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Thema: Joe´s Fressmaschinen  (Gelesen 32170 mal)

Offline Peter L.

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #105 am: 30-09-2012, 16:24:57 »
Hallo Joe,

ich schreibe mal einige Gedanken zu diesem Thema auf, klare Anweisungen sind immer schwierig, da ich dein AQ, die Fütterungsgewohnheiten , WW usw. zu wenig kenne.

Zum Thema Keimzahl, grundsätzlich muss man zwischen der Keimzahl und dem Keimdruck unterscheiden. Als Keimdruck oder auch Infektionsdruck bezeichnet man die Menge der falkultativ oder obligat pathogenen Mikroorganismen, die auf den Fisch wirken, die Keimzahl beinhaltet die Gesamtkeimmenge. Theoretisch kann es eine hohen Keimzahl geben aber ein niedrigen Keimdruck und umgedreht.
Einige Fischarten, auch unsere Diskusfische, insbesondere frisch importierte Wildfänge, tolerieren nur einen niedrigen Keimdruck. z.B.Panzerwelse oder  Antennenwelse tolerieren ein ungleich höheren Keimdruck.  Meiner Meinung steigt der Keimdruck parallel zu den „toten“organischen Masse im AQ, hierzu zählt ein vermulmter Bodengrund, zu wenig gereinigte Filter, abgestorbene Pflanzenblätter, der Koteintrag usw.
Den Keimdruck kann man durch verschiedene Maßnahmen beeinflussen.
Ein Becken ohne Bodengrund, Wurzeln, Pflanzen und ausreichend dimensionierter Filterung, häufige WW stellt das Optimum dar. Weiterhin ist die mech. Filterung wichtig, d.h. eine funktionierende Vorfilterung, die im besten Fall täglich gereinigt wird. Ein derart betriebenes AQ macht in der Regel keine Probleme.

Als Diskusanfänger sollte man meiner Meinung nach mit einem solchen großen „sterilen“Becken starten. Eventuell noch eine dünne Sandschicht, ich empfehle gern Kies mit einer Körnung von 1-3mm, dieser läst sich gut durchmulmen ohne ihn abzusaugen.
Wenn man mit einer ausreichend großen Gruppe, von größer 12 Fischen startet und die Beckengröße ausreichen dimensioniert, ist man schnell bei einer Beckengröße von ca. 700 Liter und mehr.

Der fortgeschrittene Diskusaquarianer kann sich nach entsprechender Erfahrung nach und nach an das Pflanzenbecken heran tasten. Hierbei geht man ab besten schrittweise vor, um beurteilen zu können, welche Veränderungen sich wie auf die Fische auswirken. Wobei Pflanzenbecken meiner Meinung nach nicht unproblematisch sind. Es verschwindet anteilsmäßig mehr Futter irgendwo im Becken, im Bodengrund organisieren sich zunehmend pathogene Keime, die Reinigung ist schwieriger usw. Wird im Pflanzenbecken die Hygenie nicht permanent hoch gehalten, kommt es mit  zunehmender Betriebsdauer vermehrt zu bakteriellen und anderen Erkrankungen.
Oft erkennen Diskusfreunde nicht den wahren Grund für diese Erkrankungen und beginnen mit medikamentösen Behandlungen.

Ein wichtiger Punkt ist die Fütterung, die sollte sich am unteren Level bewegen, so daß die Fische gerade noch ausreichend ernährt werden. Mit zunehmender Fütterung erhöht sich der Koteintrag, dieser wirkt sich dann zunehmend problematisch auf die Gesundheit der Fisch aus. Besonders wenn die Besatzdichte zu hoch ist, führt das schnell zu gesundheitlichen Problemen, weil der Keimdruck schnell in Dimensionen steigt die den Diskus krank werden lässt. Wichtig ist, das qualitativ hochwertiges Futter verwendet wird, hochwertiges Trockenfutter ist Frostfutter gleichzusetzen und kann meiner Meinung nach vermehrt verfüttert werden.

Wurzel sind oft problematisch, in Ihnen finden Stoffwechselvorgänge statt, die die Wasserqualität negativ beeinflussen.

