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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Hermann am 26-07-2011, 13:50:41

Titel: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 26-07-2011, 13:50:41
Hallo Pflanzen und Diskusfreunde,

da ich mich nun schon so einige Zeit mit der Bepflanzung meines Diskusbeckens beschäftige, aber leider noch nicht für mich
zufriedenstellende Ergebnisse  erreicht habe, bitte könnt Ihr mir vieleicht ein paar Ratschläge geben.

Beispiele wie Ollis oder Sash Becken zeigen mir das es nicht unmöglich ist einen prächtigen Pflanzenwuchs im Diskusbecken zu zaubern
wenn man richtig düngt und ein Händchen für die richtigen Pflanzen und deren Anordnung hat . Leider muss ich auf diesem Gebiet noch üben.

Um Euch ein paar Eckdaten zu geben, habe ich einmal  die wichtigsten Daten von meinem Becken eingetellt.

Wasserwerte laut meines Wasserversorgers:
PH-7,89; NO2<0,02; NO3-8,8mg/l; Amonium<0,02mg/l; Fe<0,01; Kalium-4,2mg/l; Calcium-4,2mg/l
Magnesium-9,2mg/l; Chlorid-43,3mg/l; Mangan<0,01mg/l; Natrium-23,5mg/l; Sulfat-101mg/l; Leitwert 524; (Kh- 6; GH-11gemessen am Leitungswasser)

Wasserwerte Aquarium: (das Wasser wird nur über Kohleblock gefiltert) also keine weitere Aufbereitung!

KH-4; GH-11; Ph6,9; NO2-0,02; No3-25mg/l; NH3-0,0; PO4-0,3mg/l; LW-548; Fe0,05mg/l

Licht: 2X 54WT5- Osram 865 und 840 10Std. ein zweiter Balken mit 2x54W ist vorhanden, erscheint mir aber zu hell.
Kein Nährboden nur Kies mit ca.1mm Körnung. Co2 vorhanden
vorkommende Algenarten: Pinselalgen, Bartalgen und Staubalben.

Was müsste ich zur Optimierung machen?

nette Grüße Hermann
 
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 26-07-2011, 14:41:10
Hiho Hermann,

bis auf den Laichkegel und die Steine finde ich Dein Layout sogar recht ansehnlich ;P

Da Du Dir mit Deinen Wasserwerten so viel Mühe gegeben hast, will ich mal versuchen es Dir gleichzutun:

Deine Co2 würde ich versuchen so einzustellen, dass Du nach einigen Stunden Betrieb (irgendwann gegen Nachmittag) den PH-Wert von 6,8 erreichst.
Zu diesem Zeitpunkt würde ich für 2-3h Deine 2.te Lichtleiste zuschalten.
Ziel sollte sein, dass Du während dieser Phase der Maximalbeleuchtung PH6,8 einige Zeit hältst und sich der PH dann in den nächsten 2-3h langsam und stabil auf 6,9 einpendelt und die Pflanzen deutlich assimilieren. Dieser Zeitraum ist dann die Vollgasphase, die Du dann nach und nach zeitlich etwas strecken kannst (Ich persönlich mache das Licht immer ungern aus, wenn die Pflanzen mal wieder so richtig "burnen" und hänge manchmal noch ein Stündchen dran ;P)

Die Staubalgen wirst Du mit einer leichten Erhöhung des PO4 und grundsätzlich verbessertem Pflanzenwachstum in den Griff bekommen.
Bei Deinem Becken dürfen 0,5/0,6 PO4 schon sein.
Du solltest Dir bei erhöhtem Staubalgen-Aufkommen abgewöhnen die Scheiben zu reinigen und das Becken einfach mal ca. 10 Tage zugrünen lassen.
Dann machst Du einen möglichst grossen WW und lässt die Scheiben unter Vollicht 10-15 min. trocknen.
Frisches Wasser drauf, Scheiben abkratzen und den Rest erledigen die Garnelen.

Was die Bartalgen angeht stehe ich in so ziemlich jeder Diskussion auf flowgrow alleine da:
Die Mehrheit behauptet ein Ungleichgewicht der Mikronährstoffe sei ursächlich für Rotalgen (insb. Kalium-Mangel), ich behaupte ein Überangebot an Eisen ist die Ursache.

Aber ich bin auch der Überzeugung, dass viele Scaper grundsätzlich überdüngen. Darf man zwar nicht laut sagen, aber viele setzen regelmäßig Easy Carbo ein um die Auswirkungen von Düngefehlern zu beseitigen. Bei meiner Methode der Eisenlimitierung muss ich das nicht und habe trotzdem nie Rotalgen ;P
Mit anderen Worten: Ich dünge täglich geringfügig Eisen und mache 1x wöchentlich eine etwas grosszügigere Stossdüngung am Tage des WW. Eisen ist aber bei mir trotzdem nie nachweisbar.
Wer meine Becken kennt wird zumindest mal drüber nachdenken müssen, ob diese Methode so falsch ist  :pfeifend:

Allerdings muss man der Fairness halber auch feststellen, dass Diskusbecken aus Sicht eines Aquascapers eh alle hoffnungslos überfiltert sind, was eine Rationailisierung von Eisen doppelt wichtig macht.
Besonders in Kombi mit den üblicherweise hohen PO4-Werten ergibt sich da schnell Eisen III-Phosphat, das sich in Filter und Bodengrund sammelt und Rotalgen begünstigt.
Ausserdem fahren die wenigsten ihr Diskusbecken pflanzlich am Limit, weshalb der Bedarf an Mikros bei unseren Becken eh niedriger ist als bei echten Scapes.

Scapes laufen i.d.R. mit 30mb/l. CO2 und 90%iger Bepflanzung. Klar, dass da der Bedarf an Mikros größer ist und eine konstante Verfügbarkeit von Eisen 0,1 nicht so gravierende Auswirkungen hat wie bei uns.

Dafür müssen "wir" selten Nitrat/Phosphat düngen, was die Sache eigentlich recht leicht macht:
1-3h täglich CO2 20-25mg/l, ansonsten reichen 15mg/l. und täglich einen guten Eisenvolldünger in geringer Dosierung. Punkt.

Für Leute wie Dich Hermann, die Ihr Wasser nicht noch separat aufsalzen empfehle ich immer gern Profito als Eisenvolldünger, da dieses Produkt noch eine grosse Auswahl an Spurenelementen mitbringt.
Täglich 1/3 der vom Hersteller angegebenen Dosierempfehlung reichen erst einmal aus um Mangelerscheinungen auszugleichen und die Pflanzen wachsen zu lassen.
Am besten erst immer dann zugeben, wenn das Becken schon ein Paar Stunden täglich am Licht hing.
Diese Dosierung würde ich nur erhöhen, wenn sich an den Pflanzen sichtbare Mängelerscheinungen zeigen.

Let´s grow!
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 26-07-2011, 14:55:32
In diesem Zusammenhang:
http://www.flowgrow.de/algen/bartalgen-mg-oder-nh4-t17317.html

Mal wieder eine weitere ergebnisfreie Diskussion unter Profis. Und Jan Knispel ist ja nun wirklich ein Aushängeschild seiner Zunft.
Ich traue mich da nichts mehr zu zu sagen :P 

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 26-07-2011, 20:59:26
Hallo Olli,
hatte irgendwie gehofft, das Du dich meldest! So eine ausführliche Hilfestellung hatte ich allerdings nicht erwartet. Danke dafür.
Die Steine gefallen mir dort auch nicht soooo; werde sie dann jetzt herausnehmen. Den Laichkegel habe ich dort positioniert da
sich meine drei Paare immer um die Wurzel stritten. Ich werde aber versuchen den Kegel durch vieleicht eine kleine geeignete
Wurzel zu ersetzen.

Ich gebe i.M. 70 Blasen pro Minute zu. Dabei hält sich der PH bei 6,9. Werde aber einmal versuchen Deinen Ratschlag bezüglich Licht
und CO2 zu befolgen. Obwohl es schwierig wird den Co2 Gehalt nur an den Nachmittagsstunden zu erhöhen da ich meine Anlage durch
eine Ph- Dauermessung geregelt habe die bei Ph 6,8 abschaltet. Allerdings  wird dieser Ph Wert erst gegen 3STd. ohne Licht erreicht und
schaltet 2 Std. nachdem das Licht an ist wieder ein. Ich werde mir da was ausdenken.

bezüglich der Staubalgen:
grün sind sie nicht! Habe da wohl was verwechselt. Sie sehen aus wie Staubflocken oder Watte, sind von der Farbe her grau-braun und haften
mehr an Pflanzenteilen als an den Scheiben. Sie lassen sich mühelos absaugen kommen aber wieder. Der Name der Alge ist mir unbekannt.

zu den Bartalgen:
beim ersten Auftreten dieser Alge habe ich wie bei Flowgrow auch empfohlen zusätzlich Kalium gedüngt. Die Alge reagierte darauf nicht mit Rückzug.
Die ersten Bartalgen konnte ich nach dem Beginn der Fe - Düngung feststellen (Tabletten von Dennerle). Da meine Pflanzen dadurch aber auch einen
enormen Wachstumsschritt machten habe ich das stärkere Auftreten der Bartalgen ignoriert.

Easy Carbo setzte ich nie wie in der Beschreibung  empfohlen ein. Ich nehme beim WW die für meine Beckengröße die angegebene Menge,
verdünne sie mit zweidrittel Wasser und bearbeite damit die Algen direkt. Wirkt wunderschön...
kannst Du am Bild erkennen. Die obere Hälfte der Rückwand! Aber, wie Du schon schreibst, vertusche ich damit nur meine Düngefehler.
Und Ja... ich kenne Deine Becken wodurch natürlich auch mein Anspruch immer mehr wächst und es für mich wieder ein Ansporn ist mein Becken zu verbessern.

Ein Mischen mit Osmosewasser  habe ich über ein Jahr gemacht und durch Unregelmäßigkeiten in den Wasserwerten einige Probleme mit
den Fischen gehabt. Seitdem ich lediglich über Blockfilter mein Wechselwasser nehme stehen die Diskus wesentlich besser und ich bin flexibler
mit den Wasserwechseln.

Bei der Düngung mit Profito wird empfohlen 10ml pro 100l Wasser einmal die Woche..
Das wäre für mein Becken abzüglich Kies etc 40ml pro Woche.
Meinst Du dann 5,7ml/Tag oder ein Drittel der Wochendosis (13,3ml) pro Tag ?
Den Dennerle Eisendünger dann nicht mehr zusätzlich geben?

liebe Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 26-07-2011, 21:48:08
Hallo Olli und Herman,

bekanntlich führen mehrere Wege nach Rom.
Und dank des schlechten Wetters, habe ich mal wieder etwas zeit  um ein paar Zeilen zu schreiben.

Zitat
Allerdings muss man der Fairness halber auch feststellen, dass Diskusbecken aus Sicht eines Aquascapers eh alle hoffnungslos überfiltert sind, was eine Rationailisierung von Eisen doppelt wichtig macht.
Besonders in Kombi mit den üblicherweise hohen PO4-Werten ergibt sich da schnell Eisen III-Phosphat, das sich in Filter und Bodengrund sammelt und Rotalgen begünstigt.
Ausserdem fahren die wenigsten ihr Diskusbecken pflanzlich am Limit, weshalb der Bedarf an Mikros bei unseren Becken eh niedriger ist als bei echten Scapes.

Um das Ausfällen zu "Eisen III" zu verhindern verwende ich EDTA, umgerechnet 1Gramm auf 1000Liter Aquarienwasser und über einen Monat verteilt.

Generell versuche ich schon bei der Einrichtung eines Becken die Einschleppung von Pinselalgen zu verhindern.
Eine Allheillösung (für ein gutes Pflanzenbecken) kenne ich bisher auch nicht, da das Ausgangswasser und der verbaute Filter ( Belüftung ) ausschlaggebend sind.
Auch dürfte es mit der Diskus:50 Liter-Formel ebenfalls nicht funktionieren.

Ein großer Zusammenhang sehe ich in PO4-Werten. Aber wenn wir uns mal den beigefügten Link http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Phosphat (http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Phosphat) etwas genauer betrachten, werden wir sofort merken! Das es erhebliche Unterschiede bei Phosphat gibt.  Wobei man noch die Kationen uns Anionen beachten sollte. Ich glaube @Nobby hatte da mit der Pottasche ein PH-Problem. :laugh2:

Höchste Aufmerksamkeit erfordert die Start- / Einlauf-fase und meist wird zu wenig bepflanzt, oder einfach falsch gedüngt.

Sehr gute Erfahrung habe ich mit einem Zweikreisfilterverfahren gemacht, quasi ein gekoppeltes anaerobes und aerobes Filtersystem.
Wobei das Wasser vom anaeroben Filtersystem direkt unter Dem Bodengrund zugeführt wurde und die Pflanzen optimal mit Nährstoffen aus dem Filter versorgt werden. So wurde z. B. aus dem dreiwertigen Eisen ein zweiwertiges Eisen.

Zur Zeit arbeite ich an einer Verfeinerung von solch einem Filtersystem und deren notwendigen Spurenelementversorgung.
Nur für Ergebnisse ist es einfach noch zu früh und ich werde erst mal noch ein Testbecken neu erstellen müssen.

Auch spielt der Tag und Nacht-Rhythmus eine nicht unwesentliche Rolle dabei.
Ein erst neulich gefundener wissenschaftlicher Bericht macht mich ziemlich stutzig dabei, demnach soll nachts das Wachstum wesentlich intensiver sein. :O:

So sind auch mir noch viele Fragen offen.

Grüße Heribert
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 26-07-2011, 23:09:35
Hallo Ihr Beiden!

Hallo Olli,
hatte irgendwie gehofft, das Du dich meldest! So eine ausführliche Hilfestellung hatte ich allerdings nicht erwartet. Danke dafür.
Du kannst mich auch jederzeit direkt per PM ansprechen, wobei öffentliche Diskussionen für das Forum einfach sinnvoller sind.

