Das offene Diskusforum

Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Olli am 23-03-2011, 23:02:05

Titel: Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Olli am 23-03-2011, 23:02:05
Hallo Allerseits,

ich höre immer wieder positive Meinungen über Purigen, dass z.B. bei Becken-Neueinrichtigungen, Nitrit-Peaks oder auch Zuchtbecken angewandt wird.
Ich denke darüber nach das auch mal auszuprobieren und wollte fragen, ob der ein oder andere von Euch mit diesem Filtermedium schon Erfahrungen gemacht hat bzw. ob vielleicht sogar Messergebnisse vorliegen?

Auch wenn bei Zucht/Aufzucht eh hohe Wasserwechselintervalle nötig sind, wäre Purigen vielleicht dennoch eine Option, um Nitrit/Nitrat dauerhaft (und besonders während der Fütterungsintervalle) gen 0 zu senken. Und dies insbesondere in der Phase der Nauplien-Fütterung, die das Wasser doch immer sehr belastet.

Eine "Füllung" reicht locker 3 Monate, was in etwa der Halbwertzeit eines Aufzuchtbeckens entspricht.

Grüße
Olli
Titel: Re:Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Ditmar am 24-03-2011, 06:30:34
Hallo Olli :wink:

Kannst du mir mal bitte erklären was "Purigen" ist habe ich noch nie gehört. :lesen:
Titel: Re:Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Norbert Koch am 24-03-2011, 06:54:45
Hallo zusammen,

da kann ich (zumindest in der Theorie) helfen:
Zitat
... ist wie sein Vorbild Seachem Purigen eine Dispersion von gemahlenem Zeoltih.
Zeolithe adsorbieren Kationen, die verwendeten bevorzugt NH4+, K+ aber auch schwerere Metalle.
Zitat von hier: Flowgrow.de - Australisches Zeolith vs. Seachem Purigen (http://www.flowgrow.de/technik/australisches-zeolith-vs-seachem-purigen-t3240.html)

Und hier noch der Link zur Hersteller-Produktinformation: Seachem. Purigen (http://www.seachem.com/Products/product_pages/Purigen.html)

Es handelt sich also um einen synthetischen Absorber, der Nitrit, Ammoniak, aber auch Verfärbungen des Wassers (Humine?) entfernt. Dabei erhöht sich der Redox-Wert. 100 ml reichen für 400 Liter Wasser und können mit einem 24stündigen Bad in Chlorbleiche (Klorix und Wasser 50:50) und danach mit Essigessenz aufbereitet werden (eine Anleitung zur Aufbereitung liegt anscheinend der Verpackung bei). Die vom Hersteller angegebenen 6 Monate Anwendungsdauer sind nach Anwender-Berichten wohl recht optimistisch; die meisten beiträge, die ich gefunden habe, sprechen von etwa 6 Wochen...

Ich bin stolz auf meinen Freund google (http://www.google.de/search?q=seachem+purigen&rlz=1I7IRFD_de) - der weiß alles... :zwinker:

Imo ein weiteres "Wundermittel", dass die Welt nicht braucht... :sweet:
Titel: Re:Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Olli am 24-03-2011, 07:48:31
Hallo Ihr Beiden,

das Zeug ist quasi Easy Life in "körnig" und funktioniert als optischer Wasseraufbereiter ganz hervorragend. Glasklar wie unsichtbar ;P
Hatte es bisher aber nur als zeitlich begrenzten Schnellfilter im Einsatz, da das Zeug in Biofiltern schwierig zu platzieren ist.
In einem Topffilter sollte es aber auch längerfristig seinen Zweck erfüllen.

Komisch, dass das von Euch niemand kennt.
Ich werde das bei meinem nächsten Zuchtansatz mal testen und die Filterwirkung versuchen zu messen.

LG
Olli
Titel: Re:Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Jörg Gottwald am 24-03-2011, 07:58:06
Hallo Olli
ich denke das liegt auch daran, das uns die Industrie schon viele Dinge präsentiert hat und das meiste klappte doch nicht so wie versprochen. Auch ist das im Filtermaterialien mit Absorber Eigenschaften immer so ein Ding, was holen sie raus und was nicht. Sind es Dinge die ein Jungfisch zum Wachsen braucht dann hast du missgebildete Tiere da schwimmen
mfg
jörg
Titel: Re:Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Norbert Koch am 24-03-2011, 08:00:44
Hallo Olli,

bedenklich finde ich, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch Huminstoffe gebunden werden; defakto für mich ein NoGo - sowohl in der Haltung, als auch in der Zucht.
Titel: Re:Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Olli am 24-03-2011, 08:52:38
Hallo Olli,

bedenklich finde ich, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch Huminstoffe gebunden werden; defakto für mich ein NoGo - sowohl in der Haltung, als auch in der Zucht.

Hi Norbert,

versetzt Du denn auch während der Aufzucht das Wasser mit Huminstoffen?
Beim Zuchtansatz hätte ich SMBB´s drin, aber spätestens wenn das tägliche hardcore-Wasserwechsel-Programm abläuft gibt´s bei mir nichts anderes als aufgesalztes Osmosewasser.

ich habe bei meinem letzten Ansatz halt gemerkt, wie schwierig es in der Phase vom Schlupf bis zur Trennung der Eltern für optimale Wasserverhältnisse zu sorgen und wäre da über jede Erleichterung froh. Und es scheint ja auch Züchter zu geben, die Ihr Aufzuchtwasser an einen Nitratfilter hängen.

LG
Olli
Titel: Re:Purigen im Zuchtbecken?
Beitrag von: Norbert Koch am 24-03-2011, 09:18:09
Hallo Olli,

mein Wasser wird IMMER mit Huminstoffen angereichert; was für die Dicken gut ist, schadet auch den Lütten nicht...

Früher (Mitte / Ende der 80er) hatte ich ja durch die Torffilterung entsprechend Huminstoffe im Wasser und meine Nachzuchten gediehen prächtig! Warum sollte ich also bewährtes ändern?

Es ist zwar etwas teurer, aber nicht aufwändiger, da ich dieses Produkt verwende: Happy-Life RioNequa (http://www.smf-aquaristik.de/EVOLUTION-Wasserpflege/Happy-Life-RioNequa-5l-Kanister.html?page=5#article_selected); einfach in der Handhabung und Dosierung (wenn man sich zum Kanister noch eine Dosierflasche nimmt) und preislich recht interessant...

Meine Devise lautet: Gute Filterung (aber bei Aufzuchten mit einem Blick auf die mechanische Reinigung) und 2 x täglich 40 - 50% Wasserwechsel, um eine möglichst konstante Wasserqualität zu halten. Währende der Nauplien- / Staubfutter- / Eigelb-Fütterungsphase filtere ich zusätzlich mit einem Topffilter als Vorfilter. Der wird häufig gereinigt und schützt mein Filterbecken besser vor dem Versiffen. So bin ich damals gut gefahren und werde es auch wieder machen.