Jedes AQ muss von Fall zu Fall bewertet werden, Allgemeinaussagen sind schwierig.



Zitat
Und jetzt die Filterleistung: Ich grübel schon seit Robert´s Tipps wie ich das am besten angehe. Man sagt doch bei "moderaten" Besatz, 2 fache Umwälzung des Aquariums. Bei erhöhten Besatz die Umwälzung zu erhöhen. Derzeit fahre ich aber mit dem 5 fachen an l/h mit nen gesamten Filtervolumen von zirka 13l. Mein Aussenfilter ist der eigentliche Biofilter. Mein Innenfilter ist schon sehr schwach mit Bakterien besiedelt und das sieht man. In den unteren reihen des Juwel Bioflow der eigentlich auch als "Biofilter" Kammer gedacht ist, herrscht Totenstille von den Bakterien her. Die Kompletten Filtermedien sind eigentlich fast schon sauber. Nur minimale Besiedlung kann ich da feststellen.

Jetzt gibts doch hierfür 2 Gründe oder irre ich mich?
Zu hohe Umwälzung - d.h. die Bakterien können sich nicht auf den Filtermedien ansiedeln oder zu geringe Fütterung für das Filtervolumen?
Je höher das Filtervolumen desto geringer ist der Intervall für die Reinigung des Filters.

und was mach ich jetzt? Filtervolumen erhöhen? Umwälzung erhöhen? HMF installieren? UV-C Filter? Ich bin am übelegen ob ich nicht eine stinknormale 1000l/h kreiselpumpe mit ner Filterpatrone noch installieren soll dass mir aber lediglich die Schwebeteile im AQ reduziert.




Zum Thema Filterung, ein Filterbecken mit eimem Volumen von ca. 15 % des Beckeninhaltes, mit mech. Vorfilterung und nach geschalteten UVC Klärer ist wohl als Optimum m.E.anzusehen. Die Anströmgeschwindigkeit der nitrifizierenden Bakterien sollte bei 5 - 10 cm / Minute liegen.

UVC Klärer der Fa. Hawe haben eine gute Qualität und besitzen eine hohen Entkeimungsrate.

Ich selber betreibe einen Eheim 2080 parallel mit einem HMF im AQ als biologischer Filter.Diese Kombination habe ich damals aus Platzgründen gewählt, sie funktioniert mit einem gewissen Aufwand auch, ich würde Sie aber nicht unbedingt weiter empfehlen.
Die Umwälzung beträgt ca. 2,5 - 3 x / h.
Anfangs hatte ich einen Eheim 2228 mit dem HMF in Betrieb, da lag die Keimzahl bei ca. 10 hoch 6 KBE/ml, nun mit dem erhöhten Filtervolumen und Volumenumsatz ist die Keimzahl auf ca. 10 hoch 3 – 10 hoch 4 gesunken.

Der Keimdruck im Becken ist natürlich nur ein unter anderen wichtigen Punkten.

Ich muss jetzt los, vielleicht schreibt Robert ja noch was zu dem Thema. ;D

Gruß Peter
« Letzte Änderung: 30-09-2012, 16:38:03 von Peter L. »
Gruß Peter
 

Offline Derjoe

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #106 am: 01-10-2012, 10:58:37 »
Hallo Peter,

ich danke dir für die ausführliche Erklärung! Einiges war mir klar und einiges komplett neu und gut zu wissen. Als erstes werde ich so schnell wie möglich meine Keimzahl und alle andren wichtigen Wasserwerte messen lassen. Danach werde ich mir ein neues Filtersystem aufstellen um bei der 2ten Messung handfeste Vergleichswerte zu haben.

Lg,
Joe
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Offline Robert B

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #107 am: 01-10-2012, 12:25:15 »
Hallo Joe,

das Thema ist auf jeden Fall nicht trivial. Das meiste hat Peter ja schon geschrieben und in den meisten Punkten decken sich unsere Meinungen zu dem Thema. Von daher nur noch ein paar Anmerkungen.

