Das offene Diskusforum

Krankheiten, Workshops, Seminare und Anderes... => Krankheiten und Therapien => Thema gestartet von: Norbert Koch am 04-10-2011, 20:51:59

Titel: Tuberkulose - laut Frau Dr. Lechleitner gibt es kaum noch Diskusfische ohne...
Beitrag von: Norbert Koch am 04-10-2011, 20:51:59
Hallo zusammen,

ich möchte einmal eine interessante Aussage von Frau Dr. Lechleitner, die sie nach der Untersuchungen eines Diskusfisches von Jumbo / Klaus gemacht hatte zur Diskussion stellen:
"Es gibt (leider) so gut wie keine tuberkulosefreien Diskusfische mehr. Lediglich bei den Malawi-Cichiden herrschen noch schlimmere Verhältnisse..."

Meine Fragen richten sich in erster Linie an die Experten, insbesondere an die, die Mikroskopieren:
Ist die TB wirklich so häufig?
Wird ein Befall mit TB auch bei der Untersuchung auf Parasitenfreiheit - quasi nebenbei - mit überprüft?
Wie sind Eure Erfahrungen mit der TB und der Mortalität?

Ich freue mich auf eine rege und aufschlussreiche Diskussion!
Titel: Re: Tuberkulose - laut Frau Dr. Lechleitner gibt es kaum noch Diskusfische ohne...
Beitrag von: whiteeagle am 05-10-2011, 00:20:40
Hallo,

Ich denke eher, dass sie meint, dass die Erreger überall sind und jederzeit quasi die Möglichkeit einer Infektion besteht, oder?

http://de.wikipedia.org/wiki/Fischtuberkulose

Hier steht auch noch folgendes Interessantes:
Zitat
Die Diagnose erfolgt durch den histologischen Nachweis der tuberkulösen Granulome. Da die Erreger auch Bestandteil der normalen Darmflora sein können, ist deren Präsenz ohne krankhafte Gewebeveränderungen kein hinreichender Nachweis für eine Erkrankung.

Titel: Re: Tuberkulose - laut Frau Dr. Lechleitner gibt es kaum noch Diskusfische ohne...
Beitrag von: Norbert Koch am 05-10-2011, 06:08:21
Hallo Joe,

sie meinte nicht die Umgebung, sondern dass der Erreger bereits latent in - nahezu - jedem Tier vorhanden ist. Oftmals bemerkt man dies als Halter jedoch gar nicht; wenn alles passt, muss die Krankheit nicht ausbrechen. Aber es ist wie mit den Schwächeparasiten: Wenn die Tiere Streß haben oder das Wasser mal nicht so gut ist, kann das Tier so geschwächt sein, dass der Parasit oder in diesem Fall die Krankheit ausbrechen kann. Viele wenn und aber, ich weiß.

Dennoch würde es mich interessieren, ob bei der patologischen Untersuchung von Tieren auf Parasitenfreiheit zumindest eine Beschau der Leber mit dazu gehört und - sofern der Verdacht besteht - auch mit den entsprechenden Untersuchungsmethoden (Kontrastmittel) "weitergemacht" wird?

So ließe sich - zumindest ansatzweise - ein Bild zusammensetzen, wie verbreitet der Erreger tatsächlich ist, denn die Diskusfische, die am Häufigsten unter dem Skalpel respektive dem Mikroskop landen, sind nun mal die Tiere, die parasitär untersucht werden.

Ich will dies jetzt auch nicht als KO-Kriterium für einen Kauf verstanden wissen, denn wenn es so ist, wie Frau Dr. Lechleitner verlautbarte, gibt es ja sowieso kaum TB-freie Bestände.

Es wäre nur ein Ansatz des Verstehens und ein weiterer Ansporn, die Hälterungsbedingungen zu optimieren...