Hallo,
vielleicht hilft einigen meine Geschichte zu diesem Züchter.
Ich habe meinen ersten Diskusbesatz bei ihm gekauft weil ich wie immer empfohlen, sie nicht aus einer Zoohandlung, sondern bei einem Züchter, der die Tiere liebevoll aufzieht, kaufen wollte. So vertraute ich ihm voll und versuchte seine Ratschläge zu befolgen. Für mein 450L Becken wollte ich 6 Tiere haben.
Er schaffte es mich zu überreden 12 Tiere zu nehmen.
50 L Wasserwechsel pro Woche meinte er wären genug!
wöchentlich seinen Wasseraufbereiter verwenden wären Pflicht
sein selbst hergestelltes Futter, sonst würden sie nichts fressen
und noch viel mehr………(die Liste wäre zu lang)
Ich blieb aber bei 6 Tieren und als nach wenigen Tagen dann schon die Probleme mit den Tieren anfingen „Futterverweigerung , Dunkelfärbung etc.“,rief ich ihn wieder an und er verkaufte mir weitere 6 Tiere weil die Gruppe zu klein wäre. Nachdem dann die ersten zwei Tiere gestorben waren habe ich ihn wieder aufgesucht (mit Wasserprobe und totem Diskus). Er schaute sich einen Tropfen Wasser unter dem Mikroskop an und begutachtete den verstorbenen Fisch. Fazit: Wasser OK und Fisch an Verstopfung gestorben.
Ich solle einmal die Temperatur auf 32°C hochdrehen und abwarten. Mir starben in wenigen Wochen 8 Tiere und jeder, der schon einmal ein Tier verloren hat, weiß von dem Leidensweg der Tiere und die Machtlosigkeit des Halters!
Nachdem ich festgestellt habe, dass die letzten vier meiner zwölf Diskus auch kein normales Verhalten mehr zeigten, habe ich mich entschlossen den weiten Weg zu einem Diskusspezialist zu machen und eines der vier Tiere für eine gründliche Untersuchung zu opfern.
Er machte einen Hautabstrich und eine Kiemenuntersuchung. Dabei stellte er einen leichten Kiemenwurmbefall fest der aber nicht lebensbedrohlich für den Fisch gewesen wäre. Ich versuchte ihn ja auch schon mit Escha2000, Preiscolly und einer Wärmebehandlung zu behandeln.
Bei der Darmuntersuchung stellte er im unteren Teil des Darms Hexamita, Spironucleus, Protoopalina, Cryptobia, Acanthocephala also die ganze Palette an Flagellaten fest.
Als ich einen Blick ins Mikroskop machen durfte, hätte ich mir nur 5% dieser Lebendigkeit für meine Fische gewünscht. Im mittleren Teil des Darmes kamen dann die ersten Eier des Capillariawurmes zum Vorschein. Einige Eier des Kratzerwurmes befanden sich ebenfalls im Darm. So wie ich erfahren habe, kommt dieser Wurm eigentlich nur bei Kaltwasserfischen vor und kann sich nicht bei Wassertemperaturen wie bei der Haltung von Diskus entwickeln. Also muss der Diskus sie wohl durch die Aufnahme des Frostfutters (eigene Herstellung des Züchters) zu sich genommen haben. Im letzten Teil des Darmes fand er dann auch viele geschlechtsreife Capillariawürmer. Interessant war zu beobachten wie diese Würmer bei jeder Bewegung die sie machten einige Eier ablegten.Da ich die Tiere zu diesem Zeitpunkt erst 3 Monate besaß und ein Capillariawurm wesentlich länger bis zur Geschlechtsreife benötigt mussten die Tiere schon befallen gewesen sein bevor sie in meinen Besitz übergegangen sind. Nach der mehrstündigen Untersuchung gab er mir die nötigen Medikamente und stellte mir einen Behandlungsplan zusammen den ich über Wochen genau nach Anleitung befolgte. Jedoch haben von den Tieren nur ein RT überlebt den ich noch heute, nach 3Jahren zu meinem Bestand zählen darf. Einen solchen Start ins Diskushobby wünsche ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind. Ich habe während dieser Zeit Mengen an Geld, Zeit und Frust investiert und der einzige Vorteil dabei war, das ich sehr viel über den Diskus gelernt habe und ein paar gute Freunde kennen gelernt die mir bei meinen Problemen geholfen haben. Ganz besonders Jürgen K. ohne ihn hätte ich das Hobby lange aufgegeben und würde kein gutes Haar am Diskushobby lassen.
liebe Grüße Hermann
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