschiedenen Arten. Nach meiner Meinung sollte man das vermeiden, da die Nachkommen, z.T. noch nicht in der F1 aber FX unfruchtbar sind.

Gibt es einen Heterosiseffekt bezieht nur beim Kreuzen verschiedener (Inzucht-)Linien ein und derselben Art oder auch beim Kreuzen verschiedener Arten?

Da stellt sich dann zunächst die Frage wieviel Diskusarten es gibt. Meiner Meinung nach 3 oder 4: 1) Heckel, 2) Blau + Braun (eine Art) 3) Grün . Als vierte Art evtl. die Gelben vom Rio Xingu, wobei mir nicht klar ist ob das eine eigene Art ist oder zu den Brauen Diskus gehört.

Anscheinend werden Blaue und Braue Diskus jetzt doch wieder als eigenständige Arten gesehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskusfische#Systematik

Zweiter Fragenkomplex: Ist es besser Zuchtpaare sich selber aus einer großen Gruppe geeigneter Fische finden zu lassen? Neben besserer Harmonie und Pflegeverhalten gibt es ja auch noch die Meinung dass solche Nachkommen im Schnitt robuster sind. Könnt ihr aus eurer bisherigen Erfahrung bestätigen, dass die Nachkommen von Paaren die sich selber gefunden haben, immunstärker sind, als die Nachkommen von zusammengesetzten Paaren?

http://www.innovations-report.de//html/berichte/biowissenschaften-chemie/bericht-21097.html

Gruß,
Robert
 

Offline Gerhard Rahn

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #4 am: 31-03-2016, 17:14:08 »
Hallo Robert,

Hallo Gerhard und Heribert,

wie ist eure Meinung zum Kreuzen verschiedenen Arten. Nach meiner Meinung sollte man das vermeiden, da die Nachkommen, z.T. noch nicht in der F1 aber FX unfruchtbar sind.

Probleme können eher bei den Nachkommen der gleichen Rasse auftreten, vor allem, wenn es sich um Inzuchten handelt, z.B. Geschwisterverpaarung. Das Einkreuzen einer anderen Linie (der gleichen Rasse) kann Abhilfe schaffen.


Gibt es einen Heterosiseffekt bezieht nur beim Kreuzen verschiedener (Inzucht-)Linien ein und derselben Art oder auch beim Kreuzen verschiedener Arten?

Das Kreuzen verschiedener Arten z.B. Pferd und Esel ergibt als Bastard das Maultier oder den Maulesel. Das hängt davon ab, wer die Mutter und wer der Vater ist. Ist die Mutter das Pferd, bekommt man das Maultier, ist die Mutter ein Esel bekommt man einen Maulesel. Die Nachkommen (Artbastarde) ähneln immer mehr der Mutter. Der Grund hierfür ist die plasmatische Vererbung, (Plamagene)  d.h. die arteigenen Gene entwickeln sich im arteigenen Plasma besser als im artfremden. Sie haben - ähnlich wie beim Fussball - ein Heimspiel!  ;D


Da stellt sich dann zunächst die Frage wieviel Diskusarten es gibt. Meiner Meinung nach 3 oder 4: 1) Heckel, 2) Blau + Braun (eine Art) 3) Grün . Als vierte Art evtl. die Gelben vom Rio Xingu, wobei mir nicht klar ist ob das eine eigene Art ist oder zu den Brauen Diskus gehört.

Anscheinend werden Blaue und Braue Diskus jetzt doch wieder als eigenständige Arten gesehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskusfische#Systematik

Diese Diskussion bringt nicht viel, da es sehr unterschiedliche Definitionen von Art gibt. Die "alte" Definition besagt, dass Lebewesen der gleichen Art angehören, wenn sie fruchtbare Nachkommen bekommen können. Dann würden alle Diskus der gleichen Art angehören. Obwohl man auch damit leben könnte, erscheint mir die Einteilung mit Hilfe der Isoenzym-Elektrophorese (s. Datz Sonderheft Diskus) nach Greven und Kokoscha etwas sympathischer, da zumindest optisch ja Unterschiede bestehen und so eine Beschreibung unserer Tiere differenzierter möglich ist.

