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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Armin C. am 28-08-2013, 10:51:47

Titel: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 28-08-2013, 10:51:47
Hallo Zusammen,

.... auf Grund von Anregungen in einem anderen "Fred", möchte ich hier das Thema "Biotop" aufgreifen

da zu sollte man erst mal festlegen, zumindest annähernd, was ein Biotop ist  :hmm:

könnte mir vorstellen, das hier zu die Meinungen stark auseinander gehen.
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Darum möchte ich beginnen und ein paar Punkte aufzählen ab wann für mich ein Becken ein Biotop Becken ist!

1) Das Becken sollte ohne Eingriffe von selbst laufen ... außer Wasserwechsel, ggf. Filter Reinigung und minimal Futter sollten keine Arbeiten entstehen

2) man muss keinen Mulm absaugen, keine Pflanzen stutzen, etc.

3) Es sollte möglich sein, z.B. Laub über längere Zeit im Becken zu lassen ohne es wieder heraus nehmen zu müssen

4) Zersetzungsvorgänge sollte sehr langsam statt finden (die Veränderung des Beckens sollte sehr langsam gehen)

5) Einrichtung und Optik sollten an die Natur angelehnt sein

6) Fische aus den entsprechenden Habitaten sollten sich wollfühlen

7) Fische so wie andere Lebewesen sollten sich versuchen fortzupflanzen

... Alle Werte sollten ziemlich konstant bleiben

und wahrscheinlich noch einiges mehr ...

für mich ist mein Heckelbecken ein Schwarzwasser-BIOTOP
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mich würde mal interessieren, für wenn, wann ein Becken als Biotop zu bezeichnen ist  :fish03:

Wenn die Mehrheit ... einigermaßen in die gleiche Richtung denkt ... und das Interesse besteht

würde ich in einen "extra Fred" genau erklären wie ich mein "Biotop" umgesetzt habe, warum es funktioniert und was man beachten muss
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Miggi am 28-08-2013, 12:19:55
Hey Armin,

ich wäre sehr für einen Thread zum Thema "Schwarzwasser Biotop".

Für mich ist ein Biotop ebenfalls ein in sich geschlossenes, (sehr) naturnahes und rund laufendes System, in dem nur minimale Eingriffe nötig sind.

Allerdings weiche ich hier bei Punkt 2 etwas von deiner Meinung ab.
Ein Habitat das in sich funktioniert, hat einen sehr schönen Pflanzenwuchs.
Zumindest sollte es das haben, bei Pflanzen die in der entsprechenden Region heimisch sind und sich den Bedingungen des jeweiligen Umfeldes, in unserem Fall das Schwarzwasser, angepasst haben.
So wird es nicht ausbleiben das man in regelmäßigen Abständen die Pflanzen zurück schneiden, ggf. auch einzelne Pflanzen entfernen muss, so das sie sich nicht unkontrolliert im Becken ausbreiten können und somit Platz für andere Pflanzen oder den Schwimmraum für unsere Pfleglinge einschränken.

Zu Punkt 7, warum sollen sie es nur versuchen?
Wenn ein Biotop läuft, alle Parameter stimmig sind, dann sollte die erfolgreiche Fortpflanzung das Tüpfelchen auf dem I sein und sich regelmäßig Nachwuchs einstellen und groß werden. Sofern es vom Halter gewünscht ist.
Aufwachsender, sich toll entwickelnder Nachwuchs ist für mich ein Zeichen das alles stimmt.
Ja ok, Fressfeinde können dies natürlich auch behindern, oder gar auch vereiteln, aber so ist es in der Natur auch. Doch bei genügend Deckung und offenen Flächen sollte es nicht der ausschlaggebende Grund sein das der Nachwuchs aus bleibt.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: enterpreis am 28-08-2013, 13:23:19
Servus Armin,

würde es sehr interessant finden!

@Ev: In einem geschlossenem sollte doch ein Eingreifen bzgl. Pflanzen unnötig sein, oder? Die Umsetzung stell ich mir allerdings auch schwierig vor...Bzgl. Nachwuchs und Fressfeinde/Deckung denke ich, dass wir bei unseren Aquarien zu weit von der Natur weg sind.

BG,
Fabian
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Miggi am 28-08-2013, 14:17:57
Hey Fabian,

wenn du ein funktionierendes Biotop hast und dort Pflanzen integriert hast, weil sie dahin gehören, bleibt dies nicht aus.
Kann ja auch gar nicht, da Pflanzen die in entsprechenden Habitaten ursprünglich sind, ganz prächtig gedeihen und somit wachsen und sich vermehren. Dies gilt es in unseren Becken immer im Auge zu behalten, zu prüfen und ggf. notwendige Eingriffe bleiben so nicht aus.
Wenn du diese Art der Eingriffe völlig ausschließen willst, musst du die Pflanzen aus dem Becken heraus lassen und das wiederum würde dann aber bedeuten, das Biotop wäre keines mehr.

In unserem Fall der Diskushaltung ist dies eine Wanderung ausf Messersschneide. In der Regel ist es aber schon so das die Regionen vegetationsfrei sind, in denen die Diskus leben.
Doch gerade hier muss man darauf achten, hab ich WF oder handelt es sich um NZ. Hat man sich für WF entschieden, sollte man genau nach deren Vorkommen das Biotop gestalten. Also häufig recht vegetationskarg, aber dafür mit viel Wurzelwerk und viel Laub am Boden. Die Überschwemmungsgebiete nach zu stellen stelle ich mir persönlich schwierig vor, da man hier die Vegetation ständig anpassen muss (rein und wieder raus aus dem Becken) und somit die Eingriffe doch recht erheblich sind.
Es ist daher immer sehr wichtig, sich vorab zu informieren, wie schaut es denn tatsächlich im Vorkommensgebiet des Fisches aus, dem wir ein Biotop bieten wollen.

