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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Armin C. am 18-04-2013, 09:09:17

Titel: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 09:09:17
Hallo Zusammen,

ich möchte mal eine These in den Raum zur Diskussion stellen ...

(ohne Anspruch auf Korrektheit!)

Diskus nehmen zu 99% Mineralien durch das Futter auf und nicht durch das Wasser

über die Kiemen ist es möglich dem Wasser Mineralstoffe und Vitamine zu entziehen ... das ist aber minimal

somit ist es egal, wie viel und welche Mineralien im Wasser sind!

Meiner Meinung nach auch ein Grund dafür warum im Amazonas der niedrige Leitwert kein Problem für die Fische darstellt
______________________________________________

Warum aber wachsen Diskus in mineralreicheren Wasser schneller  :hmm:

Für mich liegt die einzige Erklärung im osmotischen Druck ...

umso salzhaltiger ein Wasser ist ... umso weniger Wasser diffundiert "vom Wasser" in den Körper

somit bekommt der Diskus "Durst" ... kann nicht trinken ... dafür aber fressen ...

also was passiert ...  :fish03:

höherer Leitwert = Durst (Hunger) = mehr fressen ...

mehr fressen = schneller Wachsen!  :hungry:

Und das völlig egal was der Grund für den höheren Leitwert ist ... sprich welche Salze, Mineralien usw. im Wasser sind!

... darf man natürlich den Herstellern der Diskusmineralien nicht sagen ... ist ja ein Bombengeschäft mit dem Zeugs!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 18-04-2013, 09:55:53
Hallo Armin

Eine mutige These aber gut erklärt.

Mich würde dann interessieren warum es im Osmosewasser mehr Fälle von Lochkrankheit gibt.
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 10:17:38
Hallo Ditmar,

Mich würde dann interessieren warum es im Osmosewasser mehr Fälle von Lochkrankheit gibt.

das weiß ich nicht, kann mir aber auch nicht denken, das jemand auf die Idee kommt Fische in reinen Osmose Wasser zu halten ....  :hmm: :hmm:

ich für mich kann sagen, das ich meine Diskus immer bei niedrigen Leitwerden mit sehr wenig KH gehalten habe!

Und ich hatte noch nie ein Anzeichen von Lochkrankheit bei meinen Fischen gesehen!

ich habe selbst die Stendker Nachzuchten bei Leitwerten um die 150 mit KH um 2-3 gehalten ...

...ich glaube das Lochkrankheit von unausgewogenen Futter kommt, nicht aber von zu wenig Mineralien im Wasser...

Vorstellen könnt ich mir, das wenn beides zusammenkommt die Wahrscheinlichkeit des Ausbruchs verstärkt wird
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 18-04-2013, 10:32:48
Hallo Armin

Zitat von: Armin
das jemand auf die Idee kommt Fische in reinen Osmose Wasser zu halten ....  :hmm: :hmm:
Das glaube ich auch nicht.
Aber diese nachträglich zugeführten Mineralien könnten vielleicht nicht das benötigte Mineralspektrum abdecken.

Ich denke auch das im Amazonas Mineralien vorkommen die wir so nicht kennen.
Gutes Grundwasser selbst wenn mit nur einem kH 4 haben ein breiteres Spektrum an Spurenelemente als die künstlich zugeführten Mineralien.
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 10:40:27
Hallo Ditmar,

wenn es im Amazonas Mineralien und Spurenelemente gibt, die wir nicht kennen (was ich nicht glaube)

dann würde es auch keinen Sinn machen mit LW zu verschneiden oder LW zu benutzen!

... ich glaube es ist egal welche Mineralien im Wasser sind ... Spurenelemente ewieso!

wichtig für das Wachstum ist der osmotische Druck ... damit kann man Diskus besser Mesten!

weil sie ständig hungrig sind ...  :ohno:
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 18-04-2013, 11:40:01
Hallo Armin

Ich habe nicht gesagt das es die Mineralien im Amazonas nicht im LW gibt.

Aber du hast recht eigentlich kann es nicht sein das es unbekannte Mineralien gibt.
Mit den heutigen technischen Mitteln wenn man es will. ( im Amazonas )
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 11:46:10
Hallo Ditmar,

ich bin der Überzeugung, das weil wir im Aquarium nicht dieselben Bedingungen schaffen können (wollen) wie in der Natur

benötigen wir unnatürliche Mittel um die Fische hungrig zu halten!

 .... und das setzen die meisten mit dem osmotischen Druck um!

