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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: tobias10 am 18-10-2017, 13:48:42

Titel: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 18-10-2017, 13:48:42
Guten Tag liebe Forenmitglieder,
Ich heiße Tobias und bin 24. Seit neustem  auch ein Mitglied dieses Forums,indem ich schon seit längerem mitlese.Ich habe bisher zwei Gesellschaftsbecken 120 L und 240 L betrieben und bin im Bereich Aquairstik daher kein absoluter Neuling. Jedoch möchte ich mir nun ein Diskusbecken anschaffen. Dies Bedarf jedoch einer intensiven Planung und ist ebend nicht so einfach zu betreiben.Aus dem Grund wollte ich hier mal Nachfragen , ob das den alles so in Ordnung ist was ich hier vorhabe. Schließlich will ich ja das es den Tieren gut geht . :)

1.  Becken:                                       
Geplant ist ein 572 Liter Becken mit den Abmaßen 160x60x60, wobei ich auch noch 10 cm evtl in die Höhe und/ oder Breite gehen könnte. Macht es den für die Disken einen großen unterschied? Da ja eigentlich vor allem die Länge die wesentliche Größe ist. Am Becken soll zudem eine dünne Rückwand (BTN SlimeLine) angebracht werden, die den Schwimmraum der Disken nicht beeinträchtigt.   

2. Osmoseanlage.                                 
Mein Leitungswasser ist mit einem pH-Wet von 7,4-7,6 eiem Gh von 12-14 und eine Kh von 8-10 nicht ideal. Daher habe ich geplant eine Osmoseanlage anzuschaffen und diese mit Leitungswasser zu mischen. Geplant ist hierbei die Titan 500 GPD von Osmoflow. Hat jemand Erfahrung mit der Anlage?   

3. Filter                                                   
Als Filter ist der Eheim 2180 professional 3 mit integiertem Thermo geplant. Dieser hat einen relativ hohen Umsatz, denn ich jedoxh drosseln könnte. Hierbei Frage ich mich ob es notwenig ist einen weiteren Außenfilter vorzuschalten,  die mechanische und biologische Filterung zu trennen oder würde ein Ausenfilter für beide Filterungen ausreichen? Wenn nicht welchen Außenfilter könntet ihr mir empfehlen?Geplant ist mit Schwämmen und und Siporax zu filtern. Für weitere Vorschläge wäre ich offen.

4. UV-Klärer                                               
Zunächst hatte ich geplant den UV-Klärer von JBL 36 Watt einzusetzen, um ein möglichst keimfreies Wasser zu gewährleisten. Da ich jedoch plane auch einpaar Pflanzen ins Becken zu tun, ist dies problematisch, da der UV-Klärer das Eisen im Wasser verändern würde und somit unbrauchbar für die Pflanzen machen würde. Da ich jedoch in erster Linie Wert auf die Gesundheit der Disken lege, habe ich mich nach einer Alternative umgeschaut und bin auf den Bericht von Jürgen gestoßen. Hierbei wurde die Zugabe von Huminstoffen (AquaHumin WH 67), die das Wasser gleichzeitg auch etwas sauer machen und die Zugabe von Kanne Brottunk empfohlen ( Zugabe von Milchsäurebakterien).  Meine Frage lautet jetzt ob diese beiden Mittel in der entsprechenden Dosierung einen UV-Klärer wirklich "ersetzten" können? Oder sollte ich mir leiber eine UV-Klärer anschaffen, da die meisten Pflanzen die ich einsetzten will eher wurzelzehrende Pflanzen sind , die das Eisen durch die Tabletten im Bodengrund aufnehmen würden, sodass das Eisen im Wasser nicht wirklich obligatorisch für den Pflanzenwuchs wäre.

5. Sprudelsteine                                             
Notwendig oder teuer Mehraufwand? Geplant war eine JBL Prosilent a400 mit zwei Sprudelsteinen zur Belüftung des Aquariums. Oder ist die Oberflächenbewegung durch den Außenfilter ausreichend, da ja auch einpaar Pflanzen im Becken sind ( Pflanzenliste weiter unten)

6. Licht                                                         
Es sollen zwei GHL Mitras Lightbar 2 angebracht werden. Sind diese ausreichend? Habt ihr Erfahrung mit diesen Lichtbalken. Jedoch weiss ich nicht genau ob ich zweimal Daylight oder einmal Daylight und einmal Ocean Blue nehmen soll? Zudem soll mit dem GHL Profilux für LED Steuerung Sonnenaufgänge,-untergänge, Mondlicht etc simuliert werden.

7. Hardscape                                                 
Als Bodengrund ist Sand mit einer Körnung von 0,7-1,2mm von der Firma Sandmann-AG geplant. Zu feiner Sand soll ja zu Faustellen führen, die ich natürlich vermeiden möchte.Es wird kein Bodendünger verwendet. An Dekoration soll möglichst schlicht gehalten werden. Lediglich zwei große Wurzeln sind geplant. Ursprünglich wollte ich zwei große Mangrovenwurzeln einsetzen, da diese mit ihrer dunklen Farbe einen schönen kontrast zum Sand bilden.Jedoch habe ich immer wieder gelesen , dass Wurzeln unter anderem auch Mangrovenwurzeln über kurz oder lang Probleme verursachen (Faulstellen etc.) Sollte ich daher auf Kunstwurzeln ausweichen oder könnte ich Mangrovenwurzeln oder andere echte Wurzeln verwenden?

8. Bepflanzung                                           
Bei der Bepflanzung habe ich insbesondere mit Hintergrund bzw. einpaar kleinwüchsige Mittelgrund Pflanzen geplant, damit viel Schwimmraum für die Disken bereitsteht. Im Vordergrund und im großen Teil des Mittelgrundes werden keine Pflanzen eingebracht, damit dort die Fütterung der Fische stattfinden kann und das Futter nicht zwischen Pflanzen etc. landet und das Wasser zusätzlich belastet. Die geplanten Pflanzen sind:                           
Hintergrund: 2x Echinodorus Amazonicus, 1x Echinodorus Aflame, 1x Echinodorus Yellow Sun, 1x Roter Tigerlotus, 1x Ludwigia repens Rubin, 1 x Nesaea pedicellata Golden             
Mittelgrund: 3x Echinodorus Samolus, 2x Cryptocoryne purpurea, 3x Cryptocoryne purpure                           
Aufsitzer: 2x Anubias Pinto, 4x Bucephalandra, etwas Flammenmoos     
Um Schnecken, Planarien etc zu vermeiden würde ich diese ca. 1 Stunde in Mineralwasser legen gründlich säubern und anschließend einen Tag lang wässern. Oder sollte ich diese lieber in einer Alaunlösung für ca. 5 Minuten baden ?

9. Düngung.                                               
Als wöchentlichen Flüssigdünger würde ich Easy Life Profito und Easy Life Carbo verwenden, da ich bis jetzt gute Erfahrungen habe. Für die Schwerpflanzen,Cryptocorynen  sowie der Tigerlotus würde ich noch Düngekugeln einsetzten. Könnt ihr mir welche empfehlen ( JBL 7 Kugeln , Denneeler Power Tabs oder Nutriballs) ?

10. Besatz                                               
Der geplante Besatz sieht folgendermaßen aus: 10x Diskus (12cm) , 20 Corydoras ( jeweils 10x julli und 10x adolfi) , 2 x Schmetterlingsbuntbarschpäärchen, 30x rote Neons sowie einpaar Napfschnecken und Armanogarnelen. Ist dieser Besatz sowiet in Ordnung oder sollte ich die Anzahl der Beifische bzw. Disken reduzieren, da ich wöchentlich ca. 50% des Wassers wechseln möchte. Hierbei achte ich darauf, dass alle Tiere vom gleichen Züchter kommen um bakterielle Unverträglichkeiten zu vermeiden und eine Quarantäne somit nicht notwendig ist. Sollte ich hierbei die Beifsiche zuerst einsetzten oder die Disken? Und kann ich die Napfschnecken und Armanogarnelen auch schon früher einsetzten oder sollte ich hierbei auch vorher den Nitritpeak abwarten? Man ließt ja häufig das die nicht so empfindlich auf Nitrit reagieren. Da ich die Tiere erst nach und nach einsetzen will, um den Filter erst einmal an die Besatzung zu "gewöhnen" und den Bakterien genug Zeit geben will um sich entsprechend zu vermehren würde ich die Tiere in folgender Reihenfolge in 1-2 wöchigen Abständen einsetzten:           
1. Napfschnecken und Armanogarnelen                                   
2. Corydoras                                         
3. Rote Neons und SBB.                           
4. Disken                                                   
Ist diese Besatzreihenfolge so in Ordnung? Zudem hört man öfters, dass die Disken rote Neons oder Armanogarnelen verspeisen. Würde dies auch bei 12 cm kleinen Exemplaren zutreffen oder eher bei ausgewachsenen Tieren?

11. Fütterung                                               
Als Hauptfutter ist Rinderhez geplant (Goodheart), die mit verschiedenen Forstfuttersorten (Artemia, weiße und schwarze Mückenlarven , Wasserflöhe, Mysis) und Trockenfutter ( Tropical D-50 Plus oder Diskusgold PlanktoPlus) ergänzt werden soll.