Etwas relaxter sehe ich es mir den WF-NZ. Diese von der Natürlichkeit ihrer eigentl. Herkunft haben sie bis dato nicht viel oder noch nie etwas gesehen, hier sind dann sicher schöne Möglichkeiten gegeben, mit Pflanzen gestalterisch das Becken herzurichten.
Wobei ich aber auch hier wieder betonen möchte, eine gewisse Zurückhaltung an Pflanzenauswahl und -menge nie aus dem Auge zu verlieren. Denn auch die WF- NZ sollten in einem naturnahen Umfeld aufwachsen, wenn man sich für ein Biotop entschieden hat. Es sollten schon Pflanzen sein die in den Regionen auch vorkommen.

Noch etwas mehr relaxter sehe ich die ganze Sache bei unseren Bonbongs, wie z.B. Leopard Snakeskin, Blue Diamond, Kobalt, White Ghost und wie sie nicht alle heißen.
Hier kann sich als Halter noch freier Bewegen, denn diese Zivilisierten kämen mit den ursprünglichen Habitaten sicher nicht oder nur schwer zurecht. Diese müsste man erst an ihre natürliche Lebensweise gewöhnen. Hier meine ich explizit die Wasserwerte.
Doch das täte der kommerziellen Zucht einen empfindlichen Hieb, denn dann wären die Umsätze sicher nicht so hoch.
Und der Aufwand wäre für viele ein Grund sich den Diskus nicht ins Wohnzimmer zu holen.
Aber gut, das geht jetzt iwie in eine andere Richtung.  :verlegen:
Also bei unseren Bonbons hat der Halter die größte Freiheit in Punkto Einrichtung, hier darf gespielt werden mit Pflanzen und Farben. Aber ein Biotop mit diesen farbenprächtigen Schönheiten ist denk ich nicht sinnvoll. Zumal würden da ihre Farben ja nicht mehr so zur Geltung kommen und aber genau aus diesem Grund wurden diese Bonbons aber gezüchtet.
Ein Bonbong kommt auf hellem Grund sehr viel schöner zur Geltung, doch in einem Biotop ist der helle Bodengrund wenn dann nur sehr wenig zu sehen, da ja viel Laub drauf liegt.


Wir sind in den meisten Fällen unserer Becken garantiert noch ganz schön weit weg von der Natur, hast du vollkommen Recht.
Aber Armins Bestreben ist ja ein so naturnahes Biotop zu schaffen wie es ihm möglich ist und das finde ich hochspannend und stellt für mich ebenfalls eine Möglichkeit dar, von ihm und seinen Erfahrungen zu lernen. Denn ich finde es gibt nichts erstrebenswerteres, als seinen Schützlingen eine möglichst naturnahe und damit tier/artgerechte Haltung zu bieten.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Jojo1000 am 28-08-2013, 14:35:01
Hallo Zusammen,

Naturnah heisst wiederum für unsere Disken mit wenig Pflanzen zu arbeiten....
Sind Diskusaquarien mit vielen Pflanzen dann überhaupt Naturnah? :pfeifend: :hmm:
Im Gegensatz zu vielen anderen finde Ich das Disken (z.B Bonbons) in Aquarien mit Pflanzen NICHT zur Geltung kommen .
Armins Fortfahren und gestalten finde Ich hingegegen Spitze :super::tschuess:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Miggi am 28-08-2013, 14:58:38
Hey jojo,

und das ist auch gut so.  :good:
Gott sei Dank gibt es eine solche Vielfalt in den Geschmäckern, sonst wäre es doch sehr langweilig.  :cheeky:
Und jedem sei es unbenommen, sein Becken so ein zu richten wie es seinem Geschmack nach schön und harmonisch ist.

Viele Pflanzen und Diskus ist in keinster Weise naturnah! Nur in einigen Fällen sehr schön an zu sehen (reine Geschmackssache).
Das unsere Bonbons in einem Pflanzenbecken nicht zur Geltung kommen find ich persönlich nicht unbedingt als gegeben.
Aber wie gesagt, man kann mit Pflanzen sehr schöne Effekte ins Becken bringen, von denen dann auch das Erscheinungsbild der Disken profitiert. Aber es sollte kein dichter und durcheinander wuchernder Dschungel sein!


Nachtrag: Bonbon ist von mir in keinster Weise wertig zu betrachten!
Mir fiel nur gerade nichts besseres ein, denn ein gefülltes Bononglas ist nun mal so schön bunt.  :cheeky:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Uli am 28-08-2013, 15:42:29
Hallo Armin,

das Thema ist bestimmt Interessant.

Aber was versteht der einzelne unter einem naturnahem Biotop !

Die meisten Punkte die Du aufführst, sehe ich auch so. Aber was bedeutet das für den Pfleger.

Dann wie auch Miggi schon schrieb, sieht der eine in einem schönen Pflanzenbecken ein naturnahes Biotop und der andere in Wurzeln und Blättern.

Beide Arten brauchen eine ganz andere Pflege. Deshalb müßten beiden Seiten beleuchtet werden nicht nur eine. Ein Pflanzbecken hat einen ganz anderen Anspruch an das Wasser wie ein Wurzelbecken.

Wenn es nur um Schwarzwasser geht wäre das nur eine Seite.

Gruß
Uli
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 28-08-2013, 15:43:52
Hallo Armin

Naturnahes Biotop ist immer in Verbindung mit den zu pflegenden Tieren zu sehen.
Da sollte es keine Vermischung Artfremder Tiere geben.

Das betrifft neben der natürlichen Optik auch die dort anzutreffende Wasserwerte.
Armin sein Becken ist da schon recht nah dran.

Nur die allernötigsten Eingriffe sollten gemacht werden.
Pflanzenpflege gehört sicher nicht dazu.
Ist wohl auch bei den tiefen pH Werten und der dazugehörigen Beleuchtung kaum nötig.

