Das offene Diskusforum

"Kucken" und Lachen => Off Topic => Thema gestartet von: Norbert Koch am 13-12-2016, 08:02:48

Titel: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Norbert Koch am 13-12-2016, 08:02:48
Hallo zusammen,

zum Jahresende möchte ich Euch mal einen kontroversen Beitrag präsentieren.

Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind frei erfunden. Ich hoffe, es fühlt sich niemand angegriffen; ich möchte lediglich ein bisschen wachrütteln!

Kennt Ihr das "Diskus-Paradoxon"?

Es ist ein vielschichtiges Phänomen:
Zunächst einmal die Größe:
Frägt man einen Halter wie groß seine Fische sind hört man oft "18 cm", "20 cm", "Ich habe Jumbos!" und so weiter.
Möchte man aber etwas zur Besatzdichte wissen, sind Diskus plötzlich gaaanz kleine Fische mit minimalem Platzbedarf.

Dann das Hobby als Solches: Andere Aquarianer erfreuen sich an der Schönheit ihrer Tiere. Sie wechseln Wasser, füttern, stutzen Pflanzen und sitzen vor ihren Aquarien, um das Stück Natur im Wohnzimmer zu bewundern.
Der "Diskushalter" erfreut sich an seiner technischen Ausstattung, kauft alles, was neu am Markt ist, diskutiert endlos über chemische Parameter und sitzt vor seinem Aquarium und betrachtet...

... seine Displays.

Der dritte Teil ist das Wissen. Andere Aquarianer lesen Bücher, gehen in Aquarienvereine um Vorträge, Neuigkeiten und Tipps zu bekommen, damit sie ihren Tieren ein möglichst angenehmes Leben bereiten können.
Diskushalter glauben dem Flyer eines Massenvermehrers und denken, dass ein Like bei Facebook ein echtes Feedback darstellt und alles gut ist.

Teil 4 - die Krankheiten:
Jeder normale Aquarianer hofft, dass sie nie in seinen Becken ausbrechen.
(Einige) Diskushalter horten Tonnen an Pulverchen und flaschenweise Medikamente und hoffen, dass es bald wieder etwas zum Laborieren gibt.

Letztlich die Ernährung:
Hundehalter (zum Beispiel) achten auf eine gute Kondition und Figur ihrer Fellfreunde.
Einige Diskushalter sind ausschließlich an Größe und schnellem Wachstum interessiert.
Ich habe schon viele Fische gesehen, die mich in der Frontalansicht eher an eine Bockwurst als an ein lebendes Tier erinnerten.
Doppelkinn bei einem Fisch? Das kenne ich nur beim Diskus.

Es gäbe wohl noch einige Punkte, aber ich denke, mein Anliegen ist ersichtlich:
Sicherlich gepaart mit einem bisschen Sarkasmus ist aber eben auch einiges Wahres dran. Oder wie denkt Ihr über das "diskus-Paradoxon"?

Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein tolles, friedliches und erfolgreiches 2017.

... und ich würde mir wünschen, wenn bald schon wieder der Fisch im Mittelpunkt unseres Hobbies stünde.
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Ditmar am 13-12-2016, 08:59:33
Hallo Nobby ......

Sicherlich leicht überzogen in deiner Formulierung.
Etwas wahres ist allerdings auch dabei.

Über die größe des Diskus lässt sich besser diskutieren als über die Größe eines Neon-Salmler.

Die technische Austattung dokumentiert auch den Willen sein System im Griff haben zu wollen.
Heißt Er/Sie ist auch gewillt einiges zu investieren um die Risiken so gering wie möglich zu halten.
Es ersetzt allerdings nie das geübte Auge was jeder gute Aquariner mit der Zeit entwickeln sollte.

Nach vermeintlichem Wissen woher auch immer kommt immer die Erfahrung.
Schade das diese Erfahrung oft auf dem Rücken der Tiere gewonnen wird.

Bei der Ernährung brauchen wir nur uns Menschen zu betrachten um zu wissen wie wenig wir uns im Griff haben. :verlegen:
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Norbert Koch am 13-12-2016, 09:07:00
Hallo Ditmar,

ich bin nicht dick!!!

Das ist gespeicherte Energie! :laugh2:

Sicherlich überspitzt formuliert, aber als ich diese Woche von "Wattley Discus" ein Bild sah, auf dem man stolz eine (Papier)Tonne Metronidazol zeigte - war mein Entsetzen so groß, dass es in mir "gährte".
Und hier im Forum vermisse ich seit Monaten das Thema "Diskus"...