Ich hoffe ihr habt Zeit und Geduld euch den langen Text durchzulesen und meine Fragen zu beantworten. :)  Ich möchte vor der Anschaffung der Tiere nochmal sicher gehen, ob ich wirklich auch alles richtig mache, damit ich den Tieren optimale Haltungsbedingungen bieten kann und um Misserfolge zu vermeiden
Danke im vorraus

Viele Grüße
Tobias
 :optimist:
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Ditmar am 20-10-2017, 15:11:13
Hallo Tobias

Im großen ganzen hört sich deine Planung ganz gut an.

Trotzdem ein paar kleine Anmerkungen.
Ein Diskusbecken kann nie zu groß sein.
Wenn du also die Möglichkeit hast nutze sie einfach.
Zumal mir deine Besatzdichte zu hoch für deine jetzigen Maße erscheint.
Dein Filter ist gut gewählt und sollte bei angemessener Besatzdichte und ohne Rinderherzfütterung ausreichend dimensioniert sein.
Aber auch hier gilt zuviel Filterung gibt es nicht.
Also keinesfalls den Filter drosseln.
Je mehr Filtervolumen vorhanden ist desto länger die Standzeit.
Bei mir sind dies nun schon im siebten Jahr ohne Reinigung des Biofilters.
Bei 160 Liter Biofiltervolumen bei 8 Altum und insgesamt 960Liter Wasser.
Bei geringer Besatzdichte angepassten Wasserwechsel braucht man weder Ozon noch UV-C.
Das bekämpft ja nur was schon passiert ist.
Eigentlich der falsche Weg.
Sprudelstein(e) braucht man ebenso nicht.
Sauerstoff wird am effektivten an einer unruhigen Oberfläche gebunden.

Die zwei Mitras Lightbar 2 Daylight sind sicherlich mit das beste was man für Geld bekommen kann. :good: Das sollte bei richter Länge passen.
Ich selbste habe zwei von je 92cm Länge.

Beim Hardscape passt der Sand.
Als Wurzeln kann ich nur Mopani und Kunstwurzel von Rockzolit aus meiner Erfahrung empfehlen.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Hobby am 20-10-2017, 15:14:55
Hallo Tobias,
zuerst einmal ein herzliches Willkommen in unseren Forum. Es freut mich, dass du dir im Vorfeld schon ein klares Konzept erarbeitet hast und dieses auch zur Diskussion stellst.
Ich möchte dieses, gemäss deiner Gliederung, beantworten, wobei die Antworten meine Betrachtungsweisen aus den gewonnenen Erfahrungen über Jahre darstellen.
In meinen Beitrag, welchen, wie aus deinen Ausführungen zu entnehmen ist, du gelesen hast,habe ich einen Handlungsfaden für den Start in die Diskushaltung aufgezeigt.
Aber beginnen wir mit deinen Vorstellungen.

Zu1.

Die Größe des Becken ist für den geplanten Besatz vollkommen ausreichend.In der Höhe würde ich keine Veränderung vornehmen, da jeder cm Höhe ein hantieren im hinteren Teil des Becken enorm erschwert und 60cm Höhe für Diskus ausreichend sind. Du kannst in der Länge etwas zugeben. Die BTM SlimeLine ist eine gute Wahl und bietet ausgezeichnete Gestaltungselemente.

Zu2.

Deine Entscheidung für ein diskusgerechtes Wasser ist sehr gut. Auch die Lösungsvariante dies über eine Osmoseanlage zu erreichen ist gut. Leider kann ich dir hierzu mit keinerlei Erfahrungswerten dienen, aber es wird sich bestimmt ein User hierzu melden.
Das Verschneiden ist korrekt um zu gewährleisten, dass für die Diskus die notwendigen Mineralien vorhanden sind.Aber du benötigst für die Behandlung des Leitungswasser , bevor es in das Becken geleitet wird, noch einen Carbonitfilter.

zu 3.

Deine Filterlösung finde ich hinsichtlich des ausgesuchten Model gut. Wichtig ist, dass du ihn so einstellst, dass in einer Stunde das Wasservolumen des Becken 2mal durchläuft. Bei der geplanten Größe deines
Becken würde ich dir zu einen zweiten, seperat betriebenen Filter raten, welchen du als mechanischen Filter bestückst und im Hauptfilter die biologische Filterung vornehmen lässt.
Beide Filtereinlaufstutzen mit einen Schwammaufsatz versehen. Über die Bestückung der einzelnen Filter kann man noch gesondert sprechen.
Das Modell für den zweiten Filter ist egal( ich tendiere immer zu Eheim), es kann jedoch etwas geringer proportioniert sein. Wichtig ist ein gutes Händling. Ich würde eine Eheim Ecco Pro nehmen.

Zu 4.

Den UV-Klärer habe ich jahrelang benutzt und seit ca. 3Jahren aus meinen System ausgegliedert ohne negative Auswirkungen in meinen Fischbestand feststellen zu müssen.
Er ist ein gutes Hilfsmittel aber kein Allheilmittel. Voraussetzung für ein gesundes Becken ist eine ausgewogene Pflege, ein moderater Besatz und die fischgerechte, massvolle Ernährung. 
Unser Hauptproblem bei der Diskushaltung ist die konstant steigende Keimzahl, welche ich mechanisch oder auch biologisch auf ein gesundes Mass reduzieren kann.
Hier steht an erster Stelle der regelmäßige Wasserwechsel von mindestens 50%(meine Vorgehensweise), eine reduzierte Fütterung mit Schwerpunkt Lebendfutter und der Einsatz von Hilfsmitteln um die Keimzahl zu reduzieren.
Bei mir haben sich die von dir erwähnten Zugaben von biologischen Hilfsmitteln(zum Wasserwechsel und nach 3 Tagen nachdosiert) bewährt und machten einen UV-Klärer unnötig.

Zu 5.


Ein Sprudelstein bringt dir keinerlei Sauerstoff ins Becken und ist auf Grund dessen, da er das vorhandene CO² austreibt, kontraproduktiv. Da du keine CO²-Anlage betreibst ist sein Einsatz nicht notwendig.

Zu 6.

Leider kenne ich die LED-Anlagen nicht, aber ich glaube Dietmar wird dir hierzu kompetende und sachkundige Antworten geben können.

Zu 7.

Der Sand ( Quarzkies) ist geeignet. Warum immer noch herumgeistert, dass feiner Sand zu Faulstellen führen soll kann ich nicht nachvollziehen. Dies ist Quatsch. Eine Faulstelle entsteht, wenn ich durch sinnloses Mulmen des Bodengrund Abfallprodukte in den Untergrund eintrage und diese dann gammeln. Oder ich beim Einbrigen des Kies nicht sauber gearbeitet habe und Lufteinschlüsse sich im Boden befinden. Ansonsten ist ein feiner Sand nicht schlechter als geeigneter Quarzkies. Er verdichtet schnell und lässt keinerlei Stoffe in das Bett eindringen. Es erfolgt also auch kein Wasseraustausch zwischen den Korngrößen. Ich habe gegenwärtig einen Versuch in einen Becken laufen mit ganz feinen Sand, die Pflanzen wachsen wie verrückt, an der Sichtfläche des Becken sind sogenannte"Faulstellen" zu sehen und die Wurzeln darin sind Schneeweiss. Der Sand selbst ist enorm verdichtet und an der Oberfläche sammelt sich aller Mulm ohne versickern zu können.
Hierzu könnte man noch viel schreiben aber ich möchte es dabei belassen.
Mein Ratschlag zu den Wurzeln ist, wenn unbedingt nötig dann künstliche Objekte oder wenn es unbedingt Natur sein muss, dann Moorkien. Hier prüfe aber vor dem Einsatz sehr genau mit mehreren Kernbohrungen ob die Exemplare auch im Inneren alt sind, denn mit Salzsäure kann man wahre Wunder erzielen. Am besten sammle selber im Moor.
Mangrovenwurzeln oder andere streiche aus deiner Planung.

Zu 8.

