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Thema: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen  (Gelesen 10309 mal)

Offline Hobby

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Hallo Forum,
Ich möchte in meinen Beitrag über meine Erfahrungen zur Gestaltung eines Diskusbecken mit Bepflanzung berichten.
Wie Ihr aus meiner Beitragsübersicht entnehmen könnt, habe ich mich im Beitrag
" Jürgen`s neugestaltetes Becken"
mit der Gestaltung meines Becken beschäftigt und die Stufen der Entwicklung nachvollziehbar  geschildert.
Anliegen meines heutigen Beitrag soll es sein eine Empfehlung, basierend auf den hieraus gewonnenen Erfahrungen, zur Einrichtung eines Pflanzenbecken für Diskusfische zu geben.
Vorab einige technische Details zum Becken:
Maße: 125*50*60
Bodengrund: Quarzsand weiß mit einer Korngröße von 0,7-1,2 mm  Beleuchtung:                           
1 Balken  T 8
2 Röhren a 36 Watt mit den Farben:
Amazonas Day -3000 Kellwin (hinten)
Spezial Plant -3000 Kelwin (vorne)
Wasserwerte und Ph-Wert sind identisch mit den letzten Daten im Artikel.
Es erfolgte lediglich eine Umstellung in der Düngung auf Flüssigdünger, bedingt durch den Dauereinsatz eines UV-Klärer,
als Flüssigdünger verwende ich:
Micro Basic Eisenvolldünger
Micro Basic Kalium
Micro Spezial Flowgrow.
Diese Umstellung erfolgte auf der Grundlage dieses interessanten Artikels:

http://aquascaping.flowgrow.de/item/191-der-weg-zum-optimalen-d%EF%BF%BDngesystem


Ein Diskusbecken stellt einige Anforderungen an die Planung der Bepflanzung, die in der Berücksichtigung des ausreichenden Schwimmraumes für die Fische, der hohen Temperatur und dem hohen Anfall an Nährstoffen zu sehen sind.
Durch die Fische und deren Fütterung fallen hohe Mengen an Nitrat und Phosphat an, die gleichzeitig für unsere Pflanzen aber auch Algen eine wichtige Nahrungsgrundlage sind.
Nur für unsere Fische bilden selbige im steigenden Maße eine Belastung.
Dies bedeutet, dass man bei der Auswahl der Pflanzen sein Augenmerk auf Stengelpflanzen legen sollte, denn diese beziehen ihren Nährstoffbedarf hauptsächlich über das Blattwerk, während sich andere Arten, ich nenne sie mal Wurzelpflanzen, hauptsächlich über das Wurzelwerk ernähren. Zu letzteren Gruppe gehören Echinodorus (Schwertpflanzen), Cryptochorynen (Wasserkelche) und Aponogeton (Wasserähren) um nur die Gängisten zu nennen.
Aus diesen objektiven Zwängen heraus haben sich nach vielfälltigen Gestaltungsvarianten bei mir folgende Pflanzen für den Einsatz in einem Diskusbecken empfohlen:
Hygropphila polysperma ( indischer Wasserfreund)
Hygrophilia polysperma Rosanervig (plege ich zur Zeit)
Heteranthera zosterfolia (Seegrasblättriges Trugkörbchen)
Ludwigia repens "Rubin" (Rubin Ludwigie)
Cabomba caroliniana (Karolina-Haarnixe)
Limnophila sessiliflora ( Blütenstielloser Sumpffreund)
Echinodorus bleherae (Große Amazonas-Schwertpflanze)
Echinodorus Altlandsberg
Aponogeton crispus rot (Krauses Wasserähre rot)
aufgebunden kultiviere ich:
Anubis bateri nana (Zwergspeerblatt)
Taxiphyllum sp. spiky (Spiky-Moos)
Schwerpunkt meiner Auswahl bildeten die farbliche Gestaltung der einzelnen Pflanzen, ihre Blattform und -,farbe sowie ihre Aufgabe zum Abbau der überzähligen Närstoffe im Becken.
Als ebenso tauglich, wie auch empfehlenswert, jedoch nicht mehr in mein Konzept passend, haben sich folgende Arten bewährt und können mit in die Auswahl und Gestaltung einbezogen werden.
Ammannia gracilis (Große Cognacpflanze)
Hydrocotyle leucocephala (Brasilianischer Wassernabel)
Alternanthera reineckii "Purple" (Breitblättriges Papageienblatt)

