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Thema: ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?  (Gelesen 14516 mal)

Offline Norbert Koch

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Hallo zusammen,

ein paar worte vorweg: Ich bin grundsätzlich für Gewerkschaften. Ohne diese Vereinigungen würde es in unserem land für die Arbeitnehmer erheblich schlechter aussehen. Es ist gut und wichtig, dass so manchem Arbeitgeber auch mal auf die Finger geklopft wird!
Doch in den letzten Jahren kippt das ganze Konstrukt immer mehr: Gewerkschaften vernichten durch überzogene Forderungen immer wieder Arbeitsplätze in Deutschland, leisten moderner Sklaverei (Zeitarbeitsfirmen) und der Verlagerung von Produktionen ins Ausland Vorschub. In zeiten knapper Kassen wäre es auch einmal angebracht, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben! :mecker:

In den letzten 6 Monaten wird heute zum 5. oder 6. Mal der öffentliche Personennahverkehr in Karlsruhe (und nicht nur hier) bestreikt. Einmal waren es die Strassenbahnfahrer, jetzt betrifft es wieder mal den gesamten öffentlichen Dienst. Die Leidtragenden sind große Teile der Bevölkerung, die Schwierigkeiten haben ihren Arbeitsplatz oder ihre Schule zu erreichen. Hier in Karlsruher sind sehr viele behinderte Menschen (ich arbeite ehrenamtlich in der Betreuung von einigen mit) in ambulant begleiteten (die gehandicapten Menschen leben in eigenen Wohnungen, Wohngruppen oder Wohnheimen - je nach Möglichkeit - und werden von Betreuern in ihren täglichen Belangen unterstützt) Wohnprojekten untergebracht. Gerade diese Menschen sind mit solchen Situationen oftmals gnadenlos überfordert: Ihr täglicher, gewohnter Ablauf kommt aus dem Trott. Für manche eine echte Katastrophe! Natürlich ist dies nur eine Randerscheinung - die aber billigend und wissentlich von der ver.di in Kauf genommen wird.

Jedem normal denkenden Menschen ist bewusst, dass unsere Kommunen keinen großen finanziellen Spielraum haben. Und doch versucht die ver.di mit erpresserischen methoden auf dem rücken der Bevölkerung einen Arbeitskampf auszutragen.

Für mich ist die Frage bereits beantwortet: ver.di ist keine Gewerkschaft! ver.di ist eine skrupellose Vereinigung, die sich nicht um die Bevölkerung schert! :mecker:
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline ChristofP

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@Norbert

Hm, ich bin da noch mehr in der Zwickmühle als Du... da ich selber im öffentlichen Dienst von Niedersachsen arbeite, profitiere ich andererseits von den Gehaltserhöhungen, da die Tarifverträge meist in etwa von Bund und Kommunen auf das Land übertragen werden.. d.h., umso mehr die rausschlagen, um so besser für mich. Andererseits war ich betroffen, als letzten Montag in Hannover der Nahverkehr den ganzen Tag (!) voll bestreikt wurde, und durfte dann mit dem Taxi von Hannover Bahnhof zur Arbeit fahren... 15 Euro, gülp... Diese Maßnahmen des Arbeitskampfes treffen garantiert nicht die, die auf der Arbeitgeberseite verhandeln, die werden im Dienstwagen zum Dienst gefahren - da geb ich Dir recht.

Ich denke aber, dass es schon so sein muß, dass Gehaltserhöhungen zumindest mal die Inflation ausgleichen. Wie läuft es denn ab: um 3,5% zu kriegen, werden 6% gefordert und dann 1,5% von der Arbeitgeberseite angeboten. Das ist ja absolut lächerlich, wenn man sich überlegt, was die Leute in Kindergärten, beim Straßendienst oder als Krankenschwester verdienen? Wer voll arbeitet, muß zumindest davon einigermassen leben können und mehr haben als jemand, der vom Staat lebt..

Danke & Grüßle, Christof :tschuess:

... 1034 Liter auf 20 qm:



Amazonien 750 Liter mit Diskus-Wildfangnachzuchten: 2x San Merah, 3x Santarem, 2x Alenquer Barra Mansa, 4x Brilliant Türkis. Dazu 4 Geophagus Tapajos "Red Head", 3 Asselkugelfische, 5 Schwielenwelse, 2x L144, 15x Platinbeilbauch und Macrobrachium dayanum "Blau Rot".
 

Offline Norbert Koch

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ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?
« Antwort #2 am: 26-03-2012, 16:11:10 »
Hallo Christof,

da bin ich ganz bei Dir! Wer gute Arbeit leistet, sollte auch fair bezahlt werden!

