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Thema: Nitratfilter im eigenen Kreislauf  (Gelesen 26057 mal)

Offline Sven-W

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #30 am: 23-11-2014, 21:35:15 »
Hallo Jörg,

Zitat von: Jörg
Ich stelle hier etwas in Frage und bin automatisch der Buhmann.

Buhmann ganz und gar nicht. Ich hatte nur den Eindruck, dass die von Dir geschriebenen Worten eine gewisse negative Grundstimmung enthielten. Ich tausche mich gern mit Dir und jedem anderen aus. Der Ton sollte nur angemessen sein.

Zitat von: Jörg
Ferner ist deine Diagramm falsch, es geht nicht von der mechanischen Verschmutzung aus
Diese Illustration habe ich bewusst wegen des Ionentauschs verwendet, damit man erkennt, dass es in der Hinsicht denkbar schlecht wäre, die Beladungszone während der Beladungsphase zu verwirbeln. Ein Schlupf wäre mit Sicherheit vorprogrammiert.

Zitat von: Jörg
Dein Zitat sagt ja auch aus, das man keine öligen oder schleimigen Stoffe in den Austauscher schicken soll. Ob man dies bei der Verwendung von Brauchwasser gewöhrleisten kann, nun das bezweifele ich.
Ich denke von einer ölig schleimigen Konsistenz ist mein Aquarienwasser noch entfernt. Zudem sind die makroporösen Harze, die als Nitratharze verwendet werden, z. B. MP600, laut Herstellerbeschreibung für organisch belastete Wässer geeignet. Ich bringe hier mal das Stichwort Adsorptionsharze ins Spiel. Zum Beispiel dieses hier: S 6328 Damit spielen Ionentauscher in Verbindung mit Adsorptionsharzen auch eine Rolle in der Werkzeugkiste des Abwassertechnikers. Diese Adsorptionseigenschaft organischer Verunreinigungen ist auch der Hauptgrund, warum ich so ein Harz einsetze. Leider verbinden die meisten mit dem Wort Nitratharz nur den Ionentausch Nitrat gegen Chorid und unterstellen sofort, dass nur die Absicht besteht, Wasserwechsel zu unterlassen oder hinauszuzögern. Nur der Einsatz eines Nitratharzes ist damit ja nicht automatisch gleichbedeutend. Daher gilt es schon, genauer zu hinterfragen, worüber man nun genau debattiert.

Also in dem Sinne, eine schöne Woche.

Gruß Sven
 

Offline Sven-W

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #31 am: 23-11-2014, 21:35:47 »
Hallo Robert,

Zitat von: Robert
Den Punkt mit dem Zusammenstauchen und einer daraus resultierenden deutlich verminderten Durchflussrate kann ich aber anhand meiner bisher gemachten Erfahrung - MP 600 hinten einem Eheim 2028 ohne Drosselung - nicht nachvollziehen. Allerdings habe ich den Nitratfilter auch nicht kontinuierlich sondern nur intervallweise (2-3 x pro Woche für 1 bis 1,5 h) betrieben. Auch beim Rückspülen lässt sich das Harz gut verwirbeln - es ist alles noch recht locker.

ich habe im Moment MP500 in Verwendung. Es läuft in der Regel 4 bis 6 Wochen 24/7 im Bypass. Wenn ich das nach dieser Betriebszeit zurückspülen möchte handelt es sich bei dem Harzbett um eine ziemlich verbackene klumpige Masse. Die Säule ist dann zu schütteln, zu beklopfen usw., damit diese Masse aufbricht und überhaupt rückspülbar wird. Das MP500 verwirbelt sich auch so gut wie gar nicht. Das kann aber auch im Wesentlichen an zu wenig Freibord und einer zu schmalen Säule liegen. Meine anderen Harze habe ich in größeren Säulen und da klappt es ganz gut. Allerdings verbacken die eben nicht. Ich habe ja mal eine Zeit lang das schwach basische MP64 als Nitratharz eingesetzt. Das war auch immer gut verwirbelbar.

