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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Ditmar am 28-04-2018, 10:29:47

Titel: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 28-04-2018, 10:29:47
Hallo zusammen.

Aufgrund meiner Zitate aus meinen Posts zum Thema Tageslichtsimulation.

Zitat
Am Äquator steht die Sonne mittags senkrecht also am intensivsten zur Wasseroberfläche.
Jede Minute vor oder nach Mittag steht sie ungünstiger zur Wasseroberfläche also nicht so intensiv.
Also ist die reine Sonneneinstrahlung schon absolut Linear zum Wasser von Wolken natürlich abgesehen.

Die Sonne läuft völlig gleichmäßig von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang.
Dabei verändert sie ebenso gleichmäßig der Einfallswinkel zur Wasseroberfläche bis zum höchsten Punkt und wieder ebenso gleichmäßig wieder zurück bis zum Sonnenuntergang.
Daher also meine Folgeschluss das die Intensität zur Wasseroberfläche ebenso linear verlaufen muss.

Klar ist das sich durch den Einfallwinkel zur Atmosphäre das Farbspektrum verändert.
Sichtbar für uns durch den Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang.

Ich habe morgens und abends ebenfalls mehr Rotanteile im Licht.
Aber meine Lichtstärke bleibt linear und wird nicht extra gedimmt.

Nun zu meiner Überlegung:
Muss meine Einstellung was die Helligkeit in % = Leistungsaufnahme der LED-Leuchte nun einem Dreieck über dem Tag darstellen ?
Also von 8°° Morgen bis 14°° linear ansteigend und von 14°° linear absteigend bis 20°°

Oder muss meine Einstellung was die Helligkeit in % = Leistungsaufnahme der LED-Leuchte nun einem Halbkreis über dem Tag darstellen ?
Also Morgens progressiv ansteigend und gegen Mittag eine abflachende Kurve und am späten Nachmittag wieder progressiv abfallend.

Diese zweite Überlegung basiert darauf das die lineare Leistungsaufnahme nicht einen ebenso linearen Luxwert entspricht.

Um es anders zu Formulieren:
"Man braucht nur wenig Watt um ein Becken hell zu machen aber sehr viel Watt um Pflanzen wachsen zu lassen."

Auf mein Becken bezogen heißt dies trotz linearem Anstieg das ich schon nach einer Stunde nach Sonnenaufgang ein subjektiv gut beleuchtetes Becken habe.
Aber erst 17% der der Lichtleistung eingesetzt habe.
Das Becken wird zwar noch sichtbar heller zum Mittag zu 14°° aber subjektiv nicht linear heller wohl aber von der Leistungsaufnahme linear.

Mache ich nun eine progressive Leistungskennlinie ( Helligkeit in % ) im Anstieg am morgen ( Viertelbkreis bis zum Mittag ) dann würde der subjektive Eindruck der Helligkeit wesentlich stärker sein.
 
Die Frage stellt sich daraus:
Was entspricht stärker der Natur an einem Sonnentag am Äquator ohne Wolken ?
 
Subjektiv tendiere ich zur Version zwei.
Das würde eine sehr intensive Einstellungsarbeit bedeuten oder besser gesagt Fleißarbeit.
Vielleicht kann ich es auch programmiertechnisch lösen. :hmm: :pfeifend:
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 28-04-2018, 11:26:02
Hallo Ditmar,

da bin ich fein raus... :pfeifend:

Aber wenn ich die Berichte von Herbert Axelrodi, Heiko, Hans J. Mayland, Hudson, Mario, usw. rekapituliere, ist es eher ein Trapez mit einer geringen Spitze in den beiden Mittagsstunden. Es dauert wohl jeweils knapp eine Stunde vom Ende bzw. Anfang der Dämmerung, bis pralles Licht herrscht. Am Mittag (ca. 11:30 bis 14:30 Uhr) wird es ein kleines bisschen heftiger (vielleicht 5-10%).
Die Dämmerung selbst ist eine Sache von weniger als 15 Minuten...
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 28-04-2018, 13:19:42
Hallo Nobby

Danke für deine Einschätzung. :good:

An ein Trapez denke ich gar nicht.
Die zwei Ecken wären nicht logisch ( besser mathematisch ) nicht nachvollziehbar.

