Das offene Diskusforum

Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Ditmar am 07-01-2014, 11:35:55

Titel: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Ditmar am 07-01-2014, 11:35:55
Hallo zusammen

"Wer viel misst, misst Mist!"
Dieser Spruch ist zwar geläufig bereitet mir als Techniker aber nur ein mitleidiges Kopfschütteln.

Wer das glaubt sollte an seiner Messmethode arbeiten oder garnicht messen.
oder
Wer das glaubt misst Mist.
Wenn man seine eigene Messung in Frage stellt braucht in der Tat nicht mehr zu messen.
Wenn man misst sollte man vertrauen in seine Messung haben sonst macht jegliche Messung keinen Sinn.
"Ach die Werte sind richtig Sche...e aber macht ja nichts sind wahrscheinlich nur Messungenauigkeiten" :undecided:

Weniger messen weil man mit der Zeit die Wechselwirkung seines Wassers verstanden hat ist völlig in Ordnung.
Man sollte einen oder zwei Parameter regelmäßig messen oder besser als Indikator im Auge haben.
Sonst könnte man irgendwann übel überrascht werden.

"Ich brauche nicht messen , denn ich sehe es meinen Tieren an wenn es ihnen schlecht geht"
Auch für diesen Spruch kann ich kein Verständnis aufbringen.

Wenn ich sehe das es meinen Tieren schlecht geht , dann ist das Kind ja schon in den Brunnenes gefallen.
Versucht man nicht mit Messungen genau dies zu verhindern.
Dies macht allerdings nur Sinn wenn man seinen Messungen vertraut.

Bitte nicht persönlich nehmen ist nur meine bescheidene Meinung
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: OnkelJosch am 07-01-2014, 12:19:05
Hallo Ditmar,
"Wer viel misst, misst Mist!"
Dieser Spruch ist zwar geläufig bereitet mir als Techniker aber nur ein mitleidiges Kopfschütteln.
Das ist genau so ein dummer Spruch wie:
"Wer nicht arbeitet macht keine Fehler" ...
Gruß
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Norbert Koch am 07-01-2014, 12:27:15
Hey Ihr zwei Zahlenfreaks,

nicht jeder Aquarianer möchte sich so tief mit der Materie beschäftigen.

Irreführende Messergebnisse wie bei Herbert oder Ernst sind eher kontraproduktiv. Für bezahlbares Geld gibt es für unser Hobby leider nur ziemlich ungenaue Geräte oder Reagenzien.

Für mich ist das Messen nur in wenigen Fällen wirklich begründet:
- Wenn man ein neues Aquarium einfährt
- Wenn der Wasserversorger anderes Wasser liefert
- Wenn ich Änderungen an meiner Wasseraufbereitung vornehme

Ansonsten sehe ich lieber meine Fische an, als Tabellen zu wälzen, Displays oder Farbkarten abzulesen. :musik:

Für mich ist Aquaristik ein Hobby mit Spaß an der Natur. Wenn ich Zahlenkolonen wälzen wollte, hätte ich mir ein anderes Hobby ausgesucht.

Meine bescheidene Meinung... :zwinker:
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: OnkelJosch am 07-01-2014, 12:37:18
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Ditmar am 07-01-2014, 13:34:42
Hallo Nobby

Zitat von: Nobby
Für mich ist das Messen nur in wenigen Fällen wirklich begründet:
- Wenn man ein neues Aquarium einfährt
- Wenn der Wasserversorger anderes Wasser liefert
- Wenn ich Änderungen an meiner Wasseraufbereitung vornehme
Sind die Messergebnisse dann glaubwürdiger oder hoffst du das sie wenigstens dann stimmen. :undecided:

Wie kontrollierst du das der Wasserversorger dir anderes Wasser liefert. :fish03:
Hoffentlich nicht erst wenn du es an den Fischen erkennst. :'(

Wie schon erwähnt ich messe auch nur pH und Redox permanent per Sonde.
Aber ohne eine Überwachung möchte ich mein Becken sich nicht sich selbst überlassen.
Meistens passiert etwas schleichend manchmal aber auch über Nacht in beiden Fällen will ich aber wissen warum.

Wenn dann etwas passiert die Schultern hochziehen und sagen "Pech gehabt wäre mir zu wenig".
Dies hat auch nichts mit "Tabellen zu wälzen" zu tun.
Sondern mit dem erlernten Gefahren frühzeitig zu erkennen und zwar mit minimalen Mitteln.
Erst diese Erfahrung ermöglicht es sich auf sehr wenige Parameter verlassen zu können.

