purpose

Thema: Aquarienerwärmung -- Teil 1 -- ELEKTRISCH  (Gelesen 7975 mal)

Offline Horst

  • Wildfang
  • *
  • Danke
  • -von Dir: 44
  • -an Dich: 61
  • Beiträge: 1523
Aquarienerwärmung -- Teil 1 -- ELEKTRISCH
« am: 21-08-2012, 19:26:51 »
Hallo Forengemeinde ,

ich war mal wieder in den Untiefen des WWW`s unterwegs und habe mal etwas ( vielleicht ) Wissenswertes und Interessantes zusammen gesucht .


Jedes Lebewesen braucht Nahrung und Wärme - das Eine mehr , das Andere weniger .

Tropische Fische brauchen wesentlich mehr Wärme , als unsere einheimischen Arten , denn Ihr Organismus ist den tropischen Wärmeverhältnissen seit Jahrmillionen angepaßt .
Zudem sind Fische im Gegensatz zu den Säugetieren keine Warmblüter , sondern wechselwarme Tiere . Ihr Organismus paßt sich der Außentemperatur an , der Grund dafür ist u.a. im Aufbau ihres Herzens zu suchen . Bei wechselwarmen Tieren ( Fische , Reptilien , Amphibien ) gibt es keinen arteriellen und veniösen Blutkreislauf .

Wir müssen also unseren Pfleglingen die ihnen zusagenden Temperaturen aus ihrem ursprünglichem Habiat bieten , damit sie sich wohlfühlen und wir lange etwas von ihnen haben . Glücklicherweise gibt es für die allermeisten Arten einen Mittelbereich , bei dem sie sich ( noch oder schon ) wohlfühlen .


Und damit sind wir jetzt auch schon beim eigentlichen und sehr umfangreichen Thema angekommen  :


Die Heizung im Aquarium - oder - die Erwärmung des Aquarienwassers .

Es gibt zunächst einmal 2 gravierend unterschiedliche Methoden , um unseren schuppigen Freunden einen Lebensraum mit konstanten Rahmenbedingungen - im Bezug auf die Temperatur - zu bieten .

   Strom     +     Zentralheizung   , es würde eventuell auch noch über die Sonnenenrgie bzw die Solaranlage funktionieren , aber da hat sich das Preis/Leistungs-Verhältnis noch nicht durchgesetzt .


Ich möchte nun ein paar verschiedene Heizsysteme im Bereich Strom erläutern , die aber schon alle bekannt sein dürften .


Der Stabheizer ist weithin als sandgefülltes Glasrohr mit einer oder mehreren Heizspiralen bekannt . Der Heizwiderstandsdraht ist um ein hitzebeständiges Röhrchen aus Keramik, Porzelan oder Schamott gewickelt . Diese Heizeinheit steckt in einem Hochtemperaturglas und ist mit feinstem Ouarzsand gefüllt , um die Temperatur gleichmäßig abzugeben .
Den Stabheizer gibt es in unterschiedlichen Stärken , von 10 bis 500 Watt . Ebenso gibt es verschiedene Regelungssysteme , die wohl häufigste ist der regelbare Stabheizer . Er hat ein Bi-Metall ( das ist ein Metallstreifen aus zwei unterschiedlichen Materialschichten , die sich bei Temperaturänderungen unterschiedlich ausdehnen oder zusammenziehen ) zum Ein- und Ausschalten der voreingestellten Temperatur . Dann gibt es noch die elektronische Regelung , da wird mit einer externen Einheit und einer Sonde im Wasser die Temperatur kontrolliert , und der Heizer zum Ein- und Ausschalten gesteuert . Die temperaturvorgabe wird hier am externen Regler eingestellt .
Die Stabheizer werden in der Regel mit 220 volt betrieben und sollen bei größeren Wasserwechseln vom Stromkreis getrennt werden , damit sie nicht überhitzen bzw zerstört werden , obwohl die neuere Generation mit Überhitzschutz angepriesen wird .
Die Position dieses Heizsystems sollte in einem Bereich im Aquarium eingesetzt werden , wo er gut in der Strömung steht ( in der Nähe des Filterauslaufs ) , damit das erwärmte Wasser gleichmäßig verteilt wird .