Denke was die reine Helligkeit angeht folgt die Kennlinie einem Halbkreis.
Heißt es wird schnell ( steile Kurve ) hell und steigt dann immer flacher werdend bis es zum Mittag zum höchsten Punkt um dann wieder in der selben Kurvenlinie abzufallen.

Werde mal eine Kurve programieren.

Wäre interessant einmal die Helligkeitskurve deines realtime Wetters bei Wolkenlosen Tag zu sehen/analysieren.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 28-04-2018, 13:41:43
Hallo Ditmar,

bereits die schon bald erscheinende neue Version der LiWeBe-Software lässt solche Auswertungen zu...

Das Probleman den Forschungsreise-Berichten sind die teilweise recht lückenhaften Meßreihen. So lässt sich ein Rückschluss auf die Lichtintensität hauptsächlich aus den erhobenen Temperaturmessungen ziehen. Eine Kurve ist sicherlich logischer, erfordert aber wesentlich mehr Programmieraufwand beim GHL...
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 28-04-2018, 14:49:12
Hallo Nobby

Zitat von: Nobby
erfordert aber wesentlich mehr Programmieraufwand beim GHL...

Im GHL Control Center ist es eher eine Fleißarbeit.
Eine Kurve kann ich nicht angeben sondern muss ich setzen.
Also Zeitpunkt und Helligkeit in %.
Je dichter die Zeitpunkte desto runder die Kurve.

Die Zeitpunkte und entsprechende Helligkeit in % kann ich berechnen nicht aber GHL.   
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 28-04-2018, 15:25:47
Hallo Nobby

Hier ein lineares Beispiel eines Belichtungskanal über den Tag mit einer Mittagspause.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 28-04-2018, 15:39:22
Hallo Ditmar,

vielleicht hilft Dir diese Seite weiter: https://www.kompf.de/gps/sonnenlauf.php

Insbesondere der Absatz über die Sonne am Äquator...

Oder auch hier: http://www.faszination-regenwald.de/info-center/allgemein/klima.htm

Deine Idee mit dem sonnigen Tag ist übrigens ein Trugschluss: Wirklich sonnige, wolkenlose Tage sind recht selten. Die Wolkenstunden variieren je nach Jahreszeit zwischen 1/3 und 2/3 des Tages. Es gibt im Prinzip auch keinen Tag ohne Niederschlag; selbst in der „Trockenzeit“. Nur fließt in dieser mehr Wasser ab, als Tegen fällt.
Hier mal das Jahresklima von Manaus: https://www.wetter.de/klima/suedamerika/brasilien/manaus-s823310.html
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 28-04-2018, 17:37:47
Hallo Nobby

Zitat von: Nobby
Wirklich sonnige, wolkenlose Tage sind recht selten.
Das ist mir schon bewusst.
Aber zuerst muss der Sonnenverlauf realistisch programmiert/dargestellt werden.
Danach kann man Wolken/Regen/Gewitter darüber legen.

Daher wäre es ja interessant wie LiWeBe das reale Wetter in Helligkeitsgrade übersetzt.
Bedeutet: Welche Helligkeit zu welchem Zeitpunkt ohne Wolken.
Der Luxwert bzw. die Lichtfarbe in Kelvin ist in der Natur wesentlich höher als im Becken.
Nur durch die geringe Beckentiefe können wir den hohen Unterschied kompensieren.

Es muss eine Grundeinstellung geben um ein relalistichen Helligkeitsgrad ohne Wolken darstellen zu können.
Also die Grundkurve mit einem realistischem Sonnenanstieg am Vormittag bzw. einen Sonnenabfall am Nachmittag.
Bei den sehr feinen Helligkeitssprüngen die LiWeBe und GHL darstellen können wäre es also möglich eine realistische Grundkurve erstellen zu können.

Zumindest LiWeBe müsste solch eine Grundkurve haben um einen möglichen wolkenlosen Tag darstellen zu können.