Natürlich kann man auch sein Hobby wesentlich einfacher händeln und jährlich ein paar Tiere einfach abschreiben. :'(

Wie schon gesagt nicht persönlich nehmen sondern nur verstehen warum ich wenigsten minimale Vorkehrungen habe die mir sagen wenn etwas aus dem Ruder läuft.

Vielleicht bin ich auch nur bescheuert wenn ich jeden Morgens neben den Fischen auch auf die beiden Messwerte schaue  , natürlich auch Abends bevor ich mich ins Bett lege.
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Norbert Koch am 07-01-2014, 13:56:22
Hallo Ditmar,

Zitat
Sind die Messergebnisse dann glaubwürdiger oder hoffst du das sie wenigstens dann stimmen. :undecided:
Nein, aber ich lerne so das Becken besser kennen. Für mich sind die Messergebnisse, die ich in meinem bescheidenen Rahmen ermitteln kann, lediglich Anhaltspunkte, ob der Weg stimmt...

Zitat
Wie kontrollierst du das der Wasserversorger dir anderes Wasser liefert. :fish03:
Hoffentlich nicht erst wenn du es an den Fischen erkennst. :'(
Machst Du vor jedem Wasserwechsel eine ausgiebige Messreihe des Leitungswassers? :hmm:
Man merkt aber bei einem Wasserwechsel bereits nach wenigen Litern, wenn was anders ist. Aber ich filtere mein Wechselwasser auch grundsätzlich über Aktivkohle...

Einen Wasserwert kontrolliere ich aber fast täglich: Ich lange mit der Hand an die Glasscheibe und fühle die Temperatur; gelegentlich schaue ich sogar auf die Thermometer... :hihi:
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: dirk_b am 07-01-2014, 14:06:02
Hallo zusammen,
Wenn das Aquarium lange läuft , eingefahren ist dann reicht es aus die Temperatur und den Ph wert  zu messen oder zu steuern .
Sollte ich die Filterung umstellen  messe ich zusätzlich Nitrit , Nitrat .
Wenn ich ein Becken neu einfahren , nach einen Umzug zb messe ich Gh,Kh  Nitit ,Nitrat,Ph und die Temperatur.
Mehr braucht man eigentlich nicht für die normale Diskushaltung.
Bei der Zucht sieht das schon wieder etwas anders aus.
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Ditmar am 07-01-2014, 15:23:20
Hallo Dirk , Nobby

@Dirk
So passt das ja auch.

@Nobby
Über Kohle das Wechselwasser laufen zu lassen ist heute ja schon zum Standart im Weichwasserbereich geworden. :good:
Meine Frage zum Wasserlieferanten kam nach deiner Ansage das du misst wenn der Wasserlieferant sein Wasser ändert.
Zitat von: Nobby
- Wenn der Wasserversorger anderes Wasser liefert

Ich denke je Pflegebedürftige unser Fische sind ( zB. Weichwasser ) desto mehr Mühe sollte man sich auch bei den Haltungsbedingungen machen.
Dir brauche ich das sicherlich nicht sagen aber sicher dem ein oder anderen der von Europas Größten was anderes erzählt bekommt.
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: OnkelJosch am 07-01-2014, 15:58:00
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Jojo1000 am 07-01-2014, 16:26:29
Hej ihr mathematiker,

Das bunte in dem glas im wohnzimmer sind fische......
Nur das ihr net vergesst um was es beim hobby geht :zwinker:
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Ditmar am 07-01-2014, 17:37:38
Hallo Johannes .....

Es wird keiner gezwungen zu messen.
Nur wenn jemand misst sollte er das vertrauen haben richtig gemessen zu haben.
Ansonsten sollte man es gleich lassen.
So etwas bringt nur Frust und vor allem falsche Rückschlüsse und schlimmer falsche Aktionen.

Außer man möchte es passend messen. :hihi: :zwinker:
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Kay am 07-01-2014, 18:22:59
Hallo,

in den ersten Monaten nach Diskuseinzug habe ich viel gemessen. Das hat mir als Anfänger schon etwas Sicherheit im Dschungel der vielen Fehlermöglichkeiten gegeben. Das Beste an der anfänglichen Messorgie war aber, dass ich mich mit "Wasser" viel beschäftigt habe und Zusammenhänge und Entwicklungen von Wasserwerten anschaulich für mich nachweisen konnte. Hat mir einen guten Einstieg verschafft.