Wer den Boden bepflanzen möchte, der findet in meinen o.g. Artikel einige sehr interessante Bodendecker, die ich aber mittlerweile wieder entfernt habe. Auch die verschiedenen Cryptocorynenarten mussten weichen,sind jedoch für einen Einsatz zu empfehlen.
Es könnte jetzt die Frage nach der Vallisneria (Wasserschraube) auftauchen.
Ich habe die
Vallisneria gigantea (Riesensumpfschraube)
Vallisneria americana (Amerikanische Sumpfschraube)
gehältert.
Diese Arten wuchsen im Becken mit einem Kiesbodengrund, Korngröße 3-5mm, ausgezeichnet, da sie nach meiner Erfahrung einen sehr mulmigen Untergrund brauchen.Im Becken mit Quarzsand dümpelten sie vor sich hin und wollten nicht mehr wachsen.Wahrscheinlich fehlte der konstante Zutrag von Nährstoffen im Quarzsand, welcher nichts durchliess.
Die Vallienerien bedeckten im 1.Loyaut des Becken die Wasseroberfläche sehr schnell komplett, dunkelten das Becken ab und behinderten eine Oberflächenbewegung des Wasser.
Aus diesen Grunde hat diese Pflanzengruppe keinen Platz mehr in meiner Konzeption erhalten.


Soweit mein erster Teil.
Im zweitenTeil werde ich an Hand von Bildern meine Darlegungen hinterlegen.







Offline Armin C.

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #1 am: 04-03-2014, 15:29:57 »
Hallo Jürgen,

schöner Bericht  :good:

... freue mich schon auf Teil 2 ... mit Bildern ...  :cheese:
... Gruß Armin

je mehr man weiß, desto mehr weiß man, was man nicht weiß!
 

Offline Hobby

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Hallo All,
nach vielfälltigen Gestaltungsvarianten und Erprobung einiger Pflanzenarten auf deren Eignung für mein Vorhaben habe ich mir ein Konzept erstellt.
Zielstellung waren 4 Schwerpunkte:

1.  Abbau der Nitrat-, und Phosphatbelastung des Aquarienwasser durch Wasserpflanzen
2.  Schaffung einer Deckung für die Diskus nach oben, begrenzt auf einen Abschnitt, und gleichzeitige Dämmung des Lichteinfall.
3.  Farbliche und optische Gestaltung der Bepflanzung für ein optimales Schaubecken im Wohnbereich
4.  Einfaches händeln bei der Pflanzenpflege, was bedeutet, dass die Auswahl auf einfach zu pflegende Pflanzen beschränkt bleibt. Nur diese Beschränkung habe ich nicht lange ausgehalten,   denn der Drang und die Sucht nach Herausforderungen kam ganz schnell als das 1.Loyaut sich bewährte.

Die Auswahl der Pflanzen fiel auf die im 1.Teil beschriebenen und so sieht das Ergebniss in der Gesamtansicht aus. (siehe Bild 1/2)

Die Echinodorus blaherae habe ich erheblich gestutzt, denn sie hatte im Anzuchtbecken  stark ausgelegt und die Echionodorus Altlandsberg ist meine Seniorin. Diese Mutterpflanze habe ich seit 2009, sie wechselte von einem Becken in das andere ond schenkte mir schon viele Ableger.

