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Tipps zur Aquarienfotografie
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Thema: Tipps zur Aquarienfotografie (Gelesen 11337 mal)
Norbert Koch
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Tipps zur Aquarienfotografie
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am:
03-09-2010, 11:49:46 »
Hallo zusammen,
ich werde hier versuchen in loser Reihenfolge immer mal wieder Tipps zur Aquarienfotografie einzubringen.
Anfangen möchte ich mit den Besonderheiten, die es zu beachten gilt:
Schöne Bilder von den eigenen Aquarien sind eigentlich gar nicht so schwierig zu schießen.
Man(n) muss nur ein paar Besonderheiten beachten:
Glas spiegelt
Diese Spiegelungen wirken natürlich störend auf den Bildern. Um sie zu minimieren, gibt es mehrere Tricks, die man teilweise kombinieren kann / sollte um perfekte Ergebnisse zu erzielen.
1.) Umgebungslicht reduzieren. Wenn von außen kein oder wenig Licht auf das Glas trifft, sind Spiegelungen eigentlich fasst ausgeschlossen.
2.) Winkel verändern - es bringt teilweise eine deutliche Reduzierung der Spiegelungen ein, wenn man sich etwas nach rechts (oder links) bewegt und mit der Kamera in Richtung Motiv dreht.
3.) Scheiben reinigen. Wassertriller, Fingertopser oder plattgedrückte Nasen von Kindern oder anderen Haustieren beeinträchtigen das Bild und rufen oftmals merkwürdige Schatten und Reflektionen hervor. Also: Die Scheiben immer schon sauberhalten!
4.) Ohne oder mit indirektem Blitzlicht arbeiten. Bei vielen Kameras lässt sich der integrierte Blitz abschalten; geht das nicht, oder benötigt man aufgrund der Lichtverhältnisse des Motivs eine zusätzliche Lichtquelle, kann man versuchen, den Blitz indirekt zu verwenden, in dem man z.B. ein weißes Blatt Papier vorhält. Bei externen oder Aufsteck-Blitzgeräten kann man in der Regel den Winkel des Reflektors ändern. Ideal ist ein um 45 % nach oben gedrehter Blitz.
Die Technik
Hier gehe ich ausschließlich auf die Digitale Fotografie ein, da ich nicht vorraussetze, dass es noch "analoge Fotografen" unter uns gibt.
Für gute Bilder benötigt man in erster Linie eine Kamera mit einem möglichst geringen Rauschverhalten des Sensors zumindest bis zu einer ISO 400. Ab 8 Megapixel aufwärts kann man durchaus sehr gute Bildqualitäten erzielen. Dies geht natürlich nicht mit einer 60,- Euro Kamera; ab 150,- Euro gibt es aber schon brauchbare Kompaktkameras.
Achtet beim Kauf auf die Möglichkeit, den ISO-Wert ändern zu können, die Möglichkeit, den Blitz abzuschalten und auf einen möglichst großen optischen Zoombereich (den digitalen Zoom könnt ihr vergessen, der geht auf Kosten der Bildqualität).
Wenn es etwas mehr kosten darf, empfehle ich den Griff zur Spiegelreflexkamera mit einem Objektiv. Sogenannte Kits bekommt man schon ab 400,- Euro. Empfehlenswert sind Modelle der Marken Canon, Nikon und Sony - für diese Modelle gibt es die größte und dadurch preiswerteste Objektivauswahl.
Es gibt eine neue Kameratechnologie; die sogenannten NEX-Kameras bieten kompakte Technologie mit Wechselobjektiven und bewegen sich qualitativ zwischen guten Kompakt- und den Spiegelreflexkameras. Erfahrungswerte liegen mir hier jedoch keine vor.
Die Optik
Wer es sich leisten kann und eine Kamera für Wechselobjektive besitzt, sollte über ein Makroobjektiv nachdenken. Mit Makroobjektiven lassen sich beeindruckende Tierbilder aufnehmen.
Ein weiteres technisches Highlight, das durchaus empfehlenswert ist, ist der optische Bildstabilisator; der kann sowohl in der Kamera (Kompaktkameras), als auch in Objektiven (Spiegelreflexkameras) untergebracht sein. Er schützt auch bei schwierigen Lichtverhältnissen vor verwackelten Bildern.
Grundsätzlich gilt: Je lichtstärker ein Objektiv ist, desto bessere Aufnahmen lassen sich damit erzielen; allerdings kosten gerade die lichtstarken Objektive oftmals ein kleines Vermögen.
In der Aquarienfotografie reichen Brennweiten zwischen 28 und 100 mm vollkommen aus.
Ein Polfilter kann Reflektionen verhindern, schluckt aber auch oftmals eine Menge Licht und verfälscht die Farben.
Das Umfeld
Kristallklares Wasser und eine aufgeräumte Umgebung des Aquariums sorgen für ungetrübten Fotospaß! Die Bilder wirken ruhiger und die Tiere kommen besser zur Geltung.