[attach=1]
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Nitscho am 13-12-2016, 10:00:05
Hallo Norbert

Du sprichtst mir aus der Seele. Im Forum geht es seit langen nur noch um Technische Ausstattung und Highend Produckte.
Ich weiß nicht wann man hier das letzte mal ein schönes Diskusbecken gesehen hat. Bei dem Aufwand der betrieben wird müsste es ja unzählige traumbecken mit wunderschönen Diskus geben??? Wer die schuld für den "Technikwahnsinn" trägt ist wohl klar. Wenn die Vermehrer und Händler von Diskus eine klare Linie fahren würden währe den Fischen wohl am meisten geholfen. Ich währe für klare Haltungbedingungen. 600Liter minimum und darin max. 6 Diskus. Dann währen viele Probleme was die Wasserqualität angeht verschwunden und man bräuchte die ganze Technik nicht. Das das funkioniert zeigt Ditmar als Paradebeispiel sehr eindrucksvoll. Überschaubare Technik , Platz, moderater Besatz. :-!-: es kommt doch auch keiner auf die Idee 6 Fontosa in 350liter zu halten. Warum machen es dann die Diskusliebhaber? Mich eingeschlossen.

Gruß Nico
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Ditmar am 13-12-2016, 10:05:07
Hallo Nobby

Zitat von: Nobby
Das ist gespeicherte Energie! :laugh2:
Die Argumentation ist gut  :good: wird aber nicht von allen bei unseren Tieren aktzeptiert.

Das Thema Diskus ist in einem guten über Jahre laufenden Forum immer schwieriger aufrecht zu halten.
Man kann wenn man will über die interne Suche alles suchen und auch finden.

Man kann sich also nur noch über den aktuellen Zustand bzw. laufende Projekte austauschen.

Bei mir geht es wenn alles ankommt nächste Woche los.

800GPD , GHL Profilux 4
Ich werde berichten.
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Ditmar am 13-12-2016, 10:20:43
Hallo Nico

Ich muss zugeben das ich etwas  :verlegen: Technik verliebt bin.
Ein gewisser Spieltrieb ist da wohl nicht zu verleugnen. :verlegen:

Wie meine neuesten Bestellungen zeigen.
Sicherlich breuchte ich weder die GHL Steuerung noch eine 800GPD bei meinen Wasserwerten aus der Leitung.

Aber auch das gehört zum Hobby dazu wenn man es sich Leisten kann/möchte.
Es dient ja in erster nicht der Verbesserung des Klimas im Aquarium sondern eher dem wohlbefinden des alten Sackes vor dem Aquariums.

Ich musste durch meine recht lange Plannungsphase und meines moderaten Besatzes seit nun sechs Jahren nicht mehr "optimieren".
Nun mach ich halt etwas für mein wohlbefinden. :zwinker: :pfeifend:

Wodurch es den Fischen natürlich nicht schlechter geht allerdings auch nicht besser.

Baue mit der GHL ProfiLux 4 Ultimate lediglich mein Frühwarnsystem aus.
Mit der 800GPD nur mehr Reinwasser in der selben Zeit zur Wasserwechseloptimierung.
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Jojo1000 am 13-12-2016, 11:23:45
Hallo Norbert,

Was du da formuliert hast ist leider nicht überspitzt....... Das ist die Realität......

Traurig aber wahr.wenn ich höre was manche brauchen wie WLAN zur beleuchtungssteuerung da Fass ich mir echt nurnoch an Kopf...... Da ist mmn echt hopf und Malz verloren.....

Die meisten Posten nurnoch welchen Technik Käse sie sich anschaffen statt einfach das worum es geht,den Diskus.....

Für mich als Otonomal aquarianer lohnen Foren fast alle nimmer.....

Das mit den Säulen hab ich dieses Jahr auch durch und ich kann die Euphorie vieler was awab zB betrifft ganz klar NICHT teilen!!
mein Becken läuft mittlerweile wie früher,nur mit besseren Werten und 130 Liter Filterbecken...... Und das sogar mit Nitrat bei nur 10,ohne nitratsäule -Skandal  :laugh2:
Ich hab mich wegen der Entwicklung der ganzen Szene auch zB auf Facebook aus allen Foren verabschiedet und mache mehr meine aquaristik in meinem Kämmerchen.
Ich finds einfach nur gruselig ...... :verlegen:

Dir und allen anderen schöne Tage und ich teile mit dir die Hoffnung auf bessere Tage für den Diskus..... :good:
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Nitscho am 13-12-2016, 12:22:13
Hallo Ditmar

Ich habe überhaupt nichts gegen Technische Spielerein. Besitze ja selber eine Tageslicht simulatin über dem Becken. Zwar eine günstige ohne spezial effeckte. Aber wenn man die Entwicklung mal betrachtet sind wir bei Komponenten aus der Koihaltung angelangt um ein Aquarium zu betreiben. Für riesenbecken 10000 liter aufwärts oder die Massentierhaltung ist das vielleicht gerechtfertigt, aber im Geselschaftsbecken mit Diskus? Wer wird den Aufwand 10 Jahre oder länger durchhalten?

Gruß Nico
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Ditmar am 13-12-2016, 13:00:04
Hallo Johannes , Nico , .......

Zitat von: Johannes
Traurig aber wahr.wenn ich höre was manche brauchen wie WLAN zur beleuchtungssteuerung da Fass ich mir echt nurnoch an Kopf...... Da ist mmn echt hopf und Malz verloren.....
Ich sehe das garnicht so tragisch.
Man nutzt heute nur die mehr Technik die zur Verfügung steht.
Das bedeutet ja nicht das es den Tieren dadurch zwangsläufig schlechter geht.

Tagessimulation zum Beispiel:
Es ist sicherlich eine Spielerei.
Schadet es dem Tier oder ist es nur ein Argument um wieder einen Millimeter näher an der Realität zu sein egal was es finanziell kostet.
Wer es sich Leisten kann soll es ruhig machen solange es dem Tier dadurch nicht schlechter geht.

Zitat von: Nico
Wer wird den Aufwand 10 Jahre oder länger durchhalten
Derjenige dem der Aufwand es wert ist ganz einfach.

Ich pflege nun > 50 Jahre Fische im Glas und habe eigentlich immer neue Techniken unter dem Aspekt betrachtet wie es mein Hobby komfortabler macht.
Dies bedeutet auch sich mit Wasser und Fische zu beschäftigen um Risiken einschätzen zu können.
Dies bedeutet auch sich mit neuen Techniken zu beschäftigen um zu erkennen wo sie entweder dem Tier oder auch dem Halter weiter helfen können.

Sicherlich kann man alles machen wie vor 50 Jahren ohne den Tieren zu schaden.
Aber mit wesentlich mehr Stunden Einsatz und größeren Risiken als die heutigen Technik es uns heute an Sicherheit ermöglicht.

Natürlich kann man sagen brauch ich nicht oder kostet zu viel.
Ist der Aquarianer der moderne Technik einsetzt deswegen ein schlechterer Tierfreund nur weil er es sich leisten kann oder leisten will.
Ich denke nicht er nutzt nur seine Möglichkeiten.
Sind es nicht gerade die neuen permanenten Messtechniken die dafür verantwortlich das Probleme wesentlich früher erkannt werden.
Und dadurch den Tieren schnellstmöglich gehelfen werden kann bevor man es den Tieren ansieht da stimmt etwas nicht.
Ich kann den Spruch "Ich sehe es dem Fisch an wenn es im schlecht geht" nicht mehr hören.
Dann geht es dem Tier ja schon schlecht was man mit der entsprechenden Technik wahrscheinlich schon früher erkannt haben könnte.
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Nitscho am 13-12-2016, 13:21:02
Hallo Ditmar

Mir geht es auch garnicht darum das die moderne Technik eingesetzt wird und das man seine Wasserwerte auf dem Smartphone abrufen kann. Das ist alles toll und hat seine Berechtigung. Das ist Vortschritt. Ich finde es nur nicht gut wenn man die ganze Technik dringend benötigt um sein Becken überhaupt zum laufen zubringen. Was ist denn wenn man mal krankheitsbedingt 1 oder mehr Monate ausfällt. Wer kümmert sich um die sensiblen Mischungverhältnisse , komplizierten Filter, aufwendige Wasserwechse? Darin sehe ich das größte Problem die sensiblen abläufe über die Jahre konstant aufrecht zuerhalten.

