Eine Reise in das Nordreich stand ja schon länger auf meinem Plan.
Nun nach vielen Monaten bekam ich/wir nun doch ein Visum ins Nordreich trotz bedenklichem Polizeilichen Führungszeugnisse.
Unsere Vorbehalte zu den Ostfriesen tat die Sache auch nicht gerade beschleunigen.
Nur einige gute Bekannte im Nordreich ja man kann auch von Freundschaft reden brachte uns dazu das für uns ungewöhnlich hohe Risiko einzugehen.
Ein für uns völlig unbekanntes Land und voller Vorurteile behaftetes noch dazu.
Um nicht völlig unvorbereitet von den unbekannten Mächten überrascht zu werden bereiteten wir uns natürlich auf diese am Rande der Zivilisation lebenden Nordmenschen vor.
Einmal hörten wir von einem gewissen „Otto Walkes“ der dort oben eine gewisse Referenz als Ostfriese darstellen soll.
Dann gibt es da noch den Urostfriesen „Tamme Hanken“ den Knochenbrecher oha …..
Nach dem Studium und dem hören und sagen dieser beiden Herren wurde mein Gefühl für den Menschenschlag nicht wirklich besser.
Edith war schon mächtig eingeschüchtert und äußerte große Bedenken zu unserem Vorhaben.
Um noch tiefer in die Lebensart der Ostfriesen einzutauchen ,
man kennt mich ja „Eine gute Planung ist alles“ besorgte ich mir einiges an Literatur.
Unter anderen einige CD’s zu einem Vorzeigeort in Ostfriesland.
„Stenkelfeld“ heißt dieser Ort.
Hier soll es die echten Ostfriesen in Reinkultur geben mit all den Facetten ihrer Lebensart.
Nach den Studien dieses Ortes erhöhten wir sofort drastisch unsere Lebensversicherung.
Ebenso wurde unser Testament bei beider plötzlichem ableben neu verfasst und Notariell bei mehreren Notaren hinterlegt.
Man weiß ja nicht welchen Einfluss diese Nordmenschen selbst hier im Südland noch haben.
Nun der Sonntag den 28.08.2016 um 7°° starte die Reise ins bis dato völlig unbekannte Reich der Nordmenschen.
Was wird uns da wohl erwarten.
Werden wir überhaupt je noch einmal unsere Heimat wiedersehen.
Soweit ist das ja garnicht weg , nach 7 Stunden mit unserem 12m langem Gespann und einer Pause standen wir am „Timmeler Meer“
Wo war nur das Meer , bei uns wäre dieses „Meer“ bestenfalls ein Baggersee.
Und tatsächlich stellte sich später heraus das dieses „Meer“ durch ausbaggern entstand.
Na das fängt ja gut an.
Völlig eingeschüchtert fragten wir einen Riesen nach einem Plätzchen für unser Gespann.
Umso erstaunter waren wir über den sehr freundlichen Empfang und die Hilfsbereitschaft bei der Platzfindung.
Nach dem Aufbau und Einrichtung gab es was zu essen aus eigener Küche.
Man weiß ja nicht was die hier oben so alles Undefinierbares in sich reinschaufeln.
Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück im Wohnwagen hatten wir genug Mut die eigenen Wände zu verlassen und einen längeren Spaziergang in Timmel und Strand zu machen.
Das Handy mit der Notrufnummer aber natürlich immer fest im Griff.
Bei der Ansicht der sehr liebevollen und Großzügigen Gestaltung der Häuser und Gärten wuchs der Mut bei uns , das hier oben im Nordreich doch anscheinend ganz nette Menschen zu leben scheinen.
Nach einem Tipp von einem Freund aus dem Norden fand noch ein Besuch in der Kreisstadt „Leer“ statt.
Na ja so „Leer“ war die Stadt nun nicht wer gibt den einer Stadt solch einen Namen.
Wir waren halt im im Nordland.
Sehr schöner Ort mit ausgedehnter Fußgängerzone zum Verweilen vor allem für meine Chefin.
Dienstag mit neuer Kraft und dank sicherem Auto trauten wir uns dann tiefer ins unbekannte Land.
Lange 5 Km bis zu Nobby über Feldwirtschaftswege auf eine oder auch zwei Tassen Kaffee.
Hier wurden wir wie schon zu Karlsruhe/Stutensee Zeiten herzlich und mit viel feinen Sachen empfangen.
Nur Edith konnten die ganzen Kalorien nicht so begeistern die in meinem Körper verschwanden.
