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Thema: Zierfischfang = Naturschutz  (Gelesen 22789 mal)

Offline Norbert Koch

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Zierfischfang = Naturschutz
« am: 24-05-2015, 12:12:49 »
Hallo zusammen,

immer wieder wird in Diskussionen rund um den Wildfang argumentiert, dass die Entnahme von Tieren schlecht für Natur und Tier ist. Selbstverständlich ist ein gutes Nachzuchttier die bessere Alternative; dennoch ist es sinnig, auch Wildfänge zu halten.

Die Anhänger der "Raubbau-These" versteifen sich dermaßen auf dieses Argument, dass sie keinen Gedanken daran verschwenden, was mit dem Regenwald geschehen würde, wenn der Zierfischfang verboten werden würde.

Der folgende Internet-Beitrag zu diesem umstrittenen Thema erläutert die Vorteile (für uns alle und unseren Planeten), die durch den Wildfang von Aquarienfischen entstehen. Es gibt eben weitaus mehr im Umfeld des Zierfischfangs als mit dem stumpfen Satz "Wildfang beutet die Natur aus!" abgetan ist.

Zum Lesen, Nachdenken und für eine anregende Diskussion zu diesem Thema lade ich Euch herzlich ein! :joke:
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Ditmar

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #1 am: 24-05-2015, 14:50:44 »
Hallo Nobby

Die "Raubbau-These" bzw. "Wildfang beutet die Natur aus!" kann ich nicht beurteilen da ich die Größenordnung nicht kenne.
Sie war auch nie in meiner Argumentation gegen den Wildfang integriert.

Die Argumentation der Wildfangbefürworter wird aus gutem Grund nie aus der Sicht des Tieres selbst erbracht.
Wie sollte der auch aussehen da es nicht um den Erhalt von einer aussterbenden Tiergattung geht.
Mir kann keiner glaubhaft machen dass ein Tier das in der Wildnis aufgewachsen ist Stressfrei und ohne Leid gefangen in Netzen, Tüten, Kisten, Selektionsbecken, Quarantänebecken nach Wochen/Monaten beim Kunden im Endbecken endlich hoffentlich zur Ruhe kommt.

Die Zwänge des Umfeldes dürfen niemals als Argument für das bewusste akzeptieren von Leid eines Tieres angeführt werden.
Man kann kein Leid mit einem anderen Leid aufrechnen.
Bestes Beispiel ist hier wohl die oft zitierte Massentierhaltung.

Wir reden von einem Hobby.
Nur um den Stolz einiger Wildfangliebhaber zu befriedigen ist das unbestrittene Leid der betroffenen Tiere nicht akzeptabel.
Wohl keiner dieser sogenannten Liebhaber würde den einheimischen Bewohner Geld zukommen lassen wenn sie keine Wildfänge kaufen würden.
Also auch nur eine fadenscheinige Argumentation der Wildfangbefürworter was die Unterstützung der Einheimischen betrifft.
Wobei auch hier der Fänger selbst wie so oft am wenigsten am Fang verdienen.
Da machen noch nicht einmal Einheimische die Taschen voll sondern vielmehr externe Händler.

Ein echter Tierfreund und auch moralisch gefestigter Tierliebhaber kann sich der Argumentation aus der Sicht des Wildtieres entziehen.
Gruß Ditmar
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Jörch

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #2 am: 24-05-2015, 15:24:36 »
Hallo zusammen,
darf ich die These aufstellen das Wildfänge komplizierter in der Haltung sind als die in unserem Leitungswasser gezüchteten Tiere?
Als ich vor ein paar Jahren mit den Diskus angefangen habe, dauerte es nicht lange und ich habe bei einem Händler in Dülmen tolle Wildfänge gesehen. Ich hatte Geld, keine Erfahrung, der Händler hat verkauft und das Ergebnis war das die Tiere nach 4 Wochen tot waren.
Vielleicht sollte man Wildfänge, egal welcher Tierart, nur an Leute mit einer Art Sachkundenachweis verkaufen dürfen. Dies wird dann vielleicht  dazu führen das der Markt kleiner wird und nicht mehr so viele Tiere importiert werden, wenn nur ein kleinerer Personenkreis so etwas kaufen darf.
Viele Grüße
Jörg
 

Offline Norbert Koch

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #3 am: 24-05-2015, 15:39:42 »
Hallo Jörg,

eher das Gegenteil ist der Fall: Gut aklimatisierte Wildfänge sind um einiges robuster als ihre entfernten und oft überzüchteten Nachfahren. Das einzigste (und wichtigste) ist die Wasserqualität; hier tolerieren Nachzuchten ganz andere Bedingungen.