Man muß grundsätzlich zwischer biologischer und mechanischer Filterung unterscheiden. Beides ist wichtig. Außerdem sind auch noch die Bedürfnisse der Diskus bzgl. nicht zu starker Strömung zu beachten.

Für eine biologische Filterung sind sauerstoffreiches Wasser und großvolumige Filter mit relativ langsam durchströmten Filtermedien, die eine große Besiedlungsfläche für Bakterien aufweisen, ideal, z .B. Siporax (max. Besiedlungsfläche) für die immer relativ kleinvolumigen Topffilter oder feine Schaumstoffmatten, hier hat man mehr Volumen und braucht nicht die Hochleistungsmedien zu nehmen, für Filterbecken.
Beim Filtervolumen von Topffiltern oder Innenfiltern sollte man für Diskus mind. das doppelte der Herstellerangaben kalkulieren. In deinem Fall (intensive Fütterung) besser noch mehr.
Die gesamte Umwälzung aller biologischen Filter zusammen sollte im Bereich des 2 fachen des Beckenvolumens liegen. D.h. es kann sein, dass man die Filter drosseln muß (Auslitern!). Bei zu starker Umwälzung haben die Bakterien ein Problem mit der Besiedlung.

Zur mechanischen Filterung, hier reichen relative kleine Filter. Idealerweise gefüllt mit Filterwatte oder einem ähnlich feinen Material. Die Umwälzung kann relativ hoch sein. Dieser muß sehr häufig gereinigt werden, z.B. alle 2-3 Tage, oder sogar täglich.

Einen UV-C Klärer würde ich in deiner Situation durchaus für sinnvoll erachten. Ich habe die besten Erfahrungen gemacht, wenn hinter den UV-C noch ein kleiner mechanischer Filter geschalten wird. Sehr gute Geräte gibt es von der Fa. De Bary.

Konkret würde ich dir raten, mittelfristig den 2326 gegen einen größeren Filter, z.B. 2280 zu tauschen. Kurzfristig, einen Vorfilter zu verwenden und den 2326 komplett mit Siporax zu füllen und die Umwälzung zu drosseln. Dito für den Innenfilter. Zusätzlich noch einen mechanischen Filter dazuzuschalten. Diesen wie gesagt sehr häufig reinigen.

Bzgl. der Fütterung kann ich mich Peter auch nur anschließen. Weniger ist da meistens mehr.

Zum Vergleich, ich habe an meinen 500 L Becken mit 8 adulten Diskus und einigen Welsen bei ca. 2x täglicher Fütterung,  einen Eheim 2250 (100% Siporax) + 2228 und damit schon einiges mehr an Filtervolumen.
Für die mechanische Filterung habe ich zusätzlich 2 Schaumstoffpatronen (sehr fein) über die beiden Ansaugstutzen gezogen, diese werden alle 2-3 Tage gereinigt. Zusätzlich einen Eheim 2213 gefüllt mit Filterwatte - diesen reinige ich 1x alle 7-10 Tage.

Gruß,
Robert
 

Offline Derjoe

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #108 am: 01-10-2012, 12:50:14 »
hallo Robert,

danke das hilft mir weiter! Ich werde mal die tatsächliche l/h mit den Trick17 messen. Kanister zum Auslauf halten und nach 60 Sekunden die Liter Anzahl zu messen um so den 2326er optimal mit Siporax einzustellen... und so schnell wie möglich die langfristige Lösung umgesetzt.
Ein Filterbecken glaub ich wird es nicht werden. Ich habe viel zu viel schiss vor der Überflutung.  :verlegen:

Ich bin jetzt durch deine und Peters Erklärungen um einiges schlauer  :flower:

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Joe
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Offline Derjoe

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #109 am: 04-11-2012, 11:47:41 »
Hallo zusammen,

da ich leider etwas unter Stress stehe dank Schule+Arbeit schreibe ich erst jetzt ein kleines Update.

