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Thema: Anfrage  (Gelesen 32861 mal)

Offline Robert B

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Re:Anfrage
« Antwort #45 am: 03-01-2011, 18:24:57 »
Hallo Mike,

ich denke nicht, dass nur die Asiaten an der jetzigen Situation Schuld sind. Wie ich das sehe haben auch einige deutschen Züchter alle möglichen Medikamente durchprobiert. Das finde ich erschreckend.  Ich habe auch noch ein Diskusbüchlein im Regal, da empfiehlt der Autor prophylaktische Frühjahrs- und Herbstkuren mit Entwurmungsmitteln.
Und was die deutsche Diskusszene anbelangt, da gönnt doch einer dem anderen nicht das geringste - Zusammenarbeit gibt es wenn überhaupt nur in kleinen Grüppchen. Wenn ich da nur an die Streitereien im Diskusportal denke, die dazu geführt haben dass viele Gute Züchter überhaupt nicht mehr schreiben ... zum Haare ausraufen ...l

Aber eigentlich wäre, es doch ganz einfach, man müßte nur nochmal neu mit Wildfängen anfangen und dafür sorgen, dass diese Fische nie mit anderen Diskus zusammen kommen, die resistente Parasiten haben :D:D:D

Gruß,
Robert
 

Offline Norbert Koch

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Re:Anfrage
« Antwort #46 am: 03-01-2011, 18:36:34 »
Hallo zusammen,

ich schließe mich allzu gerne Mike's Meinung an. Mit den Asiaten wurde der Diskus zum Massen- und Problemfisch. Schön, dass es nun immer mehr verantwortungsbewusste Züchter und Halter gibt, die diesen Trend unterbrechen und wieder qualitativ hochwertige Tiere bieten.

Ich hatte früher mit braunen Wildfängen gezüchtet und kannte nicht diese Masse an Problemen, wie ich sie nach meinem Wiedereinstieg in die Diskushaltung selbst er- und durchleben musste.

Vielleicht sollten wir alle auch unser Handeln in dieser Richtung überdenken und nicht wegen jedem Sch... gleich zur Chemiekeule greifen. Ich nehme mich da selbst nicht aus! Oftmals reichen ein paar großzügige Wasserwechsel oder mal ein paar Grad mehr.

Auch mich interessiert dieses Thema sehr und ich beobachte schon länger die verschiedensten parafreien Züchter - evtl. werde ich auch irgendwann einmal umsteigen...
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
Internet: https://nobby-ka.de (schon sehr bald auch mit einem Aquaristik-Bereich)

Beim Betrachten der Natur werden Gefühle geboren... | Japanische Weisheit

Es gibt für alles eine logische Erklärung - man muss nur lange genug danach suchen!
 

Offline Günter-W

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Re:Anfrage
« Antwort #47 am: 03-01-2011, 19:13:31 »
Hallo Forum

Das parafreie etwas teurer sein sollen kann sein, jedoch auch da spielt der Farbschlag eine immer größere Rolle für eine Pigeon Blood zB der noch deutlich  Ruß am Kopf/Körper hat kann der Preis noch so günstig sein man muss schon Glück haben um solche Tiere auch wenn sie ,,sauber,, sind loszuwerden.

Ich hatte im Kleinanzeiger, guckst du http://www.diskusforum.org/index.php/topic,222.0.html eine Gruppe White Swan von gute 12 cm 6 St. Für 350 € angeboten sie waren nach einigen Tage verkauft.(Das Bild war von Tieren der vorigen Zucht es gibt bei dem Farbschlag kaum Unterschiede Form/Farbe)  
Ich bin der Meinung dass der Preis nicht zu Teuer war. Dem ,,Kunden,, habe ich noch 10 L 144 dazu geschenkt so wie einen Test Fisch (Deformierter Diskus) den er von D. Untergasser Untersuchen lassen hat.