Die Steine gefallen mir dort auch nicht soooo; werde sie dann jetzt herausnehmen. Den Laichkegel habe ich dort positioniert da
sich meine drei Paare immer um die Wurzel stritten. Ich werde aber versuchen den Kegel durch vieleicht eine kleine geeignete
Wurzel zu ersetzen.
Weshalb ich mein neues Layout diesmal konstant mittig geteilt habe und daher hoffe, dass die Tiere weniger dazu neigen werden ihre Reviere abzustecken da sie enger stehen müssen.
Keine Ahnung ob das klappt, aber einen Versuch ist es Wert ;P

Ich gebe i.M. 70 Blasen pro Minute zu. Dabei hält sich der PH bei 6,9. Werde aber einmal versuchen Deinen Ratschlag bezüglich Licht
und CO2 zu befolgen. Obwohl es schwierig wird den Co2 Gehalt nur an den Nachmittagsstunden zu erhöhen da ich meine Anlage durch
eine Ph- Dauermessung geregelt habe die bei Ph 6,8 abschaltet. Allerdings  wird dieser Ph Wert erst gegen 3STd. ohne Licht erreicht und
schaltet 2 Std. nachdem das Licht an ist wieder ein. Ich werde mir da was ausdenken.
Stelle den PH-Controller einfach auf den Zielwert von z.B. 6,6 ein, damit die CO2 bei einem plötzlichem Abfall noch abschalten kann, ansonsten aber durchläuft.
Dann einfach die Menge über das Magnetventil erhöhen, so dass sich der Wert vor Erreichen der Vollichtphase etwas anstaut und bei 6,8 landet. Durch den Verbrauch der Pflanzen wird sich der PH dann recht schnell wieder bei 6,9 einpendeln und nicht weiter sinken. Bei dieser Methode siehst Du dann sofort, wieviel CO2 Deine Pflanzen bei Vollicht ziehen und ob Deine Pflanzen mal Tage haben an denen sie nicht so richtig wollen. Denn wenn alles stimmt wirst Du sehr schnell feststellen, dass Du Mühe haben wirst noch einen PH von 6,9 halten zu können. Ich drehe nur noch am Rad, wenn ich die Flasche wechsle. Ansonsten geht bei mir täglich immer die selbe Menge in´s Becken und nur durch das Lichtmanagement schwankt der PH aktuell zwischen 6,4 morgens, 5,9 Nachmittags und 6,2 abends. D.h. mein Becken zieht in der Vollichtphase ca. PH 0,3. So kann man täglich immer ein paar Stunden am Limit fahren ohne den Besatz zu gefährden, da innerhalb dieses Zeitraumes ja auch der O2-Gehalt am höchsten ist (wobei ich noch etwas reduzieren werde, sobald mein Besatz eintrifft)

bezüglich der Staubalgen:
grün sind sie nicht! Habe da wohl was verwechselt. Sie sehen aus wie Staubflocken oder Watte, sind von der Farbe her grau-braun und haften
mehr an Pflanzenteilen als an den Scheiben. Sie lassen sich mühelos absaugen kommen aber wieder. Der Name der Alge ist mir unbekannt.
Jo wenn man genauer hinsieht hätte ich auf Pelzalgen getippt (wie bei Jürgen), da Du sie aber leicht entfernen kannst sind´s wohl Haaralgen.
Halte ich nicht für sonderlich bedenklich, da sie bei gesundem Pflanzenwachstum schnell verschwinden. Auch werden sie gern von Garnelen gefressen. Alles was grün ist, ist nicht so wild. Rotalgen sind unangenehmer ;P

zu den Bartalgen:
beim ersten Auftreten dieser Alge habe ich wie bei Flowgrow auch empfohlen zusätzlich Kalium gedüngt. Die Alge reagierte darauf nicht mit Rückzug.
Die ersten Bartalgen konnte ich nach dem Beginn der Fe - Düngung feststellen (Tabletten von Dennerle). Da meine Pflanzen dadurch aber auch einen
enormen Wachstumsschritt machten habe ich das stärkere Auftreten der Bartalgen ignoriert. Da die Zugabe von Eisen (die Tabletten) von den Pflanzen positiv aufgenommen wurde, liegt der Verdacht nahe, dass es Dir an Spurenelementen fehlt. Keine Ahnung was ein Kohleblockfilter alles zurückhält aber hier würde ich suchen. Ein weiteres Argument für das Profito, dass Du zu Beginn auch noch mit der Zugabe von Tropic Marin/Preis Diskussalz unterstützen kannst (kommt auch den Tieren zu gute). Ich denke Du solltest Dein Kohleblock-Wechselwasser künftig geringfügig aufsalzen um das auszugleichen. Aber bitte kein Salz z.B. von Sera, das die KH erhöht. KH4 solltest Du halten.

Easy Carbo setzte ich nie wie in der Beschreibung  empfohlen ein. Ich nehme beim WW die für meine Beckengröße die angegebene Menge,
verdünne sie mit zweidrittel Wasser und bearbeite damit die Algen direkt. Wirkt wunderschön...
kannst Du am Bild erkennen. Die obere Hälfte der Rückwand! Aber, wie Du schon schreibst, vertusche ich damit nur meine Düngefehler.
Und Ja... ich kenne Deine Becken wodurch natürlich auch mein Anspruch immer mehr wächst und es für mich wieder ein Ansporn ist mein Becken zu verbessern.

Ein Mischen mit Osmosewasser  habe ich über ein Jahr gemacht und durch Unregelmäßigkeiten in den Wasserwerten einige Probleme mit
den Fischen gehabt. Seitdem ich lediglich über Blockfilter mein Wechselwasser nehme stehen die Diskus wesentlich besser und ich bin flexibler
mit den Wasserwechseln.

Bei der Düngung mit Profito wird empfohlen 10ml pro 100l Wasser einmal die Woche..
Das wäre für mein Becken abzüglich Kies etc 40ml pro Woche.
Meinst Du dann 5,7ml/Tag oder ein Drittel der Wochendosis (13,3ml) pro Tag ?
Den Dennerle Eisendünger dann nicht mehr zusätzlich geben?
Richtig! 6ml täglich ohne weitere Düngezugaben wie Tabletten, etc.!
Aber das Wechselwasser würde ich wirklich künftig geringfügig aufsalzen. Du kannst ja hin und wieder den LW testen. Meiner liegt immer um die 300, höher wäre aus meiner Sicht aber kein Problem für die Tiere.


Um das Ausfällen zu "Eisen III" zu verhindern verwende ich EDTA, umgerechnet 1Gramm auf 1000Liter Aquarienwasser und über einen Monat verteilt.
DAS würde ich nun sicher nicht machen. Auch wenn EDTA unter die klassischen Chelatoren für Düngepräparate fällt, würde ich das Zeug sicher nicht separat in´s Wasser geben.
Bei EDTA handelt es sich um schon fast aggressive Chelate, die sich - sobald sie kein Eisen mehr finden - andere Metallionen suchen, die sie binden können. EDTA greift dann z.B. in den Kalziumhaushalt der Tiere ein oder zerstört die Zellmembranen, indem er das Lipopolysaccarid der äußeren Zellmembran anlöst. Ich gehöre wirklich zu den absoluten Befürwortern von Wasseraufbereitern wie z.B. Duplagan, die ja auch mehr oder weniger alle auf Chelatoren basieren. Aber NUR für z.B. Aufzuchtbecken, da ich das Zeug durch die täglichen Wasserwechsel schneller wieder loswerde. In meinem Schaubecken würde ich NIEMALS einen Wasseraufbereiter verwenden.

Generell versuche ich schon bei der Einrichtung eines Becken die Einschleppung von Pinselalgen zu verhindern. Das kannst Du locker sehen, da Algen eigentlich immer direkt absterben, sobald sie das Milieu wechseln. Versuche mal zu Testzwecken Algen von einem Becken in das andere zu überführen. Ist mir zumindest noch nie gelungen ;P

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 27-07-2011, 10:25:35
Hallo Olli, hallo Heribert, :wink:

danke Euch für die Mühen!
Ich werde das jetzt erst einmal versuchen umzusetzen und dabei beobachten wie sich die Tiere
und Pflanzen verhalten werden. Werde dann in Wort und Bild berichten!

@Olli - der LW liegt bei meinem Aq.wasser bei 500. Den Fischen geht es dabei sehr gut. Sie haben regelmäßig ein Gelege
und drei mal haben sie es bis zum Freischwimmen geschafft. Ich denke, dass ein Aufsalzen nicht unbedingt vorteilhafter wäre.

@ Heribert - Deine Ausführungen scheinen interessant zu sein. Aber für eine Umsetzung wären wesentlich mehr Kenntnisse über die einzelnen Wasserparameter von Nöten. Leider habe ich sie noch nicht. Daher denke ich das Ollis Ratschläge nachvollziehbarer sind und für die Umsetzung einfacher.

Dank Euch beiden
Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 30-07-2011, 17:11:06
.
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 03-08-2011, 17:48:48
Hallo Olli, :wink:

nach nun einer Woche die erste Übersicht.
Ich habe den Co2 Gehalt erhöht so das ich in den Nachmittagstunden für ca. 2Std. einen Gehalt von 20mg/l erreiche.
Das Provito wurde täglich mit 6ml auf 450L Beckenwasser dosiert.
Die 3. und 4. T5 Röhre konnte ich noch nicht dazuschalten, da sie sich nach 10sec. unerklärlicherweise von selbst wieder ausschaltete.
Suche noch nach der Ursache!

Die Bartalgen scheinen zurück zu gehen.
Die Pinselalgen an der Rückwand sind unverändert.
Die Haaralgen sind explodiert.
Bei den Pflanzen sind neue Triebe zu sehen. Allerdings sind einige ältere Blätter leicht gelblich geworden und drei der Lotusblätter zeigen weißliche Flecken.

Beim gestrigen WW habe ich die Bartalgen mit EC eingepinselt und alle Haaralgen abgesaugt.
Die Steine sind auch herausgekommen! Sieht jetzt wesentlich ruhiger aus.
Leider hat bei der WW-Aktion eins meiner Paare ihre Larven verloren. Es waren immerhin 11 Stück.....
nette Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 04-08-2011, 10:21:39
Hallo Hermann,

da sieht man mal wieder, wie stark selbst geringfügige Veränderungen das Beckenklima beeinflussen.

Die Bartalgen werden recht schnell verschwinden sie werden erst rot und sind dann auch mit dem Finger zu entfernen.
Die Pinselalgen sind da widerstandsfähiger: Am besten mittels Spritze täglich eine kleine Menge EC direkt auf die Büsche spritzen, während der Filter ein paar Minuten aus ist.
Die Haar-/Fadenalgen werden sehr schnell verschwinden, sobald sich das Beckenklima stabilisiert hat.
Achte nur bitte darauf, dass Dein Nitrat nicht abfällt und PO4 zumindest nachweisbar bleibt.

Einige Wochen wird es sicher noch dauern, bis Du die Rotalgen los sein wirst.
Mach Dir also keinen Stress ;P

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 07-08-2011, 17:36:56
Hey Olli,
kleiner Zwischenbericht!

Ich habe die Dosierung des  Provito auf 4ml pro Tag gesenkt. Dann habe ich es geschafft den zweiten Leuchtbalken
2Stunden am Tag zuzuschalten. Nebenbei, der Defekt des Leuchtbalkens lag an Feuchtigkeit, die sich in der Aluleiste
angesammelt hatte. Er wurde fachgerecht getrocknet und abgedichtet. Die Pinselalgen an der Rückwand hatte ich beim letzten WW mit EC eingesprüht.

Die Pinselalgen verfärben sich weiß  und scheinen zurück zu gehen.
Bartalgen sind kaum neue entstanden.
Die Haaralgen scheinen sich zu verabschieden.
Die Pflanzen machen einen deutlich sichtbaren Wachstumsschub.
Den Fischen geht es prächtig. -- :hopp: Also, augenscheinlich der richtige Weg :hopp:.--

Ich hätte dazu aber noch eine Frage!
Kann die Beleuchtungszeit des zweiten Balkens erhöht werden? Muss dann auch die Düngemenge erhöht werden?
Und in welchen zeitlichen Schritten darf dieses geschehen?

liebe Grüße Hermann

ps. ich hätte  fast einen großen Fehler bezüglich meiner Aquaristik gemacht.
Ich wollte noch ein paar attraktive Vordergrundpflanzen (Blyxa und Glosso) bei meinem Händler kaufen. Beim Herausnehmen der ausgesuchten Pflanzen entdeckte ich im Becken Blaualgen am Boden und unzählige Kleinstlebewesen. Hab sie natürlich nicht genommen!
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 07-08-2011, 20:14:10
Hi Hermann,

Du hast das empfohlene Düngekonzept offensichtlich nicht nur umgesetzt sondern auch verstanden ;P
Deine Reduktion des ProFito vor dem Hintergrund der fehlenden 2 Röhren war völlig richtig, denn natürlich ist primär die Beleuchtung der limitierende Faktor für den Pflanzenwuchs und die sich hieraus ergebenen Nährstoffanforderungen... und ich hatte Dir die 6ml ja vor dem Hintergrund empfohlen, dass die 2 zusätzlichen Röhren laufen.

Wenn Du nun die 2 zusätzlichen Röhren für mehr als 2-3h täglich zuschalten willst, würde ich es aber bei den ursprünglichen 6ml belassen und lieber am Vormittag des wöchentlichen WW die doppelte Menge (also 12ml) reichen aber nach dem WW dann nicht noch mal aufdüngen.
Ich habe aktuell meine zusätzliche Beleuchtung nach abgeschlossener Einlaufphase direkt voll aufgerissen: Das Wachstum innerhalb von lediglich 2 Wochen hast Du ja gesehen.
Wichtiger als die Mikros sind meines Erachtens hier Nitrat/Phosphat. Achte bitte darauf, dass diese beiden Werte nicht abfallen. Besonders Nitrat verschwindet bei zunehmender Pflanzenmasse und hohen Belichtungszeiten manchmal schneller als man messen kann. Das könnte die Fadenalgen wieder auf den Plan rufen.

Wichtig wird aber sein, dass Du künftig noch etwas grosszügiger mit dem CO2 umgehst. Jetzt sollte es langsam darum gehen, dass Deine Pflanzen nach spätestens 2h Vollicht richtig schön assimilieren.

Aber Du siehst, wie schnell sich auch die fieseren Algen wieder verziehen, wenn das Düngekonzept stimmt.
Wenn Du Dein Becken so für einige Monate stabil am laufen halten kannst, geht es im nächsten step dann schon darum einige Deiner Pflanzen seperat zu pushen.
Das macht dann richtig Laune, einige Deiner Zöglinge seperat zu bevorzugen und z.B. einer Blyxa eine knallrote Farbe zu verpassen ;P

LG und weiterhin viel Erfolg!
Olli

edit: Pflanzen würde ich in einem Zooladen grundsätzlich nicht mehr kaufen. Dafür ist sind Preis und Qualität der üblichen Versender viel zu gut.
Mal abgesehen davon, stelle ich immer wieder schockiert fest, wie selten die Zooläden in den Pflanzbecken Wasser wechseln und wie häufig sich demnach Pestizide in diesen Kloaken sammeln.
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 15-08-2011, 18:02:19
Hallo Olli,
eine Woche ist nun wieder um!
Die Pflanzen wachsen nun sehr gut, so dass ich beim heutigen WW erst einmal gärtnern musste um meinen Lieblingen den nötigen Schwimmraum wieder zu geben. Der Tigerlotus hat in den letzten zwei Wochen 10 neue Blätter bis zur Wasseroberfläche gebracht und auch die restlichen Pflanzen haben 1/3 ihrer Masse zugelegt. Die angehängten Bilder habe ich "leider" erst nach dem Grünschnitt gemacht. Einzig der Wassernabel erscheint mir etwas blass. Kann aber sein, das er durch die Lotusblätter zu wenig Licht bekommen hat.  Bartalgen konnte ich heute nicht mehr finden und außer ein paar Pinselalgen bin ich sehr zufrieden. In der nächsten Woche werde ich die Beleuchtungszeit der zwei zusätzlichen Röhren um eine Stunde täglich erhöhen bei gleicher täglicher Zugabe von 6ml PF. Der Co2 Gehalt ist bei 20mg/l, PO4 0,3mg/L und NO3 etwas gesunken und bei 15mg/L.
nette Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 15-08-2011, 18:04:34
und noch zwei!
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 15-08-2011, 18:14:51
und der Rest...

wenn es weiter so gut läuft ist die Herausforderung natürlich groß auch einmal etwas anspruchsvollere Pflanzen zu setzen.
Werde darüber dann berichten. nochmals Danke für den Düngeplan.
Gruß Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 15-08-2011, 19:06:59
Hey Hermann,

da sieht man mal wieder sehr schön, was mit ein paar richtigen Handgriffen in kurzer Zeit so alles geht  :O: :flower:
Ich denke, Du solltest Dich jetzt mal langsam an die letzten 25% Optimierung wagen:

Was mich jetzt erst einmal interessieren würde, ist wie sich Dein PH über den Tag hin entwickelt.
Also bei Licht an, nach ca. 4h Licht und Abends, ca. 1h bevor das Licht wieder ausgeht.

