Das offene Diskusforum

Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: SOTO am 04-04-2015, 17:29:05

Titel: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: SOTO am 04-04-2015, 17:29:05
Hallo,

seit dem ich mein Becken habe beschäftigt mich eine Frage. Ich bin zufällig mit einem berührungslos arbeitendem Phasenprüfer neben dem Aquarium her gegangen und der Prüfer war aktiv. Vibration und rotes Licht. Das spannende ist, dass es 30cm rund um das Becken und an allen wasserführenden Schläuchen geht. (Eine 1.5mm2 Leitung unter 2 cm Putz übersieht das Teil schon mal) Da ich nicht genau bescheid weiß wie der Prüfer funktioniert kann ich damit jetzt nicht so viel anfangen.
Heute Nachmittag habe ich mal mein Speicheroszi mit dem Tastkopf ins Wasser gehalten hatte saubere 50 Hz auf dem Schirm. Mir ist schon klar, dass das Oszi nen hohen Innenwiderstand hat und die Spannung hoffentlich unter kleinster Last einbrechen würde. Ich bekomm ja auch keinen Schlag.  Die Amplitude lässt nach je mehr Verbraucher ist ausstecke. Das war auch zu erwarten. Hat jemand von euch schon mal ähnliche Messungen gemacht oder könnte diese durchführen? Das Ergebnis würde mich mal interessieren. Gerne unter Angabe von den Verbrauchern und Leitwert vom Wasser.

Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: SOTO am 09-04-2015, 20:35:54
Schönen guten Abend,
auch wenn die Resonanz hier sehr überschaubar war wollte ich kurz berichten. Seit ein paar Stunden habe ich das Becken provisorisch mit Erde verbunden. Mir fällt auch nichts ein was dagegen spricht? Erwartungsgemäß sind die 50 Hz nicht mehr nachweisbar. Der Tastkopf von dem Bild oben stand übrigends auf 10x. Die Spannung war also deutlich 3 stellig. Zum Verhalten der Fische werde ich ggf. später nochmal was schreiben.
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: Ditmar am 11-04-2015, 07:39:32
Hallo Tobias

Das keiner dazu schreibt liegt wohl daran das noch keiner eine solche Messung vorgenommen hat kann ja auch nicht jeder.
Dazu kommt das noch keiner die Nötigkeit bzw. den Anlass zu solch einer Messung gehabt hat.
Die die es gemessen haben hatten kein negatives Ergebnis bekommen.

Früher hatte ich allerdings auch schon einmal ein kribbeln im Arm wenn ich am alten Becken gearbeitet habe und mit dem Unterarm auf den VA4 Beckenrahmen gekommen bin.
Früher war wohl alles nicht so abgesichert wie heute. :'(
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: SOTO am 12-04-2015, 14:59:15
Hallo Ditmar,
wenn du ein kribbeln im Arm hast würde ich von einem Defekt ausgehen. Egal welche Schutzklasse das Gerät hat. Bei Klasse 2 wie bei Heizstäben vorgeschrieben fehlt z.B der Anschluss an den Schutzleiter. Wenn du hier einen Strom in deiner Hand verspürst würde ich von einer defekten Isolierung ausgehen. Das kann für dich sehr ungesund sein.

Bei mir merke ich nichts. Ich dachte das dieses Thema, wie Fische mit Wechselspannung umgehen wichtig sein könnte. Vielleicht stresst es die Tiere oder das Seitenlinienorgan wird beeinflusst bzw. die Funktion versagt. Könnte ja sein, oder? Schließlich haben besonders die Diskusfreunde oft viel Geld in Ihr Wasser investiert. Sei es Sensorik oder Wasseraufbereitung. So viele Geheimnisse kann das Aquariumwasser ja garnicht mehr verheimlichen :)

PS.Ein USB Oszi z.B. bekommt heute schon für sehr kleines Geld. Deswegen halte ich es durchaus für möglich, dass man sowas in einigen Privathaushalten findet. Natürlich nicht so oft wie ein Multimeter.

Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: Thomas Arnemann am 12-04-2015, 16:41:05
Hallo zusammen,

ich wersuche es mal zu erklären,
@ Tobias, was Du gemessen hast,  ist die Potentialdifferenz zwischen dem isolierten Aquarium und der Erdung.

