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Diskussionsforen => Wildfänge => Thema gestartet von: Norbert Koch am 24-05-2015, 12:12:49

Titel: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 24-05-2015, 12:12:49
Hallo zusammen,

immer wieder wird in Diskussionen rund um den Wildfang argumentiert, dass die Entnahme von Tieren schlecht für Natur und Tier ist. Selbstverständlich ist ein gutes Nachzuchttier die bessere Alternative; dennoch ist es sinnig, auch Wildfänge zu halten.

Die Anhänger der "Raubbau-These" versteifen sich dermaßen auf dieses Argument, dass sie keinen Gedanken daran verschwenden, was mit dem Regenwald geschehen würde, wenn der Zierfischfang verboten werden würde.

Der folgende Internet-Beitrag zu diesem umstrittenen Thema (http://www.infoshop-24.de/?zierfisch) erläutert die Vorteile (für uns alle und unseren Planeten), die durch den Wildfang von Aquarienfischen entstehen. Es gibt eben weitaus mehr im Umfeld des Zierfischfangs als mit dem stumpfen Satz "Wildfang beutet die Natur aus!" abgetan ist.

Zum Lesen, Nachdenken und für eine anregende Diskussion zu diesem Thema lade ich Euch herzlich ein! :joke:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 24-05-2015, 14:50:44
Hallo Nobby

Die "Raubbau-These" bzw. "Wildfang beutet die Natur aus!" kann ich nicht beurteilen da ich die Größenordnung nicht kenne.
Sie war auch nie in meiner Argumentation gegen den Wildfang integriert.

Die Argumentation der Wildfangbefürworter wird aus gutem Grund nie aus der Sicht des Tieres selbst erbracht.
Wie sollte der auch aussehen da es nicht um den Erhalt von einer aussterbenden Tiergattung geht.
Mir kann keiner glaubhaft machen dass ein Tier das in der Wildnis aufgewachsen ist Stressfrei und ohne Leid gefangen in Netzen, Tüten, Kisten, Selektionsbecken, Quarantänebecken nach Wochen/Monaten beim Kunden im Endbecken endlich hoffentlich zur Ruhe kommt.

Die Zwänge des Umfeldes dürfen niemals als Argument für das bewusste akzeptieren von Leid eines Tieres angeführt werden.
Man kann kein Leid mit einem anderen Leid aufrechnen.
Bestes Beispiel ist hier wohl die oft zitierte Massentierhaltung.

Wir reden von einem Hobby.
Nur um den Stolz einiger Wildfangliebhaber zu befriedigen ist das unbestrittene Leid der betroffenen Tiere nicht akzeptabel.
Wohl keiner dieser sogenannten Liebhaber würde den einheimischen Bewohner Geld zukommen lassen wenn sie keine Wildfänge kaufen würden.
Also auch nur eine fadenscheinige Argumentation der Wildfangbefürworter was die Unterstützung der Einheimischen betrifft.
Wobei auch hier der Fänger selbst wie so oft am wenigsten am Fang verdienen.
Da machen noch nicht einmal Einheimische die Taschen voll sondern vielmehr externe Händler.

Ein echter Tierfreund und auch moralisch gefestigter Tierliebhaber kann sich der Argumentation aus der Sicht des Wildtieres entziehen.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Jörch am 24-05-2015, 15:24:36
Hallo zusammen,
darf ich die These aufstellen das Wildfänge komplizierter in der Haltung sind als die in unserem Leitungswasser gezüchteten Tiere?
Als ich vor ein paar Jahren mit den Diskus angefangen habe, dauerte es nicht lange und ich habe bei einem Händler in Dülmen tolle Wildfänge gesehen. Ich hatte Geld, keine Erfahrung, der Händler hat verkauft und das Ergebnis war das die Tiere nach 4 Wochen tot waren.
Vielleicht sollte man Wildfänge, egal welcher Tierart, nur an Leute mit einer Art Sachkundenachweis verkaufen dürfen. Dies wird dann vielleicht  dazu führen das der Markt kleiner wird und nicht mehr so viele Tiere importiert werden, wenn nur ein kleinerer Personenkreis so etwas kaufen darf.
Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 24-05-2015, 15:39:42
Hallo Jörg,

eher das Gegenteil ist der Fall: Gut aklimatisierte Wildfänge sind um einiges robuster als ihre entfernten und oft überzüchteten Nachfahren. Das einzigste (und wichtigste) ist die Wasserqualität; hier tolerieren Nachzuchten ganz andere Bedingungen.

Den Sachkundenachweis fordere ich schon geraume Zeit für jeden Tierhalter! So könnte einiges Leid für die Tiere vermieden werden und der Handel müsste wirklich wieder beraten - denn Tiefflieger würden durch die Sachkunde ihrer Kundschaft schnell entlarvt!

Hallo Ditmar,

ich bekenne mich als eitel und ignorant und freue mich an den agilen Tieren. Ich bin mit meiner Eitelkeit ja in guter Gesellschaft... :hihi:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: kubi am 26-05-2015, 15:50:15
Hallo Nobby

Die "Raubbau-These" bzw. "Wildfang beutet die Natur aus!" kann ich nicht beurteilen da ich die Größenordnung nicht kenne.
Sie war auch nie in meiner Argumentation gegen den Wildfang integriert.

Die Argumentation der Wildfangbefürworter wird aus gutem Grund nie aus der Sicht des Tieres selbst erbracht.
Wie sollte der auch aussehen da es nicht um den Erhalt von einer aussterbenden Tiergattung geht.
Mir kann keiner glaubhaft machen dass ein Tier das in der Wildnis aufgewachsen ist Stressfrei und ohne Leid gefangen in Netzen, Tüten, Kisten, Selektionsbecken, Quarantänebecken nach Wochen/Monaten beim Kunden im Endbecken endlich hoffentlich zur Ruhe kommt.

Die Zwänge des Umfeldes dürfen niemals als Argument für das bewusste akzeptieren von Leid eines Tieres angeführt werden.
Man kann kein Leid mit einem anderen Leid aufrechnen.
Bestes Beispiel ist hier wohl die oft zitierte Massentierhaltung.

Wir reden von einem Hobby.
Nur um den Stolz einiger Wildfangliebhaber zu befriedigen ist das unbestrittene Leid der betroffenen Tiere nicht akzeptabel.
Wohl keiner dieser sogenannten Liebhaber würde den einheimischen Bewohner Geld zukommen lassen wenn sie keine Wildfänge kaufen würden.
Also auch nur eine fadenscheinige Argumentation der Wildfangbefürworter was die Unterstützung der Einheimischen betrifft.
Wobei auch hier der Fänger selbst wie so oft am wenigsten am Fang verdienen.
Da machen noch nicht einmal Einheimische die Taschen voll sondern vielmehr externe Händler.

Ein echter Tierfreund und auch moralisch gefestigter Tierliebhaber kann sich der Argumentation aus der Sicht des Wildtieres entziehen.

da bin ich ganz und gar bei dir................
meiner tochter kommen fast die tränen wenn wir über div resourcenthemen diskutieren. auch der noch so schonende umgang damit bedeutet eingriff.
noch mehr eingriff auf das betroffene individuum.
-homosapiens darf alles.........

seit mein "kind", sie ist heute eine junge frau und geht das studium "resourcenmanagement" an, mich noch mehr in bahn geworfen hat, bin ich wesentlich sensibler geworden und kehre mich noch mehr der grünen seite zu.
in meinem rahmen versuche ich die nutzung der natur so unquälend wir nur möglich zu gestalten.