Ein  Züchter (man kennt sie ja fast alle) gibt im Zweifel immer einen Fisch für Untersuchung mit, ich mache es jedenfalls so wenn jemand darauf besteht zu dem bekommt er ja von Rahn oder Untergasser ein Zertifikat oder ähnliches und er hat quasi ein Beweis, mir ist so etwas sogar Recht.
Zu Anfälligkeit beim Infizieren bzw Anschließender Behandlung kann ich einen Fall kurz kund tun.
Ich habe vor 8-9 ? Jahre einmal einem Freund 3 St.10 cm Diskus gegeben der sie zu seinen konventionellen gesetzt hat. Alles war eine Zeitlang OK bis sich eines Tages Tiere von im absonderten nichts mehr gefressen haben und die sauberen von mir ebenfalls kaum noch gefressen haben. Als seine Eigenen dann noch weisen Kot bekommen haben ,wurden ein Befall mit Flagellaten festgestellt Die Tierärztin gab im ein Rezept für Metronidazol wo zur Anwendung kam (da wirkte wohl das Medikament noch) Als erste gingen die saubere wieder ans Futter und erst einige Tage später so nach und nach seine Eigene. Ich konnte es gut verfolgen damals weil er in meiner Nachbarschaft wohnte.

Das das Immunsystem/Abwehr anfälliger sein soll wenn sich die sauberen Infizieren und Umkippen wie die Fliegen, auch das konnte ich schon lesen   kann ich nicht bestätigen jedenfalls hat sich noch keiner bei mir Beschwert aber so viele Fische habe ich ja nicht zum abgeben ich züchte  gerade mal ein oder 2 Bruten im Jahr um ein wenig die Unkosten zu decken.
Es ist aber schön zu lesen wie sachlich es hier zugeht in anderen Foren sind da schon die Fetzen geflogen.    ;)  
LG
Günter-W
Ra

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Offline MikeSt

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Re:Anfrage
« Antwort #48 am: 03-01-2011, 21:21:25 »
Hi Robert.

Gebe dir Recht. Natürlich hat auch die deutsche Szene ihre schwarzen Schafe.  Aber grundlos?
Diskus vor der Asienplage fand man in wenigen, wirklichen Fachgeschäften. Man stand ehrfürchtig vor einem Becken. Die Preise waren stabil. Es tat sich nicht viel. Weder nach unten, noch nach oben.
Dann kamen diese Phantasiepreise. Werde nie vergessen. Marlboro’s. Jungtiere 300 DM. Da hat ein Rechenprozess in den Köpfen stattgefunden. Du  hast das Kassenrasseln beinahe gehört.
Durchschnittwurf mit 70 – 100 Jungen. Das mal 300 DM! Und deine Rottürkisen? Von 80 DM auf 15DM.
Die Szene hat sich selbst durch ihre Raffgier kaputtgemacht. Aber getreu dem Motto: „wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein“…zu Beginn hatten die meisten von uns ähnliche Gedanken.  Last uns zumindest so selbstehrlich sein. Ich stehe dazu, dass dies sicher zu Beginn auch eines der Argumente war.
Es war auch völlig egal, wie die Nachzuchten aussahen. Du hast für Krüppel noch viel Geld bekommen.
Denkt an die Diskussionen. Mann! Ich habe mich im Portal mit Rotzlümmeln rumärgern müssen. Beratungsresistent.  Du konntest mit Argumenten kommen, die selbst einen Blinden hätten sehend gemacht. Aber nein. Du warst ein Spielverderber. Hast das niemandem gegönnt.  Du warst einer der elitären Züchter, der Angst davor hatte, seine Tiere nicht mehr für viel Geld verkaufen zu können. So einen Scheiß hat man sich anhören müssen.
Ich gebe dir auch im 2. Punkt Recht. Neuanfang. Die Diskusszene müsste einbrechen. Am Boden liegen. Aber es scheint, als entwickle sich der Trend langsam in die Richtung. Das Sprichwort:“ Wer billig kauft, kauft doppelt“, kommt nicht von ungefähr.
Vielleicht bieten die Parafreien diese Chance. Das setzt aber voraus, dass der Züchter einen Qualitätsanspruch an sich selbst hat. Und dass sowohl Käufer als auch Verkäufer die Preise stabil halten. Sie waren es, die einen großen Teil des Respektes ausgemacht haben.  Wenn ich 5 Diskus für – sagen wir mal – 350 Euro kaufe, werde ich damit anders umgehen, als wenn es sich um Tiere handelt, die 10 Euro das Stück kosten. Es wird den Interessenten selbst dazu bringen, sich ernsthaft mit der Sache vertraut zu machen. Beste Bedingungen zu schaffen. Und es wird die Leute abschrecken, wie ich einen von ihnen im November beim Gartenfachmarkt Dehner in Witten traf:
Er: Brauchen die warmes Wasser?
Verkäufer: Die brauchen alle warmes Wasser.
Er: Hab die bei meinen Goldfischen reingetan. Sind aber alle kaputt gegangen.
Verkäufer: Ne. Die brauchen warmes Wasser.
Er: Also muss ich ne Heizung reinmachen. Dann geht das.
Verkäufer: Mit Heizung geht das.