Inzwischen gucke ich eigentlich nur noch auf die pH- und Temperatur-Anzeige (täglich). Andere Wasserwerte messe ich im Becken eher selten, z.B. wenn mir das Verhalten eines Diskus ungewöhnlich vorkommt, um dann mögliche einfache Ursachen zu identifizieren (da kam aber noch nichts wirklich bei raus, war eher Nervenberuhigung).
Eine Mess-Ausnahme gibt es aber doch: das Wechselwasser bereite ich im Fass auf und hier kontrolliere ich pH, KH, LF und Temperatur.

Ditmar will ich noch recht geben, dass man seine Messungen nach Vorschrift durchführen sollte, um den Werten dann auch vertrauen zu können. Ich erinnere mich noch, dass ich insgesamt drei unterschiedliche (wertige) mobile pH-Messgeräte wieder zurück gegeben hatte, bis ich das für mich richtige Gerät (mit korrekten Messergebnissen gemäß Gegenproben) von Jörg bekommen hatte.

Richtig toll finde ich es übrigens, wenn man z.B. durch langjährige Erfahrung ein so eingefahrenes System und auch Gespür für sein Becken hat, dass Messungen sogar eher ganz die Ausnahme werden...

Beste Grüße,
Kay
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Ditmar am 07-01-2014, 19:02:26
Hallo Kay


Zitat von: Kay
Ditmar will ich noch recht geben, dass man seine Messungen nach Vorschrift durchführen sollte, um den Werten dann auch vertrauen zu können. Ich erinnere mich noch, dass ich insgesamt drei unterschiedliche (wertige) mobile pH-Messgeräte wieder zurück gegeben hatte, bis ich das für mich richtige Gerät (mit korrekten Messergebnissen gemäß Gegenproben) von Jörg bekommen hatte.

Richtig toll finde ich es übrigens, wenn man z.B. durch langjährige Erfahrung ein so eingefahrenes System und auch Gespür für sein Becken hat, dass Messungen sogar eher ganz die Ausnahme werden...
Genau das meinte ich. :good:

Ich brauchte einige Monate auch mit Hilfe einiger "Fachidioten" hier um das Verständnis für Wechselwirkungen in einem Aquarium zu verstehen.
Natürlich gehört dazu absolut diszipliniert bei den Messungen vorzugehen.
Einigemale musste ich auch die Messungen wiederholen weil mir nicht sicher wahr.

Deine Vorbereitung zum Diskushalter habe ich ja schon öfter als vorbildlich bezeichnet.
Titel: Re: Wer viel misst misst viel Mist
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 07-01-2014, 23:22:15
Hallo,

gab es nicht schon ein ähnliches Thema? Oder soll eine alte Suppe aufgewärmt werden? :joke:

Ich habe ein halbes Labor herum stehen und warum 1000 Analysen / Messungen machen, wenn man einiges an den Fischen ablesen kann. Von der Zeit und Kosten mal ganz abgesehen. Genieße auch lieber das Hobby und beobachte mal etwas länger.
Der Fisch ist der beste Messindikator, wenn man in auch richtig ablesen kann! :zwinker:

Ok. beim reibungslosen einfahren eines Aqua-ystem sind Kontrollmessungen erforderlich und die Ausgangswerte sollte eigentlich jeder kennen, um sein System auf die erforderlichen Bedürfnissen der Insassen einzustellen.
Das selbe gilt auch für die Frischwasseraufbereitung und der damit verbundenen Kontrollmessungen.

Für mich stehlt sich eigentlich eher die Frage, welcher Wasserparameter ist der wichtigste für eine Messung?

Meines erachten ist der PH-Wert der wichtigste Parameter, an dem wir schon sehr viel ableiten können!

Was auch zur folge hat, dass wir an ein vernünftiges Messgerät nicht sparen sollten und auch schon fast Voraussetzung für eine erfolgreiche Haltung ist. Eine regelmäßige Wartung und Eichung inbegriffen.

Bei der Haltung / Zucht von Diskusfischen benötigen wir noch einen Leitwertmesser und alle anderen Messwerte lassen sich durchaus mit Topferntest`s kontrollieren. Vorwiegend: Ammonium, Nitrit, Nitrat und KH. :-!-: Welche für die Notfall-Kontrolle auch immer bereit stehen sollte. Ein Thermometer ist natürlich nicht zu vergessen.

Wir sollten auch nicht vergessen, dass unsere Flossen-Tiere auf eine eher anmutende Intensivstation - Technik angewiesen sind und es handelt sich immerhin um ein künstliches Habitat.

Jetzt geh ich. :tired1: