Hallo zusammen,
da immer mal wieder die Frage auftaucht, was denn nun aus meinem Großprojekt wurde, möchte ich Euch mal wieder ein kleines Update präsentieren:
So sah der Raum aus, als wir das Haus erworben haben:
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Der Raum wird nach und nach immer "fischtauglicher". Nachdem seit über einem Jahr bereits mein Zuchtregal steht, habe ich nach und nach die Wände verkleidet / gedämmt; dies teilweise mit einer Latten-Unterkonstruktion und Dämmplatten aus Mineralwolle (dort, wo ich Installationen wie Abwasser zu verstecken hatte) und teilweise mit Fermacell-Platten mit Styropor-Kaschierung. Der "Rohbau" ist nun bis auf einige kleinere Flächen erledigt. Je nachdem, wann sich mal wieder ein paar freie "Minuten" finden, werde ich die restlichen Lücken schließen und die Verbindungen mit Gewebe und Feinspachtel vollenden.
Daneben gab es noch die Aufgabe ein vernünftiges Stromnetz und Lichtleitungen zu installieren. Der Raum hatte ursprünglich exakt 1 Steckdose, die an einer Sicherung mit dem "halben Haus" hing. Nun gibt es 4 separat abgesicherte Steckdosen-Stromkreise mit 1 x 5 (Zuchtregal - steht bereits), 1 x 4 (Aufzuchtregal - wird noch in diesem Spätjahr aufgebaut), 4 x 2 (zur "freien Verfügung") und 2 x 1 + 2 x 3 (für das Großbecken) Steckdosen.
Der Raum sieht inzwischen so aus:
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Im nächsten Frühsommer, wenn die Temperaturen wieder steigen, werden alle Wände mit Rauhputz verkleidet. Ich warte dazu bewusst auf die nächste Wärmeperiode, um die viele Feuchtigkeit des Putzes aus dem Raum zu bekommen.
Neben den Wänden waren die 3 Deckensegmente ein großes Problem! Wie Ihr auf dem ersten Bild erkennen könnt, waren die beiden vorderen Deckenteile ähnlich einem Gewächshaus aufstellbar; die Regenrinne ist jeweils umlaufend und innenliegend. Die einzelnen Teile des Daches sind zum Rand hin offen und lediglich mit Bürsten versehen, um groben Schmutz zurückzuhalten. Neben dem starken Algenwuchs in den Aquarien im Sommer war das im Winter eine heizkostentechnische Katastrophe! Die Wärmedämmung war gleich null! Den letzten Winter habe ich mit einer provisorisch angebrachten Gewächshaus(noppen)Folie überbückt, die Aquarien wurden an den Seiten und von unten mit 4 cm Styrodur gedämmt.
Die erste Idee war, das Dach abzutragen und mit gedämmtem Trapezblech neu einzudecken. Doch das vorderste Element bereitete mir hierbei Kopfzerbrechen: Hier war quasi kein Gefälle vorhanden und - da auch kein Anschluss an das Haus gegeben ist, würde es nicht einfach werden, hier das nötige Gefälle zu schaffen. Abgesehen von den nicht unerheblichen Kosten scheute ich den Aufwand und den Dreck. Doch in diesem Sommer musste das Thema Dach endgültig gelöst werden!
Beim Betrachten meiner Fische hatte ich dann im Frühsommer die zündende Idee: Ich konnte in die Dachrinnen eine Lattung einhängen. Darüber habe ich wie eine Blase die vom letzten Winter vorhandene Gewächshausfolie geheftet, um die Dämmplatten und die Paneeldecke vor Spritzwasser bei starkem Regen zu schützen. Unter dieser Folie (die ja selbst auch schon wärmedämmend wirkt) liegen jetzt 10 cm starke Mineralwoll-Kerndämmplatten (
Ultimate 035) und auf die Lattung wurden Feuchtraumpaneelen geschraubt. Als Deckenbeleuchtung habe ich 12 x 3 Watt SMD-LEDs mit GU10-Fassung eingebaut, die in zwei Kreisen (1 x 8 in den beiden vorderen Segmenten und 1 x 4 im hinteren Segment über den Regalen) zu schalten sind.