Das ist kein Dialog, den ich mir mal soeben zusammengesponnen habe. Ich war dort Pflanzen kaufen und mit meiner Tochter auf dem Weg zu den Hasen und dem anderen Pythonfutter.
Dreimal dürft ihr raten, wo der „ausgewiesene Fachverkäufer“, die Diskus in Z- Qualität her hat. Von einem seriösem Züchter?
 

Offline Jörg Gottwald

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Re:Anfrage
« Antwort #49 am: 04-01-2011, 08:41:52 »
Hallo Mike
sind wir denn nicht alle etwas Schuld an dem Problem? Wir kannten diese schwarzen Schafe schon als Sie Züchter waren und haben es ohne Murren (oder mit sehr wenig) hingenommen als Sie auf einmal die Züchter mit den 30 Farbschlägen und 100000 Fischen wurden. Dabei wussten wir doch genau wo die Tiere herkamen, denn wenn wir eine Styrobox dort erhielten standen da immer Ausländische Bezeicnungen drauf. Auch waren die Tiere mit 5-8 cm schon ausgefärbt wie wir es nie bei unseren Tieren kannten und wenn wir mal das Glück hatten mit diesen Tieren zu züchten dann erzielten wir nie die gleichen Ergebnisse. Wenn dann
färbten die Tiere viel später aus und manchmal kam was ganz anderes raus. Wie gesagt, wenn wir das Glück hatten damit zu züchten! Ein weiteres Problem waren die angesprochenen Krankheiten, besonders die Bakterien denen wir nicht mehr Herr werden konnten. 
mfg
jörg
 

Offline Uli

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Re:Anfrage
« Antwort #50 am: 04-01-2011, 12:55:11 »
Hallo Zusammen,

ich finde diesen Beitrag furchtbar interessant und bin total begeistert.

Nachdenklich macht es auf jeden Fall. Wenn man nun alles so durchliest, stelle ich mit genau wie Ditmar schon die Frage, nach der Qualität der Diskus zu suchen.

Ich selbst habe ja schon genug Probleme mit Diskus gehabt. Meistens aber die Lk. Wer sagt denn dass bei diesen Tieren der Grundstein nicht auch schon in der Aufzucht gelegen hat.

Also weiter so und diskutiert noch fleißig. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Gruß
Ulrike
 

Offline Jörg Gottwald

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Re:Anfrage
« Antwort #51 am: 04-01-2011, 12:58:48 »
Hallo Ulrike,
ich muss gestehen das auch der Käufer einen nicht unerheblichen Anteil an der Misere hat, denn wie toll ist es doch einen 8 cm Fisch im Becken zu haben der voll ausgefärbt ist und das in Wahnsinnsfaben und zu irre niedrigen Preisen. Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, warum du fast nie Bilder dieser Tiere siehst die älter wie 6-8 Monate alt sind? Dabei kamen die Tiere doch in Massen auf den Markt.
mfg
jörg
 

Offline Uli

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Re:Anfrage
« Antwort #52 am: 04-01-2011, 13:06:01 »
Hallo Jörg,

bisher habe ich solche Tiere noch nicht bewußt gesehen. Und auch noch keinen Diskus zu solchen Niedrigpreisen erworben.

