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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Fred Krüger am 25-03-2017, 18:58:12

Titel: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 25-03-2017, 18:58:12
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und wie es so ist, hat man natürlich auch seine Fragen und Problem.
Es geht mit, wie im Titel schon geschrieben, um evtl. Langzeitschäden nach einem Nitritpeak.
In meinem 240L-Becken schwimmen fünf Diskusse, - der sechste ist mir, ich denke bei dem Nitritpeak gestorben.
Die Wasserwerte sind jetzt alle im grünen Bereich und Nitrit ist auch nicht mehr nachweisbar. Sauerstoff, obwohl ich einen WW von 50% gemacht habe, könnte meiner Meinung nach, etwas höher liegen (4mg/l)
Trotzdem atmen die Fische (ca. 100 mal/ min) sehr schnell.
Kann es sein, dass bei dem Nitritpeak bleibende Schäden aufgetreten sind (ca. 8 Tage her)? Denn wirklich entspannt und ruhig atmen die wirklich nicht, im Vergleich zu denen in Zoohandlungen.

LG,
Fred
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Lumontur am 25-03-2017, 21:23:10
Hallo Fred

Wie lange läuft das Becken schon?
Warum hattest du den Nitritpeak?
Welche Wasserwerte hast du?
Wie groß sind deine Tiere?

Liebe Grüße
Martin
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Bretonii am 25-03-2017, 21:41:05
Hallo Fred,

O2 mit 4 mg/l ist deutlich zuwenig, sollte immer über 6 liegen.
Daher wohl die Höhe Atemfrequenz. Eine sichere Diagnose ist
aber nur bei weiteren Informationen möglich.
Füll mal den Diagnosebogen aus.
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 25-03-2017, 21:57:20
Hallo und danke für die schnellen Antworten.

hier mal die Wasserwerte:
ph: 6,5
NN4: 0,075
KH: 6.0
NO3: 1,0
PO4: 0,2
NO2: 0,0

Der Becken läuft jetzt 5 Wochen und die Fische sind so ca. 10cm.
Warum Nitritpeak? - denke der ist normal beim Einfahren.
O2, ja, scheint mir auch etwas sehr Grenzwertig zu sein, komme nur nicht höher.
Gestriger WW von min. 50% und es hängt eine Eheim mit 700L/min dran, wo eigentlich eine sehr schöne Wasseroberflächenbewegung ist.
Vielleicht noch zu erwähnen:
Es sind noch 20 Rote Neons und 10 kleine Panzerwelse mit im Becken, denen es sichtlich sehr gut geht.

LG,
Fred
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Lumontur am 26-03-2017, 11:06:22
Hallo Fred

Die Fische setzt man normal nach dem Nitritpeak ein.
O2 kannst du mit einem Söchting Oxidator lösen wenn du mit mit deiner Luftpumpe nicht höher kommst.

Rechnerisch hast du ne Menge Co2 im Becken wenn deine Messwerte stimmen.

Mach mal ein Foto von deinem Becken.

Liebe Grüße
Martin
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 26-03-2017, 11:42:18
Hallo Martin,

ja, mit dem Nitritpeak hast du natürlich recht. Hab aber auch schon gelesen, dass er bei manchen, ja nach Situation, erst nach 4 bist 6 Wochen einsetzt, - ist jetzt aber nicht zu ändern.
Beim Einsetzen des Nitritpeaks hab ich täglich WW mit ca.50% gemacht.
Ich hab jetzt nochmal neu mit den JBL-Set gemessen und liege laut Tabelle mit dem CO²-Wert bei 10, - sollte ja passen.
Jetzt hab ich zusätzlich (seit gestern Abend) die Strömungspumpe von Eheim im Betrieb, um noch mehr Bewegung in die Wasseroberfläche zu bekommen, lag aber heute Morgen auch nur bei 4mg/l  O².
Unabhängig davon: Könnte es auch sein, dass die Fische "vorbelastet" sind, da ich beim Züchter zB. einen Nitratwert von 200 gesehen habe? Er sagte noch, müsste demnächst mal WW machen.


LG,
Fred
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Ditmar am 26-03-2017, 13:56:45
Hallo Fred

Ein tiefer O2 Wert können nur zwei Ursachen haben.
1. Messfehler
2. Ein noch unbekannter O2 Verbraucher.

Zu 1. Messe einfach mal den O2 Gehalt im Leitungswasser.
Der sollte in jedem Fall > 7 mgr/L sein.

Zu 2. Sterbende Tiere , Pflanzen und oder Gammelstellen im Becken bzw. Filter können O2 binden.

pH zu CO2 passt ebenfalls nicht wie schon erwähnt.
Bedeutet das sich dein Becken noch nicht im Gleichgewicht befindet.
Kann von deinen großen Wasserwechsel bzw. der noch nicht ausreichender Filterleistung herrühren.
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Bretonii am 26-03-2017, 14:28:00
Hallo Fred,

wie sehen denn die Werte Deines Wechsewassers aus ?
Nimmst Du Leitungswasser oder Osmose- bzw. VE-Wasser ?
Wie Ditmar schon geschrieben hat könnte der niedrige O2 Wert
auf Gammelstellen hindeuten, da solltest Du auf jeden Fall
ansetzen. Auch scheint mir Dein Filter noch nicht wirklich zu
funktionieren.
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 26-03-2017, 16:45:44
Hallo zusammen

Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass mein O2-Test nicht wirklich stimmt.
Leitungswasser sollte laut Anbieter bei 9,5mg/l bei 17°C liegen - gemessen 6mg/l
Osmosewasser liegt bei 4mg/l 
O2-Verbraucher kann ich jetzt nicht sehen, ist auch neuer Bodengrund drin.

Osmose-Wasser: ph=6, O2=4(?), KH=0
Leitungswasser:  ph=7,2, O2=6(?), KH=15, GH=17
Wasser zZ im Becken: ph=7,4, KH=8 - da sollte der CO2-Anteil passen.

Was mich auch stutzig macht: Die Fische sind mit eingefahrenem Filter und 100L Wasser aus dem "alten" Becken umgezogen. Trotzdem liege ich bei KH4 nur bei <0,05.

Wenn jetzt dieser Sera-O2-Test nicht stimmen sollte, (davon gehe ich aus) und ich würde bei den 29°C Wassertemperatur bei 6mg/l liegen, dann muss ja diese Schnappatmung andere Ursachen haben.
Werde mir morgen als Kontrolle, mal den JBL-Test besorgen.

LG,
Fred


Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Ditmar am 26-03-2017, 17:58:29
Hallo Fred

Ich gehe ebenso von einem Messfehler bei O2 aus.
Bei genügend Strömung/Oberflächenbewegung sollte es auch kein O2 Problem geben.
Zumal du genügend Frischwasser einsetzt.

Könnte also immer noch um eine Eingewöhnungsphase von Wasser/Filter/Fische handeln.
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 26-03-2017, 18:09:55
Hallo Dietmar,

könnte die Eingewöhnungsphase auch tödlich enden, auch wenn die Wasserwerte stimmen?
Heute Morgen musste ich nämlich Nr.2 zu Grabe tragen.
Der stand mir gestern Abend schon ganz verdächtig und ganz abseits in einer Ecke.

Nochmal auf meine, bezüglich der evtl. "Vorbelastungen" des Züchters zurück.
Wäre das möglich, dass sie dort schon einen nicht reparabelen Schaden durch schlechtes Wasser bekommen haben, denn die waren von Anfang an nicht wirklich entspannt beim Atmen.

LG,
Fred
 
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Ditmar am 27-03-2017, 08:33:31
Hallo Fred

Wenn die Wasserwerte stimmen und die Tiere in bester Kondition sind sicherlich nicht.
Aber ein Nitritpeak kann sehr wohl tödliche folgen haben.
Das kommt immer auf die Kondition der Tiere an wenn sie eingesetzt werden.
Jedes fangen , transportieren , einsetzen , umgewöhnen auf anderes Wasser/Umfeld ist Stress für jedes Tier.
Je nach Vorbelastung kann dies für einzelne Tiere oder schlimmstenfalls der Gruppe Schaden bis zum Tode zufügen.
Übrigens einer der Hauptgründe warum ich strikt gegen Wildfänge jeglicher Tierart bin.

Tiere müssen in bester Verfassung sein wenn sie solchen Stress halbwegs gut überstehen sollen.
Daher ist es elementar wichtig sich die Tiere vor dem Transport genau anzuschauen in welcher Verfassung sie sich befinden.
Klare Augen , agiles Verhalten sofortige Futterannahme sind einige Dinge die man beim Einkauf von lebenden Tieren beachten sollte.
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 27-03-2017, 09:15:00
Guten Morgen Ditmar,

ich bedanke mich für deine Ausführungen.
Werde beim nächsten Kauf die Tiere schon mehr beobachten, - nicht nur nach den Wasserwerten fragen. :supi:

LG,
Fred
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Ditmar am 27-03-2017, 13:25:27
Hallo Fred

Nichts zu danken dafür sollte ein gutes Fachforum da sein.
Was der Fragende daraus macht liegt ganz in seiner Verantwortung.
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 27-03-2017, 18:48:19
Hallo und guten Abend,

jetzt hab ich mir den O2-Test von JBL besorgt.
Da liege ich bei 8mg/l, Tendenz zu 9mg/l.
Dann hat das schnelle Atmen doch andere Ursachen.
Entweder (ich hoffe es) ist es die Eingewöhnung, oder die Fische sind doch vorbelastet, da sie ja noch nie wirklich entspannt geatmet haben.
Hab das heute auch bei zwei Züchtern beobachtet, - ca. gleich groß wie meine und man sieht sie "kaum" atmen.

LG,
Fred
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Lumontur am 27-03-2017, 19:14:36
Hallo Fred

Bitte Miss nochmal ph und Kh.

Liebe Grüße
Martin
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 27-03-2017, 19:45:04
Hallo Martin,

KH=6
PH=7

LG,
Fred
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: WasseraufbereiterAC am 29-03-2017, 17:17:02
Hallo Fred,

entweder du hast stark belastetes Wasser, was man bei den ganzen Wasserwechseln fast ausschließen kann oder gammelige Wurzeln. Kannst dies auch ausschließen dann schau dir die Kiemen an. Fang einen Fisch, heb mit dem Fingernagel den Kiemendeckel und schau dir die Kiemenlamellen an. Die sollten schön rot sein, nicht die Spitzen blaß oder weißlich oder die Kiemen komplett fahl. Als Soforthilfe solltest du das Wasser aufsalzen, um die Fische zu entlasten, 1-2g pro Liter Wasser. Das Salz hilft dem Fisch den Schadstoffhaushalt in Ordnung zu bringen. Fische machen das über die Kiemen, was wir über die Nieren machen, mit den Chloridzellen. Dort wird auch das giftige Nitrit ausgeschieden, das nur klappt wenn im Wasser nicht mehr Nitrit als in den Chloridzellen vorhanden ist. Darum hilft hier auch die Salzzugabe. Verschleimte Kiemen wirst du als ungeübter schwer feststellen können, du kannst schauen ob die wenn die würgen so kleine Teilchen ausspucken, den Schleim. Der behindert die Atmung so wenn wir eine verstopfe Nase haben. Keine Medikamente einsetzten, ganz wichtig!!!! nur Salz, jodfrei!!
Wenn die weiße oder verschleimte Kiemen haben, melde dich, dann sehen wir weiter. 

LG
Christian
Titel: Re: Nitritpeak und Langzeitschäden
Beitrag von: Fred Krüger am 29-03-2017, 18:02:37
Hallo Christian,

vielen Dank für deine Ausführungen.
Also Wasserwerte sind i.O., gammelige Wurzeln kann ich auch ausschließen.
Jetzt ist es so, dass sie alle wieder normal atmen.
Ich konnte ja schon vieles ausschließen, bis auf die evtl. Vorbelastung vom Züchter und das Regenwasser.
Hatte die erste Zeit Leitungs- und Regenwasser 1:1 verwendet. Ich wohne zwar in einer ländlichen Gegend, hab das "sichtbar saubere" Wasser auch noch durch Aktivkohle gefiltert, aber ich tippe trotzdem auf das Wasser. Vielleicht hab ich es zu schnell durch die Aktivkohle laufen lassen, dass doch noch Giftstoffe enthalten waren. Wäre jetzt für mich eine sinnvolle Erklärung.
Seit ich Osmosewasser mit Leitungswasser 1:1 nehme, geht es Berg auf. Ich weiß jetzt auch nicht, wie lange eine solche "Entgiftung" dauert und ob man davon ausgehen kann, dass es keine kleine, bleibenden Schäden gibt.

LG,
Fred