Gruß Nico
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Clown am 13-12-2016, 14:24:29
Hallo Nico und Johannes
Ich sehe es genauso wie Ditmar. Moderne Technik kann helfen ein Becken stabil zu halten und wenn die Technik dem Menschen Spass macht und den Fischen nicht schadet, oder besser noch hilft, indem die Stabilität der Wasserwerte sichergestellt werden kann. Ausserdem kann vieles automatisiert werden, damit in Abwesenheit des Verantwortlichen nichts aus dem Ruder läuft. Wieviele Fische sind schon gestorben, weil Ferien-oder Krankheitsvertretung zuviel, zuwenig, oder falsch agiert haben? Ich behaupte nicht, dass die Technik das alles besser kann. Die Technik muss auch beherrscht werden, dann hilft sie! Und ja, Spass machen kann das Ganze auch noch. Ist da was falsch daran?
Gruss Max
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Clown am 13-12-2016, 14:36:36
Hallo Norbert
Du beschreibst das (fast) alles richtig. Aber diese Verhaltensmuster beschränken sich nicht auf die Diskushalter. Schau dich mal in Reiterkreisen, Katzenzüchtern, Oldtimerbesitzern, etc. um. Überall wo eher exclusive Liebhaberei betrieben wird, gibt es Auswüchse und Übertreibungen. Und die Diskushaltung ist nun mal, neben den der Seewasser-Aquaristik, eine sowohl finanziell, als auch aufwandmässig eher gehobene Aquaristikklasse. Aber dein Ansatz ist gut um einige Themen wieder mal zu diskutieren.
Gruss, Max
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Jojo1000 am 13-12-2016, 15:00:26
Hallo zusammen,

ihr habt nicht richtig gelesen.das macht nix.um es kurz zu fassen was ich meinte:aktuell sind in den Foren 10000 Threads in denen nach ghl mit WLAN und Blablabla geschrien wird.
Wie die Fische der leut aussehen interessiert kein mehr so wie es scheint......
Früher Gabs da mal Bilder mit Fischen in den Foren,heut ist Wettrüsten angesagt.....
Eine pH Sonde ist mmn völlig normal und sollte jeder haben......gehört aber auch nicht zu dem was ich meine.
Ich glaube wer Diskus sich leisten kann,der kann sich auch den Rest leisten.die Frage ist nur ob er will.....

Das ist alles schade und ich stimme nach wie vor Norbert zu 100% zu  :good:
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Ditmar am 13-12-2016, 20:18:22
Hallo Johannes

Du meinst also das Aquarianer mit viel Technik ein leeres Becken betreiben und dann mit der Technik von den eigentlichen Problemen ablenken. :hmm:
Kann sein , sehe ich aber nicht als Regelfall.
Im Gegenteil wer teure Technik einsetzt zeigt das ihm etwas an seinem Aquarium mit seinen Insassen etwas liegt.
Wenn dies nun ein Becken mit aller unnötigen Technik ist die es auf dem Markt gibt heißt dies ja nicht das es seinen Tieren schlecht geht.

Es gibt sicherlich weit mehr Aquarien die völlig ohne ausreichende Technik dahindümpeln.
Einmal aus Lustlosigkeit der Halter oder aus Kostengründen.

Ich glaube aber worauf du eigentlich hinaus willst.
Wir sollten wieder mehr über kranke , zu große , zu kleine , ...... Diskus reden anstelle von neuer Technik die sich eh keiner leisten kann.

Ist Ok nur her damit ........ es verbietet keinen solche Themen zu schreiben.

Zitat von: Johannes
aktuell sind in den Foren 10000 Threads in denen nach ghl mit WLAN und Blablabla geschrien wird.
Ok kein Problem habe ich verstanden , dann kann ich mir ja dann meinen Bericht darüber sparen da ja eh schon alles geschrieben wurde.

Vielleicht gibt es auch wesentlich weniger Probleme wegen zielgerichteter Technik. :hmm:
Das zur Schau stellen von immer dem selben Becken wird mit den Jahren auch nicht interessanter.
Ich kann da mitreden , den mein Becken dürfte da einen Spitzenplatz belegen.

Themen sind nur so interessant wie es unterschiedliche Antworten gibt.
Auch da haben wir ja genug Beispiele ........
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: SOTO am 13-12-2016, 20:33:39
Hallo,
werde ich doch noch motiviert hier was zu schreiben. Ditmar bitte ausführlich berichten über den GHL 4.0. Ich warte doch schon drauf.