Deine Planung ist für meine Begriffe zu Echinodorus lastig und von der Gestaltung her nicht gut. Bedenke, dass die E.amazonicus eine sehr wuchtige Pflanze wird und eigentlich als Solidärpflanze( im Mittelpunkt stehend) gepflanzt werden sollte. Sie schiebt dir, bei guter Pflege, 1-2 Blätter pro Woche, da kannst du dir vorstellen wie 2 Pflanzen wirken und wuchern.
Die E.aflame, eine kleinbleibende Pflanze, eignet sich nicht für den Hintergrund und hat einen hohen Lichtbedarf. Wenn, dann würde ich sie im Mittelgrund einsetzen und darauf achten, dass sie nicht beschattet wird.
Die E. Yellow Sun wird, wie die E.amazonicus, sehr wuchtig und ausladend. Sie eignet sich auf keinen Fall für den Hintergrund. Ich habe selbige gegenwärtig in meinen Becken stehen, neben der E. Regine Hildebrandt, und bin von deren Wuchsfreudigkeit und Wucht überrascht.
Die Nymphaea lotus 'rot' Roter Tigerlotus ist ebenfalls eine Pflanze für den Mittelgrund, denn wenn du die Bildung von Schwimmblättern zulässt, dann kann sie von diesen Standpunkt aus sich voll entfalten.
Im Hintergrund würde sie nicht wirken.
Ludwigia repens Rubin ist eine ausgezeichnete Pflanze für den Hintergrund. Aber nehme hier mindestens 2 Bunde oder Töpfe.
Auch die Nesaea pedicellata Golden ist eine sehr gute Wahl. Hier gilt ebenso 2 Töpfe und garantieren, dass sie ausreichend Licht bekommt.
Du kannst ersehen, dass deine Planung für den Hintergrund nochmals überdacht werden muss. Ich würde dir zu den von mir im Artikel beschriebenen Pflanzen zum Start raten und mit diesen den Hintergrund auszufüllen.
Dein Mittelgrund wird nun sehr dicht, wenn man die o.g. Echinodoren dort plazieren muss.
Die Echinodorus Samolus wird bis zu 15 cm hoch und hat einen hohen Lichtbedarf. Sie sollte immer in Gruppen gepflanzt werden, die dann einen dichten Bestand bilden. Ich finde für ein Diskusbecken ungeeignet.
Die Cryptocoryne purpurea ist eine interessante Pflanze, welche aber neben einen substratreichen Boden auch CO² benötigt um attraktiv zu werden.
Anubias Pinto ist eine gute Wahl, wenn möglich nehme die weiße Variante, selbige macht von der Optik mehr her.

https://www.aquasabi.de/wasserpflanzen/aufsitzer/anubias-barteri-var-nana-pinto

Bei den  Bucephalandra hast du meine neuen Lieblinge ausgewählt. Ich habe gerade getestet ob man sie auch eingepflanzt kultivieren kann und bin vom Ergebnis begeistert. Die Sorten Bucephalandra pec. Wavy Leaf, Bucephalandra Deep purple  und Bucephalandra sp. "Kedagang" sind wunderbar im Substrat angewachsen, schieben Blütenstände und treiben neue Blätter. In Gruppe gepflanzt bilden sie einen noch schöneren Anblick als alle meine gepflegten, kleinbleibenden Cryptocorynen. Auf Stein und Wurzel pflege ich die Bucephalandra spec. Mini Needle Leat.
Auf Moos verzichte, denn es nimmt sehr schnell den feinen Staub auf und veralgt dann.
Für die Behandlung der Pflanzen vor dem Einsetzen nimm am besten Alaun.

Du siehst aus meiner Sicht gibt es einige überdenkenswerte Hinweise. Ich bin gerne bereit dir einige Hinweise zur Bepflanzung zu geben.

Zu 9.

Von Easy Life Carbo rate ich ab. Dazu gibt es ausreichend seriöse Publikationen u.a. bei FlowGrow.
Ich würde dir anraten diese Seiten einmal zu studieren und darauf deine Pflanzenpflege aufzubauen.

http://www.aqua-rebell.de/wasserpflanzen/mobileundimmobile.html

https://www.aquasabi.de/aquascaping-wiki/naehrstoffe/duengung-in-der-einfahrphase

Der Einsatz von Ton/lehmhaltigen Düngekugeln an den wurzelzehrenden Pflanzen ist gut. Das kannst du dir aber auch, wenn die Möglichkeit besteht, selber herstellen.

Zu 10.

Der Diskusbesatz inclusive Größe ist gut gewählt. Hinsichtlich der Corydoras würde ich bei einer Art bleiben, wobei 20 Tiere gut gewählt sind.
Dann kommen wir zu den obligaten Mikrogeophagus ramirezi und den Paracheirodon axelrodi.
Warum müssen diese beiden Arten immer in Einrichtungsvorstellungen eines Diskusbecken mit auftauchen? Dem war ich am Anfang , wohlgemerkt, auch aufgesessen und hatte aber statt  Paracheirodon axelrodi die  Hemigrammus bleheri im Becken.
Zu den Salmlern. Diese Tiere können, wenn die Diskus ausgewachsen sind, vor lauter Schreckverhalten ihren Schwarmtrieb nur schwerlich beibehalten und sind somit fast nur im Stress.
Dies sollte man vermeiden. Hinsichtlich der  Mikrogeophagus ramirezi  sei gesagt, dass diese beim Brutverhalten sehr ruppig werden und auch beim Treiben sehr viel Unruhe ins Becken bringen können.
Beschränke dich auf Diskus und Corydoras. Wenn du möchtest dann kannst du noch Otocinclus oder eine kleinbleibende L-Welsart (L 18) pflegen.

Die geplanten Schnecken und Amanogarnelen kannst du problemlos nehmen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass die Amos als Futter dienen. Eine Ausnahme könnten die SBB darstellen, wenn du kleine Amanos hast. Paracheirodon axelrodi dienen den Diskus gern als Snack, dabei spielt die Diskusgröße keine Rolle.
Ich halte noch eine Unmenge von RedFire, Black Bee und grünen Garnelen im Becken, von denen nur selten eine als Snack endet.
Dein Einsatz sollte in der Reihenfolge 1 und 2 zuerst und dann( wenn doch gewünscht) 3 sowie zum Schluss 4 erfolgen.

Zu 11.

Hier zieht es mir den Boden unter den Füßen weg, wenn ich lese, dass du deine Fische mit Rinderherz füttern möchtest.
Bist du dir im Klaren welche Schäden du deinen Tieren zufügen möchtest, abgesehen von deren Lebenserwartung?
Anbei einmal 2 Link über Untersuchungen zum Futter im Biotop und zu Rinderherz:

http://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1679-62252008000400008

http://www.aquamax.de/index.php/rinderherz-fischfutter.html

Aus dem ersten Artikel kannst du entnehmen, dass unsere Diskus bei einer normalen und ausgewogenen Fütterung nicht verhungern werden und es nur ein optimales Futter gibt-Lebendfutter.
Zu diesen Thema findest du beim Suchen in unseren Forum einen sehr guten Thread.

Nun habe ich mir viel Zeit genommen um auf deine Fragen soweit es mir möglich war zu antworten. Wenn es weitere Fragen gibt so stelle sie bitte, denn nur derjenige macht Fehler, der nicht fragt.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Ditmar am 20-10-2017, 15:53:20
Hallo Tobias

Jürgen hat wie immer sehr gut auf den Punkt das wichtigste beschrieben. :good:
Zur Rinderherzfütterung bin ich zu 100% bei Jürgen.
Das ist keine Artgerechte Fütterung mit vielen nicht gewünschten Nebenwirkungen.

Zu deiner Osmoseanlage kann ich keine Erfahrungswerte abgeben.

Allerdings habe ich eine GPD500 und GPD800 von Jörg und bin bestens zufrieden.
Er ist kompetend und zudem noch hier im Forum wenn es um Fragen geht.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 20-10-2017, 17:48:30
Hallo Tobias
Ich hatte bis vor kurzem ein Becken mit 150x60x60, gefiltert wurde zu Anfang mit dem Eheim 2280,ebenfalls mit integrierter Heizung.
Als Besatz habe,bzw hatte ich : 11 Diskus,10 Sterbai,ca  15 Axelrodi  :optimist:, 4 L134,diverse Garnelen.
Ich habe auch ein bepflanztes Becken,hauptsächlich aber Anubien,Javafarn,Kongofarn.Bucephalandra habe ich auch,wusste bis vor kurzem nur nicht, ob Aufsitzer oder einpflanzen.Da werde ich aber demnächst noch nachrüsten.
Ich war mit der Filterung nur durch den Eheim nie zufrieden. Die Wasserbelastung war meines Erachtens zu hoch.
Dann habe ich einen HMF Filterblock noch zusätzlich in Betrieb genommen.Den hatte ich mit Anubien schön verkleidet und aufgehübscht.Das war dann die Kinderstube für die unzähligen Garnelen.
Es hieß ja zur Standzeit der HMF, 1 Jahr und länger. Ok,der Fischbesatz ist schon  ordentlich und durch ständig sich zersetzende Pflanzenteile werden die Filter schon mehr gefordert. Wohlgemerkt,der Eheim lief auch noch.
Nach ca 3 Monaten durfte ich dann das erste mal den HMF rausnehmen und reinigen.Und das ist ein riesiger Aufwand und eine noch größere Sauerei,sowohl im als auch ausserhalb des Beckens. Ich dachte sowas einmal im Jahr,ok,da könnte man mit leben.
Das zweite mal musste ich schon nach guten 2 Monaten bei und das dritte mal nach dem gleichen Intervall.
Da stand dann fest,es muss was passieren.
Ich habe jetzt ein neues Becken, 150x60x70er Höhe(scheiß Arbeitshöhe  :'() mit eingeklebten Kammerfilter. Die Filterbox ist ca 50x15x65,hat also da 50L Volumen,voll bestückt mit Matten,Siporax und oben drauf noch Watte.
Der Eheim läuft erstmal noch mit,allein wegen der Heizung.
Ich hatte vorher zb immer einen Nitratwert nach einer knappen Woche von um und bei 30mg. Ist ja laut Literatur usw nicht tragisch und nicht schädlich aber ich wollte doch etwas weniger. 2 bis 3 mal füttern trägt natürlich auch dazu bei.
Jetzt mit dem neuen Becken habe ich nach einer knappen Woche immer so ca 15-17mg.Das ist das was ich erreichen wollte.
Meinen Bestand hatte ich leicht geändert,2 L134 habe ich abgegeben und durch einen L191 ersetzt.Mir ist bewusst,das es ein großer Dreckproduzent ist aber das habe ich in Kauf genommen,den wollte ich unbedingt.
Ich gehe mit meinen Akkusauger so alle 2 Tage einmal bei und sauge den gröbsten Dreck ab.
Und trotz des großen Scheißers hält sich der Nitratwert deutlich unter 20.
Daher bin ich froh,das ich es mit dem Innenfilter gemacht habe,war zwar ein großer Aufwand,der Umzug, lief aber gut.
Ein Filterbecken wäre natürlich das Nonplusultra, war aber aus Platzgründen und fehlenden Bohrungen leider nicht realisierbar.
Mach dich doch mal schlau über Filterbecken oder so wie ich über eingeklebte" Filterbecken".
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 20-10-2017, 18:40:03
Hallo,
zunächst einmal vielen Dank an Dietmar und vor allem an Jürgen für die sehr ausführliche und informative Antwort. :optimist:
Also ich möchte nochmal kurz auf ein einpaar Sachen eingehen und hätte noch einige Fragen.