Erst danach kommen die Wolken/Gewitter/Regen- Simulationen.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: LiWeBe am 28-04-2018, 17:51:30
 8) hi der Björn Mal hier

Grundliegend sollte schon lange die Licht Kurve im System sein, von der LiWeBe Box Pro. Da wir aber zusätzlich zur Kurve auch das schlechte Wetter beachten müssen, haben wir gesagt das wir das in der neuen Version einbauen. Das heißt und bedeutet das die Kurve kommt und das beachtet wird ob am Tagesanfang/Ende gerade schlcehtes WEtter ist, denn wenn es sein sollte kommt kein schöner Sonnenuntergang oder ähnliches.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 28-04-2018, 17:54:02
Hallo Ditmar,

da ich hier nur mutmaßen kann habe ich Björn gebeten Deine Frage zu beantworten; ich hoffe er hat Zeit dafür.

Aber pauschal beantworten lässt sich das imho schwer: Schon alleine die Leistungsdaten der verschiedenen LED-Möglichkeiten sind schwer vergleichbar.

Ich habe ja recht viel Licht gewählt und in der LiWeBe-Box sonnige Abschnitte mit etwa 80% Lichtleistung in der Spitze definiert.
Ich vermute jedoch eine trapezförmige Linie und nicht unbedingt eine Kurve.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 28-04-2018, 18:12:07
Hallo Nobby , Björn

@Nobby
Die Kurve ist unabhängig von der Helligkeit selbst.
Ich fahre ja auch nur mit maximal 60% meiner Höchstleistung.
Die Grundkurve ist immer gleich jedes Wetter wird nur darübergelegt und verändert damit die Helligkeit.

@Björn
Schön zu lesen das ein Hersteller selbst hier seine innovativen Ideen hier sichtbar macht. :good:
Es wäre scön wenn man solch eine Grundkurve in abhängigkeit der GPS Daten einspielen könnte.
Darauf legt man dann seine eigene maximale Helligkeit.
Verschiebt eventuell noch die Start und Endzeit ( Sonnenauf- bzw. Sonneuntergang )
auf die persöhnliche Tageszeit.
Danach kann man noch optional Wolken/Gewitter/Regenschauer in ein Zeitfenster setzen bzw. über einen Zufallgenerator laufen lassen.
Oder dem echten Wetter folgen lassen.

Meine Eindrücke zu LiWeBe und GHL sind dir sicherlich nicht entgangen.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 28-04-2018, 20:51:47
Hallo Ditmar,

ja, da hast Du natürlich recht: War ein Gedankenfehler meinerseits... :verlegen:

Ein GPS-abhängiges Kurvenmodell wäre enorm aufwändig! Denn je nach Standort variieren Einfallswinkel und -dauer.

Ich denke jeweils ein möglichst stimmiges Modell für Tropen und Subtropen sollten genügen; denn wenn wir ehrlich sind: Die modernen Beleuchtungssteuerungen sind schon ein drastischer Fortschritt zwischen dem stumpfen Ein/Aus von früher.

Ich will hier nichts kleinreden - schließlich sehe ich die unmittelbaren Auswirkungen der Natursimulation an meinen Tieren; und das in nur wenigen Tagen - aber ich sehe Wolkenzug und Regen als weitaus wichtiger für die Stimulation der Sinne als ein exaktes Kurvenmodell. Eine Annäherung sollte vorerst ein weiterer wichtiger Schritt für die Modernisierung der Aquaristik sein.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 28-04-2018, 22:28:06
Hallo Nobby

Natürlich ist jede Art von Simulation nur eine Näherung der echten Werte in der Natur.
Aber die heutige Steuerungstechnik gibt es her mit den entsprechenden Daten.

Wir kennen heute von jedem Ort der Welt die GPS-Daten.
Dadurch kennen wir nicht nur von jedem Ort den Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang.
Sondern viel wichtiger auch den abweichenden Winkelstand zur Senkrechten ( Äquator )zur Mittagszeit über durch den entsprechenden Breitengrad.
Damit lässt für jeden beliebigen Ort der Welt eine Helligkeitskurve erstellen ohne Wettereinfluss.
Also alles reine Mathematik wenn man eine Kurve erstellt hat.

Den Wettereinfluss kann man wie schon erwähnt und von LiWeBe ja bereits realisiert darüber legen.

Über die Wertsteigerung solcher Näherungen kann man trefflich Diskutieren den es ging ja Jahrzehnte auch ohne.
Trotzdem befriedigt es ungemein wenn man etwas Technik gesteuert ist. :zwinker: :pfeifend:
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 28-04-2018, 22:47:18
Hallo Ditmar,

ich fürchte, das eine solche Genauigkeit Folgeprobleme aufwerfen würde.