Und wenn unsere Regierungen (vom Bund abwärts bis hinunter zu den Landkreisen) vernünftiger wirtschaften würden und nicht hunderte von Millionen (in Karlsruhe 800 Mio. für eine Untertunnelung, die keiner wirklich braucht - und ich denke mal, wir landen eher bei 1,2 Milliarden; in Stuttgart die Bahnhofsbaustelle, die unsicher ist und Milliarden verschlingt, um nur zwei irrsinnige Projekte aus BaWü anzuführen), könnte man auch die Mitarbeiter vernünftig bezahlen und so sogar durch die Kaufkraftsteigerung die Wirtschaft ankurbeln. Aber dazu bedürfte es denkender Politiker - also quasi etwas, das es nicht gibt :hihi:

Nur sollte man die Massnahmen zur Durchsetzung dieser Lohnforderungen nicht auf dem Rücken der Bevölkerung austragen: Patienten bekommen ihre ohnehin schon viel zu langfristigen OP-Termine gecancelt, Berufstätige mit Kindern haben Probleme ihre Kinder unterzubringen, weil KiTa's bestreikt werden, die ständigen Erpressungsversuche auf dem Rücken der Bürger, das ist es, was nervt.

Das Machtmonopol der ver.di wird meiner Meinung nach missbraucht.

Am Mittwoch sind die nächsten Verhandlungen. Jeder weiß, dass sie streiken könnten - aber warum wartet man das Ergebnis dieser Gespräche nicht erstmal ab? Nein, erstmal schön Macht demonstrieren...

Mich kotzen diese Methoden und insbesondere die Häufigkeit, mit der heutzutage gestreikt wird einfach nur an! :mecker:
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Hallo Nobby,

das sehe ich etwas anders.
Meiner Meinung nach, gibt es doch viel zu wenig Protest aus der Bevölkerung. Weder gegen Wulff, noch gegen die Milliarden für Griechenland, Israel oder sonstiges, wo sich Deutschland seit dem Krieg verpflichtet fühlt, zu blechen. Eigentlich helfen wir doch jedem. Und das werden wir in den nächsten hundert Jahren auch nicht mehr los. Man darf dagegen ja auch nichts sagen, denn dann bist du ja gleich wieder ein... nun ja, wir wissen ja.
Für all das ist doch genug Geld da, aber anscheinend nicht dafür, Arbeit fair zu entlohnen.

Natürlich kann man sich fragen, ob es denn sein muss, wenn ständig Teile der Infrastruktur (Beispiel Straßenbahn) bestreikt werden müssen. Das ist in der Tat sehr ärgerlich, und nicht nur für das Gemüt des Einzelnen.
Andererseits ist es so wie Christoph sagt, zumindest muss die Inflation ausgeglichen werden. Viel mehr will doch auch keiner.
Weder verdi noch irgendein Streikender geht davon aus, 6,5% Steigerung zu schaffen. Aber wenn die Arbeitgeber irgendetwas knapp über 1% anbieten, ist es relativ logisch, dass du die 6,5% fordern musst, um am Ende vielleicht irgendwo um 2% oder etwas mehr zu landen.

Insbesondere für die in der (Alten-) Pflege tätigen Menschen habe ich für jeden Streik volles Verständnis. Nicht nur, weil das ein echter Knochenjob ist, sondern vielmehr deshalb, weil das Pflegethema noch richtig wichtig werden wird, Stichwort demographischer Wandel. Bisher gibt es für all die daraus resultierenden Probleme noch keine Lösungen, oder besser gesagt, es interessiert den Deutschen auch nicht wirklich, bis es so richtig akut wird. Nur dann ist es schon zu spät.

Eines noch zum Schluss: Ich halte es für ein großes Gerücht, dass durch solche Lohnforderungen Arbeitsplätze vernichtet, oder Leiharbeit gefördert wird. Es stimmt einfach nicht. Dass es Leiharbeit gibt, liegt einzig und allein am System, das es erlaubt, ja sogar fördert. Besser gesagt hat die Wirtschaft die Politik in gewisser Weise niedergerungen.
Das alles wird aber noch auf uns zurückfallen und dann guckt der Deutsche wieder dumm aus der Wäsche.

Gruß
Dennis
 

Offline Norbert Koch

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Hallo Dennis,

zum Großteil gebe ich Dir recht und ich bin ja nicht dagegen, dass es mehr Geld für die Angestellten im öffentlichen Dienst geben soll!

Aber die Methoden von ver.di halte ich für fragwürdig.