Zur Sinnhaftigkeit sei gesagt, dass ich das wlan schon recht brauchbar finde und es mir ermöglicht meine Wasserwerte auf der ganzen Welt zu checken. Entweder ist es Das oder es vereinen sich hier zwei Hobbies. Nämlich der Diskus und die Begeisterung für Technik. Der Gedanke von Wettrüsten zu sprechen ist mir völlig fremd. Viel mehr ist man doch ständig bemüht etwas zu verbessern oder umzusetzen. Finde ich ganz normal, wie bei jedem anderen Hobby auch. Aber wie alles im Leben wahrscheinlich ne Prioritätenfrage des Einzelnen. Bis vor 8 Wochen hielt ich ein Smartphone beruflich wie auch privat für überflüssig nicht erstrebenswert.
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 13-12-2016, 23:28:52
Hallo zusammen,

ich sehe das nicht so überspitzt!

Ja auch ich melde mich mal wieder, weil die beste Krankheit nun mal nichts nützt.
Freundin wurde die halbe Lunge entfernt und nun ist ein neuer Tumor aufgetreten usw.

Im allgemeinen bin ich eher ausgelastet und habe noch eine Koi-Brut von über 2000 Stück schwimmen.

Aber nun zum eigentlichen Thema.
Algemein scheint das Interesse -an einem eher teuren Hobby- nachzulassen, weil der Durchschnitt einfach weniger in der Tasche hat, so kommt es mir jedenfalls vor.

Da die allgemeine Nachfrage gesunken ist, reduzieren viele ihre Produktion, um die Kosten verständlicherweise zu senken.

Gute Diskus muss man mittlerweile suchen, oder sind einfach überteuert.

Ich habe übrigens keine GHL, dafür aber etliche andere Kontroll und Messgeräte, in mehrfacher Ausführung.

Meine Teiche sind Video überwacht, was leider mittlerweile notwendig ist und per Handy immer einsehbar.

Die beste Steuerung ist immer noch die eigene Beobachtung!


Wer es sich leisten kann dem fehlt oft das notwendige Feingefühl, so wird entsprechend dem Angebot, alles mögliche investiert.

Ohne einer professionellen Begleitung, kann die Diskushaltung schnell in ein Fiasko enden und nicht selten kauft Man / Frau gerne die Krankheiten -Probleme mit.

Bei diesen Hobby kann man nicht mal eben von 0 auf 100 starten!

Das Forum hat viele solcher Fälle erleben dürfen.

Klar sollte es auch speziell um den Diskus gehen und wer viele Fehler durchlebt hat, hat die Schnauze voll, oder hält sich einen festen Bestand- über dem auch nicht immer berichtet werden muss.

Möchte aber auch daran erinnern, dass das Forum selber viele Umwälzungen durchlebt hat und Bilder und Beiträge abhanden gekommen sind, oder es gab sogar falsche Zuordnungen -weshalb ich mich auch eher zurückgezogen habe.

Der Umgang verschiedener Forenteilnehmer machte es auch nicht gerade leicht und insgesamt hat sich aber die allgemeine Forenwelt ziemlich beruhigt. Es ist doch nur absehbar gewesen, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. Es dauert manchmal halt nur etwas.

Algemein sehe ich aber die Tierhaltung eher mit Sorgen, da viele gute Erkenntnisse immer mehr in ein Grab verschwinden.

Neulich habe ich eine Studie gelesen, dass wir mit der Welt (Ressourcenabbau) umgehen, als hätten wir 3,5 Erden zur Verfügung.

Wünsche allen aber noch weiterhin viel Erfolg und lernt einfach von der Natur. Mann muss es nur sehen wollen!

Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Ditmar am 14-12-2016, 08:04:32
Hallo Heribert

Danke für deinen Beitrag. :good:

Technik ist nur so gut wie sie zielgerichtet eingesetzt wird.

Das der Diskusmarkt dünner wird sehe ich auch.
Aber auch völlig verständlich wenn der Kostendruck allgemein steigt das man zuerst am Hobby sparen muss.

Was allerdings den Diskus wieder zu etwas exklusiveren Tier machen könnte.
Denn aussterben wird der Diskus als Aquariumfisch sicherlich nicht.
Auch große Vermehrer müssen sich der neuen Situation stellen.
Wenn nur noch Leute da sind die sich auch eine Diskushaltung mit all seinen Folgekosten leisten können.
So wird aber auch automatisch wieder die Qualität besser denn die wenigen wissen was sie einkaufen wollen.

Ich finde an diesem Trend nicht schlechtes hat eher eine bereinigende Wirkung auf den Markt.
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Nitscho am 14-12-2016, 08:39:49
Guten morgen.