Geduld
Aquarienfotos (zumindest die guten) sind keine "Hopla-Hopp"-Schnappschüsse! Stellt Euch einen Stuhl vor das Aquarium und wartet mit der Kamera am Auge und dem Finger auf dem Auslöser auf den geeigneten Moment. Mit etwas Geduld lassen sich so sehr schöne Aufnahmen erzielen. Wartet ruhig, bis das Motiv - also z.B. der Fisch, oder der Schwarm sich von seiner schönsten Seite zeigt. Dank der Digitaltechnik könnt ihr ja praktisch kostenfrei mehrere Aufnahmen machen, um dann die beste(n) auszuwählen. Man sitzt ja sowieso gerne vor dem Aquarium und genießt den Anblick - dabei habt ihr ja auch Geduld! ;)
Weiter geht es demnächst mit Zubehör, Erklärungen zur Belichtung und Beleuchtung, Nachbearbeitung, usw.
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Letzte Änderung: 04-09-2010, 06:46:39 von Norbert Koch
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
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Antwort #1 am:
04-09-2010, 06:45:52 »
Zubehör
Es gibt mehr oder minder geeignetes Zubehör. Ich gehe hier lediglich auf die für die Aquarienfotografie sinnvollen Komponenten ein.
Stative:
Für manche Aufnahmen und, weil es sich nicht mehr so eindeutig trennen lässt das Filmen ist ein stabiles und leicht zu justierendes Stativ empfehlenswert. Es gibt Reisestative, die recht kompakt sind (im zusammengeklappten Zustand) und es gibt richtige Standstative (sogenannte Dreibeine), die teilweise sogar mit Kugellagern und Wasserwaagen ausgestattet sind. Vernünftige Stative gibt es ab 50,- Euro - nach oben gibt es keine Grenzen.
Filter:
Eigentlich unnötig; bei hochwertigen Objektiven kann man einen UV-Filter aufschrauben, um die Linsen zu schonen, aber normalerweise achtet man ja sowieso auf seine Ausrüstung. Pol(arisations)filter (am Besten zirkulare) eignen sich um Spiegelungen zu unterdrücken. Dies geht jedoch immer auf Kosten der Lichtstärke und verfremdet die Farben.
Blitz:
Je nach Ausleuchtung des Motivs bzw. Aquariums kann es sein, dass ein Blitzlicht zugeschaltet werden muss. Die meisten Kameras haben zwar ein eingebautes Blitzlicht; gerade bei Spiegelreflexkameras empfiehlt es sich, einen externen Systemblitz zu kaufen, da man diesen schwenken und neigen kann. Dabei sollte man darauf achten, dass er einen Leitwert von mindestens 35 hat und möglichst alle Kamera- und Autofokusfunktionen unterstützt. Oftmals kann man bei ebay ein gebrauchtes Gerät günstig erwerben. Ein neuer Blitz kostet ja nach Ausstattung und Hersteller ab etwa 100,- Euro.
Ersatz-Akku:
Wer kennt das nicht: Da will man mal was fotografieren und der Akku ist leer. Das ist ärgerlich und vermeidbar. Inzwischen gibt es für fast alle gängigen Kameramodelle Nachbau-Akkus in guter Qualität ab 8,- Euro. Der Ersatzakku sollte im Wechsel mit dem Originalakku betrieben werden und der jeweils leere sollte auch gleich geladen werden - sonst habt ihr nur zwei leere Akkus...
Speicherkarten:
Sie halten praktisch ewig und kosten nicht die Welt. Eine zweite mit mindestens 8 GB sollte man sich leisten.
Reinigungssets:
Objektive immer nur mit einem Pinsel reinigen. Spiegel und / oder Sensor (je nach Kamera) sollte man nicht selbst reinigen, da die Gefahr besteht empfindliche Bauteile zu beschädigen.
Taschen:
Um das möglicherweise doch recht teure Equipment zu schützen, empfehle ich den Kauf einer geeigneten Tasche. Es gibt inzwischen einige Taschen, die recht schick und nicht unbedingt nach Fotoausrüstung aussehen - das ist z.B. im Urlaub von Vorteil...
Weiter geht es demnächst mit Erklärungen zur Belichtung und Beleuchtung, Nachbearbeitung, Kameraauswahl usw.
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
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Antwort #2 am:
05-09-2010, 07:07:02 »
Belichtung
Mit der Belichtung lassen sich bestimmte Effekte erzielen. Zunächst einmal betrachten wir die Blende: Je kleiner die Blende, desto kürzer die Belichtungszeit. So lässt sich mit einem Objektiv mit einer Blende von 1,4 auch bei relativ schlechten Lichtverhältnissen noch ein brauchbares Bild aufnehmen. Hat man jedoch ein Objektiv mit der kleinsten Blende 4 wird es schon schwerer verwackelungsfreie Bilder ohne Bewegungsunschärfe aufzunehmen. Andererseits gilt: Je größer die Blende desto mehr Tiefenschärfe hat das Bild...
Soviel zur Theorie, doch welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet mir das in der Praxis?
Nehmen wir einmal an, ich möchte ein Portrait eines Diskusfisches (oder eines anderen Tieres) aufnehmen. Dabei geht es in erster Linie um das Tier; Details wie die Wasserpflanze im Hintergrund würden da eher stören. Also wähle ich eine möglichst kleine Blende, um den Bereich außerhalb der Fokussierung unscharf wirken zu lassen. Das Ergebnis: ein scharfes Bild vom Tier und was im Hintergrund ist, lässt sich nur erahnen. Dies hebt die Spannung und lenkt den Blick des Betrachters auf das Wesentliche, nämlich mein Motiv.
