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Thema: Stickstoffkreisläufe  (Gelesen 17247 mal)

Offline Joe

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #45 am: 30-06-2016, 10:34:08 »
Hallo Armin,

natürlich ist schweres Wasser nicht gesund, aber wie soll es auf natürliche Weise akkumulieren? Die Häufigkeit des Deuterium-Isotops beträgt 0,015 % aller Wasserstoffatome, also vernachlässigbar gering. Außerdem sorgt die Thermodynamik für eine optimal gleichmäßige Verteilung dieser Isotope im Wasser.  :pfeifend:
Es wird in Laboren auch nicht gesondert entsorgt....

Zwei mich sehr interessierende Punkte wären die Filtergröße und das Einfahren. Das Einfahren haben wir im Zusammenhang mit der NH4-Last und an anderen Stellen kurz angeschnitten, so dass ich gerne auf das Filtersystem und die Dimensionierung zu sprechen kommen würde.
Schließlich nimmt dies ja einen Großteil der Planung neuer Aquarien ein.

Während ich mir schwach besetzte oder gut bepflanzte Becken mit vielfältigen Substratmöglichkeiten (Boden, diverse Wurzeln etc) sehr gut filterlos vorstellen kann, scheidet dies ja ab einem gewissen Besetzungs- oder Zufütterungsgrad ja aus. Oder kann man zum Beispiel bei Diskusaquarien sparsam genug füttern?

Da Anammox-Bakterien NH4 und NO2 benötigen, stelle ich mir Filter mit zwangsdurchströmten Substraten, welche gute Voraussetzungen für Nitrifizieret bieten, als schlecht geeignet vor. Deswegen habe ich bereits den Diffusionsfilter vorgeschlagen. Nur wie dimensioniert man diesen? Oder kann er durch seine andere Wirkweise (Diffusion statt Zwangsdurchströmung) nie zu groß werden?

Neben der Auslaufsicherheit befürworte ich Filtersysteme im Aquarium, da diese vielfältigere Kreisläufe zwischen Produzenten, Konsumenten und Destruenten bieten.
Beim klassischen Außenfilter sind die Destruenten räumlich deutlich vom Rest getrennt, wogegen sie bei einem offenen System IM Aquarium auch den Konsumenten als Nahrung dienen können. Besonders für Jungfische ist dies eine natürliche Nahrungsquelle.  :hungry: Auch für den Pflanzenwuchs ist es förderlich, wenn deren Nährstoffe durch die Destruenten direkt vor Ort produziert werden können.

Wie bist du denn bisher bei deinen Filterplanungen vorgegangen, Armin? Weitere experimentierfreudige Aquarianer mit Anammox-System haben wir hier nicht, oder?

Viele Grüße,
Joe
 

Offline Norbert Koch

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #46 am: 30-06-2016, 12:03:35 »
Hallo Joe,

da inzwischen das Regsl pulverbeschichtet ist, muss ich nur noch die Zeit finden meine 3D-Rückwand fertig zu bekommen (zu versiegeln) und einzukleben.

Das erste Aquarium soll mit Armin's Unterstützung für eine anemoxische Filterung eingefahren werden. Wir wohl aber Ende Juli werden...
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Offline Joe

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #47 am: 01-07-2016, 23:00:33 »
Hi Norbert,

aus anderen Posts habe ich ja mitgelesen, dass du die Anammox-Schiene einschlagen magst...

Hast du dir denn schon konkretere Gedanken über das Filtersystem gemacht?

Viele Grüße,

Joe
 

Offline Norbert Koch

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #48 am: 02-07-2016, 09:25:52 »
Hallo Joe,

das erste Aquarium in dem Regal bekommt einen Bodenfluter zur Strömungsunterstützung unter dem Laub.
Gefiltert wird mit einer Kombination aus einem eingeklebten 3-Kammer-Innenfilter mit Schaumstoff, Siporax und Zeolith und einigen Diffusionsfilterflächen die ich in die Rückwand integrieren werde...
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Offline Armin C.