Auch die Ludwigia repens "Rubin" musste in der Kürzungsorgie etwas dran glauben, aber sie hat noch nicht die Endphase der Gestaltung erreicht. Die Stiele werden demnächst auf der Hälfte gekürzt und im Ergebnis werden an der Schnittstelle des Stieles 2 neue Treibe wachsen und somit ein dichteres Pflanzenbild ergeben.(Bilder 3/4)

Die Heteranthera zosterifolia ist einer meiner Favoriten. Diese Pflanze wächst bei guten Bedingungen sehr schnell und hat eine wunderbare Optik. Ihre Blattkronen schieben sich an verschiedenen Stellen des Stengel heraus und bilden einen herrlichen Blickfang.
Vermehren kann man sie durch Abtrennen der Triespitzen und diese nur einpflanzen.(Bilder 5-7)

Auf dem Bild 8 ist im linken Bereich die Hygropila polysperma-Rosanervig zu sehen. Eine sehr lichthunrige Pflanze, welche dann rosafarbene Nervenbahnen auf der Blattoberseite ausbildet. Auf dem Bild ist die beginnende Ausfärbung zu erkennen.Diese Pflanze ist nach meinen gewonnenen Erfahrungen nicht so schnellwüchsig wie unten genannte.

Ich würde Anfängern die Hygrophila polisperma anraten, denn sie ist absolut leicht zu kultivieren und enorm wuchsfreudig.Siehe hierzu unter meine Bilder Seite 1 Bilder 5/10.

Im rechten Bereich des Bild 8 ist die Proserpinaca palustris ` Cuba´ zu sehen eine sehr interessante aber auch lichthunrige Pflanze. Ich musste sie aus diesen Becken am Anfang entnehmen, da sie nicht gewachsen ist. Erst im 54 Literbecken und direkter Beleuchtung kam der Wachstumsschub und ich konnte sie jetzt umsetzen. Sie entwickelt neben der interessanten Blattform, ein attraktives rot und wird dann im Kontrast zur grün/ roten Hygrophila stehen.

Und nun möchte ich zu meinen Favoriten 2 und 3 kommen.
Die Limnophila sessiliflora eine anspruchslose, schnellwüchsige,robuste Pflanze, welche bei Zugabe eines Eisendünger und Micronährstoffen eine attraktive rötliche Färbung der Triebspitzen entwickelt. (Bild 9-12).
Ich habe die Pflanzung mit Cabomba caroliniana gemischt und bekomme somit ein schönes Farbspiel zum satten Grün der Cabomba.
Auf den Bilder kann man schön sehen welches Ausmass diese Pflanzen erreicht haben, wie sich Seitentriebe bilden und ein gewünschtes Längenwachtum vorhanden ist.

Die aufgebundenen Pflanzen,Taxiphyllum sp. spiky und Anubias barteri nana, sind im Bild 2 mit zu sehen. Das Moos wächst enorm und muss häufig entkernt werden. Bei der Anubias greife ich überhaupt nicht ordnent ein und es hat sich ein großer Ballen seit 5 Jahren gebildet.

Zu den im ersten Artikel erwähnten Pflanzen(Ammannia gracilis,Hydrocatyle leucocephala und Alterathera reineckii), welche keine Berücksichtigung im 2.Loyaut fanden, schaut bitte in "meine Bilder".( Bilder 5 und 7)

Ihr seht es kann Spaß machen ein Diskusbecken mit Pflanzen zu betreiben, wobei ich in keiner Weise für mich in Anspruch nehme ein Fachmann in bezug der Pflanzenpflege zu sein, sondern nur mein Hobby als ganz normaler Laie, unter Beachtung einiger Grundlagen, betreibe.