Darüber hinaus würde ich jetzt noch langsam PO4 auf 0,5 und vor allem Nitrat auf 20 erhöhen.
Ich denke, da dürfte noch etwas mehr Grünstich rauszuholen sein ;P

Den Profito hatte ich Dir empfohlen, da er viele Spurenelemente beeinhaltet und vor allem recht schwach chelatiert ist. Das macht ihn als Tagesdünger recht wirkungsvoll.
Aber ich finde auf Dauer den Kaliumanteil zu gering.
Ich würde am Profito nichts ändern, aber vielleicht mal am Tag des nächsten WW etwas Kalium auf Stoss düngen. Hier empfiehlt sich z.B. so etwas wie der Aqua Rebell Spezial K.

Wenn es Dir nicht leicht gelingen sollte, NO3/PO4 auf die o.a. Werte zu erhöhen, könntest Du stattdessen auch einfach einen NPK mit Kaliumanteil 1x wöchentlich auf Stoss düngen.
1x wöchentlich eine geringe Menge zusätzliches Kalium wäre nicht verkehrt.
Ich dünge z.B. 1x wöchentlich einige Stunden vor dem WW Nitrat mit Kaliumanteil auf Stoss, um so mein Nitrat/PO4-Verhältnis einzupendeln (habe gerade zuviel PO4).
Das ist das schöne an den zwischenzeitlich erhältlichen Düngepräparaten: Es gibt irgendwie jeden Makro einzeln zzgl. Kaliumanteil ;P

Du kannst das Becken natürlich aber auch erst einmal noch ein paar Wochen so weiter fahren wie bisher und weiter beobachten. Denn das es auch so läuft, ist ja mehr als offensichtlich :cheers:

LG
Olli

edit: Und sage mir bitte mal den Namen Deiner Stengelfpflanze ganz rechts im Becken!
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 17-08-2011, 10:48:31
Hallo Olli,

den Sinn der Stoßdüngung vor dem WW habe ich  ja jetzt verstanden!

Nun der Co2 Gehalt im Laufe des Tages:

7°° Uhr - Ph 8,53
830Uhr(Licht schaltet ein) Ph 8,71
1000Uhr Ph8,95
1330Uhr Ph8,93 1400 Zusatzbalken schaltet dazu
1730Uhr  Ph8,91 Licht schaltet aus
2045Uhr Ph 8,81

Heute gemessener PO4 und NO3 Wert:
PO4  - 0,4mg/l
NO3  - 12,5 mg/l mit Tetratest der leider nur in min.12,5 Schritten misst

Mein Leitungswasser hat einen Kaliumgehalt von 4,2mg/l laut Test vom Wasserversorger.
Muss ich dann Kalium nachdüngen? Ich habe es einmal eine Zeit lang gemacht. Es bildeten sich grüne Punktalgen an den Scheiben.
Jedoch mit der von Dir empfohlenen Stoßdüngung vor dem WW könnte ich mir die positive Wirkung des Kaliums vorstellen.

Aqua Rebell Spezial K. - wo kann ich diesen Dünger bekommen?

Die Pflanze auf der rechten Seite meines Beckens müsste eine Ludwigia sein. Eine sehr dankbare und schnellwüchsige Stengelpflanze.
Sobald das Licht ausgeht legt sie ihre Blätter an. Sie wächst pro Woche ca. 10cm und wenn sie die Wasseroberfläche erreicht verfärbt sich der obere Teil rosa.

nette Grüße Hermann


Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 17-08-2011, 11:45:26
Hi Hermann,

wenn ich Deine PH-Entwicklung sehe, fallen mir 2 Dinge auf:
Ich denke Du meinst statt PH 8 eher 6 oder?
Hast Du noch eine KH von 4 oder zwischenzeitlich eher 3?
Bei einer KH von 3 wäre diese Kurve ja nahezu perfekt und Deine Pflanzen scheinen ja ihre Arbeit auch unmittelbar nach Beleuchtungsstart aufzunehmen.

Du verwendest für die Dosierung doch weiterhin einen Vollautomaten oder?
Sofern Du diesen mit einer Nachabschaltung kombinierst, würde ich diese bereits gegen 17:00 Uhr abschalten lassen, denn der PH sollte nach Ende der Beleuchtung nicht weiter fallen sondern wieder langsam ansteigen.

Ich finde es sinnvoll, dass die Pflanzen in der letzten Stunde Volllicht lediglich die Reste an CO2 einsammeln aber keinen Nachschub mehr erhalten.
Das bereitet das Becken besser für die Nacht vor.
Alternativ kann man natürlich auch einfach in der Zeit von z.B. 20:00 Uhr bis morgens um 6:00 Uhr eine Membranpumpe mitlaufen lassen um nicht verbrauchte Reste auszutreiben.

Kalium würde ich nicht unter 5 fallen lassen. Dein Wert im LW in Kombi mit dem Profito wird für die Grundversorgung über die Woche dafür aber sicher ausreichen.
Zu hohe K-Werte zeigen sich bei mir auch immer in grünen Scheiben. Solltest Du Dich hier aber mal verdüngen ist das nicht weiter schlimm, der Grünschleier verschwindet in den folgenden Tagen ja immer wieder recht schnell.

Da Deine Pflanzen durch ihr Wachstum offensichtlich dazu übergangen sind, recht intensiv NO3 zu zehren (Glückwunsch übrigens, dass ist ja letztlich auch die Zielsetzung der ganzen Aktion^^), solltest Du jetzt aber bitte auch verstärkt darauf achten, dass Du NO3 möglichst zwischen 15 u. 20 hältst, solange Dein PO4 weiterhin bei 0,4 steht. Fällt PO4 hingegen, darf auch Dein Nitrat etwas sinken.

Für den Fall, dass Du Mühe hast Dein NO3 oben zu halten, kannst Du alternativ auch für die wöchentliche Stossdüngung den Makro Basic Nitrat verwenden.
Da dieser einen recht hohen Kaliumanteil mitbringt, würdest Du so quasi 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen:
http://www.aquasabi.de/Fluessigduenger/Aqua-Rebell/Makro-Basic/Makro-Basic-Nitrat-500-ml::103.html

Das ist der reine Kalium-Dünger, für den Fall, dass Du Dein NO3 auch mittels Fütterung im grünen Bereich halten kannst:
http://www.aquasabi.de/Fluessigduenger/Aqua-Rebell/Makro-Basic/Makro-Basic-Kalium-500-ml::107.html

In jedem Fall ist bei Dir schön zu sehen wie schnell aus stagnierenden Pflanzen recht schnell echte Nitratzehrer werden können.
Bei weiterhin zunehmendem Pflanzenwachstum dürfte Dein Becken sicher bald täglich 5-6mg/l NO3 verbrennen, wobei da noch nicht einmal Schluss sein muss.
Es gibt auch Becken die schaffen täglich Werte von bis zu 25mg/. ;P

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 17-08-2011, 15:35:37
Oh Olli,

klar...sorry .....der Ph natürlich mit einer 6 vor dem Komma!

es war wohl noch etwas früh um zu schreiben!

Die KH steht noch bei 4.

Zitat
Du verwendest für die Dosierung doch weiterhin einen Vollautomaten oder?
Ja, er regelt die CO2 Zufuhr und schaltet bei 6,8 ab.
Zitat
ich würde diese bereits gegen 17:00 Uhr abschalten lassen, denn der PH sollte nach Ende der Beleuchtung nicht
weiter fallen sondern wieder langsam ansteigen.
Da Du mir das ja so schon empfohlen hattest, habe ich mir bezüglich der Schaltung Gedanken gemacht. Da der Dennerle588 aber keine Zeitsteuerung besitzt habe ich noch keine Lösung dafür gefunden. Würde ich vor dem Magnetventil eine Zeitschaltuhr stecken, bekäme sie nur Strom wenn der Controller CO2 dosiert. Sie würde also zwischendurch stehen bleiben. Würde ich den Controller an einer Schaltuhr anschließen hätte er nicht ständig Kontrolle  über den PH -Wert und für`s Gerät auch nicht vorteilhaft. Also blieb, nach meinen Überlegungen, nur die Möglichkeit eines zweiten Magnetventils, welches hinter dem ersten arbeitet und über einer Uhr gesteuert wird.
Zitat
Alternativ kann man natürlich auch einfach in der Zeit von z.B. 20:00 Uhr bis morgens um 6:00 Uhr eine Membranpumpe mitlaufen lassen um nicht verbrauchte Reste auszutreiben.
Das wäre eine weitere Möglichkeit wobei dann wieder das zweite Magnetventil vorteilhaft wäre um nicht unnütz CO2 zu verbrauchen.

Danke für den Link! Ich werde es damit probieren.
LG
Hermann 

Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Robert B am 17-08-2011, 16:24:50
Hallo Hermann,

mich wundert dass dein Aquarium nachts wo der Kontroller die CO2-Zufuhr ja schon längst unterbrochen hat, soviel CO2 produziert dass du schon fast in gefährliche Bereiche kommst. Von daher würde ich dir unabhängig von der Nachtabschaltung zu einer Belüftung während der Dunkelphase raten.

Was mich auch wundert ist die pH-Wert Änderung zwischen 7 Uhr und 8:30 Uhr. Da ist doch das Licht noch aus, oder? Hat evt. das Einschalten der Beleuchtung einen Störeffekt? Das kannt du feststellen indem du beim Ein-/Ausschalten schaust ob sich die Werte sprunghaft ändern.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 17-08-2011, 16:39:04
Hi Hermann,

für eine KH von 4 finde ich die CO2-Sättigung auch schon zu hoch, zumal sie recht konstant hoch ist.

Ich denke auch nach wie vor nicht, dass es Sinn macht den Controller nachts weiterlaufen zu lassen.
Man kann sich zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf verlassen, dass nachts nicht einfach urplötzlich der PH steigt und dann CO2 eingespeist wird.
Aber sicher sein, kann man sich da ja auch nicht unbedingt ;P

Eine Zeitschaltuhr davor zu hängen wäre demnach logisch, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut für Dein Gerät ist.
Das blöde ist bei Deinem Controller, dass der eine nächtliche Belüftung über den Sprudelstein wohl dann dazu nutzen würde direkt wieder anzufahren.
Denn der Sprudelstein dürfte den PH wieder nach oben treiben.

Beim Profilux kann man da Gott sein dank eine Nachtabschaltung programmieren und sogar zusätzliche Schaltintervalle einrichten:
Schalte CO2 an bis PH 6,7 erreicht ist, dann schalte ab, aber schalte erst wieder ein wenn PH x für einen Zeitraum von mind. x Minuten erreicht wurde.... und das dann auch maximal für nur x Minuten mit x Minuten Pause, oder wenn vorher wieder PH 6,7 erreicht wurde. Und in der Zeit von x bis y machst Du gar nichts.
Zusätzlich darf man entscheiden, ob während einer Futterpause CO2 weiter zugeführt werden soll. Was praktisch sein kann, da bei Deaktivierung der Pumpen sonst ein Aussenreaktor volllaufen würde.
(Nein, ich habe keinen Vertrag mit GHL^^)

Was mir bei den normalen CO2-Controllern einfach nicht gefällt, ist das sie den Zielwert direkt zu Beginn ihrer Aktivierung vehement verfolgen und so wenig Flexibilität bieten.
Ich brauche in meinem Becken einfach keine 20mg/l. über den gesamten Beleuchtungszeitraum und bevorzuge nach wie vor eine langsam ansteigende Zuführung mit einem konstanten 20mg/l. Peak für lediglich 2-3h täglich.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Uli am 17-08-2011, 21:46:04
Hallo Olli,

Da ich ja auch einen Profilux habe, kannst Du mir mal sagen, wo ich die Programmierung für die Co2 finde?

Du machst eine Futterpause?

Hermann:

Kontrolliere mal ob Dein Magnetventil noch schließt. Ich habe es schon zum zweiten Mal das die Ventile irgendwann nicht mehr schliessen und das Co2 munter weiterläuft.

Ich hatte es vor kurzem auch wieder gehabt.

Gruß
Uli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 17-08-2011, 22:38:00
hallo Ihr Lieben,

Ok - Ihr habt recht...mehr als 20mg/L CO2 sollte nicht sein! Habe bis jetzt auch noch nicht Nachts kontrolliert  ob der Controller den PH unter 6,8 drückt. Da ich ihn ja Nachts nicht abstellen kann werde ich den Sollwert noch anheben um ein absinken unter 6,8 zu vermeiden.

Den Fischen scheint es nicht zu stören. Sie zeigen keinerlei Schreckhaftigkeit oder Unwohlsein.
Mein RT zeigt keine Streifen und wöchentlich habe ich ein Gelege im Becken wobei die Larven es bis zum Freischwimmen schaffen.
Die Pflanzen assimilieren in den Nachmittagsstunden. "Ist wunderschön anzusehen" also eigentlich alles zufriedenstellend.

@Uli -Das eingebaute Magnetventil ist dicht. Habe den Flipper beim abgeschaltetem Ventil längere Zeit beobachtet und keine Blase entdecken können.

@ Robert- Über eine Nachtabschaltung werde ich nachdenken die ich nur mit Hilfe eines zweiten Ventils realisieren kann da, wie schon geschrieben, mein Controller diese Funktion nicht hat.
Ja, der Leuchtbalken nimmt Einfluss auf manche Messungen. Auf die Leitwertmessung! Sie macht beim Ausschalten  der Beleuchtung einen Sprung von ca. 60 mV nach unten und genauso beim Einschalten wieder nach oben. Da ich den Wert mit einem Handmessgerät gegenmesse, weiß ich, dass der richtige Wert nur Nachts angezeigt wird. Auf den PH Wert hat die Beleuchtung aber keinen Einfluss!