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #49 am: 02-07-2016, 13:03:33 »
Hallo Joe, hallo Norbert,

die Fragen von Joe sind elementar ...

ich will nicht, das jemand denkt, ich möchte darauf nicht antworten, allerdings ist das etwas umfangreicher und mir fehlt momentan die Zeit.

Die Frage der Größe des Filters ist sehr wichtig, ebenso die Art und Weise wie man filtert und, ob intern oder extern.

Ich möchte versuchen iwann in den nächsten Tagen darauf näher ein zu gehen, sowie meine Erfahrungen und Tests, in der Hinsicht, zu erläutern.

Das wichtigste ist die Planung, sowie das Einlaufen lassen ...

diese beiden Punkte entscheiden über Erfolg oder Miss-Erfolg.
... Gruß Armin

je mehr man weiß, desto mehr weiß man, was man nicht weiß!
 

Offline Peter L.

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #50 am: 08-07-2016, 22:47:05 »
Hallo Armin,


Anaerobic Ammonium Oxidation ist meiner Meinung nach nur für hochkonzentrierte Aquariumbrühen  geeignet, derartige Brühe ist im Diskusaquarium nicht üblich, außerdem verfahrenstechnisch zu kompliziert. Ein Teilstrom müste erst zu Nitrit oxidiert werden.

Im Diskusaquarium haben wir es dagegen mit sehr geringer Belastung zu tun.

Selbst die simultane Denitrifikation, die in vielen Aquarien nachweisbar ist, läuft nur bei einer gewissen Belastung!

Zitat
Oder beziehst du dich auf die lebensfeindliche Umgebung für Bakterien bei diesem pH-Wert?

Richtig, irgendwann werden wir es wissen. Bis dahin verbreite ich weiterhin derlei unbelegte Behauptungenl.  :laugh:


« Letzte Änderung: 08-07-2016, 23:14:38 von Peter L. »
Gruß Peter
 

Offline Armin C.

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #51 am: 09-07-2016, 09:16:15 »
Hallo Peter,

was sind für Dich:

"hochkonzentrierte Aquariumbrühen"  :fish03:

und was meinst Du mit:

"derartige Brühe ist im Diskusaquarium nicht üblich"  :hmm:

... bzw. das was viele als üblich befinden, muss ja nicht unbedingt das richtige sein  :hmm:

üblich ist auch, das die meisten Diskus in zu großer Dichte in zu kleinen Becken gehalten werden ...

üblich ist auch das RH verfüttert wird ...

üblich ist auch, das die meisten Diskus Aquarien überfiltert werden

üblich ist auch, dass die meisten Diskus viel zu schnell wachsen "müssen" und zu fett sind

etc. etc. etc.

Zitat
Ein Teilstrom müste erst zu Nitrit oxidiert werden.

ja natürlich, ebenso wie beim konventionellen aquaristischen Stickstoffkreislauf auch ...

muss man eigentlich nicht erwähnen und auch nicht darüber diskutieren  :tschuess:

Zitat
... außerdem verfahrenstechnisch zu kompliziert.

da Du es für zu kompliziert erachtest, gehe ich davon aus, dass Du weißt, wie man es verfahrenstechnisch umsetzt. Es wäre dadurch einfacher und hilfreicher, wenn Du uns dieses Verfahren erläutern würdest und dann jeden selbst entscheiden lässt, ob für ihn das Verfahren zu kompliziert ist, oder nicht!
« Letzte Änderung: 09-07-2016, 09:23:10 von Armin T. »
... Gruß Armin

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Offline Norbert Koch

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #52 am: 09-07-2016, 09:38:26 »
Hallo Peter,

nach all dem, was ich bisher über anammoxische Wasserfilterung lesen konnte (leider nicht viel, da das Thema selbst in Kläranlagen eher einer Lotterie gleicht), ist die Phase der Substratbesiedelung ausschlaggebend. Unter konventionellen Bedingungen sind Nitrosomas und Nitrobacter zu dominant, um Brocadia anammoxidans eine effektive Besiedelung zu ermöglichen.