Ich möchte in diesen Zusammenhang noch kurz eine Beobachtung schildern, die mir beim Zusammenstellen der Bilder für diesen Beitrag ins Auge gefallen ist.
Es betrifft die Farben unserer Fische unter den unterschiedlichsten Pflanzen/Lichtverhälnissen.
Schaut einmal auf die Bilder 13/14, hier kann man u.a. noch gut das Anfangsstadium der Limnophila sehen, und dann auf die Bilder 15-17.
Dies soll aber die Grundlage für ein neues Thema bilden! Deshalb bitte nicht dazu posten sondern nur betrachten und Gedanken speichern.


« Letzte Änderung: 05-03-2014, 17:25:15 von Hobby »
 

Offline Tommi 05

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #3 am: 05-03-2014, 18:19:40 »
Hallo Jürgen,
ganz grosses Kino. Super Bericht.

Thomas
Tu Niemanden etwas Gutes, dann passiert Dir nichts Böses.
 

Offline Norbert Koch

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #4 am: 05-03-2014, 18:37:09 »
Hallo Jürgen,

toller Thread, tolle Bilder, tolles Becken! :jury:

Ich hoffe meine Frage(n) stören Dich hier nicht! Du schreibst, dass Du Lust auf anspruchsvollere Pflanzen bekommen hast. Außerdem ist die Pflanzenmasse in Deinem Aquarium beachtlich.

Wie sieht Deine Beleuchtung aus?
Düngst Du (ich bin mir recht sicher, da Du ja zumindest von FE schreibst), wenn ja, wie oft, was und wie viel?
Arbeitest Du mit zusätzlicher CO2-Gabe?

Es freut mich immer wieder sehr, wenn man Aquarien sieht, in denen gesunde Diskusfische und schöne Pflanzen zusammen funktionieren! :good:
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Ditmar

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #5 am: 05-03-2014, 19:18:16 »
Hallo Jürgen

Ich als bekennender Purist muss dir meinen höchsten Respekt bekunden für deine tolle Arbeit. :good:
Seit Olli , Sash , Holger und Rue habe ich kein Diskusbecken mehr mit Pflanzen gesehen das man meinem empfinden nach auch so nennen kann. :weiterso:
« Letzte Änderung: 06-03-2014, 17:51:23 von Ditmar »
Gruß Ditmar
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Offline Diskus&Koi Heribert

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #6 am: 06-03-2014, 00:17:01 »
Hallo Jürgen,

ein schöner Bericht.
Den richtigen Spagat zwischen Fische und Pflanzen dürftest Du langsam finden. :super:
Nur auf die richtige Düngung weiterhin aufpassen und da bist Du bei Flowgrow super aufgehoben.
Vor allem auf das Verhältnis von  N&P. :zwinker:
Grüße Heribert

Ich wünsche viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Einsichten! (Maybrit Illner)

Wer viel misst, misst viel Mist...
Nur wer viel Mist gemessen hat, lernt, wie er mit wenigen Messungen das Entscheidende misst.

Weil Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
 

Offline Norbert Koch

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #7 am: 06-03-2014, 07:23:55 »
Hallo Jürgen,

kleiner Nachtrag:
Mit Düngen meinte ich nun nicht die Mikronährstoffe; die hast Du ha schon aufgelistet...
Mich interessiert, ob Dein Tierbestand bzw. der Nährstoffeintrag durch die Fütterung ausreicht, um genügend Makronährstoffe für die Pflanzen zu erzeugen.

Und bei der Beleuchtung interessiert mich die Dauer und ob Du eine Pause einlegst. Die gängige Theorie der Flowgrow'ler besagt ja, dass Beleuchtungszeiten länger als 6 Stunden am Stück die Pflanzen stressen...
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Hobby

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Hallo
Ich erkenne, dass es notwendig ist noch einige Ausführungen zum technischen Equipment und organisatorischen Abläufen zu tätigen,wobei ich auch hierbei nicht mit wissenschaftlichen Begriffen/ Formeln hantieren werde.
Beginnen möchte ich mit der Beleuchtung:
Ich habe seit dem Start dieses Becken einen Balken mit 2 Röhren a 36 Watt T 8 im Einsatz und verwendete hier von Anfang an die
Amazonas Day - 3000 Kelwin im hinteren Sockel
Spezial Plant - 3000 Kelwin im vorderen Sockel
Die Spezial Plant habe ich mit einem Reflektor versehen um nach vorne den Lichteinfall zu minimieren. (Bild 1)