Eine genaue Unterscheidung lässt aber nur die Untersuchung mit Hilfe der mitochondrialen DNA zu, weil diese Form der DNA nur über die Mutter (Eizelle) weitergegeben wird und eine Vermischung mit dem Erbgut des Vaters unterbleibt. So ist eine lückenlose Verfolgung von Entwicklungsreihen über viele Generationen möglich.


Zweiter Fragenkomplex: Ist es besser Zuchtpaare sich selber aus einer großen Gruppe geeigneter Fische finden zu lassen? Neben besserer Harmonie und Pflegeverhalten gibt es ja auch noch die Meinung dass solche Nachkommen im Schnitt robuster sind. Könnt ihr aus eurer bisherigen Erfahrung bestätigen, dass die Nachkommen von Paaren die sich selber gefunden haben, immunstärker sind, als die Nachkommen von zusammengesetzten Paaren?

http://www.innovations-report.de//html/berichte/biowissenschaften-chemie/bericht-21097.html


Dieser Sachverhalt hat eine große Bedeutung. Hiervon ist nicht nur das Immunsystem betroffen, sondern dieses Verfahren ergibt dann oft auch harmonisch pflegende Paare. Wenn Paare nicht harmonisieren, ist dies auch ein Grund für verschiedene Fehler bei den Jungtieren. Außerdem ist mir das Verfahren wesentlich sympatischer, ich möchte ja auch nicht zwangsverpaart werden ;D


Gruß,
Robert

Mit freundlichem Gruß

Gerhard
 

Offline Armin C.

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #5 am: 03-04-2016, 11:27:59 »
Hallo Zusammen,

... mir gefallen die Aussagen, in Bezug auf Fx.

Zitat
parental strains (P0 or F0 generation )-- originally crossed organisms.

F1 generation--  offspring of the F0 generation (parents). F (Filial) generation numbers indicate the numbers of generations that its members are removed from the original parent generation

F2 generation-- offspring of F1 generation crossed to itself (two generations from the original parent generation) – see below for the correct use of the F numbers when labeling your broods.

Zitat
F generation numbers are to be used cautiously, since misunderstandings may occur. In cases of back cross or out crossing, these numbers are not valid anymore. In general when the fish bred do not belong to the same bloodline or F generation it is better to indicate the two F generations of that particular breeding. For example, if you cross an F2 generation male with an F1 generation female of the same bloodline, it is better to label the fry as F2 x F1. If you cross an F1 parent of one bloodline to an F1 parent from another bloodline, then the fry should be labeled as F1 x F1 and not F2. If you outcross an F1 parent with a wild caught specimen, you should use the F1 x F0 label.
Quelle: http://www.malawicichlidhomepage.com/

Ich denke mit solch Bezeichnungen, wie Z.B. F1xF1, oder auch F1xF0, wäre es einfach zu verstehen und auch nachvollziehbar ...

auf dieser Seite wird P0 und F0 auch gleich gesetzt?

auch auf:

https://dancelikeamonkey.wordpress.com/2010/01/21/grundkurs-biologie-klassische-genetik-1-mendelsche-regeln/

wird immer von F0 gesprochen  :hmm:

Zitat
... so liegt das differierende Merkmal in der ersten Tochtergeneration (F1-Generation) meistens nicht zwischen den Merkmalen der Elterngeneration (F0-Generation).

[ Gäste dürfen Dateianhänge nicht ansehen ]
Quelle: https://dancelikeamonkey.wordpress.com

auch auf vielen anderen Seiten habe ich gefunden, das meist von F0 ( P-Generation) gesprochen wird  :hmm:

Wie ist es jetzt wissenschaftlich 100% korrekt, oder ist es einfach egal, wie man es bezeichnet?

oder ist manchmal F0 korrekt und manchmal P0 (oder heist es nur "P" und nicht "P0"?)

... ich finde dieses Thema schon interessant, bekomme aber auch iwie den Eindruck, das bei der Diskuszucht, jeder ein bisschen sein eigenes Süppchen kocht. Wäre doch gut, wenn es da klare Regeln geben würde, wie man was zu bezeichnen hat. Oder gibt es diese Regeln sogar nur die wenigsten kennen sie? Dann wäre gut, vielleicht diese Regeln hier öffentlich zu machen.
... Gruß Armin

je mehr man weiß, desto mehr weiß man, was man nicht weiß!
 

Offline Gerhard Rahn

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #6 am: 06-04-2016, 17:36:04 »
Hallo Armin,

ich habe mir den Kommentar zum unten stehenden Erbschema auf dem von dir angegebenen Link einmal angesehen, dort schreibt der Autor:

"Spaltungsregel: Kreuzt man bei einem dominant-rezessivem Erbgang die Individuen der F1-Generation untereinander, so spaltet sich die F2-Generation im Verhältnis 3:1 auf. Dabei zeigen drei Viertel der Individuen die dominanten Merkmale und ein Viertel die rezessiven."

Die richtige und vollständige Spaltungsregel (2.Mendelsche Regel) lautet:
Kreuzt man die Bastarde (Mischlinge) der F2-Generation untereinander, so spalten sich die Merkmale der F2-Generation in einem bestimmten Zahlenverhältnis auf, dabei treten die Merkmale der P-Generation wieder auf.

Anmerkung: Das bestimmte Zahlenverhältnis wird in der Regel nicht genannt und das hat auch seinen Grund. Beim dominant-rezessiven Erbgang (z.B. Farbe der Erbsenblüte) ist das Zahlenverhältnis der F2-Generation im Phänotyp 3:1, im Genotyp 1: 2:1, beim intermediären Erbgang (für den die Regel ja auch gilt!) ist das Zahlenverhältnis für den Genotyp und den Phänotyp gleich, nämlich 1:2:1. Die Regel ist also nur sehr unvollständig wiedergegeben worden. Korrekterweise sollte man auch nicht von dominanten und rezessiven Merkmalen reden, sondern von dominanten, rezessiven und auch intermediären Erbanlagen (wie z.B. bei der Mirabilis jalapa).

Deine Frage ob jetzt jeder sein Süppchen kocht, kann ich nicht beantworten. Ich benutze die Termini, die Mendel benutzt hat und die auch in meinem Studium verwendet wurden.Das macht auch Sinn, wenn man von den Mendelschen Regeln spricht.

Mit freundlichem Gruß

Gerhard


 

Offline Armin C.

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #7 am: 07-04-2016, 07:26:19 »
Hallo Gerhard,

und welche Bezeichnung ist jetzt korrekt und welche falsch  :fish03:

Zitat
oder ist manchmal F0 korrekt und manchmal P0 (oder heist es nur "P" und nicht "P0"?)

oder kann man gar nicht von falsch oder richtig reden  :hmm:

oder hat sich die Bezeichnung F0 so eingebürgert, obwohl sie eigentlich falsch wäre, dass es eigentlich wiederum egal ist  :hmm:
... Gruß Armin

je mehr man weiß, desto mehr weiß man, was man nicht weiß!
 

Offline Admin

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #8 am: 07-04-2016, 07:46:05 »
Hallo Armin,

F0 wäre - nach meinem Verständnis - eine Filialgeneration ohne Vorfahren; also im Aquarium nicht möglich / nur im Labor machbar.

P (Parentalgeneration) gibt es ja nicht nur eine; daher macht hier eine Numerierung Sinn. In der Linienzucht, in der man bestimmte Merkmale durch Inzucht festigen möchte, züchtet man nach dem Schema P0+P0 ergibt F1. F1+F1 ergibt F2. P0+F2 ergibt F1,5 (oder doch F3 - hier bin ich mir nicht sicher).
Und jetzt wird's noch verwirrender: Was ist, wenn man mehrere P0-Verpaarungen mit unterschiedlichen Elterntieren ansetzt (der Einfachheit halber setzen wir voraus, dass sie nicht untereinander verwandt sind) und deren 1. Flialgenerationen untereinander verpaart werden. Da -angenommener Weise - keine Verwandschaft besteht, wäre das ja im Prinzip wiederum eine P-Verpaarung. Doch wie zählt man hier?

Das wäre ein typisches Zuchtschema und daher sinnvoll es grundsätzlich zu klären. Denn nur wer die entsprechende Basis hat, kann auch vernünftige Zuchtbücher führen!

Wobei ich persönlich zwar die Aufspaltung der Merkmale in der F2 zwar spannend finde, aber andererseits der Meinung bin, dass (außerhalb einer Linienzucht) allerspätestens bei F2 Schluss sein sollte (besser F1)!
Man weiß ja nie, was danach noch "veranstaltet" wird und das sich eine zu excessive Inzucht rächt, sehen wir u.a. bei den BlueDiamonds.

