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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Ditmar am 25-10-2012, 18:05:54

Titel: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 25-10-2012, 18:05:54
Hallo @all

Nachdem Robert mir wieder mal ein Überraschungsei ins Nest gelegt hat ,

http://www.diskusforum.org/index.php/topic,2905.0.html

musste ich erstmal mein Equipment aufrüsten.

Eine Feinwaage musste her Genauigkeit 0,01gr.  :pfeifend:

Nun mal mein Futter abgewogen und mit den Werten von Robert verglichen.

Fazit:

Ich füttere zu wenig :unbelivable:

Besatz
6 adulte Diskus
5 hungrige Altum
12 Sterbai
80 Rotkopfsamler
6 Rote Neonsamler
4 L134
1 Golden Nugget
2 Dornaugen
1 Clarkii
x RHG und Redfire hinter der BTN

09:15 Granulat     01,78 gr. Eheim Twin Stufe 1
13:15 FD-Futter    00,20 gr. Eheim Twin Stufe 2
16:00 Artemia      15,10 gr. im gefrorenem Zustand.
19:00 Spirulina     01,40 gr. 2 Messlöffel

Natürlich habe ich auch andere Frostfuttersorten dort wäre das Verhältnis allerdings noch ungünstiger.

Bei Artemia gehe ich mal davon aus das man Artemia ohne Eis/Wasser gemeint hat.
Was wiederum bedeutet meine bekommen einiges weniger als die 15,10 gr.
Ich taue die Artemia auf und spüle die rote Brühe ab.
Messung reiche ich noch nach ist dann aber immer noch feucht.
Die Artemia von Rein haben ein recht geringen Wasseranteil.

Wenn ich mich nur auf die 6 Diskus und 5 Altum beziehe , müsste ich also 66gr. Artemia füttern wenn es sonst nichts gäbe.

Schüttet mal 6,6gr. Trockenfutter auf einen Haufen das ist schon eine Menge.

Ich hoffe ich habe Roberts Ausführungen richtig verstanden. :reed:

Wenn ja hat mein Gefühl mich nicht getäuscht das ich zwar viermal füttere aber nicht zuviel in der Summe.
Titel: AW: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: tom1306 am 25-10-2012, 18:19:05
Huhu Ditmar,
Hast Du mal einen Link zu Deiner Waage (1, 78 Gramm)
8)

gesendet von...
es ist kein IPhone

Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Robert B am 25-10-2012, 19:02:01
Hallo Ditmar,

falls ich bei meinen Abschätzungen keinen Denkfehler gemacht habe, würde ich sagen du fütterst genau die richtige Menge, aber in der Tat nicht (mehr?) zu viel.

Das ganze ist aber wirklich nur eine grobe Abschätzung. Hauptfehlerquellen dürften die angenommenen 70% Verwertbarkeit sein, möglicherweise liegt diese bei den modernen Granulaten höher. Der zweite Punkte, wo ich unsicher bin sind die angenommenen 150 g / Diskus. Das hab ich mal irgendwo gehört aber nie nachgeprüft.

Die Beifische und Garnelen können und werden sich überwiegend von den 30% Rest ernähren. So gesehen ist es IMO OK sie nicht zu berücksichtigen.

Die Angabe zu den Artemia ist die von den Golden Gate Artemis, also incl. Wasser. Ich denke die von Rein könnten evt. einen etwas geringeren Wasseranteil haben.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 25-10-2012, 19:17:47
Hallo Robert

Danke für deine Bestätigung und natürlich deiner Arbeit die du dir gemacht hast.
Ich denke ich hatte eine ähnliche Aussage mal im Portal gesehen mit der selben Quelle. ( Brehme )

Fazit:
Ich gehe gehe wieder von zwei auf vier Fütterungen hoch und beobachte was die Efeutute mit dem PO4 anstellt.
Ich werde allerdings auch nicht die Gesamtmenge erhöhen denn mit dieser Menge sind sie ja recht schnell groß geworden.