-bei meinem jobs kein leichtes, aber gerade da hat man(n) es in der hand, und das wachsame auge meiner tochter im rücken.

was wf angeht..... ich hab da einen knall. versuch aber das allerallerbeste draus zu machen.
sprich .......... lebewesen gerecht zu behandeln.

so ungefähr
kubi
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 26-05-2015, 17:28:12
Hallo Kubi,

natürlich wäre es schöner, wenn man auf Naturentnahmen verzichten könnte. Aber sind wir doch ehrlich: Was ist die Alternative für die Fänger?
Wilderei, Brandrodung, Tagelöhner bei Großvieh-Farmen, die nomadisierend wie Geuschrecken den Regenwald abroden und wenn der Biden erodiert ist und für Rinder oder Sojabohnen-Monokultur mit entsprechendem Gifteinsatz nicht mehr taugt ziehen sie weiter. Hinterlassen wird eine Ödniss, verseuchte Gewässer (Lago Cuipeua z.B.) von deren Folgen sich Fauna und Flora lange nicht (wenn überhaupt) erholen.
Was dadurch noch nicht platt ist, schafft die korrupte Politik und die Energiekonzerne (siehe Belmonte-Staudamm am Rio Xingu).

Der Amazonas ist mit due wichtigste grüne Lunge unseres Planeten. Wir hier haben das erkannt und verstanden. Diejenigen, die von nachhaltigen Projekten wie dem Zierfischfang und der Forschungsarbeit für Medizinunternehmen leben können auch. Sie sind es letztendlich, die den Hauch einer Chance haben, den Raubbau zu beenden. Entziehen wir diesen Menschen ihre Lebensgrundlage, treiben wir den Raubbau nur noch voran.

Ich bin jetzt keiner, der sich damit brüstet, dass er Wildfangtiere kauft, um den Regenwald zu unterstützen. Der Fischfang ist lediglich ein kleiner Mosaikstein.
Ich spende aktiv jedes Jahr eine größere Summe für brasilianische Straßenkinder über die Stiftung von Ayrton Senna. Den eine aufgeklärte Bevölkerung ist die größte Chance, die der Amazonas hat!
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Peter L. am 26-05-2015, 18:15:18
Hallo zusammen,

ich weiss eigentlich nicht warum das Thema immer teilweise kontrovers diskutiert wird.

Vom (Zier) Fischfang leben doch Menschen, seit Menschengedenken, in jeden Hafen kommen am Morgen die Fischerboote rein, Familien leben davon, oft seit Generationen.

Wir essen unsere Diskusfische nicht nicht mal auf, also wo ist das Problem? :laugh:

Bei guter Pflege sind sie 10 Jahre und mehr in unseren Aquarien. Und hier liegt eventuell das Problem, viele Aquarianer sind nicht in der Lage die Wildfänge zu halten!

Wer hält denn Diskuswildfänge die 10 Jahre und älter sind, ab 3, 4 Jahren wird das Immunsystem schwächer .....

Für viel problematischer halte ich die Überfischung der Meere, da wird mal so richtig Raubbau betrieben!
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 26-05-2015, 18:54:51
Hallo Nobby , Peter , ....

Zitat von: Ditmar
Man kann kein Leid mit einem anderen Leid aufrechnen.

Zitat von: Peter
Vom (Zier) Fischfang leben doch Menschen, seit Menschengedenken, in jeden Hafen kommen am Morgen die Fischerboote rein, Familien leben davon, oft seit Generationen.
Vom Waffenhandel leben Menschen seit es Waffen gibt.
Ist es deshalb richtig.

Vom Tropenholz leben Menschen seit hunderten von Jahren.
Ist es deshalb richtig.

Weil wir Umweltbewusst Biodiesel fahren wollen wird im Amazonas Urwald gerodet um Biomasse anzupflanzen.
....................

Glaubt den wirklich einer wenn es im Diskusland eine Ölquelle , Diamanten , oder sonst etwas wertvolles gefunden wird das auch nur eine Sekunde über die folgen der Diskus oder deren Fänger nachgedacht wird.

Zitat von: Nobby
ich bekenne mich als eitel und ignorant und freue mich an den agilen Tieren. Ich bin mit meiner Eitelkeit
Danke Nobby für deine ehrliche Antwort. :good:

Eitel und ignorant bin ich sicherlich auch in manchen Dingen. :verlegen:
Versuche dies allerdings nicht auf Kosten von Lebewesen auszuleben.

Zitat von: Nobby
Ich bin mit meiner Eitelkeit ja in guter Gesellschaft... :hihi:
Das allerdings hätte ich nicht erwartet. :unbelivable:
Andere dürfen Tiere quälen also darf ich das auch so könnte das jemand interpretieren der dich nicht näher kennt.
Gut das ich dich besser und ganz anders kenne und einschätze.
Sonst hätte ich jetzt aber meine allgemein bekannte Gutmütigkeit komplett verloren.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 26-05-2015, 19:08:44
Hallo Ditmar,

klassischer Fall von Fehlinterpretation durch ausschließlich das geschriebene Wort. Das war eindeutig sarkastisch gemeint und ich wählte lediglich Deine Worte.

Ich stehe dazu und ich bekenne mich als Wildfangfan. Ich tue mein Bestes um die Tiere lange in meinen Aquarien gut zu pflegen - ich bitte ihnen das bestmögliche Wasser das ich bieten kann. Und ich sorge im Rahmen meiner Möglichkeiten für geistige Abwechslung. Futtersuche (nicht immer aber oft) und Lebendfutter sorgen für Abwechslung. Und ich möchte sie auch artgerecht vermehren. Es gibt Überlegungen auch Bruten bzw. Gelege abzugeben, damit sie in erfahrenen Händen parafrei aufwachsen können.

Ich definiere mich nicht über meine Tiere - das habe ich nicht nötig und das hat kein Tier verdient! Ich freue mich an ihnen, klar! Aber ich bin nicht der Typ Diskusaquarianer, der jedes Jahre ein paar Tausender auf den Tisch legt, um sich mit neuen, fitten Wildfängen zu schmücken, die bis zur nächsten Saison dann verkümmern und wegsterben. Ich weiß sehr wohl um meine Verantwortung gegenüber den Tieren und stelle mich ihr!
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Peter L. am 26-05-2015, 22:17:54
Hallo Ditmar,

wie gesagt, die Menschheit hat doch schon immer vom Jagen und vom Fischen gelebt und lebt heute noch davon.

Jetzt kann man natürlich darüber nachdenken, ob das richtig war oder ist...

Hast du noch keinen Seefisch gegessen? Keinen Räucherlachs zum Früstück?

Die Amazonasfischer bestreiten ihren Lebensunterhalt damit, genau so wie der Mittelmeerfischer oder der Afrikaner, der mit seinem Fischfang seine Famiilie über Wasser halten muss.

Es müssen die Fangquoten eingehalten werden, die IBAMA hat Positivlisten für die Ausfuhr von Zierfischen.

Wir hier in Europa haben leicht reden, fahren mit unseren 2 t SUV in den Supermarkt einkaufen und zeigen mit den Finger auf die anderen ..., die haben möglichst unsern ethischen Ansprüchen zu genügen, sollen keine Diskus fangen und Bäume im Amazoansgebiet pflanzen, damit das CO2, das wir durch unseren Wohlstand raushauen möglichst da verbraucht wird.