Oder anders ausgedrückt: Wer so konsequent ein regionales Wetter umsetzen würde, müsste z.B. dafür Sorge tragen, möglichst exakt die Unterwasserflora auf das Habitat abzustimmen. Subtropische Pflanzen konnten bei einer tropischen Lichtkurve unter Stress stehen und kümmern (oder umgekehrt).

Kompromisslösungen sind da sicherlich einfacher im Handling.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 29-04-2018, 08:04:34
Hallo Nobby

Deine Folgerung mag berechtigt sein. :hmm:
Dafür haben wir ja die dämpfende Möglichkeit der Helligkeitsregelung die wir beide schon einsetzen weil es uns sonst zu hell im Becken wird.

Mir geht es in erster Linie um einen möglichst naturnahen verlauf der Sonne.
Die in unseren kleinen Becken zwar stehend erscheint sich aber von der Intensität über ca. 12 Stunden gesehen sich permanent verändert.
Dies sollte mit unserer Steuerungselektronik leicht abbildbar sein.
Die Helligkeit selbst passen wir wiederum unseren Gegenbenheiten im Becken an.
Je nach Tier und Pflanzenbedarf mehr oder weniger.

Es ist schon ein gewaltiger Schritt gegenüber unseren ersten Lichtverhältnissen mit flackernden Neonlampen am Morgen und dem abrupten ausschalten am Abend.
Mit den langsam aufleuchten meiner ersten HQL-Lampen war der erste Schritt für mich getan es den Bewohnern im Becken den beginnenden Tag etwas angenehmer sprich stressfreier zu machen.
Danach kamen die ersten dimmbaren Neonlampen T8/T5.
Den eigentlichen Durchbruch verdanken wir in der Tat den wechselfarbigen und dimmbaren LED.

Die LED und die moderne Steuerungstechnik gibt uns erst die möglichst naturnahe Ablauf eines Tages was die Beleuchtung betrifft.

In Verbindung der von Armin angestoßenen Haltung von Amazonasfischen könnten wir Stolz sein über die Möglichkeiten der Entwicklung der privaten Tierhaltung.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 29-04-2018, 17:34:29
Hallo Ditmar,

ja, da bin ich ganz bei Dir!

Ich sehe gerade in diesem Bereich das meiste Potential um die Aquaristik artgerechter zu gestalten.

Hochwertiges Futter hat sich mittlerweile durchgesetzt, gute, leistungsfähige Filter und -medien - alles kein Thema mehr.

Jetzt ist es an der Zeit etwas für die intelektuelle Forder- und Förderung der Tiere zu tun! Und Licht, Schall, Temperatur und Strömung sind neben Lebendfutter recht einfach umzusetzen.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 30-04-2018, 08:55:56
Hallo zusammen

Die ersten LichtTests laufen.
[attach=1]
Nicht ganz ein Halbkreis aber schon nah dran.
Ein exakter Halbkreis wurde ein zu starken Anstieg am Morgen bzw. Abfall am Abend bedeuten.

Mal sehen ob ich das noch mit den einzelnen Kanälen optimieren kann.

Mit dieser Einstellung wird es schon wesentlich schneller hell am Morgen trotz der geringen Helligkeitsgrade wie man in der Tabelle ablesen kann.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 30-04-2018, 18:34:45
Hallo zusammen

Die Testphase meiner Helligskurve ist abgeschlossen.
So passt es auch subjektiv mit dem Helligkeitsanstieg am Morgen bzw. Helligkeitsabfall am Nachmittag.
 
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Robert B am 01-05-2018, 22:49:22
Hallo Ditmar,

Du hast doch wenn ich mich richtig entsinne, die Mitras Lightbar 2. Hast du alle Farben zusammen auf denselben Kanal gelegt? Falls ja, beraubst du dich einiger Optionen, z.B. unterschiedliche Lichtfarben bei Sonnenauf- und untergang. Oder ist das was du hier zeigst immer nur einer der 5 Känäle?