Ich will es noch einmal sagen da es wohl falsch rübergekommen ist.  :peace1:Gegen moderne Technik mit all ihren Vor und Nachteilen ist nichts einzuwenden. Ich bin leidenschaftlicher Modellbauer und fahrer. Die technischen vortschritte in der Branche sind sehr beeindruckend und man kommt an ihnen nicht vorbei. Ich wollte eigentlich zum ausdruck bringen das diejenigen die einen heiden technischen Aufwand betreiben müssen, um den Tieren ein leben im heimischen Wasser zu ermöglichen, dies über viele viele Jahre tuhen. Dessen sollte sich jeder ernsthaft interresierte klar sein. Und da fehlt meiner meinung nach die Aufklärungs Arbeit beim Örtlichen Händler und vermehrer. Sind wir mal ehrlich wer kommt schon mit der Anzahl der Tiere aus dem Geschäft die er eigentlich haben wollte?  :verlegen:
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Peter L. am 22-12-2016, 21:09:28
Hallo zusammen,

in meinen Augen ist das Diskusparadoxon, dass wohl die meisten Diskusfische nicht älter als 3-4 Jahre, wenn überhaupt werden und auf dem Kompost landen.

Wenn mit entsprechender Technik, die Wasserparameter so eingestellt werden können, das sie 10 Jahre und älter werden, warum nicht.

PS. Mein neun Jahre altes Heckelweib hat letzte Woche mit einem 3 Jahre alten Heckelbock abgelaicht. Hauptgrund hierfür, ist die von eingesetzte Technik, um die chemischen und biologischen Wasserparameter permanent durch die Technik im optimalen Bereich zu halten. Ich kann auch mit Schlauch und Eimer Wasser wechseln, mit Tröpfchentest handtieren usw. will ich aber nicht.

Wasserwechsel ist auch Stress für die Fische, schnell sinkender und steigender Wasserstand, schnell veränderte chemischen und biologische Wasserparameter, Temperaturveränderung usw.
Bei läuft einiges an Technik und ein permaneter Wasserwechsel, die Fische und ich sind gut drauf... ;D
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Jörg Gottwald am 23-12-2016, 08:32:46
Hallo Peter
ich kann dir da nicht zustimmen, die Zeiten sind wohl vorbei. Selbst bei mir ist nach 6 -7 Jahren die "Luft" raus. Die Tiere verlieren an Farbe, werden blass und kränkeln. Ich vermute das liegt an der Inzucht, denn die Grundlagen für viele Tiere ins irgendwie gleich
mfg
jörg
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Ditmar am 23-12-2016, 09:17:38
Hallo Jörg , Peter

Die Erfahrung von Jörg mus ich leider auch bestätigen.
Sicherlich auch mein ältester wurde 11 Jahre alt bevor ich ihn erlösen musste.
Aber auch meine Erfahrung bestätigt das meine Diskus ab 6 - 8 Jahren sehr ruhig wurden.
Die kamen nur noch selten richtig raus.
Sie fressen zwar aber danach ziehen sie sich zurück und verharren in Ruhe bis zur nächsten Mahlzeit.
Sie fressen mir sogar von der Pinzette und sind pünktlich an der Scheibe.
Lediglich Lebendfutter bringt sie noch richtig in Wallung solange sie noch Lebendfutter im Becken vermuten.

Somit denke ich auch das der Natürlich Lebenszyklus mit 6 Jahren schon längst überschritten ist und nur unsere gute Technik , keine Fressfeinde und damit sehr wenig Stress sie noch einige Jahre am Leben halten.
Ähnlich wie bei uns meistens gut versorgten Rentnern die sich nicht mehr um ihren Lebensunterhalt kümmern müssen.

Ausnahmen bestätigen auch hier nur die Regel.
Titel: Re: Das "Diskus-Paradoxon"
Beitrag von: Peter L. am 23-12-2016, 14:27:18
Hallo Jörg und Ditmar,

ich habe die Tiere im Februar 2011 als erwachsene Wildfänge, also wahrscheinlich mit ca. 3 Jahren gekauft, die leben alle noch, drei Heckel und zwei Manacapuru. Das Manacapurupärchen hat Anfang des Jahres abgelaicht und die alte Heckeldame mit dem 3 Jahre alten Heckelbock vor einer Woche.

Ich habe den Kauf der Fische damals im ph-Diskus bildlich dokumentiert und habe das Gelege des Heckel- und des Manacapurupärchens gefilmt, ist alles dokumentiert, wenn Bedarf besteht.

Ja, vielleicht ist Inzucht ein Faktor für ein vorzeitiges Ableben, die Wasserqualität ein anderer....

Jetzt muss ich mich aber um die Weihnachtsvorbereitungen kümmern......