Name : Pterophyllum scalare
deutscher Name : Altum - Segelflosser - Skalar
Gruppenverhalten : bei Jungtieren ist eine Gruppenhaltung möglich und auch erwünscht
bei adulten Tieren werden zunehmend terretoriale Grenzen abgesteckt , die bei der Paarung heftig verteidigt werden
Beckenansprüche : gut struktuierte Aquarien mit senkrecht oder aufrecht gestellten Wurzeln bzw Pflanzen ( z.B. Vallisnerien ) für Reviergrenzen
Bodengrund : Sand mit einer Körnung bis 1,5mm
Wasserwerte : Ph-Wert 6-7,2 ; GH 0-15° ; KH 0-10° ;
Temperaturbereich : 26 - 29 ° Celsius
Wärmetherapie ( möglich ? ) : im natürlichen Habiat gibt es Temperaturschwankungen von 22 - 34 ° Grad Celsius
Futter : Lebend- und Frostfutter aller Art , nach Gewöhung auch Trockenfutter und Granulat mit pflanzlichem Anteil
Geschlechtsunterschied : keine äußerlichen Merkmale , beim Laichvorgang ist die Genitalpapille beim Weibchen dicker und rundlicher , beim Männchen dagegen kürzer und spitz zulaufend
Lebenserwartung : in der Natur bis 15 Jahre , in Gefangenschaft bis zu 12 Jahren
Vom Skalar , ein sehr beliebter und weit verbreiteter Aquarienfisch , gibt es eine ganze Reihe von Zuchtformen und Variationen . Daneben existieren aber auch in der Natur aufgrund seiner weiten Verbreitung verschiedene Arten und Formen . Sein Lebensraum erstreckt sich über das gesamte Amazonasgebiet mitsamt der nördlich und südlich abgehenden Nebenflüße , von Guyana bis nach Peru und Ostecuador .
Die drei wohl bekanntesten Formen sind ++ Pterophyllum altum - Hoher Segelflosser
++ Pterophyllum leopoldi - Spitzkopf Segelflosser
++ Pterophyllum skalare cf. Manacapuru - Rotrückenskalar
Alle Pterophyllus - Arten sind revierbildend und leben als Jungfische noch im Schwarm oder sogenannten Schulen . Später , mit zunehmendem Alter entwickeln sich dann Paare und sondern sich von den Gruppen ab . Ein Pärchen wird dann zu einem Familienverband mit ausgeprägter Partnertreue .
Die Haltung und Pflege der Skalare oder Altums ist eigentlich recht einfach , wenn man die Grundbedürfnisse der Tiere sowie ihre Rahmenbedingungen beachtet .
Bei einer Körperlänge von max 15cm und einer Körperhöhe incl. Beflossung von max 25cm ( bei einem Rotrückenskalar ) , braucht man , um diese Spezies einigermaßen artgerecht Hältern zu können schon ein recht großzügiges Aquarium . Geht man nun davon aus , daß die 10fache Körperlänge als Beckenlänge , die 4fache Körperlänge als Beckentiefe und mindestens die doppelte Körperhöhe als Beckenhöhe eines adulten Tieres zugrundegelegt wird , wäre ein Aquarium mit den Abmeßungen von 150x60x60cm angemessen . Noch wichtiger als die Beckengröße sind aber Dinge , die es zu beachten gibt , wie z.B. die Strukturierung des Aquariums , der Gesamtbesatz und natürlich ihr soziales Verhalten als Einzeltier oder in der Gruppe .
Im Bezug auf die Wasserwerte ist der Skalar eher tollerant und verträgt auch mittelhartes und alkalisches Wasser , dennoch sollten aber die Wasserwerte für eine glückliche Hälterung weich sein - mit einer GH von 6° , einer KH von 4° und einem PH-Wert von unter 7 . Die Tiere mögen auch sehr gerne sauberes Wasser , und von daher sind regelmäßige Wasserwechsel für das Wohlbefinden absolut notwendig . Die Wassertemperatur für diesen südamerikanischen Buntbarsch liegt bei 26-29° Grad Celsius , wobei im einheimischen Habiat Temperaturschwankungen im Jahresverlauf zwischen 22-34° Grad auftreten können - diese höheren Temperaturen werden aber ebenfalls tolleriert , wobei dann aber dringenst auf die Sauerstoffsättigung des Wassers geachtet werden sollte .