Am Anfang habe ich mit dem optimalen Durchfluss viel experimentiert. Seither weiß ich, dass der Gardena-Durchflussmesser für geringe Fließgeschwindigkeiten nicht zu gebrauchen ist. Ich war der Meinung, nach Messung den Durchfluss auf ca. 1 l/min eingestellt zu haben. Dass blieb dann auch ne Weile so. Aber immer am nächsten Morgen hat er nur noch 0 angezeigt und es kam nur noch das kleine Rinnsal raus.
Gruß Sven
 

Offline Sven-W

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #32 am: 23-11-2014, 21:36:21 »
Hallo Heribert,

Zitat von: Heribert
Worauf ich aber drauf hinweisen möchte, ist die gravierende Veränderung und die damit einhergehende Destabilisierung des Ionenspektrum im Wasser.

in welchem Zusammenhang ist Dein Hinweis zu verstehen? Entsalzung, Enthärtung oder Nitratharz?

Zitat von: Heribert
Anderes Beispiel! In frisch "über Ionenaustauscher" aufbereitetes Wasser wirst Du keine vernünftige Nachzuchten zustande bringen. Streifenfehler inklusive. Der Fisch selber ist noch immer der beste biologische Indikator und etliche Versuche (in der Vergangenheit)  konnten es nur zu-gut bestätigen.
Welche Aufbereitung sprichst Du an? Ich kann Deine Erfahrungen sonst nicht zuordnen.

Zitat von: Heribert
Das zusammen stauchen durch einen zu hohen Flow ist ebenfalls zu vermeiden. Das Harz entfaltet seine Wirkung am besten im Schwebebettverfahren, wodurch auch Ablagerungen weitestgehend vermieden werden
Dies Apparaturen werden dann aber sicherlich für den Wohnzimmergebrauch über das Ziel hinausschießen.

Zitat von: Heribert
Zudem werden für solche industrielle Fischzuchtanlagen die Abwasserauflagen immer weiter verschärft, um die Grundwasserbelastung mit überhöhte Nitrat-Werten zu verhindern.
Dennoch sind unsere Böden völlig überdüngt. Ich habe schon ein paar mal in der Zeitung darüber gelesen. Hinzukommt, dass die Überreste von Biogas-Anlagen zusätzlich auf die Ackerfächen gebracht werden.

 

Gruß Sven
 

Offline Jörg Gottwald

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #33 am: 24-11-2014, 06:35:51 »
Hallo Sven
Zitat
Buhmann ganz und gar nicht. Ich hatte nur den Eindruck, dass die von Dir geschriebenen Worten eine gewisse negative Grundstimmung enthielten. Ich tausche mich gern mit Dir und jedem anderen aus. Der Ton sollte nur angemessen sein
eigentlich würde dann jede andere Meinung eine negative Grundstimmung enthalten und das finde ich nicht gut.
Aber gehen wird zum Thema zurück
Einfach gesagt tauscht Nitratharz Nitrat gegen Chloride aus , es wird ja mit Natriumchlorid regeneriert. Chloride verursachen ähnliche Schäden wie Natrium in der Umwelt.Google hier mal unter Chloride Bergbau. Klar sind die Mengen hier grösser, doch wir haben dort auch kein geschlossenes System in dem die Lebenwesen schwimmen müssen.
Wir kennen nur die Obergriffe: Nitrat wird gegen Chlorid ausgetauscht, sind da vielleicht noch mehr Stoffe?
Vor einigen Jahren hat Degen, Colle versucht dieser Austauscher auf den Markt zu bringen. Schon damals klappte das auf lange Sicht nicht? Was hat man da falsch gemacht ?
Nun der Begriff ölig und schleimig ist sehr variabel und wenn du jemals einen Nitratfilter auf biologischer oder Schwefelbasis gereinigt hast, dann weisst du worüber ich spreche. Du wirst diesen Bakterienschleim in feinster Form vorfinden und das nach relaitv kurzer Zeit.
Ich denke das der Traum vom optimalen Diskuswasser in jedem Halter von Diskusfischen steckt und jeder greift nach dem noch so kleinen Strohhalm. Leider ist das nicht so einfach, da Wasser nicht Wasser ist. Deswegen sehe ich deine Abhandlungen eher mit Skepsis, allerdings nicht mit negativen Grundhaltung.Dann würde ich sie gar nicht lesen.
Nitrat im Boden ist ein Thema über das man streiten kann, persönlich sind mir aber lieber Nitrat im Wasser wie ein undefinierbarer "Brei" aus Stoffen , dazu gehören auch die Abwässer beim Regenerieren von Austauschern. In der Industrie müssen die nicht umsonst entsorgt werden und nicht über das Abwasernetz.
mfg
jörg
 

