Allgemeine InformationenDer L18, auch bekannt als Golden Nugget, Orangesaum-Prachtharnischwels,
Baryancistrus xanthellus,
Baryancistrus sp. - LDA 60, L 177 und L 85 wird praktisch ausschließlich als Wildfang gehandelt. Die Art stammt aus dem Rio Xingú (Pará, Brasilien), wo Jungtiere in den Uferbereichen massenhaft vorkommen. Je nach Qualität des Händlers bekommt man teilweise sehr gut konditionierte und futterfeste Tiere. Abgemagerte Exemplare sollte man nicht kaufen!
Die Erstbeschreibung stammt von den Herren Lúcia Rapp Py-Daniel, Jansen Zuanon and Renildo Ribeiro de Oliveira, in der Datz wurde die Art 1989 vorgestellt.
HaltungDie Art wird etwas größer (20 - 25 cm) und benötigt daher auch größere Aquarien (idealerweise ab 150 cm). Adulte Tiere neigen zur Revierbildung, so dass ausreichend Struktur und vor allem Platz für mehrere Tiere in einem Aquarium vorhanden sein sollte!
Die bevorzugten Wasserwerte entsprechen den "üblichen Diskuswerten":
Temperatur: Zwischen 28 und 32°C, pH-Werte leicht sauer bis neutral (5,5 bis 7,5), in weichem Wasser (KH bis 5°, GH bis 10°, Leitwert bis ca. 350 µS/cm.
Die hübschen Welse benötigen die üblichen Rückzugsmöglichkeiten in Form von Höhlen und / oder Unterständen aus Holz, damit sie nicht allzu scheu und verstört wirken. Wie bei allen höhlenliebenden L-Welsen sollte man mehr Höhlen anbieten, als Tiere gepflegt werden.
Oft wird die Art als empfindlich in der Eingewöhnungsphase beschrieben. Daher sollte man gut konditionierte Tiere beim verantwortungsbewussten Händler kaufen oder sich gerade in den ersten Monaten intensiver um die Tiere kümmern. Durch abwechslungsreiche und mehrmals täglich angebotene Pflanzenkost, die man gerade in der Anfangszeit bieten sollte, um ein Abmagern zu vermeiden, werden sie aber relativ schnell futterfest.
ErnährungDie Tiere leben fast ausschließlich von Aufwuchs, lieben Holzwurzeln (raspeln aber nicht oder nur sehr gering) und vergreifen sich (wenn geeignete Nahrung fehlt) auch an empfindlicheren Pflanzenarten. Man sollte dafür Sorge tragen, dass ausreichend pflanzliche Kost geboten wird!
Füttert man vielfältig und mehrmals täglich z.B. rohe Kartoffeln, Gurken, Zucchini, Paprika, Salat oder Ähnliches, können die Tiere aber durchaus auch in bepflanzten Aquarien gepflegt werden, ohne dass die Pflanzen leiden.
Gelegentlich nehmen sie auch mal Futterreste oder Lebendfutter an, obwohl ihr langer Darm sie als Herbivore verrät.
ZuchtÜber die Zucht in Gefangenschaft sind keine fundierten Berichte verfügbar. Das liegt sehr wahrscheinlich am Revierverhalten, wodurch eine erfolgreiche Nachzucht vermutlich nur in sehr großen Aquarien glücken könnte. Die Brutpflege selbst verrichtet wie beim L-Welsen üblich das Männchen in einer Laichhöhle. Zur Gelegegröße lässt sich leider nichts in Erfahrung bringen, es sollen aber mehrere hundert Eier sein.
Anscheinend wurde die Art ( hier explizit der L 177) in der Schweiz durch Johannes Leuenberger) erfolgreich nachgezogen.
Die gewollte Nachzucht klappte mehrfach bei 32 bis 33° C, wobei die Haltung selbst bei 28° C erfolgte. Zusätzlich angeregt wurden die Welse durch verstärkte Wasserwechsel und eine Senkung des Leitwertes. Starke Strömung soll laichfördernd wirken. Der pH-Wert lag im sauren Bereich zwischen 5,5 und 5,8.
Weitere InformationenDie tolle Färbung beliebt bis ins hohe Alter erhalten. Lediglich der Saum wird etwas blasser und die schwarze Grundfarbe vom juvenilen Tier mit der Zeit eher zum Dunkelbraun.
Für mich eine der schönsten L-Wels-Arten. Ich selbst erhielt vor ein paar Wochen 4 Jungfische mit ca. 7 cm Größe in einem sehr guten Zustand von der Firma Deister Aquaristik. Zwischenzeitlich dürften sie etwa 0,5 - 1 cm gewachsen sein. Man sieht (bei mir veralgen derzeit aufgrund der langen Tage die Scheiben recht schnell und stark) deutlich ihre Fressspuren; auch Pinselalgen (die auf den jeweils angebotenen Morkienstücken gebildet hatten) werden gefressen.
Man sieht die friedlichen Welse auch tagsüber; bei Störungen verschwinden sie jedoch recht schnell in ihren Unterschlüpfen.