Weiterhin denke ich auch, dass ein Diskus im Aquarium, ob Nachzucht oder Wildfang, im jeden Fall mit dem begrenzten Lebensraum zurecht kommen muss. Wir können nur für beste Bedingungen sorgen und hier liegen meiner Meinung die Reserven, gerade ein Forum hat hier Möglichkeiten und kann beratend eingreifen, dass die Tiere unter besten Haltungsbedingungen möglichst alt werden, ob Wildfang oder Nachzucht. Ich sehe da keinen Unterschied, wir sind es jeder Kreatur schuldig...

Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 27-05-2015, 13:23:39
Hallo Nobby , Peter

@Nobby
Zitat von: Nobby
Das war eindeutig sarkastisch gemeint
OK habe dann wohl deine Niederschrift falsch interpretiert. :verlegen:
Bei diesem Thema kann ich allerdings schwerlich Oberflächlich denken.

@Peter
Natürlich hast du recht das wir in der "Westlichen Welt" auf einem hohen Roß sitzen und wohlgenährt auf die Entwicklungsländer herunterschauen können.
Aber gerade aus diesem Wohlstand heraus kann man über solche Ungereimtheiten oder besser Doppelmoral diskutieren.
Wir wollen den Wohlstand und trotzdem versuchen wir mit der Energiewende , Biohaltung , Naturerhaltung in kleinen Schritten unsere heutigen Erkenntnisse umzusetzen.
Das dies nicht über Nacht funktioniert ist völlig klar schon garnicht in den Entwicklungsländern.
Aber wir können es uns leisten und sollten somit auch den ersten Schritt machen.
Gerade im Hobbybereich ist es am einfachsten Zeichen zu setzen.
Wir reden hier nicht vom überleben sondern von machbaren Wegen.

Der Fleischverzehr in Deutschland ist rückläufig weil wir mittlerweile wissen das wir die Welt in Zukunft nicht mehr mit Fleisch ernähren können.
Aber sehr wohl mit pflanzlicher Nahrung noch ein paar Milliarden Menschen mehr durchbringen könnten.
Natürlich können wir sagen "Für uns reicht es nach uns die Sinnflut".
Ich denke das genau das nicht fair den Entwicklungsländern gegenüber ist.
Wir die wir die Möglichkeit haben sollten den Druck für die ärmeren Länder mindern indem wir sie nicht zu Maßnahmen zwingen die für uns alle in der Zukunft große Probleme aufwerfen.

Natürlich habe ich über Jahrzehnte Fleisch und Fisch gegessen aber es aus oben genannten Gründen seit drei Jahren auch ganz gut ohne überlebt.

Im Bezug auf den Wildfang verurteile ich nur die Quälerei des Fanges und des Transportes in die Welt.
Ich zeichne nur aus der Sichtweise des Tieres den unverhältnismäßigen Aufwand für ein Hobby.
Kein Hobby rechtfertigt diese Quälerei.
Bei wesentlich weniger Stress mit Hund oder Katze schreien wir nach dem Tierschutz.
Unser Diskus/Altum berauben wir ihrer Freiheit und lassen sie Tagelang in Tüten/Kisten ..... und sagen das ist doch völlig in Ordnung. :unbelivable:
Wobei es hier um keine Tiererhaltung geht noch um irgend eine wissenschaftliche Notwendigkeit.
Es geht nur um ein Hobby.

Und natürlich sollte jeder Wildfang aber auch jede Nachzucht die es in einen Zuchtkeller oder Wohnzimmer überlebt hat die bestmögliche Pflege haben.
Leider sind wir auch da noch sehr weit entfernt was wir fast Täglich in unzähligen Foren lesen können.

Solange es hier keinen Sachkundenachweis für die Haltung von Tieren gibt wird das Leid auch nicht wesentlich besser.
Im Gegenteil wenn ich an die Massenvermehrer oder Schnäppchenzüchter denke bzw. ein Tier vor dem Gesetz nur eine Sache ist.

Gott sei es gedankt das es dann Leute wie dich mit dem nötigen Sachverstand die wenigsten Punktuell versuchen zu helfen. :good: :cheers:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Peter L. am 27-05-2015, 20:34:35
Hallo Ditmar,

ich denke wir sind zum grossen Teil einer Meinung, nur unterscheidest du zwischen Wildfänge und Nachzuchten, ich nicht, bezogen auf die Zumutbarkeit.

Nachzuchten, Asiaten usw. werden doch genau so in Styroporboxen in der Welt hin und her geschickt.

Man kann meiner Meinung nach so gar sagen, als der (Nachzucht) Diskus den Weg in den Breitenmarkt gefunden hat, ist das Leid grösser geworden, da sich Hunz und Kunz solche Fische kauft, die meisten davon verrecken elendlich. Leider, und wir in den Foren bekommen nur die Spitze des Eisberges mit.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 28-05-2015, 08:52:07
Hallo Peter

Du hast natürlich Recht jegliche Art eines Transportes belastet Tiere.
Je weiter bzw. länger dieser Transport ist desto fragwürdiger wird er auch.

Wenn ich sage das wir in Europa innerhalb 8 Stunden gutes Genmaterial finden bedeutet dies auch , wir brauchen keine Asiatenimporte.
Der Wildfang war das Einstiegsthema.
Er hat halt noch einiges mehr zu erleiden.

Aber vom Grundsatz stimme ich dir zu der Asiatenimport ist völlig unnötig und damit eine unzumutbare Belastung der Tiere.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 03-06-2015, 08:37:45
Es war einmal ……

Die Diskusoptik ist ja unbestritten eine Geschmacksache wie wir an den weltweiten unterschiedlich vertriebenen Farben erkennen können.

Vor vielen Jahren hatte sich ein Aquarianer der schon mehr als zwanzig Jahre Erfahrung mit Zierfischen hatte entschlossen sich den König der Süßwasserfische zu pflegen.
Ein Becken mit den Maßen 150x60x60 lief schon seit einigen Monaten mit 100 Neon und ein paar Bodenwelse.
Das Wasser war gut da pH unter 7 und er kH kam mit 4°dH aus der Wasserleitung.
Einen guten Züchter/Händler gab es auch in 50Km Entfernung.
In seinem Aquarium Keller gab es in mehreren Räumen viele Farbkombinationen von Diskus das er es schwer hatte sich zu entscheiden.
An einer Wand standen vier 200Liter Becken.
Alle mit halbwüchsigem Diskus so um die 14cm – 16cm Größe.
Im ersten schwammen voll ausgefärbte ca. 10 Marlboro Rot.
Im zweiten schwammen voll ausgefärbte ca. 10 Kobalt  Blau.
Im dritten schwammen voll ausgefärbte ca. 10 RT
Im vierten schwammen ca. 10 Wildfänge.
Die Wildfänge waren von meistens braun mit unterschiedlichen Saum von grün bis blau.
Auffällig war das die Wildfänge nicht immer sehr rund waren.
Das sind halt Wildfänge das ist halt Natur.
Die Wildfänge wirkten auch nicht so strahlend wie der Rest.
Dass sie mehr als das doppelte kosten sollten machte sie auch nicht schöner.
Nun hatte der erfahrene Aquarianer seine Chefin dabei und somit wurde die Auswahl auch nicht leichter.
Nun des durften zwei Marlboro , zwei Kobalt , und drei RT in die bereitstehenden Kisten springen.
Es ist nun einmal so das in einem Wohnzimmeraquarium zuerst einmal etwas optisch ansprechendes rein sollte.
Da sind Frauen wesentlich konsequenter in ihren Entscheidungen als Männer die sich gerne von Exotischen Attributen beeinflussen lassen. :zwinker: :pfeifend:

Oft habe ich das Gefühl das einige Halter durch andere Attribute  geblendet werden.
Exotische Tiere haben eine besondere Anziehungskraft.
Ist die Beschaffung auch noch mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden werden sie noch interessanter.
Auf einmal wird sogar ein unscheinbar erscheinendes Tier unvergleichlich schön.
Es erfüllt den Besitzer mit Stolz etwas Seltenes zu besitzen dabei ist die Optik zweitrangig.
Nur die allerwenigsten haben die Verbindungen und damit auch die nötigen Mittel sich den auch farblich schönsten WF zu besorgen.
In der Regel begnügt man sich mit der zweiten oder dritten Wahl in der Hoffnung einmal Glück zu haben.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. :pfeifend:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 03-06-2015, 14:02:15
Hallo Ditmar,

nette Geschcihte, aber sorry: Bullshit!