Ebenso sollte die Fütterung so nah wie möglich an der Natur erfolgen.
Also Larven , Kleinkrebse und natürlich Pflanzenkost aber sicher kein RH.
So abwechslungsreich wie irgend möglich und auch nicht nach festen Zeiten.

Mit dem dem richtigen Liter/Diskus denke da an > 100Liter/Diskus sollte auch eine naturnahe Aufzucht möglich sein.

So darf man zur Belohnung auf ein recht naturnahes verhalten hoffen.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Norbert Koch am 28-08-2013, 17:59:39
Hallo zusammen,

ein Schwarzwasserbecken kann NIE ein üppiges Pflanzenaquarium sein. Nur wenige Arten (und das sind fast ausschließlich langsam wachsende, nichtinvasive Sorten wie z.B. Anubien und Farne) kommen mit dem wenigen zur Verfügung stehenden Licht klar.

Streng genommen kennen Diskusfische nur Grün durch die Hochwasser. Im Niedrigwasser-Habitat gibt es quasi keine Wasserpflanzen.

Für ein Biotop-Aquarium mit Schwarzwasser, das den Amazonas-Nebenärmen nachempfunden ist, sind also in der Tat lediglich Wurzeln und reichlich Laub und Mulm die einzigen legitimen Gestaltungsmittel.

Da wir aber dazu neigen, dieses Stück Natur zu idealisieren, halte ich den sparsamen Einsatz von Pflanzen, die mit diesen Bedingungen klarkommen für legitim. Und bei der richtigen Auswahl der Bepflanzung (sowohl die Arten als auch die Anordnung betreffend) muss man in der Tat (so gut wie) nie gärtnern.

Wichtiger als die strikte Einhaltung der Einrichtung finde ich den Besatz: Hier sollte man nahe an der Natur bleiben (also nur Tiere, die im Habitat leben) und auch weit oberhalb der "50 l-Regel" bleiben.

Dann und mit dem nötigen Sachverstand kann ein echtes kleines Biotop entstehen!
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 28-08-2013, 23:30:20
Hallo Armin,


Zitat
Der oder das Biotop (gr. βíος bíos „Leben“ und τόπος tópos „Ort“) ist ein bestimmter Lebensraum einer Lebensgemeinschaft (Biozönose) in einem Gebiet. Biotope sind die kleinsten Einheiten der Biosphäre.

Quelle Wikipedia

Wenn man sich den Begriff Biotop per Definition herholt, wird oben genanntes angegeben.

Diskusbiotope können ja nach Jahreszeit unterschiedlich aussehen, wie oben schon angesprochen, Trockenzeit, Regenzeit und die Übergangszeiten, dies läst dem Gestalter einen enormen Spielraum und jeder Ausschnitt aus dem jeweiligen Habitat ist legitim.

Weiterhin existieren Diskushabitate, die nur aus Felsformationen bestehen und die Tiere sich zwischen den Felsspalten vor den Fressfeinden zu schützen versuchen.

Auf Youtube gibt es einige gute Videos zu Diskushabitaten, die kennst du ja bestimmt.

Meine Vorstellungen von einem (Diskusbiotopbecken) wäre ein  Auschnitt von den oben genannten Habitaten, mit ähnlichen Wasserwerten und entsprechender Ernährung. Das die Aufgabenstellung je nach nachgebildeten Habitat unterschiedlich schwer ist, ergibt sich gewissermassen aus der Einrichtung, das Felshabitat wäre wohl die einfachste Aufgabe, der überschwemmte Regenwald wohl die schwierigste.

Ein überlegenswerter Punkt ist, in wie weit Naturnachahmungen, wie Kunstwurzel, Kunstpflanzen usw. zulässig sind.

Das nur Tiere und Pflanzen vom jeweiligen Biotop zulässig sind, ist denke ich eine Voraussetzung.





Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 29-08-2013, 07:10:06
Hallo Peter

Zitat von: Peter
Ein überlegenswerter Punkt ist, in wie weit Naturnachahmungen, wie Kunstwurzel, Kunstpflanzen usw. zulässig sind.
Sicher ein berechtigter Enwand.

Ich würde die Frage daran festmachen ob der Ersatz des echten Felsen durch den optisch gleichen künstlichen Felsen sich das Verhalten der Tiere verändert.
Das gleiche gelte natürlich auch für Wurzeln und Rückwände.
Für mich ist es schon wichtig zuerst die Optik mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln nachzubilden.

Wenn ich Pflanzen zulassen würde weil sie das Verhalten nicht beeinflussen könnte ich auch Burgen/Schiffe und Taucher versenken mit dem selben Argument je nach Geschmack.

Ich hatte die Tage gerade im AquariumTV Ausschnitte aus dem Berliner Zoo gesehen.
Dort war exakt der Amazonas Nachbau mit dicken Wurzeln von Urwaldbäumen bis in den Amazonasboden zu sehen ohne jeglichen Pflanzenwuchs.
Also ähnlich meiner Amazonas Rückwand.
Die Uferzone des Amazonas ist sicher sehr vielfältig und läßt somit auch sehr viel Spielraum in der Gestaltung zu.
Auch die Felsenregionen sind daher möglich.

Den Amazonas assoziiert man allerdings eher mit Urwald und Bäumen/Wurzeln.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: MarkusJ am 29-08-2013, 09:47:37
Hallo Zusammen,

für mich stellt sich immer die Frage, ob ein Biotopaquarium den Individuen wirklich hilft oder ob es mehr dem Halter gefällt und vielleicht auch im ein o. anderen Fall das Gewissen beruhigt.
Die Natur komplett nachzuempfinden ist meiner Meinung nach erst mit Volumina innerhalb 3-4stelliger m^3 möglich.