Ich sage ja ich bin auch sehr vorsichtig geworden, was das erwerben neuer Fische betrifft.

Gruß
Uli
 

Offline Jörg Gottwald

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Re:Anfrage
« Antwort #53 am: 04-01-2011, 13:08:32 »
Hallo Uli,
ich denke doch das du solche Tiere schon gesehen hast, aber im Laufe der Zeit ist daraus ein Standard geworden und man denkt die Fische müssen so aussehen. 
mfg
jörg
 

Offline Bernd S

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    • Hobby-Diskuszucht-Rees am Niederrhein von Bernd Saloga
Re:Anfrage
« Antwort #54 am: 04-01-2011, 15:13:11 »
Hallo Mike!

Last mich mal etwas ausholen und dem Beitrag (dem ersten richtig guten in diesem Forum) noch etwas Zündstoff geben.

Was meint ihr, wozu das geführt hat? Ich kann es nicht belegen.  Ich stelle die „Scheißhausparolen“ einfach mal als Gedankenanregung in den Raum/ins Forum.
Wäre es denkbar, dass man mit diversen Mitteln (Medikamenten, einige Berichteten von Röntgenbestrahlung) Einfluss auf die Fortpflanzung nehmen wollte? Um Nachzuchten möglichst lange zu verhindern? Insbesondere, wenn man männl und weibl. Tiere nicht unterscheiden kann.
Ist es nicht denkbar, dass bei diesen Preisen, auf Teufel komm raus gezüchtet wurde? In einer Form, dass die Besatzdichte usw. nur noch mit Antibiotikabomben kontrollierbar sind?
Stellt euch die Frage, wie derart abstrakte Farbschläge innerhalb von nur 3-4 Jahren nach den Grundsätzen der Vererbungslehre gezüchtet werden könen?
Lasst eure Phantasien hier ruhig mal freien Lauf.


Ich habe über dieses Thema auch schon sehr viele Gespräche geführt, letztens sogar noch in Duisburg beim Championat.
Da stehen 7cm Kacker in einem Rot im Becken, das man die Beleuchtung aus machen könnte und das Becken wäre immer noch hell.
Wenn man da einen Geigerzähler dran halten würde, hätte man vllt einen Vollausschlag, oder bei einem Hormontest würden die Meßgeräte verrückt spielen.

Da werden Nachzuchten von preisgekrönten Diskus für 500 Euro/Stk. angeboten und die sehen von der Form auch noch sche... aus.

Und genau da muss begonnen werden.
Die Ausstellungstiere sollten Tests unterzogen werden, die einer Dopingkontrolle gleich kommt.
So hätten auch mal die deutschen Züchter den Hauch einer Chance einen Preis zu gewinnen.

Bei den Asiaten muss ein Preis her, koste es was es wolle und da ist auch jedes Mittel recht.
Das liegt aber auch an der Mentalität der Asiaten. der jenige der einen Preis gewinnt wird zu Hause nur noch mit der Sänfte herum getragen und ähnelt einer Gottheit.
Natürlich sprudelt auch das Geld, aber die Ehre ist sogar noch wichtiger.

Auch die Neuzüchtungen die auf Messen immer erscheinen sind gesteuert und bringen bares Geld.
Nachzuchten sieht man er selten oder darnicht, ist doch schon komisch.
Bis mal echt gespannt wann ich die ersten Nachzuchten eines deutschen Züchters von den Red Ica sehe.

Viele Grüße vom Niederrhein und allzeit vitale Scheiben.

Bernd S

http://www.hobby-diskuszucht-rees.de

letztes Update 03.05.2015
 

Offline Bernd S

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    • Hobby-Diskuszucht-Rees am Niederrhein von Bernd Saloga
Re:Anfrage
« Antwort #55 am: 04-01-2011, 15:25:15 »
Hallo Mike!