Es gab damals (Ende der 80er- / Anfang der 90er-Jahre) gute Wildfänge:
[attach=1][attach=2]
[attach=3][attach=4]
Und es gibt heutzutage gute Wildfänge, für die man kein Vermögen hinblättern muss:
[attach=5][attach=6]
[attach=7][attach=8][attach=9]

Alle gezeigten Tiere kosten nicht mehr (eher weniger) als so etwas (das ich eigentlich gar nicht mehr als Diskus bezeichnen würde):
[attach=10]
Quelle: http://www.diskuszentrum.de

Und jetzt sage Du mir, welches Tier eine schlechtere Form hat: Der Wildfang oder das Nachzuchttier...

Es gibt gute und schlechte Wildfänge - und es gibt gute und schlechte Nachzuchttiere. Mit Deiner - sehr subjektiven Beschreibung - möchtest Du uns was sagen? Du bewunderst das Farbspiel und das Verhalten Deiner Altum-Skalare (klar, das sind Nachzuchten, aber gerade beim Altum-Import (und Deine Tiere sind sehr nah am Wildfang) "arbeitet" man mit Verlustquoten, wie Du sie immer wieder anführst. Nichts für ungut, aber Du lügst Dir da was in die Tasche, bezüglich Deines ökologischen Bewusstseins.

Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen; klar: Für 400,- € oder mehr bekommt man noch bessere Tiere, aber schon die "Holzklasse" hat für mich mehr Ästhetik als so manche deutsche Nachzucht - und das hat nichts mit Eitelkeit oder dem Wunsch etwas Seltenes zu besitzen zu tun; es sind einfach interessante und seitens des Verhaltens und des Farbspektrums wesentlich spannendere Tiere!
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Armin C. am 03-06-2015, 14:11:53
Hallo Nobby, hallo Ditmar,


Alle gezeigten Tiere kosten nicht mehr (eher weniger) als so etwas (das ich eigentlich gar nicht mehr als Diskus bezeichnen würde):


aber es ist doch erstaunlich, das es immer noch genügend Menschen gibt. die für einen Karpfen "Diskus-WF" Preise bezahlen ....  :ohno:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Dani am 03-06-2015, 16:56:30
Hallo die Herren :)

Ich habe zu wenig Ahnung von Diskus um richtig mitmischen zu können aber das Thema heißt ja Zierfischfang = Naturschutz.

Es findet beim Zierfischfang überhaupt kein Naturschutz statt! Genauso wenig wie beim Speisefisch. Es werden die Ressourcen genutzt und wenn der See austrocknet, der Staudamm gebaut wird oder Quecksilber das Wasser belastet dann ist das halt so.
Mit den Importen wird nur der Luxus "Hobby" in den westlichen Ländern ermöglicht. Sprich damit wir etwas zum profilieren haben.

Echten Naturschutz könnte man vielleicht betreiben wenn man mehr zahlen würde bzw mehr Geld bei den Fängern ankommen würde. Denn mit Wohlstand erhält man auch eine Stimme.

LG Dani
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 03-06-2015, 17:35:05
Hallo Nobby

So kann man sich missverstehen. :unbelivable:

Es sollte kein Angriff gegen irgend jemand oder irgend was sein.
Ich habe nicht umsonst mit "Es war einmal ..... " begonnen.
Habe mich einfach in den Einsteiger für Diskus versetzt nicht in den alten Diskusliebhaber.
Zierfische werden vor allen bei Einsteigern zuerst über die Optik erworben eher selten über das verhalten der Tiere.

Gerade wegen dieser Klientel können die großen Diskusfarmen überleben ganz sicherlich wegen den alten Diskusliebhabern.

Erst später entwickeln sich weitere interessante Attribute die man kennen lernen möchte.
Ähnliches haben wir beide wohl auch erlebt. :zwinker: :pfeifend:

Im übrigen habe ich bei den Altum wie schon vor Monaten erwähnt meine Konsequenzen gezogen.
Ich werde keine mehr halten da ich ihnen den ihnen zustehen Raum nicht bieten kann.

Auch bei Altum braucht man ebenfalls keine Wildfänge mehr da es mittlerweile genug Nachzuchten in Europa gibt.
Alles anders lautende Argumente wie bei den Diskus haben meiner Meinung nur eine vorgeschobene Alibifunktion.

Im übrigen wie kann man bei gleichbleibenden Beckenvolumen den Raum für Fische drastisch erhöhen. :hmm:
Ganz einfach indem man kleinere Fische pflegt. :hmm:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 03-06-2015, 18:19:09
Hallo Dani,

entzieh den Fischfängern ihren Job und Du wirst sehn, was passiert: Garantiert tritt keine Verbesserung ein!

Sie versuchen ihr Überleben anderweitig zu sichern: Die Folgen sind mehr Wilderei und noch mehr Brandrodung. Natürlich ist das Ganze nur einen Tropfen auf den heißen Stein - aber in Brasilien gibt es speziell für Zierfischfänger eine Umweltschutzgruppe, der sich bereits eine große Zahl Fangstationen angeschlossen haben. So wird das Wissen um die Wichtigkeit eines nachhaltigeren Umgangs mit der Natur direkt vor Ort, bei den Menschen, die unmittelbar betroffen sind gemehrt. Mehr ist in diesem Umfeld derzeit nicht zu erreichen und im Vergleich zu den Zuständen noch vor ein paar Jahren ist das eine ganze Menge!

Ich wäre im Übrigen sehr gerne bereit, einen zusätzlichen Obolus zu entrichten - wenn sichergestellt ist, dass das Geld auch am Ziel ankommt.

@Ditmar,

sorry, falls ich im Ton etwas zu schroff war. Ich bezog mich bei meiner Antwort auch nur auf etwa 1/3 Deines Textes.

Ich bin trotz all Deiner Skepsis der Meinung, dass ein Wildfang sehr häufig bessere Lebensumstände erfährt, als ein in Leitungswasser gehaltenen Fettkloss aus dem Baumarkt. Selbstverständlich gibt es auch da liebevolle Pfleger die auf die Bedürfnisse der Tiere und nicht auf den Text im Werbeflyer eingehen; aber da ein Wildfang (glücklicherweise) eben nicht an jeder Ecke zu haben ist und sich seine Schönheit der breiten Masse nicht erschließt, hat er ungleich größere Chancen, in ein Aquarium eines erfahrenen Halters zu kommen, als ein Fisch vom Baumarkt.

Ich schiebe hier auch keine fadenscheinigen Argumente pro Wildfang vor, um mein Tun zu rechtfertigen. Ich weiß um die enorme Verantwortung, die ich gegenüber den Tieren habe und gebe mein Bestes, um ihnen ein langes und erfülltes Leben zu bereiten.