Ganz anders, wenn ich einen Schwarm Fische oder evtl. das gesamte Aquarium aufnehmen möchte. Hier sollen möglichst viele Details erkennbar sein - also arbeite ich mit einer möglichst großen Blende (z.B. 8,0). Durch die große Blende kann ich jedoch Probleme mit der Belichtungsdauer bekommen: Wenn sich die Tiere bewegen, was ja meistens der Fall ist, sollte man Verschlusszeiten bis 1/60 Sekunden wählen, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. In der Praxis bedeutet das, dass ich eine große Blende nur mit viel Licht oder einem hohen ISO-Wert erreiche. Der wiederum wird spätestens ab ISO 800 zu einem Bildrauschen und dadurch wieder zu einem unscharfen Bild führen - im Prinzip ein Teufelskreis (zumindest in der Tierfotografie). Aber: Je lichtstärker mein Objektiv ist und je besser das Aquarium beleuchtet ist, desto Größe die mögliche Blende. Deswegen empfiehlt sich der Griff zum teuren, aber auch lichtstärkeren Objektiv.
Leider kann man nur bei den wirklich guten Kompaktkameras Einfluss auf die Belichtung nehmen; lichtstarke Objektive sind selbst in dieser Klasse selten anzutreffen. Deswegen sind hier die Spiegelreflex- und die NEX-Technik klar im Vorteil!
Weiter geht es demnächst mit der Beleuchtung, der Nachbearbeitung am Computer, der Kameraauswahl, usw.
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Letzte Änderung: 05-09-2010, 18:01:32 von Norbert Koch
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
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Antwort #3 am:
06-09-2010, 06:45:25 »
Beleuchtung
Viele betreiben ihre Diskus-Aquarien mit einer schwächeren Beleuchtung; prinzipiell ist das auch völlig problemlos machbar und der Diskus liebt es ja auch eher schattig - aber gerade für die Fotografie ist das fast schon ein KO-Kryterium. Wenn Ihr also mehr Leuchtmittel habt, solltet Ihr für den "Fototermin" alles Licht einschalten, was zum Becken gehört. Eure Tiere können auch mal ein oder zwei hellere Stunden ab und für Eure Bilder verbessern sich die Voraussetzungen drastisch!
Was die Lichtfarbe(n) angeht, lauern allerdings neue Hindernisse: Wenn Ihr nicht gerade mit einem tageslichtähnlichem Spektrum beleuchtet, werdet Ihr feststellen, dass die Aufnahmen möglicherweise einen extremen Gelb-, Blau-, Rot- oder sogar Grünstich haben. Die Fotos lügen nicht! Eure Aquarien sehen tatsächlich so aus! Das menschliche Auge und das Gehirn verfälschen die tatsächliche Optik schon einmal, wenn es extreme Lichtfarben sind, zu dem Bild, das wir zu sehen erwarten. Ich persönlich bin ein Freund vom Tageslicht- bzw. Voll-Spektrum.
Hier nun ein kleiner Exkurs zu den verschiedenen Lichtfarben:
Grob unterteilt man die weißen Leuchtstofflampen in warmweiß (engl. warm white), neutral-/kaltweiß (engl. cool white) und tageslichtweiß (engl. day light). Daneben gibt es - gerade für die Aqua- und Terraristik - noch viele zusätzliche Lichtfarben, mit Phantasienamen (z.b. Freshwater, Tropical, Special Plant, Super Color Plus, amazon Day, African Day, Aqua Glo, Flora Glo, Power Glo, etc.).
Die farbliche Zusammensetzung des Lichtes wird bei Leuchtstofflampen wesentlich durch die Zusammensetzung der Beschichtung des Glases, zum Teil aber auch durch die primären Emissionslinien der Gasfüllung und deren Hindurchtreten durch den Leuchtstoff und das Glas bestimmt.
Manche Hersteller kennzeichnen ihre Röhren glücklicherweise auch mit dem Farbspektrum, so dass man nicht dem Phantasienamen, sondern der Zahl Glauben schenken kann. Oftmals geschieht die Kennzeichnung durch den Ra-Wert, der sich wie folgt zusammensetzt:
Die erste Ziffer entspricht der Farbwiedergabestufe (siehe die folgende
Schlüsseltabelle Farbwiedergabestufe
), die letzten beiden Ziffern bezeichnen die Farbtemperatur (siehe
Schlüsseltabelle Farbtemperatur
).
Schlüsseltabelle Farbwiedergabestufe
9 Farbwiedergabestufe 1A (Ra 90-100)
8 Farbwiedergabestufe 1B (Ra 80-89)
7 Farbwiedergabestufe 2A (Ra 70-79)
6 Farbwiedergabestufe 2B (Ra 60-69)
5 Farbwiedergabestufe 3 (Ra 50-59)
4 Farbwiedergabestufe 3 (Ra 40-49)
Schlüsseltabelle Farbtemperatur
27 Warmwhite Comfort 2700 K
30 Warmwhite 3000 K
35 White 3500 K
40 Coolwhite 4000 K
50 Daylight 5000 K
60 Daylight 6000 K
65 Daylight 6500 K
80 Activia Natural 8000k
Also entspricht eine Röhre mit dem Ra-Wert 955 eine Röhre mit 5500 K (Kelvin). Dies ist ein recht neutrales Licht und verändert Eure Aufnahmen kaum...