Offline Ditmar

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #34 am: 24-11-2014, 07:51:43 »
Hallo Peter

Zitat von: Peter
eine nicht für die Aquaristik zu unterschätzende Eigenschaft des Nitratharzes ist, dass die organische Wasserbelastung des Aquarienwassers gesenkt und auf einem niedrigen Niveau gehalten wird.
Im Ansatz richtig aber was ist niedrig oder wo liegt obere Grenzwert.

Ohne Angabe von Grenzwerten und eventuellen Nebenwirkungen ist es ein fischen im trüben oder besser reine Glaubenssache.
Glaubensache ist immer ein Grund weshalb man endlose Diskussionen führt ohne am Ende wirklich etwas belegen zu können.
Gruß Ditmar
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Offline MarkusJ

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #35 am: 24-11-2014, 09:45:49 »
Hallo Ditmar,

Du bist ein Messfreak, was ich nachvollziehen kann. Je mehr Daten man hat, desto besser ist die Voraussetzung gegeben, Schlüsse daraus zu ziehen.
Aber es gibt tausende Stoffe im Wasser, bei denen man weder weiss, was sie für Auswirkungen haben, noch, wie man sie überhaupt (praxisgerecht) messen kann.

Was also tun, wenn Probleme da sind?

LG
Markus
 

Offline Robert B

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #36 am: 24-11-2014, 10:27:12 »
Hallo Sven,

Ich habe mal die Datenblätter der beiden Harze MP 500 and MP 600 verglichen. Bzgl. Korngröße und -gleichförmigkeit sehe ich da keine Unterschiede. Vielleicht hängt es wirklich mit der Säulenbeschaffenheit zusammen. Ich habe einer Säule mit kurzer Bauhöhe, also großer Durchmesser. Da können aber auch alle anderen Faktoren mit reinspielen, insbesondere die Vorfilterung.

Einen konstant geringen Durchfluss hinzubekommen ist in der Tat schwierig. Das war auch der Grund warum ich das Nitratharz stattdessen intervallmäßig mit "hohem" Durchfluss betrieben hatte.
Ich habe in der Vergangheit auch mit biologischen Nitratfiltern experimentiert und auch da war das einstellen eines konstant geringen Durchflusses das Hauptproblem.

Das von dir verlinkte Harz und auch das zweite das in dem Datenblatt angeben ist hören sich interessant an. Hast du vor die mal auszuprobieren?

Gruß,
Robert
 

Offline Ditmar

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #37 am: 24-11-2014, 11:41:54 »
Hallo Markus

Zitat von: Markus
Aber es gibt tausende Stoffe im Wasser, bei denen man weder weiss, was sie für Auswirkungen haben, noch, wie man sie überhaupt (praxisgerecht) messen kann.
Was man also nicht messen kann oder will muss man eben glauben. :hmm:

Mit dem Glauben bin ich noch nicht soweit.
Ich gehe da etwas anders ran.

Wenn man nun mit destilliertem Wasser startet und es entsprechend aufsalzt heißt es wahrscheinlich:
Keiner weiß war noch alles im Wasser sein muss damit es dem Fisch gut geht.