@ Olli - Der Profilux ist natürlich etwas ganz Feines. Leider aber auch nicht ganz billig. Da meine Leuchtbalken nicht dimmbar sind und auch der Rest meiner Technik nicht kompatibel mit dem Profilux ist, würde diese Entscheidung einiges an Kosten mit sich bringen. "Vielleicht später einmal"

@ alle - Meine Fische sind natürlich die Hauptakteure in meinem Becken. Sollte ich bemerken, dass sie sich unwohl fühlen, würde ich sofort eingreifen. Selbst auf die Gefahr hin das die ganze Bepflanzung dabei auf der Strecke bleibt. Da ich beim notieren der PH - Werte irgendwie gepennt habe werde ich sie noch einmal notieren um wirklich ausschließen zu können das die Tiere einen CO2 Gehalt von über 20mg/l ausgesetzt werden. 
Wünsche Euch noch einen schönen Abend
Hermann

Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 17-08-2011, 23:38:43
@Hermann
...achte weniger auf die 20mg/l. Regel (die keine ist) sondern weiterhin auf dass Verhalten der Tiere.
Es könnte auch ganz praktikabel für Dich sein, die CO2 grundsätzlich etwas niedriger zu fahren und lediglich am Tage des WW für einige Stunden etwas höher zu dosieren.
Am wichtigsten ist eine konstante Einspeisung, die bei Unsicherheiten auch mal nur bei 10mg/. liegen braucht.

@Uli
CO2 Einstellungen finden sich beim Profilux in verschiedenen Menüs, da bei der Kiste Steckdosenfunktionen, Sollwerte und var. Einstellungen miteinander verknüpft werden.
Das Menü ist zwar selbsterklärend, aber es empfiehlt sich mal einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen, die das alles im Detail erklärt.

LG
Olli

Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Robert B am 21-08-2011, 13:10:44
Hallo Hermann,

Zitat
Da der Dennerle588 aber keine Zeitsteuerung besitzt habe ich noch keine Lösung dafür gefunden. Würde ich vor dem Magnetventil eine Zeitschaltuhr stecken, bekäme sie nur Strom wenn der Controller CO2 dosiert. Sie würde also zwischendurch stehen bleiben. Würde ich den Controller an einer Schaltuhr anschließen hätte er nicht ständig Kontrolle  über den PH -Wert und für`s Gerät auch nicht vorteilhaft. Also blieb, nach meinen Überlegungen, nur die Möglichkeit eines zweiten Magnetventils, welches hinter dem ersten arbeitet und über einer Uhr gesteuert wird.
die Zeitschaltuhr vor den Kontroller zu setzen müßte klappen. Ich glaube auch nicht dass das fürs Gerät schädlich wäre. Aber du könntest natürlich den pH-Wert während der Auszeit nicht mehr ablesen - nicht so schön.
Aber vielleicht solltest du die Möglichkeit mit der Zeitschaltuhr hinter dem Kontroller nicht sofort verwerfen. Ich habe gerade mal etwas mit einem anderen Kontroller, der auch keine Zeitsteuerung hat, herumgespielt und mit einer elektronischen Zeitschaltuhr, die über Akkus verfügt und daher nicht stehenbleibt, hat es bei mir in allen möglichen an/aus Kombinationen geklappt.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 21-08-2011, 16:24:23
Hallo Ihr Lieben,

irgendwie muss ich Euch ja alle Recht geben! Wenn für mich da nicht so viele "ABER" ständen.

Ich habe den Verlauf des Ph-Wert in den letzten Tagen und Nächten genau beobachtet und konnte kein einziges Mal beobachten, das er unter
Ph 6,75 gerutscht ist. Im Laufe des Nachmittags klettert er sogar an die 7,0 da die CO2 Zugabe nicht ausreicht um den eingestellten Ph  zu erreichen. Es ist ja nicht so, dass der am Controller eingestellte Wert 24 Stunden  gehalten wird. Sicherlich wäre ein umgekehrter Verlauf der Ph-Kurve vorteilhafter aber ohne Zeitsteuerung nicht möglich.

Ollis Vorschlag das CO2 etwas niedriger zu fahren und nur am WW-Tag zu erhöhen würde bedeuten, dass ich die Anlage jede Woche 2 mal neu justieren muss. Zudem hätte ich 5 Tage die Woche einen PH über 7,0 und 2 Tage um 6,8. Ich denke das ein konstanter PH für die Tiere besser ist. Bei Ausfall der Anlage (Flasche leer) steigt der Ph innerhalb weniger Std auf über 7,0. Dank einer eigenen Abfüllanlage kommt es bei mir nicht vor. Desweiteren habe ich einen CO2 Dauertest im Becken und durch den Dennerle Flipper stetig die zugeführte Blasenzahl im Blickfeld.
Roberts Idee, eine Reglung des Controllers durch eine akkugesicherte Zeitschaltuhr, ist nicht schlecht. Ich werde mal schauen, ob ich da etwas Passendes bekomme. Ansonsten bleibt mir noch die Möglichkeit eines zweiten Ventils.
Nebenbei, wie von Uli befürchte, dass ein Magnetventil nach 1-2jährigen Gebrauch undicht werden könnte, kann ich nicht bestätigen. Meins läuft bereitz viele Jahre ohne diese Probleme. Wenn man darauf achtet, dass kein Wasser eindringt und der Betriebsdruck nicht zu hoch ist laufen sie eigentlich wartungsfrei.

zu Ollis Düngeplan:
das Provito wird täglich wie oben beschrieben zugegeben. Die Pflanzen wachsen gut und meine Diskus zeigen keinerlei Unwohlsein. Ich habe mir auch den von Olli empfohlenen Aqua-Rebell-Macro-Nitrat bestellt. Bei der Hygrophila habe ich beobachtet, dass sie anfägt einige Blätter abzuwerfen und ältere Blätter kleine braune Flecken bekommen. Wenn ich nun Roberts Link folge und mir dort die Pflanzenbeispiele mit Mangelerscheinungen anschaue würde ich sagen das es ein Kaliummangel sein könnte. Hat Olli ja genau den richtigen Dünger empfohlen.
Ich habe ein Bild der betroffenen Blätter angehängt
LG Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 21-08-2011, 17:18:30
Hi Hermann,

ich kann nicht bestätigen, dass für die Tiere ein konstanter PH-Wert erforderlich ist. Allerdings achte ich bei meinen Einstellungen immer peinlichst darauf, dass diese Schwankung nicht höher ausfällt als 0,3 über 6-7h Stunden. Ich würde mir aber nach wie vor mehr auf die für Dein Becken perfekte Mikro-/Makro-Düngung konzentrieren, als mit der CO2-Zufuhr am Limit zu operieren. Auch 10-15mg/l. werden für Deine Pflanzen ausreichen, solange sie über den gesamten Beleuchtungszeitraum konstant verfügbar sind.

Das sich bei deinen Pflanzen in Kürze ein Kaliummangel zeigen wird, hatte ich mir schon gedacht... das sich dieser aber schon nach wenigen Wochen bemerkbar macht, wundert mich auch ein bisschen. Sollte sich das nach entsprechender Zudüngung von K nicht innerhalb von einer Woche verändern, müssen wir uns doch noch mal näher mit Deinem Mg-Wert beschäftigen bzw. den Profito langsam erhöhen oder mittelfristig gegen einen anderen Volldünger austauschen.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Uli am 21-08-2011, 18:46:34
Hallo Hermann,

bei mir funktioniert es genau anders herum. Ph steigt so um 0,2 bei Licht und fällt. Mir ist mein Ph nur etwas niedrig. Ich habe jetzt mehrfach Co2 gemessen ich habe im Moment 16mg bei einer Kh von 4 komme aber auf einen Ph-Wert 6,4 ? Der müßte eigentlich höher sein.

Außerdem gehen mindestens 70 Blasen rein. Aber trotzdem nicht mehr Co2 ? Ich lasse es jetzt so wie es ist. In meinem Becken ohne C02 komme ich nie unter 7,1 bei gleicher Kh. Irgendwie komisch. Evtl. muß ich die Ph-Sonde mal neu kalibrieren.

Gruß
Uli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Robert B am 21-08-2011, 19:00:39
Hallo Hermann,

auch in der Natur ist pH-Wert im Tagesverlauf nicht konstant, da Pflanzen und Algen tagsüber viel CO2 verbrauchen, das dann über die Nacht nachgeliefert wird. die Die pH-Kurve in der Natur hat daher einen ähnlichen Verlauf wie bei dir im Aquarium.

Von daher sehe ich auch keine zwingende Notwendigkeit deine CO2-Zufuhr zu verändern: du bleibst in einem Korridor die den Fischen nicht schadet und die Schwankungen während des Tages halten sich in Grenzen. Die pH 6,53 aus deinem vorigen Post hatten mir Bedenken gemacht, die 6,75 halte ich als Untergrenze für okay - insbesondere wenn du es durch den CO2-Test abgesichert hast.
Die Nachtabschaltung würde aber den CO2-Verbrauch etwas verringern und möglicherweise sogar den pH-Wert noch konstanter halten, da dein Becken ja offensichtlich nachts soviel CO2 produziert dass es sogar unter deinen Sollwert von 6,8 kommt.
Die Zeitschaltuhr mit der ich das probiert hatte ist von Brennenstuhl (HBT 100) und lag preislich glaube ich bei ca. 12 EUR. Es gibt aber bestimmte sehr viele andere die so ähnlich sind.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 22-08-2011, 16:02:19
Hallo,

gestern habe ich die CO2 Zufuhr etwas gedrosselt und der Controller riegelt bei 15mg/l ab. Den Kaliumwert habe ich um 2mg/l angehoben.
Eine Zeitschaltuhr mit Speicher habe ich noch nicht besorgt werde aber danach ausschau halten.

@Olli - Meine Scheiben mögen keinen PH Wert über 7,4! Sie zeigen dann ihre Rußflecken (Pigeon) und sind schreckhaft!

@ Uli - Solange bei Dir noch keine Scheiben im Becken sind, hast Du ja die Möglichkeit herum zu experimentieren! So wie ich in der letzten Zeit gelernt habe, steht jeder Bestandteil des Wassers in irgendeinem Zusammenhang mit den anderen Bestandteilen des Wassers. Hätte ich, wie Du einen PH 6,4 bei KH 4 hätte ich über 50mg/L CO2 im Wasser.

Ich glaube, das alle Messungen nur zweitrangig sind.Richtwerte sollten vielleicht als Anhaltspunkt genommen werden und die "Feinjustierung" nach oben oder unten werden in jedem Becken unterschiedlich sein.  Das genaue Beobachten der Tiere und Pflanzen ist meines Erachtens die wichtigste Messmethode. Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass sich das Verhalten der Diskus sofort ändert wenn etwas nicht stimmt. Wie ich nun  lerne, sind Pflanzen eben so gute Indikatoren für Mangel oder Überschuß bestimmter lebenwichtiger Stoffe.

liebe Grüße
Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 24-08-2011, 15:42:29
Hallo Olli,

Heute war WW-Tag, dabei habe ich eine Pogostemon helferi, eine Matte Lilaeopis und auf die Wurzel eine Anubia Nana sowie etwas Troangelmoos gesetzt.
Bei der Düngung mit PV gebe ich täglich 6ml zu. Beim Kaliumwert gehe ich von den Angaben des Wasserversorgers aus (4,2mg/l) da ich diesen Wert nicht messen kann. Wie groß wäre dann die wöchtentliche Dosis beim reinem Kaliumdünger? Und nehme ich vom Makro Basic Nitrat wöchentlich so viel, dass der gemessene No3 Wert auf 20mg/L nach dem WW kommt?

Der Allgemeinzustand des Beckens sieht gut aus. Die braunen Punkte an der Pflanze sind nach der letzten Kaliumgabe nicht mehr geworden aber auch noch nicht verschwunden.
Bilder folgen noch!

liebe Grüße
Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 24-08-2011, 23:39:41
Hi Hermann,

den für Dein Becken richtigen K-Wert musst Du testen, Moose brauchen normalerweise mehr als andere Pflanzen. Ich dünge K über die Scheibe, sprich nehmen die Staubalgen an den Scheiben zu schnell zu, war es zuviel ;-)

Da Du Nitrat/K als Kombi düngst, würde ich es genauso machen. Ob nun 20 oder 25 NO3 hat bei mir noch keinen Unterschied gemacht. Das ist das schöne bei Stossdüngung: Wenn man mal übertreibt, pegelt sich das in den nächsten Tagen schnell wieder ein.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 05-09-2011, 16:24:57
hallo Olli,

kleines Update zur richtigen Düngung.

die Beckenwerte vor dem heutigen WW.
NO3 25mg/l, KH 5, GH 11, PO4 0,5 O2 8, LW 620, ph 6,9, temp 27,8, Fe 0 nh3/nh4 0


der Tigerlotus und die Echinodorus in der linken Ecke wachsen sehr gut. Sie stehen aber auch in Substrat. Die restlichen Pflanzen haben "Urlaub" und scheinen nicht zu wachsen.
ich gebe täglich 6ml PF, vor dem WW 12ml. Nitrat habe ich auf 20mg aufgedüngt. Es scheint aber noch etwas anders zu fehlen. Es fehlt das satte grün, welches man bei neu eingesetzten Pflanzen gewohnt ist. CO2 habe ich leicht gesenkt. Mein Versuch etwas mehr PV zu verwenden zeigte sich als falsch.?! Es bildeten sich vermehrt Algen.

Gruß Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 05-09-2011, 17:41:42
Moin Hermann,

das Pflanzen auch mal wachstumsärmere Phasen haben kann schon vorkommen.
Ich denke aber, dass Du langsam mit dem Licht an der Grenze bist. Versuche doch mal noch ne Stunde mehr auf die 2.te Doppelröhre zu geben.

Da Du CO2 reduziert hast (warum eigentlich?) würde ich die 6ml PV in nächster Zeit nur noch alle 2 Tage geben, denn Dein Versuch der Erhöhung hat Dir ja deutlich gezeigt, dass Du schon am Limit bist.

Ausserdem hatte ich Dir ja schon angekündigt, dass es Sinn machen kann, den Eisenvolldünger auch mal zu wechseln. In Deinem Fall könntest Du langsam mal einen stärker chelatierten testen, den Du dann nur noch alle 2-3 Tage zugibst.

Jetzt liegt´s an Deiner Experiementierfreudigkeit, denn Deine Werte sind ja soweit völlig ok.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 12-09-2011, 18:14:36
Hey Olli, :wink:

mal wieder ein paar Bilder.

zur Düngung:
Co2 habe ich letzte Woche wieder etwas erhöht.
Die Beleuchtungszeit des zweiten Leuchtbalkens habe ich um 1 Stunde erhöht.
NO3 auf 20mg/l aufgedüngt.
PV jeden zweiten Tag und doppelt vor dem WW.
zusätzlich 2 E15 Tabletten Dennerle nach dem letzten WW.

Die Gelbfärbung ist zurückgegangen. Leider aber auch Grünalgen gekommen.
Ich habe mit dem Eisen vielleicht übertrieben?

Deine Meinung zu den Bildern ist mir sehr wichtig!
liebe Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 12-09-2011, 18:15:43
und noch eins!
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 12-09-2011, 20:52:01
Hi Hermann,

jo, jetzt hast Du etwas übertrieben ;P

Die Dennerle Tabletten enthalten meines Wissen nur stark chelatiertes Eisen & Kalium, ich habe mir mit denen mal Schwebealgen eingefangen als NO3/PO4 im Keller war. Auch wenn das Dennerle-System nicht schlecht sein soll, ziehe ich die Mikros lieber mit PV oder einem vergleichbar gehaltvollem und leicht chelatiertem Mikrodünger hoch, da mir persönlich die Dosierung leichter fällt. Allerdings sind Deine Pflanzen jetzt in der Tat grüner (wow, Deine Amazonas sieht wirklich gut aus!).