Dass man gegen andere Themen öffentlich mehr Druck machen sollte (z.B. auch gegen die schamlose Ausnutzung der Verbraucher durch das Mineralölkartell) finde ich auch; hier streiken aber dann die Bürger MITEINANDER gegen unsinnige Dinge (so wie beispielsweise in Frankreich). Das wäre toll und bei vielen Themen wäre ich SOFORT dabei!

Aber es kann nicht sein, dass eine mafiöse Struktur (Entschuldigung, ich meinte Gewerkschaft :pfeifend:) einen großteil der Bevölkerung mit ihren Aktionen abstraft! Hier wird eindeutig GEGENEINANDER gestreikt.

Und dass die Gewerkschaften mit überzogenen Forderungen Arbeitsplätze kosten, steht außer Frage: das Kündigungsrecht ist dermassen irrsinnig, dass ein deutscher Unternehmer sich dreimal überlegt, ob er noch jemanden einstellen soll. Der öffentliche Dienst ist hier bedingt außen vor, da kann man schwer ins Ausland gehen; doch haben schon viele Gemeinden z.B. die Müllabfuhr privat organisiert...
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Hallo Nobby,

so ist das nun mal mit den Streiks, irgendein Opfer gibt es immer, und muss es ja auch geben, sonst wäre ein Streik hinfällig.
Man könnte jetzt sagen, wenn z.B. nur die Automobilindustrie bestreikt wird, trifft es nur die Unternehmen. Toll, denn die haben eh zu viel Geld. Geht also alle anderen nichts an. Stimmt aber so auch nicht, da dadurch ja wieder die allgemeine Wirtschaft geschwächt wird usw.
Kurz gesagt verstehe ich deine Aufregung nicht ganz, denn Streiks gibt es schon lange.
(Solche Horror-Argumente wie die Abwanderung von Unternehmen ins Ausland gibt es immer mal, und klar gibt's das, aber doch nicht in einem besonders hohen Maß. Im Gegenteil gibt es auch das umgekehrte Beispiel, was mir gerade einfällt. Ist Nokia nicht irgendwo nach Rumänien oder sonstwo gegangen, weil man da so billig produzieren kann? Und, was ist Nokia heute? Nichts, niente.
Das ist halt das Standardargument der Arbeitgeber, genau wie verdi auch ihre Standardargumente hat. Das interessiert eigentlich keinen.)

Eine Ausnahme gibt es allerdings imho, nämlich kürzlich den Streik der Fluglotsen. Die haben ja ein richtig fürstliches Gehalt. Hier ist Mittel und Zweck tatsächlich in keinem Verhältnis mehr. Und ein Streik richtet hier enormen Schaden an. Weiß gar nicht wie das eigentlich ausgegangen ist, ist mir auch egal, aber selbst während der Streikphase hat Frankfurt das ja noch richtig gut hinbekommen.

Frankreich würde ich auch nicht unbedingt als bestes Beispiel nennen wollen. Die demonstrieren eigentlich gegen alles Mögliche, was hier schon längst normal ist, obwohl wir eigentlich doch über deren Niveau sind.
Aber auch hierzulande gibt es unsinnige Protestaktionen die richtig ins Geld gehen, siehe S21, trotz Volksentscheid demonstrieren ein paar Hirnrissige noch immer weiter. Ich denke mal, was uns das schon gekostet hat an Polizeieinsatz etc. hätte man z.B. sehr gut in Bildung investieren können.

Man muss halt immer sehen, dass man Mittel und Zweck einigermaßen ins Verhältnis bekommt. Und ich gebe Dir grundsätzlich Recht, dass es darin schon manchmal scheitert. Und dann wird es von unnütz über ärgerlich bis peinlich.

Gruß
Dennis
 

Offline sirius

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Hallo Norbert,

als Mitarbeiter im öffentlichen Dienst kann ich Deinen Standpunkt überhaupt nicht verstehen!
Die letzte Inflationsrate lag bei 2.3 %! Die Arbeitgeber bieten ca. 3,5 %! Toll, was aber in den Medien meist verschwiegen wird, warum wohl? - bezieht sich das Angebot auf 2 Jahre! Also 1,75 % für ein Jahr!!
Das wiederum bedeutet wieder mal ein Reallohnverlust - wie in den 6 Jahren vorher auch schon!
Auch wir haben unsere Familien, als Pendler fahre ich täglich 80 km um arbeiten zu dürfen!! Was ich zum Glück auch gerne mache.
Ich bin froh, dass die Gewerkschaften ein Gegenpol bilden - ohne deren Arbeit und Durchsetzungen würde die Schere zwischen Arm und Reich noch größer!!!!

