Hallo zusammen,
viele kennen sie: Die Lochkrankheit - Schrecken und Albtraum für Diskushalter
Auch ich hatte schon mehrfach "Kontakt" mit diesem Krankheitsbild. Vor über 20 Jahren, bei meinen braunen Wildfängen - damals bekam ich das leicht in den Griff durch das Weglassen meiner Torf-Filterung und großzügiger Wasserwechsel mit normalem Leitungswasser; und vor einigen Wochen erneut - leider mit 2 (evtl. sogar 3 ein Tier starb während des Urlaubs) Verlusten.
Ein Marlboro-Bock (Fritzi) mit beginnender Lochkrankheit. Das Tier verstarb leider einige Tage später.Nach umfangreichen Recherchen kam ich (für mich) zu folgendem Schluss:
1.) Meine Tiere starben an unterschiedlichen Formen der LK. Der Marlboro-Bock
Fritzi starb an mangelbedingter Lochkrankheit, der Santarem-Diskus
Opossi wurde ja geopfert und hatte die LK durch einen bakteriellen Befall (und nicht typischerweise im Kopfbereich, sondern hauptsächlich entlang der Seitenlinie). Gegen die bakterielle Ursache kann bzw. brauche ich nichts zu tun, da er der einzigste geschädigte Fisch war. Gegen die Mangelerkrankung kann man sehr wohl etwas tun. Dazu gleich mehr.
2.) Die Mangelerscheinung kann mehrere (in unglücklichen Fällen wie bei
Fritzi auch gleichzeitig vorkommende) Ursachen haben:
a) Schwächung des Tieres durch Darmparasiten (Flagellaten).
b) Geschädigte Darmflora durch die überwiegende Fütterung von Warmblüter-Herz. Siehe auch:
Betrachtungen zur Ernährungc) Streß durch häufiges Ablaichen, Revierkämpfe, Mobbing, etc.
d) Probleme bei der Umstellung auf andere Wasserwerte (z.B. Osmosewasser)
Gegen die Darmparasiten helfen (bedingt) Medikamente; bei mir konnte dies jedoch ausgeschlossen werden, da kein erhöhter Befall vorlag. Leider ist der Befall lediglich pathologisch feststellbar und setzt daher entsprechende Kenntnisse, einen guten Veterinärmediziner und die Opferbereitschaft, ein Tier sezieren zu lassen voraus. Ich rate dringend von prophylaktischen Therapien ab. Beim Verdacht auf Flagellaten sollte grundsätzlich ein Veterinär hinzugezogen werden. Es gibt schon zu viele Resistenzen!
Was diesen Punkt betrifft, kann ich die Freunde der parafreien Diskushaltung absolut verstehen und empfinde fsat schon ein bißchen Neid! ;)
Gegen Ernährungsprobleme hilft abwechslungsreiches Futter mit einem hohen vegetarischen Anteil (Spinat, Karotten, Brennesselkraut, Knoblauch, Bärlauch, etc.) und der weitestgehende oder komplette Verzicht auf Warmblüterfleisch bzw. -innereien. Es ist von immenser Bedeutung, den Tieren ein breites Spektrum an Futtermitteln zur Verfügung zu stellen. Dabei ist auf hochwertiges Futter zu achten!
Gegen Streß kann der Halter mitunter recht wenig machen; Reviere neu abgrenzen durch Umgestaltung oder Veränderungen in der Gruppenzusammensetzung sind hier die einzigsten Möglichkeiten, die bleiben.
Bei mir kam zum Streß durch regelmäßige Gelege und einer ungünstigen Darmflora noch die Umstellung auf Osmosewasser als Faktor für den Ausbruch bei
Fritzi hinzu. Heute weiß ich, dass das Aufsalzen alleine nichts bringt, wenn andere Faktoren im Spiel sind.
Ich persönlich bereite mein Wechselwasser seither wie folgt auf:
Ich verwende reines Osmosewasser (wegen einem hohen Grundgehalt an Nitrat und Phosphaten im Leitungswasser), dass ich auf 4° dKH und 7° dGH aufhärte. dazu verwende ich das Osmosesalz von sera.
Da der Diskus in Weichwasser Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Mineralstoffen aus dem Umgebungswasser haben kann, unterstütze ich die Tiere dabei durch die Zugabe von Huminstoffen. Dazu verwende ich ein Produkt von Happy-Life, dass derzeit leider noch nicht auf dem Markt ist.
Seit ich mein Wechselwasser so aufbereite und wöchentlich 2 Wasserwechsel mit jeweils 40% mache, bin ich (toi-toi-toi) in der glückliche Lage, wieder äußerst vitale Tiere zu haben.