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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: nchri80 am 20-02-2013, 20:47:43

Titel: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: nchri80 am 20-02-2013, 20:47:43
Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe folgendes Problem:

Vor neun Wochen hat mein Pärchen die ersten 25 Larven zum Freischwimmen gebracht und sich in den darauffolgenden 4 Wochen perfekt um die Jungen gekümmert.
Der Wachstum war ok, die Jungen hatten sicher 25mm aufwärts. Es gab keine Ausfälle und keine Auffälligkeiten.
Doch seit der 4.Woche steht der Wachstum. Ich habe ab der ersten Woche zerriebenes Granulat, dann gefrostete Cyclops, Eeze, Futtertabs und Herzmischung für Jungfische gefüttert und das meist stündlich, bis zu 10x täglich. Auf die täglichen Wasserwechsel hab ich auch nie vergessen und auch das Becken täglich gesäubert. In den weiteren 5 Wochen haben sie vl 10mm zugelegt und seitdem gibt es auch Ausfälle (einer pro Woche).

Aber warum bleibt plötzlich der Wachstum aus? Ich finde den Fehler nicht... WW sind ok, Futter sollte passen...
Wo liegt der Fehler?

Wasserwerte: pH 6,8, KH 5, 28 Grad
Technik: Zuchtregal mit 4 Becken und 1 Filterbecken, Volumen 800l, wobei ich nur ein Becken in Betrieb habe und dann anderen leer stehen und durchlaufen.

LG Christian
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Wurzelsepp am 20-02-2013, 23:35:16
Hallo Christian,

vielleicht liegt die Antwort in den Wasserwerten ? Ich weiß es nicht.

Wie ist das Aufzuchtbecken bestückt ?

Hast du mal alle Wasserwerte erfasst ?

Gruß Herbert
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Jojo1000 am 21-02-2013, 08:31:21
Hallo Christian,

Herzlich willkommen.
Die wichtigen Werte,denke ich-wären eher nitrit,nitrat,gesamthärte etc.
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: nchri80 am 21-02-2013, 09:48:44
Hallo,

Werte (von jetzt, vor dem Wasserwechsel):
NO2 0,025, NO3 5, GH 6

Die WW hab ich alle 2 Wochen gemessen und nie lagen sie im roten Bereich...

ad Aufzuchtbecken: leeres 200l durchläuft ein 200l filterbecken, bis vor 2 wochen waren noch 2 leere becken (400l) im kreislauf, die hab ich jetzt weggetan.

Meine Vermutung liegt halt eher beim Futter als beim Wasser, weil der Wachstum ja ok war solange die Eltern noch dabei waren. Und vermutlich war das Granulat als Erstfutter nicht hochwertig genug. Da verstehe ich dann halt nicht warum nach Umstellung auf Eeze der Wachstum sich nicht wieder normalisiert hat.
Ich glaub auch nicht an ein Para-Problem. Sie scheuern nicht, koten optisch gut und fressen gierig.

Wird wohl ein Rätsel bleiben und ich werd mir gut überlegen, ob ich mir diese Arbeit nochmals antu :-(

LG Christian
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Many am 21-02-2013, 10:58:48
Hallo Christian,

fuer mich gibt es nix besseres als Aufzuchtfutter als RH-Mix.

Bitte jetzt nicht diskutieren, ist meine Einstellung.

habe da mit nie Probleme gehabt.

Logisch auch immer wieder Trockenfutter dabei.

Klebe mal Futtertabletten an der Scheibe, wenn Sie mit bekommen , das man das auch fressen kann , ist die Hoelle los
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: PirnaerAquarianer am 21-02-2013, 11:29:16
Hallo Christian,

ich habe zwar noch nicht allzu viel eigene Erfahrung bei der Aufzucht, aber wenigstens ein paar. Deshalb will ich mich hier auch mal beteiligen.