Gruß Konrad
 

Offline Norbert Koch

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ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?
« Antwort #7 am: 26-03-2012, 18:53:13 »
Hallo Konrad,

ich habe es bereits mehrfach geschrieben: Ich finde es gut und richtig, wenn der öffentliche Dienst mehr Geld bekommt. Und es ist bei Lohnverhandlungen Usus, dass das erste Angebot der Arbeitgeber unverschämt niedrig ausfällt. Man trennt sich, einigt sich NICHT und es geht in die zweite Runde.

Ganz normales Prozedere auch in der Industrie. Soweit ist auch alles in Ordnung. Aber andere Gewerkschaften bleiben zunächst nur beim Säbelrasseln, während ver.di gerne mal auf dicke Hose macht und streikt. Und nein, es reicht nicht, nur einen Teil oder eine Stadt zu bestreiken - man meint, es muss gleich quer Beet alles lahmgelegt werden und dann auch gleich in mehreren Städten.

Das ist in meinen Augen nichts anderes als Machtmissbrauch!

Ich bin selbstständig und auch ich habe mit ständig steigenden Kosten zu tun. Ich werde wohl auch in diesem Jahr zum ersten Mal seit 12 Jahren meinen Stundensatz anheben müssen.

Und ein Teil meines Missmuts gegen diese Gewerkschaft rührt aus dem vor vier Monaten geführten Streik für die Lok- bzw. Straßenbahnführer: Hier hat man absichtlich die Arbeitgeber mit ihrem Angebot von rund 6% ins Leere laufen lassen und als Buhmänner dargestellt, obwohl sie als öffentliche Träger gar nicht mehr haben gewähren können. Man verlangte einen Gesetzesbruch!
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline sirius

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Hallo Norbert,


Ich bin selbstständig
Das habe ich mir schon gedacht....
Am Anfang der "Verhandlungen" haben die Arbeitgeber erst einmal überhaupt kein Angebot gemacht.....
Nach dem ersten Streiks kam dann die wohl sehr bewußte Formulierung des Angebotes.....wenn den Arbeitgebern nicht gezeigt wird, dass die Mehrheit der Angestellten hinter diesen Forderungen steht, kommt auch kein weiter gehendes Angebot.
Gerade bei den leeren Kassen - muß klar gestellt werden, dass wir nicht immer die Zahlmeister sein können!
Wenn wir immer nur das Schlußlicht bilden - schlägt das auf vieles zurück - und das kann auch nicht in Deinem Interesse sein.
Auch Du als Selbstständiger lebts von der Infrastruktur die wir zur Verfügung stellen und aufrecht erhalten......

Nochmal, wenn wir nicht zeigen, dass wir am Ende der Fahnenstange angekommen sind, bleiben wir wieder hinten dran!
Deswegen sind diese Streiks nötig!

Gruß Konrad
 

Offline Mario

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Hallo Konrad,

und was machen die die nicht in der Gewerkschaft sind? Wenn ich jetzt mal von mir ausgehen darf, ich habe in den letzten 4 Jahren eine Lohnerhöhung von 20 Cent bekommen.
Nun kannst du gern mal Ausrechnen was da bei steigender Inflation hängen bleibt, nichts. Eher ein minus. Also kann ich die Verdi überhaupt nicht verstehen.
Ständig Streik Streik Streik. Der öffentliche Dienst brauch sich nun größtenteils nicht beklagen. Sie bekommen doch in regelmäßigen Abständen ihr Lohnplus.
Und Christof kann mir ja mal erzählen woher er weiß was ne Krankenschwester verdient, also meine Frau ist Krankenschwester, ich weiß ja nicht was du denkst , aber ich bekomme das  :uargh03:
wenn ich den Lohnzettel sehe. Mag wahrscheinlich dran liegen das das Krankenhaus privat ist.

Grüße Mario
 

Offline sirius

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Re: ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?
« Antwort #10 am: 26-03-2012, 20:19:56 »
Hallo Mario,