Diese spartanische Beleuchtung, für ein Pflanzenbecken kaum vorstellbar, hatte seine Grundlage in meiner Erfahrung aus den End70/80er Jahren. Mein selbstgeklebtes Diskusbecken mit den Maßen 100*50*50 wurde "nur" von einer Neonröhre weiß/Tageslicht ausgeleuchtet und war mit Echinodoren, Vallisnerien und Kirschblatt-Riesenwasserfreund bepflanzt. Der Bodengrund bestand aus einer 2cm dicken Schicht reinem Lehmboden über welchen eine 2cm dicke Schicht Aqaurienkies eingebracht war. Der Pflanzenbestand wuchs prächtig und musste oft ausgejüngt werden.

Warum dass so war erfahrt ihr in den Schlussfolgerungen.

Außerdem sollten die Diskus kein zu helles Umfeld vorfinden.
Wie man auf den Bildern meiner Startphase erkennen kann, war zu diesen Zeitpunkt ein Pflanzenbecken in der jetzigen Gestaltung noch nicht angedacht.
Der Beleuchtungsrythmus, welchen ich jetzt fahre sieht wie folgt aus:

Einschalten der Beleuchtung um 08.00 Uhr

Abschaltung(Beleuchtungspause) um 11.30 Uhr

Einschaltung nach Beleuchtugspause um 15.00 Uhr

Abschaltung zur Nachtruhe um 20.30 Uhr

Die Beleuchtungdauer beläuft sich in der Summe auf 10.00 Stunden.

Warum habe ich eine Beleuchtungspause eingerichtet?

Vielfach wird selbige empfohlen um eine Algenplage zu beseitigen. , aber dies ist aus meiner Erfahrung heraus nicht realistisch. Die Algen stellen sich schnell auf die veränderten Bedingungen ein und setzen ihre Existenz ungebremst fort. Dies konnte ich an den bei mir reichlich an der Rückwand vorhandenen Pelzalgen nachweisen!

Also müssen die Abläufe im Becken analysiert werden und man stößt sehr schnell auf die Ursache. Unser überdimensioniertes Filtersystem( Bild 2/3 u.5), welches durch seine starke Filterwirkung(Siporax usw.), Auströmung sowie Wasserumwälzung u.a. das vorhandene CO2 ausgespült, Stickstoff, Eisen und Mangan bindet.
Dies bedeutet diese wichtigen Stoffe stehen den Pflanzen, wie auch das Ammonium, nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung. Das heisst, dem Wasser werden die wichtigsten Nährstoffe für unsere Pflanzen entzogen und selbige müssen sich diese über komplizierte chemische Prozesse aus anderen chemischen Verbindungen herauslösen. Jedoch steht das Ergebnis im krassen Widerspruch zum tatsächlichen Bedarf, es liegt eindeutig ein Mangel vor.

Hier setzt jetzt die Bedeutung einer Beleuchtungspause ein. Die Pflanzen assimilieren nicht mehr und erzeugen wieder CO2, die Bodenbakterien können sich erholen und verstärkt  die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung stellen.
Daraus schlussfolgern wir aber auch, das eine sogenannte Stoßdüngung mit Spurenelementen immer angeraten ist und zweifelsfrei zu einen besseren Wachstum führt.
Hierzu möchte ich noch einmal auf den Link in Teil 1 verweisen.

Auch der Einsatz eines UV-Klärer führt zu einem objektiven Mangel an den dringend benötigten wichtigen Chelatoren, welche u.a. das Eisen in der notwendigen Lösung halten.

