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Thema: Einen Ausflug in die Mikrobiologie  (Gelesen 8955 mal)

Offline Uli

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #15 am: 21-03-2011, 14:26:42 »
Hallo Zusammen,

ein sehr interessantes Thema. Leider verstehe ich da auch nicht soviel davon.

Habe jetzt auch gerade mal mit dem Buch von Krause angefangen mich einzulesen.

Aber ich hätte da mal eine Frage an Horst oder Robert, ich habe gelesen, dass Horst seinen Sauerstoffauströmer in der Mittelkammer seines Filterbeckens hat und das dies ein idealer Standort ist.
Warum ?
Ich habe einen 5Kammer Innenfilter. Die Klarkammer ist in der Mitte. Könnte ich sowas auch tun ? Ich würde gerne meine Durchströmung der Filterkammern reduzieren, aber dann hätte ich Sauerstoffmangel. Verhindert solch eine Maßnahme den Sauerstoffmangel ?

Gruß
Ulrike
 

Offline Robert B

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #16 am: 21-03-2011, 19:51:42 »
Hallo Ulrike,

die Klarwasserkammer wird doch als letztes durchlaufen, oder? Dann bringt ein Belüften dort den Bakterien nichts mehr. Ich würde mal den Sauerstoffgehalt am Filterausgang messen, ob es überhaupt nötig, ist zu belüften. Falls ja könnte ein Belüften der zweiten Kammer sinnvoll sein, da die erste vermutlich aufgrund der stärksten Belastung am meisten Sauerstoff zehrt.

Gruß,
Robert
« Letzte Änderung: 21-03-2011, 23:29:13 von Robert B »
 

Offline Horst

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #17 am: 21-03-2011, 23:02:00 »
Hallo Ditmar   :wink: ,

mein Zyklus beim Wasserwechseln hat sich bei mir folgendermaßen ergeben . Das erste halbe Jahr habe ich auch einen 50%igen Wasserwechsel pro Woche gemacht und dann wurde es höchste Zeit dafür . Das haben mir meine Fische angezeigt mit Unwohlsein und erhöhter Atemfrequenz , das kann natürlich auch mit dem Bodengrund zu tun gehabt haben . Zu der Zeit hatte ich noch relativ groben Bodengrund im Becken und wahrscheinlich waren die Futterreste auch mit Schuld am Verhalten meiner Fische .

Nachdem ich dann auf Sand umgestellt habe , und ich sehen konnte , daß ich doch reichlich füttere , habe ich alle paar Tage ordentlich gemulmt und Wasser gewechselt . Mittlerweile habe ich ja meine Kompanie von Ringelhändern , die mir kaum mehr die Möglichkeit geben , etwas zu entdecken , was ich absaugen könnte .

Nun mache ich eigentlich nur noch Wasserwechsel und gebe noch etwas Mineralien bei , und meine Fische danken es mir mit ihrem Verhalten und Gesundheit . Ich würde lieber jeden Tag etwa 10% wechseln , aber da fehlt mir manchmal die Zeit dafür .
Lieben Gruß aus Ostfriesland , Horst
 

Offline Robert B

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #18 am: 21-03-2011, 23:36:51 »
Hallo Horst,

ich denke du machst das genau richtig. Besser öfters kleinere Mengen als einmal eine große. Ein großer Wasserwechsel (50% oder mehr) nach 1 Woche ist immer mit starken Schwankungen verbunden, egal ob die paar messbaren Werte einigermassen konstant bleiben oder nicht.
Ich merke das gerade wieder an einem kranken - und daher besonders empfindlichen - Diskus den ich extra habe. Den 50% Wasserwechsel (gleiches Wasser wie im großen Becken und da war alles okay) vorletztes Wochenende hat er überhaupt nicht gemocht. Jetzt wechsel ich jeden Tag 10% das stört ihn nicht.

Eine Efeutute habe ich auch mal längere Zeit über meinem Welsbecken gehabt, das hat ganz gut geklappt, aber bei dem Nitratgehalt brauchst du überhaupt nichts zu machen und bestimmt nicht über biologische Nitratfilter nachdenken.

Gruß,
Robert
 

Offline Ditmar

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #19 am: 22-03-2011, 06:50:46 »
Hallo Robert , Horst :wink:

Es leuchtet mir schon ein das 10% pro Tag für den Diskus bei guter Wasserqualität schonender ist als 70% pro Woche.
Mein Wasserwechsel ist rein Messtechnisch mit 50% - 70% pro Woche zuviel.
Messen kann ich außer der gestiegenen Leitfähigkeit von 10% nach einem Urlaub von 14 Tagen auch nichts anderes als bei einem Wöchentlichem Wechsel.

Da bedeutet zuerst einmal das mein Verhältnis Besatz zu Wasser und Filter ausgeglichen scheint.
Das da noch einiges mehr im Wasser ist was das wohlbefinden des Diskus beeinflusst ist mir absolut bewusst.
Daher mache ich ja Wöchentlich meinen Wasserwechsel und mache ihn eben nicht nur von den Messergebnissen abhängig.

