Das offene Diskusforum

Beschreibung:

Das bis ca. 6 cm lange und knapp 2 cm breite Gehäuse der Tylomelania sp. orange ist sehr fest. Es schimmert dunkelbraun / rötlich bei Lichteinfall. Die Gehäuse haben 7 und 8 Umgänge, die Spitze ist bei den älteren Tieren stark "angeschlagen" und oftmals kalkig weiß verfärbt. Der jüngste Umgang zeigt spiralig Angeordnete Linien, die in der Mündung enden.Sie besitzt einen runden Deckel, mit zentral gelegenem Nukleolus (multispiral). Er ist deutlich kleiner als die Gehäuseöffnung, Ihre Körperfarbe ist leuchtend orange. Die Fühler sind gerade, die Augen sitzen an der Fühler-Basis.

Verbreitung:

Sulawesi

Auf Sulawesi herrschen unterschiedliche Klimazonen, dies ist durch deren ungewöhnliche Form bedingt.

Grossteils sind die Gebirgszüge mit Tropenwald bedeckt. Die Temperaturen liegen im Tiefland und an der Küste ganzjährig zwischen 28° und 32° Celsius - in der Regenzeit etwa 2° Celsius weniger.

Diese Tylomelania-Art findet man im Pososee.

Die höchste Populationsdichte wurde in der Tiefe zwischen 1 - 2 m Wassertiefe gefunden, ab 20 m nimmt sie stark ab. Selbst in 20 m Tiefe herrschen noch 27 Grad vor.

Der maximale gemessene pH-Wert des Pososees liegt bei 8. Es scheint ein Weichwasser-See zu sein.

Vermehrung:

Die Vorderkiemer sind getrenntgeschlechtlich, d.h. es gibt Männchen und Weibchen.

Im fächerförmigen Brutbeutel des Weibchens wachsen die Jungtiere in einer Nährsubstanz bis zum Schlupf heran.

Die Mutterschnecke entbindet etwa monatlich ein ca. 0,9 - 1,2 cm grosses Jungtier.

Nahrung:

Im Magen wurde Sand und Diatomeen gefunden. Im Aquarium geht sie an alle angebotenen gängigen Staub- und Futtertabletten, Gemüse und auch Aas wird verwertet.
 
Verhalten im Aquarium:

Sie zeigt sich als unproblematisch und aklimatisiert sich innerhalb der ersten Stunden nach dem Einsetzen. Gerne bewegt sie sich auf Hartsubstrat, wie Steinen, HMF-Matten und Glas, aber bei der Nahrungssuche ist sie auch auf Sand zu finden. Mit Kies kommt sie zwar zurecht, aber das Vorwärtskommen fällt ihr schwer. Sie leibt eher schattige Bereiche.
Eine imposante Schnecke, die durch ihr zügiges Vorwärtskommen und die Fähigkeit Hinderniss zu überwinden auffällt.

Mit Zwerggarnelen und anderen Schneckenarten ist sie problemlos zu vergesellschaften; aufgrund der Wasserwerte und des Temperaturbereichs im habitat halte ich auch eine Vergesellschaftung mit dem Diskus für möglich.

Name:	Tylomelania sp. orange
deutscher Name:	Keiner; im handel oft als Tylomelania orange oder Rocksnail orange bezeichnet
Gruppenverhalten:	Friedlich
Temperaturbereich:	27 - 30° Celsius
Wärmetherapie möglich?	Bedingt; aufgrund ihrer Größe ist sie aber leicht zu finden, um sie umzusetzen
Futter:	Pflanzliche Kost, Aas, Aufwuchs, Futtertabletten
Bodengrund:	Bevorzugt sandige Böden
Wasserwerte (ideal):	Erträgt geduldig weiches Wasser (nicht zu weich wegen der Gehäusebildung) und neutrale pH-Werte
Verhalten:	Dämmerungsaktiv, aber auch am Tag unterwegs
Vergesellschaftung:	Problemlos, auch mit Diskusfischen möglich

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deine Hinweise!

Ich hatte eigentlich immer wieder gehört, dass die Anetome helena NICHT an größere Schneckenarten geht. Aber zum Glück hast Du bereits echte Erkenntnisse sammeln können! Ich habe natürlich sofort, als ich Deine Antwort gelesen hatte, die Raubschnecken aus dem Apistogramma-Aquarium entfernt!

Hätte ich gewusst, dass Du so viele der hübschen Kriecher hast, hätte ich ja nicht online bestellen müssen...

Hallo Ditmar,

tut mir leid, bzgl. RHG habe ich keine Erfahrungen sammeln können, da ich schon seit einigen Jahren keine RHG mehr habe.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie für RHG nicht ganz uninteressant sind und sich, ähnlich wie bei den kleinen Diskus
durch das ständige Anstubsen an Kopf und Fühler, belästigt fühlen.

Hallo Ditmar,

Vergiß es RHG fressen Schnecken.

Gruß
Uli

Hallo zusammen,

bei mir hat sich inzwischen "an der Schneckenfront" ein bisschen was getan:
Eine der Hübschen ist leider während unseres Urlaubs verendet, so dass ich momentan nur noch drei der "Sandbodenpflüge" besitze. Die erfreuen sich allerdings bester Gesundheit und bereiten mir ein bisschen Kopfzerbrechen!

Seit ein paar Tagen haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, die neulich gesetzten Barclaya longifolia an den Stielen abzuknabbern. Würden sie danach wenigstens die Blätter fressen, wäre ich ja fast noch damit einverstanden, aber die im Becken treibenden Blätter interessieren sie nicht die Bohne. Also stufe ich ihr derzeitiges Verhalten als blinde Zerstörungswut ein.

Ich versuche seit Sonntag ihre Aufmekrsamkeit auf Seemandelbaumblätter zu lenken, um den Pflanzen den Hauch einer Überlebenschance einzuräumen...