Hallo Zusammen,
dieses doch sehr traurige Thema hat mich so beschäftigt und an unsere Aquaristik erinnert, das ich diese sehr traurige Geschichte hier mal kurz schildern möchte. Gerad im Bezug auf parafrei oder nicht. Eigentlich gibt es keine Diskussion mehr, wenn man dass erlebt hat wie ich in letzter Zeit.
Einige von Euch wissen ja, dass ich Frettchen als Haustiere habe. 5 Stück waren es mal. Lustige Kobolde die einen immer zum lachen bringen.
Wenn ich in Urlaub fahre, habe ich das Glück, das in unserem Ort noch ein Frettchenbesitzer ist zu dem ich sie dann immer bringen kann. Er seine genauso natürlich zu mir.
Diesen Sommer mußte mein Bekannter kurzfristig ins Krankenhaus und ich habe seine Tiere in Pflege genommen.
So einige Wochen später, fing mein Männchen Charly an zu kränkeln. Was sich an einem Wochenende (natürlich immer am WE) zu einem lebensbedrohlichen Zusammenbruch entpuppte. Bis ich einen Notdienst gefunden hatte, hat mich schon einiges an Nerven gekostet. Dieser hatte ihn mit Antibiothika und einer Infusion erst mal wieder stabilisiert. Aber es wollte nicht so richtig werden. Er fraß schlecht und der Kot war breiig.
Wie es der Zufall wollte, hat unser Bekannter angerufen und mir erzählt, dass seine Lea im sterben liegt und es Gonzo ganz schlecht ginge. Schnell wurde das gleiche Krankenbild schlüssig. Sonntags starb seine Lea und Gonzo kam Montags in die Tierklinik bei uns nach Lohmar. Nachmittags kam der Befund. Kokzidien und Giardien.
Das sind Darmparasitten, die sich genau wie bei unseren Fischen vom Wirt ernäheren und ihn auf Dauer umbringen. Fängt mit Gewichtsverlust an, später Freßunlust dann Durchfall später tot.
Da unsere Fretts zusammen waren, gab es kein Wenn und Aber zu 99% war klar, dass meine es auch hatten.
Die Behandlung begann, zuerst eine Wurmkur für Giardien und eine einmalige Gabe für die Kokzidien. Gesagt wurde mir allerdings auch, dass es schon Resistenzen gibt. Ich dachte immer nur es ist wie beim Diskus. Genau das selbe Spiel. Bangen hoffen nichts genau wissen.
Wenn Ihr jetzt glaubt ein normales Desinfektionsmittel besiegt dieser Biester, weit gefehlt. Es gibt nur noch wenige spezielle Mittel die helfen.
Vor Ort gar nicht zu bekommen. Mein Bekannter machte einen Verkäufer in Dortmund ausfindig der uns auch ein kleines Gebinde verkaufen konnte. Sonst sind das Mittel die man in der Geflügel oder Schweinezucht benutzt.
Dann mußte alles ausgekocht und desinfiziert werden. Ich habe mir noch einen Dampfreiniger besorgt, weil z.B. die Ecken gar nicht anders machbar waren.
Es war ein Alptraum desinfizieren kochen und das ganze wieder von vorne, das war in den letzten Wochen mein handeln, neben der Arbeit und meinen Fischen und Hasen :-(
Das Ende vom Lied war dass Charly noch zweimal zusammengebrochen ist. Beim letzten Notbesuch kam dann heraus, dass er Leberkrebs im weit fortgeschrittenen Stadium hatte. Nach dem Ultraschall war klar, dass ich ihn nicht weiter quälte.
Nun sind 14 Tage seit der letztenb Wurmkur die zweimal gemacht werden mußte vergangen und erst jetzt kann man den Test machen. Ich muß nun Kotproben an drei aufeinanderfolgenden Tagen machen und abgeben.
Ich hoffe ich bin dann clean. Bei meinem Bekannten sind von drei Tieren zwei gestorben. Der letzte war jetzt clean.
Wie bekommte man sowas ? Oh das geht ganz einfach. Eine Katze die vorbeistreunt oder eine Fliege oder man hat es an den Schuhen. Meine Fretties sind ja in der Wohnung. Aber bei meinem Bekannten sind sie draußen. Die Gefahr draußen ist 10mal höher als bei mir.
Um die paralelle zum Diskus zu ziehen, kein Parasit ist gut für gar kein Tier. Sie sterben alle. Bei manchen dauert es nur etwas länger. Charly hatte halt auch Krebs. Aber dazu kam der Darmparasit. Er hat dass ganze beschleunigt.
Niemand kann mir nachfühlen wie elend es mir ging. Leider wurde er nur 5 Jahre alt.
Also wenn man sieht, dass selbst hier die Resistenzen sind und was wir für einen Aufwand treiben mußten, kann man nur sagen ja zu parafrei.
Und ich weiß erst in drei Tagen, ob meine Mühen zum Erfolg geführt haben.
Nachdenkliche Grüße
Uli