Der Bodenfluter ist eigentlich nur ein silikonummanteltes langes Kabel , das angeschlossen an einem Niedervolt-Transformator sich erwärmt . Die Heizleistung wird generell durch die Länge des Kabels erreicht , es gibt sie von 15 - 100 Watt .
Der Bodenfluter kann in einem größeren Becken nicht alleine zur Wassererwärmung eingesetzt werden , sondern nur in Verbindung mit einem anderen Heizsystem , wie z.B. dem Stabheizer .
Das Bodenfluterkabel wird bei einer Beckenneueinrichtung mittels Saugnäpfen an der Bodenscheibe befestigt und in den Bodengrund eingebracht . Es sollte dann aber als Bodengrund gröberer Sand oder Kies verwendet werden , da bei zu feinem Bodengrund ein Hitzestau entstehen kann .

Wozu braucht man dann diesen Bodenfluter ?  In der Natur wird der Boden von flachen bis mitteltiefen Gewässern durch die Sonneneinstrahlung erwärmt . Dadurch entsteht eine Konvektionsströmung durch den Boden hindurch , das Wasser zirkuliert ( warmes Wasser steigt aufwärts - kälteres abwärts ) . Damit werden verschiedene Stoffe . wie z.B. Nährstoffe für einen optimalen Pflanzenwuchs transportiert . Darüber hinaus verhindert eine Durchflutung des Bodens Fäulnisbildungen , bedingt durch schlechte Nährstoff- und Saurstoffversorgung de Pflanzenwurzeln . Es siedeln sich auch durch den Fluter zahlreiche Bakterien im Boden an , sodaß der Bodengrund wie ein biologischer Filter arbeitet .
Nach diesem Prinzip arbeitet der Bodenfluter , ist aber im Amazonasbecken eher schlecht durchführbar .


Die Außenbodenheizung arbeitet nach dem selben Prinzip wie der Bodenfluter .
Die elektrische " Fußbodenheizung " für das Aquarium ist eine Heizmatte mit geringer Leistung ( Wattstärke ) und einer großen Oberfläche - möglist so groß wie die gesamte Grundfläche des Beckens - soll einen guten Pflanzenwuchs fördern , die Stromkosten senken und die elektrische Sicherheit im Aquarium erhöhen . Die Heizmatte hat jedoch gegenüber dem Bodenfluter jedoch den Nachteil , daß sie eine relativ hohe Außentemperatur entwickelt , und diese durch die isolierende Bodenglasscheibe ( Glas ist eine schlechter Wärmeleiter ) abgeben muß . Dadurch ergeben sich Temperaturdifferenzen zwischen der unteren Bodengrundschicht und dem Aquariumwasser von bis zu 5° Grad Celsius .


Der Schlauchheizer oder elektronische Durchlauferhitzer wird mit 220 Volt betrieben und die Temperatur kann manuell voreingestellt werden . Die interne Elektronikeinheit regelt die Temperatur des durchlaufenden Wassers . Der Schlauchheizer wird optimalerweise in den Schlauch des Beckeneinlaufs montiert , wobei es keine Rolle spielt , ob man nun einen Außenfilter oder ein Filterbecken betreibt . Durch dieses System wird gewährleistet , daß sich das erwärmte Wasser optimal im ganzen Aquarium verteilt .


Der Thermo-Außenfilter ist , wie der Name schon sagt , ein Außenfilter , der durch ein Heizelement und einen Temperaturfühler für die elektronische Regelung erweitert wurde . Auch mit diesem System wird eine optimale Umwälzung des erwärmten und gleichzeitig gefiltertem Auarienwassers erziehlt .


Ich kann und möchte hier erstmal keine Vor- und Nachteile anführen , da ich mit manchen Systemen keinerlei Erfahrungen habe . Aber ich würde mich freuen , wenn einige Ihre Erfahrungen ( egal ob Positiv oder Negativ ) kundtun würden , damit Neueinsteiger oder Neueinrichter den einen oder anderen Gedankengang mit einfließen lassen können .

Das war nun der erste Teil der Aquarienerwämung , im Bereich   ELEKTRISCH    , der zweite Teil , im Bereich   Zentralheizung   folgt auch bald .
Lieben Gruß aus Ostfriesland , Horst
 

 

Aufbereitung von "Weichwasser" - Teil 1 "Entsalzung"

Begonnen von Armin C.

Antworten: 39
Aufrufe: 16349
Letzter Beitrag 03-02-2014, 15:28:46
von Armin C.
Aquarienerwärmung -- Teil 2 -- Zentralheizung

Begonnen von Horst

Antworten: 11
Aufrufe: 17314
Letzter Beitrag 18-09-2012, 00:02:30
von Horst