Hier einige typische Lichtspektren:
Warmweiß < 3300 K
Neutralweiß 3300 bis 5300 K
Tageslicht > 5300 K
K = Kelvin
Je höher die Kelvinzahl, desto weißer (und kälter) empfinden wir das Licht.
Manche Aquarianer schwören jedoch auf rötliches Licht (um die Rottöne Ihrer Tiere zu verstärken) oder bläuliches Licht (das z.B. BlueDiamonds oder Kobalt richtiggehend strahlen lässt). In diesem Fall hilft dann nur noch die digitale Nachbearbeitung, um einigermaßen "normale" Bilder präsentieren zu können.
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
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Antwort #4 am:
07-09-2010, 06:21:15 »
Nachbearbeitung
Für die Nachbearbeitung der aufgenommenen Digitalbilder gibt es hunderte Produkte - von der Anfängervariante mit relativ wenig Möglichkeiten bis zur Profilösung. Auch hier gibt es natürlich unterschiedliche Ansätze:
Für den Anfang kann man es auch mit der kostenlosen Software
irfanview
versuchen; damit lassen sich Bilder zuschneiden und skalieren (in der Größe verändern), um sie upload-gerecht aufzubereiten.
Will man dann jedoch den Zuschnitt und ggf. Belichtung und Schärfe (dies gelingt jedoch nur selten) und auch mal den "Rote-Augen-Effekt" korregieren, ist man mit einer kompakten Software bestens bedient. Besonders zu empfehlen ist hier die Software von
ACDSee
. Mit der etwas älteren Version
Power Pack 2009
bestehend aus Foto-Manager und Foto-Studio bekommt man hier eine echt gute und ausgereifte Software mit Bearbeitungs- und Verwaltungsfunktionen (damit man irgendwann auch mal die alten Bilder wiederfindet ;)).
Darüber geht es dann mit der Luxusklasse los. Aktuelle Produkte von
Adobe
oder
Corel
kosten gerne mal über 1.000,- Euro! Mit einer älteren evtl. gebrauchten Version lässt sich hier aber einiges sparen.
Diese Profilösungen bieten dank zahlreicher verfügbarer Filter und Werkzeuge noch weit vielfältigere Möglichkeiten. Als Beispiele seien hier Verfremdungseffekte wie Sepia (alte Schwarz-/Weiß-Aufnahmen), Zeichnungen (Fotos sehen nach Anwendung solcher Filter wie Gemälde aus) und Werkzeuge wie das Freistellen (das Bild vom Hintergrund befreien) genannt. Das geht dann aber schon über die normale Fotografie weit hinaus und ich gehe daher auch nicht näher auf die Software ein. Erwähnt sei aber, dass sich gerade hier im Profi-Segment die Lösungen zur Änderung der Farbwiedergabe (Entfernen der Farbstiche durch unnatürliche Beleuchtung) finden; wer also mit den extremeren Lichtspektren arbeitet und realitätsnahe Bilder möchte, wird sich hier umsehen müssen. Ich persönlich arbeite gerne mit Adobe Fireworks und Photoshop. Es gibt aber auch genügend treue Anhänger der Corel-Software...
Allgemein kann man sagen: Je besser das Ausgangsmaterial ist, desto weniger muss man Nachbearbeiten, um ein schönes, ja vielleicht sogar perfektes Bild seines Aquariums oder seiner Tiere zu erhalten.
Weiter geht es demnächst mit der Kameraauswahl. Schließen möchte ich die Serie dann mit dem Thema Archivierung, Datensicherung und Speichermedien.
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Letzte Änderung: 08-09-2010, 05:57:31 von Norbert Koch
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
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Antwort #5 am:
08-09-2010, 05:57:05 »
Kameraauswahl
Die analoge Fotografie hat zwar auch ihre Reize, ist aber eindeutig auf dem absteigenden Ast. Die Vorteile der digitalen Technik haben einfach überzeugt. Zu Beginn noch teuer und in miserabler Qualität wurden die Kameras immer besser und preiswerter. Heute gibt es gute Einsteigerkameras in der Kompaktklasse schon
ab 80,- Euro
. Wer aber besondere Motive ablichten möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Gerade in der Tier- und im speziellen der Aquarienfotografie gibt es besondere Anforderungen. So reagieren Tiere oftmals scheu auf Blitzlicht; ergo ist eine Einstellmöglichkeit ohne Blitz zu fotografieren von essentieller Bedeutung.
Beleuchten wir nun die verschiedenen Konzepte etwas genauer (eines vorweg: Ich kann hier unmöglich alle Modelle und alle Hersteller erwähnen. Es gibt viele gute Kameras. Unentschlossene sollten sich im Fachhandel beraten lassen. Eine weitere Informationsquelle kann die Webseite
Digitalkameras Vergleiche - Tipps, Kaufberatung und Digitalkamera-Tests
sein.):
Die Kompakten
Die Vorteile liegen auf der Hand: Kleines Gehäuse, gute Bildqualitäten, niedriger Preis.