Ich hatte in meinem Becken zeitweise starke Revierkämpfe wo gejagt wird was das Zeug hält. Zwei Diskus habe ich deswegen für 2 Wochen jetzt im kleinen Pflanzenbecken auf Kur geschickt und mir Gedanken gemacht was ich tun soll. Da des öfteren immer ein andere, weißen Kot bis schleimigen Kot hatte und der dann auch typische unwohlsamkeit verbreitete mit dunkel werden und in die Ecke stellen habe ich mich beschlossen Esha Hexamita anzuwenden. Ich finde leider keine Chance meine Fische in der Umgebung untersuchen zu lassen..... Keine Antworten auf meine Fragen bezüglich Untersuchung.  :mist:

Ich bin normal einer der keine Medikamente einsetzt und ein Stricker Verweigerer von Mitteln wie Hexamita aber es bleibt mir leider nichts anderes über und ich muss sagen ich bereue es nicht! Heute ist der dritte Tag wo das Mittel im Einsatz ist und die Lebensfreude aller Fische ist gigantisch. Keiner versteckt sich, Revierkämpfe sind verringert worden und wenn haben sie keine Auswirkung sondern es wird im 1 zu 1 Duell geklärt und es ist eine Ruhe. Das Fressverhalten ist auch deutlich gestiegen! Sobald die mich von der weite sehen, stehen sie verstärkt jetzt ALLE an der Oberfläche und betteln wie kleine Hunde.

Da die heutige Kur laut Packung endet, gehe ich gerade mit der Temperatur parallel schön langsam auf 35°C hinauf und halte es jetzt für mindestens 1 Woche so hoch. Danach kommt eine 3g/l Salzbehandlung für eine weitere Woche. Nach der 2 wöchigen Temperatur+Salz Behandlung werde ich noch einmal Hexamita anwenden und als Final die Temperatur wieder in den normal Bereich fahren, insofern alles passt.

Selbstverständlich werden meine 2 wöchigen WW mit Wasseraufbereitung(Bananenbaumblätter, eventuell Torf, Osmose) nicht vernachlässigt.

Falls ihr bei der Kur Handlungsbedarf seht, bitte sofort melden!

Lg,
Joe
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Offline Norbert Koch

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Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #110 am: 04-11-2012, 12:00:34 »
Hallo Joe,

entweder habe ich es falsch verstanden, oder Du würdest einen fatalen Fehler begehen:
Bei einer Medikation sollte diese NIEMALS bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden! Deine zweite Therapie wäre bei 35° viel zu gefährlich für Deine Fische!

Die Wirksamkeit des Präparats ist umstritten, aber der Erfolg mag Dir Recht geben.

Herr Untergasser erwähnte in einem Vortrag, dass Medikamente für Aquarienfische immer für Therapien bei 25/26° ausgelegt seien. Therapiert man nun z.B. solch ausgesprochene Warmwasserfische wie den Diskus, muss man die Intervalle zur Nachdosierung entsprechend verkürzen. Die Lebens- bzw. Fortpflanzungszyklen der Plagegeister laufen bei höheren Temperaturen schneller ab.

Vielleicht rufst Du ihn am Dienstag Abend während seiner Sprechstunde einmal an, um den für Deine Hälterungstemperatur angepassten Dosierungsplan abzustimmen.

Im Übrigen würde ich Dir dringend raten, vor der Salzkur und der Temperaturerhöhung die Medikamentenreste durch zwei großzügige Wasserwechsel UND die Filterung über Aktivkohle aus dem Wasser zu entfernen!
« Letzte Änderung: 04-11-2012, 12:08:34 von Norbert Koch »
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Derjoe

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #111 am: 04-11-2012, 12:17:26 »
Hallo Norbert,

danke für die schnelle Antwort und die Warnung!
Das mit der Temperatur war mir bekannt und du hast recht. Die Kur ist zwar mit der Dosierung beendet aber noch im laufen! Zum Glück habe ich noch keine erhöhten Temperaturen... Ich habe mich da leider von google Erfahrungen verleiten lassen  :verlegen:

Die Behandlung wird ausdrücklich nach der Gebrauchsinformation gehandhabt. Da ist WW, Aktivkohle inbegriff.

die zweite Therapie schaut bei mir i.d.R. so aus:

rauf auf 35°C (wenn jetzt aktivkohle+WW eingesetzt wurde), 5 Tage halten und solange halten bis die Fische ALLE schön fressen.
Wird gefressen -> 2 Tage 35°C halten und dann wieder runter mit der Temperatur.
Wird nicht gefressen -> Solange die Temperatur auf 35°C halten bis alle schön fressen(maximal 2 Wochen).