Osmoseanlage:
Geplant ist ein wöchentlicher Wasserwechsel von 200-300 L. Und wenn ich jetzt das Osmosewasser mit dem Leitungswasser verschneide, sollte dies doch extern (außerhalb des Beckens ) stattfinden, um schwankende Wasserwerte im Becken zu vermeiden. Ich frage mich wie ich dies in der Praxis realisieren soll? Dann bräuchte ich ja erstmal einen großen Tank in meiner Wohnung.  :D Oder Könnte ich zunächst Osmosewasser/ Leitungswasser ins Aquarium geben und dann mischen ?

Bodengrund/Wurzel:
Feiner Sand wäre wäre also vorteilhafter, da dieser stärker verdichtet und somit keine Futter- oder Pflanzenreste in den Bodengrund sickern? Dann würde ich eine Krönung von 0,2- 0,4 mm nehmen , anstatt 0,7-1,2 mm.
Bezüglicher der Wurzel werde ich wahrscheinlich mich wahrscheinlich für eine Kunstwurzel entscheiden, um später Kopfschmerzen zu vermeiden. Zudem sind auch einige kaum von echten zu unterscheiden.

Bepflanunzung:
Hier nochmal danke an Jürgen. Also ich werde mich wohl von der Amazonicus,dem Samolus und dem Moos verabschieden. Für den Hintergrund würde ich dann zwei Töpfe Ludwigia repens Rubin und die Nesaea pedicellata Golden einsetzen. Sind diese für den Hintergrund ausreichend oder könntet ihr mir evtl. noch weitere attraktive Pflanzen empfehlen (bitte keine Vallisneria  :laugh:). Für den Mittelgrund hätte ich dann die Yellow Sun, den roten Tigerlotus und die Aflame. Als kleinwüchsige Pflanzen gefallen mir besonders die Pogestemon helferi (alternative zur Samolus) und die Cryptocoryne "flamingo" und "purpurea". Wäre eine Lichtleistung von 0,4-0,5 W/L ausreichend für den geplanten Pflanzenbesatz ? Eine extra CO2- Anlage würde ich wenn es geht vermeiden. Meint ihr ich könnte es trotzdem mit diesen Pflanzen versuchen, oder wäre es schon von vornherein eine "Fehlinvestition".   Zu den Bucep.: Von diesen Pflanzen bin ich auch sehr angetan. Vor allem die blaue/lila Färbung der Blätter sehen sehr gut aus.

Düngung:
Auf Easy Carbo werde ich zukünftig gänzlich verzichten. Sollte ich im Diskusbecken zusätzlich auch mit NPK düngern? Oder sind diese schon in einem Diskusbecken ausreichend vorhanden?

Besatz:
Bezuglich den Corydoras werde ich mich wohl für die Corydoras adolfoi entscheiden. Zu den Salmlern: Gibt es denn eine Salmlerart, die besser für ein Diskusbecken geeignet wäre? Oder sollte ich komplett auf Salmler verzichten? Oder als Alternative würde ich auch gerne L66 oder L333 halten. Hat jemand mit diesen Tieren im Diskusbecken Erfahrung. Und wie viele sollte ich einsetzten  (.Gruppenhaltung?) Die SBB sind ja wie allgemein bekannt recht empfindlich. Jedoch finde ich diese  Fische ausgesprochen schön und würde diese gerne halten. Die Anzahl werde ich dann auf ein Pärchen reduzieren und sollte es dennoch für zu viel Unruhe kommen, werde ich diese aus meinem Becken entfernen. Bezüglich den Otos habe des öfteren gelesen, das diese sich gerne an die Disken ansaugen.  :O:   Siehe:
Futter:
Nachdem ich mich über die Rinderherzfütterung informiert habe, bin ich auch zu der Einsicht gekommen, das dies eher schädlich ist. Die entstehende Wasserbelastung ist einfach zu hoch. Diese Art der Fütterung wurde mich aber von einem großen Diskus-Züchter empfohlen. Naja jetzt weiß ich (glücklicherweise ) schon vor dem Kauf der Tiere bescheid.
Ist das eingewöhnen der Disken auf neue Futtersorten wirklich so schwierig wie viele berichten? Bei uns in der Umgebung, wird Lebendfutter eher selten bis gar nicht angeboten, sodass ich oft auf Frostfutter oder Trockenfutter ausweichen muss. Wäre dies eine Alternative. Und wie sieht das anreichern des Futters mit Vitaminen aus?

Viele Grüße

Tobias



Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 20-10-2017, 18:59:15
Hallo Oliver,
danke für den Tipp. Ein Filterbecken außerhalb wäre bei mir auch nicht realisierbar.Über einen Filterbecken im Aquarium habe ich auch schon nachgedacht. Jedoch wollte ich nicht, dass viel Platz dafür verloren geht. Deshalb dachte ich, dass ein leistungsstarker Filter ausreichen würde :hmm: .
Wenn ich jedoch ein Aquarium mit den Maßen 160x70x60  cm und integriertem Kammerfilter holen würde, würde ca. 20 cm ( 15cm Filterbecken+ 5cm Rückwand) verloren gehen und ich hätte ein Aquairum mit 716 L (anstatt 572 L). Zudem müsste ich so ein Aquairum wahrscheinlich bei eine Aquairumbauer speziell anfertigen lassen. Könnt ihr mir da einen empfehlen? (Aquariumkontor) Ich weiss nämlich nicht ob es diese Investition wert wäre, oder ob ein extra Filter mit zusätlichem Nitratfilter besser wäre.

Viele Grüße
Tobias
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 20-10-2017, 19:30:15
Hallo Tobias
Zwecks Aquariumbauer,wo kommst du denn her? Ich wohne in der Nähe von Hamburg,da hatte ich einen Aquariumbauer mit 40 Jahren Berufserfahrung.
Die Firma Friedeberg hatte mir aber auch ein Angebot gemacht,die hatten allerdings kein Schwarzglas,was bei dir ja aber nicht relevant wäre,wegen der Rückwand.
Wenn du sogar noch auf eine 70er Tiefe,also Breite  :-!-: gehen kannst,fällt das doch gar nicht auf. Ich habe "nur" eine 60er Breite,der Filter ist ja aber auch nur ca 60cm lang und nicht über die komplette Länge. Die Diskus sind ja auch keine "Jäger" die den ganzen Tag durchs Becken hechten.Es ist genug Platz, damit sie mal hier oder da hin können und wenn ein Pärchen mal laicht,ist genug Ausweichplatz da.
Man könnte jetzt auch noch den Sicherheitsgedanken ins Spiel bringen. Das Wasser bleibt dann nur im Becken,du hast keine Schläuche oder sowas,was undicht werden könnte.
Zu den Salmlern,es gibt ja auch einige hochrückige Arten,hab heute gerade welche gesehen,wie die Weißflossenschmucksalmler,nur fast schwarz bzw so blauschwarz,fand ich echt schick,ist ja aber Geschmackssache.
Zu den Axelrodi und den Diskus. Meine größten Diskus müssten an die 20cm gehen,die Axelrodi lassen sie links liegen,sind zu groß. Wenn dann solltest du schon große nehmen.
Mfg Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Phil am 20-10-2017, 20:30:40
Hallo Jürgen,

Ich hab da mal eine Frage zu deinem Vorschlag der Filterung.
Du empfiehlst eine 2 fache Umwälzung des Beckens durch den 2180. Dies is ja wenn ich das richtig annehme der Bio Filter. Ich dachte immer das die Filtermedien langsam umflossen werden sollen, um biologisch optimal zu arbeiten.  ?