Auch bei guter Ausstattung kommt man in dieser Klasse
kaum über 350,- Euro
. Dann hat man schon ein fotografisches Highlight in den Händen: Klein, robust, ein (eingebautes) Objektiv mit einem großen Brennweitenbereich, hohe Auflösung der Bilder, vielfache Einstellmöglichkeiten.
Mit einer solchen Kamera lassen sich zweifelohne gute Bilder aufnehmen. Einen Wermutstropfen gibt es in dieser Klasse allerings: Es werden äußerst selten Modelle mit lichtstarken Objektiven (nicht zuletzt wegen der kompakten Bauform) angeboten.
Gute Hersteller sind in diesem Segment Canon, Fuji, Nikon, Panasonic, Sony und Zeiss.
Ein Einsteigermodell wie z.B. die
Canon Ixus 105
erfüllt die Mindestanforderungen für die Aquarienfotografie und ist
ab etwa 120,- Euro
zu haben. Erwähnt seien hier auch noch die
Fuji FINEPIX J 50
und die
Nikon Coolpix S3000
; es gibt aber noch viele andere gute Einsteigermodelle.
Im mittleren Preissegment bewegen sich Modelle wie z.B. die
Canon Ixus 300 HS
, die
Fuji FINEPIX F200 EXR
, die
Fuji FINEPIX S2000HD
, die
Nikon Coolpix P6000
,die
Nikon Coolpix S8000
; dies sind nur einige Beispiele der Mittelklasse. Alles durchweg gute Kameras
ab etwa 150,- Euro
.
Und in der kompakten Oberklasse spielen die
Canon Ixus 1000 HS
, die
Fuji FINEPIX S8000fd
, die
Fuji FINEPIX Real 3D W1
und noch einige weitere Modelle eine große Rolle; wobei die Fuji 3D-Kamera ein Alleinstellungsmerkmal hat: Eben die 3D-Aufnahmetechnologie.
Die Wechselobjektiv-Technologie
Spiegelreflex
Spiegelreflexkameras sind wohl die verbreitetsten Kameras im Segment der Wechselobjektivkameras - und das zurecht! Bewährte Technik, extreme Flexibilität und mittlerweile auch recht preiswert. Wer sich für eine Kamera der beiden Marktführer
Canon
oder
Nikon
hat eine enorme Bandbreite an Modellen; preiswerte Einsteigerkits
ab etwa 450,- Euro
mit Objektiv/en bis hin zu professionellen HighEnd-Kameras für mehrere tausend Euro. Ein weiterer Vorteil sich für ein Modell der beiden Hersteller zu entscheiden, sind die Objektive von Fremdhersteller wie
Sigma
,
Tamron
oder
Tokina
. Diese Hersteller bieten für die Bajonett-Systeme der großen Hersteller preiswerte und gute Objektive an. Es muss nicht immer das in der Regel teure Objektiv des Kameraherstellers sein!
NEX bzw. Exmor APS
Vor einigen Monaten hat
Sony
das interessante neuartige Konzept der NEX-Kameras eingeführt. Es sind quasi "Spiegelreflexkameras ohne Spiegel". Das erlaubt eine äußerst kompakte Bauweise, wobei die Objektive oftmals größer als die Kamera-Bodys sind. Noch gibt es wenige Objektive und die ersten beiden Kameras bieten noch keine größeren Einstellmöglichkeiten. Ich bin mir aber sicher, dass sich andere Hersteller anschließen werden und diese Technologie schon bald den Siegeszug über die Spiegelreflex-Technologie antreten wird. Für das derzeitige Spitzenmodell NEX-5 werden je nach mitgeliefertem Objektiv
ab 599,- Euro
aufgerufen.
Mittelformat
Etwas exotisch und wohl eher was für Modefotografen und Künstler sind die Mittelformatkameras. Ohne Stativ geht hier quasi nichts. Für unser Vorhaben "Aquarienfotografie" spielen sie keine Rolle. Erwähnt sei hier der Vollständigkeit wegen der Marktführer
Haselblad
.
Es folgen noch Objektiv-Tipps für Spiegelreflex-Kameras. Schließen möchte ich die Serie dann mit dem Thema Archivierung, Datensicherung und Speichermedien und einer kurzen Zusammenfassung.
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Letzte Änderung: 08-09-2010, 06:55:30 von Norbert Koch
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
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Antwort #6 am:
09-09-2010, 07:31:25 »
(Wechsel)-Objektive
Hat man eine Kamera, die Wechselobjektive zulässt, stiegt natürlich die Flexibilität. Die größte Auswahl an Objektiven haben die Besitzer einer Spiegelreflexkamera. Hier gibt es für fast jeden denkbaren Anwendungsbereich das passende Objektiv. Man unterscheidet in Festbrennweiten und Zoomobjektive.
Festbrennweiten
Die Festbrennweiten bieten in der Regel die höchstmögliche Lichtstärke und sind optisch nahezu unschlagbar!
Weitwinkelobjektive
Als Weitwinkel bezeichnet man ein Objektiv mit einer Brennweite von weniger als 50 mm. Superweitwinkelobjektive (wegen der verzerrten Darstellung auch Fischauge genannt) sind Objektive zwischen 8 und 16 mm. Spezielle Weitwinkelobjektive benötigt man in der Aquarienfotografie nicht; die sind eher etwas für Architekturbilder, o.ä.