Gruß,
Robert
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 02-05-2018, 08:11:53
Hallo Robert

Die gezeigten Bilder sind immer nur von einem der fünf Kanäle der Mitras Lightbar 2 Daylight.
Natürlich weichen die Kanäle rot und grün am Morgen und Abend für einige Minuten von den restlichen drei Kanälen ab wegen dem Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Robert B am 03-05-2018, 13:27:30
Hallo zusammen,

@Ditmar,
Alles klar. Hatte ich mir schon so gedacht.

Ich halte es da eher mit Ditmar. Also Simulation im Sinne der Fische und Pflanzen soweit möglich, ohne mich selber beim Fische gucken einzuschränken.
Echtes Livewetter aus Brasilien ist aus diesem Grund für mich nicht interessant. Ich will mein Aquarium so beleuchten, dass ich was davon habe. Und das heißt schon mal da ich ca. 10-11 Stunden außer Haus bin, und meine Fische sowohl morgens füttern und abends längere Zeit sehen will, dass ich mit 12 Stunden Beleuchtungsdauer nicht weitkomme. Stattdessen habe ich eine Mittagspause von 3 Stunden eingebaut. Aktuell mit 5% Beleuchtung damit es nicht ganz dunkel ist. Das aber nur damit abends das Licht länger an sein kann.

Für sehr sinnvoll halte ich aber Sonnenauf- und untergang. Dabei fahre ich aber sehr schnell, also innerhalb einer Stunde auf das Maximum hoch um die Fotosynthese anzukurbeln.
Wolkensimulation kann man machen, muss man aber nicht. Gewitterblitze finde ich persönlich nervig. Und wenn das nicht mit dem aktuellen Luftdruck übereinstimmt, glaube ich auch nicht dass es den Fischen nützt. Wenn überhaupt wäre es IMO sinnvoller die Gewittersimulation an das aktuelle Wetter vor Ort (Luftdruck) zu koppeln.
Sehr wichtig ist natürlich überhaupt dimmen zu können, um die richtige Beleuchtungsmenge einstellen zu können, wo die Pflanzen noch gut aber nicht zu schnell wachsen. Und auch im Interesse der Fische sollte die Beleuchtung ja nicht zu hoch sein.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 06-05-2018, 08:54:02
Hallo Robert,

den Luftdruck zu simulieren wäre extrem aufwändig. Aber bei einer so geringen Wasserfläche und -säule wie in unseren Aquarien dürfte die Veränderung sehr gering ausfallen.

Das Fische auf Licht reagieren ist abee unstrittig. Angler positionieren beim Nachtangeln ihre Köder abhängig von der Mondphase. Bei Blitzen suchen die Tiere tiefere Wasserschichten auf.

Der Wolkenzug beeinflusst tatsächlich das Verhalten der Diskus. Noch stärker ist der Reiz bei Regen; dann sind sie wesentlich aktiver und suchen nach Futter (wohl hauptsächlich wegen den Wassertropfen, aber selbst mit ausgeschalteter Pumpe für die Regensimulation steigert das diffuse Licht die Aktivität).
Bei praller Sonne (ca. 75% Lichtleistung) stehen sie eher träge unter den Wurzeln. Ich vermute einen natürlichen Instinkt dahinter - bei guten Lichtverhältnissen wird man von Räubern besser wahrgenommen.

In wie weit die Mondzyklen (bei mir etwas softer, da ich auch bei Mondschein den Wolkenzug aktiviert habe und den blauen Lichtkanal stark runtergeregelt habe) das Verhalten mittelbar beeinflussen kann ich noch nicht sagen; dazu habe ich die LiWeBe-Box zu kurz.

Ich habe eine Stunde Versatz eingestellt; das ist meine Anpassung an meinen Tagesablauf. Dadurch beginnt bei mir die Dämmerung um 10:45 (10:55 ist Tag) und abends wird es um 22:45 dunkel. Das gibt mir auch an arbeitsreichen Tagen die Gelegenheit meine Tiere am Abend genießen zu können. Wobei ich in der glücklichen Lage bin meine Bürotage größtenteils per Notebook und DECT-Handy im Wohnzimmer zu verbringen.

Der Wolkenzug ist nicht so dramatisch wie Du es Dir vielleicht vorstellst. Selbst bei Regen gibt es noch genug zu sehen und ich würde sagen, dass die Pflanzen über den Tag auf etwa 60% der Lichtleistung kommen. Das genügt für ein langsames Wachstum und ist nicht so wenig, das die Seerose Schwimmblätter austreibt.