Die einzige Änderung zu früher das aber schon seit einigen Monaten es gibt kein Rinderherz mehr dafür Spirulina 36%

@Tom
Google mal nach Briefwaagen oder Feinwagen da gibt es sie in allen Preisklassen.
Ich habe andere Quellen. :pfeifend:
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 25-10-2012, 19:21:02
Hallo Ditmar,

der Gesamtenergieumsatz eines Fisches hängt u.a. auch von der Wassertemperatur, der Wasserhärte und der Ionenzusammensetzung des Wassers ab.

Durch die oben genannten Faktoren kann der Energiebedarf schwanken.

Vielleicht fütterst du doch nicht zu wenig. ;D

Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 25-10-2012, 19:30:05
Hallo Peter

Mach mich nicht noch nervöser als ich schon bin. :mist:

Klar ist das ganze eine Abschätzung und wie bei uns Menschen sehr unterschiedlich je nach Belastung.
Revierkämpfe , Laichwilligkeit , Ruhezeiten oder deren eingeschränkte Möglichkeiten .......

Man könnte endlos Gründe aufführen.
Wichtig ist das man sich in einem sicherem Fenster bewegt der wenigsten theoretisch begründet ist.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Robert B am 25-10-2012, 19:34:06
Hallo Ditmar,

da deine Fische gewachsen sind und optisch durchaus kräftig erscheinen fütterst du ganz sicher nicht zuviel ...

Und wie gesagt, die Größenordnung stimmt!

Gruß,
Robert
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 25-10-2012, 20:16:42
Hallo Ditmar,

es gibt Dinge die wir Menschen naturgemäß falsch einschätzen oder gewichten.

Ein Fisch benötigt z.B. bis zu 30% seines Gesamtenergiebedarfes für den Osmoseausgleich.

Und es gibt verrückte Diskushalter  ;D, die bieten ihren Fischen besonders weiches Wasser..., ich gehöre auch dazu.
Das ist auch ein Grund warum Jungfische in härteren Wasser besser wachsen, sie benötigen weniger Energie für den Osmoseausgleich und können anteilsmäßig mehr Energie für Ihr Wachstum nutzen.

Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Spucki am 25-10-2012, 21:36:23
Hallo freunde, vergiss bei all den Zahlen nicht ab und zu ins Aquarium zu schaen und zu beobachten  :sweet:

gruß Tu
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: scareface63 am 25-10-2012, 23:12:53
moin Ditmar,

 :happy: ich hoffe du kommst jetzt nicht auf die blöde idee, den fisch auf die waage zu stellen um deine rechnung aufgehen zu lassen
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Derjoe am 26-10-2012, 00:07:28
Hallo Rue,

mein erster Gedanke war der gleiche!  :haha:
Ich wollte schon spaßhalber das Prinzip der Schiffswaage vorschlagen, da er sicher ein bedenken hat wegen den Stress der Tiere.  :happy:

Sorry Ditmar aber du bist einfach unersetzlich wenn es um Kontrolle geht!

Lg,
Joe
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 26-10-2012, 06:55:32
Hallo Rue , Joe ....


:hmm: Die könnten doch auch mal einen Wellness Urlaub gebrauchen , die Diskus/Altum meine ich.
So eine schöne Wärmekur. :hmm:
Dazu gehört es nunmal dazu da sie vor Antritt auf die Waage kommen. :hmm: :pfeifend:

@Tu
Wegen dem vielen Betrachten kommen mir solche Gedanken. :pfeifend:
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Jörg Gottwald am 26-10-2012, 07:22:27
Hallo Ditmar
ich denke du fütterst eher zuviel, als zu wenig. Ich komme mit einer Fütterung am Tag aus und das sind ca. 25 gr. Frostfutter aber im gefrorenen Zustand. Davon
leben alle Fische im Becken ebenso die Ringelhänder.  Füttere mal weniger und wenn die Fische dünner werden, dann kannst du ja mehr füttern. Eine Anmerkung am Rande: wir waren beim Tierarzt und der hat unsere Hunde gelobt. Das wären mit die ersten Dackel die nicht überfüttert sind . Bei Hund kannst du das sehr schnell feststellen, streiche an der Brust über das Fell und du musst die Rippen spüren. 
mfg
jörg
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Jörg Gottwald am 26-10-2012, 07:23:59
Hallo Peter
nicht nur die geannten Faktoren sind dafür verantwortlich , sondern auch Parasiten. Nehmen wir die KW , da muss der Fisch pumpen ohne Ende . Dazu kommen die Parasiten im Darm, von irgendwas leben die ja auch
mfg
jörg
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 26-10-2012, 08:23:07
Hallo Jörg

Ich denke auch das meine Fische nicht unterernährt sind.
Sicher habe ich auch zu lange gewartet bis ich das Rinderherz gegen Spirulina eingetauscht habe.