Normalobjektive
Als Normalobjektiv bezeichnet man eine Objektiv mit einer Brennweite von 50 mm. Der Vorteil der Normalobjektive liegt i.d.R in der hohen Lichtstärke. Hier gibt es sogar Modelle mit einer kleinsten Blende von 1,0!!!
Teleobjektive
Ein Teleobjektiv ist alles mit einer Brennweite über 50mm. Superteleobjektive haben sogar Brennweiten von 600 bis 1200 mm! Auch Teleobjektive benötigen wir für unsere Zwecke eher nicht.
Makroobjektive
Als Makroobjektiv bezeichnet man Objektive, die eine geringe Distanz zum Motiv zulassen (teilweise ab 20 cm). Dadurch lassen sich beeindruckende Detailaufnahmen erstellen.
Portraitobjektive
Ein Portraitobjektiv hat eine Brennweite von 85 mm. Damit lassen sich Menschen hervorragend "porträtieren". Durch die Brennweite entsteht häufig eine geringe Tiefenschärfe, was dem Portrait eine intensivere Wirkung verleiht.
Tilt- and Shift-Objektive
Das sind (relativ teure) Spezialobjektive für die verzerrungsfreie Aufnahme von Motiven, an die man nicht direkt von vorne bzw. der Mitte rankommt. Ein klassisches Beispiel: Wer einmal ein Kirche oder einen Dom vom Vorplatz fotografiert hat, merkt, dass die Türme "schief" aussehen. Diese Neigung des Motivs durch den zu tiefen Aufnahmewinkel kann man mittels Rändelrädchen, die die Linsen im Objektiv kippen bzw. neigen ausgleichen. Auch nicht wirklich ein Objektiv für die Aquarienfotografie.
Zoomobjektive
Variabel und vielseitig gehen Zoomobjektive leider immer zu Lasten der Blende (Lichtstärke) und bei billigeren Objektiven leider auch allzuoft auf Kosten der Bildqualität. Wer die Wahl hat (und es sich leisten kann) sollte ein Modell mit möglichst vielen Linsen verwenden, da dies eine bessere Bildqualität ergibt. Allerdings hat das seinen Preis (im wörtlichen Sinne, als auch was das Gewicht des Objektivs betrifft). Es gibt Zoomobjektive mit einer festen kleinsten Blende (also für jeden Bereich z.B. f2,8) und einer variablen Blende (z.B. f3,5 bis f5,6). Die Variante mit einer festen kleinsten Blende ist der variablen vorzuziehen. Hat man z.B. die Wahl (bei gleicher Brennweite) zwischen einer Blende von f4,0 und einer von f3,5 bis f5,6 sollte man - wenn es der Geldbeutel hergibt, die feste Blende bevorzugen.
Weitwinkel-Zoom
Ein Weitwinkel-Zoom ist ein Objektiv mit variabler Brennweite, das auch den Bereich unter 50 mm Brennweite abdeckt. Beispiel: 24 - 70 mm.
Tele-Zoom
Ein Tele-Zoom ist ein Objektiv, dass den Bereich ab 50 mm bietet. Beispiel: 70 - 210 mm.
Reise-Zoom
Man spricht von einem Reise- oder Universalzoom, wenn es vom Weitwinkel bis zum Tele alle Bereiche abdeckt. Beispiel: 24 - 300 mm. Praktisch für die Reise, da man für alle Eventualitäten die geeignete Brennweite immer dabei hat.
Für unsere Zwecke am interessantesten sind die Weitwinkel- bzw. Standardzoomobjektive mit einem Bereich von 24 - 70 mm und evtl. ein Makroobjektiv.
Es gibt viele Kameras als "Kit" mit einem oder mehreren Objektiven. Kit-Objektive sind preiswert und reichen für die ersten Ansprüche aus. Sie erreichen aber selten bis nie die Qualität hochwertiger Objektive.
Ich selbst habe mich (weil ich immer weniger Kundenaufträge für Webseiten fotografiere) von einem Großteil meiner hochwertigen Objektive getrennt als ich meine neue Kamera - ein Canon EOS 500D gekauft habe. Ich habe mich für das große Kit entschieden. Darin enthalten war der Body, ein EF-S 18 - 55 mm 1:3,5-5,6 IS und ein EF-S 55 - 210 mm 1:4-5,6 Objektiv. Daneben besitze ich noch das Makroobjektiv EF 100 mm 1:2,8, einen Systemblitz von Canon, einen Batteriegriff und ein Cullmann-Stativ. Evtl. lege ich mir für den Urlaub noch ein Reisezoom zu (
=&tx_keproducts_pi6[vc]=false&tx_keproducts_pi6[sp]=false]Tamron AF 18-270 mm
).
Diese Ausrüstung genügt für den "normalen" Fotoalltag und auch höhere Ansprüche durchaus. Wenn man sich nicht spezialisiert, kann man so für bezahlbares Geld eine gute Ausrüstung sein eigen nennen.