Dummweise hast Du Dir durch die geringfügige CO2-Reduzierung und die Tabs jetzt Pelzalgen eingefangen. Aber die sehen schlimmer aus, als sie sind obwohl sie erstaunlich schnell wachsen.

Jetzt aber keine Panik:
- Nitrat würde ich jetzt temporär auf mind. 25 erhöhen, nicht dass sich womöglich noch Rotalgen blicken lassen.
- Mikrodüngung einstellen bis die Algen sichtbar auf dem Rückzug sind, wird ca. 1 Woche dauern
- eine Spritze mit EC aufziehen und direkt auf das befallene Holz geben. Dafür brauchst Du zwar nur kleine Mengen aber die Algen werden quasi sofort gekillt (werden weiss). Trotzdem würde ich EC immer nur morgens in´s Becken geben.
- Darüber hinaus solltest Du die aktuelle CO2-Einstellung beibehalten und da auch nichts mehr dran ändern.

Musst mal schauen, bei Grünalgen kann es u.U. Sinn machen die Beleuchtungszeit für ein paar Tage zu reduzieren. CO2 und wenig Licht mögen die gar nicht.

Im schlimmsten Fall musst Du Dich von ein paar befallenen Blätter Deiner Anubias trennen. Pelzalgen kann mann leider nicht mechanisch entfernen und sie bevorzugen totes Substrat (Holz) und langsam wachsende Pflanzen. Und manche Pflanzen, besonders Moose, gehen nach einer direkten EC-Dusche auch direkt ein.

Und denke bitte daran: In Deinem Nitratdünger ist ein recht hoher K-Anteil vorhanden, der in Kombi mit den Tabs dann zu hoch sein kann.
Wenn Du verschiedene Dünger kombinieren willst, solltest Du darauf achten nicht zuviel von einem Nährstoff einzubringen.
Bei dem Basic N nimm lieber einen kaliumarmen Mikrodünger, sonst kannst Du Dir mal den Spezial N anschauen, den man z.B. ganz gut mit dem Spezial Eisen und dem Spezial Flowgrow kombinieren kann. Aber auch Dein Basic N lässt sich nach meinen Erfahrungen ganz gut mit Hirschhornsalz oder Urea kombinieren. Diese kombinierte Düngung aus Nitrat & HHS funktioniert bei mir gerade ganz gut seit ich mit dem HHS nicht mehr so übertreibe ;P. Im Ergebnis erhöhe ich so meinen N-Wert ohne zuviel K zuzuführen.

Auf der Suche nach dem perfektem Grün kommt es halt mal zu Rückschlägen, Deine aktuellen lassen sich aber schnell wieder ausbügeln ;P

Und gib dem Becken bei Düngeumstellungen etwas mehr Zeit. Je größer das Becken ist, desto langsamer zeigen Veränderungen Wirkung. Aber wenn die Wirkung dann einsetzt, kann das manchmal alles sehr schnell gehen.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 13-09-2011, 18:37:09
Hallo Olli, :wink:

erst einmal Danke für die guten Ratschläge!

Also der Grünalgenbefall beschränkt sich hauptsächlich auf die Wurzel mit der Anubia. "dem Himmel sei Dank". Also noch nicht dramatisch....
Ich habe nicht daran gedacht, dass die Dennerle Tabs auch Kalium enthalten. Man sollte doch genauer die Beipackzettel lesen.
Die Wurzel mit EC (leicht verdünnt) einspritzen habe ich gestern schon gemacht. Dein Tipp das Moos dabei zu übergehen kam leider zu spät.

Bis jetzt sieht es aber noch gut aus.
Nitrat werde ich dann noch etwas erhöhen. Die Mikrodüngung werde ich für eine Woche aussetzen.
Die Co2 Düngung steht wieder wie vorher. Natürlich mehrfach überwacht und den Fischen geht es dabei gut.

Zitat
Aber auch Dein Basic N lässt sich nach meinen Erfahrungen ganz gut mit Hirschhornsalz oder Urea kombinieren. Diese kombinierte Düngung aus Nitrat & HHS funktioniert bei mir gerade ganz gut seit ich mit dem HHS nicht mehr so übertreibe ;P. Im Ergebnis erhöhe ich so meinen N-Wert ohne zuviel K zuzuführen.

HHS (Hirschhornsalz)kenne ich als Backtriebmittel bei Spekulatius. Es riecht fürchterlich!
Welchen Nährstoff dünge ich damit auf?  Wo liegt die Dosierung? Muss es mit Wasser angerührt werden?
Die zusätzliche Dosis Eisen hatte zumindest den Effekt, dass das Grün der Pflanzen viel kräftiger wurde.

 Naja...und es kamen die Grünalgen!

Muss bei der Düngung mit Basic N (auf einen Wert bis 25mg/L)   + HHS auch "täglich PV zugegeben werden?
Wie Du siehst, habe ich noch viel zu lernen!

Urea.... ist das nicht Hahnstoff, was aus Urin gewonnen wird? Meine liebe Gattin hat eine Creme mit diesem Inhaltsstoff.
Irgendetwas  in mir sträubt sich gegen diese Produkte! :uargh02:

So, dass sollte an Fragen erst einmal reichen; will ja nicht dumm erscheinen..
liebe Grüße

Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 13-09-2011, 19:54:07
Hiho,

jo, solange man sein Becken immer schön im Auge behält ist so ein Grünalgenbefall nicht so dramatisch.
Ich werde immer erst bei Rotalgen nervös und leicht panisch bei Cyanos ;P

Ich hatte in den letzten Wochen das Problem meinen Nitratwert zu halten, weshalb ich den Basic Nitrat in Kombi mit dem Spezial N kombinierte um nicht zuviel K in´s Wasser zu bekommen (der Spezial N ist kaliumreduziert). Hat trotzdem nicht gereicht, weshalb ich mal Hirschhornsalz ausprobiert habe. Ich habe 40g Hirschhornsalz in einem Liter destilliertem Wasser gelöst (gibt´s beides in der Apotheke). 1ml dieser Lösung auf 40l Aquarienwasser erhöht den Ammoniumgehalt um ca. 0,22 mg/l..
Bekanntlich ist Ammonium  eigentlich der "bessere" Stickstoffdünger für Pflanzen, allerdings sind da ein paar Regeln einzuhalten:

- Nicht in Kombi mit EC einsetzen. Das in EC enthaltene Gluteral löst sich innerhalb ca. 10h in CO2 & Wasser auf, habe aber mal gelesen, dass es mit Ammonium eine Bindung eingeht die diesen Zerfallsprozess blockiert. Mehr weiss ich nicht, bin kein Chemiker und EC benutze ich eh recht selten ;P

- Der PH sollte bei dieser Art der Düngung nicht in den basischen Bereich laufen, Ammoniakgefahr

- Bei dieser Art der Düngung sollte man nicht übertreiben, da auch Algen von dieser Art der Stickstoffdüngung partizipieren. Du kennst das: Höhere Ammoniumwerte sind fast immer ein Garant für Algenbildung. Ich war auch etwas zu grosszügig und hatte im Ergebnis grüne Fadenalgen. Auch müssen sich die Pflanzen wohl etwas an die neue Stickstoffquelle gewöhnen. Aber unser Holger scheint das auch ganz erfolgreich zu benutzen und seit ich täglich nur 10ml. zugebe funktioniert das bei mir auch ganz gut. Ist auf jeden Fall extrem günstig und so ein Liter hält ewig.

Urea ist Harnstoff und wird offensichtlich von Sash gedüngt, insofern kann er da sicher mehr zu sagen. Ich will das demnächst auch noch mal ausprobieren, will jetzt nur mit dem aktuellen Düngeplan weiterarbeiten und noch etwas testen.

Je mehr ich teste und ausprobiere komme ich immer deutlicher zu dem Ergebnis: Weniger Mikrodüngung macht weniger Probleme, höhere Makros hingegen führen eher zu noch besserem Wachstum ;P

Auch wenn ich ca. 8h täglich mit 0,5 Watt/l. arbeite, ist das doch im Vergleich zu den High-End-Flowgrow-Becken eine eher bescheidene Beleuchtung. Ich denke daher, dass bei unseren Diskusbecken eindeutig die Makros bei der Pflanzenpflege im Vordergrund stehen und Mikrodünger sehr sparsam Verwendung finden sollten. Bei unseren doch recht hohen WW-Intervallen ist es schon schwer genug angemessene NO3/PO4-Werte aufrecht zu erhalten. Da kann es bei zu grosszügiger Mikrodüngung schnell mal zu unerfreulichen Ergebnissen kommen. Und ganz im ernst: Ob meine Pflanzen jetzt 1 oder 3 cm die Woche wachsen ist mir egal, solange sie noch genügend O2 produzieren. Und ich hatte noch nie Algenprobleme aufgrund von zuviel NO3, insofern konzentriere ich mich lieber auf die Makros.

Insofern vermute ich bei Dir, dass die Eisendüngung über Tabs weniger das Problem war, sondern parallel hierzu der NO3-Wert zu niedrig war (zumal Du an diesem Tage ja auch einen WW gemacht hast).
Daher würde ich aus reinem Spass an der Sache den Vorgang noch einmal wiederholen sobald Du die Algen im Griff hast. Allerdings beim nächsten Dennerle Tab vorher NO3 auf Richtung 30 erhöhen und an dem Tag keinen WW machen.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 14-09-2011, 15:28:54
Hallo Olli,
das Hirschhornsalz ist also eine Stickstoffquelle die den gleichen Effekt wie die Zugabe von Nitrat hat.  NH4HCO3 zerfällt in NH3+CO2+H2O.
Wie alles Gute, (Preis) hat es den Nachteil bei falscher Anwendung böse Auswirkungen für die Fische zu haben.
Da ich EC gelegentlich zur gezielten Algenbekämpfung anwende und bis jetzt auch noch keinen NO3 Wert unter 15mg/l gemessen habe, denke ich, dass ich mit dem Basic Nitrat vorerst auskommen werde unter Berücksichtigung des enthaltenen K Anteils.
 
Weniger Mikrodüngung macht weniger Probleme
heißt also: ich soll den PV auch weiterhin nur noch alle 2 Tage zugeben und auf eine Stoßdüngung vor dem WW verzichten. Dafür lieber stets darauf achten, dass CO2, NO3, K etc. immer genügend vorhanden sind? Ich fürchte nur, das dann ein Mangel an Eisen entstehen wird. Durch die Zugabe der Fe Tabs hatte das Clorophyl der Pflanzen ja deutlich zugenommen. Vielleicht wäre es ratsam erst einmal den von Dir vorgeschlagenen Versuch mit 25mg/l No2 und einer Fe Tablette/ Woche zu starten? Im großen Ganzen denke ich, dass der Düngeplan schon recht erfolgreich ist wenn ich die Entwicklung der letzten Wochen so sehe. Eventuell noch etwas Feintuning  und es müsste laufen.
Meine Beleuchtung ist täglich 7 Std. 0,24W pro Liter und 0,48W für 3Std.
Gruß Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 14-09-2011, 15:42:39
heißt also: ich soll den PV auch weiterhin nur noch alle 2 Tage zugeben und auf eine Stoßdüngung vor dem WW verzichten. Dafür lieber stets darauf achten, dass CO2, NO3, K etc. immer genügend vorhanden sind? Ich fürchte nur, das dann ein Mangel an Eisen entstehen wird.

Jo das fürchte ich auch, allerdings kannst Du bei offensichtlichen Mangelerscheinungen immer schnell reagieren und gegen gelegentliche Stossdüngungen ausserhalb der Reihe spricht ja nichts. Meine allerersten Tips galten eh vor dem Hintergrund, das Becken erst einmal auf Kurs zu bekommen und Dein Auge etwas für die Reaktionen zu schärfen.
Alles was Du jetzt noch für Dein Becken brauchst ist etwas Freude am experimentieren und die Gewissheit, dass es bei der Pflanzenpflege keine lineare Gebrauchsanweisung gibt.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass bei Mikro-Experimenten besser immer genug NO3/PO4 im Becken sein sollte. Wenn ich (wie aktuell) meinen Mikrodünger wechsle, dünge ich die Makros immer etwas höher auf, damit es im schlimmsten Fall "nur" Grünalgen werden und nichts rotes oder blaues ;P

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 21-10-2011, 16:20:09
Hallo Olli, hallo Alle,

also mit Ollis Düngeplan habe ich vielleicht den richtigen Weg eingeschlagen, einige Zusammenhänge verstanden
aber für ein schönes grünes Becken wo beim Anblick Freude aufkommt muss ich doch noch vieles falsch gemacht haben
oder nicht das  richtige Wasser aus der Leitung bekommen.

Den aktuellen Stand werde ich nicht fotogrfieren, da Ihr das nicht sehen wollt. Die Wasserwerte liegen eigentlich in einem Bereich, wo man einen zufriedenstellenden Pflanzenwuchs erwarten könnte.

PO4- 0,05, NO2-0,0, NO3 25, KH-2, GH-11, PH-6,5, SIO2-1,0, Gedüngt wird wie oben beschrieben.
NO3 musste ich noch nicht düngen, da  immer zwischen 20mg/L und 30mg/l..

Folgende Algenarten wachsen gut: Pinselalgen, Bartalgen, Kieselalgen Grünalgen und ein leichter Befall von Blaualgen.
Die Bekämpfung der Letzteren werde ich mir nicht noch einmal antun!

Die KH sinkt nach dem WW auf 2, wodurch ich ständig aufpassen muss, dass der PH nicht zu weit nach unten sinkt. Dies geschieht durch ein zusätzliches Magnetventil an der CO2 Anlage und durch nächtliches Belüften.

Da meine Düngeversuche eigentlich nur eine größere Algenvielfalt  hervorbringt habe ich mir überlegt ein geeignetes Algenmittel einzusetzen oder das ganze Becken noch ein letztes Mal ganz neu zu starten bevor ich die Lust an der Aquaristik ganz verliere.

liebe Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Norbert Koch am 21-10-2011, 16:30:54
Hallo Hermann,

dies zu lesen stimmt mich traurig, da ich Dir den Erfolg von ganzem Herzen gegönnt habe. Aber ich denke, dass Rückschläge zum Lernprozess gehören und ich hoffe, Du betrachtest es nicht als Niederlage, sondern als Chance! :troesten:
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: microsash am 21-10-2011, 16:51:12
Hallo,

Mh, das klingt nicht besonders prickelnd.

Mich wundert nach wie vor das du kein N düngen musst....da stell ich mal den Test in Frage.
Würde daher nach einem größeren WW dazu übergehn N mal ganz stumpf in moderater Tagesdosis durchzudüngen. P eigentlich gar nicht, da man in einem Diskusbecken fast keinen Mangel hinbekommt.
Eisenvolldünger 2 oder 3 mal die Woche in humander Dosis.
Für N dabei Kno3 nehmen, damit kommt automatisch genug K mit.
Urea sollte nur in gut laufenden Becken als Booster eingesetzt werden, Grunddüngung mach ich auch mit Kno3.
Hirschhornsalz noch gezielter, da es wie oben beschrieben schnell auch schadet.