Die Diskusszene müsste einbrechen. Am Boden liegen. Aber es scheint, als entwickle sich der Trend langsam in die Richtung. Das Sprichwort:“ Wer billig kauft, kauft doppelt“, kommt nicht von ungefähr.
Vielleicht bieten die Parafreien diese Chance. Das setzt aber voraus, dass der Züchter einen Qualitätsanspruch an sich selbst hat. Und dass sowohl Käufer als auch Verkäufer die Preise stabil halten. Sie waren es, die einen großen Teil des Respektes ausgemacht haben.  Wenn ich 5 Diskus für – sagen wir mal – 350 Euro kaufe, werde ich damit anders umgehen, als wenn es sich um Tiere handelt, die 10 Euro das Stück kosten. Es wird den Interessenten selbst dazu bringen, sich ernsthaft mit der Sache vertraut zu machen. Beste Bedingungen zu schaffen.


Es müsste ein Gütestandard/Gütesiegel her, denn nur so ist eine gleichmäßige Qualität einigermaßen gewährleistet.

Aber warum bieten nur die Parafreien eine Chance aus der Misere zu kommen?
Viele Grüße vom Niederrhein und allzeit vitale Scheiben.

Bernd S

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Offline Kosmo83

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Re:Anfrage
« Antwort #56 am: 04-01-2011, 16:01:29 »
Hi,

nach langer Abstinenz in diesem Forum ist genau DIESE Diskussion nach meinem Geschmack ;)

Fang ich mal so an
Paranormal vs. Wurmfrei vs. Parafrei:

Ich denke, dass für den normalen Halter der Zustand Wurmfrei erstrebenswert ist, dies kann auch noch nachträglich, jedoch mit der Chamischen Keile (Chloramin T/Formalin/Levamisol) erreicht werden. Würmer als höhere Schwächeparasiten sind die größten Schädlinge und diese können auch auf Grund der Größe (Bandwurm) viel anrichten.
Auch der Kiemenwurm sitzt an einer sensiblen Stelle, so versucht der Diskus unter anderem durch verschleimen der Kiemen die Würmer los zu werden, das Problem dabei ist, dass somit der Gasaustausch auch eingeschrenkt wird und somit auf der einen Seite zu wenig Sauerstoff IN den Fisch, aber vorallem auch zu wenig Giftstoffe AUS dem Fisch gelangen können. Das heißt der Fisch vergiftet sich dadurch selbst.

Flagellatenfrei ist im Grunde nur für die Zucht wirklich relevant, da man dort vielleicht noch im Bezug auf Wachstum/Effektivität noch das Tüpfelchen auf dem I rausholen kann, für den Normalverbraucher ist dies aber nicht wirklich von Belang.

Parasitenbehaftete Tiere sind recht sensibel, da sie neben den äußeren Einflüssen im Aquarium auch noch gegen die Parasiten ankämpfen müssen. Bei optimaler Haltung gelingt es ihnen, aber wehe das Gleichgewicht gerät aus dem Fugen. Durch die angesprochenen Behandlungen (mir wurd auch gesagt, alle 3 Monate Wormex ins Becken hilft Wunder) gibt es immer mehr Resistenzen.

Hormone in der Diskuszucht:
Ich habe das Buch "Diskus - the Naked Truth" von Andrew Soh hier, neben vielen züchterisch wertvollen Aspekten, beschreibt er auch, welches Hormon zur Ausfärbung wann eingesetzt werden sollte.
Die Asiaten müssen verkaufen, hier zählt nur die Optik, und ein 10cm Fisch soll schon genaus so farbenprächtig sein, wie ein 20cm Fisch. Wer aber gepunktete Diskus aus deutschen Nachzuchten hat weiß, dass ein 10cm Leo höchstens zur hälfte durchgefärbt ist, sein asiatischer Bruder zeigt aber eine geschlossene Punktefläche mit türkiesem Untergrund.
Grade durch diese Hormonkuren werden die Böcke auch meist steril, oder befruchten sch...