Den Sachkundenachweis fordere ich schon geraume Zeit für jeden Tierhalter! So könnte einiges Leid für die Tiere vermieden werden und der Handel müsste wirklich wieder beraten - denn Tiefflieger würden durch die Sachkunde ihrer Kundschaft schnell entlarvt!

Hallo Ditmar,

ich bekenne mich als eitel und ignorant und freue mich an den agilen Tieren. Ich bin mit meiner Eitelkeit ja in guter Gesellschaft... :hihi:
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Offline kubi

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #4 am: 26-05-2015, 15:50:15 »
Hallo Nobby

Die "Raubbau-These" bzw. "Wildfang beutet die Natur aus!" kann ich nicht beurteilen da ich die Größenordnung nicht kenne.
Sie war auch nie in meiner Argumentation gegen den Wildfang integriert.

Die Argumentation der Wildfangbefürworter wird aus gutem Grund nie aus der Sicht des Tieres selbst erbracht.
Wie sollte der auch aussehen da es nicht um den Erhalt von einer aussterbenden Tiergattung geht.
Mir kann keiner glaubhaft machen dass ein Tier das in der Wildnis aufgewachsen ist Stressfrei und ohne Leid gefangen in Netzen, Tüten, Kisten, Selektionsbecken, Quarantänebecken nach Wochen/Monaten beim Kunden im Endbecken endlich hoffentlich zur Ruhe kommt.

Die Zwänge des Umfeldes dürfen niemals als Argument für das bewusste akzeptieren von Leid eines Tieres angeführt werden.
Man kann kein Leid mit einem anderen Leid aufrechnen.
Bestes Beispiel ist hier wohl die oft zitierte Massentierhaltung.

Wir reden von einem Hobby.
Nur um den Stolz einiger Wildfangliebhaber zu befriedigen ist das unbestrittene Leid der betroffenen Tiere nicht akzeptabel.
Wohl keiner dieser sogenannten Liebhaber würde den einheimischen Bewohner Geld zukommen lassen wenn sie keine Wildfänge kaufen würden.
Also auch nur eine fadenscheinige Argumentation der Wildfangbefürworter was die Unterstützung der Einheimischen betrifft.
Wobei auch hier der Fänger selbst wie so oft am wenigsten am Fang verdienen.
Da machen noch nicht einmal Einheimische die Taschen voll sondern vielmehr externe Händler.

Ein echter Tierfreund und auch moralisch gefestigter Tierliebhaber kann sich der Argumentation aus der Sicht des Wildtieres entziehen.

da bin ich ganz und gar bei dir................
meiner tochter kommen fast die tränen wenn wir über div resourcenthemen diskutieren. auch der noch so schonende umgang damit bedeutet eingriff.
noch mehr eingriff auf das betroffene individuum.
-homosapiens darf alles.........

seit mein "kind", sie ist heute eine junge frau und geht das studium "resourcenmanagement" an, mich noch mehr in bahn geworfen hat, bin ich wesentlich sensibler geworden und kehre mich noch mehr der grünen seite zu.
in meinem rahmen versuche ich die nutzung der natur so unquälend wir nur möglich zu gestalten.

-bei meinem jobs kein leichtes, aber gerade da hat man(n) es in der hand, und das wachsame auge meiner tochter im rücken.

was wf angeht..... ich hab da einen knall. versuch aber das allerallerbeste draus zu machen.
sprich .......... lebewesen gerecht zu behandeln.

so ungefähr
kubi
 

Offline Norbert Koch

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #5 am: 26-05-2015, 17:28:12 »
Hallo Kubi,

natürlich wäre es schöner, wenn man auf Naturentnahmen verzichten könnte. Aber sind wir doch ehrlich: Was ist die Alternative für die Fänger?
Wilderei, Brandrodung, Tagelöhner bei Großvieh-Farmen, die nomadisierend wie Geuschrecken den Regenwald abroden und wenn der Biden erodiert ist und für Rinder oder Sojabohnen-Monokultur mit entsprechendem Gifteinsatz nicht mehr taugt ziehen sie weiter. Hinterlassen wird eine Ödniss, verseuchte Gewässer (Lago Cuipeua z.B.) von deren Folgen sich Fauna und Flora lange nicht (wenn überhaupt) erholen.
Was dadurch noch nicht platt ist, schafft die korrupte Politik und die Energiekonzerne (siehe Belmonte-Staudamm am Rio Xingu).