Ich bin nicht gegen Biotopaquarien wenn man gewisse Regeln einhält. Jedoch halte ich es für gegen die Natur/das Individuum, wenn man versucht, dort Diskus nachzuziehen, denn dazu fehlt die vielfältige Nahrung, die in der Natur da ist, es fehlen die Fressfeinde, die die kleinen Diskus wegputzen, die aus verschiedenen Gründen zurückbleiben usw. usf.

LG
Markus
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 29-08-2013, 10:44:23
Hallo zusammen, hallo Ditmar,

Ich denke Ziel sollte es sein, dass die Gesundheit der Diskusfische sichergestellt ist, unter dem Aspekt sollten man die Einrichtung wählen und entsprechend die Technik.

Wie ich schon oben geschrieben habe, denke ich, dass ein Biotop ohne künstliche Wurzel und Pflanzen, mit ausschliesslich Naturprodukten, die grösste Herausforderung darstellt, darin die Diskus auf Dauer gesund zu erhalten, dies hängt aber auch ein Stück weit von der eingesetzten Technik ab. Armin hat da eventuell eine andere Meinung. Meiner Meinung nach wird die Verhaltensweise der Tiere, durch die Entscheidung ob Naturprodukt oder nicht, nicht merklich beeinflusst.

Lässt man Kunstwurzeln und Kunstpflanzen zu, wird die Gesunderhaltung der Fische einfacher, meiner Meinung nach rückt man dadurch aber ein Stück vom Naturbiotop ab. Eine Forderung an die Spezifikation Schwarzwasserbiotop könnte auch sein, mit Emfehlungen bezüglich Wurzeln, Pflanzen, Blätter usw. zu arbeiten, ich stelle mir dass eigentlich so vor. Auch bezüglich der Technik.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 29-08-2013, 11:38:49
Hallo Peter

Das das wohl der Tiere das oberste Gebot ist sollte als gegeben vorausgesetzt werden.

Zitat von: Peter
Lässt man Kunstwurzeln und Kunstpflanzen zu, wird die Gesunderhaltung der Fische einfacher, meiner Meinung nach rückt man dadurch aber ein Stück vom Naturbiotop ab. Eine Forderung an die Spezifikation Schwarzwasserbiotop könnte auch sein, mit Empfehlungen bezüglich Wurzeln, Pflanzen, Blätter usw. zu arbeiten, ich stelle mir dass eigentlich so vor. Auch bezüglich der Technik.
Sicher der Idealfall und damit auch wie du sagst die absolute Herausforderung keine Frage.

Was meinst du bezüglich der Technik. :fish03:

Also könnte ein natürliches Biotop folgendermaßen aussehen.
Beckengröße 300 x 100 x 100
Rückwand und Seitenwände gemauert und mit aus dem Amazonasgebiet stammenden Gestein verklebt.
Boden feinen Sandboden Körnung < 0.5mm
Urwaldhartholzwurzeln großzügig im Becken von hinten nach vorne eingebracht und sehr dicht gestaffelt.
Dementsprechend sehr großzügig einige Sack Urwaldlaub über die 3qm Grundfläche verteilt.
Als Filter käme ein großer Rieselfilter und oder ein entsprechend großer Bioreaktor in Frage.
Besatz 12 Diskus plus passend aus dem Habitat anzutreffende Putzertruppen ( Bodenfische ).

Auf Diskusjäger würde ich verzichten wollen das selbst in diesem Becken der Diskus nicht ausstreichend fliehen kann. :'(
Dies wäre nahezu Ideal wie weit darf man davon abweichen um immer noch von einem "natürlichem Biotop" reden zu dürfen.

Oder der Umkehrschluss:
Gibt es außerhalb des Amazonas ein einziges "natürliches Biotop" für Diskus. :fish03:

Es kommt also immer auf die Höhe der Messlatte an die man als Mindestvoraussetzung vorgibt.
Erstrebenswert ist es in jedem Falle es sensibilisiert das Gefühl für die Natur.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 29-08-2013, 12:34:18
Hallo Ditmar,

per Definition kann ein Biotop auch eine künstlich angelegte Landschaft sein, somit hätte die Bezeichnung ihre Berechtigung.

Das Becken das du beschrieben hast, entspräche auch meinen Vorstellungen. Die Steine könnte man auch aus Europa nehmen, die Gesteinsart sollte aber auch im Amazonasgebiet vorkommen.

Bezüglich der Grösse, könnte man das Becken gedanklich runterskalieren.

Unter Vorgaben für die Technik verstehe ich, Baugrösse und -art vom Biofilter, Ozon nötig ??, UV nötig??, wenn ja bezogen auf Beckengrösse und Besatz, welche Leistung?

Welche Wasseraufbereitung und Wechselintervalle. Zusätze zum Wechselwasser?

ggf. Art und Stärke der Beleuchtung, Lichtfarbe usw.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 29-08-2013, 13:25:07
Hallo Peter

Zitat von: Peter
Bezüglich der Grösse, könnte man das Becken gedanklich runterskalieren.
Natürlich , mit mir ist meine Wachträumerei durchgegangen.
Du siehst ein alter Sack kann auch noch träumen. :zwinker:

Darf garnicht weiter darübernachdenken. :pfeifend:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 08:55:39
Hallo Zusammen,

... danke für die Antworten

wie ich sehe, gehen die Meinungen doch sehr stark auseinander  :hmm:

.... vielleicht ist Schwarzwasser-Biotop ... einfach auch nur zu allgemein gehalten

vielleicht besser Wurzel-Biotop  :hmm:

... wobei hier natürlich auch wieder die Frage ist, ob man ein Becken mit Kunst-Wurzeln .... Wurzel-Biotop nennen darf  :hmm:

für den Fisch geht es in erster Linie um Deckung, bzw. Verstecke ... ob die jetzt natürlich oder künstlich sind, halte ich für egal ...

in einem Schwarzwasser Habitat, gibt es wahrscheinlich so gut wie keine Wasserpflanzen ...

