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Thema: Aufquellen von Granulaten  (Gelesen 13102 mal)

Offline Horst

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #15 am: 24-04-2011, 10:06:42 »
Hallo und guten Morgen   :wink: ,

ich habe die Versuchsreihe nocheinmal und diesmal mit den zeitlichen Abständen durchgeführt , und möchte Euch das Ergebnis nicht vorenthalten .

Ich habe das Sera-Diskusgranulat in eine Schüßel , gefüllt mit Aquariumwasser gegeben . Einige Körner schwammen kurzzeitig an der Wasseroberfläche ( ca 10% ) die aber nach etwa 30 Sekunden dann auch zu Boden sanken . Ich habe dann in Abständen von jeweils einer Minute die gequollenen Granulatkörner aus der Schale genommen um sie zu fotografieren . Wie ich gestern schon bemerkt hatte , hat sich nach etwa 2 Minuten an der Größe des Granulates nicht mehr viel verändert , deswegen habe ich nach 5 Minuten auch die Dokumentation beendet . 

So , jetzt noch die Bilder .
Lieben Gruß aus Ostfriesland , Horst
 

Offline Ditmar

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #16 am: 24-04-2011, 10:28:41 »
Hallo Horst :wink:

Danke für deine Versuchsreihe und die daraus gewonnenen Erkenntnisse.
Interessant fand ich deine Bemerkung.
>>> es gab eine richtige Staubwolke <<<
Wenn man nun mein Wasser im Reagenzglas oberhalb des Granulat ansieht bestätigt das deine Erfahrung.

Dies würde meinerseits gegen das aufweichen des Granulates sprechen da nicht nur schlechtes in der "Staubwolke" enthalten ist.
Da ich noch nie aufgeweicht habe ( wegen Futterautomat ) überrascht mich diese Erkenntnis.

Nun ich weis natürlich nicht wie schnell sich Vitamine oder andere wertvolle Stoffe verflüchtigen können aber es macht mich doch nachdenklich was da wirklich noch im Darm der Diskus ankommt.

Vielleicht kann Robert oder einer unserer anderen Spezialisten etwas Licht im dunklem Keller machen.
Gruß Ditmar
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Offline Norbert Koch

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #17 am: 24-04-2011, 10:39:43 »
Hallo Ditmar, hallo Horst,

die "Staubwolke" ist eigentlich normal und zu erwarten (war bei meinem D-50 Plus übrigens auch zu erkennen), da beim Aufquellen ja auch Farbstoffe und kleine Partikel (eben der Staub, entstanden durch Abrieb) aus dem Granulat geschwemmt wird. Vitamine o.ä. gehen dadurch eher weniger verloren und das Aufweichen hat ja unter anderem den enormen Vortiel, dass wir das Futter mit Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen (z.B. sera fishtamin oder Aqua Kraut) anreichern können; die Gabe der Produkte ins Wasser direkt käme dem Verbrennen von Geldscheinen gleich: Es mag wichtig aussehen, macht einen aber nur ärmer. :zwinker:

Hallo Horst,

vielen Dank für die Wiederholung des Versuchs! :flower:

Zum meinem kam ich vor lauter Backen, Kochen, werkeln noch nicht; aber morgen sollte es die Zeit hergeben...
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Robert B

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #18 am: 24-04-2011, 11:40:04 »
Hallo Ditmar,

die gleichen feinen Partikel wirst du auch haben wenn du das Granulat trocken ins Becken schmeißt, bloß dass man es dann aufgrund der großen Verdünnung nicht so sieht.
Ich würde das Granulat beim Einweichen allerdings auch möglichst wenig bewegen um Abrieb möglichst zu vermeiden.

Ich denke nicht dass sehr viel Vitamine oder ähnliche Stoffe ausgeschwemmt werden durch das Einweichen. Das Granulat sollte diese Stoffe eigentlich (ähnlich wie ein trockener Schwamm) gut festhalten können.

Da hier in letzter Zeit immer wieder Aquakraut erwähnt wird, ich habe nie auch nur den geringsten Effekt feststellen können.

Gruß,
Robert
 

Offline Uli

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #19 am: 24-04-2011, 11:56:28 »
Hallo Robert,

also das Aquakraut ist so eine Art Huminstoffe und hat mir bei meiner Lk meine ich zumindest schon geholfen. Außerdem benutzt man es gerne wenn Tiere unter Streß sind oder geschwächt. Ich weiche hi und da mit Aquakraut mein Granulat auf und verfüttere es. Es wird gerne genommen.

Man kann natürlich auch andere Vitaminpräperate dadurch zuführen. Geht übrigens auch gut mit getrocknetem Futter wie RML oder Artemia oder Tubifex.