Das Aquarium besteht aus Glas  und der Heizstab ist ebenfalls abgedichtet und aus Glas. Ebenso die Pumpe. Alles also gute Isolatoren. Da hier aber der Schutzkontakt fehlt, findet kein Potenzialausgleich statt.

elektrische Geräte erzeugen ein Magnetfeld, durch die fehlende  Erdung hat das Aquarium ein anderes Potential als die Hauserdung. Der Strom, der messbar ist, fließt erst, wenn es eine Verbindung zwischen Aquarium und Erdung gibt.
Wenn man also das Becken erdet, indem man ein Draht nimmt, ins Wasser steckt und mit dem Schutzkontakt der Hauserdung verbindet, ist der Spuk vorbei. Eigentlich ist diese Induktionsspannung harmlos für Mensch und Tier. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, kann neben der Erdung der Becken noch einen FI Schutzschalter vorschalten, den gibt es auch als Zwischenstecker, es ist also keine aufwändige Montage nötig.
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: SOTO am 12-04-2015, 19:29:49
Hallo Thomas,

vielen Dank für deinen Beitrag. Ich bin da ganz bei Dir und gehe auch davon aus, dass alles so OK ist. Deshalb habe ich die Überschrift auch bewusst auf die Reaktion der Fische gewählt.

Hast du sowas bei dir auch schon gemessen?
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: Thomas Arnemann am 12-04-2015, 19:41:26


Hast du sowas bei dir auch schon gemessen?

Hallo Tobias,
mir gings auch schon wie Ditmar, da meine Anlage auf Aluprofil steht, welches geerdet ist.
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: Ditmar am 13-04-2015, 07:15:02
Hallo Tobias

Zitat von: Tobias
wenn du ein kribbeln im Arm hast würde ich von einem Defekt ausgehen.
Ich ging damals von einem Erdungsproblem aus.

Nun das V4A Becken ist ja schon einige Jahre Geschichte um noch Messungen machen zu können. :pfeifend:
Damals kam als Fehlerquelle nur ein Regelheizer in Frage.
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: SOTO am 18-09-2016, 08:48:42
Guten Morgen,
wollte hier mal wieder was schreiben. Es geht um Spannungen allerdings nicht wechselnde 50Hz. Neulich wurde ich Zeuge wie sich ein Gewitter in unmittelbarer Nähe von unserem Haus entladen hat. Kurz vor dem Gewitter fing mein "PH-Alarm-Summer" an zu summen. Ich staunte nicht schlecht, denn der Grenzwert lag bei 5,8. Der PH wurde aber bis circa 4 heruntergezogen. Sofort habe ich einen JBL Teststreifen abfotografiert, wo mir ebenfalls ein PH kleiner 6 gezeigt wurde. ( Das zeigen diese Streifen allerdings öfter als glaubhafter an)

Nach dem Gewitter dauerte es eine Weile, laut log so 1 Stunde und er PH-Wert stand wieder bei 6,5. Den PH wert messe ich mit einer Glassonde von Jolub und die Leitfähigkeit des Wassers war ehr niedrig. (60ppm) Das Wasser ist über eine Heizspirale mit dem grün/gelben Hauspotenzial verbunden. Ist jetzt fraglich was diesen Effekt auslöste aber ich dachte ich schreib die Umstände mal nieder.
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: Bretonii am 18-09-2016, 17:14:49
Hallo Tobias,

ich versuche mal in meinen verschütteten Chemiekenntnissen zu graben. Im Zusammenhang mit dem
Gewitter könnte es auf Grund von Induktion durch das starke, den Blitz umgebende Magnetfeld zu
elekrolyseartigen Effekten im Aquarium gekommen sein. Dazu müsste allerdings ein Blitz
schon ziemlich nahe bei Dir einschlagen.
Es braucht nicht so viele zusätzliche H3O-Ionen um den pH von 6.5 auf um die 4 zu drehen.
Ich vermute, dass Du einen sehr niedrigen KH-Wert hast womit die Pufferwirkung nahe Null liegt.
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: SOTO am 18-09-2016, 21:28:13
Karsten,
interessante Theorie, aber wirklich dran glauben tue ich nicht. Das mit dem Magnetfeld nachzuvollziehen fällt mir auch schwer. Ich glaube ganz so kompliziert ist es garnicht. Fakt ist ja, dass vor einem Gewitter Prinzip-bedingt viel Ladung getrennt wird, dann ein Potenzialausgleich stattfindet und man nachher auf der Erde wo auch mein Becken steht ein anderes negativeres Potenzial hat. Vielleicht hängt es auch einfach nur mit der fehlenden KH und dem empfindlichen Messprinzip zusammen. Als Angler und Ingenieur glaube ich da aber nicht dran.
Titel: Re: Wie reagieren Fische auf Wechselspannung?
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 27-09-2016, 21:00:26
Hallo,

wer so lange mit der Aquarisrik sich beschäftigt, dem hat es sicherlich schon gekribbelt, oder einen richtigen E-Schlag versetzt. Heute könnte dieser leicht tödlich sein.

Aber zur Sache, soviel ich weiß können Fische keinen E-Schlag bekommen, weil diese keine Erdung haben, sei denn das Wasser hat eine zu hohe Elektrospannung (Elektro-Fischen).