... aber sehr wohl Grünes in Form von umgefallen Bäumen, Ästen die ins Wasser ragen ... usw.

ist jetzt natürlich schwierig, sich so einen umgefallen Baum ins Wohnzimmer zu stellen ...

... darum denke ich schon, das man auch etwas begrünen darf

Ein Schwarzwasser-Biotop, hat meiner Meinung nach aber sicher nichts mit einen Pflanzenbecken zu tun!

.... oder andersrum ein Pflanzen Becken ist weit entfernt von der Natur  :undecided:

ich finde Pflanzenbecken, wenn sie gut gemacht sind, zwar auch sehr schön, halte sie aber für relativ unnatürlich ...

ob man in einem Biotop wirklich nur Tiere aus dem selben Gebiet einsetzen sollte ... bin ich mir nicht sicher ...

... solange es den Tieren gut geht, denke ich auch, das man Tiere aus anderen Regionen einsetzen kann, wenn sie auch einen Zweck erfüllen

z.B. Garnelen, Schnecken, bodenbewohnente Fische, Oberflächenfische, Algenfresser, etc. ... dasselbe auch für Pflanzen  :hmm:

(alles natürlich unter der Voraussetzung, das sich die "Bewohner" untereinander vertragen, wenn sie nicht auch zum Teil als Futter gedacht sind)

... das man ein Biotop an der Größe festmachen kann, denke ich auch nicht

in unseren Fall, sollte es halt groß genug sein, das man Diskus darin halten kann ...

wichtiger als die Größe, ist das es funktioniert ...

ebenso kann ich für mich die Frage ob sich ein Diskus in einem natürlich eingerichteten Aquarium wohl fühlt, ganz klar mit JA beantworten...

... ich sehe es täglich

ob man jetzt in einem Biotop züchten will, oder nicht, hängt stark von den Erwartungen ab ...

... geht es noch um den Ursprungs-Gedanken der Aquaristik ... ein Stück Natur zu beobachten

oder stecken finanzielle Absichten dahinter  ... :hmm:
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Ein Aquarium ist immer ein Kompromiss ...

... wie man diesen jetzt umsetzt, hängt wahrscheinlich mit der persönlichen Einstellung zusammen

wie nah will man optisch an die Natur ran  :hmm:

wie nah will man von den Wasserwerten an die Natur ran  :hmm:

wie "sauber" muss ein Aquarium sein  :hmm:

für was hat man ein Aquarium  :hmm:

... macht es überhaupt Sinn ... oder dient alles nur dem guten Gewissen  :undecided:

muss ein Hobby überhaupt Sinn machen ...  :fish03:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 30-08-2013, 09:19:50
Hallo Armin

Sicher sieht definiert jeder sein "natürliches Biotop" anders oder besser ausgedrückt nach seinen Möglichkeiten.

Ich definiere mein "natürliches Biotop" wie unten beschrieben. :O:

Das bedeutet nichts anderes als das ich was völlig anderes zu Hause stehen habe.
Wie weit ich mich nun meiner Definition nähern kann liegt wie schon erwähnt an meinen Möglichkeiten.
Deshalb weiche ich aber keinesfalls von meiner Definition ab sondern sehe nur den Abstand zu meinem Becken.

Es wäre unseriös ein natürliches Becken nach seinen eigenen Möglichkeiten zu definieren.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 09:31:20
Hallo Ditmar,

Es wäre unseriös ein natürliches Becken nach seinen eigenen Möglichkeiten zu definieren.

... ja ... aber macht das nicht jeder, der ein Aquarium einrichtet ... und sich im Vorfeld Gedanken dazu macht ?!

ich denke die meisten, die sich Gedanken über eine Einrichtung machen .... möchten schon ein Stück Natur imitieren ...

... und ja ... im Bereich ihrer Möglichkeiten und ihres Geschmackes, kommt dann ein Ergebnis dabei heraus ...

das ist aber auch gut so!
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Miggi am 30-08-2013, 09:43:56
Hey Armin,

also wenn Biotop, dann aber auch richtig.
Und zwar dann nur mit den Tieren und Pflanzen die dort in der Region, welcher man das Habitat nachempfindet, vorkommen.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 10:10:01
Hallo Ev,

dann dürfen wir gar keine Pflanzen mehr einsetzen! (sind wir wieder beim Thema umgefallener Baum)


... und Garnelen bekommt man auch schlecht vom Amazonas

was andere Fische betrifft ... gebe ich Dir ja Recht ... (das ist für mich aber nur Theorie)
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 30-08-2013, 10:10:29
Hallo Armin

Zitat
.... möchten schon ein Stück Natur imitieren ...
Imitieren ist der richtige Ausdruck was die meisten machen.
Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen aber man muss es dann auch so nennen.

Was glaubst du was ich mir schon wegen meinem Plastikbecken anhören musste. :verlegen:
Diese Kritik ist aber in Ordnung denn es regt zum nachdenken an und schärft damit die Sinne.
Die meisten Kritiker vergessen dabei allerdings das sie selbst im Glashaus sitzen.
Dann sollte man allerdings nicht so dolle mit Steinen schmeißen das gibt Scherben.
Nach meiner Definition kenne ich kein komplettes natürliches Diskusbiotop.

Du kommst der Sache im runterskaliertem Sinne am nächsten was die Gestaltung und Wasserqualität angeht.
Aber auch bei dir ist nach meiner Definition zu viel "Plastik" drin.
Also Styropor , Silikon , Epoxitharz ....