Das hintere (steilste) Dachsegment war bzw. ist mit einer Doppelstegplatte eingedeckt. Hier haben wir uns entschieden, das Gefälle etwas flacher verlaufen zu lassen und das letzte Stück zum Eingang zur Küche hin wird waagerecht angebracht. Die gesamte Schräge ist bereits komplett abgehängt und mit den selben Kerndämmplatten gedämmt (allerdings hier ohne die Gewächshausfolie, da dieses Originaldachsegement ja wenigstens regendicht ist). Das waagerechte Stück muss ich noch machen; davor muss aber noch ein 5 x 10 mm² Kabel in das Obergeschoss verlegt werden, um dort einen Etagenverteiler setzen zu können.
Das letzte Bild zeigt die Holzdecken (auf dem Bild war ich mit der Schräge noch nicht ganz fertig):
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So, nach dem vielen "Vorgeplänkel" jetzt zum eigentlichen Großprojekt: Die bisherigen Umbauten in dem Raum (neue Nebeneingangstür, da die alte schmiedeeiserne weder abzuschließen ging, noch wirklich dicht schloss, die Wandverkleidungen und die abgehängten Decken sowie die Elektrik) haben eine ganze Menge Geld und Zeit beansprucht. Da wir hier letzten Endes über mein Hobby reden, wird das Projekt auch immer nur vorangetrieben, wenn ein paar Euro dafür übrig sind. In erster Linie haben wir Verbindlichkeiten zu erfüllen und wollen auch noch leben. Aus diesem Grund kann ich Euch noch keinen genauen Termin für den Startschuss geben.
Rein planerisch steht das Konzept schon bis ins Detail: Rund 360 x 100 x 80 cm wird das Hauptbecken fassen, gefiltert wird sehr wahrscheinlich über einen Diffusionsfilter mit etwa 300 l Volumen. Mit insgesamt rund 3.000 l Wasser wird das Becken also etwas kleiner als zunächst geplant; sonst würde der Raum "erschlagen" und der Platz gegenüber des Schaubeckens (an dem eine etwa 250 cm lang, gepolsterte Sitzbank stehen wird) wäre nicht wirklich gemütlich...
Beleuchtet wird mit LEDs und angelegt wird das Ganze als ein Querschnitt eines Nebenarms des Amazonas mit einer überschwemmten Uferzone (die später noch mit einem Paludarium mit diversen Bromelien und Orchideen überbaut wird und evtl. ein paar Frösche beherbergen soll), jeder Menge nachgebildeten freigespülten Baumwurzeln bis hin zum Freiwasserbereich mit etwa 70 cm Netto-Wasserstand.
Bepflanzt wird ausschließlich mit Biotopgerechten Pflanzen (also nur, was wirklich im Amazonas vorkommt) und auch der Besatz ist kompromisslos südamerikanisch: 4 x L18, ca. 100 Corydoras sterbai und (hier schwanke ich noch bezüglich der genauen Anzahl) 12 - 16 naturnahen Diskusfischen. Als niedere Tiere kommen ein paar brasilianische Apfelschnecken und (so ich welche bekomme) Laubgarnelen in dieses Biotop.
Das "Hardscape" wird teilweise mit Styrodur aufgebaut, im Boden versteckt werde ich diverse Auslässe für eine Bodenströmung verlegen. Und ein paar größere Steinbrocken (vermutlich Granit - wenn es mir gelingt einen kleineren Amazonasfindling zu bekommen) werden auch für eine spannende Optik sorgen.
Das Becken wird an der (auf dem Panorama-Bild gut zu erkennen) nicht verkleideten Wand aufgestellt. Der Wasserwechsel wird automatisiert und das Frischwasser soll als Regen auf die Wasseroberfläche eingebracht werden. Das "Abwasser" wird unter dem Becken zunächst in den Nebenraum geführt. Dort werde ich es in den Wintermonaten in das Abflussrohr der Waschmaschine leiten und im Sommer als Gießwasser in den Garten abführen.
Das Aquarium selbst wird ein "Holzaquarium" (die Rückwand, die linke Seitenscheibe und die Bodenplatte werde ich aus Holzplatten fertigen). Lediglich die rechte Scheibe und die Front werden aus weißem Floatglas bestehen; die Quer- und Längsstreben zur Versteifung natürlich aus gewöhnlichem Floatglas.
Bei der Auswahl der elektrischen Komponenten werde ich bei jeder einzelnen auf eine möglichst hohe Energieeffizienz achten. das Ganze Aquarium soll mit sämtlichen Pumpen, Leuchten und Heizungen nicht mehr als 2.500 Watt / Stunde verbrauchen.
So: Jetzt wünscht mir alle volle Auftragsbücher; dann geht's hier auch bald weiter...