Flagelaten kann ich bei jeder Kotuntersuchung bei meinen nachweisen.
Nicht viel aber sie sind immer da.
Was viel ist , habe ich eindrucksvoll beim Mikroskopierlehrgang bei Untergasser gesehen.

Und sie kommen von meinem Altbestand den drei RT's
Somit sind mit Sicherheit auch alle parafreien reinfiziert.
Trotzdem hat es sie nicht aufgehalten recht schnell recht groß und teilweise massig zu werden.

Wobei tatsächlich und das spricht für die parafreien die parafreien bis auf meine kleine San Merah Dame ( 15-16cm ) größer als der Altbestand sind.

Das Parasiten , Flagelaten , Würmer ebenfalls Energie benötigen steht außer Frage.
Hier füttert man ohne Ende und man sieht es nicht im Wachstum.

Einzige Ausnahme meine kleine San Merah Dame die nur an Nachwuchs denkt und dort ihre ganze Kraft hinein steckt.
Gott sei Dank hat sie endlich eine Pause eingelegt.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Jörg Gottwald am 26-10-2012, 08:29:53
Hallo Ditmar
Zitat
ich denke du fütterst eher zuviel, als zu wenig.
das hatte ich geschrieben und das hast du
Zitat
Ich denke auch das meine Fische nicht unterernährt sind.
das eine schliesst das andere nicht aus. Je mehr du fütterst, desto weniger wird das Tier verwerten
mfg
jörg
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 26-10-2012, 10:03:39
Hallo Jörg

Das war als Bestätigung deiner Aussage gedacht.

Allerdings nur für die Zeit als ich die adulten Diskus weiter reichlich mit RH gefüttert hatte.

Vorher als ich noch Jungdiskus hatte und jetzt in der adulten Zeit mit dem hohen Grünfutteranteil sehe ich keine Überfütterung mehr.
Zumal die Altum noch im wachsen sind  :'( und auch noch 100 andere was ab haben wollen.
Das es nicht zuviel ist sagt mir aber auch meine saubere Vorkammer ohne Futterreste.

Ich werde den Anteil in Richtung Grün langsam weiter erhöhen und beobachten.

Ob Fische in der Lage sind selbstständig die Ausnutzung der Nahrung zu regeln kann ich nicht beurteilen.
Will ich aber auch nicht bis an untere Ende ausloten.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Robert B am 26-10-2012, 10:09:17
Hallo Ditmar,

das ist erwiesen, wenn man zuviel füttert nimmt der Grad an unverwerteter Nahrung zu.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Jörg Gottwald am 26-10-2012, 10:11:32
Hallo Ditmar
das ist so  und du wirst das an den Wasserwerten merken, a. durch das Futter das nicht gefressen wird b. durch Futter das nicht so gut verwertet wird
mfg
jörg
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: scareface63 am 26-10-2012, 16:00:00
.......................streiche an der Brust über das Fell und du musst die Rippen spüren. 
mfg
jörg

hey cool, das mache ich jetzt bei mir selber auch.........hurra ich geh mal kurz zum italiener :hopp: da geht noch was ;D
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 26-10-2012, 17:16:10
Hallo Jörg,

Zitat
nicht nur die geannten Faktoren sind dafür verantwortlich , sondern auch Parasiten. Nehmen wir die KW , da muss der Fisch pumpen ohne Ende . Dazu kommen die Parasiten im Darm, von irgendwas leben die ja auch

Da hast du Recht, ich wollte auch mit meinen Beitrag andeuten, daß eine Betrachtung des Grundumsatzes eines Fisches theoretisch gemacht werden kann aber für die Praxis nicht von Nutzen ist.