Ich glaube es bringt schon was. Aber mehr zur Vorbeugung.

Gruß
Uli
 

Offline Ditmar

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #20 am: 24-04-2011, 12:07:11 »
Hallo Nobby :wink:

Das man das aufquellen des Granulats nutzen kann und auch soll ist mir klar und ist von mir verstanden.

Ebenso sehe ich die unnötige Zugabe von Vitamine in flüssiger Form direkt ins Wasser.

Trotzdem der "Staub" oder Abtrieb ist in der nicht aufgeweichten Form bei der Abgabe ins Wasser nicht sichtbar.
Auch in dem Reagans tauchte der "Staub" erst nach ca. einer Minute auf.
Was mich darauf schließen lässt das sehrwohl die äußere Schicht durch das Aufquellen ab gesprengt wurde.

Nun kenne ich das Herstellungsverfahren nicht und kann daher nicht sagen wo die Vitamine angesiedelt sind.
Gruß Ditmar
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Offline Robert B

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #21 am: 24-04-2011, 12:15:26 »
Hallo Ulrike,

ich kenne das Aquakraut und habe es wie gesagt auch selber verwendet. Die Beschreibung liest sich gut und ich habe auch keine negativen Effekte feststellen können. Aber eben auch keine positiven.

Generell sind Granulate aber ein hervorragender Träger um Zusatzstoffe in den Fisch zu bekommen. Da habe ich auch schon einiges ausprobiert, aber das ist ein anderes Thema.

Gruß,
Robert
 

Offline Norbert Koch

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #22 am: 24-04-2011, 12:34:50 »
Hallo Robert,

ich sehe das Aqua Kraut weniger als "Wundermittel", sondern eher als Lockstoff, denn der Geschmack bzw. Geruch lässt die Tiere (aus eigener Erfahrung, nicht nur aufgrund des Vortrags von Frank Tinnes in Recklinghausen) auch ungeliebtere und neue Futtersorten probieren.

Und auf der Zutatenliste erkenne ich nichts, was schädlich sein könnte - also: Why not?
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Offline Robert B

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #23 am: 24-04-2011, 12:44:23 »
Hallo Norbert,

Zitat
[...]sondern eher als Lockstoff, denn der Geschmack bzw. Geruch lässt die Tiere (aus eigener Erfahrung, nicht nur aufgrund des Vortrags von Frank Tinnes in Recklinghausen) auch ungeliebtere und neue Futtersorten probieren.
genau diese Erfahrung hab ich nicht bestätigen können. Ich habe ja immer mal wieder verschiedene Granulatsorten durchprobiert und auch ein paar mal versucht neu erworbene Diskus ans Granulat zu kriegen. In beiden Fällen hat Aquakraut keine verbesserte Akkzeptanz bewirkt. Mit Geduld klappte es dann aber meistens doch immer ...

Zitat
Und auf der Zutatenliste erkenne ich nichts, was schädlich sein könnte - also: Why not?
Ich sehe da auch nichts Schädliches und grundsätzlich denke ich dass unsere Diskus bei unseren üblichen Fütterungsmethoden zu wenig pflanzliche Stoffe bekommen, also warum nicht ...

Gruß,
Robert
 

Offline Ditmar

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #24 am: 24-04-2011, 13:09:27 »
Hallo Robert :wink:

Natürlich gibt das Granulat auch Feinstaub ab wenn es trocken ins Becken kommt.
Den Staub meine ich nicht er dürfte auch verschwindend gering sein und damit nicht sichtbar.

Schaut doch mal in eine fast leere Dose Trockenfutter.
Der Staub ist dort schon längst durch Wochenlanges bewegen schütteln und abfüllen am Boden der Dose angelangt.

Das was Horst gesehen hat und ich im Glas hatte ist eindeutig durch aufquellen entstanden sonst wäre der "Staub" sofort sichbar gewesen.

Die Bindung der Vitamine im Granulat ist eine Frage der Herstellung.
Wird es gleich am Anfang eingebracht besteht die Gefahr das es verloren geht da auch Temperatur bei der Fertigung im Spiel ist.
Kommt es erst sehr spät drauf zB durch bestäuben im letzten Arbeitsgang haben wir die höchste Vitaminkonzentration bis es mit Wasser in Berührung kommt.
Wie Granulat hergestellt wird kann ich nicht sagen also reine Spekulation meinerseits.
Gruß Ditmar
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Offline Robert B

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #25 am: 24-04-2011, 16:45:32 »
Hallo Ditmar,

was ich meinte war dass dasselbe was beim Einweichen im Glas passiert auch im Becken passiert, es sei denn natürlich die Diskus fressen das Futter so schnell auf, dass es nicht mehr einweichen kann.