Mit freundlichen Grüßen

Phil
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 21-10-2017, 12:42:11
Hallo Oliver,
Ich komme aus dem Ruhepott. Ich werde mir dann wahrscheinlich einpaar Angebote von verschiedenen Aquarienbauern einholen.
Sind den deine Axelrodi sehr verschreckt und ängstlich gegenüber deinen Disken?
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Hobby am 21-10-2017, 12:55:51
Hallo Tobias,

du benötigst keinen seperaten Wassertank, wenn dein Wasserwechsel über einen Bypass stattfindet. An Hand des Berechnungstool hast du genaue Kenntnis wieviel Liter du von jeden Wasser benötigst. Mit Hilfe eines Wasserzähler aus dem Gardenasortiment, welchen du an jeder Zuleitung einbindest, kannst du genau ermessen wieviel Wasser( Osmose/Leitung) geflossen ist und den Zufluss jeder Art nach Erreichen der Zielstellung abschalten.
Dies wäre eine Möglichkeit für akribisch arbeitende Aquarianer.
Ich leite mein Wasser über 2 Schläuche gleichzeitig ins Becken. Voraussetzung ist dabei vorher den kH-Wert des Aquariumwasser und den aus der Leitung aktuell zu bestimmen. Dann weiss ich wieviel von jeder Seite benötigt wird und Wasser marsch. Da der kH-Wert im Becken in der Regel immer bei 3-4 steht ist das Prozederre einfach. Den Fischen schadet diese Vorgehensweise nicht.
Ich würde mal annehmen, dass Jörg, mit dem du dich unbedingt einmal ins benehmen setzen solltest, dir bei deiner Planung hierzu Sach-, und Fachgerecht mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.
Du kannst hinsichtlich des Quarzkies deine Vorstellungen umsetzen. Schaue dir vorher einmal beide Korngrößen an und entscheide dann.

Wurzeln

Wurzelentscheidung ist gut. Als Alternative hatte Ditmar schon auf Rockzell verwiesen. Als attraktive Lösung betrachte einmal den Korkenzieherhaselnussbaum und hier dessen Zweige. Getrocknet ein lohnenswertes Objekt. Meine Diskus lieben es. An der Mittelstrebe des Becken befestigt ein toller Blickfang.

https://www.zweigedeko.de/shop-de/aeste-und-staemme/natuerliche-zweige-aeste-und-baumstaemme/korkenzieher-weide-naturell-50-cm-detail

Pflanzen

Hier rate ich dir zur Hintergrundbepflanzug zu folgenden Arten:

Hygrophila polysperma  (indischer Wasserfreund)
Heteranthera zosterfolia (Seegrasblättriges Trugkörbchen)
Hygrophilia polysperma Rosanervig (Sunset’-Wasserfreund)
Hydrocotyle leucocephala (Brasilianischer Wassernabel) ?
Limnophila sessiliflora (Blütenstielloser Sumpffreund)
Limnophila aquatica (Riesen-Sumpffreund)

Hier stellst du die beiden Hygrophilaarten nebeneinander, dadurch kommt der rosafarbige Tatsch sehr gut zur Geltung. Das gleiche Prozedere bei den Limnophila. Neben die Limnophila stelle die Heteranthera zosterfolia und dann die Nesaea pedicellata 'Golden'. Nun kannst du dir noch aussuchen, wo die roten Varianten, Ludwigia repens Rubin, plaziert werden. Von allen Arten sind bei der Beckengröße 2 Töpfe angeraten.
Hydrocotyle leucocephala (Brasilianischer Wassernabel)  kannst du einsetzen, wenn er dir gefallen sollte.
Alle diese Pflanzen garantieren dir in der Einfahrphase des Becken eine gute Verwertung des anfallenden Nährstoffüberschuss und Verhinderung eines übermäßigen Algenwachstum.
Für deinen Mittelgrund würde ich trotz der Größe deines Becken auf eine maßvolle Bepflanzung orientieren.Setze die E.Yellow Sun links, die  Nymphaea lotus 'rot'  in die Mitte und die  Echinodorus Aflame rechts. Wenn du dann in der Mitte des Becken am Glassteg einen großen Korkenzieherzweig mit Sauger befestigst[attach=1] und die Nymphaea lotus 'rot' dort hieinwachsen lässt, dann hast du einen tollen Blickfang.
Auf die Pogostemon verzichte bitte, diese Pflanze benötigt viel Licht und CO².
Konzentriere dich bei dem Bepflanzungsschema( unbedingt anfertigen!) auch auf die Seiten und lasse das Bild kreisrund verlaufen. Ich habe an den Seiten Cryptocorynen gepflanzt, wobei ich deinen Blick einmal auf die Cryptocoryne usteriana (Riesen-Wasserkelch) richten möchte. Habe diese Pflanze hier im Forum vorgestellt.


Düngung
 
Ich hatte dir einige Links zur, für Pflanzenliebhaber, äußerst wertvollen Seite von FlowGrow geschickt.
Aus diesen kann man entnehmen, wass unsere Pflanzen benötigen.Außerdem kannst du hier auch alle Anforderungen, der von dir ausgewählten Pflanzen, ersehen.
Da in einen Diskusbecken die Nitrat-, und Phospatwerte, bedingt durch Exkremente der Tiere sowie dem Trocken-, und Tk-Futter etwas höher liegen erübrigt sich ein zusätzliche NPK-Düngung.
Du solltest hier mit Mikro- oder Makronährstoffen nachdüngen.
Ich rate dir zu diesen Dünger, welcher alles Notwendige in Ergänzung zu dem bereits vorhandenen Nitrat/Phosphat enthält.

https://www.aquasabi.de/marke/aqua-rebell/aqua-rebell-mikro-basic-eisenvollduenger

Schau außerdem einmal hier im Forum unter dem Thread " richtig düngen" nach, da wirst du gute Hinweise in den Beiträgen von Olli, den ich sehr schätze, finden.
Überhaupt würde ich allen Eleven in der Diskushaltung anraten unsere Suchfunktion zu nutzen, denn hier werdet ihr viele aussagefähige Beiträge finden!


Besatz

Hinsichtlich der Corydoras eine richtige Entscheidung, die Konzentration auf eine Art.
Geeignet sind viele Arten, aber ob sie "glücklich" sind im Becken?
Ernsthaft, in welcher Wasserschicht halten sich Salmler und Diskus auf?- Richtig- in der Mitte. Salmler bringen durch ihr stetes, aufgeregtes Schwimmverhalten Unruhe ins Diskusbecken und glaube mir es geht auch ohne! Aber dies ist meine Meinung und selbige ist nicht bindend sondern nur ein gut gemeinter Rat.
Deine Welsauswahl ist bedingt gut. Der L 66 ist ein attraktives Tier nur wird er in deinen Becken sehr groß werden und eine Unmenge an Kot erzeugen. Dies ist in Hinsicht der Beckenhygenie nicht angeraten.
Der L333 ist akzeptabel, habe ihn selber lange Zeit gehalten. Bleibe bei 2 Tieren, biete reichlich Höhlen und wenn du Glück hast wird er auch am Tage erscheinen. Das Becken sollte aber nicht stark ausgeleuchtet sein.
Die Bilder und Berichte zum "Verhalten" der Otos kenne ich und kann selbiges nach über 20jähriger Haltung im Diskusbecken nicht bestätigen. Ein Anschwimmen der Diskus konnte ich zu keinen Zeitpunkt feststellen und ich habe sehr stattliche ausgewachsene Otocinclus. Das einzige und darüber habe ich geschrieben, ist, dass sie wie alle Fische ihren Fressplatz verteidigen. Hier schwimmt der größte Oto die Corydoras an und vertreibt selbige durch anschwimmen. Dies fand noch niemald beim Diskus statt. Hier setzt, beim Erscheinen der Diskus, sofort ein Fluchtverhalten des gesamten Otocinclusschwarm (20 Tiere) ein.

Futter


Gute Entscheidung :applaus2:

Hinsichtlich des Lebendfutter gibt es heute soviel Möglichkeiten des Bezug über das Internet bis zur sich stetig wiederholenden Lieferung. Mache dich sachkundig und nutze diese Angebote im Interesse deiner zukünftigen Tiere. Diese werden es dir mit Farbenpracht und Agilität danken.

Ein anreichern des Futter mit Vitaminen ist nicht notwendig, denn alle Futterarten haben genug davon. Ich würde dir nur das Tränken des Trockenfutter mit Kanne Brottrunk anraten.
Wenn du auf spezielles Futter Wert legst, dann reicht dieses:

http://www.aquakultur-genzel.de/index.php?cat=c55

Außerdem kannst du dir auch eine eigene, kleine Futterzucht aufbauen von Enchyträen, Bloodwurm und Wasserflöhe.

Zitat
Ist das eingewöhnen der Disken auf neue Futtersorten wirklich so schwierig wie viele berichten?