Daher erscheint Armin's Art ein Aquarium zu starten eine hohe Chance zu bieten, das Bakterienmillieu in dies Richtung zu beeinflußen.

Anammoxische Nitrifikation und die konventionelle Nitrifikation finden beide in Kläranlagen Anwendung. Doch bei der klassischen Nitrifikation akzeptierst Du, dass sie auch in "sauberen" Diskusaquarien abläuft, während Du bei der anammoxischen Nitrifikation vorraussetzt, dass eine hohe Wasserbelastung nötig ist. Diesem Gedanken kann ich nach logischen Gesichtspunkten nicht folgen. Genauso könnte man ja behaupten, dass konventionelle Nitrifikation in Aquarien schlecht funktioniert, weil ja in Kläranlagen weitaus andere Vorraussetzungen geboten sind.

Das Kläranlagentechnik zu hause funktionieren mag, diskutieren ja einige Aquarianer, die darauf schwören. Sobald aber neue Ideen im Spiel sind (insbesondere wenn Armin sie initiiert), rutschen Threads immer wieder in den Bereich persönlicher Angriffe ab. Das kotzt mich an!
Man muss sich nicht mögen, aber man kann sich auch aus dem Weg gehen, anstatt direkt alles kleinzureden.

Eine ein wenig mehr informative und deutlich weniger sarkastische Argumentation würde Deinen Beiträgen sicherlich nicht schaden!
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Armin C.

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #53 am: 11-07-2016, 21:56:12 »
Hallo Zusammen,

ich denke ein ganz wichtiger Punkt, um richtig zu planen, die Art und Weise des Filters, sowie dessen "optimale" Größe, etc. ist, dass mann sich Gedanken darüber macht, wie das Verhältnis ist, zwischen "Vermehrung", bzw. Geschwindigkeit der Vermehrung, sowie der "Produktivität" und "Überleben" bei Nahrungsmangel und ungünstigen Verhältnissen ist... alles in Bezug auf Bakterien ...

Ich habe dazu meine Meinungen, welche auf Grund von Erfahrungen und Tests entstanden sind ...

Würde dazu aber auch ganz gern, von ernsthaft Interessierten, Meinungen hören. Was man sich angelesen hat, was sich dadurch für Ansichten ergeben, was Versuche, Tests, Erfahrungen ergeben haben, etc.

Ich glaube zu wissen, was man machen muss, um ein Aquarium ein anderes Verhalten auf zu zwingen, welches vielleicht besser ist, vielleicht eine natürlichere Umgebung bereitstellt, etc.

Bei vielen bin ich mir nicht sicher, bzw. verstehe ich es nicht, warum das so ist ... auch wenn ich nicht zu dumm dafür bin, um zu erkennen, das man manches durch andere Verfahren verbessern kann ... würde es gerne verstehen, warum das so ist, was genau abläuft, welches anderes Ergebnis und warum dadurch entsteht,  etc. um daraus Konzepte zu entwickeln, etc.
_______________

@ Peter

wenn es Dich nicht interessiert, dann halte Dich doch einfach raus!

Willst doch eh nicht weiter kommen, hast keine Zeit dafür und auch keine Lust auf meine "unsinnigen" Diskussionen ...

... lass es einfach ... und gut ist ...

oder versuche zu verstehen, dazu zu lernen ... und konstruktive Beiträge zu schreiben!
« Letzte Änderung: 11-07-2016, 22:01:30 von Armin T. »
... Gruß Armin

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Offline leitplanke

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #54 am: 12-07-2016, 21:30:34 »
Moin,