Die Bepflanzung des Beckens ist eher zweitrangig , jedoch benötigen die Skalare / Altums Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten zwischen senkrechten Strukturen im Aquarium . Hochstilige Wurzeln und natürlich auch Pflanzen , wie z.B. Vallisnerien , oder schmalblättrige Echinodorenarten bieten sich an , um den Lebensraum daheim zu dekorieren , dabei sollte aber auch an genügend freie Schwimmfläche gedacht werden .
Beim Futter ist der Segelflosser nicht sehr wählerisch , er verputzt alles , was ihm gereicht wird . Sie ziehen aber größeres Lebendfutter und Frostfutter in Form von schwarzen und weißen Mülas , Artemia , Garnelen bzw größere Krebsarten vor . Sie geben sich aber ebenso mit gutem Trockenfutter oder Granulat zufrieden und mögen auch zwischndurch mal einen pflanzlichen Snak . Auch wenn sie eine längere Zeit benötigen , um sich an die jeweiligen Becken und Pflegegewohnheiten zu gewöhnen und mutiger scheinen , werden auch schonmal kleinere Fische inspiziert , gejagt und verspeist - es ist und bleibt nunmal ein Barsch .
In der Jugendzeit der Buntbarsche , also vor der Geschlechtsreife , sind die Tiere in größeren Gruppen organisiert , worauf man bei einer artgerechten Haltung achten sollte . Ideal wäre da eine Gruppe von 8 Tieren und in dieser Phase der Entwicklung gibt die Gruppe dem einzelnen Individuum Schutz vor Fressfeinden ( in der Natue ) oder vor Gefahr , und sie stehen oft sehr dicht beisammen . Anderseits erlernen die Tiere so ihr artspezifisches Verhalten in Form von Abgrenzungen , die ganzen Komunikationsformen ( Dominanz- und Unterwürfigkeitsverhalten , Maulzerren ) und später auch die Partnerwahl .
Mit Eintritt in die Geschlechtsreife andert sich das Verhalten ganz deutlich . Es kommt zur Paarbildung , die dann innerhalb des Aquariums Reviere abgrenzen und diese vorallem während der Laichzeit intensiv und aggressiv verteidigen . Das Geschlecht des einzelnen Tieres ist rein äußerlich nicht zu erkennen . Während des Laichaktes kann man das weibliche Tier an der runden und etwas dickeren Genitalpapille erkennen , wobei die Genitalpapille beim Bock etwas kürzer und spitzer ist .
Die erfolgreiche Zucht der Skalare / Altums ist dann nur noch eine Frage der Zeit .
Irgendwann grenzt sich ein Paar von der Gruppe ab , besetzt ein Revier und beginnt im Reviermittelpunkt ein geeignetes Blatt oder eine Wurzel als Laichsubstrat zu putzen . Wenig später beginnt dann die Eiablage und ein Gelege wird abgesetzt . Die Segelflosser sind Offen-Substrat-Brüter in einer Elternfamilie , was soviel heißt , daß ein Elternteil sich um das Gelege kümmert und das andere Elternteil für die Revierverteidigung gegen jegliche Eindringlinge zuständig ist . Die Larven schlüpfen je nach Temperatur zwischen 24-36 Stunden . Es ist auch manchmal eine Art Geburtshilfe zu erkennen , wenn die Eltern die Larven aus der Eihülle kauen und dann wieder zurück an das Laichsubstrat spucken . Dort verweilen die Larven dann die nächsten 4-5 Tage . Nach dem die Larven mit dem Freischwimmen beginnen , werden sie von den Eltern geführt und nehemen ab dem Zeitpunkt auch Futter in Form von Artemai-Nauplien auf bzw an .
Die Skalare bilden kein Hautsekret um die Larven die ersten Tage zu ernähren , so wie wir es vom Diskus her kennen .
Soweit nun erstmal die Beschreibung einer sehr schönen Art , für die es sich lohnt auch in ein heimisches Aquarium einzurichten
.
Ich pflege mittlerweile auch eine Gruppe von 7 Pterophyllum scalare cf. Manacapuru - Rotrückenskalar F1 im Alter zwischen 16-24 Monaten . Sie bereiten mir zwar Arbeit - das sollte man aber bei unserem Hobby nicht überbewerten - aber um Längen mehr Freude , wenn ich ihr Verhalten , die Rangeleien untereinander und die Gemütszustände vor-während-und nach der Fütterung beobachten kann .