Lg,
Joe
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Offline Robert B

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #112 am: 04-11-2012, 12:55:43 »
Hallo Joe,

da deine Fische jetzt alle wieder fressen würde ich keine Wärmebehandlung anschließen. Die zehrt nur unnötig. Maximal eine Temperaturerhöhung auf 32 °C. Salzdauerbad kannst du machen, da würde ich bei Diskus aber auch nur bis 2g/L gehen.

Am wichtigsten sind jetzt a) gutes Wasser, also viel Wasserwechsel und gute Filterung. Du meinst doch hoffenlich 2x pro Woche WW und nicht zweiwöchentlich? Was hast du in Richtung Filteroptimierung unternommen?

Und b) Hochwertige Fütterung, da die Darmflora zuerst durch die Krankheit und weiterhin durch die Medikamentenbehandlung geschädigt wurde. Also soviel Lebendfutter wie möglich. Artemia vorher mit Spirulinapulver aufpäppeln. Frostartemia, schwarze Mückenlarven. Spirulinaflocken. Gelegentlich Granulat mit Vitamintropfen oder Joghurt (oder Brottrunk). Kein Rinderherz, Putenherz.

Auf die zweite Medikamentenbehandlung würde ich verzichten sofern dann alle gut fressen und dunklen Kot haben.

Gruß,
Robert
 

Offline Peter L.

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #113 am: 04-11-2012, 12:58:06 »
Hallo Joe,

Wärmebehandlungen sind ein probates Mittel und kann in einigen Fällen wirklich sinnvoll sein.

Wichtig ist, daß man die Temperatur langsam erhöht. Fische tolerieren eine erhöhte Temperatur (35°C) besser, wenn sie vor der eigentlichen Temperaturerhöhung (35°C) schon einige Zeit (1 Woche) bei einer etwas erhöhten Temperatur (31°C-32°C) gehalten wurden.

Man sollte eine Wärmebehandlung nicht zu oft durchführen, da diese, insbesondere bei geschwächten Tieren, an die Substanz geht.

hier, ist eine Berichterstattung von einer erfolgreich durchgeführten Wärmebehandlung, ich weiß nicht ob du sie kennst.

=>http://www.ph-diskus.de/Diskussionsforum/viewtopic.php?f=3&t=16115

Gruß Peter
Gruß Peter
 

OnkelJosch

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #114 am: 04-11-2012, 13:39:57 »
Hallo,
nach der Behandlung gegen Hexamita mit Metronidazol, wird eine Warmebehandlung 33-35°C empfohlen(Quelle:H.J.Mayland). Ob das jetzt mit hexa ex auch üblich ist, will/kann ich nicht beurteilen.
 Gruß
 

Offline Jörg Gottwald

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #115 am: 04-11-2012, 17:00:34 »
Hallo
ich würde mit dem Mittel Wärmebehandlung immer sehr vorsichtig umgehen, denn der Fisch ist ja ein wechselwarmes Tier. Dazu kommt: bei Wärme vermehren sich
Bakterien und die Parasiten besser. Man weiss also nicht ob man nicht die Büchse der Pandorra öffnet.
mfg
jörg
 

Offline Derjoe

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #116 am: 04-11-2012, 19:44:30 »
Hallo zusammen,

danke für die Tipps!

@Robert
Ja, ich habe bis jetzt jeden Rat von dir und Peter befolgt! Natürlich meinte ich 2x WW pro Woche  :verlegen:
Filteroptimierung wurde damals auch gleich umgesetzt! Ich gehe auch jetzt den letzten Schritt nach, den ihr mir empfohlen habt : Filterbecken

Gut, Ich werde jetzt mal alles in den alten Ursprung versetzten. D.h. morgen anfangen das Medikament aus dem Becken zu bekommen. erhöhten WW und Aktivkohle für 1 Woche ansetzen. Temperatur auf 29°C halten und deinen Futterplan einhalten + Beobachten wie das Verhalten der Patienten ist.

