Schöne neue Welt
Dieser Artikel behandelt den Roman. Zum Album der Band Iron Maiden siehe Brave New World (Album), für das Album der Band Culcha Candela siehe Schöne neue Welt (Album).
Schöne neue Welt (englisch Brave New World) ist ein 1932 erschienener dystopischer Roman von Aldous Huxley, der eine Gesellschaft beschreibt, in der „Stabilität, Frieden und Freiheit“ gewährleistet scheinen.
Mittels physischer Manipulationen der Embryonen und Föten sowie der anschließenden mentalen Indoktrinierung der Kleinkinder werden die Menschen gemäß den jeweiligen gesellschaftlichen Kasten geprägt, denen sie angehören sollen und die von Alpha-Plus (für Führungspositionen) bis zu Epsilon-Minus (für einfachste Tätigkeiten) reichen.
Allen Kasten gemeinsam ist die Konditionierung auf eine permanente Befriedigung durch Konsum, Sex und die Droge Soma, die den Mitgliedern dieser Gesellschaft das Bedürfnis zum kritischen Denken und Hinterfragen ihrer Weltordnung nimmt. Die Regierung jener Welt bilden Kontrolleure, Alpha-Plus-Menschen, die von der Bevölkerung wie Idole verehrt werden.
Das Werk gehört zu den einflussreichsten Romanen des 20. Jahrhunderts. Es inspirierte Autoren aller Generationen zu eigenen Zukunftsvisionen. 1998 wählte die Modern Library, eine bedeutende englischsprachige Institution für Literatur und Kunst, ihn auf Rang 5 der 100 besten Romane des 20. Jahrhunderts[1]. Schöne neue Welt tauchte auch in ähnlichen Listen der BBC[2] und des Observers auf[3].
Ferner ist Brave New World an deutschen Schulen im Fach Englisch eine abiturrelevante Lektüre[4]. Der Roman gilt neben George Orwells 1984 als ein Musterbeispiel einer totalitären Diktatur in der Literatur.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Die Einteilung der Menschen in die fünf Kasten erfolgt im Roman nicht durch Gentechnik, sondern durch pränatale biologische Einwirkung und postnatale Konditionierung der Mentalität. Gentechnik wurde erst durch die Entschlüsselung des genetischen Codes durch die Wissenschaftler James Watson und Francis Crick in den 1950ern möglich. Der Beginn der Gentechnik liegt in den 1970ern, nachdem es dem Molekularbiologen Ray Wu 1970 erstmalig gelang DNA zu sequenzieren und zu klonieren.
Julian Huxley, ein Bruder des Schriftstellers, war Vorsitzender der Eugenics Society, die sich mit der Anwendung der Ergebnisse der Mendelschen Vererbungslehre auf den Menschen und die Gesellschaft befasste (Eugenik).
Nachleben
Philosophische Diskussion
Wie ähnlich unsere Welt der „schönen neuen Welt“ ist oder einmal sein wird, wurde im September/Oktober 1999 in der Wochenzeitung Die Zeit diskutiert. Die Diskussion basierte auf einem Vortrag des Philosophen Peter Sloterdijk mit dem Titel Regeln für den Menschenpark. An der folgenden Debatte beteiligten sich Philosophen, Rechtswissenschaftler und Bioethiker wie Thomas Assheuer, Jürgen Habermas, Manfred Frank und Ernst Tugendhat.
Aldus Huxley und Orwell waren laut Icke in der sogenannten Fabian Society
Fabian Society
Die Fabian-Gesellschaft ist eine britische sozialistische intellektuelle Bewegung, die durch ihre wegweisende Arbeit im späten 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg bekannt wurde. Vergleichbare Gesellschaften bestehen in Australien und Neuseeland. Das Gedankengut der britischen Fabier verbreitete sich auch auf dem europäischen Festland, so gründeten Repräsentanten der Fabier in Österreich die um die Jahrhundertwende 1900 einflussreiche Sozialpolitische Partei.