Haben die Tiere in den letzten 5 Wochen gut gefressen und sind trotzdem relativ wenig gewachsen oder bleibt oft etwas vom Futter liegen?

Zitat
Wasserwerte: pH 6,8, KH 5, 28 Grad

Bei KH 5 und pH = 6,8 ist die CO2-Grenze schon leicht überschritten. Die Temperatur würde ich auch mal in Richtung 30°C anheben.

Wieviel WW hast du bisher täglich gemacht?

Hast du die ersten 4 Wochen nichts zugefüttert, sondern die Jungen ausschließlich bei den Eltern fressen lassen? Das erscheint mir dann
etwas problematisch. Ich habe bereits ab dem 5. Tag nach dem Freischwimmen Artemia-Nauplien und so etwa nach weiteren zwei Wochen
geschabte RH-Mischung, TK-Artemia u.ä. gefüttert.

Auf Granulat-Fütterung verzichte ich vollständig, das ist mir zu heikel (Quellung). Ich gebe aber Tropical-Flocken aller Art, was auch gut
angenommen wird.
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Ireneus am 21-02-2013, 15:45:52
Hallo Christian

Wenn die Eltern nicht KW-frei waren, so haben sich die Mini`s in den vier Wochen, in denen sie Sekret aufgenommen haben, allerhöchstwahrscheinlich infiziert.

Das typische an einem KW-Befall ist, daß die Mini`s nach und nach in den Fischhimmel aufsteigen ........

Um das ganze zu stoppen -> 3g Tafelsalz pro Liter Wasser.

Dann, nachdem ein Todeskandidat untersucht wurde, schnellstens die "richtige" Behandlung vorbereiten ..........
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Ireneus am 21-02-2013, 16:50:55
P.S.

Ich bin kein Freund von "mal eben behandeln" !!!

Mit die "richige Behandlung" meine ich eine der wenigen wirklich erfolgsversprechenden Anti-KW-Behandlungen. ( CloraminT oder Formalin )
Sollten andere Würmer gefunden werden, so meine ich, daß auch diese so zu behandeln sind, daß sie nach der Behandlung ausgerottet sind.

Was ich explizit nicht meine, sind "normale" Flagellaten !!!
Hier macht m.M. nach eine Behandlung "non sens" ....................

ABER : ich bin ganz sicher, daß wenn die Mini`s KW haben, sie es ohne Behandlung nicht überleben werden.
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Spucki am 21-02-2013, 19:31:52
Hallo Ireneus,


ABER : ich bin ganz sicher, daß wenn die Mini`s KW haben, sie es ohne Behandlung nicht überleben werden.

Warum das? Ich habe schon 3 Bruten gezogen wo die Eltern Kiemenwürmer hatten und die meisten sind auch durch gekommen. Bernd S hier im Forum hatte mir auch in Dortmund erzählt seine alten sind mit Kiemenwürmer durch gekommen. Sicherlich ist ohne besser aber das Problem sehe ich wo anders. Zb. wenn beim Aufzucht mit staubfutter/feines Futter arbeitet, sollte der Filter bzw. vorfilter jenach dem wie gut der ist ofters reinigen. und zu bestimmten Zeit das WW richtig einsetzen.

gruß Tu
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: nchri80 am 21-02-2013, 20:23:55
Hallo an alle,

danke für die Rückmeldungen.