Und noch ein Tipp: Oftmals bekommt man bei ebay preiswert ein gutes Objektiv. Öfters mal reinschauen lohnt sich. Bevor ich etwas Hochwertiges kaufe, schaue ich immer bei
ebay.de
, bei
guenstiger.de
und
billiger.de
nach.
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
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Antwort #7 am:
10-09-2010, 06:16:16 »
Archivierung, Datensicherung und Speichermedien
Mit der zunehmenden Vergrößerung der Auflösung (12 Megapixel sind inzwischen fast schon die Untergrenze), werden die Bilddateien natürlich auch immer größer. So sind 6 MB pro Bild durchaus normal geworden. Dieser enorme Datenvorrat, der sich da mit der digitalen Fotografie anhäuft, will natürlich auch bewältigt werden. Der PC oder das Notebook selbst ist da nicht mehr wirklich das Problem, denn die meisten Geräte sind mit Festplatten mit 250 GB oder mehr ausgestattet. Nein, das richtige Speichern geht bereits vor dem Computer los: In der Kamera!
Zunächst einmal gibt es je nach Modell unterschiedliche Speichermedien: Am Verbreitetsten dürften wohl die SD (SecureDigital) bzw. SDHC und MicroSD-Karten sein. Ältere Modelle arbeiten auch noch mit CF-Speicherkarten (CompactFlash) - meistens der Klasse II. Sony geht eigene Wege mit dem MS-Format (MemoryStick). Dann gibt / gab es da noch die MMC (MultimediaCard), die SM (SmartMedia) und das xD-Picture Card-Format, die jedoch kaum noch auf dem Markt vertreten sind. Eine umfangreiche Übersicht und weitere Informationen hierzu gibt es bei
Wikipedia
.
Bei den Speicherkarten auch Flash Cards genannt werden die Daten elektronisch gespeichert. Es gibt keine beweglichen Teile und dementsprechend kaum Verschleiß. Die Schreibzyklen der Karten sind so gesteuert, dass immer wieder andere Bereiche der Chips genutzt werden, um eine gleichmäßige und langlebige Nutzung zu ermöglichen. Dadurch altern die Chips langsamer und mehrere 10.000 Schreibzyklen sind heutzutage kein Problem. In der Regel überleben die Karten die Kameras; meistens nützt einem das jedoch wenig, denn oftmals gibt es bis zum nächsten Kameramodell auch wieder neue Formate und vor allem größere Karten. So kann man für den Hobbyfotografen eine Lebensdauer von 5 Jahren voraussetzen.
Für den Einsatz der Kamera empfehle ich mehrere gleichgroße Speicherkarten zu verwenden; so lässt sich auch ein Urlaub mit vielen Motiven problemlos "durchstehen". Wichtig ist das Berücksichtigen der Schreibgeschwindigkeit der Kamera; gerade bei den Spiegelreflexkameras lohnen sich schnellere Speicherkarten, damit diese mit der Kamera mithalten können. Spart man hier am falschen Ende kann es durchaus vorkommen, dass man warten muss, bis man wieder auslösen kann.
Von der Speicherkarte zum Computer muss der Weg nicht zwangsläufig über das oftmals mit der Kamera gelieferte USB-Kabel gehen. Es gibt verschiedene Kartenlesegeräte. Manche Computer haben diese bereits integriert, andere kann man z.B. mit einem
Combigerät
umrüsten. Oder man verwendet ein
externes Gerät
mit USB-Anschluss. Für den Urlaub kann ein sogenannter
Image-Tank
Sinn machen - oder man nimmt sein Notebook mit.
Haben die Bilder erstmal auf dem Computer ihren Platz gefunden, sollte man entscheiden, was einem wichtig ist:
Die volle Datei- und Bildgröße, weil man später vielleicht einmal Ausschnitte vergrößern oder sich ein Poster drucken lassen möchte, oder reicht eine kleiner gerechnete und komprimierte Form, weil man die Bilder nur fürs Internet verwenden will. Auch auszusortieren lohnt sich: Bei mir fliegen unscharfe und zu dunkle oder verrauschte Bilder gleich weg. Diese Bilder gilt es vernünftig zu archivieren. Dabei kann eine Ordnerstruktur helfen, bei der man z.B. einen übergeordneten Ordner (z.B. Diskusaquarium Wohnzimmer) und darunter dann entweder nach Motiven (z.B. Pigeon Blood) oder Datum (z.b: 2010-08-28 - dieses Format macht Sinn, weil dadurch die Sortierung nach Datum klappt) Ordner anlegt. Mit der Zeit kann aber auch eine solche Struktur unübersichtlich werden! Dann helfen Programme zur Verwaltung der Bilderflut weiter. Erwähnt seien hier:
ACDSee
für den PC und
Adobe Photoshop Lightroom 3 Deutsch
für den PC und Mac und
iPhoto aus dem iLife-Paket
für den Mac. Mit dieser Software kann man Bilder verwalten, teilweise multimediale Diashows erstellen und (zumindest in geringem Umfang, die Bilder nachbearbeiten.
Doch die Bilder auf dem PC sind noch lange nicht sicher! Wer kennt ihn nicht: Der Absturz. Manchmal nur ein Softwareproblem; was jedoch, wenn die Festplatte defekt ist (z.B. durch eine Überspannung oder einen "Head-Crash")? Dann sind die enthaltenen Daten oftmals nicht mehr zu retten. Deshalb sollte man sich beizeiten Gedanken über eine vernünftige Sicherrungsstrategie (nicht nur für sie Bilder) machen!