Der Amazonas ist mit due wichtigste grüne Lunge unseres Planeten. Wir hier haben das erkannt und verstanden. Diejenigen, die von nachhaltigen Projekten wie dem Zierfischfang und der Forschungsarbeit für Medizinunternehmen leben können auch. Sie sind es letztendlich, die den Hauch einer Chance haben, den Raubbau zu beenden. Entziehen wir diesen Menschen ihre Lebensgrundlage, treiben wir den Raubbau nur noch voran.

Ich bin jetzt keiner, der sich damit brüstet, dass er Wildfangtiere kauft, um den Regenwald zu unterstützen. Der Fischfang ist lediglich ein kleiner Mosaikstein.
Ich spende aktiv jedes Jahr eine größere Summe für brasilianische Straßenkinder über die Stiftung von Ayrton Senna. Den eine aufgeklärte Bevölkerung ist die größte Chance, die der Amazonas hat!
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Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Peter L.

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #6 am: 26-05-2015, 18:15:18 »
Hallo zusammen,

ich weiss eigentlich nicht warum das Thema immer teilweise kontrovers diskutiert wird.

Vom (Zier) Fischfang leben doch Menschen, seit Menschengedenken, in jeden Hafen kommen am Morgen die Fischerboote rein, Familien leben davon, oft seit Generationen.

Wir essen unsere Diskusfische nicht nicht mal auf, also wo ist das Problem? :laugh:

Bei guter Pflege sind sie 10 Jahre und mehr in unseren Aquarien. Und hier liegt eventuell das Problem, viele Aquarianer sind nicht in der Lage die Wildfänge zu halten!

Wer hält denn Diskuswildfänge die 10 Jahre und älter sind, ab 3, 4 Jahren wird das Immunsystem schwächer .....

Für viel problematischer halte ich die Überfischung der Meere, da wird mal so richtig Raubbau betrieben!
Gruß Peter
 

Offline Ditmar

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #7 am: 26-05-2015, 18:54:51 »
Hallo Nobby , Peter , ....

Zitat von: Ditmar
Man kann kein Leid mit einem anderen Leid aufrechnen.

Zitat von: Peter
Vom (Zier) Fischfang leben doch Menschen, seit Menschengedenken, in jeden Hafen kommen am Morgen die Fischerboote rein, Familien leben davon, oft seit Generationen.
Vom Waffenhandel leben Menschen seit es Waffen gibt.
Ist es deshalb richtig.

Vom Tropenholz leben Menschen seit hunderten von Jahren.
Ist es deshalb richtig.

Weil wir Umweltbewusst Biodiesel fahren wollen wird im Amazonas Urwald gerodet um Biomasse anzupflanzen.
....................

Glaubt den wirklich einer wenn es im Diskusland eine Ölquelle , Diamanten , oder sonst etwas wertvolles gefunden wird das auch nur eine Sekunde über die folgen der Diskus oder deren Fänger nachgedacht wird.

Zitat von: Nobby
ich bekenne mich als eitel und ignorant und freue mich an den agilen Tieren. Ich bin mit meiner Eitelkeit
Danke Nobby für deine ehrliche Antwort. :good:

Eitel und ignorant bin ich sicherlich auch in manchen Dingen. :verlegen:
Versuche dies allerdings nicht auf Kosten von Lebewesen auszuleben.

Zitat von: Nobby
Ich bin mit meiner Eitelkeit ja in guter Gesellschaft... :hihi:
Das allerdings hätte ich nicht erwartet. :unbelivable:
Andere dürfen Tiere quälen also darf ich das auch so könnte das jemand interpretieren der dich nicht näher kennt.
Gut das ich dich besser und ganz anders kenne und einschätze.
Sonst hätte ich jetzt aber meine allgemein bekannte Gutmütigkeit komplett verloren.
Gruß Ditmar
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Offline Norbert Koch

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #8 am: 26-05-2015, 19:08:44 »
Hallo Ditmar,

klassischer Fall von Fehlinterpretation durch ausschließlich das geschriebene Wort. Das war eindeutig sarkastisch gemeint und ich wählte lediglich Deine Worte.