Haben die Tiere in den letzten 5 Wochen gut gefressen und sind trotzdem relativ wenig gewachsen oder bleibt oft etwas vom Futter liegen?
Sie gehen sofort ans Futter, fressen gut und es bleibt nix über. Der Grösste schaut teilweise aus wie eine Kugel.
Wieviel WW hast du bisher täglich gemacht?
Nachdem ich einen automatischen Abfluss habe kann ich es in Prozent schwer sagen, aber ich richte mit immer nach dem Leitwert.
Wenn dieser nahe bzw gleich dem Wert des Frischwassers hat schalte ich den Zufluss ab.
Hast du die ersten 4 Wochen nichts zugefüttert, sondern die Jungen ausschließlich bei den Eltern fressen lassen? Das erscheint mir dann
etwas problematisch. Ich habe bereits ab dem 5. Tag nach dem Freischwimmen Artemia-Nauplien und so etwa nach weiteren zwei Wochen
geschabte RH-Mischung, TK-Artemia u.ä. gefüttert.
Ab dem 5.Tag habe ich zerriebenes Granulat gegeben und nach weiteren 2-3 Tagen haben sie dannach geschnappt. Für ein paar Tage,
bis die Eeze-Lieferung kam, haben sie Artemiazysten, Spirulina-Tabs und vorallem Cyclops bekommen.
RH habe ich nur selten gegeben, weil da viel liegen geblieben ist.
Wenn die Eltern nicht KW-frei waren, so haben sich die Mini`s in den vier Wochen, in denen sie Sekret aufgenommen haben, allerhöchstwahrscheinlich infiziert.
Das typische an einem KW-Befall ist, daß die Mini`s nach und nach in den Fischhimmel aufsteigen ........
Um das ganze zu stoppen -> 3g Tafelsalz pro Liter Wasser.
Dann, nachdem ein Todeskandidat untersucht wurde, schnellstens die "richtige" Behandlung vorbereiten ..........
Sie sind sicher befallen, aber wieviele Züchter bringen ihre Jungen trotzdem durch. Das kann ja nicht der Grund für den schlechten Wachstum sein.
Heute hab ich übrigens den ersten "würgen" gesehen, was bisher nie der Fall war. Aber du hast sicher recht die Toteskanditaten sind sicher daran gestorben.
Wenn das der Grund ist, wäre ich heilfroh, weil das lösbar ist. Dann würde ich die Eltern vor dem nächsten Versuch behandeln.
Sicherlich ist ohne besser aber das Problem sehe ich wo anders. Zb. wenn beim Aufzucht mit staubfutter/feines Futter arbeitet, sollte der Filter bzw. vorfilter jenach dem wie gut der ist ofters reinigen. und zu bestimmten Zeit das WW richtig einsetzen.
War auch nicht das Problem, NO2 und NO3 war nie extrem hoch und WW wurde immer gemacht.

LG Christian
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Spucki am 21-02-2013, 20:41:17
Hallo Christian,

wie oft hast du den, den Filter gereinigt? Versiffte Filter hat mit No2 nicht unbedingt was zutun.
Je mehr du fütterst und je feiner das Futter desto häufiger sind Filter waschgänge nötig.
probier es aus und du wirst eine rasche Besserung erkennen. Entweder hat man eine gute Vorfilterung oder man hat zwei Filter um in wechsel sauber zu machen so dass man nicht mit NO2, NH4 neue probleme schaft.

gruß Tu
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: nchri80 am 21-02-2013, 20:59:08
Hallo Tu,
das Filterbecken läuft erst seit Dezember. Den Vorfilter reinige ich einmal wöchentlich.
LG Christian
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Spucki am 21-02-2013, 21:14:53
Hi, du weiß am besten was in deinem Becken los ist will dir da auch nix einreden. Würmer beseitigen ist aber immer eine gute Entscheidung, einen Stressfaktor weniger aber nie die Hauptursache. Stell dir vor sonst wären alle nicht Parafreie Fische in der Natur schon ausgestorben. Erst würde ich immer am Wasser tüfteln dann Futter. Wenn trotzdem nichts ist solltest du dir gedanken über die Fischis Eltern machen.

gruß Tu
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Norbert Koch am 21-02-2013, 22:48:55
Hallo Irineus,

schön, dass Du zurück bist! :up:

Hallo Tu,

klar, kann man auch mit KW befallene Jungen großziehen. Bernd Saloga hat dies ja mit Perfektion bewiesen!