Dies ist eine Mär, vielleicht weisst du auch warum. Jedes Tier braucht eine gewisse Zeit um sich an seine neue Umgebung und Bedingungen zu gewöhnen. Aber der Hunger ist immer gleich und es werden über kurz oder lang alle Futterarten angenommen. Am schellsten Lebendfutter.
Ich hatte diesbezüglich bei keinen meiner Tiere Probleme.

Zum Aquarienbauer siehe einmal hier:
https://shop.aquarienkontor.de/
Eine Beurteilung kann ich jedoch nicht abgeben.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Hobby am 21-10-2017, 13:47:57
Hallo Phil,

ich möchte deinen Blick auf diesen Artikel von Ing. Deters lenken, welcher verständlich und auch rechnerisch einen Einblick in die Filtertätigkeit gewährt.
Es geht dabei zwar um den Mattenfilter aber allgemeine Parameter sind für alle Filter zutreffend.
Den Mattenfilter halte ich persönlich für ein Diskusbecken als nicht unbedingt geeignet, aber dies ist meine persönliche Haltung.

http://www.deters-ing.de/Filtertechnik/Mattenfilter.htm





Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 21-10-2017, 14:31:22
Hallo Tobias
Also ich muss sagen,das meine Axelrodi extrem entspannt durchs Becken schwimmen und auch nie auf der Flucht vor den Diskus sind.Genauso konnte ich auch noch nicht feststellen, das die Diskus die Neons gejagt haben. Wenn ich mir die beiden Gruppen gerade mal so anschaue,würden die Neons nicht mal ansatzweise ins Maul der Diskus passen. Die ausgewachsenen Garnelen können auch unbehelligt durchs Becken spazieren,interessiert die Diskus nicht. Nur wenn beim WW die ganz kleinen Garnelen aufgeschreckt werden,dann erwacht der Jagdinstinkt.
Ich würde meine Neons nicht missen wollen,gerade im neuen Becken mit schwarzer Rückwand leuchten sie nochmal mehr,genauso wie die Diskus.
Wenn ich Stress oder Jagdverhalten bei mir sehen würde,würde ich reagieren um halt keinen Stress zu haben. Aber diesen kann ich bei mir in keinster Weise feststellen.
Zum Futter,ich füttere Frostfutter,schwarze,weiße Mülas,Artemia,Müsis. Als Trockenfutter nehme ich von Söll die Colorflocken,da sind sie auch verrückt nach.Und mein Welsfutter von Naturefood macht sie auch schwach.Diskusfutter von Naturefood haben sie dagegen mit dem Arsch nicht angeguckt.Das Granulat von Stendker mochten sie aber wiederum.
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 21-10-2017, 17:35:08
Hallo Jürgen,Oliver und Dietmar,
zuerst einmal vielen Dank. Ich weiss eure Hilfe sehe zu schätzen. Also die ganzen Fragen, die mir durch deb Kopf gingen hab ihr sehr konkret beantwortet und mit euren Empfehlungen und Anregung kann ich mir mein Becken schon wirklich sehr gut vorstellen. Und auch der Tipp mit dem Korkenzieherhaselnussbaum und dem Tigerlotus kann ich mir sehr gut in meinem Becken vorstellen.
Zum Schluss habe ich dann doch noch drei Fragen.  ;D

1. Wann und vorallem wie viel sollte ich füttern? 2 oder 3 mal täglich? Wo liegt bezüglich der Futtermenge die Grenze zwischen einer adäquaten Ernährung und einer Überfütterug der Tiere? Kann ich das am Verhalten der Tiere beobachten?

2. Bezüglich der Filtermedien ist für die mechanische Filterung ja klar das man Watte, Schwämme ,Matten etc einsetzt. Doch wie sieht es mit den biologischen Filtermedien aus? Reicht Siporax alleine aus, oder sollte man zusätzliches Filtermaterial ( Biohome ?, Torf ?) verwenden?

3. Sollte ich meinen ph-Wert noch extra senken? Osmosewasser hat ja einen ph-Wert von 7 und mein Leitungswasser ca. 7,5. Durch das Verschneiden hätte ich unterm Strich jedoch wieder einen ph-Wert über 7. Wäre hierzu die Zugabe von AquaHumin WH 67 aussreichend oder sollte ich zusätzlich z.B Seemandelbaumblätter etc einsetzen? Ich möchte ja auch keinen Säuresturz etc. riskieren.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Ditmar am 21-10-2017, 18:17:11
Hallo Tobias

zur Fütterung:
Das Futter sollte innerhalb 15 Minuten verschwunden sein.
Bleibt also Futter liegen war es zu viel.
So bekommst du recht schnell ein Gefühl für die Menge.
Erwachsene Tiere benötigen nur einmal am Tag Futter.
Für Nachtschwärmer kann man Abend spezielles Futter reichen.

zu Biofiltermedien:
Biofiltermasse können auch Schwämme sein.
Das liegt weniger am Material als an der Verweildauer ohne permantes reinigen.
Siporax ist ein Hochleistungsbiofiltermaterial für kleine kompakte Filter also Topffilter zum Beispiel.
Ist auch eine Kostenfrage Siporax in großen Filterbecken einzusetzen.

zum pH
Der pH Wert hängt direkt am kH und CO2 Gehalt.
Senkst du den kH Wert fällt auch der pH Wert.
Der pH Wert fällt um so schneller je näher du mit deinem kH gegen 0 fährst.
Eingelaufene Becken fallen im pH Wert von selbst du chemische Abläufe.
Es bilden sich Säuren die den kH Wert senken und damit wiederum den pH Wert senken.
Den pH Wert durch CO2 Erhöhung ist wiederum nicht zu empfehlen.
CO2 ist ein Atemgift das zwar von Pflanzen benötigt wird allerdings vertragen Diskus es nur im begrenzten Rahmen.
Der Einsatz von WH 67 und oder SMBB ist ein positive Sache allerdings nicht effektiv um den pH Wert zu senken.

Den pH Wert kann man auch mit Säuren senken.
Dies sollte allerdings nur Leute mit viel Erfahrung machen.
Besser ist es mit zustandsfreien Torf in einem externen Filter zu arbeiten.
Hier wäre eine permanente pH Sonde sehr hilfreich.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Peter L. am 21-10-2017, 22:08:35
Hallo Tobi,

Zitat
Ein Sprudelstein bringt dir keinerlei Sauerstoff ins Becken und ist auf Grund dessen, da er das vorhandene CO² austreibt, kontraproduktiv. Da du keine CO²-Anlage betreibst ist sein Einsatz nicht notwendig.

Das stimmt so nicht, CO2 und O2 Gehalt des Wasser sind unabhängig voneinander. Sie stellen sich nach den jeweiligen Partialdrücken in Luft und Wasser in Abhängigkeit der Nachlieferung ein, d.h. belüften kann bezüglich O2 schon sinnvoll sein.

Becken würde ich, wie Ditmar schrieb, so groß wählen wie möglich.

Als Filterung solltest du ein Filterbecken wählen, mit einem Vliesvorfilter.

Bei einem großen Becken würde ich kein Wasserwechsel im herkömmlichen Sinne mehr machen, sondern das Aquarienwasser jede Woche durch einen Vollentsalzer leiten und damit die Leitfähigkeit und die organischen Abbauprodukte im Wasser senken.
Oder mit einer Osmoseanlage einen permanenten Wasserwechsel realisieren, dazu benötigst du aber einen Ablauf (Gulli) am Becken.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 22-10-2017, 10:21:44
Hallo
Wenn ein Filterbecken aus Platzgründen nicht realisierbar ist,geht's doch auch anders. Sicherlich ist es die beste Variante aber wie überall im Leben gibt's doch auch vernünftige Alternativen. Ich habe für mich das "eingeklebte Becken" gewählt und bin mit der jetzigen Entwicklung der Wasserwerte sehr zufrieden.
Sehe ich das falsch oder ist so eine eingeklebte Filterkammer nicht eh ein Filterbecken? Ok,bei mir ist es "nur" ca 60x15x65,ein externes Filterbecken hat mehr Volumen.
Tobias,du erwähntest,das du auch eine 70 Breite nehmen könntest und eine Länge von 160. Höhe würde ich bei 60 bleiben,ich habe 70,das ist zu viel bzw der Arm zu kurz.
Was würden denn die Fachmänner dazu sagen,über die komplette Länge einen Kammerfilter zu integrieren?
Wenn man da zb 12x60x160 nimmt,liegt man bei guten 110 Liter Volumen,wäre das was ?
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 22-10-2017, 12:22:49
Hallo,
Erstmal danke an Ditmar bezüglich der Aufklärung zum Futter, Biofiltermedien und ph-Wert.Ich werde mir dann wahrscheinlich einen GHL Proflux Mini mit zusätzlicher Tempteratur- und ph-Sonde anschaffen.