Was ich habe ist bestenfalls eine optische Nachbildung.
Mit deiner Hilfe versuche ich mich in kleinen überschaubaren aber vor allem überprüfbaren Schritten beim Aquariumwasser einem natürlichem Biotop zu nähern.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 10:20:03
Hallo Ditmar,

mit dem "Plastik" hast Du mit Sicherheit recht ...

... ich finde es aber legitim

wenn man wirklich nur natürliche Stoffe einsetzen will, braucht man bestimmt einen riesigen Bott ...

und auch viel Platz außerhalb des Beckens!  :hmm:

... zum anderen denke ich ist es den meisten Fischen egal, ob eine Wurzel oder auch ein Stein echt ist ... oder nicht


in einem relativ kleinen "Biotop" denke ich langt dann Laub & Torffilterung aus ... um den natürlichen Effekt für das Wasser zu haben
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 10:35:49
Hallo Zusammen,

möchte an dieser Stelle auch nochmal ein Bild einfügen ... das mich persönlich zum Nachdenken brachte ...

[attachimg=1]

ein Baum in der Trockenzeit des Amazonas ...

... die vielen kleinen Wurzeln ... könnten mit Sicherheit ein schöner Aufenthaltsraum für Diskus sein, wenn sie den mal unter Wasser stehen

die Wurzeln "leben" aber ... heißt ... man kann das nicht durch "totes" Holz imitieren ... (die wenigsten hätten den Platz im Wohnzimmer für solch einen lebendigen Baum)

... man weiß nie, was mit dem "toten" Holz im Aquarium auf Dauer passiert  :hmm:

"totes" Holz gibt immer Stoffe an das Wasser ab ... das eine mehr das andere weniger ...

... im Aquarium werden wir aber nie den Wasseraustausch wie in der Natur erreichen ... und somit zwangsweise eine unkontrollierbare Anhäufung von Stoffen die durch "totes" Holz abgegeben werden erreichen!

bei Kunstwurzeln ... hat man diese Probleme nicht ...

... interessant finde ich auch, wenn man sich die große "Back To Nature" Rückwand mal im Vergleich vorstellt

und überlegt, wo den, wenn der Baum auf dem Bild mal unter Wasser steht, sich Diskus aufhalten würden ...  :hmm:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 30-08-2013, 10:39:53
Hallo Armin

Ich habe nicht gegen den Ausdruck "Plastikbecken" dann muss man aber auch sagen ich habe auch eins.

Die Gründe meines Plastikbeckens sind glaube ich nachvollziehbar.
1. der optische Effekt zur Natur.
2. die Gestalterischen Möglichkeiten.
3. die Wertigkeit oder Langlebigkeit.
4. die Pflegbarkeit.
5. die Nutzbarkeit durch den integrierten Filter und das verstecken der Technik.
6. Die Verträglichkeit auch bei Alterung.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 10:46:52
Hallo Ditmar,

ich gebe Dir in allen Punkten recht  :good:

... und genau deshalb, halte ich "Plastik" für legitim in einem imitierten Biotop!

ein Punkt (7) vielleicht noch, den ich aber auch schon erwähnt habe ...

... den Lebewesen im Aquarium ist es egal, ob die Wurzeln und/oder Steine natürlich sind oder nicht

(einige holzfressende Arten ausgenommen)
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 30-08-2013, 10:52:37
Hallo Armin

Dein Baumbeispiel ist sehr gut aber nicht die einzig anzutreffende Baumvariante im Amazonas.
Es gibt mit Sicherheit mehr Bäume im Amazonas die im tiefen Grund erst Wurzeln bilden.
Das muss auch so sein bei den gigantischen Baumgrößen die da herrschen.
Dein Beispiel ist ein Baum der wohl in den nächsten Jahren um fällt weil im der Halt genommen ist.
Aber auch das ist Natur und gehört dazu.
Um deinen Beispiel zu folgen habe ich die Rockzolidwurzeln vorgelagert ich denke das kommt der Realität am nächsten.

Im übrigen ich hatte es schon einmal erwähnt im Berliner Zoo Aquarium hat man die "Back to Nature" Variante für ein Amazonas Biotop als Referenz genommen.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 30-08-2013, 10:59:02
Hallo Armin

Zitat
... den Lebewesen im Aquarium ist es egal, ob die Wurzeln und/oder Steine natürlich sind oder nicht
Ich hoffe es aber wissen tu ich es nicht Tiere haben oft sehr feine Sinne von den wir nichts ahnen.
Ich könnte mir vorstellen das sie an den Ausdünstungen schon einiges erkennen können.
Ob es sie in ihrem Verhalten beeinflusst glaube ich allerdings auch nicht.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 30-08-2013, 11:38:26
Hallo Armin

Ein natürliches Diskusbiotop beginnt mit dem Wasser und da bist du im Moment Vorreiter und das mit Erfolg wie deine Heckel eindrucksvoll demonstrieren. :good:
Wie weit man es nun über dieses Anfangsstadion hinausgehen möchte hängt wie schon erwähnt von dem Ehrgeiz und den Möglichkeiten eines jedem selbst ab.
Gestalterich bist du ebenfalls gut aufgestellt was die beengten Verhältnisse halt ermöglichen. :good:

In deinen großes Becken kannst du all diese Erfahrungen umsetzen um noch näher an deine Idealvorstellung von einem "natürlichem Biotop" heran zu kommen.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 11:46:30
Hallo Ditmar,

Ich hoffe es aber wissen tu ich es nicht ...

... damit hast Du natürlich auch recht  :good:

gerade, wenn man bedenkt, das der Geruchssinn mit das wichtigste Organ eines Fisches ist ...  :hmm:

... und mit auch ein Grund, warum ich auch immer etwas natürliches Holz im Becken habe

zur "kompletten Gestaltung" ... ist es aber dann vielleicht doch zu viel, wenn man nur auf natürliche Wurzeln setzt ...  :fish03:

... ich weiß es auch nicht ...  :undecided:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 30-08-2013, 11:56:14
Hallo zusammen,

wie schon erwähnt, ist der Begriff Biotop nicht zwangsläufig durch einen regionalen Naturausschnitt geschützt und kann möglicherweise ein Privatbiotop darstellen, das würde ich dann aber als Gesellschaftaquarium im herkömmlichen Sinn bezeichnen, in diesem Aquarium ist alles nach den eigenen Vorstellung aus verschiedenen Bitopen gemischt, Amerika, Afrika, Asien, Australien.

Genau spezifizierte Biotope wie ein Südamerikabiotop enthalten dann Tiere und Pflanzen, die in Südamerika vorkommen, im Habitat aber so nicht zusammen leben.

Ein weiter genau spezifiziertes Biotop, wäre dann z.B. Rio Mari Mari, in disem würden dann nur Tiere und Pflanzen vorkommen, die im Rio Mari Mari vorkommen.

Ein weitere näher spezifiziertes Biotop, wäre dann das Habitat, z.B. ein bestimmter Ausschnitt aus dem Rio Mari Mari, Oberlauf , Unterlauf.

Ich denke, so könnte man das gliedern.

Wie geschrieben, sollte das jeweilige Biotop oder Habitat auch nur die Tier - und Pflanzenarten enthalten, die in diesem auch vorkommen, d.h. von der Bezeichnung abhängig.

Weiter oben wurde hier und da aufgeführt, dass Pflanzen im "Schwarzwasserbiotop" nicht vorkommen, dies hängt von der Jahreszeit ab, Regenzeit oder nicht, die meisten Amazonaspflanzen können ermerse und submerse Formen ausbilden, d.h. je nach Jahreszeit sind diese über oder unter Wasser. In den hiesigen Wasserpflanzengärtnereien werden die Amazonaspflanzen i.d.R. emers gezogen, man kann  es auch daran erkennen, das die Pflanzen im AQ eine andere Blattform ausbilden.

Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 12:05:23
Hallo Peter,

danke ... in Bezug auf ein Biotop ... halte ich Deine Ausführungen für sehr gelungen  :pro:

dann habe ich auch ein "Schwarzwasser Biotop"  :hurra:

... der Name sagt ja nicht aus ... wo es her kommt ... also darf ich da auch RHGs und Red Fire darin pflegen ...  :pfeifend:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 30-08-2013, 12:26:02
Hallo Armin,

denke ich auch, da Schwarzwasser durch einen hohen Huminstoffgehalt gekennzeichnet ist und auf allen Kontinenten ausser auf der Antarktis  ;D vorkommt.

Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 30-08-2013, 12:57:57
Hallo Ditmar,

Ich könnte mir vorstellen das sie an den Ausdünstungen schon einiges erkennen können.
Ob es sie in ihrem Verhalten beeinflusst glaube ich allerdings auch nicht.

... Deinen letzten Satz hatte ich zuerst überlesen!  :verlegen:

ich glaube schon, dass es für die Fische wertvoll ist ... was sie "richen"

... für mich ein Grund, warum ich Laub, Kräuter, etc. ins Becken gebe ...  :tschuess:
_____________________________________________________

vielleicht ein blöder Vergleich ... aber ich fühle mich auch besser wenn ich Wald, Wiese oder Holz rieche ...

... als nichts ... oder den Smog einer Großstadt  :hmm:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Many am 30-08-2013, 13:01:59

Hallo Zusammen,

Ihr muest mal hier die Baeche & Fluesse sehen , alle dunkelbraun, leider auch

salzig! DER Mensch !! Durch das schlagen der Waelder ist Australien zu 60 %

Wueste!

Sonst waere hier auch Schwarzwasser.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 30-08-2013, 13:12:21
Hallo Armin

Zitat von: Armin
ich glaube schon, dass es für die Fische wertvoll ist ... was sie "richen"
Nicht umsonst habe ich fünf echte Wurzeln im Becken.
Sie dienen hauptsächlich zur Deckung der "Kleinen"
L134 , RHG's , Dornaugen , Golden Nugget.
Die Sterbai nutzen nur selten die verfügbaren Deckungsmöglichkeit.

Aber auch das einbringen von Huminstoffen hilft da sicherlich.
SMBB , Erlenzapfen und alle Art von Laub.
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Norbert Koch am 31-08-2013, 16:39:08
Hallo zusammen,

ich gehe in der Definition eines Biotops etwas weiter: Ein von uns geschaffenes Biotop, dass den Habitaten unserer schuppigen Freunde entspricht und mit wenigen Eingriffen (Füttern, Wasserwechsel) auskommt, sollte in der Lage sein, dass JEDE darin gepflegte Art die Möglichkeit findet, sich fortzupflanzen. Natürlich muss bzw. kann das Biotop die Jungfische nicht komplett ernähren, aber in einem echten Biotop sollten eben alle Stadien der Entwicklung möglich sein...
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 05-09-2013, 13:52:30
Hallo zusammen,

da es ja in diesem Beitrag einige Meinungen zum (Heckel)- (Schwarzwasser)-Biotop gab

=> hier ein, wie ich meine, schönes Video dazu


PS. Die Pflegebedingungen im Biotop scheinen auch nicht die besten zu sein, da die gezeigten  Diskus teilweise zu mager sind, Streifen zeigen und das Auge - Körperverhältnis nicht stimmt, die Atemfrequenz ist auch zu hoch ;D

Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Armin C. am 05-09-2013, 14:35:51
Hallo Peter,

... klasse Video  :good:

... da die gezeigten  Diskus teilweise zu mager sind, Streifen zeigen und das Auge - Körperverhältnis nicht stimmt, die Atemfrequenz ist auch zu hoch ;D

ich hoffe ... ich deute Deine Ironie richtig   :undecided:

... ich denke die Streifenbildung sollte man nicht überbewerten ... die kommt wahrscheinlich von den "filmenden Tauchern"

ob zu dünn oder nicht, ist die Frage ... wie es dem Fisch besser geht ?! (dicke große Menschen, sind doch auch nicht immer gesünder)

Auge - Körperverhältnis  ... ja ... aber ist das nicht auch iwie so ... wie uns die Modebranche versucht einzureden, wie der optimale Mensch aus zu sehen hat  :hmm:

die Atemfrequenz finde ich völlig ok!!
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 05-09-2013, 15:32:56
Hallo Armin,

hast richtig verstanden, war etwas oder besser nur Ironie.