Aber Kiemenwürmer sind oftmals im Spiel, wenn es bei Nachzuchten Probleme gibt. Gerade in den ersten Tagen, wenn man sich noch nicht traut und nicht so sehr stören möchte, wird das Wasser nicht gerade besser. Das Absaugen der Futterreste alleine ist oft zu wenig. Und in diesem fragilen Millieu können die Plagegeister schnell und allzu leicht die Oberhand gewinnen. Während die adulten Tiere oft einen geringen Befall haben, vermehren sich die Biester explosionsartig auf den Kiemen der Kleinen. Die können den Stressoren nichts entgegensetzen, da ihr Körper erstmal auf die Parasiten reagieren muss und der kleine Körper hat nur sehr begrenzte Reserven für diesen Kampf...
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Ireneus am 22-02-2013, 09:46:37
Guten Morgen

..............
Ich habe schon 3 Bruten gezogen wo die Eltern Kiemenwürmer hatten und die meisten sind auch durch gekommen.
...........

Hallo Tu
Bist Du Dir sicher, daß auch die Kleinen KW hatten ?
Wenn man Eltern und Junge früh trennt, werden die Jungen wahrscheinlich KW frei sein.
Zum Zeitpunkt der Trennung sind die Kleinen zu winzig, um als Wirt zu fungieren.
Eventuelle KW, die man mit ins Aufzuchtbecken setzt, sterben innerhalb weniger Tage ab.
Danach sind die Kleinen KW-frei.

.......
Stell dir vor sonst wären alle nicht Parafreie Fische in der Natur schon ausgestorben.
........


In der Natur stehen die Mini`s nicht dicht über dem Boden, von wo aus sie herabgefallene KW aufnehmen.
Die Wasserstandhöhe und auch das Volumen im Überschwemmungswald ist deutliche höher / größer, als in einem 54l Glaskasten.
Insofern hinkt der Vergleich gewaltig.
Früher sind Menschen auch nicht von Bandwürmern, Flöhen oder sonstigen Plagen ausradiert worden.
Aber was passiert in einem vollbesetzten Gefängnis ???

Christian, was den WW betrifft, so würde ich die Kleinen langsam an Dein Leitungswasser gewöhnen und dannach dieses benutzen.
Mach es Dir nicht schwerer als nötig ........

 :wink: Nobby
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: nchri80 am 22-02-2013, 13:52:42
Danke für eure Rückmeldungen.

Für einen weiteren Versuch muss ich wieder Motivation sammeln... Das Ergebnis der vielen Arbeit ist halt wirklich schlecht und ich glaub ich werde die Geschichte am Wochenende beenden. Tut mir zwar sehr leid, aber da werden keine brauchbaren Scheiben mehr draus. :-(

Aber eine Frage ist aufgetaucht: Wann soll man die Jungen von den Eltern trennen damit sie keine KW abbekommen?

LG Christian
Titel: Re: Schlechter Wachstum bei Aufzucht
Beitrag von: Spucki am 22-02-2013, 14:07:59
Hallo Ireneus,

Mir ist durch ausbewusst, dass der vergleich nicht ganz passt aber es sollte nur zeigen das man mehr auf sauberes Wasser achten sollte eben weil wir nie das erreichen können wie in der Amazonas. Dann sind Kiemenwürmer keine Probleme. Die hatten definitiv KW. Waren ca 4 Wochen bei den Eltern und vereinzelt Immun schwache sind auch durch die Natürliche Auslese gestorben. Die meisten sind durch gekommen ca. 80%. Wenn du dein Aufzucht Wasser wie die alten früher aufbereitest kannst du auch nicht Parafreie aufziehen.

Habe mal mit einen alten Züchter geredet(Kois,Nutztierzucht) als Hobby Diskuszucht, Vor Jahren weis nicht mehr ob er noch lebt. Er erzählte mir von Wasseraufbereitung da kämste nie darauf.

gruß Tu