Eine Berechnung des Grundumsatzes und nachfolgend der Futtermenge ist, wenn überhaupt, nur in sehr grober Annäherung, hinterlegt durch irgendwelche Formeln möglich, daher in meinen Augen nicht sinnvoll. Man müste dann noch weitergehen, wieviel Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Und weiter wieviel Vitamine, Spurenelemente, welche und in welcher Menge?

Versuche haben gezeigt, das Fische einen individuellen Nährstoffbedarf haben, d.h. manche Fische fressen mehr und manche weniger und haben ein gutes Gespür für die nötige Menge.

Weiterhin ist es im AQ nicht möglich, jedem Fisch seine für Ihn gedachte theoretische Futtermenge zuzuordnen.

Man sollte sie meiner Meinung nach lieber etwas knapper, nicht bis zur bis zur Sättigungsgrenze füttern und die Körperform beobachten und entsprechend die Fütterung korrigieren, so wie du es auch machst.

Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Robert B am 26-10-2012, 17:29:42
Hallo Peter,

ja das ist nur eine sehr grobe Näherung. Trotzdem halte ich solche Betrachtungen für sinnvoll, um einen Anhaltspunkt zu haben. Man erkennt ja auch sehr schön wie stark unterschiedlich der Brennwert der verschiedenen Sorten ist, z.B. dass Rinderherz die 3fache Kalorienmenge hat wie Artemia.

Ich denke nicht, dass Fische ein gutes Gespür für die nötige Menge haben. Dann dürfte es ja nicht soviele total verfettete Aquarienfische geben. Einige fressen bis sie kurz vor dem Platzen sind.

Dass man seine Fische beobachtet und dementsprechend handelt, setze ich sowieso mal voraus ...

Gruß,
Robert
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 26-10-2012, 17:44:21
Hallo Robert,

Ich weiß nicht, ob du folgende Abhandlung kennst, aber Versuche von (Rozin & Mayer, 1961) haben folgendes ergeben:

Zitat
... , daß jeder Goldfisch seine individuelle Nährstoffmenge hat, die er bei ausreichendem Angebot täglich auf­nimmt. Bietet man gleichvolumiges, aber nährwertärmeres Futter an, so nehmen die Fische entsprechend mehr auf . Ein Goldfisch „weiß“ also durchaus, wieviel er benötigt, und frißt, bis daß er satt ist. In der Karpfenzucht und -mast werden schon seit Jahrzehnten automatische Futtergeber eingesetzt, an denen sich die Karpfen entsprechend ihres jeweiligen Appetits bedienen können.

Das heißt aber nicht, daß man die Fische immer bis zu Sättigungsgrenze füttern soll. In der Natur gibt es auch Zeiten mit einem Nahrungsüberfluss und Zeiten mit einem spärlichen Nahrungsangebot.

Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Robert B am 26-10-2012, 18:02:41
Hallo Peter,

die Aquarienpraxis beweist aber oft das Gegenteil.

Interessant wäre ob die Fische bei einem gleichvolumigen aber nährwertreicherem Futter auch entsprechend weniger fressen. Denn das ist ja genau das was wir sehr oft füttern, z.B. alle Trockenfuttersorten und RH.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 26-10-2012, 18:29:20
Hallo Robert,

Zitat
Interessant wäre ob die Fische bei einem gleichvolumigen aber nährwertreicherem Futter auch entsprechend weniger fressen. Denn das ist ja genau das was wir sehr oft füttern, z.B. alle Trockenfuttersorten und RH.

So war es. Ich muss mal suchen, ob ich die ganze Abhandlung noch finde. Weiterhin wurde bei dem o.g. Versuch festgestellt, das Fische zur verschiedenen Zeiten mehr oder weniger oder auch gar nichts fressen und der Nährstoffbedarf mit steigender Wassertemperatur stark zunimmt.

Diskusfische werden in der Regel bei sehr hohen Wassertemperaturen gehalten. Weiterhin müssen die Wasserhärte usw. wie oben angesprochen für den tatsächlichen Nährstoffbedarf beachtet werden.

