Hallo zusammen,
ich betreibe nun schon (mit Unterbrechungen) knapp 37 Jahre Aquaristik. Die "Einstiegsdrogen" waren die üblichen: Ich fing mit Guppys, Black Mollys und Schwerträgern an, steigerte mich dann zu Labyrinthfischen (Kampffisch, knurrende Guramis und Zwerfadenfische) und landete bei den Buntbarschen (diverse Maulbrüter, Skalare). Diese Tiere durfte ich in einem Zuchtregal im Aquarienkeller meines Vaters pfelgen. Fast monatlich "übernahm" ich ein weiteres Becken.
Da ich die meisten Arten erfolgreich nachzüchtete, war ich damals regelmäßig auf den Fischbörsen eines Karlsruher Aquarienvereins und konnte meine Nachzuchten erfolgreich präsentieren und abgeben. Die "Überproduktion" in den "börsenfreien" Zeiten nahmen damals noch einige Zoogeschäfte dankbar an...
Ich hatte also Blut geleckt. Dann kam die Pubertät und dieses schöne Hobby geriet etwas in den Hintergrund, wurde aber niemals ganz aufgegeben - nur mein Vater war wohl dankbar, dass er wieder eine Becken im Regal selbst nutzen konnte. :D
Mit dem Beginn meiner Ausbildung kam die erste Unterbrechung; es fehlte einfach die Zeit und auch die Interessen hatten sich etwas verlagert.
Nach einer etwas längeren Pause und dem Einzug in die erste eigene Wohnung war der Entschluss schnell gefasst: Ich brauchte wieder ein Aquarium! Doch es sollte etwas besonderes sein. Also erwarb ich ein 400 Liter-Becken mit Unterschrank und Beleuchtung, 2 Eheim Thermo-Außenfilter und zwei "normale" Außenfilter, installierte die gesamte Technik, bestückte die konventionellen Filter mit Torf und beschaffte mir eine Gruppe braune Wildfänge. Das war es also: Ich war dem König der Aquarienfische verfallen!
Auch hier gelang mir mehrmals die erfolgreiche Aufzucht von Jungtieren; allerdings war die Haltung zu keinem Zeitpunkt auf eine konsequente Zucht ausgelegt. Es waren nur Zufallszuchten im Gesellschaftbecken.
Dann deutete sich die zweite Unterbrechung an; nach der Scheidung (als Konsequenz einer viel zu früh geschlossenen Ehe) verliess ich die gemeinsame Wohnung und zog um. Dieser Umzug hatte fatale Auswirkungen für meine Fische: Der Wasserversorger war ein anderer und damit natürlich auch die Wasserwerte; da half auch kein Torf mehr (zumal ich auch noch probleme wegen einer schlechten Charge bekam) und ich gab die Tiere ab. Das Aquarium schenkte ich meinem Vater und es folgte die wohl längste Zeit in meinem Leben ohne ein Aquarium.
Dann, nach fast 17 Jahren Pause, war es Anfang 2009 soweit: Ich schlenderte durch einen Baumarkt mit Zooabteilung, wartete auf meine Petra, die sich irgendwelchen Nippes ansah und stand zufällug vor einem größeren Schaubecken, in dem ein Diskustrupp seine Bahnen zog. Ich denke, die folgenden Ereignisse sind für Euch schon vorhersehbar:
Es wurde ein 360 Liter-Becken beschafft, die Technik installiert, befüllt, bepflanzt und mit Beifischen eingefahren. Nach knapp 6 Wochen trollten sich 6 halbstarke Scheiben in dem Becken und bereiteten mir viel Freude. Das Wasser wurde mangels Equipment zunächst mit pH-Minus auf halbwegs brauchbare Werte gebracht und meine Aquarienwelt war wieder im Lot. Dann entdeckte Petra bei einem Zoohändler ein gelbes Paar (Yellow Sunrise); die beiden gefielen ihr und trotz meines Einwands, dass unser Aqurium diese Besatzdichte nicht hergibt ließ ich mich breitschlagen. Das Ergebniss war niederschmetternd. Da ich sowas von früher nicht kannte, dachte ich nicht an Probleme durch unerschiedliche Bakterienstämme; also kurz und gut: Ich verlor das neue Paar und 3 meiner Halbstarken wegen bakterieller Hauttrübung. Das bedeutet fast das Aus meiner Diskushaltung. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was waren das für pinzige Mimöschen geworden, was haben die Züchter da getan?
Nach langem hin und her fand ich im Internet ein Forum mit guten, netten und hilfreichen Leuten, die mir wertvolle Tipps gaben und mir durch die selbstgemachte "Krise" halfen. Ich stockte meinen Trupp wieder auf (diesmal natürlich mit Quarantäne) und vergrößerte das Diskusbecken auf 450 Liter. Gerade rechtzeitig, denn kurz nach dem Umsetzen ins neue Becken brach am 360er eine Seitenscheibe. Wenns kommt, dann knüppeldick. >:(
Dies alles passierte 2008. Was seither geschah bzw. wie der aktuelle Stand ist, wird dann im Laufe der nächsten Threads von mir deutlich.
Nur soviel sei verraten: Das Diskusvirus lässt mich nicht mehr los!