Im Übrigen: Machen wir uns doch nichts vor: Fische haben kein sonderlich ausgeprägtes Gedächtnis! Zwar wohl etwas besser, als das einer Eintagsfliege, aber der Stress von Fang und Transport ist bereits nach wenigen Tagen vergessen, ihnen die Erinnerung an die Freiheit zuzusprechen ist wohl eher eine romantische Idealisierung unsererseits - ich jedenfalls glaube nicht daran, dass Wildfänge (bei richtiger Pflege und Ernährung) leiden - das passt nicht zu den gezeigten Farben und zur Vitalität der Tiere!
Bei einigen Nachzuchten habe ich aber manchmal schon den Eindruck, dass sie nen Käfigkoller und Depressionen haben...
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Armin C. am 03-06-2015, 18:39:03
Hallo Zusammen,

ich bin da in jeder Hinsicht und allen Punkten ganz bei Nobby!!!
_______________________

Und auch wenn es ein Stress für Wildfänge ist, bis sie in Deutschland sind, dieser Stress ist bald wieder vergessen

Ich denke in der Natur stehen die Tiere bei weitem häufiger und länger unter Stress, als beim Transport.

Und wenn sie dann in Gefangenschaft ein gutes zu Hause haben, rechtfertigt sich für mich, den Tieren den Stress des Transportes zuzumuten!
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 03-06-2015, 18:53:02
Hallo Nobby

Zitat von: Nobby
Ich bin trotz all Deiner Skepsis der Meinung, dass ein Wildfang sehr häufig bessere Lebensumstände erfährt, als ein in Leitungswasser gehaltenen Fettkloss aus dem Baumarkt.
Da bin ich absolut deiner Meinung. :good:

Wildfänge werden glücklicher weise meistens von erfahrenen Diskusliebhabern gepflegt.
Gegen das halten habe ich ja ehe nichts nur gegen das fangen und importieren von Wildtieren insgesamt.
Es gibt keinen Wissenschaftlichen Hintergrund bzw. eine Nötigkeit.
Es ist nur Hobby wie auch Dani es dankender Weise bestätigt.

Wenn man Tieren Schmerzen zufügt kann man es nicht übergehen in dem man ohne Beweis sagt sie werden es schon schnell wieder vergessen.
Schade das ist ein sehr trauriges und das schlechteste Argument was je angeführt wurde.  :unbelivable:
Es zeigt eine doch gewisse Ignoranz wenn einem die Argumente ausgehen wirklich sehr schade.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 03-06-2015, 20:25:01
Hallo Ditmar,

das hat nichts damit zu tun, dass mir die Argumente ausgehen; ich behaupte auch nicht dass sie gar kein Gedächtnis haben. Aber eben kein ausgeprägtes Langzeitgedächtnis (welches manche Welsarten übrigens tatsächlich habrn sollen):
Zitat
Bereits in den siebziger Jahren untersuchten Verhaltensforscher, wie lange Tiere sich an Futter erinnern können, das man vor ihren Augen versteckt. Fische überwachten das Versteck immerhin drei Minuten lang. Pferde hingegen verharrten  nur sechs Sekunden beim Futter - dann schienen sie es vergessen zu haben.
Manche Fische können Informationen sogar monatelang im Gedächtnis behalten, sagt Krause. Zoologen brachten Forellen bei, einen Hebel herunterzudrücken, um Futter zu bekommen. Später entfernten sie die Stange und fütterten die Tiere drei Monate lang, ohne dass die sich dafür anstrengen mussten. Als die Forscher die Hebelvorrichtung im Aquarium wieder anbrachten, wussten die Fische sofort, was sie zu tun hatten.
Quelle: http://www.mare.de

"Monatelang" bedeutet halt nicht ein ganzes Fischleben voller Trauer wegen des Verlusts der Freiheit (und der monatelangen Sauerstoffarmut, mangelnde Nahrung, Stress durch Fressfeinde und eingeleitete Jauche / Gifte, etc.)...

... und dem Großteil meiner Argumente verschließt Du Dich ja vehement. :zwinker:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Robert B am 03-06-2015, 22:30:36
Hallo Ditmar,

zum Stress von Wildfängen mal ein anderer Gedankengang. Neben dem normalen Stress des "Gejagt und Gefressen werden bzw. gerade noch mit schweren Bissverletzungen davon kommen", den alle Fische haben, haben die Fische in Amazonien noch eine weitere IMO sehr viel schlimmere Stresszeit nämlich die Trockenzeit. Dort verendet die überwiegende Mehrheit aller Fische und zwar sehr langsam und qualvoll, nach wochen- und monatelangem Hungern, oft durch Ersticken in den langsam austrockneten Wasserstellen. Es gibt kaum einen WF-Diskus der älter als ein Jahr ist, 2 Jahre ist normalerweise schon das Maximum.
Das heißt natürlich nicht dass der Fangstress und der Stress der Zwischenhälterung und des Transportes besser ist, aber ich denke die Überlebensquote der gefangenen Tiere liegt um ein Vielfaches höher als ihrer freibleibenden Kameraden.
Da den Diskusfischen soweit ich weiß auch keine Gefahr durch Überfischung droht, sehe ich das Thema relativ gelassen. Bei anderen Fischarten mag das anders sein.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 04-06-2015, 08:12:58
Hallo Nobby , Robert

Das eine nennt man Naturgesetz und das andere Willkür.
Für mich ein gravierender Unterschied.
Wenn es nun keine Bedrohung für den Diskus durch die Natur und durch die Abfischung gibt scheint es ihnen ja so schlecht nicht in der Natur zu gehen. :zwinker:
Ich weiß nicht wer von euch seine Freiheit gegen ein gutes und langes Leben in einem schönen Apartment tauschen möchte mit der Aussicht nie mehr vor die Tür treten zu dürfen und mit dem wissen das es einmal anders war und auch anders geht.

Ich verstehe ja eure Argumentation aber ich kann sie für mich nicht akzeptieren.
Für mich hat ein Tier den selben Stellenwert wie ein Mensch.
Ich kann nur immer den Spruch zitieren.
"Was du nicht willst das man dir antut tue auch keinem anderen ( Tier ) an."
Ist dies ein so schlechte Moralvorstellung von mir.

Natürlich gibt es zwänge die besondere Aktionen verlangen aber sicherlich nicht bei einem Hobby.
Ich denke der Tierschutz hat sich in den letzten 100 Jahren schon zum guten gewandelt und wird weiter Fahrt aufnehmen.
Es wird der Tag kommen wo ein Tier nicht mehr nur eine Sache vor dem Gesetz ist.
Dann werden die genannten Argumente nur sehr schwer vertretbar sein.

Mit dem Tierschutz ist es uns so wichtig das wir unser bescheidenes Vermögen komplett dem Tierschutz nach unserem Ableben widmen möchten.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 04-06-2015, 08:23:26
Hallo Ditmar,

Du weißt aber schon, dass Du sämtlichen Nachzuchten damit lediglich ein Leben "zweiter Klasse" zusprichst; nach Deiner Argumentation haben diese Tiere die Freiheit also nicht verdient, da sie sie nicht kennen - und z.B. verschiedene Zucht- und Auswilderungsprogramme (bleiben wir beim Fisch z.B. Elblachse) sind unnötig? :hmm:

Fragwürdige Doppelmoral! :unbelivable:

Da ist mir dann Ireneus' Konsequenz deutlich lieber...
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 04-06-2015, 16:43:29
Hallo Nobby

Zitat von: Nobby
Du weißt aber schon, dass Du sämtlichen Nachzuchten damit lediglich ein Leben "zweiter Klasse" zusprichst; nach Deiner Argumentation haben diese Tiere die Freiheit also nicht verdient, da sie sie nicht kennen - und z.B. verschiedene Zucht- und Auswilderungsprogramme (bleiben wir beim Fisch z.B. Elblachse) sind unnötig? :hmm:
Deinem Gedankengang konnte ich jetzt nicht folgen. :verlegen:

Es gibt keine zweiter Klasse Lebewesen.
Nachzuchten kennen kein anderes Leben deshalb sind sie keineswegs weniger wert.