Insbesondere wasserlösliche Stoffe können natürlich zu einem gewissen Maß - auch abhängig vom Herstellungsverfahren - ausgetragen werden, aber die Saugfähigkeit des Granulats (Quellen & Kapillarkräfte) dürfte IMO dafür sorgen, dass das meiste drinbleibt.

Gruß,
Robert
 

Offline Ditmar

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #26 am: 24-04-2011, 18:13:21 »
Hallo Robert :wink:

Ok da sind wir wieder zusammen. :supi:

Grundsätzlich ist Granulat eine feine Sache solange man es nicht ausschließlich füttert.
Nützlich als Abwechselung aber auch als Urlaubvertretung und nicht zuletzt zum verabreichen von Vitaminen oder Medis wenn nötig mit Hilfe seiner hohen Aufnahmefähigkeit.
« Letzte Änderung: 24-04-2011, 19:37:51 von Ditmar »
Gruß Ditmar
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Offline Robert B

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #27 am: 24-04-2011, 19:02:23 »
Hallo zusammen,

vielleicht noch eine kurze Anmerkung, Flockenfutter quillt aufgrund der großen Oberfläche deutlich schneller als Granulat - hier halte ich ein vorheriges Quellenlassen für unnötig.

Gruß,
Robert
 

Offline MikeSt

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #28 am: 24-04-2011, 23:35:58 »
Hi Robert.


Sehe das ähnlich. Als Raubfisch verfügt der Diskus ja über einen relativ kurzen Darm. Er ist somit kaum in der Lage, die Inhaltsstoffe von “Grünzeug“ enzymisch zu spalten und dann zu verwerten. Jedoch halte ich das Grünzeug zur Erhöhung der Peristaltik für wichtig. Gerade bei der Fütterung von Herz/Warmblüterfleisch ist eine gute Darmbewegung sinnvoll, damit der Brei nicht allzu lang im Darm liegt.
Die Aufnahme von Grünzeug wird wohl eher im Bereich der angebotenen Futtertiere eine Rolle spielen. Also Futterreste im Darm/Magen der Futtertiere, die schon enzymisch aufgespalten, zumindest vorgespalten sind und somit eine Aufnahme über die Verdauung in Diskusdarm gewährleisten.

Den Vorteil von Granulat sehe ich in der optimalen Zusammensetzung. Wie bei allen Wirbeltieren, können wir 4 Nährstoffe als Hauptgruppen beschreiben. Nämlich Kohlehydrate, Fette und Eiweiße. Daneben die Gruppe der Vitamine/Spurenelemente.
Hinsichtlich des Staubverhaltens einiger Granulate könnte ich mir vorstellen, dass dies nicht nur Herstellungsbedingt erfolgt, sondern ein gewünschter Effekt ist. Der, wie bereits angeführt, relativ kurze Darm des Diskus macht es für die Verdauungsenzyme, die für die Aufspaltung der einzelnen Nährstoffgruppen erforderlich sind schwierig, diese in der relativ kurzen Verweildauer im Darm ausreichend schnell aufzuspalten. Wenn also ein Futter von seinem Verhalten her relativ schnell im Magen/Darmbereich zerfällt, könnte dies den Enzymen mehr Gelegenheit geben, ihre Arbeit zu tun.
Wenn wir uns z.B. den Bereich der Kohlehydrate ansehen, dann wird der Fisch wohl in der Regel keinen sofort verwertbaren Traubenzucker erhalten, der direkt über die Darmschleimhaut aufgenommen wird.  Es wird sich also um Stärke handeln, wie Nobby schon richtig anführte. Diese Stärke liegt in langkettigen Traubenzuckermolekülen vor, die durch Enzyme erst wieder in einfache Ketten aufgespaltet werden müssen.  Je schneller also ein Futter zerfällt, desto besser wird es wohl verdaut werden können.

Das Gleiche gilt für die Vitamingruppen. Vitamine müssen ja nicht verdaut werden, sondern können von ihrer molekularen Größe her sofort aufgenommen werden. Wenn also die verarbeiteten Vitamingruppen sich relativ schnell aus dem Granulat lösen können, wird das sicher von Vorteil sein. 
 

Offline Ditmar

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Re:Aufquellen von Granulaten
« Antwort #29 am: 25-04-2011, 07:08:43 »
Hallo Mike :wink:

Danke für deine wie immer sehr fundierten Erläuterung. :supi:

Dies würde wenn ich es richtig verstanden habe gegen das vorherige Aufquellen außerhalb des Beckens sprechen.
Gruß Ditmar
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