Das ist mir alles zu schwammig um eine klare Aussage machen zu können.
Gerade mit deiner Erfahrung mit Filtersystemen erstaunt mich dann doch eine so unklare Aussage.
Sollte es wirklich so undurchsichtig sein. :hmm:
Halten wir Diskus nur auf gut Glück und haben immer eine passende Ausrede wenn es nicht so läuft wie geplant.
Das extrem große Wasserspektrum in dem wir unsere Diskus halten lässt in der Tat eine gewisse Unsicherheit vermuten.

Nochmal zum Nitratfilter.
Man setzt doch nur einen Filter ein wenn man ein genau definiertes Ziel damit erreichen möchte.
Also Unter- und Obergrenze kenne um die Wirkungsweise nachweisen zu können.
Alle Nebenwirkungen sind allerdings ebenso wichtig um nicht andere Problemfelder auf zu machen.
Kann man diese Wirkungsweise nicht in Zahlen nachweisen nützt der Filter nichts.
Dann sind wir wieder beim Glauben für mich zu wenig.
Gruß Ditmar
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Offline Robert B

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #38 am: 24-11-2014, 14:26:03 »
Hallo Ditmar,

Ich möchte dir deine heile Welt nicht kaputt machen aber so einfach wie du es dir vorstellst ist es wirklich nicht.

Analytik von Wasserinhaltsstoffen ist selbst für Profi-Labore alles andere als trivial und viele unbekannte Stoffe können mit vertretbarem Aufwand nicht näher bestimmt werden.
Mit irgendwelchen Aquaristik Wassertests ist da überhaupt nichts zu machen, aber das weisst du ja selber.

Wenn man nach in einem entsprechend ausgerüstetem Labou nach einem konkreten Stoff sucht, dann kann man ihn mit maßgeschneiderten Analysegeräten und -methoden auch nachweisen. Ganz anders sieht es bei der Vielzahl an unbekannten Stoffen aus. Hier kann oft bestenfalls nachgewiesen werden, dass da überhaupt noch irgendwas unbestimmbares drin ist.

Ähnlich unklar wie bei Nitratfiltern (in Bezug auf Organika) sieht es auch bei Zeolith, Aktivkohle oder Kohleblockfiltern aus. Von allen diesen Stoffen ist bekannt dass sie organische Verunreiningen des Wassers herabsetzen können, aber nicht genau welche und in welchem Ausmass.

Gruß,
Robert
 

Offline Ditmar

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #39 am: 24-11-2014, 16:16:16 »
Hallo Robert , Markus

Ich ich denke etwas mehr schwarz weiß als allgemein üblich. :verlegen:
Mir ist schon klar das es einige Unbekannte gibt.
Sie einfach als Gott gegeben hin zu nehmen entspricht nun einfach nicht meiner Natur.

Die Komplexität die du und Markus beschreibt lässt somit allen Spekulationen Tür und Tor offen.
Damit hat jeder oder genauso gut keiner recht.
Weil es eben zu viele unbekannte gibt bzw. unbekannte Einflüsse.
So etwas hinterlässt immer eine gewisse Unsicherheit.

Nur daher kommen auch die endlosen Diskussionen ohne durchgängigen Fakten.
Für mich als Techniker halt schwierig ohne selbst etwas Handfestes auf dem Papier zu haben.
Und wieder bleibt nur der Glaube an eurer beider Erfahrung die ich auch keinesfalls missen möchte. :good:
Ihr habt und helft mir oft genug manches besser einschätzen zu können.
Gruß Ditmar
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Offline MarkusJ

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #40 am: 24-11-2014, 20:34:04 »
Hallo Ditmar,

Robert hat schon einiges vorweggenommen, was ich Dir hätte antworten wollen. Wir sehen das recht ähnlich.