Besondere Aktionen habe ich ja schon befürwortet.
Wie dein Beispiel zur Arterhaltung.
Dazu gehört allerdings nicht der Diskus wie ihr selbst argumentiert und unser Hobby gehört schon garnicht als Grund einer besonderen Aktion.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Armin C. am 06-06-2015, 09:38:55
Hallo Ditmar,

wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du nichts gegen WF-Haltung

aber gegen WF Fang und Transport.

richtig ?!

Nun ist es aber so, das all unsere nicht heimischen Fische im Aquarium ja irgendwann mal der Natur entnommen wurden und nach Deutschland transporttiert wurden.

Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du der Meinung, das dies aber heut zu Tage nicht mehr nötig ist, da es genug Nachzuchten gibt.

richtig ?!

Mich würde jetzt mal interessieren, ab wann Deiner Meinung nach dieser Zustand erreicht wurde, sprich ab wann der Fang und Transport nicht mehr nötig ist, war ?!

genug Nachzuchten ist nämlich ziemlich relativ!

genug Nachzuchten für welchen Anspruch ???

Für meine Ansprüche gibt es z.B. in Bezug auf den Diskus keine Nachzuchten

Ich kenne keinen der z.B. Heckel Fx verkauft .... oder auch andere Diskus, welche natürlich (nicht gemästet und nicht im uneingerichteten Becken) aufgezogen wurden.

...sprich Diskus mit einem annähernd natürlichen Verhalten!

Also gibt es doch z.B. für mich (und wahrscheinlich auch für genug andere Aquarianer) noch nicht genug Nachzuchten, somit ist für mich (und auch andere Aqaurianer) der Fang & Transport von WF zu rechtfertigen ...

oder ?!  :fish01:

oder muss ich einfach "rund & bunt" kaufen ... oder eben keine Diskus halten  :undecided:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Many am 06-06-2015, 10:13:25
Hallo Armin,

Top  :good:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: acrorich am 06-06-2015, 11:36:31
Hallo Ditmar, Armin

Ich sehe die Diskushaltung mitlerweilen aus einer anderen Sichtweise, nachdem ich nun alles auf parafreie Diskus, Altum umgestellt habe musste ich mich über das Vehalten der Diskus doch sehr wundern, die Tiere von Gerhard Rahn (erste Klasse) zeigten ein doch sehr langweiliges Verhalten, (stehen in der Ecke warten auf fressen) von agilen Tieren kann nicht die Rede sein.

Bei den Altum Nachzuchten sieht es mitlerweilen so aus das die Blutlinie doch sehr eng wird, sprich hier sollte Wildfangblut unbedingt eingekreuzt werden, von den letzen 21 Stück schwimmen noch 7 gutgewachsene in meinem Becken, der Rest wurde mehr oder weniger verschenkt.

Ditmar ich persöhnlich bin schon der Meinung das es gerade jetzt notwendig ist "Wilde Tiere" in bestehende Linien einzukreuzen oder gar "Artrein" nachzuziehen.

Parafrei ist eine super Sache nur sollten hier nicht der Fokus auf ein,zwei oder drei Zuchtpaaren liegen mit denen dann auf Teufel komm raus gezüchtet wird.  :undecided:

Gruß aus Franken Rich  :cheers:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Many am 06-06-2015, 11:52:19
Hallo Rich,

Parafrei oder nicht, ist nicht das Problem, sondern das verhalten der Tiere aendert sich auch allen NZ-Tieren.

Deshalb sollte immer mal wieder ein WF eingekreuzt werden ( bei Parafreien, Ammenzucht).

Deshalb ist der Wunsch von Ditmar auf Dauer nicht machbar.

Aber nicht nur bei den Discus ist WF noetig, sondern bei allen Zierfischen, will man Sie gesund erhalten.

Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Armin C. am 06-06-2015, 12:28:30
Hallo Zusammen,

der Diskus gehört zu den Sediment-Fressern

sein natürlicher Zustand ist "HUNGER"

NZ kennen diesen Zustand nicht mehr und können den Jungfischen auch nicht mehr ein natürliches Verhalten vorleben ...

... Folge mMn. sind langweilige Fische

WF werden bei entsprechend eingerichteten Aquarien und Fütterungs-Gegebenheiten ein natürliches Verhalten im Aquarium nicht ablegen

und noch wichtiger den Jungfischen auch vorleben ...

würde das durch den Aquarianer über mehrere Generationen forciert, wird man auch NZ Fx mit natürlichem Verhalten haben und kann evtl. iwann mal auf WF verzichten ...

 :fish01:

die Aquarium-Praxis läuft seit mehren Jahrzehnten leider genau in die gegensätzliche Richtung, nicht nur beim Diskus!  :undecided:
_____________________________________________________________________________________________


vielleicht gibt's irgendwann auch mal täuschen echt aussehende "Silikon-Diskus" die werden dann auch nicht mehr krank!

und iwann kann man den Fischen dann vielleicht sogar computerbasierendes Verhalten über'n PC programmieren ...

lol ...  :cheeky:  "Tamagotchi-Diskus"

brauchen wir dann auch keine WF mehr ... und auch kein Amazonien!  :bad:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Robert B am 06-06-2015, 13:19:37
Hallo zusammen,

da ich selber naturnahe Diskus, sowohl vom Aussehen als auch vom Verhalten her, haben möchte, denke ich, dass man für diesen Anspruch zur Zeit nicht umhin kommt weiterhin Wildfängen zu importieren.

Denn die überwiegende Menge der Nachzuchtdiskus wurde wild durcheinander gekreuzt und um daraus wieder WF-nahe zurück zu bekommen wäre ein mühsames Rückkreuzprogamm notwendig. Ich bezweifle, dass das umsetzbar ist.
Ebenso bezweifle ich auch, dass sich eine genügend breite Masse an Züchtern findet, die mit WF Importen gezielt züchtet, Zuchtbücher führt und untereinander Zuchtlinien austauscht. Das wäre die Voraussetzung um WF-Importe in Zukunft überflüssig zu machen.

Von daher denke ich es wird sich weiterhin nichts ändern und es werden nach wie vor WF importiert werden (müssen). Ich finde das aber wie gesagt auch nicht weiter schlimm.

@Armin und Rich,
um herauszubekommen woran das langweilige Verhalten liegt, müsste man doch einfach nur die parafreien Nachkommen langweiliger Nachzuchten wie von Armin beschrieben "Hungern" lassen. Wenn sie dann WF ähnliches Verhalten zeigen liegt es nicht an den Genen (und auch nicht an der Parafreiheit), sondern wirklich nur an der AQ-Haltung die sie nicht genügend fordert sich anzustrengen. Ich denke dass es genau so ist - zumindest wenn die Diskus noch nicht zu weit von ihren wilden Vorfahren entfernt sind.

Gruß,
Robert

Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Armin C. am 06-06-2015, 13:36:36
Hallo Robert,

um herauszubekommen woran das langweilige Verhalten liegt, müsste man doch einfach nur die parafreien Nachkommen langweiliger Nachzuchten wie von Armin beschrieben "Hungern" lassen. Wenn sie dann WF ähnliches Verhalten zeigen liegt es nicht an den Genen (und auch nicht an der Parafreiheit), sondern wirklich nur an der AQ-Haltung die sie nicht genügend fordert sich anzustrengen.

ich habe das etwas überspitzt formuliert, aber mit Absicht!