Farbschläge aus Asien:
Was die Farbschläge betrifft, so kann ich nur für die gepunkteten Varianten sprechen, weil das mein Steckenpferd ist. Hier sind die größten Erfolge auf gepunktete Wildfänge zurück zu führen, die hier in Europa garnicht zu sehen sind.
Solche Tiere kosteten 1000$ und mehr, waren komplett durchgepunktet, sogar auf dem Kiemendeckeln zeigten sich vereinzelte Punkte. Auf Basis dieser Tiere entwickelten sich schnell die verschiedensten Varianten von Red Spotted Green, zum Leo, Leo Snake, Oriental, Super Eruption und so weiter.
Hier war es vorallem die Basis, ein gewisses Gespür für die Vererbung und wahrscheinlich viel ausprobieren. Das viele Ausprobieren funktioniert aber nur, wenn man den entsprechenden Platz hat, um die Bruten komplett 2 Jahre lang aufzuziehen um zu sehen, wie das Ergebniss aussehen wird.

Auf Grund der kulturellen verbundenheit der Ausiaten mit Fischen und der großen Zuchtanlagen ist dies möglich. Das bedeutet nicht, dass es in deutschland nicht möglich wäre, da aber hier weitestgehend Hobbyisten am werk sind, fehlt dazu der Platz.

Eine Möglichkeit wäre eine Kooperation, so dass man zusieht, dass man einzelne Bruten neuer Verpaarungen, so man nicht den Platz selber hat, auf befreundete Züchter/Halter verteilt, um die entwicklung zu sehen, und ggf. Tiere für die Zucht zurück zu tauschen. Doch solch eine Zusammenarbeit ist anscheinend nicht möglich, auch wenn ich es mir grade bei meinem Versuch wünschen würde.

Und falls ich nun was vergessen habe ;) füge ich es später noch hinzu :P
Ciao Chris

Und wenn die Klügeren stets nachgeben, riegieren die Dummen die Welt

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Offline Ditmar

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Re:Anfrage
« Antwort #57 am: 04-01-2011, 16:36:48 »
Hallo
Es wird wohl sehr schwierig werden das ganze um zukehren.
Denkt mal an den Erfolg eines Elektrokonzern mit "Geiz ist Geil"
Seitdem dieser Ausdruck Gesellschaftsfähig geworden ist, ist es Geil einen Geilen Deal gemacht zu haben.
Oder mit was werden wir täglich von China überschwemmt trotz aller Kontrollen.

Es ist der Grund warum nun jeder damit prahlen kann ich habe auch den "König des Süßwasser"
und erntet in den meisten Fällen Bewunderung.
Wenn die Gäste solche Fische noch nie gesehen haben ist staunen angesagt.
Selbst wenn sie leiden. Bo äh hat der aber tolle Streifen auf der Seite. Ja ja das sind  wertvollsten Tiere.

Die Masse will ein Statussymbol und nicht einen teuren und Aufwendig zu haltenden Fisch.
Meine Disken waren immer > 100€ vom Züchter. Zwei bekam ich für je 50€ von Privat.
Das ist eben die Ausnahme. Übrigens Ich habe auch so eine Asiabox von einem Züchter für den Heimtransport bekommen.

 
Gruß Ditmar
Becken 200x80/70x60, Back to Nature Amazonas,
Orinoco Altum, L134, L46, Dornaugen, Sterbai, Golden Nugget, Sturisoma, RHG's
 

Offline Jörg Gottwald

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Re:Anfrage
« Antwort #58 am: 04-01-2011, 18:28:17 »
Hallo Ditmar,
ich denke mal das man das auch mal erlebt haben muss und nicht nur gehört oder aus Büchern. Da kauft man im guten Glauben Tiere aus eigenen Zuchter oder First Class Ware und innerhalb kürzester Zeit hat man nur noch Müll im Becken schwimmen.  Selbst in der Tiho Hannover hat man es nicht geschafft die Tiere erfolgreich zu behandeln und die haben auch versucht die Schwächeparsiten zu behandeln. Es gibt hier in dem Bereich inzwischen Parasiten die so resistend gegen Medikamente sind, das glaubst du nicht. Wie Mike schon schrieb, was haben wir nicht alles vermutet, von Röntgenstrahlung , Antibiotika und wer weiss alles.
mfg
jörg
 

Offline Hermann

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Re:Anfrage
« Antwort #59 am: 04-01-2011, 19:38:00 »
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« Letzte Änderung: 04-01-2011, 21:44:42 von Hermann »