Zum Filterbecken: Einen externen kann ich leider nicht realisieren. Ich könnte aber auch einen Eingeklebten „Filterbecken“ nutzen und diesen wie Oliver durch einen Aussenfilter untersürzen oder ebend einen über die gesamte Länge bauen lassen.
Mir ist beispielsweise dieser ins Auge gefallen: https://shop.aquarienkontor.de/product_info.php?products_id=2106 ink. Pumpe, Regelheizer, Filtermedienbestückung und Verrohrung.
Von einem externen oder internen Filterbecken rät Stendker ab.  :hmm: 
Ich zitiere: „Von drei Kammer-Innenfilter oder Außenfilter) raten wir ab. Bei diesen Filtern muss das Aquariumwasser schnell durch einen kleinen Anfangsbereich (z.B. Filterwatte) fließen. Hierbei bauen sich der meiste Sauerstoff und der Nährstoffgehalt ab. Dadurch können die Bakterien in der weiter hinten liegenden Schichten nur noch sehr wenig zur gesamten Filterleistung beitragen.“
Eure Meinung dazu würde mich doch sehr interessieren.

Viele Grüße
Tobias
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Hobby am 22-10-2017, 13:11:55
Hallo Tobias,

die Zusammenhänge der Wasserchemie zu kennen und in der Diskushaltung zu beherrschen ist sehr wichtig.
Ich rate dir deshalb folgendes Fachbuch zu erwerben und zum Leitfaden deiner Aquaristik zu machen.

https://www.amazon.de/Handbuch-Aquarienwasser-Hanns-J%C3%BCrgen-Krause/dp/3927997005

Diese Art des Rückwandinnenfilter betreibt Ditmar schon seit Jahren sehr erfolgreich. Er wird dazu bestimmt etwas sagen.
Zum WH 67 sei gesagt, dass dieses Produkt in keinerweise Weise den pH-Wert beeinflusst.
Du erreichst eine Senkung des pH-Wert, wie schon Dietmar beschrieben hat, durch die Senkung des kH-Wert.
Weiteren Einfluss auf die Senkung des pH-Wert kannst du, in moderaten Stufen, durch eine Torffilterung(Torfkanone-googeln) oder das Einbringen von Erlenzäpfchen, unter Akzeptanz einer Eintrübung des Wasser, erreichen.

Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Ditmar am 22-10-2017, 14:04:06
Hallo Tobias

Zitat von: Tobias
Ich zitiere: „Von drei Kammer-Innenfilter oder Außenfilter) raten wir ab. Bei diesen Filtern muss das Aquariumwasser schnell durch einen kleinen Anfangsbereich (z.B. Filterwatte) fließen. Hierbei bauen sich der meiste Sauerstoff und der Nährstoffgehalt ab. Dadurch können die Bakterien in der weiter hinten liegenden Schichten nur noch sehr wenig zur gesamten Filterleistung beitragen.“
Jeder gutgehender Biofilter benötigt Sauerstoff.
Dabei ist es egal ob Topf- , Innenfilter oder Fiterbecken.

Aber auch Futtereste und gammelnde Pflanzen verbrauchen Sauerstoff !!!

Daher drücke ich an fünf unterschiedlichen Stellen meines Innendreikammer > 900 Liter Luft in den Filter.
1x Vorfilter , 3x Biofilter , 1x Klarkammer.
Dazu drückt meine zusätzlicher Zeolithfilter 750 Liter/Stunde ausschließlich auf die Wasseroberfläche.
Der Hauptfilter drückt 3000 L/h ausschließlich über den Beckenboden.
So liegt Sauerstoffgehalt immer > 8 mgr/L

Bei kleineren Filter ist dieser Aufwand sicherlich nicht nötig.
Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Feststellung.
Bei Pflanzenbecken und da spreche ich nur von Becken wie es Jürgen betreibt ist das nocheinmal eine andere Kalkulation was die Sauerstoffverwaltung angeht.
Schlecht gehende Pflanzenbecken dagen benötigen mehr Sauerstoff als sie produzieren.
Die einzig korrekte Aussage für eine eventueller Aktion wäre nur nach einer O2 Messung zu treffen.
Ist der O2 Wert auch Nachts > 6mgr/L wäre keine Aktion nötig.

Der hohe Sauerstoffdurchsatz in Verbindung mit dem großen Biofilter von 160 Liter und dem moderaten Besatz beschert mir eine Standzeit von > 6 Jahren ohne jegliche Reinigung.

Übrigens mein Dreikammerinnenfilter liegt über die gesamte Rückseitenlänge und auch noch bis mitte der beiden Seitenscheiben.
Keine externen Schläuche , Pumpen , Dichtungen.
Ebenso wird jede Energie der Pumpen und Heizung direkt im Becken zur  Erwärmung des Wassers genutzt und nicht erst über externe Schläuche oder Filter an die Umgebung abgegeben.
Wär also ein neues Becken in Planung hat sollte diese Möglichkeit in Betracht ziehen.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 22-10-2017, 14:23:11
Hallo Tobias und Ditmar
Ich habe ja den besagten Schritt gesagt,mein altes Becken rausgeschmissen und ein neues mit Innenfilter aufgestellt.
Tobias, ich als Laie würde mal sagen,das was du da gezeigt hast von Aquarienkontor sieht doch schon richtig gut aus.Ich habe aber zum Überlaufkamm aber im unteren Drittel noch 2 Öffnungen durch die auch noch Wasser angesaugt wird.Nur der Kamm wäre mir zu wenig.
Den Sauerstoffgehalt werde ich mal bei mir messen, Asche auf mein Haupt,den habe ich noch nie gemessen.
Ich habe mal ein Video auf YouTube gesehen,von einem älteren Herren da war ich schwer beeindruckt und neidisch. Der hatte einen Wanddurchbruch hinter seinem 2m Becken und im Nachbarraum dann auf gleicher Höhe ein Filterbecken und im Raum auch die "restliche" Technik,fand ich Hammer.Und das das jetzt soooo falsch sein sollte,kann ich mir gar nicht vorstellen.
Tobias, wenn du über die gesamte Länge gehst,lass den Eheim weg. Mein Plan war eigentlich auch,ihn irgendwann zu entfernen.
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 22-10-2017, 15:53:23
Hallo Ditmar,Oliver und Jürgen,
wie Ditmar schon sagte werde ich zunächst erstmal mein Becken bepflanzen und gute Einfahren lassen, um dann den O2 Gehalt im Becken zu bestimmen. Dementsprechend werde ich über eine zusätzliche Sauerstoffzufur nachdenken.

Oliver ich werde den Innenfilter wahrscheinlich über die gesamte Länge bauel lassen und somit wird der Eheim überflüssig. Sollte ich in der Klarwasserkammer einen zusätzlichen kleinen Bypassfilter laufen lassen, um Nitrat, Phosphat und Silikate besser binden zu können? Oder ist des nicht notwendig?

Und bezüglich des Videos meinst du bestimmt das folgende:  :laugh:


Viele Grüße

Tobias

Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 22-10-2017, 16:28:33
Hallo Tobias
 :good: genau das war er.
Hab's mir gerade nochmal angeschaut,er hat auch Luftausströmer im Filterbecken,werde ich mir wohl auch mal Gedanken drüber machen müssen.
Mit dem Filter über die gesamte Länge hört sich gut an. Wie tief(breit) soll er denn werden,15cm ?
Wegen Nitratbinder,welcher Wert ist denn für Diskus nicht mehr tragbar? Ich liege in meinem neuen Becken nach 1 Woche immer noch deutlich unter 20mg. Vorher mit dem Eheim plus HMF lag ich immer um und bei 30mg.
Nitrat ist ja auch wichtig für die Pflanzen. Ich hatte auch mal überlegt wegen Nitratfilter. Da gibt's ja zb die Variante mit dem Harz aber da muss man wohl höllisch aufpassen,weil da wohl die KH oder GH in bodenlose fallen kann.Muss wohl wirklich permanent beobachtet und dann auch ausgeschaltet werden. Und ich glaube bei unter 20mg muss man sich keine Gedanken machen. Oder ist im Amazonas kein Nitrat,glaube nicht.
Wenn du Phosphat oder Silikate binden willst,kannst du doch so ein Säckchen hinten in den Innenfilter hängen,kommst doch wunderbar ran.
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Peter L. am 22-10-2017, 16:29:25
Hallo zusammen,

der Sauerstoffbedarf eines Beckens wird durch die tägliche Futtermenge bestimmt minus dem Sauerstoff der durch die Pflanzen erzeugt wird minus der Entnahme organischen Materials, wie Mulmsaugen oder Pflanzenblätter.
Nicht der große Filter verbraucht den Sauerstoff sondern das täglich reingeworfene Futter. Ein Becken ohne Filter hätte bei gleicher Futtermenge und sonst gleichen Bedingungen (Pflanzen, Beleuchtung usw.) den gleichen Sauerstoffbedarf. Ich habe zwei Oxydatoren A im Becken, diese halten den Sauerstoffgehalt nahe der Sättigungsgrenze, belüften geht aber auch....Die Oxydatoren haben in meinem Becken noch eine andere Funktion.