Schon allein die Tatsache, wieviele Stoffe im Wasser vorkommen können und wieviel in den grossen "Profikoffern" für Wassertests von JBL, Sera, Tetra etc. messtechnisch abgedeckt sind, sagt doch schon aus, dass Dich messen allein nicht immer weiter bringt. Ich habe immer einen Spruch eines Wasserwissenschaftlers im Kopf, der sinngemäß  gesagt hat: "Wenn man wissen will, was alles im Wasser ist, muss man nur in den Chemikalienatlas schauen."

Beim Nitratfilter muss man auch unterscheiden, was man damit erreichen will. Die AWAB-Fraktion möchte damit weniger Nitrat entfernen, als vielmehr sich aufkonzentrierende organische Belastungen eliminieren. Der Ausdruck Nitratfilter passt da eigentlich nicht mehr.

Ich habe schon vor vielen Jahren im Portal geschrieben, dass ich den Nitratwert mehr als "Regelparameter" für andere Stoffe sehe. Da mit steigendem Nitratgehalt oftmals auch eine verstärkte organische Belastung des Wassers stattfindet, ist es meiner Meinung durchaus gerechtfertigt zu hinterfragen, ob der Nitratgehalt wirklich das Problem ist, oder ob es doch eher die organischen Belastungen sind. Frag jetzt bitte nicht, welche genau und welche Schwellenwerte, denn dann hast Du mich nicht verstanden. Damals in der Diskusliste wurde sowas schon sehr ausführlich diskutiert und Patriz hat das damals auch recht schlüssig aus Infos der Njutzfischzucht erklärt, wo Nitratgehalte von mehreren 100 mg/l bei Karpfen überhaupt keine Probleme machten.

Bei mir habe ich mit Diskus ähnliche Erfahrungen gemacht bei Tieren, die ich getrennt von meinem Standardbestand aufgezogen habe, die oft Nitratgehalte von >150 mg/l aufwiesen, aber putzmunter waren und wie der Teufel gewachsen sind.

Was also nützt dann das Messen, wenn niemand die Zusammenhänge wirklich genau durchleuchtet hat?

Ebenso sind viele der Meinung, dass man nur bei niedrigen Leitwerten züchten kann wegen osmostischer Zusammenhänge. Auch das halte ich zumindest teilweise für überholt.

Für mich ist das geschulte Auge u. Erfahrung viel wichtiger als alle Messinstrumente, obwohl auch ich viel messe (Dauermessung). Auf die Messwerte schaue ich meist nur, wenn mein Auge sagt, hier stimmt was nicht. Bzgl. pH-Wert ist das sicherlich hilfreich, Nitrat, Phosphat und sonstige stoffspezifische Werte messe ich in meiner Diskusanlage eigentlich nie.
Wenn ich sicherstelle, dass möglichst gutes Wasser hineinkommt und die sich aufsummierenden, schädlichen Dinge durch technische Filter (Osmose, Harze, AK) rausbringe, dann bin ich auf dem richtigen Wege.
Daher kann aus meiner Sicht ein ergänzender "Nitratfilter auf Harzbasis" durchaus sinnvoll sein. Als alleiniger Ersatz für Wasserwechsel taugt er nichts.

LG
Markus
 

Offline Sven-W

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #41 am: 24-11-2014, 20:46:54 »
Hallo Jörg,

Zitat von: Jörg
Chloride verursachen ähnliche Schäden wie Natrium in der Umwelt.Google hier mal unter Chloride Bergbau. Klar sind die Mengen hier grösser, doch wir haben dort auch kein geschlossenes System in dem die Lebenwesen schwimmen müssen.

für Chlorid habe ich einen Photometertest. Der höchste je bei mir gemessene Wert betrug etwa 35 mg/l. Damit liege ich noch besser als so manches Trinkwasser. Es ist ja nicht so, dass ich ein Nitratharz ankoppel und das Becken sich selbst überlasse.

Zitat von: Jörg
Nitrat wird gegen Chlorid ausgetauscht, sind da vielleicht noch mehr Stoffe?
Ich denke ja. Die Selektivitätsreihen der Harze gelten nach meinem Verständnis weiterhin. Bleibt nur die Frage, welche Stoffe gelangen neben dem Nitrat ins Wasser. Soweit ich richtig informiert bin, werden auch Sulfate aufgenommen und teilweise auch Karbonate.

Zitat von: Jörg
Deswegen sehe ich deine Abhandlungen eher mit Skepsis,
Nunja solange Du davon nicht überzeugt bist, was ich äußere, ist Skepsis und Fragen nichts Verwerfliches. Ich schaue mir die Welt auch nicht mit der rosa Brille an. Und wenn es etwas gibt, was an einer Technik nachteilig ist, so bin ich an der Kenntnis genauso interessiert wie an den positiven Merkmalen.
Gruß Sven
 

Offline Sven-W

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #42 am: 24-11-2014, 20:50:31 »
Hallo Ditmar,

Zitat von: Ditmar
Ohne Angabe von Grenzwerten ... Was man also nicht messen kann oder will muss man eben glauben. :hmm:
ich gaube von Dir zu wissen, dass Du regelmäßig mit Zeolith arbeitest!? Zeolithe haben mitunter ebenso wie das makroporöse Harz die Fähigkeit, organische Verunreinigungen aus dem Wasser zu binden. Ähnlich wie Aktivkohle auch. Nach welchen Grenzwerten und messbaren Erfolg gehst Du hierbei vor? Oder hat das Zeolith eine andere Funktion?
Gruß Sven
 

Offline Sven-W

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #43 am: 24-11-2014, 20:50:51 »
Hallo Robert,

Zitat von: Robert
Faktoren mit reinspielen, insbesondere die Vorfilterung.
zu Beginn der Anwendung habe ich das Wasser der Klarwasserkammer ungefiltert in die Säule geschickt. Da war zu beobachten, dass sich das Harzbett von oben beginnend in Durchlaufrichtung rotbraun verfärbte. Beim Ausspülen vor dem Regenerieren, kam dann auch davon ein richtige Dreckbrühe raus. Das entspricht dem mechanischen Filterprinzip, das Jörg einige Posts zuvor angesprochen hat. Ich habe dann nochmal eine Wattelage vor die Klarwasserkammer angeordnet und Besserung festgestellt.

Zitat von: Robert
Das von dir verlinkte Harz und auch das zweite das in dem Datenblatt angeben ist hören sich interessant an. Hast du vor die mal auszuprobieren?
Ich würde zumindest eins von beiden mal probieren wollen. Nur weiß ich nicht so recht, wo man sie beziehen könnte. Ich habe auch nicht unbedingt vor, einen ganzen 25-l-Sack anzuschaffen, wenn ich vielleicht 5 Liter benötige.
Gruß Sven
 

Offline Peter L.

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Re: Nitratfilter im eigenen Kreislauf
« Antwort #44 am: 24-11-2014, 20:52:11 »
Hallo Ditmar,

Zitat
Ohne Angabe von Grenzwerten und eventuellen Nebenwirkungen ist es ein fischen im trüben oder besser reine Glaubenssache.
Glaubensache ist immer ein Grund weshalb man endlose Diskussionen führt ohne am Ende wirklich etwas belegen zu können.

Robert und Markus haben ja schon entsprechend geantwortet, sehe ich genau so, muss ich nichts mehr schreiben, außer vielleicht das ich noch den Infektionsdruck, Keimdruck, Viren, Bakterien mit ins Spiel gebracht hätte, dass führt dann aber auch zu weit.

Ich bin mir auch nicht sicher ob gewisse Äußerungen nur getätigt werden, um Beiträge zu generieren aber da spiele ich nicht. :angel:

Meiner Meinung nach, kann man die wirklichen problematischen Stoffe im Wasser, bezogen auf die Fischgesundheit, nicht mit den üblichen Aquarienwassertests messen aber das wurde auch schon gesagt....



Gruß Peter
 

 

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