Ich möchte deine Arbeit und Mühe nicht abwerten, nur ist es meiner Meinung nach schwer zu berechnen, wie hoch der momentane Nährstoffbedarf eines Fisches tatsächlich ist.


Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 26-10-2012, 20:04:04
Hallo Peter

Ich finde das sehr wohl berechnen kann was ein Lebewesen theoretisch für "Energie" benötigt.
Wenn man nun weiß welche "Energie" in einer Futtereinheit vorhanden ist.
Kann man durch Messungen sehr gut herausfinden wie gut ein Lebewesen mit der verabreichten Futtermenge umgeht.
Das hat Brehme meines Wissen versucht dar zustellen.

Das dies ein Mittelwert einer Messreihe darstellt ist völlig unbestritten.
Die Frage stellt sich wie weit streut die Messreihe oder wie weit streut dieser Wert in der Praxis.

Wenn man nun mit dieser theoretischen Futtermenge beginnt und dann an der Veränderung erkennt in welche Richtung die Verwertbarkeit geht ist dies doch ein sehr guter Ansatz.

Das es Unterschiede gibt erkennt doch jeder Züchter beim Aufziehen seiner Jungen.

Wann merkt man wenn man zu viel oder zu wenig gefüttert hat.
Immer dann wenn etwas schon verkehrt läuft in die eine oder andere Richtung.
Erst nach Wochen der Unter- bzw. der Überernährung.
Also er nimmt ab oder zu.
Jetzt könnte man sagen besser abnehmen als zu nehmen.
Das kommt doch wohl auf den Istzustand an und natürlich dem Alter.

Kennt jemand das richtige aussehen eines Diskus oder liegt es nicht eher im Auge des Betrachters was richtig ist.
Hat ein Diskus schon mal gesagt "ich bin satt" oder sagt nicht der Halter der Diskus ist jetzt satt.

Also ich finde diese theoretische Betrachtung sehr wichtig um aus ihr die richtigen Rückschlüsse auf die angewandte Praxis machen zu können.

Mein Fazit:
Man soll nicht nach einem theoretischem Wert füttern aber man sollte wissen in welchem theoretischem Fenster man sich bei der Fütterung bewegen sollte.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 27-10-2012, 00:23:48
Hallo Ditmar,

wie gesagt es ist nicht so einfach den tatsächlichen benötigte Nährstoffmenge eines Fisches zu bestimmen. Dazu sind ausführliche Versuche notwendig, man müste den Sauerstoffverbrauch des Fisches messen.

Wenn die Wassertemperatur von 15°C auf 25°C steigt, benötigt der Fisch 30 - 50% mehr Energie.

Daran sieht man schon, wie entscheidend nur ein Parameter von vielen ist.

Und selbst, wenn man den Grundumsatz kennen würde, wie kann sichergestellt werden, das bei einem Schwarm von 100 Salmlern jeder Fisch die für Ihn gedacht Futtermenge abbekommt.

Das ist mir alles zu theoretisch, hier hilft nur beobachten und ggf. regulieren.

Ich füttere z.B. oft nach wenn manche Fische rein optisch zu wenig abbekommen haben oder das Futter verschmähen, das mache ich aber nach Gefühl und nicht mit der Waage.

Um die verschiedenen Energiegehalte von verschiedenen Futtersorten zu visualisieren, dazu ist Roberts Beitrag sehr gut, das will ich wie gesagt nicht in Abrede stellen.

Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 27-10-2012, 08:21:20
Hallo Peter

Da bin ich ja bei dir man sollte nie seinen gesunden Menschverstand ausschalten.
Wie ich schon öfter gesagt habe eine gutes und vor allem über die Zeit trainiertes Auge ist durch nichts zu ersetzen.

Es ist sicher nicht verkehrt sich ein gewisses Basiswissen anzueignen.
Diese durch einfache Test zu bestätigen und daraus wieder an Erfahrung gewinnen.
Mir fällt alles etwas leichter wenn ich meine gewonnene Erfahrung in Zahlen fassen kann.

PS:
Wie viele Mädchen glauben nur der Kalorientabelle das eine Sahnetorte wirklich nicht der Figur zuträglich ist. :haha:
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 28-10-2012, 10:26:53
Hallo an alle die es interessiert.

