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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Michel am 16-11-2014, 18:18:33

Titel: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Michel am 16-11-2014, 18:18:33
Hallo Forengemeinde,

ist es grds. möglich einen Nitratfilter im einen eigenen Kreislauf laufen zulassen? Also nicht wie üblich an den Außenfilter als Bypass laufen lassen sondern extra mit einer Pumpe laufen lassen? Gibt es da Erfahrungen über eventuelle Nachteile?

Herzlichen Dank!

Michél
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Norbert Koch am 16-11-2014, 18:26:05
Hallo Michél,

grundsätzlich ginge das. Du brauchst halt eine zusätzliche Pumpe und müsstest wahrscheinlich ein bisschen experimentieren, um die ideale Durchflussgeschwindigkeit zu ermitteln.

Abgesehen vom höheren Stromverbrauch sehe ich darin jedoch zwei weitere Nachteile:
Noch mehr sichtbare bzw. zu versteckende Technik und einen weiteren wasserführenden Kreislauf außerhalb des Aquariums (Gefahr von Undichtigkeiten, Wärmeverlust).

Was spricht gegen eine Bypass-Lösung?
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Michel am 16-11-2014, 18:34:26
Hallo Norbert,

immer wenn ich den Nitratfilter regeneriere, steht der gesamte Filter still! Ich habe den Nitratfilter mittels Absperrhahn zwar am Außenfilter und genau nach Anleitung angeschlossen aber wenn ich den Filter dann zum regenerieren abschalte, möchte ich den Außenfilter nicht laufen lassen? Vielleicht habe ich hier auch ein falsches Verständnis?
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Norbert Koch am 16-11-2014, 18:56:07
Hallo Michél,

wenn Du den Nitratfilter wirklich komplett gekoppelt hast (Schnelltrennkupplung nach bzw. vor dem T-Stück zum Filterkreislauf) musst Du doch nur alle 4 Absperrhähne schließen und die Kupplungen trennen. Dabei muss die Pumpe nicht abgeschälten werden.

Nach dem Regenerieren wieder dranhängen, Absperrhähne auf und gut ist's...
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Norbert Koch am 16-11-2014, 19:00:18
Hallo Michél,

ich seh grade auf dem Bild, dass Du keine Schnelltrennkupplung(en) montiert hast.

Den einzelnen Absperrhahn brauchst Du ja zur Durchflussregulierung.

Ich meine diese hier: http://www.zooroyal.de/eheim-doppelhahn-mit-schnelltrennkupplung-9-12mm?campaign=Google%20Produktsuche/Gearbox&gclid=CMG8mYLa_8ECFWvlwgodvSAAAQ
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Injensun am 16-11-2014, 19:46:17
Hallo Michel ich habe das ganze mit einem Gardena Y Stück gelöst. Der Hahn der fast zu ist (links)geht zur Säule, beim Wechseln wird dieser ganz geschlossen und der Filter kann weiter laufen. Schau einfach mal im Baumarkt.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Frank C am 16-11-2014, 19:51:09
Hallo Michel

Ich habe am Mittwoch meinen Filter neu bestückt ( Eheim 1200 XL ) dort hatte ich 10 Liter Siporax eingebracht und weißt du was, Siporax hat mir alles an Düngestoffe aus dem Becken gezogen.
Habe es daher entfernt, trotz täglicher Düngung war nix mehr drin an Nitrat und ich habe täglich 50 ml zugeführt, auch PO4 und Kalium, habe einfach nur den Filter gedüngt, so'n Mist.

Jetzt verschenke ich die 10 Liter Siporax, für mich nicht zu gebrauchen.
Vielleicht eine Alternative zum reinen Nitratfilter  :zwinker:

Gruß
Frank

Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Michel am 16-11-2014, 21:17:58
ah super das mit der Schnelltrennkupplung...das heißt ich trenn dann mithilfe der Schnelltrennkupplung den Nitratfilter und muss keine Angst haben das dann da irgendwas passiert(Wasser auslaufen?, ect)...fühl mich da so unsicher :troesten:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Norbert Koch am 16-11-2014, 21:32:32
Hallo Michél,

ich habe diese Schnelltrennkupplungen schon Jahrzehnte im Einsatz. Es gab damit noch nie Probleme...

Ich habe aber auch an allen Aquarien, an denen ich Außenfilter betreibe die Schläuche höchstens 3 Jahre im Einsatz (danach finde ich die Dinger nicht mehr vertrauenswürdig) und ich habe auch an jeder Stelle an der ein Schlauch abrutschen konnte zusätzlich eine Schlauchschelle montiert. Bisher hatte ich nur einmal eine Leckage und das wegen einer undichten Kopfdichtung. Seither wechsle ich auch diese alle 3 Jahre aus.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 17-11-2014, 07:51:46
Hallo Michel

Den Ansatz von Frank finde ich überlegenswert.
Auch bei mir frisst der große Biofilter alles auf.
Mein Nitrat im Leitungswasser ist höher als der Nitrat im Aquarium trotz Fische und Futter.
Einen Nitratfilter braucht man erst wenn man permanent > 50mg/L ist.
Mein Nitrat im Leitungwasser ist 30mg/L und im Aquarium um die 10mg/L.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Michel am 17-11-2014, 17:04:02
Hallo,

vielen Dank für die vielen Rückmeldungen.

Ich finde die Lösung mit dem Gardenia Y Stück sehr interessant ;-).

Hat evt. noch jmd.Erfahrung damit, ob ich in diesen Kreislauf dann noch einen UVC Klärer schalten kann? Oder müsste der dann auch extra laufen?

Oh vielen Dank im voraus

Michél
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Injensun am 17-11-2014, 18:46:18
Hallo Michél läuft bei mir, und zwar so: Vom Filterausgang durch UVC dann zum Y-Stück dort teilt es sich auf einmal Becken und einmal Säule.Von der Säule geht´s separat ins Becken.
Ich habe mit den Verschlüssen von Gardena noch keine Probleme gehabt ist ja auch nicht der Druck drauf. Wenn ich die Säule reg. mach ich einfach den Hahn zu und koppel die Säule ab.
Etwas Wasser kommt dann raus und zwar das was im Steigrohr zum Becken steht. Einfach Schüssel drunter und gut ist es. :supi:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 18-11-2014, 19:52:22
Hallo Michél,

ob ich in diesen Kreislauf dann noch einen UVC Klärer schalten kann? Oder müsste der dann auch extra laufen?

Harzsäule und UVC-Brenner haben völlig unterschiedliche Zielbereiche des Wasserdurchsatzes. Daher kannst Du sie nicht ein einem Kreislauf nacheinander anordnen. In der Regel bietet sich für das UVC-Gerät ein eigener Bypass an. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es auch möglich, den gesamten Wasserstrom, der nicht durch das Harz gehen soll, durch den UVC zu schicken. Das hängt dann davon ab, welche UVC-Leistung du hast, was er bewirken soll und welcher Durchsatz mit dem Gerät hydraulisch möglich ist.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 19-11-2014, 08:34:46
Hallo Sven

Zitat von: Sven
Harzsäule und UVC-Brenner haben völlig unterschiedliche Zielbereiche des Wasserdurchsatzes.
Das ist völlig korrekt.

Trotzdem erschließt sich mir nicht warum man Nitratfilter und UV-C nicht hintereinander schalten sollte.
Voraussetzung wäre lediglich die passende Durchlaufgeschwindigkeit.
Wobei der Filter mit dem geringsten Durchfluss den Gesamtdurchfluss bestimmt.
Grundsätzlich gilt ja je geringer die Durchlaufgeschwindigkeit desto effektiver.
Wäre die Durchlaufgeschwindigkeit des Hauptfilters <= des Nitratfilters und des UV-C könnte ich mir alle Filter in Reihe vorstellen.
Also Vorfilter => Biofilter => Nitratfilter => UV-C

Noch besser wäre diese Reihenfolge.
Vorfilter => UV-C => Bypass nur zum regenerieren des Nitratfilters ansonsten direkter Durchgang => Biofilter => Nitratfilter.
Warum diese Reihenfolge:
Die tote Biomasse der UV-C Lampe soll im Biofilter verarbeitet werden und nicht in freie Becken eingebracht werden.

Da die meisten Topffilter zu stark sind werden ja Zusatzfilter gerne in einem Bypass geschaltet.
Dann wäre es praktisch einen zweiten kleinen Topffilter vor den Zusatzfilter zu nutzen.

Dies hätte auch weitere Vorteile:
Redundanz und getrennte Reinigungsmöglichkeit um den Filterbakterienhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Für Michél wäre es nun wichtig einmal heraus zu finden bei welchen Durchflüssen seine drei Filter am effektivsten arbeiten.
Also:
Hauptfilter Liter/h
Nitratfilter Liter/h
UV-CFilter Liter/h

Daraus könnten wir die bestmögliche Zusammensetzung finden.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Injensun am 19-11-2014, 10:06:21
Hallo Ditmar, gut erklärt so sehe ich das auch.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 19-11-2014, 20:14:47
Hallo Ditmar,

Zitat von: Ditmar
Trotzdem erschließt sich mir nicht warum man Nitratfilter und UV-C nicht hintereinander schalten sollte.
Voraussetzung wäre lediglich die passende Durchlaufgeschwindigkeit.

genau die Durchlaufgeschwindigkeit bzw. die Wassermenge je Zeiteinheit war der Ansatz meiner Aussage. Der Ionentauscher als makroporöses Nitratharz wird im Bereich 1 bis 2 Liter je Minute betrieben. Oftmals sogar mit weniger als einem Liter je Minute. Mit unseren aquaristischen Antriebspumpen bekommt man auch kaum mehr hin. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich das Harzbett bei zu groß eingestellten Durchfluss derart zusammenstaucht, dass bereits am nächsten Tag nur noch ein ganz kleines Rinnsal durchgeht. Gelförmige Harze, wie sie meistens in Vollentsalzern zum Einsatz kommen scheinen da merkwürdiger Weise nicht so empfindlich zu sein. Das merkt man schon beim Rückspülen, wo sich gelförmige Harze schön verwirbeln lassen. Das schaffe ich mit dem Nitratharz nicht ansatzweise.

Beim UVC-Klärer möchte ich einen Durchsatz von mindestens den halben Beckeninhalt je Stunde erreichen, damit die entkeimende Wirkung halbwegs nachhaltig ist. Dementsprechend ist die UVC-Leistung in Verbindung mit dem zugehörigen Durchfluss auszuwählen. Also werden für diesen Zweck in unserem aquaristischen Breich UVC-Klärer ab 30 W interessant. Ich persönlich verwende das 30-W-Modell von HW-Wiegandt. Dieser hat 15-mm-Glas-Anschlussstutzen. Das wäre dann passend für 12/16-mm-PVC-Schläuche bzw. den 13er Gardenaschlauch. Dabei bekomme ich mit einer auf maximaler Leistung stehender 3-m³-Pumpe (elektronisch regelbar) gerade mal 6 bis 7 Liter je Minute durch das UVC-Gerät. Gemessen habe ich das mit einem Gardena-Durchflussmesser, über dessen Genauigkeit man sicherlich diskutieren kann. Natürlich ermöglichen andere Geräte, z. B. aus dem Teichsortiment, hydraulisch wesentlich höhere Durchflussraten. Jedoch muss man ja im Sinne der Wirksamkeit auf ein passendes Verhältnis von UVC-Leistung zu Durchsatz achten. Teichbesitzer setzen UVC auch eher zur Algensporenabtötung ein. Dabei sind höhere Durchsatzraten bei gleicher UVC-Leistung gegenüber entkeimender Wirkung möglich.

Zitat von: Ditmar
Für Michél wäre es nun wichtig einmal heraus zu finden bei welchen Durchflüssen seine drei Filter am effektivsten arbeiten.
Also:
Hauptfilter Liter/h
Nitratfilter Liter/h
UV-CFilter Liter/h

Daraus könnten wir die bestmögliche Zusammensetzung finden.

Eigentlich wollte ich das in etwa auch zum Ausdruck bringen. Sorry, wenn ich mich da zu kompliziert oder unverständlich artikuliert habe. Geprägt durch meine technischen Ausbildungshintergrund achte ich eher auf technisch korrekte Formulierung als episch anschauliche Beschreibungen. Wie oben vielleicht etwas ausführlicher ausgeführt, wollte ich zum Ausdruck bringen, dass der Nitratfilter eine enorme Durchsatzrestriktion hat und somit eine "Reihenschaltung" mit dem UVC wenig sinnvoll ist. Der UVC würde seine Wirkung kaum entfalten können. Eine Reihenschaltung von UVC in den Hauptrückförderweg vom Filter kann bei passenden Durchflussraten sehr wohl empfehlenswert sein. Hierzu benötigen wir, wie Du richtig sagst, eine Vorstellung der gepanten Durchflussgeschwindigkeiten und die Angabe des UVC-Modells. Wie gesagt, sind mit den HW-Geräten nicht so große Umsatzraten zu realisieren. Dafür arbeiten die nach meiner Meinung sehr effizient.

Zitat von: Ditmar
Warum diese Reihenfolge:
Die tote Biomasse der UV-C Lampe soll im Biofilter verarbeitet werden und nicht in freie Becken eingebracht werden.
Das Argument an sich klingt schlüssig. Allerdings leite ich dann das entkeimte Wasser wieder durch eine Brutstätte mikrobiologischen Lebens, den Biofilter. Habe ich dann mit dem UVC überhaupt etwas bewirkt? Ich kann es nicht sagen! Daher ordne ich den UVC lieber im Rückförderweg an.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 20-11-2014, 00:49:02
Hallo,

warum versuchst Du es nicht mal probehalber ohne UVC?
Letztendlich zerstörst -oder besser geschrieben schädigst Du die Keime?
Eine leicht erhöhte Keimdichte schadet eigentlich keinen Fisch.
Wenn die Belastung (durchs Futter usw.) sich in Grenzen halten und dein Frischwasserwechsel die Abbauprodukte entfernt, sollte es eigentlich funktionieren.
Einen Wasserwechsel durch nicht durchdachte Technik verhindern zu wollen, ist sicherlich der falsche Weg.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Jörg Gottwald am 20-11-2014, 06:47:39
Hallo Sven
entschuldige mal das ich mich da einmische, aber ich ordere gerade neue Anlagen in China und es geht hin und her. Zurück zum Thema: du schreibst das sich die Harze zusammenstauchen, gerade die Nitratharze. Dazu möchte ich sagen: auch ein Harz hat ein gewisse Filterwirkung und das "zusammenstauchen" wie du es schreibst , ist einfach eine Folge von Schmutzpartikeln.Somit ist dein Harzfilte wie eine normaler Filter einzuordnen, wenn man den Ionenaustausch vorweg lässt. Normale Filter im Brauchwasserbereich oder auch Trinkwasser verfügen über eine Rückspülmöglichkeit. Das müsste dein Harzfilter auch haben, ich vermute es aber nicht. Ich würde hier mal ansetzen. ich bin auch kein Freund der Brauchwasseraufbereitug, das sollte klar sein. Wir tauschen und entfernen Stoffe aus, von denen wir nicht einmal wissen , wieviel und in welcher Menge und hoffe das wir die Stoffe wieder durch andere Dinge wie Zugabe von Salzen ersetzen. ich kenne auch noch die Zeiten wo Nitratfilter eingentlich bei jedem Diskuskauf dazu kamen. Irgendeiner sagte: das wäre toll und alle machten nach. Nach und Nach kamen die Nachteile zum tragen und die Dinger verschwanden Stück für Stück.
mfg
jörg
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 20-11-2014, 08:16:18
Hallo Sven , Jörg ....

@Sven
Danke für deine ausführlichere Erläuterung. :good:
Nachdem ich meinen Post geschrieben habe und alles nocheinmal gelesen hatte habe ich erst verstanden worauf du eigentlich hinaus wolltest. :verlegen:
Na ja besser zu viel als garnicht erläutert welche Parameter wichtig sind.

@Jörg
Da bin ich ganz bei dir außer im reinen Zuchtbetrieb wenn überhaupt sehe ich einen Sinn in einem Nitratfilter.

@all
Hat man permanent NO3 > 50mgr/Liter sollte man grundsätzlich über seine Filterung nachdenken und zwar ohne Nitratfilter.
Wie schon erwähnt bei mir fällt der Nitratwert zwischen den Wasserwechsel und das ohne Nitratfilter.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Jörg Gottwald am 20-11-2014, 08:23:14
Hallo Ditmar
Zitat
Das Argument an sich klingt schlüssig. Allerdings leite ich dann das entkeimte Wasser wieder durch eine Brutstätte mikrobiologischen Lebens, den Biofilter. Habe ich dann mit dem UVC überhaupt etwas bewirkt? Ich kann es nicht sagen! Daher ordne ich den UVC lieber im Rückförderweg an.
ich kann dieser Argumentation nicht so ganz folgen. irgendwie kommt mir das vor wie die Werbung für Wasch oder Reinigungsmittel, hier wird suggeriert das nur ein weisses sauberes Teil , frei von Keimen und Bakterien ist. Selbst wenn das so ist, was habe ich damit bewirkt? Nun nicht jeder Keim oder jede Bakterie ist automatisch bösartig.
mfg
jörg
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 20-11-2014, 21:11:16
Hallo Jörg,

Zitat von: Jörg Gottwald
entschuldige mal das ich mich da einmische

ich war mir bereits beim Absenden meines Posts darüber im Klaren, dass ich Dich auf den Plan rufen würde. Ich habe ja aus der Vergangenheit gelernt. Für das Schreiben eines Posts brauchst Du dich allerdings nicht entschuldigen. Der Sinn einer solchen Plattform ist ja schließlich, sich einzubringen. Was ich allerdings noch nicht einordnen kann, ist, ob es einfach Deine Art ist oder ich bzw. das Stichwort Nitratharz ein Reizthema für Dich sind. Irgendwie schwingt da in Deinem Geschriebenen mir gegenüber ein missbilligender Ton mit. Und das fällt mir wiederholt auf!

Zitat von: Jörg Gottwald
ich bin auch kein Freund der Brauchwasseraufbereitug, das sollte klar sein.

Ich kann mir denken, was Du hier mit Brauchwasseraufbereitung meinst. Allerdings habe ich hierüber in diesem Thread kein Wort verloren, sondern einfach versucht auf die konkrete Frage zu antworten. Die drehte sich nunmal um die Anordnung von Harz und UVC. Möglicherweise ist bei Dir der Eindruck entstanden, ich würde für den Einsatz der Dinge werben. Dem ist nicht so. Es gibt den schönen Ausspruch, dass Information im Kopf des Empfängers entsteht. Möglicherweise hast Du mich in Deinem Kopf einfach auch in eine Schublade gesteckt und in der Folge nimmst Du nur wahr, was Dir mich in dieser Schublade bestätigt. Vielleicht liest Du dir meinen Beitrag nochmal ganz unvoreingenommen durch, und stellst fest, dass ich mich nicht für den Einsatz der Geräte ausgesprochen habe sondern nur auf die Frage eingegangen bin.

Zitat von: Jörg Gottwald
Normale Filter im Brauchwasserbereich oder auch Trinkwasser verfügen über eine Rückspülmöglichkeit. Das müsste dein Harzfilter auch haben, ich vermute es aber nicht. Ich würde hier mal ansetzen.

Für einen Ionentauscher mach das keinen Sinn. Es würden sich ja beladene und unverbrauchte Zone im Ionentauscher unkontrolliert vermische. Ich denke bei folgendem Bild dürfte klar werden, was ich meine. Es zeigt schematischen einen Ionentauscher in verschiedenen Stadien seiner Beladung. Wie würden die mittleren Bilder wohl nach einer Rückspülung aussehen und was käme am Ende raus?
[attach=1]

Auch in der Literatur ist zu erfahren, dass man Ionentauscher während des Beladungszyklus nicht zurückspült. (Quelle: Lanxess, Dr. Neuman)

[attach=2]

Zitat von: Jörg Gottwald
Nach und Nach kamen die Nachteile zum tragen und die Dinger verschwanden Stück für Stück.

Wenn ich mich recht entsinne, hast Du die Nachteile eines Nitratharzes schon öfter angesprochen, ohne diese konkret zu benennen. Hier möchte ich Dich bitten, die Nachteile doch mal aufzuführen. Möglicherweise fehlen mir Informationen oder das Wissen über die Zusammenhänge. Ich bin gern bereit, auf dem Gebiet dazuzulernen.

Zitat von: Jörg Gottwald
ich kann dieser Argumentation nicht so ganz folgen. irgendwie kommt mir das vor wie die Werbung für Wasch oder Reinigungsmittel, hier wird suggeriert das nur ein weisses sauberes Teil , frei von Keimen und Bakterien ist.

Ich habe in den von Dir hier bewerteten Sätzen weder argumentiert noch suggeriert geschweige denn geworben. Einzig sagte ich, dass ich aus Unkenntnis nach meiner Intuition handelte. Ich kann nur nochmal an die Schublade im Kopf erinnern, die einen nur das Wahrnehmen lässt, dass einem seine Meinung bestätigt! (Ist übrigens nicht böse gemeint. Fällt mir nur aus einer zurückliegenden Mitarbeiterführungsschulung ein. Und ich selbst habe auch festgestellt, dass da was dran ist.)

Was ich aber noch als Argument anführen kann, warum der UVC-Klärer bei mir im Rückförderweg sitzt, ist dass er mit einem Innenmaß von 12 mm der Anschussstutzen im freien Ablauf zum Filterbecken auch nicht funktionieren würde.

Ich denke, ich werde mich zukünftig im Sinne unseres Friedens zurückhalten, zu solchen Themen zu schreiben, damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich für irgendetwas werbe.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 20-11-2014, 21:30:23
Hallo Sven

Zitat von: Sven
Ich denke, ich werde mich zukünftig im Sinne unseres Friedens zurückhalten, zu solchen Themen zu schreiben, damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich für irgendetwas werbe.
Das fände ich sehr schade.

Deine Fachkompetenz ist für mich unbestritten.
Also sollte dein Fachwissen für alle weiter zur Verfügung stehen.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Jörg Gottwald am 21-11-2014, 06:37:41
Hallo Sven
ich habe manchmal das Gefühl das alles nur für andere gilt , nur nicht für mich. Ich stelle hier etwas in Frage und bin automatisch der Buhmann. Das Argument , vor , hinter, oben und unten spielt hier nicht die Rolle, man sollte mal den Sinn oder Unsinn dieser Technik nachdenken. Wer das gemacht hat und warum nicht mehr? Hier in der Nähe hat früher der Hauptlieferant für Battenberg Diskusfische gezüchtet, denke mal darüber nach, woher ist das haben könnte.
Du zitierst, aber lese dir mal alles durch. Ferner ist deine Diagramm falsch, es geht nicht von der mechanischen Verschmutzung aus. Diese soll aber eigentlich nicht stattfinden. Dein Zitat sagt ja auch aus, das man keine öligen oder schleimigen Stoffe in den Austauscher schicken soll. Ob man dies bei der Verwendung von Brauchwasser gewöhrleisten kann, nun das bezweifele ich. Im Aquarium Wasser ist ja immer ein unbekannte Menge an diversen Stoffen und selbst Biomasse bildet einen schleimigen Film
mfg
jörg
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Günter-W am 21-11-2014, 09:19:05
Hallo Ditmar

>außer im reinen Zuchtbetrieb wenn überhaupt sehe ich einen Sinn in einem Nitratfilter.<<<

Ich habe mit Nitrat Harze aber auch mit biologischen Nitratentfernern in der Zucht/Aufzucht meine Erfahrungen gemacht weil ich schon im Leitungswasser 50mg Nitrat gehabt hatte.  :ohno:

Es gab gerade bei der Aufzucht von / ab der 3ten Woche bis adult keinerlei Unterschiede ob mit oder ohne Nitratfilter.  :old02:

Die Jungfische (die eine Hälfte der Brut) standen bei nur 10 mg. genauso gut wie die Jungfische im anderen Becken  mit 50mg. (zum Vergleich)wo ich kein Nitratfilter angeschlossen hatte wenn ich ans Becken kam Bettelten sie genauso wie ihre Geschwister die nur 10mg im Wasser hatten, es stimmt auch nicht das Jungfische weniger Appetit haben wenn der Nitrat Wert 50 mg oder noch höher ist viel wichtige sind gerade bei der Aufzucht großzügige Wasser wechseln dabei spielt es keine Rolle ob aus der Leitung schon einen Wert von 50mg.kommt. 

>>>die Nachteile eines Nitratharzes schon öfter angesprochen, ohne diese konkret zu benennen. Hier möchte ich Dich bitten, die Nachteile doch mal aufzuführen.<<<<<<

Nachteile von Nitratentferner ob Schwefel, Harze  oder auch von Biologischen konnte ich nicht feststellen habe sie ja auch nicht dafür verwendet um Wasserwechsel hinaus zu zögern... aber auch keinen Nutzen deshalb ist mir ein Nitratfilter so überflüssig wie ein Kropf.

>>><warum versuchst Du es nicht mal probehalber ohne UVC?<<<<

Benutze ich ebenfalls nicht käme höchstens im Quarantäne Becken  zum Einsatz,für mich ist es wichtiger ein Keim ärmeres Wasser durch großzügige Wasserwechsel zu haben.  :zwinker:
 
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 21-11-2014, 10:46:17
Hallo Günter

OK , Günter wenn du als Züchter ( ich bin ja kein Züchter ) keinen  Sinn im Nitratfilter siehst dann sehe ich gar keinen Grund mehr in einem Nitratfilter der nicht mit ordentlichen Wasserwechsel behoben werden könnte.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Robert B am 21-11-2014, 15:43:04
Hallo Sven,

Zitat
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich das Harzbett bei zu groß eingestellten Durchfluss derart zusammenstaucht, dass bereits am nächsten Tag nur noch ein ganz kleines Rinnsal durchgeht. Gelförmige Harze, wie sie meistens in Vollentsalzern zum Einsatz kommen scheinen da merkwürdiger Weise nicht so empfindlich zu sein. Das merkt man schon beim Rückspülen, wo sich gelförmige Harze schön verwirbeln lassen. Das schaffe ich mit dem Nitratharz nicht ansatzweise.
ich stimme dir zu, dass ein Ionenaustauscher für einen bestmöglichen Wirkungsgrad möglichst langsam durchflossen werden sollte. Den Punkt mit dem Zusammenstauchen und einer daraus resultierenden deutlich verminderten Durchflussrate kann ich aber anhand meiner bisher gemachten Erfahrung - MP 600 hinten einem Eheim 2028 ohne Drosselung - nicht nachvollziehen. Allerdings habe ich den Nitratfilter auch nicht kontinuierlich sondern nur intervallweise (2-3 x pro Woche für 1 bis 1,5 h) betrieben. Auch beim Rückspülen lässt sich das Harz gut verwirbeln - es ist alles noch recht locker.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 21-11-2014, 17:08:29
Hallo Robert

Schön wieder von dir zu hören. :cheers:

Mich würde einmal interessieren welchen Nitratabfall du in 2 Stunden erreicht hast.
Mit welcher Menge MP600 , für welche Beckengröße.
Die Liter/h des 2028 bekomme ich wohl aus dem Netz.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Diskus&Koi Heribert am 22-11-2014, 00:00:47
Hallo zusammen,

vielleicht kann ich ja mal was zur Entspannung beitragen.
Als alter Hase  :laugh2: "im Umgang mit Austauschharzen" kann ich sicherlich einiges zu beitragen. In Vortragsreihen habe ich früher sogar Säle bei der GFA. füllen können usw...
Eine Dr.-Arbeit werde ich jetzt aber sicherlich nicht abliefern, dafür ist vieles einfach auch schon zu lange her.  :pfeifend:

Die Bezeichnung Ionen-Austauscher-Harz sagt doch schon eigentlich einiges aus. Es werden schließlich positive Ionen gegen Negative Ionen ausgetauscht und je nach Harz und Beladungstype eben auch umgekehrt. Sauer oder eben Alkalisch, wobei es eben auch noch den Neutral-Austauscher gibt. Worauf ich aber drauf hinweisen möchte, ist die gravierende Veränderung und die damit einhergehende Destabilisierung des Ionenspektrum im Wasser.

Anderes Beispiel! In frisch "über Ionenaustauscher" aufbereitetes Wasser wirst Du keine vernünftige Nachzuchten zustande bringen. Streifenfehler inklusive. Der Fisch selber ist noch immer der beste biologische Indikator und etliche Versuche (in der Vergangenheit)  konnten es nur zu-gut bestätigen.

Bei der Zucht von Diskus-fischen gab es früher nur eine Alternative (bei der Wasseraufbereitung) einen stark saurem Kationenaustauscher mit einen stark basischen Anionenaustauscher wurde ein Mischbetaustauscher hinter-hergeschaltet, um die verschobenen Ionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Nur so waren einwandfreie Nachzuchten möglich.

Das künstliche Auf-salzen verschiebt ebenfalls das Gleichgewicht und die genaue Dosierung fehlt bis Heute noch.

Aber um beim Thema Nitratharz zu bleiben: Das bereits angesprochene Nitratharz Lewatit® MP 600 ist ein macroporöses Harz, welches auch die Säuren komplett entfernt und ist daher für Diskusfische eher ungeeignet. Dann empfehle ich schon eher das M600, oder das von Amberlite, welches eine wesentlich höhere Austauscherkapazität hat. Aber all diese Harze tauschen die Nitrat-Ionen gegen Chlorid-Ionen um, was wiederum auch eher unerwünscht ist. Phosphat wird außerdem nur in ganz geringen Mengen entfernt und man sollte nicht unbedingt den ganzen Versprechen mancher Händler glauben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ionenaustauscher (http://de.wikipedia.org/wiki/Ionenaustauscher)

Einen möglichen Einsatz sehe ich eher als PH.Puffer bei Afrikanischen Buntbarschen, welche einen eher hohen PH-Wert bevorzugen, doch werden auch hier die Algen (mangels Nitrat), welche als Nahrungsgrundlage dienen vernichtet.

In der kommerziellen Fischzucht hat man sich auch von dessen Gebrauch verabschiedet, weil zu aufwendig.

Das zusammen stauchen durch einen zu hohen Flow ist ebenfalls zu vermeiden. Das Harz entfaltet seine Wirkung am besten im Schwebebettverfahren, wodurch auch Ablagerungen weitestgehend vermieden werden, was aber auch zwangsläufig keine hohen Durchflutung erlaubt, sei den der Filter-Durchmesser ist entsprechend groß.

Mittlerweile verwende ich das Nitratharz nur noch bei der Wasseraufbereitung, um die Nitrat-Belastung (bei der Aufzucht) so gering wie möglich zu halten. Rieselfilter produzieren bekanntlich (bei der Nitrifikation) große Mengen Nitrat, welche mit dem täglichen Wasserwechsel niedrig gehalten werden.

Unser Leitungswasser darf nach EU-Richtlinien nicht mehr als 50 mg/l Nitrat enthalten. Auf Grund dieser Richtlinie halte ich einen Nitratfilter-Einsatz (im privaten Gebrauch) eher für überflüssig. Mit einen regelmäßigen Wasserwechsel sollten eigentlich schädliche Nitrat-werte zu verhindern sein, oder es stimmt was nicht mit der allgemeinen biologischen Filterung und dem Aquarium-Management.

Selber arbeite plane ich an einen neuen biologischen Nitratfilter für den Koi-Teich-Bereich, weil die Fische eben sich wie die Schweine benehmen und auch entsprechend fressen. :laugh2: Bei der Aufzucht großer Diskusfisch-Populationen sieht es nicht viel anders aus, weil die eiweißreiche Nahrung einfach zu wasserbelastend ist...

Immerhin gibt es darüber auch schon etliche Dissertationen, weil ein niedriger Nitratgehalt das Wachstum und das Fressverhalten bei Fischen (in Kreislaufanlagen) positiv beeinflusst. Zudem werden für solche industrielle Fischzuchtanlagen die Abwasserauflagen immer weiter verschärft, um die Grundwasserbelastung mit überhöhte Nitrat-Werten zu verhindern.

Denke :-!-: das sollte doch fürs erste mal reichen. :hmm:  :tired1:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 22-11-2014, 08:08:06
Hallo Heribert , .....

Danke auch dir für deine in klar verständlichen Worten verfasste Erläuterung. :weiterso:

Neben 500ml MP600 gegen NO3 , 500ml gegen PO4 und 500ml Silikatvernichter habe ich alles zur Vorsorge auf Lager.
Werde diese Wundermittel wohl nie einsetzen müssen.
Es hat meine Nerven beruhigt beim Neueinstieg beim "Großen Becken".
Aus alten Erinnerungen mit diversen Problemen die sich früher aus Mangel an Wissen/Erfahrungen im Kopf festgesetzt haben.
Nun läuft das "Große" nun schon 3 1/2 Jahre ohne jeglichen künstlichen Abfallvernichter oder Reinigung des Biofilters.
Es läuft einfach nur rund.
Lediglich Huminstoffe , MSB im Trockenfutter , Zeolithfilterung werden neben dem 33% wöchentlichen Wasserwechsel ins Becken gebracht.
Selbst mein 1/3 Anteil Osmosewasser im Wechselwasser ist reiner Luxus bei kH 4 aus der Leitung.
Aber wenn eine GPD500 für das Kaffee- Teewasser im Betrieb ist kann sie auch etwas fürs Aquarium produzieren. :pfeifend:
Ausreichend sauberes Wasser und gutes Futter ist immer noch das beste Mittel zur Diskushaltung.

Nur der Weg zum "sauberen Wasser" kann von Region zu Region einen unterschiedlichen Aufwand bedeuten.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 23-11-2014, 21:20:57
Hallo zusammen,

eine nicht für die Aquaristik zu unterschätzende Eigenschaft des Nitratharzes ist, dass die organische Wasserbelastung des Aquarienwassers gesenkt und auf einem niedrigen Niveau gehalten wird.

Und nebenbei :laugh:, seit dem ein mir bekannter Diskushalter ein Nitratharz im Dauereinsatz an seinem Becken hat und jede 4 Wochen den Leitwert mittels VE senkt, so sein Wasser so aufbereitet, "züchtet"  :optimist: er im Schaubecken regelmäßig junge Diskusfische. Ohne Streifenfehler...., also so einfach ist die Materie offensichtlich nicht und sollte meiner Meinung nach nicht so einfach in eine "Negativschublade" gesteckt werden.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 23-11-2014, 21:35:15
Hallo Jörg,

Zitat von: Jörg
Ich stelle hier etwas in Frage und bin automatisch der Buhmann.

Buhmann ganz und gar nicht. Ich hatte nur den Eindruck, dass die von Dir geschriebenen Worten eine gewisse negative Grundstimmung enthielten. Ich tausche mich gern mit Dir und jedem anderen aus. Der Ton sollte nur angemessen sein.

Zitat von: Jörg
Ferner ist deine Diagramm falsch, es geht nicht von der mechanischen Verschmutzung aus
Diese Illustration habe ich bewusst wegen des Ionentauschs verwendet, damit man erkennt, dass es in der Hinsicht denkbar schlecht wäre, die Beladungszone während der Beladungsphase zu verwirbeln. Ein Schlupf wäre mit Sicherheit vorprogrammiert.

Zitat von: Jörg
Dein Zitat sagt ja auch aus, das man keine öligen oder schleimigen Stoffe in den Austauscher schicken soll. Ob man dies bei der Verwendung von Brauchwasser gewöhrleisten kann, nun das bezweifele ich.
Ich denke von einer ölig schleimigen Konsistenz ist mein Aquarienwasser noch entfernt. Zudem sind die makroporösen Harze, die als Nitratharze verwendet werden, z. B. MP600, laut Herstellerbeschreibung für organisch belastete Wässer geeignet. Ich bringe hier mal das Stichwort Adsorptionsharze ins Spiel. Zum Beispiel dieses hier: S 6328 (http://www.tes-water.de/cms/wp-content/uploads/2013/06/Lewatit-S-6328-A/Produktdatenblatt-Lewatit-S-6328-A---GER.pdf) Damit spielen Ionentauscher in Verbindung mit Adsorptionsharzen auch eine Rolle in der Werkzeugkiste des Abwassertechnikers. Diese Adsorptionseigenschaft organischer Verunreinigungen ist auch der Hauptgrund, warum ich so ein Harz einsetze. Leider verbinden die meisten mit dem Wort Nitratharz nur den Ionentausch Nitrat gegen Chorid und unterstellen sofort, dass nur die Absicht besteht, Wasserwechsel zu unterlassen oder hinauszuzögern. Nur der Einsatz eines Nitratharzes ist damit ja nicht automatisch gleichbedeutend. Daher gilt es schon, genauer zu hinterfragen, worüber man nun genau debattiert.

Also in dem Sinne, eine schöne Woche.

Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 23-11-2014, 21:35:47
Hallo Robert,

Zitat von: Robert
Den Punkt mit dem Zusammenstauchen und einer daraus resultierenden deutlich verminderten Durchflussrate kann ich aber anhand meiner bisher gemachten Erfahrung - MP 600 hinten einem Eheim 2028 ohne Drosselung - nicht nachvollziehen. Allerdings habe ich den Nitratfilter auch nicht kontinuierlich sondern nur intervallweise (2-3 x pro Woche für 1 bis 1,5 h) betrieben. Auch beim Rückspülen lässt sich das Harz gut verwirbeln - es ist alles noch recht locker.

ich habe im Moment MP500 in Verwendung. Es läuft in der Regel 4 bis 6 Wochen 24/7 im Bypass. Wenn ich das nach dieser Betriebszeit zurückspülen möchte handelt es sich bei dem Harzbett um eine ziemlich verbackene klumpige Masse. Die Säule ist dann zu schütteln, zu beklopfen usw., damit diese Masse aufbricht und überhaupt rückspülbar wird. Das MP500 verwirbelt sich auch so gut wie gar nicht. Das kann aber auch im Wesentlichen an zu wenig Freibord und einer zu schmalen Säule liegen. Meine anderen Harze habe ich in größeren Säulen und da klappt es ganz gut. Allerdings verbacken die eben nicht. Ich habe ja mal eine Zeit lang das schwach basische MP64 als Nitratharz eingesetzt. Das war auch immer gut verwirbelbar.

Am Anfang habe ich mit dem optimalen Durchfluss viel experimentiert. Seither weiß ich, dass der Gardena-Durchflussmesser für geringe Fließgeschwindigkeiten nicht zu gebrauchen ist. Ich war der Meinung, nach Messung den Durchfluss auf ca. 1 l/min eingestellt zu haben. Dass blieb dann auch ne Weile so. Aber immer am nächsten Morgen hat er nur noch 0 angezeigt und es kam nur noch das kleine Rinnsal raus.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 23-11-2014, 21:36:21
Hallo Heribert,

Zitat von: Heribert
Worauf ich aber drauf hinweisen möchte, ist die gravierende Veränderung und die damit einhergehende Destabilisierung des Ionenspektrum im Wasser.

in welchem Zusammenhang ist Dein Hinweis zu verstehen? Entsalzung, Enthärtung oder Nitratharz?

Zitat von: Heribert
Anderes Beispiel! In frisch "über Ionenaustauscher" aufbereitetes Wasser wirst Du keine vernünftige Nachzuchten zustande bringen. Streifenfehler inklusive. Der Fisch selber ist noch immer der beste biologische Indikator und etliche Versuche (in der Vergangenheit)  konnten es nur zu-gut bestätigen.
Welche Aufbereitung sprichst Du an? Ich kann Deine Erfahrungen sonst nicht zuordnen.

Zitat von: Heribert
Das zusammen stauchen durch einen zu hohen Flow ist ebenfalls zu vermeiden. Das Harz entfaltet seine Wirkung am besten im Schwebebettverfahren, wodurch auch Ablagerungen weitestgehend vermieden werden
Dies Apparaturen werden dann aber sicherlich für den Wohnzimmergebrauch über das Ziel hinausschießen.

Zitat von: Heribert
Zudem werden für solche industrielle Fischzuchtanlagen die Abwasserauflagen immer weiter verschärft, um die Grundwasserbelastung mit überhöhte Nitrat-Werten zu verhindern.
Dennoch sind unsere Böden völlig überdüngt. Ich habe schon ein paar mal in der Zeitung darüber gelesen. Hinzukommt, dass die Überreste von Biogas-Anlagen zusätzlich auf die Ackerfächen gebracht werden.

 

Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Jörg Gottwald am 24-11-2014, 06:35:51
Hallo Sven
Zitat
Buhmann ganz und gar nicht. Ich hatte nur den Eindruck, dass die von Dir geschriebenen Worten eine gewisse negative Grundstimmung enthielten. Ich tausche mich gern mit Dir und jedem anderen aus. Der Ton sollte nur angemessen sein
eigentlich würde dann jede andere Meinung eine negative Grundstimmung enthalten und das finde ich nicht gut.
Aber gehen wird zum Thema zurück
Einfach gesagt tauscht Nitratharz Nitrat gegen Chloride aus , es wird ja mit Natriumchlorid regeneriert. Chloride verursachen ähnliche Schäden wie Natrium in der Umwelt.Google hier mal unter Chloride Bergbau. Klar sind die Mengen hier grösser, doch wir haben dort auch kein geschlossenes System in dem die Lebenwesen schwimmen müssen.
Wir kennen nur die Obergriffe: Nitrat wird gegen Chlorid ausgetauscht, sind da vielleicht noch mehr Stoffe?
Vor einigen Jahren hat Degen, Colle versucht dieser Austauscher auf den Markt zu bringen. Schon damals klappte das auf lange Sicht nicht? Was hat man da falsch gemacht ?
Nun der Begriff ölig und schleimig ist sehr variabel und wenn du jemals einen Nitratfilter auf biologischer oder Schwefelbasis gereinigt hast, dann weisst du worüber ich spreche. Du wirst diesen Bakterienschleim in feinster Form vorfinden und das nach relaitv kurzer Zeit.
Ich denke das der Traum vom optimalen Diskuswasser in jedem Halter von Diskusfischen steckt und jeder greift nach dem noch so kleinen Strohhalm. Leider ist das nicht so einfach, da Wasser nicht Wasser ist. Deswegen sehe ich deine Abhandlungen eher mit Skepsis, allerdings nicht mit negativen Grundhaltung.Dann würde ich sie gar nicht lesen.
Nitrat im Boden ist ein Thema über das man streiten kann, persönlich sind mir aber lieber Nitrat im Wasser wie ein undefinierbarer "Brei" aus Stoffen , dazu gehören auch die Abwässer beim Regenerieren von Austauschern. In der Industrie müssen die nicht umsonst entsorgt werden und nicht über das Abwasernetz.
mfg
jörg
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 24-11-2014, 07:51:43
Hallo Peter

Zitat von: Peter
eine nicht für die Aquaristik zu unterschätzende Eigenschaft des Nitratharzes ist, dass die organische Wasserbelastung des Aquarienwassers gesenkt und auf einem niedrigen Niveau gehalten wird.
Im Ansatz richtig aber was ist niedrig oder wo liegt obere Grenzwert.

Ohne Angabe von Grenzwerten und eventuellen Nebenwirkungen ist es ein fischen im trüben oder besser reine Glaubenssache.
Glaubensache ist immer ein Grund weshalb man endlose Diskussionen führt ohne am Ende wirklich etwas belegen zu können.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: MarkusJ am 24-11-2014, 09:45:49
Hallo Ditmar,

Du bist ein Messfreak, was ich nachvollziehen kann. Je mehr Daten man hat, desto besser ist die Voraussetzung gegeben, Schlüsse daraus zu ziehen.
Aber es gibt tausende Stoffe im Wasser, bei denen man weder weiss, was sie für Auswirkungen haben, noch, wie man sie überhaupt (praxisgerecht) messen kann.

Was also tun, wenn Probleme da sind?

LG
Markus
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Robert B am 24-11-2014, 10:27:12
Hallo Sven,

Ich habe mal die Datenblätter der beiden Harze MP 500 and MP 600 verglichen. Bzgl. Korngröße und -gleichförmigkeit sehe ich da keine Unterschiede. Vielleicht hängt es wirklich mit der Säulenbeschaffenheit zusammen. Ich habe einer Säule mit kurzer Bauhöhe, also großer Durchmesser. Da können aber auch alle anderen Faktoren mit reinspielen, insbesondere die Vorfilterung.

Einen konstant geringen Durchfluss hinzubekommen ist in der Tat schwierig. Das war auch der Grund warum ich das Nitratharz stattdessen intervallmäßig mit "hohem" Durchfluss betrieben hatte.
Ich habe in der Vergangheit auch mit biologischen Nitratfiltern experimentiert und auch da war das einstellen eines konstant geringen Durchflusses das Hauptproblem.

Das von dir verlinkte Harz und auch das zweite das in dem Datenblatt angeben ist hören sich interessant an. Hast du vor die mal auszuprobieren?

Gruß,
Robert
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 24-11-2014, 11:41:54
Hallo Markus

Zitat von: Markus
Aber es gibt tausende Stoffe im Wasser, bei denen man weder weiss, was sie für Auswirkungen haben, noch, wie man sie überhaupt (praxisgerecht) messen kann.
Was man also nicht messen kann oder will muss man eben glauben. :hmm:

Mit dem Glauben bin ich noch nicht soweit.
Ich gehe da etwas anders ran.

Wenn man nun mit destilliertem Wasser startet und es entsprechend aufsalzt heißt es wahrscheinlich:
Keiner weiß war noch alles im Wasser sein muss damit es dem Fisch gut geht.

Das ist mir alles zu schwammig um eine klare Aussage machen zu können.
Gerade mit deiner Erfahrung mit Filtersystemen erstaunt mich dann doch eine so unklare Aussage.
Sollte es wirklich so undurchsichtig sein. :hmm:
Halten wir Diskus nur auf gut Glück und haben immer eine passende Ausrede wenn es nicht so läuft wie geplant.
Das extrem große Wasserspektrum in dem wir unsere Diskus halten lässt in der Tat eine gewisse Unsicherheit vermuten.

Nochmal zum Nitratfilter.
Man setzt doch nur einen Filter ein wenn man ein genau definiertes Ziel damit erreichen möchte.
Also Unter- und Obergrenze kenne um die Wirkungsweise nachweisen zu können.
Alle Nebenwirkungen sind allerdings ebenso wichtig um nicht andere Problemfelder auf zu machen.
Kann man diese Wirkungsweise nicht in Zahlen nachweisen nützt der Filter nichts.
Dann sind wir wieder beim Glauben für mich zu wenig.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Robert B am 24-11-2014, 14:26:03
Hallo Ditmar,

Ich möchte dir deine heile Welt nicht kaputt machen aber so einfach wie du es dir vorstellst ist es wirklich nicht.

Analytik von Wasserinhaltsstoffen ist selbst für Profi-Labore alles andere als trivial und viele unbekannte Stoffe können mit vertretbarem Aufwand nicht näher bestimmt werden.
Mit irgendwelchen Aquaristik Wassertests ist da überhaupt nichts zu machen, aber das weisst du ja selber.

Wenn man nach in einem entsprechend ausgerüstetem Labou nach einem konkreten Stoff sucht, dann kann man ihn mit maßgeschneiderten Analysegeräten und -methoden auch nachweisen. Ganz anders sieht es bei der Vielzahl an unbekannten Stoffen aus. Hier kann oft bestenfalls nachgewiesen werden, dass da überhaupt noch irgendwas unbestimmbares drin ist.

Ähnlich unklar wie bei Nitratfiltern (in Bezug auf Organika) sieht es auch bei Zeolith, Aktivkohle oder Kohleblockfiltern aus. Von allen diesen Stoffen ist bekannt dass sie organische Verunreiningen des Wassers herabsetzen können, aber nicht genau welche und in welchem Ausmass.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 24-11-2014, 16:16:16
Hallo Robert , Markus

Ich ich denke etwas mehr schwarz weiß als allgemein üblich. :verlegen:
Mir ist schon klar das es einige Unbekannte gibt.
Sie einfach als Gott gegeben hin zu nehmen entspricht nun einfach nicht meiner Natur.

Die Komplexität die du und Markus beschreibt lässt somit allen Spekulationen Tür und Tor offen.
Damit hat jeder oder genauso gut keiner recht.
Weil es eben zu viele unbekannte gibt bzw. unbekannte Einflüsse.
So etwas hinterlässt immer eine gewisse Unsicherheit.

Nur daher kommen auch die endlosen Diskussionen ohne durchgängigen Fakten.
Für mich als Techniker halt schwierig ohne selbst etwas Handfestes auf dem Papier zu haben.
Und wieder bleibt nur der Glaube an eurer beider Erfahrung die ich auch keinesfalls missen möchte. :good:
Ihr habt und helft mir oft genug manches besser einschätzen zu können.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: MarkusJ am 24-11-2014, 20:34:04
Hallo Ditmar,

Robert hat schon einiges vorweggenommen, was ich Dir hätte antworten wollen. Wir sehen das recht ähnlich.

Schon allein die Tatsache, wieviele Stoffe im Wasser vorkommen können und wieviel in den grossen "Profikoffern" für Wassertests von JBL, Sera, Tetra etc. messtechnisch abgedeckt sind, sagt doch schon aus, dass Dich messen allein nicht immer weiter bringt. Ich habe immer einen Spruch eines Wasserwissenschaftlers im Kopf, der sinngemäß  gesagt hat: "Wenn man wissen will, was alles im Wasser ist, muss man nur in den Chemikalienatlas schauen."

Beim Nitratfilter muss man auch unterscheiden, was man damit erreichen will. Die AWAB-Fraktion möchte damit weniger Nitrat entfernen, als vielmehr sich aufkonzentrierende organische Belastungen eliminieren. Der Ausdruck Nitratfilter passt da eigentlich nicht mehr.

Ich habe schon vor vielen Jahren im Portal geschrieben, dass ich den Nitratwert mehr als "Regelparameter" für andere Stoffe sehe. Da mit steigendem Nitratgehalt oftmals auch eine verstärkte organische Belastung des Wassers stattfindet, ist es meiner Meinung durchaus gerechtfertigt zu hinterfragen, ob der Nitratgehalt wirklich das Problem ist, oder ob es doch eher die organischen Belastungen sind. Frag jetzt bitte nicht, welche genau und welche Schwellenwerte, denn dann hast Du mich nicht verstanden. Damals in der Diskusliste wurde sowas schon sehr ausführlich diskutiert und Patriz hat das damals auch recht schlüssig aus Infos der Njutzfischzucht erklärt, wo Nitratgehalte von mehreren 100 mg/l bei Karpfen überhaupt keine Probleme machten.

Bei mir habe ich mit Diskus ähnliche Erfahrungen gemacht bei Tieren, die ich getrennt von meinem Standardbestand aufgezogen habe, die oft Nitratgehalte von >150 mg/l aufwiesen, aber putzmunter waren und wie der Teufel gewachsen sind.

Was also nützt dann das Messen, wenn niemand die Zusammenhänge wirklich genau durchleuchtet hat?

Ebenso sind viele der Meinung, dass man nur bei niedrigen Leitwerten züchten kann wegen osmostischer Zusammenhänge. Auch das halte ich zumindest teilweise für überholt.

Für mich ist das geschulte Auge u. Erfahrung viel wichtiger als alle Messinstrumente, obwohl auch ich viel messe (Dauermessung). Auf die Messwerte schaue ich meist nur, wenn mein Auge sagt, hier stimmt was nicht. Bzgl. pH-Wert ist das sicherlich hilfreich, Nitrat, Phosphat und sonstige stoffspezifische Werte messe ich in meiner Diskusanlage eigentlich nie.
Wenn ich sicherstelle, dass möglichst gutes Wasser hineinkommt und die sich aufsummierenden, schädlichen Dinge durch technische Filter (Osmose, Harze, AK) rausbringe, dann bin ich auf dem richtigen Wege.
Daher kann aus meiner Sicht ein ergänzender "Nitratfilter auf Harzbasis" durchaus sinnvoll sein. Als alleiniger Ersatz für Wasserwechsel taugt er nichts.

LG
Markus
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 24-11-2014, 20:46:54
Hallo Jörg,

Zitat von: Jörg
Chloride verursachen ähnliche Schäden wie Natrium in der Umwelt.Google hier mal unter Chloride Bergbau. Klar sind die Mengen hier grösser, doch wir haben dort auch kein geschlossenes System in dem die Lebenwesen schwimmen müssen.

für Chlorid habe ich einen Photometertest. Der höchste je bei mir gemessene Wert betrug etwa 35 mg/l. Damit liege ich noch besser als so manches Trinkwasser. Es ist ja nicht so, dass ich ein Nitratharz ankoppel und das Becken sich selbst überlasse.

Zitat von: Jörg
Nitrat wird gegen Chlorid ausgetauscht, sind da vielleicht noch mehr Stoffe?
Ich denke ja. Die Selektivitätsreihen der Harze gelten nach meinem Verständnis weiterhin. Bleibt nur die Frage, welche Stoffe gelangen neben dem Nitrat ins Wasser. Soweit ich richtig informiert bin, werden auch Sulfate aufgenommen und teilweise auch Karbonate.

Zitat von: Jörg
Deswegen sehe ich deine Abhandlungen eher mit Skepsis,
Nunja solange Du davon nicht überzeugt bist, was ich äußere, ist Skepsis und Fragen nichts Verwerfliches. Ich schaue mir die Welt auch nicht mit der rosa Brille an. Und wenn es etwas gibt, was an einer Technik nachteilig ist, so bin ich an der Kenntnis genauso interessiert wie an den positiven Merkmalen.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 24-11-2014, 20:50:31
Hallo Ditmar,

Zitat von: Ditmar
Ohne Angabe von Grenzwerten ... Was man also nicht messen kann oder will muss man eben glauben. :hmm:
ich gaube von Dir zu wissen, dass Du regelmäßig mit Zeolith arbeitest!? Zeolithe haben mitunter ebenso wie das makroporöse Harz die Fähigkeit, organische Verunreinigungen aus dem Wasser zu binden. Ähnlich wie Aktivkohle auch. Nach welchen Grenzwerten und messbaren Erfolg gehst Du hierbei vor? Oder hat das Zeolith eine andere Funktion?
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 24-11-2014, 20:50:51
Hallo Robert,

Zitat von: Robert
Faktoren mit reinspielen, insbesondere die Vorfilterung.
zu Beginn der Anwendung habe ich das Wasser der Klarwasserkammer ungefiltert in die Säule geschickt. Da war zu beobachten, dass sich das Harzbett von oben beginnend in Durchlaufrichtung rotbraun verfärbte. Beim Ausspülen vor dem Regenerieren, kam dann auch davon ein richtige Dreckbrühe raus. Das entspricht dem mechanischen Filterprinzip, das Jörg einige Posts zuvor angesprochen hat. Ich habe dann nochmal eine Wattelage vor die Klarwasserkammer angeordnet und Besserung festgestellt.

Zitat von: Robert
Das von dir verlinkte Harz und auch das zweite das in dem Datenblatt angeben ist hören sich interessant an. Hast du vor die mal auszuprobieren?
Ich würde zumindest eins von beiden mal probieren wollen. Nur weiß ich nicht so recht, wo man sie beziehen könnte. Ich habe auch nicht unbedingt vor, einen ganzen 25-l-Sack anzuschaffen, wenn ich vielleicht 5 Liter benötige.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 24-11-2014, 20:52:11
Hallo Ditmar,

Zitat
Ohne Angabe von Grenzwerten und eventuellen Nebenwirkungen ist es ein fischen im trüben oder besser reine Glaubenssache.
Glaubensache ist immer ein Grund weshalb man endlose Diskussionen führt ohne am Ende wirklich etwas belegen zu können.

Robert und Markus haben ja schon entsprechend geantwortet, sehe ich genau so, muss ich nichts mehr schreiben, außer vielleicht das ich noch den Infektionsdruck, Keimdruck, Viren, Bakterien mit ins Spiel gebracht hätte, dass führt dann aber auch zu weit.

Ich bin mir auch nicht sicher ob gewisse Äußerungen nur getätigt werden, um Beiträge zu generieren aber da spiele ich nicht. :angel:

Meiner Meinung nach, kann man die wirklichen problematischen Stoffe im Wasser, bezogen auf die Fischgesundheit, nicht mit den üblichen Aquarienwassertests messen aber das wurde auch schon gesagt....



Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Robert B am 24-11-2014, 20:58:42
Hallo Markus,

ich bin allen genannten Punkten vollkommen deiner Meinung!

Noch eine kleine Anekdote zum Thema Leitwert und Züchten. Ich hatte vor früher meine Diskus in reinem Leitungswasser gehalten dass ich nur über eine Torfbombe aufbereitet hatte. Die Leitfähigkeit lag so um 500 µS/cm, pH um 7, also keine typischen Zuchtwerte. Ich hatte damals ein Paar was regelmässig Schlupfquoten > 90% hatte, während bei 2 weiteren Paaren die Quote vielleicht bei 10-20% lag. Irgendwann später hatte eines der anderen Paare  das Revier des ersten Paares erobert und hatte auf einmal ebenfalls eine sehr hohe Schlupfquote. Da war erstmal Kopfkratzen angesagt, die Wasserwerte waren doch in allen Fällen gleich ...  :hmm:
Irgendwann fiel dann der Groschen, das Substrat, wo die Quote > 90% war, war eine Moorkienwurzel, wärend die anderen Ablaichversuche auf dem Filterrohr, Pflanzenblättern oder der Scheibe stattfanden. Meine Erklärung, die Wurzel gab Gerbstoffe ab, die eine keimhemmende Wirkung ausüben. Es lag also nicht an dem osmotischen Druck, sondern vielmehr an der Keimarmut.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Norbert Koch am 24-11-2014, 21:54:51
Hallo zusammen,

zum Thema Nitratfilter selbst kann ich zwar nichts beitragen, da das eine Technik ist, die ich selbst nicht einsetze und wohl auch nie einsetzen werde; als wir noch in Karlsruhe bzw. auch davor schon in Stutensee lebten, bekam ich dank der vielen Spargelfelder im Umland vom Wasserversorger bereits 50 mg/l geliefert.

In den ersten Jahren meiner Diskushaltung lernte ich einige "alte Hasen" des Karlsruher Aquarienvereins kennen, die ebenfalls Diskusfische hielten und züchteten. Darunter waren zwei absolute Altwasser-Verfechter, die über Jahre nur das verdunstete Wasser nachgefüllt haben. In einem der Aquarien hatte sich ein Nitratgehalt von über 400 eingestellt, bei dem zweiten Diskushalter waren sehr viele Pflanzen im Becken. Er kam auf rund 180 mg/l. Bei ersterem war das Wasser quittengelb; und dennoch fühlten sich die Fische wohl! Die Farben waren brilliant, die Augen leuchtend rot.

Sie laichten regelmässig ab und die Gelege verpilzten kaum. Auch hier wurde als Substrat überwiegend Morkienholz von den Tieren ausgewählt - das deckt sich in etwa mit Robert's Beobachtungen.

Ich kann mich auch nicht wirklich an schlecht gewachsene Nachzuchten oder gar Tiere mit Fehlern erinnern.

Aufgrund dieser Erfahrungen bin ich bezüglich hoher Nitratwerte recht entspannt. So lange keine Aufspaltung zurück zu Nitrit stattfindet (was wohl einmal bei einer Fischbörse geschah, als die Nachzuchten mit 90% Frischwasser konfrontiert wurden, ist Nitrat offenbar kein Stoff, der die Tiere übermäßig belastet; vermutlich auch ein Grund dafür, dass sich in der "Jauchegrube" Lago Cuipeua immer noch Diskusfische fangen lassen.

Das Altwasser war übrigens recht stabil bezüglich des niedrigen pH-Wertes trotz einer unüblich hohen KH (ich meine mich an pH 5 bei KH 6-7 zu erinnern) - eigentlich Werte die so gar nicht zusammenpassen wollen. Wobei ich aber Ablesefehler beim Messen aufgrund der starken Tönung des Wassers nicht ausschließen möchte. Einer der beiden züchtete auch diverse Salmlerarten. Diese aber immer in frischem Quellwasser. Salmler sind also nicht so nitrattollerant als Diskusfische.

Um das Thema abzuschließen möchte ich noch anmerken, dass beide Altwasseraquarianer im Albtal ansässig waren und für ihre Aquaristik weiches und kostenloses Quellwasser zur Verfügung hatten - es ging also nicht um eine Kostenersparnis.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Jörg Gottwald am 25-11-2014, 06:28:44
Hallo Sven
Markus hat das in der Zwischenzeit schon wesentlich besser formuliert. Du entfernst das Nitrat und misst sogar Chlorid (das du an die Messung gedacht hat, wirklich gut) Nun Nitrat ist ein Endabbaustoff und dieser wird sich nur zu ungefähr mit dem decken was man eigentlich entfernen muss, man tut es einfach. Ob man die richtigen Stoffe austauscht, das weiss man selber nicht so genau. Ob die Stoffe die man ausgetauscht zurück erhält , nicht grössere Probleme verursachen wie die ursprünglichen, das weiss man auch nicht.
Wie du vielleicht merkst, habe ich zuviele Zweifel an der Technik . Dies habe ich schon vor Jahren im Diskusportal zum Ausdruck gebracht, meinen Kontrahenten gefiel das überhaupt nicht das man seine Kompetenz anzweifelt und hat sich gleich löschen lassen. Ich denke mal dazu lassen wir es hier nicht kommen? Wir haben zwar unterschiedliche Meinungen, sollten aber darüber reden.
Nun ich weiss das auch die Osmosetechnik Fehler hat, Probleme mit dem Boosterpumpen sind hausgemacht, denn sie sind nunmal keine Dauerläufer.Ich arbeite aber an dem Problem, da kannst du versichert sein. Ich hatte zuerst lediglich eine Serie mit einer nicht elektrischen Boosterpumpe im Directflow Bereich geplant, ich habe mich dann dazu entschlossen eine zweite Serie mit einer Boosterpumpe auf den Markt zu bringen. Diese Pumpe kann 12 Stunden laufen, wenn nicht sogar länger.
mfg
jörg
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 25-11-2014, 08:41:14
Hallo Markus , Robert , Sven , Jörg , Nobby ,......

Zuerst einmal an alle vielen Dank für eure Geduld einem Schwarz/Weiß oder 0/1 denkenden Menschen so viel Zeit entgegen zu bringen.
Mein Fehler war bei Nitratfilter ausschließlich an dem filtern von Nitrat zu denken Schwarz/Weiß eben.
Dann müsste man den Filter eben anders nennen wenn es nicht primär sein Ziel ist NO3 zu halten.

Es erscheint nun einiges wesentlich klarer was eure Argumentationsweise angeht.
Wenn es wirklich so komplex ist muss ich meine Art Diskus zu optimiert halten zu wollen völlig anders angehen oder aufhören lebende Tiere halten zu wollen.

@Peter
Zitat von: Peter
Meiner Meinung nach, kann man die wirklichen problematischen Stoffe im Wasser, bezogen auf die Fischgesundheit, nicht mit den üblichen Aquarienwassertests messen aber das wurde auch schon gesagt....
Dies ist genau der Grund warum ich mich so wehre so abstrakt denken zu müssen.
Wenn sich genau diese Meinung bei mir festsetzen sollte ist es Zeit mit dem Hobby aufzuhören.
Eventuell , vielleicht , es könnte ..... ist keine Basis bei der es mir Spaß macht ein Hobby ernsthaft zu betreiben.
Soviel Unsicherheit hatte ich nicht erwartet nach so vielen in Jahren in dem der Diskus schon in Aquarien gehalten wird.
Ich will Fische halten können ohne ständig im Zweifel zu sein das richtige zu machen.

Spielen wollte ich zu keinem Zeitpunkt vielleicht bin ich nur etwas sprunghaft in meinen Gedanken. :verlegen:

@Nobby
Diese Altwassertheorie geht mir auch nicht aus dem Kopf.
Mir wurde ja dokumentiert auch mit Bildern das ein Becken in Norddeutschland stehen soll das genau mit deiner genannter vorgehenweise und dies seit vielen Jahren.
Mit Diskus und Altum.
Wie erklärt man solch eine Vorgehenweise Leuten die auf 50% Wasserwechsel pro Woche schwören.
Solche Theorien bringen mich und meine Denkweise völlig aus dem Gleichgewicht. :unbelivable:

@Sven
Ja ich nutze Zeolith in kleinen Mengen 900ml im 900Literbecken.
Meine Indikator ist hier meine Redoxmessung.
Die Eheim Biopower mit 900ml Zeolith wird nur zur Oberflächenströmung eingesetzt.
Ich glaube auch eine leichte Wasserklärung nach der Neubestückung erkennen zu können.
Vielleicht auch nur subjektiv.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Günter-W am 25-11-2014, 09:10:19
Hallo Ditmar

>>>>Mir wurde ja dokumentiert auch mit Bildern das ein Becken in Norddeutschland stehen soll das genau mit deiner genannter vorgehenweise und dies seit vielen Jahren.
Mit Diskus und Altum.
Wie erklärt man solch eine Vorgehenweise Leuten die auf 50% Wasserwechsel pro Woche schwören.<<

Ich kann so etwas einfach nicht  glauben dass keine/kaum WW gemacht werden gerade wenn noch Pt Altum mit im Diskus Becken schwimmen und nur verdunstetes Wasser nachgefüllt wird,
und was das Messen der Wasser Parameter bei meinen Becken angeht Messe ich nichts brauche ich auch nicht da ich für den WW immer nur unser Leitungswasser nehme, was anderes ist bei der Zucht da muss ich die Werte kennen wobei ich auf den LW auch noch nie geachtet habe selbst bei meiner damaligen Heckel Zuchten war der Leitwert bestimmt nicht wie im Biotop wo der Heckel vorkommt, hatte damals glaube ich noch gar keinen.    :hmm:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Norbert Koch am 25-11-2014, 09:16:34
Hallo Ditmar,

Zitat
Solche Theorien bringen mich und meine Denkweise völlig aus dem Gleichgewicht.

Gerade das finde ich das Spannende an unserem Hobby: Es gibt kein Schwarz/Weiß - viele Möglichkeiten führen zum Ziel.

Die Altwasseraquaristik ist nichts wirklich Neues und vieles scheint dafür zu sprechen: Hat man einmal ein klar definiertes, gutes Wasser (in dem damaligen Fall unbelastetes und weiches Quellwasser aus dem Albtal) riskiert man keine Einträge unerwünschter Substanzen (Hormone, Polyphopsphate, Phosphate, u.v.a.). In Verbindung mit einer leistungsstarken Filterung, einer angepassten Bepflanzung und einer natürlichen Fütterung kann das sehr wohl für eine sehr lange Zeit funktionieren.
Mit persönlich widerstrebt diese Art der Aquaristik gerade beim Diskus - obschon unsere 50% pro Woche ja im Verhältnis zur Natur bereits eine Art Altwasseraquaristik bedeutet.
Aber ich finde, Tiere aus Fließgewässern brauchen regelmäßig frisches Wasser!
Bei Tieren, die solche Verhältnisse aus der Natur gewohnt sind, sehe ich das anders; Labyrinthfische (zumindest die überwiegende Anzahl der Arten) leben in Tümpeln und Reisfeldern ohne oder mit sehr geringem Wasseraustausch; das sind sie im Laufe der Evolution gewohnt und daher betreibe ich mein Makropodenbecken auch mit (auf die Standzeit betrachtet) sehr geringen Wasserwechseln: Seit April 2013 habe ich einmal einen "großen" Wasserwechsel mit etwa 40% gemacht. Das war im Sommer 2013; seither fülle ich in diesem Aquarium auch nur Wasser nach. Es hat eine große Pflanzenmasse und einen üppig dimensionierten (eigentlich für die Diskushaltung ausgelegten und bestückten) Filter. An Pflanzen entnehme ich etwa alle 30 Tage knapp 10 l Volumen (vornehmlich Schwimmpflanzen); die Wasserwerte habe ich zwar noch nie gemessen, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich in diesem Aquarium kaum Nitrat finden werde...

... und wenn doch: Es belastet die Tiere offensichtlich nicht im Geringsten!

Mir genügt das Wissen, dass ich meine Tiere innerhalb der mir zur Verfügung stehenden Mittel artgerecht halte und mit hochwertigem Futter ernähre. Ich muss nicht meine Wasserwerte genau kennen und messe nur noch, wenn mir etwas komisch vorkommt.

Jeder muss seinen eigenen Weg der Aquaristik für sich selbst finden; was bei mir funktioniert, kann bei einem anderen Aquarianer gewaltig in die Hose gehen. Was bei anderen funktioniert kann und brauche ich nicht zu kopieren - ich wüsste nicht, ob es bei mir auch gut laufen würde. So lange die Tiere im Vordergrund stehen und es ihnen an nichts mangelt, hat jeder Halter es auf seine Weise richtig gemacht!
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: MarkusJ am 25-11-2014, 09:50:16
Hallo Ditmar, Robert, Nobby....

@Ditmar: Vorsicht vor zuvielen Gedanken, man kann sich schnell in die falsche Richtung "optimieren". Wenn es den Fischen gut geht und sie das mit leuchtenden Farben und agilem Verhalten zeigen mach weiter wie bisher.
Die grosse Unbekannte am System ist halt das Wasser. Wenn die Fische nach 50...100% besser stehen, gibt es für mich keinen Grund, in Richtung Altwasser nachzudenken, sondern da würde ich einen regelmässigen u. guten WW vorziehen.

@Robert: Das war eine sehr interessante Anekdote. Solche Vergleiche findet man selten, wenn nur das Laichsubstrat geändert wird. Deine Begründung mit der Keimarmut leuchtet ein, allerdings kann auch eine Beeinflussung durch "Huminstoffe" auf das umgebende Wasser stattfinden. Huminstoffe binden einiges, was dem Laich nicht so zuträglich ist. Den Gedanken werde ich mal weiter verfolgen !

@Nobby: Mein Leitungswasser ist ja nicht das Edelste und selbst Ancistrus lassen sich schlecht vermehren, wenn frisches Leitungswasser genommen wird. Als meine Tochter ein Becken hatte, fingen die Ancistrus erst viele Wochen nach einem WW wieder an zu laichen, allerdings gab es nach einigen Monaten ohne nennenswerte WW wieder andere Probleme. Neons bekamen trübe Haut, die Flossen fransten aus...

Schwarz-Weiss geht eben nicht... Augen auf u. Rückschlüsse ziehen, ob mit Nitratfilter auf Harzbasis, Osmoseanlage o. kein WW, viel WW - alles sollte man überdenken, wenn die Fische nicht so stehen, wie sie könnten. Und ich bin mir sicher, dass mind. 70% aller Diskus nicht so stehen, wie sie stehen könnten.

LG
Markus
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 25-11-2014, 19:06:31
Hallo Ditmar,

Zitat
Dies ist genau der Grund warum ich mich so wehre so abstrakt denken zu müssen.
Wenn sich genau diese Meinung bei mir festsetzen sollte ist es Zeit mit dem Hobby aufzuhören.
Eventuell , vielleicht , es könnte ..... ist keine Basis bei der es mir Spaß macht ein Hobby ernsthaft zu betreiben.
Soviel Unsicherheit hatte ich nicht erwartet nach so vielen in Jahren in dem der Diskus schon in Aquarien gehalten wird.
Ich will Fische halten können ohne ständig im Zweifel zu sein das richtige zu machen.

Ich sehe das eher als lockere Unterhaltung, daher hat es mich auch gestört, dass das Thema anfangs so "weggewischt" worden ist, nun ist es meiner Meinung nach in die richtige Spur gekommen.
Wenn es deinen Fischen gut geht, dann hast du doch sicherlich Spass am Hobby, also warum aufhören? 
Es gibt halt sehr viele Parameter und Stellschrauben am System Aquarium, wenn das Wechselwasser aus der Leitung passt, braucht man  gar nichts zu messen, nur Fische beobachten, sehe ich so wie Markus.
Jede Komponente (UVC, Ozon, Nitratharz ect.) die zu dem aquaristischen Setup  dazu kommt, hat Einfluss auf die Wasserbiologie und Wasserchemie und wirft in der Folge neue Fragen auf, die man sich vor dem Einsatz nicht stellen muste, daher ist es sicherlich sinnvoll die Technik auf das Mindestmaß zu begrenzen. Das gilt vor allem für Einsteiger.
Ich versuche seit Jahren in die Wasserbiologie und Wasserchemie tiefer einzusteigen, ich komme allerdings immer wieder an Grenzen, da es mir hier und da an dem nötigen Wissen fehlt, aber das ist für mich kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen, frei nach dem Motto Stillstand bedeutet Rücksshritt. :laugh:
Aquaristikforen sind da eine gute Plattform um sich auszutauschen und neue Ideen auf - und mitzunehmen. Und so habe ich mal den Nitratfilter "mitgenommmen" , Versuch mach kluch. :laugh:
Ich habe vor 20 Jahren schon mit dem biologischen Nitratfilter experimentiert, dieser hat mein aquaristisches Wissen auch erweitert...

Also immer schön locker bleiben,
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 25-11-2014, 19:38:08
Hallo zusammen,

vielleicht noch was zu Thema, ich benutze derzeit den Nitratfilter auf Nitratharzbasis (SR7), um die sich aufsummierenden organischen Verbindungen auf einem konstant niedrigen Niveau zu halten.
Weiterhin läuft ein permanenter Wasserwechsel über eine UOA von 70 Litern / Tag, entspricht ca. 10% vom Beckenvolumen pro Tag um die Leitfähigkeit (60 mikro Siemens) und den PH Wert (ca. PH 6) des Wasser auf einem konstanten Niveau zu halten und Mineralien über den Wasserwechsel nachzureichen. Beim PH Wert muss ich mit etwas Korallenbruch nachhelfen.

Diese Art von Wasseraufbereitung läuft bei mir seit ca. 7 Monaten, Ziel war es mit möglichst wenig Arbeitsaufwand konstante Wasserparameter zu realisieren, ich denke das habe ich umgesetzt. Jeden zweiten Tag wasche ich nur noch das Vorfilervlies aus und jede 4-5 Wochen wird der Nitratfilter regeneriert.
Mal schauen, wie es so sich weiterentwickelt, bisher kann ich nichts Negatives berichten.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 26-11-2014, 07:27:58
Hallo Peter , Markus , Nobby , Günter , Robert , ....

Danke für eure Hilfe mich bei der Stange zu halten. :good:

Es scheint das ich die Aquaristik wie früher als Kind betrachten muss um zufrieden damit zu sein.
Gutes Wasser gutes Futter und gut ist es.

Dabei hat mir Robert erst bei meinem Neueinstieg beigebracht das Wasser noch mehr als nur nass ist. :zwinker: :pfeifend:
Da war wohl ein Fehler.
Denn sobald sich mir eine Unbekannte auftut werde ich neugierig und das kann schon nervig sein vor allem für mich.

Ich werde meine weitere Vorgehensweise überdenken und dementsprechend reagieren.
Das könnte durchaus bis zum verschenken meines Fischbestandes kommen wenn ich damit zur Ruhe komme.
Keiner kann über seinen eigenen Schatten springen ich auch nicht.

Sicherlich ist der Bau eines funktionierenden Sternmotors für meine denkweise wesentlich einfacher als eine Handvoll Diskus 10 Jahre alt werden zu lassen. :undecided:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Sven-W am 26-11-2014, 08:51:08
Hallo Ditmar,

ich vermute, Du bist ein ähnlich analytisch denkender Mensch wie ich auch.

Nehmen wir doch mal ein Beispiel aus der Mathematik. Dir wird es, wie mir auch, gefallen, wenn man eine Gleichung nach der Unbekannten umstellen kann und die exakte Lösung für die Unbekannte direkt bestimmen kann. Doch leider ist dies nur für einen begrenzten Raum von Gleichungen überhaupt möglich. Was also tun, wenn wir mit unseren Ressourcen nicht mehr an die Lösung herankommen? Mir fallen dann sofort iterative Lösungsverfahren ein. Z. B. das Newtonverfahren. Aber man weiss auch, dass dies nur ein Näherungsverfahren ist und man sich lediglich der exakten Lösung annähert ohne sie zu bestimmen. Durch Rückwärtseinsetzen sieht man dann erst, das man tatsächlich nah dran liegt. Aber die exakte Wahrheit hat man leider nicht finden können und muss eine gewisse Unschärfe in Kauf nehmen.

Vielleicht kannst du dieses übertragene Beispiel mal in deinen Denkansatz einfließen lassen?
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Norbert Koch am 26-11-2014, 09:45:57
Hallo Ditmar,

ich kann Deinen Frust leider nur begrenzt nachvollziehen, aber ich kann mir vorstellen, wie Du Dich fühlst. :troesten:

Auch ich bin ein Realist und auch ich hinterfrage viele Dinge, weil ich sie verstehen möchte. Doch geht bei mir die Freude an den Wundern der Natur nicht verloren, weil ich für so Manches keine Erklärung habe. Dieses Jahr hielten die Eichen ihr Laub knapp 14 Tage länger als gewöhnlich (zumindest hier). Und das, obwohl es im September schon mal einen "Temperatur-Durchhänger" gab. An was die Bäume ihr Loslassen vom Laub tatsächlich festmachen, kann noch keiner wirklich hieb- und stichfest erklären. Das Licht alleine kann es nichts sein; der Sonnenstand auch nicht (denn dann wären die Termine immer die selben). An den Temperaturen kann es auch nicht liegen - denn sonst hätte der Fall des Laubes ja bereits im Oktober beginnen müssen. Ich verstehe es also nicht, was der Auslöser dafür ist - und dennoch erfreue ich mich an der Farbenpracht des Herbstes, am Spiel der Blätter im Wind, am Rascheln unter den Füßen beim Spazierengehen.

Diese Freude lasse ich mir nicht davon verderben, dass ich nicht bis ins Haarkleinste darüber Bescheid weiß. Ich nehme es hin und freue mich darüber.

Schon Horatio äußerste sich in Shakespeares Hamlet dazu:
Zitat
Es gibt mehr Ding im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt.
Eine literarische Figur, klar! Auch kein Mathematiker - aber dennoch ist dieses Aussage allgegenwärtig und auch Wissenschaftler verwenden dieses Zitat immer mal wieder...

Darüber aber nun verzweifeln und ein liebgewonnenes Hobby aufgeben? Warum?

Betrachtest Du nicht gerne in den Phasen der Entspannung Dein schönes Aquarium? Genießt Du nicht, wenn die Sonnenstrahlen Deine majestätischen Altum erstrahlen lassen?

Du weißt, dass Deine Wasserparameter stimmen, dass Dein Filter, Deine Heizung, Deine Beleuchtung perfekt funktionieren. Deine Wasserwechsel hast Du optimiert. Und Deine Tiere fühlen sich wohl! Was willst Du mehr?
Zu hinterfragen gibt es eigentlich nur wirkliche Probleme. Die bestehen aber bei Dir nicht.
Also in diesem Fall verweise ich Dich tatsächlich auf das Kind in Dir: Freue Dich daran und genieße es! :good:

Und wenn Dir das Analytische zu sehr abgeht, kannst Du ja zwei / drei Aquarien aufstellen und versuchen, das ideale Zuchtwasser aufzubereiten. Denn gerade in diesem Bereich gibt es noch wirkliche Mysterien - so manch ein (erfahrener) Züchter hat schon vieles versucht, um bestimmte Tiere zum Ablaichen zu bringen; ich erinnere hier nur an die vielen Versuche die Cuipeuas von Ireneus nachzuziehen.
Es gibt nichts Nachvollziehbares - weil niemand den Ehrgeiz an den Tag legte, das Ganze im Rahmen von protokollierten Versuchsreihen zu erfassen.
Bisher ist das Ganze eher ein Spiel aus Trial and Error.

Ein analytischer, belegbarer Versuchsaufbau wäre doch eine echte Herausforderung?! :pfeifend:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 29-11-2014, 09:55:31
Hallo Ditmar,

Zitat
Gutes Wasser gutes Futter und gut ist es.

So ist es, gutes Wasser bezogen auf Bakterienarmut und Schadstoffarmut. Schadstoffarmut bezogen auf Nitrit, Ammoniak, Umweltschadstoffe übers Trinkwasser.

Meiner Meinung ist der Diskus auch kein "Weichwasserfisch", sondern ein Fisch der Bakterien, Viren usw. nur in begrenzten, geringen Maße toleriert.

Weiches (sauer und mineralstoffarm) und sauberes ((arm als gelösten oraganischen Substanzen, (C-Quelle für Bakterien, TOC Wert)) stellt die ungünstigsten Wachstumsbedingungen für Bakterien dar, in der Folge =>bakterienarmes Wasser im Aquarium.

Wie gesagt, ich benutze den Nitratfilter, um die Kohlenstoffquellen aus dem Kreislauf zu nehmen.

Aus dem oben genannten Wachstumsbedingungen für Bakterien wird oft fälschlicher Weise interpretiert, der Diskus ist ein Weichwasserfisch. :laugh: Der Diskus hat nichts gegen ionenreiches Wasser, er mag nur bakterienarmes Wasser! Warum auch, Mineralen benötigt er für den Zellaufbau und seinem Stoffwechsel. Bei einem sauren PH Wert sind mehr Protonen im Wasser, daraus kann der Diskus auch keinen physiologischen Vorteil ziehen.

Weiterhin ist ein Filter mit einer hohen Oxidationsleistung wichtig, um die Bakterien im Freiwasser gering zu halten (ausreichend Substrat) und Abbauspitzen (u.a. Nitrit- und Ammoniakspitzen), z.B. nach einer Fütterung schnell zu puffern. Eine effiziente Vorfilterung ist ebenfalls wichtig, um Kot und andere organischen Reststoffe aus dem Kreislauf zu nehmen, bevor es zu einem bakteriellen Wachstum durch diese Stoffe kommt.

Weiterhin wirkt sich sauerstoffreiches Wasser positiv aus, das Redoxpotential wird durch sauerstoffreiches Wasser nach oben geschoben, bei höheren Redoxpotentialen vermehren sich Bakterien zunehmen schlechter.

So das wars von meiner Seite aus zum Thema "Weichwasserfisch" und gutes Wasser, nun schlagt auf mich ein :laugh:, oder nur die Weichwasserfischabteilung,
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 29-11-2014, 10:54:50
Hallo Peter

Dank dir für deine Erläuterungen die sich mit meinen Erfahrungen decken.
Große Filterfläche ca. 160 Liter damit viel Abbaufläche bzw. genügend Zeit zum Abbau der Abfallstoffe.
Viel Sauerstoff bereitstellen 600L/h zusätzlich im Biofilter.
Moderater Besatz dementsprechend kleine Futtermengen helfen ebenfalls zur geringen Wasserbelastung.

Mein Redoxwert liegt mittlerweile bei 400 - 430mV bei einem pH Wert von 6.65.
Diese hohen Redoxwerte sind nur durch großen Filtermasse , hoher Sauerstoffzufuhr und zum geringem Besatz möglich.
Kollegen sind erstaunt über diese relativ hohen Werte da bei ihnen sich eher Werte um 200 einstellen.

Die Futtermenge ist dem alter der Tiere entsprechend reduziert worden.
Trotzdem sind meine Diskus aber vor allem meine Altum alles andere als schlank zu bezeichnen. :verlegen:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Günter-W am 29-11-2014, 11:16:59
Hallo Ditmar

>>>Trotzdem sind meine Diskus aber vor allem meine Altum alles andere als schlank zu bezeichnen.<<<

Tja so isses halt, ich ertappe mich auch des Öfteren die Fische/Katze zu überfüttern.. :verlegen: als ich zB meine Katze bekam war sie eher mager mittlerweile ist sie ein richtiger Wonnepropen  geworden nur wenn sie immer so Wehklagend Maunzt werde ich halt wiedermal Schwach und sie bekommt ein Leckerli.  :pfeifend:

schönes Wochenende allen  :zwinker:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 30-11-2014, 15:09:47
Hallo Ditmar,

ist doch schön und stressfrei, wenn ein Diskusaquarium gut läuft und die Fische dauerhaft gesund sind, gut fressen, schöne Farben zeigen usw..

Hast du den Filter hinter der Aquarienrückwand noch in Betrieb?

Wie hast du die Vorfilterung realisiert, wurde schon so viel geschrieben, ich weiß es nicht mehr.

Der Redoxwert in meinem Diskusaquarium liegt momentan bei 520 mV bei PH 6,3, ich habe durch die Vorfilterung und das Filterbecken mit einer hohen Oxidationsleistung und der hohen Bodenströmung kaum noch Mulm im Kreislauf, Filterschlamm ist auch kaum vorhanden, nur in den Schaumstoffpatronen vom Filterbecken. Ich vemute, dass der hohe Redoxwert aus den genannten Punkten resultiert, wenn er denn richtig ist.
Weiterhin nimmt der Nitratfilter fast alle an gelösten organischen Verbindungen raus, ich habe noch einen Oxydator A im Becken der für reaktionsfreudiges, sauerstoffreiches Wasser sorgt, das hebt den Redoxwert mit Sicherheit auch noch etwas an.

Fische stehen gut, was will man mehr :laugh:,
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 01-12-2014, 07:54:10
Hallo Peter

Zitat von: Peter
Hast du den Filter hinter der Aquarienrückwand noch in Betrieb
Ja das ist er seit dem ersten Tag.

Es ist ein Dreikammerfilter:
Vorfilter mit einer Filterpatrone 10cm Durchmesser und 50cm Länge.
Durchsatz 3000L/h
Reinigung wöchentlich vor jedem Wasserwechsel.
Wechsel der Filterpatrone in < 10Sekunden.

Danach die Biofilterkammer mit ca. 160Liter bis zur Wasseroberfläche gefüllt mit Filtermaterial.
Durchsatz 1000L/h
Noch nie gereinigt und auch nicht nötig was ich alle paar Monate mit einem Endoskop untersuche.

Klarkammer in der die Sonden Temperatur , pH , Redox und der Eheim Biopower 240 mit 750L/h mit Zeolith gefüllt ausschließlich zur Oberflächenbewegung arbeitet.
Die 3000L/h des Eheim Compakt+ werden ausschließlich über dem Boden abgegeben.

Ein- und Ausgang des gefilterten Wassers liegen 2m 5cm über dem Boden auseinander.
Die eine Seite saugt an die andere drückt also ideale Strömungsverhältnisse.

Ja meinen Fischen geht es sehr gut bis auf eine gewisse Fettleibigkeit bei den Altum.
Werde einmal versuchen die Futterrationen weiter zu reduzieren.
Könnte mir vorstellen nur noch einmal am Tag morgens zu füttern.
Einen Tag Trockenfutter am nächsten Tag Frostfutter.
Mal sehen ob ich das übers Herz bringe ihnen Abends nichts mehr zu geben. :pfeifend:
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 05-12-2014, 19:02:38
Hallo Ditmar,

sorry, dass ich jetzt erst schreibe, unter der Woche habe ich wenig Zeit.

Ich habe dein Filtersystem noch nicht richtig verstanden.

Du hast zwei Filtersysteme, einmal den Rückwandfilter mit 3 Kammern und zusätzlich noch den Eheim Biopower 240, gefüllt mit Zeolith.

Richtig?
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 05-12-2014, 20:47:49
Hallo Peter

Im Prinzip ja.

Wobei der zweite Filter der Eheim BioPower 240 Innenfilter eigentlich nur zur Oberflächenströmung dient.
Ein guter Nebeneffekt ist man kann ihn auch sehr gut für Sonderaufgaben nutzen.
Torf , Zeolith , Aktivkohle , Schnellfilter für Schwebeteilchen , ......
Ein weiterer Vorteil ist das er nach dem Prinzip eines Topfilters arbeitet also von unten nach oben.
Dadurch wird sichergestellt das immer das gesamte Filtermaterial durchströmt werden muss.
Ebenso sind durch die Erweiterungmöglichkeit die Vergrößerung des Filtervolumen und oder unterschiedliche Filtermaterialien möglich.

Andererseits ist der BioPower mit seinen 900ml gegenüber dem großen Biofilter mit 160 Liter plus Vorfilter plus Klarfilter eher ein bescheidener Filter.
Wie gesagt Strömungsfilter mit 750 L/h zur Oberflächenströmung mit Nebenaufgaben.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Peter L. am 06-12-2014, 07:10:37
Hallo Ditmar,

ok, ich hatte nur nochmal nachgefragt, da ich im Hinterkopf hatte, dass du noch zusätzlich zum Rückwandfilter ein externes Filterbecken betreibst.

Da habe ich mich wohl getäuscht...., danke für die Rückmeldung.
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: leitplanke am 20-02-2015, 07:58:49
Hallo ihr lieben,
ich kämpfe mich gerade durch alle ungelesenenen Themen und bin nun hier angelangt. Ich habe mich schon vor ca. 20 Jahren intensiv mit Filtertechnik beschäftigt. Ich kann nicht mit Fachbegriffen um mich schmeissen, wie einige hier, aber die Logik sagte mir damals , das in einer gut funktionierenden Filteranlage die Biomasse Pflanze nicht fehlen darf! Vorbild ist hier die Natur, wie sie auch Vorbild bei physikalischen und chemischen Prozessen ist ( Uvc etc.). Warum nicht alle bekannten Werte nutzen? Meine Filteranlage damals hatte ungefähr 50% des Beckenvolumens und war bepflanzt. Zudem habe ich damals auch mit Osmose, Nitratfiltern und Vollentsalzung gearbeitet! Warum nicht nutzen was zur Verfügung steht. Meinen Diskus ging es super ... somit mir auch ...
Lg
Frank
Titel: Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
Beitrag von: Ditmar am 25-02-2015, 17:40:01
Hallo Frank

Das bringt mich auf eine Idee. :hmm:
Wie wäre es ein reines Pflanzenbecken mit schnell wachsende Pflanzen in Reihe zum GB zu schalten.
So kann man sein Diskusbecken aber auch sein Pflanzenbecken optimiert gestalten.