Eine externe Festplatte eignet sich hierfür hervorragend. Es gibt
preiswerte Modelle mit 500 GB
bereits unter 70,- Euro. Bei denen muss man sich jedoch selbst um die Sicherung kümmern. Eine alternative sind
Festplatten mit OneTouch-Datensicherungsfunktion
. Für Mac-User besonders empfehlenswert ist die
Time Capsule mit 1 TB
und für Windows-Nutzer ist der
Home-Server
eine feine Sache.
Als zusätzliche Sicherung kann das Brennen auf CD / DVD oder BlueRay dienen. Als alleiniges Sicherungsmedium eignen sich diese Datenträger NICHT! Die Scheiben sind nicht UV-beständig und altern. So kann man davon ausgehen, dass eine selbstgebrannte CD oder DVD spätestens nach 10 Jahren nicht mehr fehlerfrei lesbar ist. Daher: Um "mal schnell" eine Sicherung zu machen oder die Bilder an Freunde weiterzugeben, sind sie ok, aber nicht für die dauerhafte Archivierung.
Zum Abschluss gibt es demnächst noch eine Zusammenfassung...
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Norbert (Freunde nennen mich
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Re:Tipps zur Aquarienfotografie
«
Antwort #8 am:
12-09-2010, 15:44:10 »
Zusammenfassung
Die (digitale) Aquarienfotografie ist gar nicht so schwierig! Es gilt nur einige Dinge zu beachten:
Möglicht den Raum abdunkeln um Spiegelungen im Glas zu vermeiden.
Eine Kamera mit abschaltbarem Blitz verwenden.
Es muss auch nicht teuer sein, wenn man schöne Bilder haben möchte. Gute Kameras in der Kompaktklasse bekommt man schon ab 150,- Euro.
Wer es etwas professioneller möchte und noch beeindruckender Bilder aufnehmen will, sollte zu digitalen Spiegelreflexkameras greifen. Durch die vielfältigen Einstellmöglichkeiten und eine enorme Auswahl an Wechselobjektiven gelingen mit dieser Technik superbe Aufnahmen.
Möglichst so fotografieren, dass eine Nachbearbeitung unnötig wird.
Beim Abspeichern überlegen, in welcher Qualität das Bild später einmal verwendet werden soll. Für die Veröffentlichung im Internet reichen Größen von etwa 1000 Pixel gewöhnlich aus. Für die Diaschow am Flachbildschirm im Wohnzimmer sollte man 2.600 Pixel wählen und wenn man evtl. mal ein hochwertiges Poster drucken lassen möchte, sollte man das Bild in Originalqualität abspeichern.
Nach dem Abspeichern die Sicherung der unwiederbringlichen Bilddaten nicht vergessen! Externe Festplatten sind hier (derzeit) die erste Wahl. Entweder auf einer
einfachen Festplatte
, oder auf einem
Windows Home-Server
sind die Daten in guten Händen. MacUser sollten zur
Time Capsule
greifen. Diese unterstützt die inkrementelle Datensicherung mit dem Mac OS X-Bordmittel TimeMachine. So hat man lange Freude an den schönen Bildern.
Und ab und zu mal die älteren Bilder anzuschauen lohnt sich: Oftmals erkennt man das Wachstum im direkten Vergleich mit älteren Bildern am Besten! ;)
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Ditmar
Orinoco Altum und Diskus
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Allzeit genug Wasser im Aquarium
Re:Tipps zur Aquarienfotografie
«
Antwort #9 am:
13-11-2010, 16:06:32 »
Danke Nobby
Für die Zusammenfassung der wesentlichen Merkmale der Aquariumfotographie.
Ich habe nun eine für deine Verhältnisse eine Super Ausstattung und trotzdem braucht man neben der Geduld schon etwas mehr Verständnis für
die Technik. Begriffe wie Blendwerte ( Kleiner Blendwert heißt große Blende oder umgekehrt ) oder Verschlusszeit , Fokus , Brennweite .....
müssen erst verinnerlicht werden bevor ich bewusst gute Bilder mache ansonsten ist es Glücksache.
Aber du hast natürlich recht wenn du sagst es kostet ja nichts wie nur Zeit.
Trotzdem Super Bericht und dein geplanter Workshop. Leider ist es für mich etwas weit weg.
Meine Ausrüstung:
Canon EOS 7D , Objektiv 30er Brennweite mit 1.4 Blende und 18 - 250 Brennweite mit 3.5 - 6.3 Blende ( Reiseobjektiv )
Für eine Handvoll guter Bilder hab auch ich Hundert Bilder gebraucht. ( Vielleicht ist auch mein Anspruch zu hoch ? )
PS: Gratulation für dein Forum: Vielleicht treffen wir uns mal bei einer deiner legendären Treffen im Südwesten.
Gespeichert
Gruß Ditmar
Becken 200x80/70x60, Back to Nature Amazonas,
Orinoco Altum, L134, L46, Dornaugen, Sterbai, Golden Nugget, Sturisoma, RHG's
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Tipps zur Aquarienfotografie
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