Wasserinhalt im gefrorenen Artemiablock von Rein.

Artemiasieb trocken   Artemia gefroren   Artemia aufgetaut + Artemiasieb   
23.59gr         17.79gr         40.5gr
                     
Artemia aufgetaut   Wasser            
16.91gr         0.88gr         

Ein Restwasseranteil ist sicher immer noch drin da ich die Artemia nicht im Backofen getrocknet habe.
Es erscheint mir trotzdem ein sehr guter Wert zu sein.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 28-10-2012, 18:59:52
Hallo,

was habt Ihr den da schon wieder für ein Fass aufgemacht. :unbelivable:


Hallo Robert,

Ich weiß nicht, ob du folgende Abhandlung kennst, aber Versuche von (Rozin & Mayer, 1961) haben folgendes ergeben:

Zitat
... , daß jeder Goldfisch seine individuelle Nährstoffmenge hat, die er bei ausreichendem Angebot täglich auf­nimmt. Bietet man gleichvolumiges, aber nährwertärmeres Futter an, so nehmen die Fische entsprechend mehr auf . Ein Goldfisch „weiß“ also durchaus, wieviel er benötigt, und frißt, bis daß er satt ist. In der Karpfenzucht und -mast werden schon seit Jahrzehnten automatische Futtergeber eingesetzt, an denen sich die Karpfen entsprechend ihres jeweiligen Appetits bedienen können.

Das heißt aber nicht, daß man die Fische immer bis zu Sättigungsgrenze füttern soll. In der Natur gibt es auch Zeiten mit einem Nahrungsüberfluss und Zeiten mit einem spärlichen Nahrungsangebot.

Gruß Peter

Hallo Peter, Du darfst nicht vergessen, das es bei der Karpfenmast um`s schnelle Wachstum geht und das auch mit Ersatzfutter (z. b. Blutmehl, Weizen usw), wegen der Rentabilitäts-Rechnung und brauchen ja nicht alt werden.

Abgesehen von dem natürlichen Futter, wird das Kunstfutter doch erst durch die entsprechende Verarbeitung überhaupt verwertbar gemacht. Durch die im Verdauungstrakt vorhandenen Enzyme wird das Futter erst verwertet und da wird vieles einfach nicht aufgeschlüsselt / verwertet. Es entstehen dann auch gerne Darmentzündungen, was bei verstärkter Grünfutteraufnahme (Ballaststoffe) recht gut zu erkennen ist.

Die Verwertbarkeit eines Futter wird auch durch die Temperatur bestimmt (was ja schon so treffend angesprochen wurde), da spielt sicherlich auch noch die Bewegung und der Sauerstoff (Gasaustausch) Stickstoff über die Kiemen-Lamellen eine besondere Rolle. Sprich: Die Verwertbarkeit eines Futters ist auch Wasserparameter -abhängig, was sogar im schlimmsten Fall zu erbrechen führen kann.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 30-10-2012, 19:15:40
Hallo Heribert,

danke für deine Ausführungen.

Ich bin deiner Meinung, daher hatte ich ja auch Angaben von einer Futtermenge pro Tag, angegeben in Gramm, in Frage gestellt.

Der Versuch von Rozin & Mayer, hatte gezeigt, das Fische sich auf die Futtermenge, je nach Nährstoffgehalt des Futters, mengenmäßig einstellen.
D.h. wenn das Futter nährstoffreicher ist, wird weniger gefressen, wenn das Futter nährstoffärmer ist wird mehr gefressen.
Weiterhin wurde festgestellt, das Fische gleicher Art und Größe zu unterschiedlichen Zeit mehr oder weniger oder auch gar nicht fraßen, also einige am Vormittag mehr und Nachmittag dafür weniger und umgekehrt.

Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Ditmar am 30-10-2012, 19:57:54
Hallo Peter

Unterschiedliches verhalten über den Tag kenne auch ich bei meinen adulten Diskus.
Drei meiner sechs Diskus sind sogenannte Frühaufsteher und sind sofort nach dem Lichteinfall aktiv.
Die restlichen drei sind da wesentlicher träger bis sie in die Gänge kommen.
Daher füttere ich auch erst eine Stunde nach voller Lichtstärker.
Die Altum hingegen jagen selbst bei geringstem Lichteinfall zB. Mondlicht.
Getestet mit lebenden Redfire.

