Blasenschnecke (Unterseite) - dieses Bild wird noch gegen ein besseres ausgetauscht
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Die Blasenschnecken (Physidae) sind eine Familie der Wasserlungenschnecken, die widerum zur Ordnung der Lungenschnecken gehören. Ca. 80 Arten sind derzeit bekannt.
Das glänzend-glatte Gehäuse ist bei den Blasenschnecken linksgewunden und endet in einer Spitze. Sie haben lange, dünne Fühler. An der Basis der Fühler sitzen die Augen. Der Fuß ist recht schmal und hinten zugespitzt.
Die Blasenschnecken leben in stehendem und langsam fließenden Gewässer. Viele Arten tolerieren auch weniger günstige Wasserverhältnisse wie überdüngte oder saure Gewässer. Sie ernähren sich von Pflanzenresten, Detritus, Futterresten und Algen.
Die Gelege werden in geleeartigen, bis zu münzgroßen, flachen oder erhabenen Schleim ablgelegt. Pro Gelege finden sich mindestens 10 Eier; die Reproduktionsquote ist recht hoch. Wegen der schnellen Vermehrung ist schon mancher Aquarianer verzweifelt. Absammeln reduziert nur bei sehr konsequenter Handhabung den Bestand.
Häufig schleppt man sich die Blasenschnecken durch neue Pflanzen ein; aber auch Lebendfutter kann eine Quelle sein. Abgesehen davon, dass die kleinen Schnecken eigentlich recht nützlich sind, da sie überwiegend überschüssiges Futter, Pflanzenreste und Algen fressen, empfinden sie viele dennoch als Plage.
Die wirksamste Massnahme gegen eine übermässige Vermehrung von Schnecken ist eine sparsame Fütterung. Durch (konsequentes) Absammeln, evtl. mit Hilfe von (heiß überbrühten) Gemüsestückchen kann amn den Bestand reduzieren; auch Anteome helena hat sich als Fressfeind bewährt.
Ganz so harmlos sind Blasenschnecken jedoch nicht, da sie auch als Zwischenwirte für Zekarien dienen; diese Saugwürmer befallen den Menschen! Ein Befall führt bei uns zu einer typischen
Badedermatitis. Die Gefahr eines Befalls ist zwar gering, aber gegeben.
Grundsätzlich gilt: Wenn sich eine Schneckenart in einem Aquarium stark vermehrt liegt häufig ein Überangebot an Futter vor; dies kann man eigentlich recht einfach abstellen...