Inhaltsverzeichnis
1 Namensherkunft
2 Fabianismus / Fabianischer Sozialismus
3 Siehe auch
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Namensherkunft
Der Name Fabianischer Sozialismus leitet sich von dem römischen General Quintus Fabius Maximus Verrucosus, dem Zögerer, ab, der für seine berechnende, lange Zeiträume einkalkulierende Strategie bekannt war.[1]
Fabianismus / Fabianischer Sozialismus
Der Fabianismus fokussiert sich auf die Weiterentwicklung sozialistischer Ideen durch beständige Einflussnahme auf mächtige intellektuelle Kreise und Gruppen. Die Fabian Society war Ende des 19. Jahrhunderts eine der Wegbereiterinnen der britischen Labour Party und ist auch heute noch aktiv. Sie wurde am 4. Januar 1884 in London ins Leben gerufen, als ein Ableger einer 1883 gegründeten Gruppe, die sich The Fellowship of the New Life nannte, und zu der zum Beispiel die Dichter Edward Carpenter und John Davidson, der Sexualforscher Havelock Ellis und Edward Pease, der spätere Sekretär der Fabian Society gehörten.
Die Fellowship wollte die Gesellschaft verändern, indem Beispiele eines reinen und einfachen Lebens vorgelebt wurden. Als aber einige Mitglieder die Veränderung der Gesellschaft auch politisch aktiv vorantreiben wollten, wurde entschieden, dass eine separate Gruppierung, die Fabian Society, gegründet werden sollte. Allen Mitgliedern war freigestellt, sich der einen oder anderen, oder beiden Gesellschaften anzuschließen. Die Fellowship of the New Life löste sich in den frühen 1890er Jahren auf, während die Fabian Society wuchs und eine beachtliche intellektuelle Komponente im Vereinigten Königreich in der Zeit des Königs Eduard VII. wurde.
Sofort nach ihrer Gründung begann die Fabian Society aufgrund ihres sozialistischen Ansatzes viele Intellektuelle anzuziehen, darunter George Bernard Shaw, H. G. Wells, Sidney und Beatrice Webb, Annie Besant, Graham Wallas, Hubert Bland, Sidney Olivier und Emmeline Pankhurst. Sogar Bertrand Russell trat ihr später bei. Die zumeist sehr elitären, der britischen Oberschicht entstammenden Mitglieder waren zumeist auch in der Eugenik-Bewegung engagiert.[2]
Die Gruppe, die evolutionär statt revolutionär vorgehen wollte, wurde zu Ehren des römischen Generals Fabius Maximus Verrucosus (genannt Cunctator, der Zögerer) benannt, der die Strategie vertrat, eher durch Störmanöver und Zermürbung als durch Frontalangriffe gegen die Karthager unter ihrem berühmten General Hannibal zum Erfolg zu kommen.
Viele Fabier nahmen an der Gründung der Labour Party im Jahr 1900 teil, und die Verfassung der Gruppe, von Shaw geschrieben, hat viele Parallelen zu den Gründungsdokumenten der Labour Party.
In der Zeit zwischen den Weltkriegen war die mittlerweile zweite Generation von Fabiern – darunter die Schriftsteller Richard Henry Tawney, George Douglas Cole und Harold Laski – ein wichtiger Einflussfaktor bei der Sozialdemokratisierung der Labour Party.
Seit den 1920er Jahren war die Gruppe durchgehend einflussreich in den Kreisen der Labour Party, mit Mitgliedern wie Ramsay MacDonald, Clement Attlee, Anthony Crosland, Richard Crossman, Tony Benn, Harold Wilson, und jetzt Tony Blair und Gordon Brown.
1960 wurde die Young Fabian Group gegründet, ein wichtiges Netzwerk und Diskussionsforum für jüngere (unter 31 Jahre) Aktivisten der Labour Party. Sie spielte eine Rolle bei der 1994er Wahl von Tony Blair zum Parteivorsitzenden.
1947 etablierte sich die australische Fabian Society. Sie ist die älteste politische "Gedankenschmiede" in Australien.
In den Jahren 1945–1951 betrug die höchste Mitgliederzahl rund 5.000 Mitglieder.[3]
Nachtrag:
Quelle: Wikipedia-Artikel: Schöne neue Welt