Nun endlich konnte uns auch Petra und Nobby glaubhaft überzeugen warum sie unser herrliches Südreich verlassen haben um sich hier im Nordreich nieder zu lassen.
Ich dachte immer es wäre ein rein Missionarisches Gelübde die Nobby hierher Zwangsversetzte.
Nein hier oben ist es wirklich sehr schön und vor allem ruhig.
Weites Land keiner sitzt dem anderem direkt auf der Pelle und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen funktioniert hier wohl eine gute Nachbarschaft wie mir Nobby versicherte.
Nun war das Eis gebrochen und Edith und ich schauten uns das Land mit anderen Augen an und waren durchweg begeistert.
Mittwoch dann eine Schiffsfahrt mit dem eihemaligem Torfkutter "Gretje" auf den "Meeren und Kanälen" in Ostfriesland.
Sogar Vietnamesiche Wasserbüffel wurden gesichtet.
Nun freuten wir uns dann sehr auf weitere altbekannte Gesichter.
Armin und Svetlana mit Sohn Sergio dazu noch Horst ein Urostfriese der sich auch schon einmal in unser Südreich gewagt hat.
Nobby hat wie gewohnt wieder einmal richtig groß aufgefahren.
Einen Hungertod konnte hier keiner sterben es konnte jeder nur durch essen zum platzen gebracht werden.
Na ja bei Horst bin ich mir da nicht so sicher.
Der Grill lief zur Höchstleistung auf mit ordentlich Feuer am Fleich/Fisch/Gemüse/……
Es war sehr gemütlich und so entwickelten intensive aber trotz allem sehr angenehme Diskussionen.
So hatte die drei Mädels und wir fünf Jungens genug Stoff um uns bis spät in die Nacht zu unterhalten.
Großen Dank noch einmal an die Gastgeber Petra und Nobby für den sehr gelungenen Nachmittag/Abend.
Als wir in den nächsten Tage an das richtige Meer fuhren die nennen das hier allerdings See wurden wir wieder von den Eigenheiten der Nordmenschen überrascht.
Es war kein Meer da …. man könnte zu Fuß auf die nächsten Inseln durch endlose Bampe latschen.
Und zu allem Überfluss muss man hier sogar dafür bezahlen das man kein Meer sieht.
3 € für 2 Stunden parken plus 2.80€ pro Person um Bampe zusehen oder das man durch sie laufen durfte.
Das kannte ich von der Mittelmeerküste anders.
Immer Wasser und das kostenlos.
Na ja andere Länder andere Sitten sagt man ja.
Nun Stand noch eine Reise zu Heidi und Horst an.
Bei Wittmund haben die beiden sich ein richtiges kleines Paradies erschaffen für das wir sie nur beneiden können.
Der große Horst und seine hübsche Heidi empfingen uns sehr herzlich und wir durften bei feinen Leckereien in ihrem Paradies einige Stunden verweilen.
Ich weiß nicht woher aber Heide hatte exakt das alles auf den Tisch gestellt was ich zwar liebte allerdings sonst nicht zu mir nehmen durfte da Edith sehr streng in solchen Sachen ist.
Vielen lieben Dank auch an dich Heidi für deine Führsorge um meinen unterernährten Körper.
Horst sein 3.20 m Becken ist ein schon Blickfang aber nur
ein Baustein in seinem größtenteils selbst erschaffenen Zuhause.
Alles vom Garten mit dem großen Teich über die gesamte Wohnlandschaft strahlt eine ungewöhnliche Ruhe aus , wie übrigens Horst selbst auch.
Als es vor Jahren einmal eine Überschwemmung durch das Aquarium gab hatte mich damals schon Heidi tief beeindruckt in ihren schicken Designerstiefeln.
Etwas später kamen dann auch ganz überraschend für mich Sabine und Willfried zu uns.
So wurde es wieder ein sehr schöner und Unterhaltsamer Nachmittag.
Dementsprechend schwer fiel uns der Abschied als es wieder in Richtung „Timmeler Meer“ ging.
Am letzten Tag kam dann Petra und Nobby zu uns ans „Meer“ und wir verbrachten noch einen angenehmen Nachmittag.
Hier reifte dann auch der Gedanke das meine Schonfrist ohne Diskusforum zu Ende sein müsste.
Ach übrigens unser Bild zu den Ostfriesen hat sich durch unsere Woche im Nordreich komplett von Angst und Schrecken um 180° gedreht.
Nun schauen wir eher neidvoll in den Norden ob dem schönen Nordreich mit seinen ruhigen und netten Leuten.
Das wäre es fürs erste ich muss mich nun noch einlesen in die vielen versäumten Beiträge.