Ich würde mich eben bei einem neu aufgestellten Becken eben für einen Vliesvorfilter + Filterbecken entscheiden. Ich hatte schon verschiedene Filter an einem Diskusbecken und würde mich aus der Erfahrung heraus für obiges System wieder entscheiden. Weiterhin habe ich einen automatischen täglichen Wasserwechsel von 10% täglich mit reinem Osmosewasser am laufen, das überschüssige Wasser läuft über den Notüberlauf vom Filterbecken in den Kanal. Die Vliesrolle vom Vorfilter wird jede 5 Monate getauscht, sonst habe ich außer füttern keine Arbeiten mit diesem Becken, läuft so zusagen vollautomatisch. ;D Durch den Vliesvorfilter wird jede Menge organisches Material rausgenommen, dadurch hat das Filterbecken eine sehr lange Standzeit.
Die genannte Firma hat keine Erfahrung mit Wohnzimmeraquarien, es gab oder gibt mal im Netz ein Werbevideo wie man ein Wohnzimmeraquarium von der Technik her aufstellen sollte, dass war schon peinlich, mit groben Kies und diesen Kies noch als Bodenfilter aufbauen... ;D und schön das gute Rinderherz füttern. Ich würde sagen, wenn man die Diskus umbringen will, dann sollten man so vorgehen. >:D

Daher empfehle ich mein System eben auch weiter, gerade wenn man neu anfängt, ist es sehr wichtig, dass man sich richtig aufstellt, sonst kauft man alles zwei mal, baut ständig um, hat kranke Fische usw. Einige meiner Fisch (Heckel) sind jetzt 9 Jahre alt, das zeigt mir, dass das System passt.

Andere System funktionieren sicher auch, Ditmar schreibt schon seit Jahren, dass alles rund läuft, Jürgens Pflanzenbecken scheint auch zu laufen. Ich vertrete die Meinung, dass Pflanzenbecken mit der Zeit vermulmen und die Fische dann eben hinter den Pflanzen stehen und mit Unwohlsein reagieren.
Aber wie gesagt, bei Jürgen scheint es ja zu laufen. Jürgen wie lange läuft dein Becken schon mit dieser recht üppigen Bepflanzung?
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Ditmar am 22-10-2017, 17:05:45
Hallo Peter

Das stimmt schon der große Filter kein Sauerstoff benötigt allerdings die Ablagerungen in dem großen Filter.
Über diesen langen Weg im Filter verbrennt alles über die Zeit und der starken Sauerstoff zufuhr.
Daher denke nicht das ich zuviel Luft/Sauerstoff in mein Becken blase.
Zumal ich noch einiges von meiner theorisch möglichen Sauerstoff Sättigungsgrenze entfernt bin.
Das ich diese langen Standzeiten erreiche spricht ebenfalls für eine effektive Abfallentsorgung.
Abmulmen habe ich auch noch nie gebraucht.
Dies liegt allerdings in erster Linie an der starken Bodenströmung von ca. 3000L/h ohne Hindernisse wie etwa Pflanzen.

Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 22-10-2017, 17:52:48
Hallo
Bekommt man denn über diese Ausströmer auch genug Sauerstoff ins Becken bzw den Filter?
Würde dann 1 oder 2 Ausströmer auf die unterste Matte bei mir legen.Dann wieder alle Matten drauf.
Sorry Tobias das ich in deinem Thread kurz dazwischen frage.  :cheers:
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 22-10-2017, 18:09:17
Hallo Oliver ,
Ist doch kein Problem.  ;D Dasselbe wollte ich auch Fragen.  :optimist:

Also der Rückwandfilter soll die Maße 160x15x60 besitzen damit hätte ich ein Volumen vom ca. 130 L. Gibt es eigentlich eine Begrenzung bezüglich der Filtermaterialien oder ist mehr immer besser? Und hat jemand zufällig Erfahrung mit Fluval Clearmax ?

Viele Grüße

Tobias
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Ditmar am 22-10-2017, 18:28:29
Hallo Oliver , Tobias

Belüftung im Filter ist von Vorteil weil sich die Luftblasen im Filtermaterial verfangen.
Ich sehe an der Oberfläche im Biofilter kaum Luftblasen an der Oberfläche.
Wesentlich deutlich sichtbarer sind die Luftblasen im Vor- bzw. Klarfilter.

Zu viel Filtermaterial gibt es nicht es erhöht lediglich die Standzeit.
Weil wesentlich mehr Platz zur ablagerung vorhanden ist.
Das wiederum verhindert eine schnelle vermulmung.
Damit haben die Bakterien Zeit um die Schadstoffe abzubauen.

Bei Pflanzenbecken wie es Jürgen betreibt ist das wieder differenzierter zu betrachten.
Bei mir ist der Biofilter bis zur Wasseroberfläche mit 2cm x 2cm x 2cm schwarzen Schaumstoffwürfel gefüllt.
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 22-10-2017, 18:35:12
Hallo Tobias
Gucke mal in meine Thread " Feinstaub im Becken" ,da ist ein Bild bei,welches die Bestückung meines Filters zeigt.
Ich hatte noch Siporax über,daher habe ich eine Lage Siporax dazwischen gelegt.
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 22-10-2017, 19:25:39
Hallo Oliver,
Ich habe mir dein Becken und deinen Filter angesehen sieht echt gut aus . :supi:

Danke nochmal an alle für die ganzen Anregungen ,Tipps und der kompetenten Beratung. Soweit hab ich erstmal keine Fragen mehr :D Sollte ich später noch Fragen oder Probleme haben weiss ich jetzt wo ich mich melde.Wenn ihr jedoch noch irgendwelche Anregungen , Hinweise , Vörschläge , Tipps oder Kritik habt dann immer her damit.  :up:

Viele Grüße
Tobias
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Hobby am 23-10-2017, 20:11:54
Hallo Tobias,

habe nach langen suchen den Artikel wiedergefunden, welcher sich mit Sand und den berühmten schwarzen Stellen beschäftigt.
Viel Spass beim lesen.

http://www.deters-ing.de/Wasser/Bodengrund.htm
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 24-10-2017, 12:00:48
Hallo Jürgen,
danke für die informative Seite. Das mit dem Sand scheint ja ein Mythos zu sein.

Viele Grüße

Tobias
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: Hobby am 26-10-2017, 12:57:54
Hallo Tobias,

habe mir einmal die Mühe gemacht und die  Echinodorus Yellow Sun in meinen Becken in Bilder gebannt.
Diese Pflanze steht jetzt seit 2 Monaten in meinen Gesellschaftsbecken, nachdem sie im neuen 54 Literbecken etwas vor sich her dümpelte.
Ich entferne von allen gekauften, emers gehaltenen Echinodorus fast alle Blätter, somit siehst du bei diesen Exemplar nur nachgewachsenes Blattwerk.
Die Pflanze schiebt fast wöchentlich ein Blatt und hat gegenwärtig eine Höhe von 23 cm sowie eine Breite von 37 cm erreicht. Sie ist eindeutig wuchsintensiver als ihre Mutterpflanze im kleinen Becken.
Demzufolge würde ich feststellen, dass die Beckengröße einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Wuchsbedingungen hat.
Hinsichtlich der Wurzeldüngung verfügen beide Exemplare über die gleiche Ausgangsbasis in Art und Menge.
Ich würde sogar meinen, dass diese Pflanze in deinen Becken noch stattlichere Ausmaße annehmen kann.
Um einen Vergleich zwischen beiden aufgeführten Pflanzen zu erhalten kannst du mein Video zum neuen Becken


und diese Bilder vom Gesellschaftsbecken betrachten.

[attach=1]
[attach=2]
[attach=3]
[attach=4]

Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: lele180202 am 27-10-2017, 20:58:42
Hallo Tobias,Ditmar,Jürgen usw
Ich habe heute meinen Kammerfilter mit einem Sprudler bestückt. Ich habe ziemlich weit unten eine Platte mit ca 10cm Durchmesser,die ein Sprudler ist,reingelegt. Angeschlossen ist sie an einer Eheimpumpe mit 2 Aushängen,einer ist aber nur in Benutzung. Es ist wirklich so,das oben keine Blasen ankommen. Es ist aber so,das wenn ich meine Futtertaste an der Pumpe drücke und die Pumpe dann für 10 min ausgeht,es gewaltig blubbert,dann fehlt wohl der Sog nach unten und es kommt alles nach oben.
Daher befürchte ich bzw wollte ich fragen,ob die Gefahr besteht,das sich im Filter vielleicht Luftkammern bilden,in denen die Bakterien absterben könnten ?
MfG Oliver
Titel: Re: Planung eines Diskusbeckens
Beitrag von: tobias10 am 30-10-2017, 19:35:12
Hallo zusammen,
die Yellow Sun nimmt ja relativ viel Platz ein. Danke für die Mühe Jürgen. Ich weiss nicht ob der Mittelgrund mit dem Yellow Sun , Roter Tigerlotus und Aflame zu „voll“ wäre, da ich eigentlich auch viel Schwimmraum für die Diskus bieten und auch einen große unbepflanzen Bereich für die Fütterung etc. haben möchte. Oder ich lasse eines der Pflanzen weg. Kann mich aber nicht entscheiden ( die Aflame?, da sie relativ viel Licht benötigt).
Und zu Oliver, leider kann ich dir da auch nichts genaueres sagen.

Viele Grüße
Tobias