@Peter
Danke für den Links, ich kannte diesen Bericht noch nicht. Ich bin ausschließlich nur hier zu finden.

@Onkeljosch
das stimmt, ich habe das auch schon des öfteren gelesen und wollte deswegen gleich eine Wärmebehandlung ansetzen aber ich versuche es mal nach Roberts Plan. Die Behandlung kann man dann ja immer noch ansetzen! Metronidazol greif ich ohne Ärztliche Verschreibung/Betreuung nicht an!

@Jörg
Ja das klingt plausibel und werde deswegen nach Roberts&Peters Tipp vorgehen. Ich hatte ja erst vor kurzen eine Wärmebehandlung und werde das vorerst mal sein lassen.

Lg,
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Offline Derjoe

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #117 am: 06-11-2012, 13:06:51 »
Hallo zusammen,

ich bin am überlegen ob ich mir nicht Corydoras habrosus - Marmorierte Zwergpanzerwelse anschaffen soll.

Grund: Meine Putztruppe ist stinkfaul und sind leider Unkündbar. Die Antennenwelse rattern den ganzen Tag nur die Mangroven rauf und runter, die Siamesischen-Rüsselbarben chillen den ganzen Tag auf dem Kirschblattbaum und die Redfire-Garnelden sitzen hinter und im Bioflow vor lauter schiss...

Es muss mehr Schwung auf den Boden! Oder ist die Wanne zu voll für die kleinen Welse?
8 Diskus, maximal 30 Neons, 2 Antennenwelse, 2 Rüsselbarben und eine handvoll Redfire Garnelen auf grobe 420l verteilt.

Geht überhaupt die Zwergvariante mit Diskus und den Wasserwerten? Ich lese immer unterschiedliche Wasserparameter bei Tante Google...


http://www.aquarium-guide.de/wel_marmorierter_zwergpanzerwels.htm

Lg,
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Offline Norbert Koch

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #118 am: 06-11-2012, 13:20:31 »
Hallo Joe,

also ich denke, 6-10 Panzerwelse dürften noch in Ordnung sein; schließlich sorgen sie ja auch durch ihre "Staubsauger-Tätigkeit" bedingt für bessere Wasserwerte (dürfte sich mit ihren Ausscheidungen aber wieder relativieren)... :hmm:

Die habrosus sind aber nun leider nicht wirklich "diskuskompatibel", da sie sich bei Temperaturen bis 25° Celsius am Wohlsten fühlen (das cory-Forum ist am verlässlichsten, wenn es um Wasserwerte, Temperaturen, u.ä. geht); wahrscheinlich würden sie zwar auch die höheren Temperaturen ertragen, aber nicht lange leben und sehr oft an der Wasseroberfläche ihrer Darmatmung nachkommen; dies könnte widerum die Diskusfische stören (siehe Sabine's Bericht über aeneus black).

Für mich anch wie vor einer der schönsten Panzerwelse, die sich für die Vergesellschaftung mit dem Diskus eignen: Corydoras sterbai! :super:
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Es gibt für alles eine logische Erklärung - man muss nur lange genug danach suchen!
 

Offline Derjoe

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Re: Joe´s Fressmaschinen
« Antwort #119 am: 06-11-2012, 13:34:25 »
Hallo Norbert,

ja, das ist halt so ein hin und her bei mir.

Ich habe es mir gedacht. Schade das die nicht geeignet sind! Sterbais sind wirklich die schönsten aber wenn ich denke das ich 5-10 Sterbais im Becken habe die ausgewachsen sind... Vor zirka 15 Jahren hatte ich das letzte mal Sterbais und das waren ordentliche Geräte! Das ist eben mein Problem - die Größe   ???

Den Berichte habe ich mitverfolgt, Danke

Lg,
Joe
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