Gruß

Sash
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 21-10-2011, 19:09:28
Hallo Hermann,

 :'(

also ehe ich ein algenmittel verwende, würde ich das Becken lieber neu aufsetzen.
Ich sehe diese Situation wie Norbert auch als Lerneffekt und würde jetzt noch nicht aufgeben. Neu aufsetzen kannst Du immer noch nur dann helfen Dir diese Erfahrungen.

Wenn ich die Berichte mal zusammenfasse, begann der Stress nach der Reduzierung des CO2, der gleichzeitigen Erhöhung von K und der Mikro-Überdüngung durch die Tabs....gefolgt von Deinen Versuchen mit Silikat EX.
Auch ist für mich immer noch nicht nachvollziehbar, dass Deine KH immer in so kurzer zeit wieder so stark absinkt.
Was NO3 angeht verweise ich auf Sash:  Nur bei alter Testreagenz oder einer Stagnation des Pflanzenwachstums ist der Bedarf bei 0, und das sagt dann ja schon alles.

Vergleiche Dein Becken mal mit dem von Christa. Dort wird noch nachweisbar NO3 verbraucht und trotzdem die Mikrodüngung runtergefahren.
Ich sehe aber als Parallele das CA:Mg-Verhältnis, weshalb ich ihr auch dazu geraten habe, stärker aufzusalzen.

Bei Dir scheint beim SP-Haushalt komplettes Durcheinander angesagt zu sein:
Bart- und Pinselalgen lassen meist auf einen deutlichen Mangel an SP´s bzw. ein falsches Ca:Mg-Verhältnis und CO2-Mangel schliessen.

Sind bei Dir noch irgendwelche Reste vom Silikat-Ex im Becken oder ist der Bodengrund irgendwo faulig?

Ich würde in nächster Zeit deutlich häufiger Wasser wechseln um den Nährstoffhaushalt zu resetten, die Fütterung etwas reduzieren, Mikrodüngung einstellen bis wieder NO3 verbraucht wird und vor allem das Wechselwasser stärker aufsalzen! Naja und auf keinen Fall die CO2-Zugabe reduzieren. Wird es Rotalgen zu ungemütlich verfärben sie sich weiss bzw. Rot, dann kannst Du immer noch neu aufsetzen, denn dann passiert Dir das nicht wieder ;P

LG
Olli
Titel: Richtig düngen
Beitrag von: Uli am 21-10-2011, 19:31:56
Hallo Hermann,

Wenn ich das lese verläßt mich auch der Mut. :-(
Bei mir sind die Pflanzen kaputt gegangen bis auf ein paar. Ich will nach dem Urlaub nochmal einen Versuch machen.
Olli ich denke das es die Filter sind bei Hermann was die Kh zerhackt. Es war bei mir genauso.

Ich habe bis jetzt noch keine Algen. Naja Hermann egal wie Du dich jetzt entscheidest ich kann es verstehen.

Gruß
Uli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 21-10-2011, 22:09:45
Hallo ihr Lieben,

danke Euch für die aufmunternden Worte!

Das Becken läuft schei.. und ich finde nicht den Grund.
Filter, Boden, Wasserwerte, alles überprüft ohne Ergebnis. Das Wasser sieht nach einer Woche bräunlich aus.
Auch die Pflanzen zeigen einen leichten braunen Belag. Er lässt sich einfach entfernen. Aber Ihr könnt Euch vorstellen
welche Arbeit das macht. Daher mein Verdacht auf Silikate.
Wenn sich das Silikat-ex nicht aus dem Filter - Strumpf geschlichen hat müsste es raus sein und hat dabei das Silikat
um mehr als die Hälfte mitgenommen. "Wenn der Test dann stimmt"
Die Kieselalgen kommen aber trotzdem. 

Zu den Wassertests

Was soll man denn glauben? NO3 messe ich mit dem Test von Tetra. Er ist zwar ein halbes Jahr alt und die Skala zum ablesen nicht so genau wie man es bei JBL gewohnt ist aber laut Aufdruck noch bis Ende nächsten Jahres zu verwenden.
werde mir aber noch einen Vergleichstest besorgen.

Beim CO2 ist es ähnlich. Laut Tabelle habe ich 20mg/l CO2 im Becken. Nach dem Dauertest, der im blauen Bereich ist nur 10mg/L. Nach dem Tröpfchentest sind es 14mg/L.

E15 FerActiv ist laut Beschreibung nicht mit einem handelsüblichen Test nachweisbar.
Also auch wenn er 0,0 anzeigt "kann" ausreichend Eisen vorhanden sein.
Das Provito darf nicht geschüttelt werden damit ausgefallenes Eisen nicht ins Becken kommt.

Höhere Wasserwechsel:

Bei einem Besatz von 7 Diskus, ein paar Welsen und die erwähnten RHG,
50% WW in der Woche und zwei 2028 Eheim Filter bei täglich 2 mäßigen Fütterungen kann ich mir nicht vorstellen, dass dies nicht ausreicht.
Auch das wöchentlich Abfallen der KH ist mir schleierhaft da es  nicht von Anfang an passierte.
Ein Abschalten des zweiten Filters, wie Uli vorgeschlagen hat, habe ich auch schon überlegt. Jedoch kann ich dies nicht Versuchsweise machen ohne ihn anschließend komplett neu einfahren zu müssen. Was passiert, wenn er nicht der Grund ist? Hängen mir dann meine Diskus an der Oberfläche?

Welchen Dünger und wie viel davon?

z.B. Calcium und Magnesium. Ich kann da nur den Angaben meines Wasserversorgers glauben. Aber wieviel wird pro Woche von den Pflanzen verbraucht? Was muss ich nachdüngen, wieviel und womit? Reicht da ein geschultes Auge, um es den Pflanzen anzusehen? Dieses habe ich sicherlich nicht!  Wenn meine Vermutung nicht stimmt, ich der Meinung bin das Eisen fehlt, habe ich das nächste Problem. Über die daraus entstehende Kettenreaktion hatte ich ja schon einmal berichtet.

Der Lerneffekt:

Sollte ich das Problem jedoch noch vor der Anwendung eines Algenmittels oder eines Neuaufsetzen
in den Griff bekommen denke ich nicht daraus etwas lernen zu können, da sich das Becken schon mitten in der "Kettereaktion" befindet und die eigentliche Ursache kaum noch auszumachen ist. Sollten sich die Blaualgen nun auch noch rasant vermehren sehe ich das als ernste Bedrohung für meine Fische und möchte auf diesen Lerneffekt sehr gerne verzichten.

Als  Küchenmeister bin ich in der Lage jedem Gericht die fehlenden Gewürze beizugeben um ein hervorragenden Geschmack zu erhalten. Dafür brauche ich nur einen kleinen Löffel um zu probieren.
Beim  Düngen geht mir diese Leichtigkeit nicht von der Hand. Da es fast nur "Gewürzmischungen" gibt, muss man schon ein echter Pflanzenprofi  sein  um damit richtig zu düngen. Abgesehen von den Pflanzen steht das Wohlergehen der Diskus auch noch immer an erster Stelle. Selbst die als unbedenklich gehaltene Tagesdosis an Easy - Carbo für das direkte vernichten der Pinselalgen ist mit Vorsicht zu gebrauchen.

Die Diskus mögen es nicht.

Bevor ich zu den drastischen Mitteln greife werde ich es noch eine kurze Zeit versuchen.

Liebe Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Robert B am 22-10-2011, 01:10:06
Hallo Hermann,

Welche Pflanzen hast du im Becken? Welche Pflanzen wachsen gut, welche nicht und welche sind mit Algen überzogen?

Ich halte deine Filterung nicht für übertrieben. Ich habe bei mir bei 8 Diskus (seit kurzem sind es 10) einen Eheim 2250 und einen 2028.

Ich denke schon dass der gemessene NO3 Wert einigermassen stimmt. Du gibst doch sogar noch Stickstoff dazu oder?
Bei P04 = 0,05 mg/L und NO3 = 25 mg/L würde ich den Phosphatgehalt mindestens auf 0,5 erhöhen.

Wenn das Ca/Mg Verhältnis lt. Wasserversorger einigemaßen stimmt, würde ich das erstmal nicht als Ursache ausmachen. Beides wird ja auch übers Futter zugeführt.

Weißt du wie hoch dein Kaliumgehalt ist? Wieviel Kalium hast du im Leitungswasser und wieviel düngst du?

Bei der sinkenden KH habe ich ja immer noch das Silikat-Ex im Verdacht. Hat sich das jetzt gebessert?

Wie hoch ist eigentlich der Sauerstoffgehalt in deinem Aquarium? Soweit ich weiß begünstigen niedrige Werte das Kieselalgenwachstum.

Den Wasserwechsel halte ich für absolut ausreichend.

Wenn die Pflanzen aber schon stark geschädigt sind würde ich auch für einen Neustart plädieren. Da würde ich dann allerdings das Becken wirklich komplett leer machen.
Dabei erstmal mit schnellwachsenden einfachen Stengelpflanzen dicht bepflanzen. Die Makros (N, P, K) alle messen und falls nötig durch Wasserwechsel und gezielter Düngung der einzelne Nährstoffe in einem guten Verhältniss halten.
Als Mikrodünger halte ich den Profito für ausreichend. Wenn du mit dem JBL Test Eisen gerade nachweisen kann reicht das IMO. Ich schüttel ihn übrigens immer.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 22-10-2011, 12:34:39
Hiho,

ich bezog die WW-Intervalle auf die nächste Zeit um das Becken zu resetten. Sonst reichen 50%/Woche.
Und wenn EC besonders die Pinselalgen nicht gekillt bekommt, muss Dir klar sein, dass was mit dem Nährstoffhaushalt nicht stimmt und es demnach auch kein Sinn macht EC weiterhin in´s BEcken zu kippen. EC ist nichts was man langfristig nimmt.

LG
Olli



Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 22-10-2011, 15:28:05

Hallo Robert, :wink:

ich werde mal versuchen, Deine Fragen zu beantworten!

Crytocoryne                        lucens steht im Schattenbereich leichter Beifall von Pinselalgen
Crytocoryne affinis               ebenso wie lucens
Anubia Barteri                     einige Pinselalgen und Kieselalgen
Anubia nana                        auf Stein gebunden leichter Befall von Pinselalgen und Kieselalgen
Pogostemon Stellata            leicht gelblich, nur noch mäßiger Wuchs
Cyperus Helferi                    kein Wuchs und Pinselalgen sowie Kieselalgen
Lilaeopsis novae-zelandiae    kein Wuchs und Ansätze von Blaualgen, Pinselalgen und schwarzer Belag?
Troangelmoos                     auf Stein gebunden keine Algen und mittlerer Wuchs
Echinodorus bleheri              guter Wuchs äußere Blätter mit Kieselalgen
Wassernabel                       leichter Beifall von Kieselalgen und blasse, gelbliche Blätter
echinodorus-vesuvius          vor 2 Wochen eingesetzt guter Wuchs
roter Tigerlotus                   wöchentlich neue Blätter, ältere Blätter löchrig  und durch Kieselalgen  braun Fadenalgenansatz
Microsorum pteropus           neu eingesetzt ,bekommt neue Triebe
Pogostemon Helferi              sehr langsamer Wuchs aber noch Algenfrei
Hygrophila pinnatifida           leicht braune Blätter wenig grün

Stickstoff gebe ich nicht hinzu da der NO3 Wert bei über 25mg/L liegt.

PO4 ist so niedrig, da das Silikat-ex es auch entfernt. Sonst liegt der PO4 bei  zwischen 0,5 und 1,0mg/L

Werte des Leitungswasser laut Versorger:

Kalium 4,2mg/L (wird nicht extra zu gedüngt)

Calcium 4,2mg/L

Magnesium 9,2 mg/L

Die KH sinkt zwar nach dem WW aber nicht mehr so tief. Von 4KH auf 2KH

O2 liegt zwischen 5 und 8 mg/L im Tagesverlauf

Die Pflanzen sind noch nicht in einem Zustand das ich ihnen keine Chance mehr geben würde.

Hallo Olli, :wink:

Ich wollte Deine Ratschläge auch nicht in Frage stellen! Habe mich vielleicht etwas blöd ausgedrückt.
Bist natürlich mein großes Vorbild und werde immer Versuchen an Dein Wissen heranzukommen.
Das EC verwende ich natürlich nicht dauerhaft. Im Gegenteil; nur einmal die Woche eine Tagesdosis und nur an lokalen Algenstellen wenn nötig.
Die Pinselalgen werden schon Stunden später weiß und fallen im laufe der Woche ab. Aber 9ml sind auch verdünnt sehr wenig um eine größere Fläche damit zu besprühen. Wie Empfohlen täglich diese Dosis zu verwenden kann ich nicht machen, da meine Diskus darauf leicht schreckhaft reagieren.

alles Liebe
Hermann


Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Robert B am 22-10-2011, 21:14:27
Hallo Hermann,

ja kann schon sein, dass das Silikat-Ex auch Phosphat entfernt hat. Das sollte sich dann ja wieder normalisieren.

Was mir auffällt ist, dass du eher wenig schnellwachsende Pflanzen hast, z.T. auch nicht ganz so anspruchslose. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, noch ein paar schnellwachsende einfache Pflanzen (z.B. Hygrophilia Arten, Limnophilia sessiliflora, Heteranthera zosterifolia) einzusetzen.

Bei den gelben Blättern würde ich auf Eisenmangel tippen. Die Löcher im Tigerlotus könnten auf Kaliummangel hindeuten. Die Deutung der Mangelsymptome ist aber immer schwierig, aus der Ferne erst recht. Vielleicht hilft dir diese Seite weiter. Da sind die verschiedenen Nährstoffe und ihre Mangelsymptome beschrieben. http://www.heimbiotop.de/pflanzenernaehrung.htm

Das Ca/Mg Verhältnis deines Leitungswasser ist ungewöhnlich. Normalerweise ist es andersherum. Ob das ein Problem darstellt kann ich dir leider nicht sagen.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 22-10-2011, 23:20:33

Das Ca/Mg Verhältnis deines Leitungswasser ist ungewöhnlich. Normalerweise ist es andersherum. Ob das ein Problem darstellt kann ich dir leider nicht sagen.

Jo, und genau das ist das Problem, was ich mir weiter oben ja schon dachte und daher auch die Empfehlung gab stärker aufzusalzen.
Pinsel- UND Bartalgen hat man echt selten, meist ist es nur eine von beiden.

Hermann, normalerweise sollte das Verhältnis bei 3:1 und nicht 1:2 liegen, wobei der optimale Calciumwert dann in Summe zwischen 20 und 30 und Magnesium bei 5-10mg/l. liegt.
Ich bin jetzt ehrlich gesagt etwas baff und fühle mich in meinem Aufwand bestätigt lieber ausschliesslich mit Osmosewasser zu arbeiten und selbst aufzusalzen als sich den Bedingungen seines Leitungswassers stellen zu müssen, denn die herkömmlichen Aufhärtesalze arbeiten alle mit dem gewünschten Verhältnis.