Ich stehe dazu und ich bekenne mich als Wildfangfan. Ich tue mein Bestes um die Tiere lange in meinen Aquarien gut zu pflegen - ich bitte ihnen das bestmögliche Wasser das ich bieten kann. Und ich sorge im Rahmen meiner Möglichkeiten für geistige Abwechslung. Futtersuche (nicht immer aber oft) und Lebendfutter sorgen für Abwechslung. Und ich möchte sie auch artgerecht vermehren. Es gibt Überlegungen auch Bruten bzw. Gelege abzugeben, damit sie in erfahrenen Händen parafrei aufwachsen können.

Ich definiere mich nicht über meine Tiere - das habe ich nicht nötig und das hat kein Tier verdient! Ich freue mich an ihnen, klar! Aber ich bin nicht der Typ Diskusaquarianer, der jedes Jahre ein paar Tausender auf den Tisch legt, um sich mit neuen, fitten Wildfängen zu schmücken, die bis zur nächsten Saison dann verkümmern und wegsterben. Ich weiß sehr wohl um meine Verantwortung gegenüber den Tieren und stelle mich ihr!
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Peter L.

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #9 am: 26-05-2015, 22:17:54 »
Hallo Ditmar,

wie gesagt, die Menschheit hat doch schon immer vom Jagen und vom Fischen gelebt und lebt heute noch davon.

Jetzt kann man natürlich darüber nachdenken, ob das richtig war oder ist...

Hast du noch keinen Seefisch gegessen? Keinen Räucherlachs zum Früstück?

Die Amazonasfischer bestreiten ihren Lebensunterhalt damit, genau so wie der Mittelmeerfischer oder der Afrikaner, der mit seinem Fischfang seine Famiilie über Wasser halten muss.

Es müssen die Fangquoten eingehalten werden, die IBAMA hat Positivlisten für die Ausfuhr von Zierfischen.

Wir hier in Europa haben leicht reden, fahren mit unseren 2 t SUV in den Supermarkt einkaufen und zeigen mit den Finger auf die anderen ..., die haben möglichst unsern ethischen Ansprüchen zu genügen, sollen keine Diskus fangen und Bäume im Amazoansgebiet pflanzen, damit das CO2, das wir durch unseren Wohlstand raushauen möglichst da verbraucht wird.

Weiterhin denke ich auch, dass ein Diskus im Aquarium, ob Nachzucht oder Wildfang, im jeden Fall mit dem begrenzten Lebensraum zurecht kommen muss. Wir können nur für beste Bedingungen sorgen und hier liegen meiner Meinung die Reserven, gerade ein Forum hat hier Möglichkeiten und kann beratend eingreifen, dass die Tiere unter besten Haltungsbedingungen möglichst alt werden, ob Wildfang oder Nachzucht. Ich sehe da keinen Unterschied, wir sind es jeder Kreatur schuldig...

Gruß Peter
 

Offline Ditmar

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #10 am: 27-05-2015, 13:23:39 »
Hallo Nobby , Peter

@Nobby
Zitat von: Nobby
Das war eindeutig sarkastisch gemeint
OK habe dann wohl deine Niederschrift falsch interpretiert. :verlegen:
Bei diesem Thema kann ich allerdings schwerlich Oberflächlich denken.

@Peter
Natürlich hast du recht das wir in der "Westlichen Welt" auf einem hohen Roß sitzen und wohlgenährt auf die Entwicklungsländer herunterschauen können.
Aber gerade aus diesem Wohlstand heraus kann man über solche Ungereimtheiten oder besser Doppelmoral diskutieren.
Wir wollen den Wohlstand und trotzdem versuchen wir mit der Energiewende , Biohaltung , Naturerhaltung in kleinen Schritten unsere heutigen Erkenntnisse umzusetzen.
Das dies nicht über Nacht funktioniert ist völlig klar schon garnicht in den Entwicklungsländern.
Aber wir können es uns leisten und sollten somit auch den ersten Schritt machen.
Gerade im Hobbybereich ist es am einfachsten Zeichen zu setzen.
Wir reden hier nicht vom überleben sondern von machbaren Wegen.