Bei ca. 2 min 15 sec - 3min schwimmt eine Gruppe Diskusfische durchs Bild, nicht die Heckel. Hätte man diesen Ausschnitt als Video von seinem AQ vorgestellt mit entsprechendem Diagnoseformular ;D, wären, denke ich, entsprechende Kommentare gefallen. Einer der ersten Fische hat auch einen Kiemendeckel angelegt und spreizt die Kieme etwas ab.

Ja was soll ich sagen, so sind die Jungs im Biotop unterwegs...., muss nicht unbedingt ein Vorbild sein...

Mir ist nur langweilig, liege seit einer Woche mit einem angebrochenen Bein auf dem Sofa.... :ill:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 05-09-2013, 17:34:10
Hallo Armin,

Zitat
Ja was soll ich sagen, so sind die Jungs im Biotop unterwegs...., muss nicht unbedingt ein Vorbild sein...

Der Satz war nicht auf dein Biotop bezogen..., nicht dass das wieder was falsch verstanden wird... :cheers:
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Jojo1000 am 05-09-2013, 19:14:30
Hallo Zusammen,

solche typen von aquarium empfinde ich auch als Biotop,link:http://www.youtube.com/watch?v=predVeJxiO4

genauso wie dieses:http://www.youtube.com/watch?v=oBjAlQFZWjA
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Robert B am 05-09-2013, 20:38:08
Hallo zusammen,

anhand des Links von Peter kann man sehr schön sehen dass in Diskusbiotopen auch einiges an Pflanzen vorkommt und nicht nur Totholz, wie immer wieder gerne behauptet wird.

Eins ist mir wiederum aufgefallen, Diskus brauchen sowohl genügend freien Schwimmraum, als auch unzugängliche Rückzugsgebiete aus Ästen und Wurzeln wo größere Raubfische nicht reinpassen.
Und nochwas ist mir auch klar geworden, ein 2 Meter Becken ist leider viel zu klein, wenn man sich anschaut wie schön sie große Strecken zügig in der Gruppe abschwimmen.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Wurzelsepp am 05-09-2013, 21:35:34
Hallo Robert,

stimmt.

Nicht einmal mit einem 10 meter (20000 ltr.) Becken könnten wir so was nachbilden.

Eben daraus resultieren (nicht nur meine) Meinungen.

Ich fühle mich nicht wohl, da ich meinen derzeit nur einen sehr begrenzten Raum zur Verfügung stellen kann.
Daher versuche ich, zumindest die anderen relevanten Dinge in den Griff zu bekommen.

Mein größter Wunsch ist, meinen Fischen die größtmögliche Freiheit zu ermöglichen.
Wie bei vielen, wird es vielleicht bei diesem Traum bleiben.

Wenn ich mich aber noch richtig erinnere, dann hieß das mal, - lebe deine Träume-.

Gruß Herbert

Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Norbert Koch am 06-09-2013, 08:32:04
Hallo zusammen,

es bringt nichts, sich vorzuwerfen, dass man den Tieren nicht genügend Platz bieten kann. Wenn man sich an die 50 Liter-Regel hält, wird wohl kaum ein Diskus depressiv werden - wenn man dann noch so umsichtig und offen für Verbesserungen ist wie z.B. Herbert haben die Tiere ein weitaus besseres Leben wie sehr viele ihrer Artgenossen!

Die andere Konsequenz wäre dann wohl das "Aussterben" des Diskus in heimischen Aquarien - denn, so schön und faszinierend Großbecken auch sind: Sie bleiben für die Meisten von uns ein Traum. Nicht nur der hohe Platzbedarf und außergewöhnliche statische Anforderungen sind neben dem Kaufpreis KO-Kriterien; auch der spätere Unterhalt muss finanzierbar sein!

Natürlich ist größer schöner! Aber es muss halt passen! Und wenn ich vor lauter Strom- und Wasserkosten Angst vor dem Wasserwechsel haben muss oder nur noch billigstes Futter kaufen kann, tue ich den Fischen nichts Gutes damit.

Deswegen finde ich den Ansatz von Armin uns zu zeigen, wie "kleine" Schwarzwasserbiotope funktionieren besonders interessant!
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Ditmar am 06-09-2013, 12:41:42
Hallo Robert

Zitat
Und nochwas ist mir auch klar geworden, ein 2 Meter Becken ist leider viel zu klein, wenn man sich anschaut wie schön sie große Strecken zügig in der Gruppe abschwimmen.
Genau aus diesen Grund bin ich ja der Meinung größere Becken nicht sofort auch mit mehr Diskus zu bestücken.

150x60x60 mit 8 Diskus ist daher der Mindestlebensraum für adulte Tiere.
Genauso ist aber auch für mich bei 12 adulten Diskus Schluss in Großbecken. ( > 1000Liter )
Titel: Re: Schwarzwasser Biotop
Beitrag von: Peter L. am 06-09-2013, 14:05:21
Hallo zusammen,

hier ist noch der erste Teil, ist aber mehr für Salmler und Freunde kleinerer Buntbarsche =>


Bei 5 min 55 sec ist eine sehr schöne Szene zu sehen.