Mich würde einfach freuen, wenn die Verantwortung für das "natürliche Verhalten" nicht vom Züchter auf den "Endverbraucher" übertragen wird ...

... nach dem Motto, der Züchter könne ja weiterhin unnatürlich aufziehen, da die Verantwortung für ein natürliches Verhalten beim Halter liegt und nicht beim Züchter!

Der "semi-Profi" sollte mMn. schon den Grundstein legen ...

dann wäre der Begriff "Hobby-Züchter" auch gerechtfertigt ... und der Endverbrauche kann sich überlegen, ob er die Tiere bei einem Massenvermehrer oder beim Hobbyzüchter kauft!
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Robert B am 06-06-2015, 13:58:13
Hallo Armin,

ich kenne keinen Hobby Züchter der das auch nur in Ansätzen so betreibt. Das Ziel der meisten Hobbyzüchter ist dasselbe wie das der Profizüchter, nämlich die Fische in kurzer Zeit auf Verkaufsgröße zu bekommen und dabei den Aufwand (Arbeitzeit und Kosten) in Grenzen zu halten. Das ist auch nicht verwerflich, denn welcher Kunde ist schon bereit den Mehraufwand zu bezahlen. Die wirst du an einer Hand abzählen können.

Und neben dem finanziellen Aspekt wird auch das möglichst schnelle Größenwachstum als Erfolgsmaßstab genommen dass man alles richtig gemacht hat.

Ich fürchte da hilft nur selber machen. Meine eigenen Nachzuchten, die ich im GB aufgezogen habe, sind mittlerweile adult. Obwohl sie von Anfang an in einem eingerichtetem Becken schwimmen mußten und auch nicht ständig im Futter standen, sind sie von WF ähnlichem Verhalten weit entfernt. D.h. man muß vermutlich noch wesentlich konsequenter vorgehen, wenn man das Ziel hat.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Armin C. am 06-06-2015, 14:25:43
Hallo Robert,

Meine eigenen Nachzuchten, die ich im GB aufgezogen habe, sind mittlerweile adult.

wie lange haben sie für Ihre "Endgröße" gebraucht  :hmm:

... wird auch das möglichst schnelle Größenwachstum als Erfolgsmaßstab genommen dass man alles richtig gemacht hat.

ja, mein Denken, wird ein Wunschdenken bleiben  :undecided:

... ebenso das von Ditmar, dass man keine WF mehr braucht
________________________________________________

um aber nochmals auf das ursprüngliche Thema zu kommen "Zierfischfang = Naturschutz"

ich bin schon der Meinung, solange uns die Erde irgendwelche Ressourcen um Geld zu verdienen gibt ...

auch wenn es nur Zierfische sind und für unsere Verhältnisse wenig Geld, werden die Ressourcen, durch die Menschen die diese nutzten, geschützt!

Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Robert B am 06-06-2015, 15:20:50
Hallo Armin,

die Fische sind 1 J und 5 Monate und unterschiedlich gewachsen. Ich habe nur noch 5 Stk behalten, die Größten davon sind ca. 17 cm, die Kleinsten 13-14. Ich denke dass sie noch etwas wachsen werden.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Armin C. am 06-06-2015, 15:23:45
Hallo Robert,

find ich top  :good:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Norbert Koch am 06-06-2015, 15:50:23
Hallo Jungs,

interessant zu welchem Thema ihr mittlerweile gekommen seid. Und so ganz off Topic ist's ja nicht...

Also mal meine Gedanken dazu der Reihe nach:
Hallo Rich,

ich denke, das von Dir beschriebene Verhalten ist ein Paradoxon. Der grundsätzliche Vorteil nicht gegen Parasiten ankämpfen zu müssen verkehrt sich in Kombination mit einem regelmässigen / üppigen Futterangebot zum Nachteil. Manche Leute finden es "majestetisch", wenn die Diskus gemächlich durchs Aquarium ziehen; ich finde es unnatürlich.
Doch das ist keineswegs ein auf parafreie Tiere zu reduzierdendes Problem: Auch konventionelle Mastschweinchen sind so aufregend wie ein Amöben-Wettrennen!

Wer jedoch nicht den Anspruch erhebt innerhalb von 12 Monaten Tiere aufzuziehen, die an der "20 cm-Marke" kratzen, kann dies leicht vermeiden!
Genau wie Robert es schrieb: Einfach weniger / untegelmässiger füttern.

Auch wenn jetzt vielleicht ein Aufschrei durch das Internet hallt: Ich füttere die Jungtiere von Gerhard maximal 2 mal täglich und trotz ihres jungen Alters müssen sie auch ab und an mal nen Tag fasten. Das Ergebnis: Die Tiere sind eigentlich ständig aktiv und suchen nach Futter; dieses Verhalten wird sich vermutlich auch nicht ändern; ich werde berichten...

Der Preis dafür: Die Tiere werden sicherlich langsamer wachsen und vermutlich ausgewachsen rund 17 cm messen. Das reicht mir völlig! Ich brauche keine dumm dahindümpelnden Jumbos, die aussehen wie Sumoringer mit Flossen!

@Robert

Deine Nachzucht im GB finde ich spannend und lobenswert! Du beschreibst fast exakt den Weg, den ich für meine Nachzuchten geplant habe:
Züchten werde ich in den 100 cm Becken mit braunem Sand und Panzerwelsen. Wer die Eltern nicht findet oder gefressen wird, war eben nicht schlau bzw. schnell genug. Allerdings setzt ich jeweils nur ein Paar in so ein Becken.
Die Jungen bleiben so lange wie möglich bei den Elterntieren; allerdings nur do kange, wie es den Elterntieren nicht schadet.
Die Aufzucht erfolgt dann weiter in diesen Aquarien bis sie etwa 5 cm erreicht haben, danach dürfen sie in ein 150 cm Aquarium umziehen. Wasserqualität und Beckengröße sollen keine größenlimitierende Auswirkungen haben.
Da ich nicht vorhabe, Nachzuchten zu verkaufen, spielen Zeit und Kosten untergeordnete Rollen.
Wichtig ist mir, naturnahe Tiere mit natürlichem Verhalten zu besitzen.

@Armin,

Du hast - selbst die überspitzte Beschreibung - es gut auf den Punkt gebracht. Gewisse Ansprüche lassen sich wohl auch auf lange Sicht nicht über Nachzuchten bedienen! Und da kein Raubbau an der Natur betrieben wird, die Ausfallquote gegen 0 geht und sich - abgesehen vom Schwimmraum - für gefangene Fische fast alles verbessert, habe ich auch nicht den Hauch eines schlechten Gewissens bei der Pflege meiner Traumfische - nicht aus Eitelkeit (es gibt sicherlich noch schönere Wildfänge - aber eben außerhalb meines Budgets), sondern aus reinem Spass an den Tieren und ihrem Verhalten.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Ditmar am 06-06-2015, 16:52:51
Hallo zusammen

@Armin
Zitat von: Armin
Mich würde jetzt mal interessieren, ab wann Deiner Meinung nach dieser Zustand erreicht wurde, sprich ab wann der Fang und Transport nicht mehr nötig ist, war ?!
Meiner Meinung nach schon seit Jahren.
Wieviel Millionen WF sind denn schon seit dem ersten Export in alle Welt verteilt worden.
Wenn man es immer noch noch geschafft haben sollte einen genügend großen Genpool aufzubauen haben es auch die sogenannten Profis nicht verdient weiter Wildtiere zu importieren mit dem Argument frisches Blut ein zu kreuzen.
Die wenigsten WF werden aus vielen Gründen diesem Wunsch eh nicht nachkommen.
Also sind sie wiederum nur Show Objekte der eigenen Eitelkeit.
Zumal wirklich schöne Tiere nur im einstelligen Prozentbereich zu finden sind.
Aber selten macht auch oft auch schön.