Zu Gewittern kann ich leider noch nichts sagen, da es seit ich den Controller nutze noch kein einziges Gewitter in Itacaotiara gab; die Gewitterhäufigkeit von z.B. Manaus wäre mir wohl auch zu wild. Aber auch hier kann man Anpassungen vornehmen und die Wahrscheinlichkeit für Blitze niedriger stellen. In Kombination mit dem MP3-Soundmodul erwarte ich trotz des evtl. „falschen“ Luftdrucks aber auch bei Gewittern veränderte Verhaltensmuster bei den Tieren.

Ich werde in den nächsten Wochen einige Videoaufnahmen zu den jeweiligen Wetterstimmungen erdtellen und Euch zeigen.

Aber ich kann bereits jetzt mit Fug und Recht behaupten, dass die dich ändernden Lichtverhältnisse direkten Einfluss auf die Tiere haben. Das Verhalten ist vielschichtiger gegenüber dem „Licht an/Licht aus“-Verhalten. Die Fische durchleben mental anspruchsvollere Tage. :good:
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: SOTO am 06-05-2018, 09:32:12
Zitat
      den Luftdruck zu simulieren wäre extrem aufwändig. Aber bei einer so geringen Wasserfläche und -säule wie in unseren Aquarien dürfte die Veränderung sehr gering ausfallen. 

Guten Morgen,
Ist das so? Ich glaube die Annahme ist falsch. Die Veränderung ist unabhängig von Wasserflächen und Säulen. Den Luftdruck über den Ghl oder Liwebe mit zu loggen wäre erstmal interessant.

Ich angel selber gerne in Abhängigkeit von der Mondphase, vorzugsweise aber tagsüber.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Ditmar am 06-05-2018, 09:37:56
Hallo zusammen

Nun mit meinen Wolken bin ich nicht so beeindruckt wie ich mir das gewünscht hätte.
Es ist halt kein Wolkenziehen sondern eher ein periodisches verdunkeln.
Gewitter ist mir auch zu Hektisch und war somit einmal als Versuch aber dann sofort deaktiviert.
Regen ist ok , werde ich aber nicht dem Zufall überlassen eher nur beim Wasserwechsel was ja immerhin 60+ Minuten Wassereinlauf bedeutet.
Den größten Effekt sehe ich in der Tat bei einem längerem Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang.
Der Sonnenaufgang fällt bei uns exakt zur Frühstückszeit und am Frühstücktisch an.

Sicherlich reagieren die Tiere auf jede veränderung innerhalb aber auch außerhalb des Beckens.
Inwieweit es relevant zum wohlbefinden beiträgt kann ich nur subjektiv beurteilen.
Negativ denke ich ist es keinesfalls denn Abwechselnde Einflüsse führen sicherlich zu mehr aktivität was grundsätzlich als positiv zu bewerten ist solange die Aktivität nicht in Hektik bzw. Stress umschlägt.
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Robert B am 06-05-2018, 12:57:24
Hallo zusammen,

Bzgl. Luftdruck bin ich ebenfalls der Meinung dass der Einfluß unabhängig von den Beckendimensionen ist. Aber Gewittersimulation kommt für mich eh nicht in Frage. Ich habe die Leuchte als Hängeleuchte angebracht und das Aquarium steht im Wohnzimmer. Da kann ich keine Blitze gebrauchen und schon gar keinen Donner.

Bzgl. Stimulation der Sinne denke ich auch, dass alles was den eintönigen Tagesablauf unterbricht gut für die Fische ist. Allerdings muss es ja auch für mich als Betrachter angenehm bleiben.
Die Wolkensimulation gefällt mir bei einem einzigen Lichtbalken nicht besonders - wie Ditmar schon sagt ist es mehr ein Verdunkeln, als dass man einen Wolkenzug erkennen kann. Kann sein, dass es bei mehreren Leuchtbalken besser ist. Ich werde da demnächst nochmal ein bisschem mit Rumspielen - gibt ja mehrere Parameter, die man verändern kann. Ich denke aber dass ich sie am Ende auslassen werden.