Letztlich wird Dir auf Sicht wohl nur übrigbleiben das WW mit Gibs auzubereiten solange sich Deine Gesamthärte fast nur aus Magnesium zusammensetzt. Ich kenne solche Problem offen gesagt nur aus der Seewasseraquaristik und weiss damit im Diskusbecken nicht umzugehen. Aber vor diesen Erkenntnissen wundert es mich nicht, dass Deine Pflanzen unter Calziummangel leiden. Zumal Rotalgen ihr Wachstum auch noch auf Calzium aufbauen.

Also spätestens nach Deinem Umbau entweder mit Osmose panschen und oder Dein LW "angibsen". Oder Robert meinst Du dass Kaisernatron erst mal ausreicht um zumindest die KH zu halten anstatt mit nem Sera Salz auch wieder Mg zu erhöhen?

Es gibt aber sehr gute Ca und Mg-Tests im Seewasserregal um mal den Beckeninhalt zu checken. Da dürfte der Ca-Wert wohl noch niedriger als im Leitungswasser sein.

LG
Olli

edit: Ich habe eben noch mal nachgeschaut: Das Sera Mineralsalz enthält nur wenig Mg und kommt auf ein Verhältnis von 1:10 bei nur sehr wenig K.
Ich denke ausgehend von 200 Liter Wechselwasser sollten demnach ca. 25 Gramm Sera Salz ausreichen mit denen Du dann zusätzlich 2,5mg/l. K / 20mg/l. Calcium und lediglich 2mg/l. Mg zuführen würdest. Ich würde dann aber vorerst kein K mehr zusätzlich zuführen.
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Robert B am 23-10-2011, 10:41:33
Hallo Hermann und Olli,

wenn die KH nicht weiter als auf 2 absinkt würde ich gar nichts unternehmen, um sie zu erhöhen. Dann sollte es doch reichen mit Gips nur den Ca-Gehalt hochzubringen.

Wenn sowohl Ca als auch die KH erhöht werden soll, gäbe es auch noch die Möglichkeit Muschengruß  oder ähnliche kalkhaltige Materialien möglichst feinkörnig in den Filter zu packen. Allerdings ist hier etwas Trial and Error angesagt um die richtige Dosierung zu finden.

Gruß,
Robert

Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 25-10-2011, 12:04:25
Hallo Robert, hallo Olli,

danke für Eure Ratschläge! :cheers: Der Link von Robert ist sehr leerreich da man anhand der gezeigten Bilder lernen kann, welche Auswirkungen die Pflanzen  bei bestimmten Nährstoffmangel zeigen.
Olli´s Überlegung mein Wechselwasser mehr auf zu salzen um ein besseres K/M Verhältnis zu bekommen habe ich berücksichtigt
und mir das Sera Mineralsalz besorgt.

zum Becken:
Eine Algenkur habe ich nicht begonnen und das Becken wurde auch nicht ausgeräumt.

Da Ihr Zweifel am NO3 Wert hattet, habe ich mir einen Vergleichstest von JBL besorgt!

"es hat sich gelohnt!!" Auf der Farbskala des JBL - Test liegt der  Wert zwischen 5 und 10 mg/L und beim Tetra Test zwischen 25 und 50 mg/L. Das unterstützt natürlich die Meinung von Sash, nur noch in Notfällen zu messen und mehr dem Blick ins Becken zu vertrauen.

Die KH bleibt ohne Aufhärtung weiter konstant bei 2. Beim CO2 lasse ich die Tabelle außen vor und richte mich mehr nach dem Dauertest im Becken. Sprich, ich habe den CO2 Gehalt etwas erhöht. Da ich eine Absicherung für die Nacht habe, kann ich so den Tagesverlauf gut kontrollieren.

In der letzten Woche wurde PV und Makro Basic Nitrat gedüngt. Ebenfalls inspiriert durch die Behauptung Algen entstehen durch Nährstoffmangel und nicht durch Nährstoffüberschuss. 

Mein zweiter Leuchtbalken ist wieder einmal ausgefallen, somit wurde das Becken in der letzten Woche "nur" mit 108W beleuchtet.

Blaualgen sind nach dem letzten Entfernen vor 4 Tagen noch keine wieder aufgetaucht! Die Pflanzen scheinen vom Grünton  kräftiger.
Restlicher Algenbestand scheint i.M. nicht zuzunehmen. Mein ungeschultes Auge kommt also zu dem Schluss: Es sieht besser aus!

Gruß Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 25-10-2011, 13:38:38
Hi Hermann,

jo, dann hat sich das doch gelohnt! ich denke, es war also doch "nur" ein Mikroüberschuss bei gleichzeitigem Calzium- und Makro-Mangel.
Wenn sich in den nächsten Tagen die Rotalgen noch weiss bzw. rot verfärben und absterben, musst Du nur noch etwas Geduld bei der Beseitigung der Grünalgen mitbringen.

Ich habe auch noch etwas zu lesen für Dich: Die neue Seite von Aqua Rebell http://www.aqua-rebell.de/wasserpflanzen/mangelerscheinungen.html (http://www.aqua-rebell.de/wasserpflanzen/mangelerscheinungen.html) bietet ebenfalls einen hohen Informationsgehalt.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 03-11-2011, 15:26:01
Hey, :wink:

ein kleiner Zwischenbericht!

Die Blaualgen haben sich noch nicht wieder blicken lassen.  :optimist: Die Wurzel mit Blaualgenbefall, aber ohne Faulstellen,
habe ich abgekocht und wieder ins Becken gegeben.

Meine Beobachtung dazu waren:
Die Blaualge erschien bei einem Redoxwert von über 500µs. Laut Tagebuch war es auch bei meiner letzten Plage so.
Der hohe Redoxwert war diesmal auf den Einsatz von Silikat-Ex im Filter zurückzuführen. Der Redoxwert hat sich durch
die Entfernung des Harzes wieder in den "normalen" Bereich eingependelt. Seitdem auch keine Blaualgen mehr.
 
Nach nun einigen WW hat sich meine KH wieder bei 4 eingefunden und scheint auch stabil zu bleiben.

NO3 liegt durch Zugabe von Makro Basic Nitrat bei 20mg/L

PO4 durch Futter bei 0,7mg/L

Der PH bei 6,7 wobei der CO2 Gehalt nach Tabelle um 25 mg/l liegen müsste obwohl der Dauertest nur 10mg anzeigt.

Meine Überlegungen dazu:
Kann es daran liegen, dass Flipper und Dauertest 150cm voneinander entfernt sind? Die Strömung nicht stark genug ist um das CO2 gleichmäßig im Becken zu verteilen? Die PH-Sonde (neu und geeicht) befindet sich in der Nähe des Flippers. Ist es möglich auch einen unterschiedlichen PH-Wert an verschiedenen Stellen in einem Becken zu haben?

Die Pinselalgen färben sich teilweise weiß. Bartalgen sind kaum noch zu finden und Grünalgen brauchen noch etwas Geduld. Insgesamt sieht das Becken wesentlich besser aus und das Wasser scheint klarer und "sauberer"zu sein.

Zwei Pflanzen musste ich leider entfernen da sie durch den Algenbewuchs zu stark geschwächt waren.

Zwei andere Pflanzen haben gelbliche Blätter mit gekrümmten Triebspitzen. Seit einer Woche dünge ich deshalb wieder Mikros und Eisen. Eine positive Veränderung kann ich aber noch nicht erkennen.

Welcher fehlender Nährstoff käme dafür in Frage? Könnte es doch zu wenig CO2 sein?

Der defekte   Leuchtbalken wurde ausgetauscht und die Leuchtbalken dabei so verteilt, dass eine gleichmäßigere Ausleuchtung des Beckens gegeben ist.
Ich hoffe, alles richtig gemacht zu haben! :verlegen:

nette Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Diskusopa am 03-11-2011, 20:22:23
Hallo Hermann
Ich lese ja schon ne menge Deiner Probleme mit.Es gibt ja gute Ratschläge.
Was jetzt kommt nimm mir aber nicht für übel.
Wie ich schon mal schrieb Silikat Ex bringt das Becken aus den Gleichgewicht.
Die Cianobakterien   kommen aus den Bodengrund und warten auf Deinen nächsten Düngenachschub.
Du erwartest das mit einer sofortigen Behandlung alles sofort wieder in Reihe kommt,leider braucht es Wochen ehe sich ein stabiles Gleichgewicht wieder herstellt.Du bist einfach zu ungeduldig.
PH und Leitwert messe ich immer außerhalb des Beckens um genaue Werte zu erhalten.Neben einen Ausströmer ist das wertlos.
Ich würde folgendes machen .
Alles erstmal einstellen keine Düngung ,kein Co2
Den Bodengrund beim Wasserwechsel mit den Fingern gut durchwühlen und gleichzeitig absaugen.
Den Vorfilter reinigen,befallene Pflanzen entfernen und vorallen diese Wurzel erstmal weglassen..
DieAusströmleistung  des Filters so gering wie möglich halten ,dafür so oft wie möglich Wasserwechseln.
Sollte sich nach ca.14 Tagen eine Beruhigung siehe Wasserqualität einstellen ,kan man mit einer Co2 Düngung wieder vorsichtig anfangen.Den Pflanzendünger würde ich erstmal weglassen.
 Das Licht würde ich wie gewohnt beibehalten.
Es ist Geduld gefragt.
Mit besten Gruß Horst
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: microsash am 03-11-2011, 21:36:16
Hallo,

Das sehe ich etwas anderst.....

Gerade Co2 nicht einstellen. Vom Gehalt würde ich dem Dauertest mehr vertrauen, da ich denke, das du mit einem Flipper nicht auf 25 mgl kommst..
Nitrat halten ist auch wichtig. Mikros und Eisen zu reduzieren scheint ja Wirkung  zu zeigen, aber hier würd ich Minimaldosis fahren statt kpl einzustellen.
Aber Geduld, ja das ist wichtig und nicht zu schnell an den "Schrauben" drehn.

Gruß

Sash
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 03-11-2011, 22:33:30
Hi Hermann,

es hat sich offensichtlich ja doch gelohnt, dass Du nicht neu gestartet hast ;P
Grünalgen sind eher ein Zeichen für gute Wasserqualität und in den Nährstoffanforderungen ähnlich denen der Pflanzen. Daher wird es etwas dauern, bis Du die wieder los werden wirst. Also übertreibe nicht wieder mit den Micros und gib nicht zuviel Licht.

Wie Sash glaube ich auch nicht, dass der Flipper höhere Werte erreichen kann, aber das spielt auch keine Rolle. Dein Becken braucht keine Höchstwerte sondern konstante Werte. Ich würde weiterhin CO2/NO3 halten, Mikros auf ein Minimum reduzieren und einzelne, gelbe Blätter entfernen. Denn das wird nicht unbedingt ein Mangel sondern eher das Alter sein ;P

Wenn die ein oder andere Pflanze noch nicht will, macht das nichts, solange sich die Mehrheit vernünftig entwickelt.
Geduld!

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 04-11-2011, 00:41:18
Hallo,
vielleicht ist meine Schreibweise etwas drastisch! Ist aber alles nur halb so schlimm wie es manchmal wirkt.
Ich experimentiere halt gerne ein wenig herum um das beste Ergebnis zu bekommen. Dieses gelingt mir leider nicht immer und führt auch mal zu Rückschlägen. Man lernt ständig dazu was  den Reiz am Diskusaquarium ausmacht. Wirkliche Probleme sehen anders aus. Es geht "nur" um die Bepflanzung und nicht um meine Diskus. Denen geht es sehr gut. Auch ein neuer Start des Beckens wäre für mich kein Problem sondern eine Herausforderung.
Die Düngeempfehlungen von Sash und Olli scheinen mir i.M. ratsamer als eine komplette Einstellung des Düngens da sich das Becken ja augenscheinlich wieder auf dem richtigen Weg befindet. Ich werde jetzt in größeren Abständen berichten damit nicht der Eindruck entsteht mein Becken würde mir die letzten Nerven rauben.
bis dahin liebe Grüße
Hermann 
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 30-11-2011, 15:49:10
hallo,

die Suche nach dem richtigen Düngeplan habe ich noch nicht aufgegeben!
In den letzten Wochen habe ich kaum noch gedüngt und nur mit 2mal 54W beleuchtet.
Die Algen habe ich bis auf ein Minimum reduzieren können. Mein Rt-Mann  hat ein neues Mädel bekommen
und befindet sich mit ihr in der vierten Woche im  QB-Becken.

Ich habe jetzt auch mal wieder die WW gemessen.
PO4 liegt demnach bei 1,2mg/l dabei keine Veränderung zwischen morgens und abends.
NO3 liegt bei 5mg/l morgens.

würdet Ihr durch Wasserwechsel PO4 reduzieren oder NO3 aufdüngen und PO4 beibehalten?
Was wäre das ideale Verhältnis PO4 : NO3 ?

Gruß Hermann
 
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: microsash am 30-11-2011, 18:34:40
Hallo,

Po4 ist nicht wenig, aber noch ok.
Würde auf jeden Fall mehr N düngen, dann wird auch mehr P verbraucht da das Gesamtsystem mehr in Schwung kommt.
Hier nicht gleich zu radikal erhöhemn, aber langsam anheben bis du definitiv nicht unter 10 mgl kommst.

Gruß

Sash
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 30-11-2011, 20:28:14
Ok, danke Sash

ich werde dann durch Ww Po4 etwas reduzieren und N langsam aufdüngen.

Gruß hermann
Titel: Richtig düngen
Beitrag von: André F. am 09-12-2011, 15:06:38
Moin Hermann,

wie hat sich die N Erhöhung ausgewirkt.
Konntest du ein positiveres Wachstum feststellen?   

MfG
André
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 19-03-2012, 18:41:39
Hallo,

habe gerade festgestellt, dass ich schon über drei Monate hier nicht weitergeschrieben habe!

Eigentlich Zeit genug um den Pflanzenwuchs mit den wertvollen Ratschlägen von Euch "besonders Ollis" in den Griff zu bekommen.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich durch beruflichen Stress nicht immer die nötige Zeit für mein Hobby gehabt habe.

Zum Becken:
Den Fischen geht es sehr gut.
Die Pflanzen dümpeln so vor sich hin. Die Rückwand ist mit Pinselalgen verziert. Mit dem Düngen der einzelnen Nährstoffe kam ich irgendwie nicht zurecht und brachten auch nicht den sogenannten Aha- Effekt. Dann habe ich es mit dem Dennerle-Düngeplan nach Anleitung probiert. Dabei hatte ich wieder Blaualgen im Becken und erste Grünalgen bildeten sich.

Wie Ihr also seht, der Stand ist noch wie vor drei Monaten. Ab und zu fliegt eine verkümmerte Pflanze raus und wird durch eine neue ersetzt.   
Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 05-04-2012, 15:30:00
Hallo, :wink:

ob noch Interesse besteht, kann ich nicht sagen, aber hier mal wieder ein paar Bilder von mir!
Gruß Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 05-04-2012, 15:40:28
Hi Hermann,

ich habe an Deinen Beiträgen immer Interesse... besonders an Deinen Wasserwerten ;P

LG
Olli
Titel: Richtig düngen
Beitrag von: Norbert Koch am 05-04-2012, 17:10:36
Hallo Hermann,

das nennt man Fishing for Compliments :hihi:

Klar interessiert dieser Beitrag. Ich "verschlinge" geradezu alle Beiträge rund ums Düngen.