@Armin, Nobby, Robert, Rich
Was die Agilität angeht bin ich bei Robert und Nobby.
So etwas kann man an trainieren wenn man es denn wirklich möchte.
Wieviele haben wirklich die Intention Diskus wegen ihrem Verhalten zu halten.
Auch wird dieses Argument meines Erachtens gerne als Grund des WF Import als Alibifunktion vorgeschoben.
Auch ein Wildfang wird ruhig wenn er über Monate bei bestem Futter und das im Überfluss gehalten wird.

Meine bekommen auch schon im zweiten Jahr nur noch einmal am Tag fressen und am Wasserwechseltag nichts.
Und sicherlich nicht immer ihr Lieblingsfressen.
An einem Tag Frostfutter am nächsten Tag eine Granulatmischung.

Meine Tiere sind in den ersten zwei Jahren sicherlich überfüttert worden was zu einer gewissen Trägheit beigetragen hat.
Heute stehen sie in voller Erwartung wenn der alte Sack am Becken vorbeiläuft.
Auch zeigen die regelmäßigen Angriffe auf RHG oder Redfire das ihr Jagdinstinkt nicht verloren gegangen ist.

@Robert
Aufzucht im Gesellschaftsbecken finde ich nun wieder Klasse um nicht zu sagen die eigentliche Königsdiziplin.
Nirgends kann man besser demonstrieren ein gutes Umfeld geschaffen zu haben um dem Diskus ein überlebenstaugliches Dasein zu ermöglichen.
Dafür auch als Tierfreund mein allergrößten Respekt. :good:
Daher war ich auch von Armins Becken so positiv überrascht als die totgesagten Heckel anfingen Larven zu pflegen.

Gäbe es einen wissenschaftlichen Auftrag für das importieren von Wildtieren wäre auch ich sehr wohl bereit diese Hürde zu nehmen.

Solange es aber nur zum Spaß an dem Besitz von eigenem Wildtieren geht kann ich dem mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren.
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: acrorich am 06-06-2015, 17:13:13
Hallo zusammen,

Bei den Diskus kehr ich mal vor der eigenen Tür den Dreck weg, stimmt ich hab die Tiere sehr wahrscheinlich zu viel und zu proteinreich gefüttert.

Lebendfutter war komplett tabu, aus Angst mir was einzuschleppen.

Die Tiere bekommen jetzt weisse, schwarze Mückenlarven, Redfiregarnelen und Enchys in lebender Form und ich bin begeistert wie agil und schnell die Diskus auf einmal sein können  :hihi: die Altums gehen bei Redfire ab wie Lutzi.  :good:

Ich schreib jetzt nicht von den RT`s von Gerd sondern von den Leo`s, Altum und Red Cover die ich im Moment aufziehe, die Tiere wachsen zwar nicht so schnell weil sie noch keinen Krümel Rinderherz gesehen haben aber ich möchte auch keine Karpfen mehr im Becken.
@ Robert Du hast nicht Unrecht, ich hab aber auch nie irgendwo geschrieben das ich Ahnung von Diskus hab :laugh2:

Gruß Rich  :cheers:
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Robert B am 06-06-2015, 22:12:35
Hallo Norbert,

nur ganz kurz, da Offtopic. Die Jungfische und die Alten blieben von Anfang bis Ende zusammen im GB. Da sich die Jungfischzahl nach 2-3 Wochen auf 14 Stk beschränkt hatte (die kamen dann aber alle durch) hielt sich das Beschädigen der Elternfische in stark in Grenzen. Witzig auch der Larvenklau. Ein anderes Paar hatte jede Nacht ein paar Larven mehr übernommen. Am Ende hatten sie über die Hälfte der Larven gekapert. Später hat auch noch ein einzelnes Weibchen ein paar Jungfische geführt. War echt witzig.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: leitplanke am 23-06-2015, 19:08:37
Hm, hm, hm, tja , ich muss sagen, wenn ich mir das alles zurecht klickere in meinen Windungen, dass beide Seiten pro und contra haben. Zuallererst hat Tierhaltung generell mit Verantwortung zu tun. Ob ich Wilde bevorzuge oder aus welchen Gründen (Ethik , oder Farbschlag, bunte Mischung , oder was auch immer) Nachzuchten halten will. Ich habe mich bei Projektstart bewusst für Wilde entschieden. warum?, weil ich für mich so nah wie möglich an den Ursprung kommen will, Sowohl was die Gestaltung des Beckens (innen), Wasserbeschaffenheit, Futter, etc, als auch vom Besatz, angeht. Gut, man kann dann argumentieren, dass " mein" Besatz sich so nie treffen würde ...... stimmt, aber mir schwirrt Amazonien durch den Kopf. Spielen nicht alle die Tiere halten irgendwo Gott?, auch die Verfechter der Nachzuchten.
Wenn ich sehe, wie der Mensch, auch wir , alle! (jeder Verbraucher ist in diesen Prozess eingebunden), mit der Natur verfährt, dann wird mir schlecht! Wenn ich sehe, was in Amazonien passiert, dann könnte ich heulen und kotzen.
Wir Menschen sind wie wir sind, und wir sind nicht weit entfernt von einem Heuschreckenschwarm, bildlich gesprochen. Alleine jetzt, wo wir vor dem PC sitzen und Strom verbrauchen, an Geräten, die mit Energieeinsatz hergestellt wurden usw., sind wir Teil davon.
Nun stellt sich die Frage, wer darf ein in Gefangenschaft gezogenes Tier einem in der Wildbahn geborenem unterordnen. Mir wurde schon die Antwort gegeben, ich solle den Fisch mal fragen , ob er lieber in Freiheit sterben , oder in Gefangenschaft leben will, dem kann ich nur entgegnen, dass man diese Frage dann bitte auch jedem in Gefangenschaft geborenen stellen muss! Wer fragt die in Gefangenschaft geborenen , missgebildeten Tiere, die schlichtweg entfernt werden, weil sie nicht verkaufbar sind, den Genpool stören etc? Wer fragt die in Gefangenschaft geborenen, ob sie über den Ladentisch an einen falsch beratenen, ignoraten, oder einfach nur dummen Menschen verkauft werden wollen?, wo sie dann millionenfach elendig krepieren!
Kinders, da sind mir Wilde in verantwortungsvollen Händen tausendmal lieber. Mir tun die in gefangenschaft geborenen wesentlich mehr leid, da hier die Anzahl der Toten um ein x-faches höher ist. Die Regel sollte sein, dass ein Halter, der sich bewusst für teure Wilde entscheidet, vorher weiss was er tut, da ist die Zahl der ahnungslosen, die ihre Tiere bei Obi und Konsorten kaufen, weil se schick sind , tausendmal höher. Diese Tiere tun mir leid!

Lg
Frank
Titel: Re: Zierfischfang = Naturschutz
Beitrag von: Christian-W. am 10-09-2018, 01:52:28
Moin,

da das Thema immer aktuell ist.

"Project Piaba - buy a fish, save a tree",  projectpiaba. org.

Gruß

Chris