Der Fleischverzehr in Deutschland ist rückläufig weil wir mittlerweile wissen das wir die Welt in Zukunft nicht mehr mit Fleisch ernähren können.
Aber sehr wohl mit pflanzlicher Nahrung noch ein paar Milliarden Menschen mehr durchbringen könnten.
Natürlich können wir sagen "Für uns reicht es nach uns die Sinnflut".
Ich denke das genau das nicht fair den Entwicklungsländern gegenüber ist.
Wir die wir die Möglichkeit haben sollten den Druck für die ärmeren Länder mindern indem wir sie nicht zu Maßnahmen zwingen die für uns alle in der Zukunft große Probleme aufwerfen.

Natürlich habe ich über Jahrzehnte Fleisch und Fisch gegessen aber es aus oben genannten Gründen seit drei Jahren auch ganz gut ohne überlebt.

Im Bezug auf den Wildfang verurteile ich nur die Quälerei des Fanges und des Transportes in die Welt.
Ich zeichne nur aus der Sichtweise des Tieres den unverhältnismäßigen Aufwand für ein Hobby.
Kein Hobby rechtfertigt diese Quälerei.
Bei wesentlich weniger Stress mit Hund oder Katze schreien wir nach dem Tierschutz.
Unser Diskus/Altum berauben wir ihrer Freiheit und lassen sie Tagelang in Tüten/Kisten ..... und sagen das ist doch völlig in Ordnung. :unbelivable:
Wobei es hier um keine Tiererhaltung geht noch um irgend eine wissenschaftliche Notwendigkeit.
Es geht nur um ein Hobby.

Und natürlich sollte jeder Wildfang aber auch jede Nachzucht die es in einen Zuchtkeller oder Wohnzimmer überlebt hat die bestmögliche Pflege haben.
Leider sind wir auch da noch sehr weit entfernt was wir fast Täglich in unzähligen Foren lesen können.

Solange es hier keinen Sachkundenachweis für die Haltung von Tieren gibt wird das Leid auch nicht wesentlich besser.
Im Gegenteil wenn ich an die Massenvermehrer oder Schnäppchenzüchter denke bzw. ein Tier vor dem Gesetz nur eine Sache ist.

Gott sei es gedankt das es dann Leute wie dich mit dem nötigen Sachverstand die wenigsten Punktuell versuchen zu helfen. :good: :cheers:
Gruß Ditmar
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Offline Peter L.

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #11 am: 27-05-2015, 20:34:35 »
Hallo Ditmar,

ich denke wir sind zum grossen Teil einer Meinung, nur unterscheidest du zwischen Wildfänge und Nachzuchten, ich nicht, bezogen auf die Zumutbarkeit.

Nachzuchten, Asiaten usw. werden doch genau so in Styroporboxen in der Welt hin und her geschickt.

Man kann meiner Meinung nach so gar sagen, als der (Nachzucht) Diskus den Weg in den Breitenmarkt gefunden hat, ist das Leid grösser geworden, da sich Hunz und Kunz solche Fische kauft, die meisten davon verrecken elendlich. Leider, und wir in den Foren bekommen nur die Spitze des Eisberges mit.
Gruß Peter
 

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #12 am: 28-05-2015, 08:52:07 »
Hallo Peter

Du hast natürlich Recht jegliche Art eines Transportes belastet Tiere.
Je weiter bzw. länger dieser Transport ist desto fragwürdiger wird er auch.

Wenn ich sage das wir in Europa innerhalb 8 Stunden gutes Genmaterial finden bedeutet dies auch , wir brauchen keine Asiatenimporte.
Der Wildfang war das Einstiegsthema.
Er hat halt noch einiges mehr zu erleiden.

Aber vom Grundsatz stimme ich dir zu der Asiatenimport ist völlig unnötig und damit eine unzumutbare Belastung der Tiere.
Gruß Ditmar
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Offline Ditmar

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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #13 am: 03-06-2015, 08:37:45 »
Es war einmal ……

Die Diskusoptik ist ja unbestritten eine Geschmacksache wie wir an den weltweiten unterschiedlich vertriebenen Farben erkennen können.