Jetzt wird auch das Argument , wie von Norbert erwähnt, schlüssig, das die durchgehende Beleuchtung eines Becken die Pflanzen stresst und zerstört.

Zusammenfassend kann man einschätzen, das die Beleuchtungspause den Pflanzen die Chance gibt sich zu erholen und den Algen dann, nach Wiederbeginn der Beleuchtung ,ohne große Anstrengung, die Nährstoffe abnehmen kann.
Nun ist auch meine Frage beantwortet, warum wuchsen meine Pflanzen bei 12 stündiger Beleuchtung früher so gut und Algen ein Fremdwort waren?
.Weil ich keine exzessive Filterung hatte!

Eingehend auf Norbert´s Frage ob der Nährstoffeintrag durch Tier und Futter ausreicht bedeutet dies ein klares" Nein". Der Bedarf kann, bei einem Pflanzenbecken, aus den geschilderten Zusammenhängen allein nicht gedeckt werden!

Neben der Stoßdüngung, die nach Wasserwechsel mit allen Komponenten erfolgt, wiederhole ich die zusätzliche Düngung mit Micro Basic Eisendünger am 4. Tag nach Wasserwechsel. Wasserwechsel erfolgt bei mir immer Mittwoch und beträgt ca. 50%.

Außerdem habe ich seit Mai 2011, nachzulesen im eingangs genannten Thread, eine CO2-Anlage am laufen ( Bild 5/6). Ich habe sie lediglich ein wenig umgebaut und benutze jetzt JBL-Komponenten.
Hier werden folgende Schaltkomponenten, die über die programierbare Steuerleiste (Bild 3) geschaltet werden, vollzogen:

Einschaltung: 07.30 Uhr -eine halbe Stunde vor Einschaltung der Beleuchtung, dadurch kann sich das Wasser mit CO2, welches in der Nacht durch einen doppelten Sprudler ausgetrieben wurde, wieder anreichern.

Abschaltung: 20.00 Uhr

Zuschaltung der Luftpumpe: 19.30 Uhr

Abschaltung der Luftpumpe: 07.30 Uhr

Die alte Konstruktion musste einem größeren UV-Klärer weichen.  Alle Fragen zu CO2 werden in dem Artikel "Jürgens ..." beantwortet und ich halte mich dankenswerter Weise noch heute an die guten Ratschläge von Olli.

CO2, und dass sei  hier nocheinmal  deutlich ausgesprochen, dient nicht zur Regulierung des PH-Wertes, sondern ist ein lebenswichtiges Element zur Pflanzenernährung. Der Effekt des PH-Wertes ist ein " Nebenprodukt". Aber dies ist schon wieder ein anderes Thema.


Unterstüzende Literatur zum Thema:

Hanns-J.Krause   " Aquarienwasser"- erschienen im bede Verlag
Hanns-J.Krause   "Aquarientechnik"-               ebenda
Martin Sander     "Aquarientechnik"  - erschienen bei Ulmer



 



« Letzte Änderung: 06-03-2014, 17:43:10 von Hobby »
 