Nur dadurch beginne ich - altersgemäß langsam - die Zusammenhänge zu verstehen, im irgendwann mal auch als "Grüner" durchzugehen...
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 05-04-2012, 17:27:41
OK Olli,

Beckenwerte von gestern:
PH - 6,9
GH - 11
KH - 6
NO2 - 0
NO3 - 35
PO4 - 0,8
FE - 0

neuste Leitungswasserwerte:
PH - 7,93
GH - 12,8
NO2 - 0,02
NO3 - 9,7
FE - 0,01
Calcium - 75,8
Mg - 9,6
K - 4,4
Werte hatten sich in den letzten Monaten einige mal durch
Arbeiten an den Wasserleitungen verändert.

Düngung: 4ml PV pro Tag, 5g Bittersalz pro Woche, NO3 i.M. nicht wegen des etwas hohen Wert

Änderungen am Becken:
Filter sind nur noch mit grober, feiner Filtermatte und Flies bestückt.
Licht: 2 X 54W Tageslichtröhren von 7°° bis 18°°Uhr dabei 6STd bei 100%

Algen - wie gehabt
Pflanzenwuchs - schlecht

liebe Ostergrüße Hermann

Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 05-04-2012, 17:36:07
Hallo Norbert,

ob es an meinem Alter liegt, habe ich mich in den letzten Wochen auch zigmal gefragt!

Der Umbau an und in meinem Aquaschrank hat so einige Schmerzen bei mir verursacht.
Das mit dem grünem Daumen hat mir meine Familie offiziel abgesprochen
und was meine Geduld angeht stoße ich bei meinen Mitmenschen  immer mehr auf Erstaunen.

Dir auch liebe Ostergrüße
Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Olli am 05-04-2012, 19:14:44
Moinsen Hermann,

tja, woran mag es liegen? ;P
Komisch, dass Dein NO3-Verbrauch so zurückgegangen ist.

Aktuell düngst Du zuviel PV. Das ist bei dem hohen PO4-Wert und den Algen nicht empfehlenswert.

Da ich die Werte aus den letzten Wochen nicht kenne, würde ich das Becken mal resetten, also für 2-3 Tage täglich einen 40%-WW ohne anschliessende Düngung. Dann für ein paar Tage die Makro-Entwicklung beobachten, danach entsprechend einstellen. Dann die SP´s anpassen (bei Dir Mg in der üblichen Menge) und Eisen erst wieder düngen, sobald die Algen verschwunden sind. Licht kannst Du auf 8h gehen, nachdem die Algen sichtbar zurückgehen.

Du hattest bei dem Becken mal einen täglichen Nitrat-Verbrauch von 5mg/l. Da muss das Becken wieder hin.

LG
Olli
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: microsash am 06-04-2012, 01:04:57
Hallo,

Ich sehe ähnliche probleme wie bei mir: Sprich  erhöter Po4 und niedriger Mg hemmt die Eisenverwertbarkeit.
Benutzt du Leitungswasser ? Ist schwer da noch weiter Mg zugeben da die Gh weiter steigt.
Ideal wär hier mal 50% WW mit Osmose auffüllen und mal ordentlich Bittersalz zugeben (5g sind da nix...eher 50).
Kalium wie so oft die Unbekannte. Leitungswasser nicht sooo nieder, PV bringt ja auch und worauf basiert N düngung ?
Wieviel Liter sinds nochmal gesamt ? 2x54l sind ja keine Festbeleuchtung.

Gruß

Sash
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 06-04-2012, 10:04:18
Moin Olli, Sash,

NO3 wird mit AR-Spezial N gedüngt. Anfang März lag der Wert bei Kleinen 5mg/L.
Ich habe dann zugedüngt um den Wert bei 20mg/l zu halten. Jedoch wurde, wie Olli bemerkt hat,
in den letzten zwei, drei Wochen kaum noch NO3 verbraucht. Daher i.M. keine NO3 Düngung.

PV dünge ich, da augenscheinlich ein Eisenmangel vorliegt. Wie bei Sash aber dadurch keine Besserung zu erkennen.

bei 450L und einer 60er Beckenhöhe sind 2 X 54W T5 nur eine sehr schwache Beleuchtung. Erhöhe  ich aber die Lichtmenge, werden die noch vorhandenen Blaualgenreste zum Problem.

Ich verwende ausschließlich Leitungswasser welches über einen Blockfilter ins Becken läuft. Bei der Zugabe von Bittersalz erhöht sich die GH um zwei Stellen nach oben. Würde ich mehr zugeben, was ich auch probiert habe, driften KH und GH sehr weit auseinander was wiederum ein Unwohlsein bei den Diskus auslöst.

Kalium liegt laut Wasserversorger bei 4,4 mg/L.


Nach meinen nicht geglückten Selbstversuchen werde ich dann die WW machen und die PV Düngung einstellen. Die Möglichkeit mit Osmose zu arbeiten würde ich gerne vermeiden, da ich Dies nur mit sehr großem Aufwand betreiben kann (habe eine sehr kleine Anlage die mit 6/1 arbeitet und für 100L Tage braucht). Die Anschaffung einer neuen  Anlage von z.B. Jörg wird nach dem GHl noch nicht genehmigt. Freue mich dann auf weitere Anweisungen von Euch.

nette Grüße Hermann :wink:

Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: microsash am 06-04-2012, 10:27:02
Moin Hermann,

Sehr schwach ist das Licht nicht, aber halt nicht überschwänglich.Wobei wenig wohl nie ein gar nicht wachsen verursacht. Meine eine Beckenhälfte ist im Moment mit 130w/ 420l beleuchtet und z.b. Ludwigie Rubin wächst einwandfrei und wird auch schön rot.
Wie vermutet ist wird eine weitere aufsalzung schwierig. Nicht ideal ist bei dir wohl dann auch der Kaliumhaushalt, gerade wenn du im moment eh nicht düngst und noch den N spez benuzt.
Der eher schwach chelatierte PV ist bei dem erhöhten Po4 nicht die erste wahl, der fällt dir wohl heiter aus, statt von den Pflanzen verwertet zu werden.
Wenn du sonst nicht weiter eingreifen kannst/willst, ist daher leichte K anhebung und PV mal weglassen und eher gegen stark chelatiertes Eisen (Fertilon etc) ersetzten) und vorsichtig stoßdüngen.

Gruß

Sash
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 18-04-2012, 19:36:53
Hallo,

bei meinem "Düngeplan" bin ich dank Euer Hilfe ein Stück weiter gekommen. Ich habe den PV abgesetzt und in der letzten Zeit nur MG zugegeben. Einen PO4 und NO3 Verbrauch konnte ich auch wieder messen. Blaualgenreste habe ich beim letzten WW nur noch wenig gefunden und die Pflanzen sind wesentlich grüner und "lebendiger". Das Wasser scheint klarer zu sein und die braunen Beläge scheinen auch zu verschwinden.

Durch das langsame hochdimmen der Beleuchtung am morgen und runterdimmen am Abend, scheinen auch meine Fische wesentlich entspannter zu sein. Leider musste ich durch den Zwischenfall mit meiner San Merah Dame die Wurzel entfernen was das Gestaltungsbild des Beckens etwas zerstört hat.

nette Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: microsash am 18-04-2012, 19:59:07
Hallo Hermann,

Klingt doch gut...also dranbleiben  :up:

Gruß

Sash
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: LeonII am 19-04-2012, 11:00:27
Hallo Hermann,

kannst du nochmal zusammen fassen was du nun geändert hast? Aufsalzen, was für Dünger, Beleuchtung...??
Sollte ich wieder Probleme mit Pinselalgen bekommen steige ich vielleicht um...

Danke schon mal, viel Erfolg noch!

MfG Hendrik

 :supi:
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 19-04-2012, 16:54:14
Hallo Hendrik,

eigentlich bin ich nur der Ausführende!
Die Experten sind Olli, Sash, Robert.......

Änderungen am Becken:
Beide Filter sind nur noch mit grober, feiner Filtermatte und Flies bestückt.
Beleuchtung jetzt mit zwei Tageslichtröhren Osram 865er T5. ohne Dimmzeiten 6,5 STd Vollicht.
Ausgehend von den Leitungswasserwerten dünge ich Mg und Kalium zu, so dass ich ungefähr die von Olli und, oder Sash empfohlen Verhältnisse komme.
NO3 und PO4 hatte ich in der letzten Zeit ja kaum Verbrauch. Habe aber Versucht sie im Verhältnis 23/1 zu halten.

PV oder Eisen dünge ich i.M. nicht.

Ich Hoffe, ich habe nichts vergessen. Seit zwei Wochen meine ich, dass das Becken in die richtige Richtung läuft.

nette Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: LeonII am 20-04-2012, 09:36:50
Hallo Hermann,

auf dem besten Weg zum Experten bist du aber trotzdem....  :laugh2:

Nein, jetzt mal im Ernst... Ich denke das du auch schon so einiges drauf hast. Deshalb frage ich dich.
Außerdem kann ein "frisch gelernter" meist besser erklären, so das ich es verstehe. Ich werde dann
mal die Pflanzen einsetzen, demnächst malein paar Bilder machen und dann gemeinsam mit euch einen
Düngeplan entwerfen. Ich hoffe jedenfalls das ihr alle dabei seid  :hopp:.

 :joke:

in dem Sinne: Bis dann

MfG Hendrik
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 24-05-2012, 18:03:01
Hallo Pflanzenfreunde,

Mein Becken läuft immer noch in die richtige Richtung. Ich bin begeistert.....

Durch die Filterumstellung auf Matten liegt mein PO4 und NO3 im idealen Bereich. Ich brauche beides nicht zu düngen und der 1wöchige
50% WW reicht um die durch Futtergaben leicht erhöhten Po4 und No3 wieder zu senken. Durch die Reglungsmöglichkeiten des GHL´s
habe ich den Co2 Gehalt im tagesverlauf erhöht. Die Beleuchtungszeit habe ich wieder auf 8 Std. Volllicht erhöht. Sonst wie schon berichtet MG - 10g nach dem WW und zwei mal die Woche SPs mit Kalium.

Blaualgen sind komplett verschwunden. Dazu habe ich etwas sehr interessantes entdecken können.
Ich habe ein 120 l kleines Becken welches noch nie Probleme gemacht hat. Dort gibt es eine kleine Stelle unter der Abdeckung wo immer wieder ein Blaualgennest entsteht. Unter Wasser aber niemals auch nur die Spur dieser Alge. Daraus schließe ich, dass sich die Blaualge nur in schlecht laufenden Becken ausbreiten kann.

Im Kampf gegen Algen hat sich auch ein kleines Garnelenbecken als sehr hilfreich erwiesen. Wie Olli mal schrieb so eine Art Carwash. Totgeglaubte Pflanzen werden darin auf sehr schonende, biologische Weise in ein zwei Tagen wieder wie neu.

Sooo..... so viel zu den letzten 5 Wochen. Wenn Interesse besteht berichte ich in 4 Wochen wieder.

nette Grüße Hermann :wink:   
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Ditmar am 24-05-2012, 19:03:34
Hallo Hermann

Interesse besteht immer wenn man so gut erklären kann warum etwas so geht wie es geht. :sweet:
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 22-07-2012, 10:32:06
Hallo,

nach langer Schreibpause mal wieder eine kleine Nachricht!
Mein 450er läuft mit der jetzigen Bepflanzung und Düngung gut.
Bei meinen Fischen ist mal wieder Laichzeit und bei drei Paaren mangelt es nicht an Abwechslung.
Leider schaffen die kleinen es nicht ihre Eltern zu finden.  :-[  Der Unbeteiligte RT bietet sich zwar jedesmal
mit dunklem Kleid an wird aber als rettende Anschwimmmöglichkeit für die kleinen nicht geduldet. Ihm fehlt halt ein eigenes Mädchen!

Ein kleines neues Projekt ist auch geplant.
Ich habe nun ein 300l Becken auf einem sehr schicken Giesemann-Unterschrank stehen. Ob ich es für die Aufzucht
oder doch wohnzimmertauglich herrichte ist mir noch nicht klar.

nette Grüße Hermann
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 06-11-2012, 17:10:57
Hallo, :supi:
bei dem tristen Novemberwetter :sleep: hab ich mir mal wieder ein wenig Zeit genommen um über den neusten Stand
des Beckens zu berichten. Algenfrei bin ich zwar noch nicht, aber "die blauen" habe ich seit zwei Monaten nicht mehr gesehen.

Die Pflanzen wachsen sehr gut, so dass ich wöchentlich zurückschneiden muss damit noch etwas Schwimmraum bleibt.
Die Düngung hat sich mit zunehmender Pflanzenmasse auch etwas geändert. So gebe ich wöchentlich NO3, Fe, K, Mg zu
und Provito nur nach Auge.

Über den Kampf gegen die Cyanos habe ich hier ja schon  berichtet. Nach meinen Erfahrungen hat aber erst eine gut funktionierende und gesunde Mikroflora bei mir zum Erfolg geführt.

Den Diskus, zwar keine Moddels, geht es aber gut. Wenn sie nicht gerade ein Gelege haben sind sie mit fressen oder zanken beschäftigt.
Mein RT-Witwer  schaut manchmal etwas traurig aus, ist aber bei den Fütterungen immer der Erste.

Hab auch mal wieder ein paar Bilder gemacht! Die Qualität naja.....man kann nicht alles können!
Die fette Welsdame auf dem Bild hatte diesen Monat Geburtstag. Sie ist nun 9 Jahre bei mir. Wie alt können die eigentlich werden?

liebe Grüße Hermann
Titel: Richtig düngen
Beitrag von: Norbert Koch am 06-11-2012, 20:34:05
Hallo Hermann,

tolles Bild von Deiner Cory-Dame!

Ich denke mal, sie wird nicht mehr allzu lange haben. Bei Panzerwelsen geht man je nach Art von 5 bis 10 Jahren Lebenserwartung aus, wobei die meisten Arten 6 bis 8 Jahre erreichen.

Wegen der - nicht mehr vorhandenen - Cyanos beneide ich Dich! Seit einigen Wochen achte ich peinlichst auf die Einhaltung des Redfield-Verhältnisses; dennoch kämpfe ich noch immer mit einzelnen Nestern.
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: OnkelJosch am 06-11-2012, 22:30:11
Hallo Norbert,
über die cyanos würde ich gern nehr erfahren.
Wenn Die magst mach doch mal einen neuen tread. :haha:
gruss
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Derjoe am 07-11-2012, 00:07:59
Hallo Hermann, Josch

@josch
ich wollte schon schreiben: Ja ich will es auch wissen!  :laugh2:

@Hermann,

was sind das für Pigeons???

Lg,
Joe
Titel: Re: Richtig düngen
Beitrag von: Hermann am 07-11-2012, 09:43:29
Hallo Joe,

ich habe sie als 5cm kleine Pigeons Gold ? bekommen.
Leider haben sie viel Ruß und die roten Punkte passen auch nicht so recht.
Wie ich schon schrieb: Keine Modell`s.. haben aber einen lieben Charakter und machen bis jetzt keine Probleme.
Grüße Hermann