Vor vielen Jahren hatte sich ein Aquarianer der schon mehr als zwanzig Jahre Erfahrung mit Zierfischen hatte entschlossen sich den König der Süßwasserfische zu pflegen.
Ein Becken mit den Maßen 150x60x60 lief schon seit einigen Monaten mit 100 Neon und ein paar Bodenwelse.
Das Wasser war gut da pH unter 7 und er kH kam mit 4°dH aus der Wasserleitung.
Einen guten Züchter/Händler gab es auch in 50Km Entfernung.
In seinem Aquarium Keller gab es in mehreren Räumen viele Farbkombinationen von Diskus das er es schwer hatte sich zu entscheiden.
An einer Wand standen vier 200Liter Becken.
Alle mit halbwüchsigem Diskus so um die 14cm – 16cm Größe.
Im ersten schwammen voll ausgefärbte ca. 10 Marlboro Rot.
Im zweiten schwammen voll ausgefärbte ca. 10 Kobalt  Blau.
Im dritten schwammen voll ausgefärbte ca. 10 RT
Im vierten schwammen ca. 10 Wildfänge.
Die Wildfänge waren von meistens braun mit unterschiedlichen Saum von grün bis blau.
Auffällig war das die Wildfänge nicht immer sehr rund waren.
Das sind halt Wildfänge das ist halt Natur.
Die Wildfänge wirkten auch nicht so strahlend wie der Rest.
Dass sie mehr als das doppelte kosten sollten machte sie auch nicht schöner.
Nun hatte der erfahrene Aquarianer seine Chefin dabei und somit wurde die Auswahl auch nicht leichter.
Nun des durften zwei Marlboro , zwei Kobalt , und drei RT in die bereitstehenden Kisten springen.
Es ist nun einmal so das in einem Wohnzimmeraquarium zuerst einmal etwas optisch ansprechendes rein sollte.
Da sind Frauen wesentlich konsequenter in ihren Entscheidungen als Männer die sich gerne von Exotischen Attributen beeinflussen lassen. :zwinker: :pfeifend:

Oft habe ich das Gefühl das einige Halter durch andere Attribute  geblendet werden.
Exotische Tiere haben eine besondere Anziehungskraft.
Ist die Beschaffung auch noch mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden werden sie noch interessanter.
Auf einmal wird sogar ein unscheinbar erscheinendes Tier unvergleichlich schön.
Es erfüllt den Besitzer mit Stolz etwas Seltenes zu besitzen dabei ist die Optik zweitrangig.
Nur die allerwenigsten haben die Verbindungen und damit auch die nötigen Mittel sich den auch farblich schönsten WF zu besorgen.
In der Regel begnügt man sich mit der zweiten oder dritten Wahl in der Hoffnung einmal Glück zu haben.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. :pfeifend:
Gruß Ditmar
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Re: Zierfischfang = Naturschutz
« Antwort #14 am: 03-06-2015, 14:02:15 »
Hallo Ditmar,

nette Geschcihte, aber sorry: Bullshit!

Es gab damals (Ende der 80er- / Anfang der 90er-Jahre) gute Wildfänge:
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Und es gibt heutzutage gute Wildfänge, für die man kein Vermögen hinblättern muss:
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Alle gezeigten Tiere kosten nicht mehr (eher weniger) als so etwas (das ich eigentlich gar nicht mehr als Diskus bezeichnen würde):
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Quelle: http://www.diskuszentrum.de

Und jetzt sage Du mir, welches Tier eine schlechtere Form hat: Der Wildfang oder das Nachzuchttier...

Es gibt gute und schlechte Wildfänge - und es gibt gute und schlechte Nachzuchttiere. Mit Deiner - sehr subjektiven Beschreibung - möchtest Du uns was sagen? Du bewunderst das Farbspiel und das Verhalten Deiner Altum-Skalare (klar, das sind Nachzuchten, aber gerade beim Altum-Import (und Deine Tiere sind sehr nah am Wildfang) "arbeitet" man mit Verlustquoten, wie Du sie immer wieder anführst. Nichts für ungut, aber Du lügst Dir da was in die Tasche, bezüglich Deines ökologischen Bewusstseins.

Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen; klar: Für 400,- € oder mehr bekommt man noch bessere Tiere, aber schon die "Holzklasse" hat für mich mehr Ästhetik als so manche deutsche Nachzucht - und das hat nichts mit Eitelkeit oder dem Wunsch etwas Seltenes zu besitzen zu tun; es sind einfach interessante und seitens des Verhaltens und des Farbspektrums wesentlich spannendere Tiere!
« Letzte Änderung: 03-06-2015, 14:07:20 von Norbert Koch »
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