Hui, hier gehts ja voll ab. Direkt ins Eingemachte ...... , Nun , ich bin da zwiegespalten. Abläufe im Aquarium , und Abläufe im Filter - ich denke beides braucht Beachtung - Das Aquarium und seine biologischen Abläufe und das was im Filter passiert - Meiner Meinung , und meinen Erfahrungen nach - geht beides Hand in Hand. Deshalb plane ich beides - Hm, in der Natur gibt es sowohl das eine als auch das andere . Einmal das was im Fluss abläuft und einmal was das Wasser durchläuft bevor es in den Fluss gelangt. Ich denke , das beides nicht von einander zu trennen ist . So kann ich Peters Ausführung als auch Armins Ausführung durchaus nachvollziehen. Ich denke beide biologischen (nun ja , sind ja nicht nur zwei sondern hunderte , tausende ) , sind sinnvoll und machbar!

Hm, absolut machbar und funktionell

Lg
Frank
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Liebe Grüße
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Offline Norbert Koch

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #55 am: 15-07-2016, 06:29:37 »
Hallo Armin,

Filterung geht imho beim Futter los!

Wer natürlich und artgerecht füttert, kommt sicherlich mit relativ kleinen Filtern aus. Ich filtere beispielsweise in meiner Zucht- und Aufzuchtanlage ausschließlich mit Innenfiltern (für manche ein NoGo, da ja der "Dreck" im Wasser bleibt). In den Zuchtbecken sind in 3-Kammer-Filtern jeweils 2 l Siporax und etwas Filterschaum (Stangen schwarz). Die Schaumstoffstangen wasche ich etwa alle 4 Monate aus, da die Aquarien derzeit noch als Hälterungsbecken dienen.

Mein Wohnzimmeraquarium (derzeit allerdings noch diskuslos) wird über einen Außenfilter (Eheim 2128) betrieben, der mit groben und feinem Filtervlies und 2 l Siporax bestückt ist. Den Hauptteil der Wasseraufbereitung übernimmt aber sicherlich die Pflanzenmasse und der Soil.

Da in der Natur der (Sand-)Bodengrund eine essentielle Rolle spielt, halte ich sämtliche Ansätze auf Sand ganz zu verzichten oder nur eine sehr dünne Sandschicht einzubringen für unklug.

Viele Aquarien und Filteranlagen sind entsprechend eingerichtet / dimensioniert, weil wasserbelastend gefüttert wird (zu viel und/oder nicht artgerechtes Futter).
Manche Aquarien erinnern mich in ihrer Filterbestückung eher an ein Chemielabor oder eine Kläranlage. Und selbst kleine Kläranlagen sind häufig einfacher aufgebaut...
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Offline Armin C.

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #56 am: 15-07-2016, 14:18:57 »
Hallo Nobby,

mit dem Futter sprichst Du einen sehr wichtigen Punkt an. Wer naturnahe Aquaristik mit naturnaher Funktion betreiben will, kommt denke ich nicht drum rum auch naturnahe zu füttern.

... denke aber auf der anderen Seite, dass dies eigentlich jedem im Vorfeld klar sein muss, bevor er überhaupt über natürliche Funktion eines Beckens nachdenkt!

Wer RH füttern möchte oder tut, oder auch zum Ziel hat, egal wie viel "Dreck" übriges Futter hinterlässt, die Fische zu mästen, ist in diesem Thread ganz sicher falsch!

Wer richtig füttert, muss auch nichts absaugen°!!°

... habs an anderer Stelle schon mal erwähnt:

"Wer seine Diskus koten sieht - füttert zu viel und/oder falsch"

... mit dem Futter fangen die Überlegungen zum Filter (Größe und Funktion) an, gehen über Wasseraufbereitung, Strömungen, Struktur, etc. ...und beim Stickstoffkreislauf sollten die Überlegungen dann enden, bzw. abschließen.
... Gruß Armin