Umso verwirrter bin ich wenn ich von dem BTN Becken höre das mit 10/10 Diskus und Altum schon 4Jahre ohne Wasserwechsel laufen soll und die Diskus Junge bis zum freischwimmen bringen.
200x80/72x60 ca. 900 Liter Brutto inklusive 200Liter Biofilter mit Eheim 3000 Filterpumpe.
Lediglich bis zu 20Liter bei der Vorfilterreinigung in der Schlammkammer des Biofilters hinter der 2m BTN werden Wöchentlich gewechselt.
Na ich bin mal gespannt wenn mein neues Becken eingelaufen ist.
Ich rechen mit mindestens mit einem halben Jahr.
Mein Wöchentlichen Wasserwechsel werde ich natürlich weitermachen da ich nun schon Jahre keine Probleme mehr habe stellt sich mir die Frage ob ich den Wasserwechsel wirklich öfter als einmal die Woche machen soll oder es bei einmal belassen sollte.
Gruß Ditmar
Becken 200x80/70x60, Back to Nature Amazonas,
Orinoco Altum, L134, L46, Dornaugen, Sterbai, Golden Nugget, Sturisoma, RHG's
 

Offline Horst

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #20 am: 02-04-2011, 09:28:00 »
Hallo und guten Morgen Zusammen ,

ich muß ganz ehrlich gestehen , daß ich mein Wissen im Bezug auf die Bakterien noch nicht wirklich erweitert habe .

Nun bin ich in den letzten Tagen aber um einiges verwirrter , da seit ein paar Tagen in verschiedenen Treads das Thema " Brottrunk " ( von Roland im Selbstversuch und von Tu in der Futterzubreitung ) behandelt wird .

Jetzt stellt sich bei mir die Frage , wir versuchen doch im Prinzip die Keimzahl im Wasser relativ niedrig zu halten , sei es durch gute Wasserhygiene mit regelmäßigen Wasserwechseln , mit nicht zu überbesetzten Aquarien , durch kontrollierte Fütterung oder durch gute und ausreichende Filterung . Manche von uns betreiben auch UVC-Klärer , um den Keimdruck nicht zu hoch zu haben .

Nun lese ich aber daß durch die Zugabe von Milchsäure-Bakterien die organische Belastung des Wassers gewollt wieder erhöht wird , und das kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen . Das die Bakterien ein Substrat brauchen , auf dem sie sich ansiedeln können , sei es Filtermaterial , Bodengrund , Pflanzen oder sonstwas , hätte ich die Befürchtung , bei zu vielen  Bakterien , die da so rumschwirren , könnte es wieder zu Problemen kommen .

Wie schon geschrieben , ich habe da ein " Problem " mit , daß ich die Kameraden nicht sehen kann und ich ihre genaue Funktion somit nicht nachvollziehen kann . Vielleicht habt ihr für einen " dummen " Handwerker und praktisch veranlagten Menschen eine Idee  :old01: , wie ich das nachvollziehen kann .

Ich wünsche allen ein schönes und sonniges Wochenende .
Lieben Gruß aus Ostfriesland , Horst
 

Offline Robert B

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #21 am: 02-04-2011, 10:26:48 »
Hallo Horst,

wie bereits anderweitig geschrieben halte ich das für Humbug!

Vor allem kippt man bei Brottrunk ja nicht nur Bakterien ins Wasser sondern eine Vielzahl von Nährstoffen, wie Eiweiße und Kohlenhydrate, die eine zusätzliche Bakterienvermehrung und zusätzlichen Sauerstoffverbrauch bedeuten.
Hintergrund ist vermutlich der Gedanke "gute" Bakterien ins Aquarium zu bekommen. Einen ähnlichen etwas wissenschaftlicheren Ansatz verfolgt auch EM (Effektive Mikroorganismen). hauptsächlich in der Landwirtschaft aber von einigen auch im Aquarium angewandt.

Wenn das Aquarium eingefahren ist und im Gleichgewicht läuft sehe ich da keine Vorteile, ganz im Gegenteil. Einzig die Zufuhr von Spurenelementen würde ich positiv sehen, aber das läßt sich auch anders bewerkstelligen.
Als Einfahrhilfe oder wenn ein Aquarium total aus dem Gleichgewicht ist kann es möglicherweise hilfreich sein.

Brottrunk im Futter ist eine ganz andere Geschichte - da kann ich mir positive Wirkungen gut vorstellen.

Gruß,
Robert

 

Offline Horst

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #22 am: 03-04-2011, 21:53:10 »
Hallo Robert  ,

vielen Dank für Deine Ausführung , soetwas habe ich mir auch schon fast gedacht . Warum sollte man in ein gut funktionierendes Biotop noch zusätzlich Bakterien zugeben .

Mit der Beimischung im Futter könnte ich mir auch eine positive Wirkung auf die Darmflora vorstellen . Da ich mein Futter aber nicht ( oder noch nicht ) selber herstelle , benötige ich den ( das ? ) Brottrunk nicht .
Lieben Gruß aus Ostfriesland , Horst
 

Offline Ditmar

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Re:Einen Ausflug in die Mikrobiologie
« Antwort #23 am: 04-04-2011, 07:27:15 »
Hallo Horst , Robert :wink:

Ich lese diesen Bericht auch mit relativ wenig Basiswissen.
Möchte mich daher auf diesem Wege bei Robert für seine leicht verständliche Art wie er uns alten sein Wissen rüberbringt bedanken.
Das Problem ist wenn man das Wissen nicht hat neigt man gerne auf solche Wundermittel reinzufallen.
Wenn es dann den Tieren nicht schlechter geht neigt man dazu dieses Wundermittel anzuerkennen und auch weiter zu verbreiten.

Ich als Techniker und Zahlenfreak brauche logische zusammenhänge sonst werde ich ziemlich schnell Misstrauisch und lehne daher viele sogenannte Wundermittel ( Medis ) ab.
Daher nochmals vielen Dank Robert für deine Erläuterungen langsam fange ich an einige Zusammenhänge zu verstehen bin aber noch meilenweit von deinem Wissen auf diesem Gebiet weg.
Gruß Ditmar
Becken 200x80/70x60, Back to Nature Amazonas,
Orinoco Altum, L134, L46, Dornaugen, Sterbai, Golden Nugget, Sturisoma, RHG's
 

 

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