Offline Hobby

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #9 am: 15-03-2014, 11:37:00 »
Hallo Forum,
ich möchte heute meinen Beitrag fortsetzen und über die weitere Gestaltung des Diskusbecken schreiben.
Seit meinem ersten Artikel( Bild 1/2) und dem Bild 1 im heutigen Beitrag sind 8 Tage ins Land gegangen und seht euch einmal den Zuwachs an. Es ist höchste Zeit gestalterisch einzugreifen.
Ich habe die Zielstellung ab der Pflanzenmitte einen dichteren Wuchs zu erzeugen ohne weitere Pflanzen zuzupflanzen. Deshalb werden die Wasserpflanzen, nachdem sie die Wasseroberfläche ereicht haben mittig abgeschnitten.(Bild 1)
 Hierbei achte ich unbedingt darauf, dass beim Schnitt sich am Stiel 2 Blätter gegenüber stehen, an denen dann der neue Austrieb erfolgen soll.(Bild2/3)
 Nur ein doppelter Austrieb bringt mir den gewünschten Erfolg sonst hätte ich die Pflanze auch normal wachsen lassen können.
Die abgeschnittenen Stängel pflanze ich dann umgehend wieder ein und kaschiere dadurch die kahlen unteren Stiele des Pflanzenbestandes. Außerdem erhalte ich einen schönen rot/grün Kontrast.(Bild 4/5)
Nach 2 Tagen der erste Erfolg, es haben sich zwei Ableger gebildet, nur der dritte, der gewünschte fehlt noch.(Bild 6)
Am dritten Tag ist es geschafft, auch der dritte Austrieb ist erfolgt und jetzt kann es, meinen Wunsch gemäß, wachsen.(Bild 7).
Ich kann alle Stängelpflanzen nach dieser Vorgehensweise schneiden und hierbei die jeweilige Gestaltungsvorstellung umsetzen. Schneide ich schon recht früh, vermag ich eine dichte Bodenvegetation zu erzeugen, aber dies ist nicht mein Ziel.
Ihr seht, es ist einfach eine ordnente und gestalterische Hand walten zu lassen und im Endeffekt ein Pflanzenkonzept im Diskusbecken umzusetzen.
Ich hoffe ich konnte euch einige Anregungen vermitteln und das Interesse für eigene Gestaltungsvarianten erwecken.



Offline Ditmar

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #10 am: 15-03-2014, 12:18:14 »
Hallo Jürgen

Respekt das sieht schon nach hoher Pflanzenschule aus. :good:
Schön zu sehen das es mit der nötigen Kompetenz und Disziplin auch realisierbar ist in einem Pflanzenbecken auch Diskus halten zu können.
Gruß Ditmar
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Offline Hobby

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #11 am: 09-07-2014, 13:22:45 »
Hallo Freunde,

ich möchte heute die Gelegenheit nutzen und Euch ein paar Bilder zur Kenntnis geben, welche den Entwicklungsstand meines Pflanzenbecken vom letzten Beitrag (15.03.14) bis dato zeigen.
Die Pflanzen und das Beckenlayout haben bzw hat sich nach meinen Wünschen und korrigierenden Maßnahmen entwickelt und bedarf jetzt nur noch eines im 14tägigen Rhythmus erfolgenden Eingriff in Form vom ausdünnen und stutzen. Das Düngekonzept wird strikt eingehalten.
Ich glaube mit diesen Beitrag und den Bildern vielen eine Anregung zu geben es mit einem bepflanzten Becken zu versuchen.
Ach, entschuldigt bitte, ich habe es versäumt die Scheibe vorher zu reinigen :verlegen:
Nun genug der Worte, lasst Bilder sprechen.

Offline dikizg

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #12 am: 09-07-2014, 16:07:52 »
Hallo Jürgen,

deine Pflanzen sehen Hammermessig aus.Respekt. :good: :good: :good: :good: :good: :good:
Danke für so tolles Bericht. :good: :good: :good: :good: :good: :good: :good: :good: :good:
Ich freue mich auf noch mehr Bilder.
mfg Dirk
 

Offline Ditmar

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #13 am: 09-07-2014, 17:51:17 »
Hallo Jürgen

Selbst ich als bekennender Purist kann dir da nur den allergrößten Respekt zollen und gedanklich den Hut vor deiner Arbeit ziehen. :applaus2: :super:
Damit zählst du zu den ganz wenigen die ein Pflanzenbecken mit Diskus halten können. :good:
Gruß Ditmar
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Offline Norbert Koch

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Re: Erfahrungen bei der Gestaltung eines Diskusbecken mit Pflanzen
« Antwort #14 am: 09-07-2014, 18:36:19 »
Hallo Jürgen,

kurz und schmerzlos: Ein toller grüner Traum ist bei Dir entstanden! :jury:
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

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