Regentage habe ich mal eingestellt und zwar auf die Tage wo ich normalerweise außer Haus bin. Da bin ich noch am Überlegen ob ich nicht noch eine zusätzliche Pumpe zur Regensimulation einsetze. Ich denke das wäre sinnvoll.

Von Mondlichtern bzw. Mondsimulationen halte ich im Wohnzimmeraquarium überhaupt nichts. Zum einen mag ich das blaue Licht nicht - könnte man natürlich ändern, zum anderen kommt durch das Fenster natürliches Mondlicht. Von daher in meinem Fall überflüssig.

Gruß,
Robert

Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 06-05-2018, 16:53:11
Hallo Tobias, hallo Robert,

ich habe mal ein bisschen recherchiert und bin auf einen interessanten Bericht gestoßen: Fische unter Druck (http://www.raubfisch-xxl.de/wp-content/uploads/2011/11/Luftdruck.pdf).

Ich sehe mich in meiner Annahme bestätigt, das wir den Einfluss des Luftdrucks eher vernachläsdigen können; insbesondere durch die übliche zusätzliche Belüftung in den Nachtstunden bei stark bepflanzten Aquarien und auch Temperaturabsenkungen entfällt der wohl höchstmögliche Einfluss auf das Wasser durch den Luftdruck.

Den Überlegungen wurden die extremsten gemessenen Werte für Hoch- und Tiefdruck zugrunde gelegt und daraus resultierte ein Unterschied von 10 cm Wassertiefe; schwimmt ein Fisch im Aquarium vom Bodenbereich zur Oberfläche erfährt er in üblichen Diskusaquarien also einen um das fünf- bis achtfach höheren Druckunterschied als bei den zugrunde gelegten Messwerten.

Licht und Schall sind da wesentlich potentere Einflussquellen.

@Robert,

ich bin auch ein energischer Gegner von dem blauen Kunstlicht, das uns der Handel als Mondlicht verkauft. Der Mond spiegelt das Licht der Sonne in weiß wieder - nicht in blau.
Dementsprechend ist mein Mondlicht auch fast weiß und auch nicht zu hell. Ich will den Fischen Gutes tun und sie nicht stressen.

Wenn ich nachts gelegentlich im Wohnzimmer sitze, weil unsere Honey mit ihrer beginnenden Demenz oft schon um 3:00 Uhr die Nacht für beendet erkärt :'(, sehe ich sehr wohl ein krassen Unterschied der Umgebung zum (unbeleuchteten) Aquarium: Das durch die Fenster auf das Aquarium einfallende Mondlicht hat einen sehr geringen Effekt! Während man draußen jeden Zweig an den Bäumen sieht und auch im Wohnzimmer recht gut ohne Licht zurechtkommt (wenn man keine 16jährige fast blinde Jack Russel-Hündin ist :hihi:), ist es im Aquarium finster.
Mit den jetzt eingestellten Mondphasen hat sich das angeglichen.
Ich halte es aber für immens wichtig bei dieser Einstellung der LiWeBe-Box dezent vorzugehen. Es geht um den positiven Effekt und nicht darum, die Tiere auch nachts beobachten zu können. Wer das möchte, dem sei zu einer Webcam mit IR-Funktion geraten.

Bei den Wolken macht die Technik tatsächlich den Unterschied: Mit einem herkömmlichen Leuchtbalken wird das eher ein unmotiviertes Geflackere sein. Mit mehreren könnte das besser werden (wenn die Steuerung von GHL die einzelnen Balken getrennt anspricht und die Lichtintensität entsprechend hinterlegt wurde).
Da bin ich mit den X-Sun 2-Leisten fein raus: Denn die werden von links nach rechts dunkler bzw. wieder heller. Das ist schon nah dran am echten Wolkenzug!
Titel: Re: Wie verläuft das Licht über den Tag.
Beitrag von: Norbert Koch am 09-05-2018, 05:23:44
Hallo zusammen,

anbei mal ein "Vollmond"-Bild; ich denke, man erkennt recht gut, das ich mit den beiden neutralweisen Lichtkanälen gearbeitet habe und kein blaues Kitschlicht verwende:
[attach=1]

In Wirklichkeit ist das Aquarium ein kleines bisschen heller ausgeleuchtet, aber diese Lichtstimmung ist sehr schwer auf Bildern festzuhalten.