in welcher Branche arbeitest Du denn?
Ich will garnicht bestreiten, dass es Gruppen gibt, die sicherlich noch schlechter verdienen als wir....
auch gerade in den Pflegeberufen - schaue gerade Wiso - sind unterbezahlt - deswegen bekommen sie auch keine Fachkräfte - weil wir nicht bereit sind höhere Krankenkassenbeiträge zu zahlen!? Auch da haben sich die Arbeitgeber ausgeklinkt... alle Erhöhungen der Beiträge tragen nur noch die Arbeitnehmer - Lobby sei dank!
Bei diesen Voraussetzungen will ich erst garnicht pflegebedürftig werden - und da weis ich wo von ich rede - habe meine Eltern bis zum Schluß gepfelgt und habe da einiges mibekommen....
Das hat aber nichts mit den Vorwüfen von Norbert an die Gewerkschaften zu tun....
mit den von dir angesprochenen Lohnerhöhungen im offentlichen Dienst - bei dem Anfangsgehalt ginge es garnicht ohne diese Erhöhungen... Ich bin 2001 aus der Wirtschaft in den öffentlichen Dienst gegangen, Fa. Pleite, Stelle in einiger Entfernung im öffentlichen Dienst im Angebot.... was soll ich sagen, Direktversicherung weg, Firmenwagen weg, und damals 700 DM weniger in der Kasse... im Monat..... ok, dafür sicherlich weniger Stress und ein fast regelmäßigen Feierabend - Diese Entscheidung habe ich bewußt getroffen.... Ich hätte auch arbeitslos werden können....
Da war ich aber schon am Ende der regelmäßigen Lohnerhöhungen, altersbedingt....
Gewerkschaften machen sicherlich nicht alles richtig, sie aber mit mafiösen Strukturen zu vergleichen, halte ich für, vorsichtig gesagt, daneben!

Gruß Konrad
 

Offline Jörg Gottwald

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Re: ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?
« Antwort #11 am: 26-03-2012, 20:26:50 »
Hallo Konrad
ich will nicht verhehle das alles seine Vor und Nachteile hat, dazu habe ich schon bei zuviel Zeitarbeitsfirmen gearbeitet. Allerdings bermerke ich seit geraumer Zeit das die Politik und die Gewerkschaften schon lange nicht mehr Wohl des Bürgers im Auge haben. Hier geht es lediglich oft um das eigene Wohl der Leute die oben sind. Ein krasser Beweis sind doch hier die gewerkschaftseigenen Firmen, in denen oft nicht mal der Tariflohn gezahlt wird. Ich denke auch das man Politik und Gewerkschaften gut miteinandere vergleichen kann
mfg
jörg
 

Offline sirius

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Re: ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?
« Antwort #12 am: 26-03-2012, 20:52:19 »
Hallo Jörg,

das will und kann ich gar nicht bestreiten -Die Arbeitgeberverbände brauchen da erst gar kein Hehl raus zu machen,
die machen das aus Prinzip!
Aber wo wären wir denn ohne die Gewerkschaften?
Das möchte ich garnicht wissen, und du sicherlich auch nicht!

Gruß Konrad

 

Offline Norbert Koch

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ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?
« Antwort #13 am: 26-03-2012, 21:12:49 »
Hallo Konrad,

stell Dir mal vor, Herr Bsirske würde sich mit den ver.di-Abschlüssen abgeben und man würde Streiks massvoll einsetzen (wozu muss morgen nochmal in RLP und NRW nachgeharkt werden?). Man könnte doch tatsächlich den Gewerkschaftsbeitrag ordentlich senken und ALLE ver.di-Mitglieder hätten einen ordentlich höheren Real-Lohn.

Es geht doch nur noch um streiken um des Streiks willen - quasi als selbsterfüllende Prophezeiung. Denn nur durch häufige Streiks zwingt man alle Arbeitnehmer in die Gewerkschaft, nimmt so mehr ein, kann sein Vorstandsgehalt und / oder die Boni erhöhen. Sorry, aber das erinnert mich schon stark an die Maffia.

Keine Frage, Gewerkschaften haben uns geholfen einen Sozialstaat zu etablieren, leistungsgerechte Löhne zu erzielen sind sind Basis des bescheidenen Wohlstands eines Großteils der Bevölkerung.

Aber man sollte merken, wenn es genug ist. Gier ist keine Zier!
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Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Re: ver.di - Verbrecherische Erpresser oder doch eine Gewerkschaft?
« Antwort #14 am: 26-03-2012, 21:25:40 »
Hallo Norbert,

wenn Du die rechtlich geschützten Tarifverhandlungen von seiten der Gewerkschaften einseitig als Gier bezeichnest,
stehen wir beide auf sehr unterschiedlichen Standpunkten.

Dein Einwand mit den Beiträgen ist, sorry, einfach nur lachhaft!
In die Gewerkschaft wird keiner gezwungen - selbsterfüllende Prophezeiung - was soll das, da überschätzt du die Macht der Gewerkschaften - aber das ist wohl Absicht!
Es wir ein Ergebnis der Verhandlungen geben....
Viel Spass beim weiteren "Stimmung machen"....

Gruß Konrad
 

 

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