Moderatoren-Kommentar wegen einer Änderung Hinweis des Moderators:Ich hielt es für angebracht das Thema moderierend zu kommentieren; bin jetzt wieder raus...
« Letzte Änderung: 07-04-2016, 08:29:36 von Admin »
Euer Administrator

Norbert Koch
 

Offline Gerhard Rahn

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Re: Vererbungslehre von Fischen...
« Antwort #9 am: 07-04-2016, 17:21:07 »
Hallo Armin,

F0 wäre - nach meinem Verständnis - eine Filialgeneration ohne Vorfahren; also im Aquarium nicht möglich / nur im Labor machbar.

P (Parentalgeneration) gibt es ja nicht nur eine; daher macht hier eine Numerierung Sinn. In der Linienzucht, in der man bestimmte Merkmale durch Inzucht festigen möchte, züchtet man nach dem Schema P0+P0 ergibt F1. F1+F1 ergibt F2. P0+F2 ergibt F1,5 (oder doch F3 - hier bin ich mir nicht sicher).
Und jetzt wird's noch verwirrender: Was ist, wenn man mehrere P0-Verpaarungen mit unterschiedlichen Elterntieren ansetzt (der Einfachheit halber setzen wir voraus, dass sie nicht untereinander verwandt sind) und deren 1. Flialgenerationen untereinander verpaart werden. Da -angenommener Weise - keine Verwandschaft besteht, wäre das ja im Prinzip wiederum eine P-Verpaarung. Doch wie zählt man hier?

Das wäre ein typisches Zuchtschema und daher sinnvoll es grundsätzlich zu klären. Denn nur wer die entsprechende Basis hat, kann auch vernünftige Zuchtbücher führen!

Wobei ich persönlich zwar die Aufspaltung der Merkmale in der F2 zwar spannend finde, aber andererseits der Meinung bin, dass (außerhalb einer Linienzucht) allerspätestens bei F2 Schluss sein sollte (besser F1)!
Man weiß ja nie, was danach noch "veranstaltet" wird und das sich eine zu excessive Inzucht rächt, sehen wir u.a. bei den BlueDiamonds.

Hinweis des Moderators:
Ich hielt es für angebracht das Thema moderierend zu kommentieren; bin jetzt wieder raus...


Hallo Nobby,

wie du geschrieben hast,  geht es am besten mit einer genauen Bezeichnung unterschiedlicher Linien (z.B. A,B, C...oder Namen) dabei wäre dann eine Kreuzung F1 der Linie A x F2 der Linie B genau dies und nichts anderes, also nicht F1,5. Man kann das auch grafisch zeichnen, wenn man z.B. einen F1-Bock aus Linie A mit einem F2 Weibchen aus Linie B mit Linien verbindet und die Nachkommen auf eine Ebene zeichnet. Das von mir bereits genannte Stammbaumprogramm macht das selbstständig.

Bei Elterntieren, die aus dem gleichen Fanggebiet kommen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie verwandt sind, man kann sogar Geschwister haben.

Inzucht ist nicht zwangsläufig ein Nachteil, sie kann sogar ein Vorteil sein. Da die meisten Letalfaktoren rezessiv sind, fallen diese bei Inzucht relativ schnell auf, z.B. bei einer Rückkreuzung (Vater x Tochter, Mutter x Sohn) oder bei einer Geschwisterverpaarung und man kann sie dann sofort selektieren. Sind aber keine Letalfaktoren vorhanden gibt es auch kein Problem. Letalfaktoren können zu jeder Zeit durch Mutation neu entstehen, in jeder Generation und genauso bei Wildfängen. Die Träger dominanter Letalfaktoren fallen sofort auf bzw. können sich in der Regel nicht fortpflanzen. Bei mehreren unbekannten Ausgangstieren z.B. Wildfängen kann es sein, dass einige Tiere einen oder mehrere Letalfakttoren besitzen, die sich erst in den Folgegenerationen bei den homozygoten (reinerbigen) Nachkommen zeigen. Das wäre dann ein Problem.

Mit freundlichem Gruß

Gerhard
 

 

Zurück aus'm Urlaub, Kopf leer von der Autofahrt und Probleme mit den Fischen

Begonnen von Norbert Koch

Antworten: 60
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Letzter Beitrag 01-06-2011, 00:48:49
von scareface63