Öfter wenig mit unterschiedlichen Futtersorten füttern ist meiner Ansicht immer besser als einmal am Tag.
Es regt auch den Jagdtrieb bzw. Futterneid an.
Allein hier sieht man sehr deutlich das unterschiedliche Verhalten bzw. die unterschiedlichen Vorlieben.

Das Diskus unterschiedliche Futtersorten favorisieren ist wohl jedem bekannt.
Daher glaube ich auch nicht das Diskus und Altum schon gar nicht das sie die Qualität unterscheiden können.
Entweder sie mögen es oder sie mögen es nicht.
Wenn sie es mögen hauen sie sich die Wampe voll bis nichts mehr geht und das völlig unabhängig von den inneren Werten.

Diese Thesen erscheinen mir sehr Theoretisch und das obwohl ich ein Freund von solchen Zahlenspielen bin.
Da sind wir Menschen kein bißchen anders und wir sollten es eigentlich besser wissen.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 30-10-2012, 20:30:06
Hallo Ditmar,

das war ein praktischer Versuch über mehrere Wochen, alles wurde genau protokolliert usw., das ist keine These.

Vor 15 Jahren, als ich auch noch ab und zu Rinderherz fütterte konnte ich an meinen Diskus immer feststellen, daß von Rinderherz mengenmäßig im Mittel immer sehr viel weniger gefressen wurde, als z.B. von weißen Mückenlarven.
Roberts Angabe vom Energiegehalt verschiedener Futtersorten, bestätigt daher auch meine damaligen Beobachtungen. ;D

Gruß Peter
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 30-10-2012, 21:00:21
Hallo Peter,

das mag auch sicherlich an der Verdaulichkeit eines Futters liegen, z. b. ist Rinderherz wesentlich schwerer zu verdauen als Mücken. Parallelen finden wir auch bei unserer Nahrung.
Bei Diskusfischen konnte ich auch feststellen, das bei längerer Beleuchtungsdauer die Fische wesentlich mehr Futter aufnahmen.

Meine Koi wiederum fressen am Abend wesentlich mehr. - Erklärung: Weil die Temperatur und der Sauerstoffgehalt (durch Algen - Fotosynthese)  dann am höchsten ist.
Titel: Re: Wieviel Futter braucht bzw. bekommt unser Diskus wirklich.
Beitrag von: Peter L. am 01-11-2012, 09:30:02
Hallo Heribert,

Zitat
das mag auch sicherlich an der Verdaulichkeit eines Futters liegen, z. b. ist Rinderherz wesentlich schwerer zu verdauen als Mücken

Kann auch sein, wie gesagt füttere ich kein Rinderherz mehr.

Rinderherzfutter enthält Kollagen, Kollagen verklebt die Darmschleimhaut.

Versuche haben gezeigt, das durch Fütterungen von Rindherzfutter mit einem Kollagengehalt von >1%, mit Fetten deren Schmelzpunkt bei über 30°C liegt und schwerverdaulichen aber energiereichen Kohlenhydraten zu einer Massenvermehrung von Darmflagellaten geführt hat.

Weiterhin führt Futter mit einem hohen Eiweißgehalt zu einer hohen Keimbelastung im Wasser, daher sollte Trockenfutter, mit einem hohen Eiweißgehalt, immer nur sehr wenig gefüttert werden, nur so viel wie in wenigen Minuten gefressen wird.
Fur ausgewachsene Fische ist ein Eiweißanteil von 30% in der Trockensubstanz ausreichend, 50% Eiweißanteil in der Trockensubstanz ist nur in der Aufzucht von Fischen notwendig.
Ein zu hoher Eiweißanteil im Futter führt zu einem erhöhten Ammoniakgehalt im Aquarienwasser, diese führt zu einem erhöhten Bakterienwachstum und somit zu einer erhöhten Keimdichte im Wasser, diese sollte im Diskusaquarium stets gering sein.

Gruß Peter