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Offline leitplanke

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #57 am: 15-07-2016, 22:20:12 »
Hallo ,

ich denke naturnahe Fütterung ist das A und O bei jeder Tierhaltung! Ich versuche ja auch nicht Hunde rein vegetarisch zu ernähren ...... , ähnlich sehe ich das Verhältnis Diskus und Rinderherz , für mich ein NO GO ..... , nur meine bescheidene Meinung. Mal abgesehen von der Wasserbelastung, ist eine natürliche Ernährung grundsätzlich auch für die Tiere besser, auch nur meine bescheidene Meinung. Ein Aquarium entwickelt sich immer so , wie ich als Halter handele. Das geschieht schon beim Fischbesatz, bei den weiteren Lebewesen im Wasser , ob Garnelen oder sonstwas. Wie ihr schon geschrieben habt , muss man im Vorfeld wissen was man will - Kahl und steril, oder anders halt. Dementsprechend muss man da natürlich die Abläufe im Becken und Filter in Betracht ziehen. Ein strukturiertes Becken mit allem Pie Pa Po hat eine andere Chemie und Biologie, als ein steriler Glaskasten - logisch. Dementsprechend muss die Planung für das jeweilige Projekt einzeln betrachtet laufen. Vieles ist möglich , fast alles machbar .... Nur eben das Gefühl für die Situation muss jeder selber entwickeln - planbar und umsetzbar ist alles . Selbst ein Aquarium welches sich quasi von selber reinigt , mit geringstem Aufwand an Technologie und Wartung - muss halt nur gross genug sein ...... Wasser/Fischverhältnis so 100 mal höher als wir normalen Aquarianer veranschlagen. In unseren begrenzten Verhältnissen , muss die Filterung meiner Meinung nach variabel sein. Klar kann ein gut strukturiertes Becken mit entsprechender Biologie einiges bewältigen , vieles sogar , und unmöglich ist es nicht, dass das Becken fast wartungsfrei läuft, ..... fast. Ich bin da bei Armin ...... es kann funktionieren - habs selber erlebt. Aber, das muss man sich an einige Regeln halten .... im Vorfeld und bei der Pflege.

Lg
Frank
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Liebe Grüße
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Offline Peter L.

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #58 am: 16-07-2016, 22:51:21 »
Hallo Norbert,

ich möchte nicht so unhöflich sein und nicht antworten. Was ich so gelesen habe müssen für den Anammox Prozess folgende Bedingungen erfüllt sein.

- hoch ammoniumbelastete Abwässer, z.B 50mg/l mit einem ph Wert von kleiner ph 8,3 (PH 6,7 - ph 8,3), ph 8 scheint wohl optimal zu sein
- unzureichendes C-Angebot, so dass die konventionelle Denitrifikation nicht in Gang kommt, d.h. ein niedriges C/N Verhältnis
- niedrige Sauerstoffkonzentration im Abwasser, unter 1mg/l O2
- Temperaturen von 28°C und mehr, bis 40°C
- direkte Umsetzung von NH4 zu N02

Daher schrieb ich auch verfahrenstechnisch schwierig...., wer schon mal einen biologischen Nitratfilter gebastelt hat, weiss was ich meine, zusätzlich muss man beim Anammox -Prozess veratembares C außen vor lassen.
Um die Dinger damals ordentlich zum Laufen zu bringen, waren es Technikmonster mit Restrisiko, heut betreibt glaube ich kaum noch einer solche Nitratfilter.

Zitat
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Die Prozesse kann man nicht so einfach mit einander vergleichen....

So, das soll es dazu von mir gewesen sein,
Gruß Peter
 

Offline Diskus&Koi Heribert

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Re: Stickstoffkreisläufe
« Antwort #59 am: 17-07-2016, 02:10:34 »
Sorry! habt ihr mittlerweile keine anderen Themen, als das 1x1 Der Aquarien_Haltung durch-zunehmen?

Grüße Heribert

Ich wünsche viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Einsichten! (Maybrit Illner)

Wer viel misst, misst viel Mist...
Nur wer viel Mist gemessen hat, lernt, wie er mit wenigen Messungen das Entscheidende misst.

Weil Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
 

 

Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)

Begonnen von Clown

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Letzter Beitrag 03-12-2016, 20:36:39
von Peter L.