Besser wäre es, wenn man nicht ein Übel mit einem anderen Übel bekämpft!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 18-04-2013, 12:17:46
Hallo Armin

Zitat von: Armin
ich bin der Überzeugung, das weil wir im Aquarium nicht dieselben Bedingungen schaffen können (wollen) wie in der Natur
Das sehe ich genauso.

Ich bin mir nur nicht sicher ob wir nicht schon in der Lage sind bessere Wasserqualität zu bieten als sie in der Natur vorfinden.
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 12:41:24
Hallo Ditmar,

Ich bin mir nur nicht sicher ob wir nicht schon in der Lage sind bessere Wasserqualität zu bieten als sie in der Natur vorfinden.

diese Denkweise ist menschlich und zu 100% verständlich!

Die Natur zu verbessern, denken die Menschen schon solange es dokumentiert ist!

... ich denke die Natur ist schlauer ... Der Mensch hat schon viel kaputt gemacht .... und wird noch mehr kaputt machen ...

und vor allem ... weil er denkt er kann es besser!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Sönke am 18-04-2013, 13:04:34
Hi Armin, Hi Ditmar,
interessantes Thema. Wir (Ireneus, Markus und ich) haben das Thema gerade im Zusammenhang mit "blauen Filtermatten" im Diskusportal diskutiert und uns darüber ausgetauscht.
Ich bin der Ansicht und habe die Erfahrung gemacht, das es gerade nicht am Futter, sondern in den im Wasser vorhandenen, bzw. gerade nicht vorhandenen Mineralien und Spurenelementen liegt, wenn es zu Missbildungen (Lochkrankheit, Flosseneinschmelzungen) kommt.
Ich habe z.B. Jungtiere bei gleichem Wasser (Leitungswasser) und gleichem Futter einmal in meiner kleinen Zucht-/ Aufzuchtanlage herangezogen und zeitgleich einige Tiere in meinem bepflanztem Schauaquarium. Dort wiesen einige Tiere nach einiger Zeit Flosseneinschmelzungen auf. Die Tiere in der anderen Anlage jedoch nicht. In diesem Zusammenhang habe ich einmal mit Gerhard Rahn über diese Zusammenhänge gesprochen und den Hinweis auf die "blauen Filtermatten" erhalten. Diese waren zu dem Zeitpunkt im Schaubecken mittlerweile sehr stark "verschlammt", ohne dass es mir ersichtlich war. So wie ich und auch andere die Erfahrung gemacht haben, sind wir der Vermutung, dass der Filterschlamm/ Mulm in den blauen Filtermatten eine starke Reduzierung von Mineralien und Spurenelementen verursacht und somit absorbieren wirkt. Ich habe auch mit Frank Tinnes darüber gesprochen und er hat ähnliche Erfahrungen in bepflanzten Aquarien gemacht, besonders in Aquarien mit starker Bepflanzung oder in Aquarien, in denen die Wurzeln von Philodendren (Monstera) und Efeututen hineinragten und so dem Wasser Mineralien und Spurenelemente entzogen.
Seiner Aussage nach ist das permanente Vorhandensein (wenn auch in kleinester Menge) von Mineralien und Spurenelemten in einem richtigen Verhältnis zueinander wesentlich wichtiger und ausschlaggebender, als eine hohe Dosis. In der Natur seinen diese Mineralien nämlich permanent vorhanden, wenn auch nur in minimaler Dosierung.
Derzeit gebe ich in meinem Schaubecken auf sein Anraten Aqua-Namin hinzu, in der Hoffnung damit die Flosseneinschmelzungen zu regenieren. Zudem reinige ich die blauen Filtermatten jetzt wesentlich häufiger als zuvor und kontrolliere die Verschmutzung permanent. Die Bepflanzung habe ich ebenfalls stark reduziert, da die Pflanzen ebenfalls einiges an Mineralien und Spurenelemnte vertilgen, auch wenn gedüngt wird.
Hier noch einmal der Link zu der eingangs genannten Diskussion (siehe Seite 4 unten).

http://www.diskusportal.de/chemie-im-wasser--t34680-s45.html

Bin gespannt, wer vielleicht bereits ähnliche Effahrungen bemacht hat.
LG

Sönke
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 13:37:34
Hallo Sönke,

Ich bin der Ansicht und habe die Erfahrung gemacht, das es gerade nicht am Futter, sondern in den im Wasser vorhandenen, bzw. gerade nicht vorhandenen Mineralien und Spurenelementen liegt, wenn es zu Missbildungen (Lochkrankheit, Flosseneinschmelzungen) kommt.

ich will Dir da nicht widersprechen ...

aber ich glaube nicht, das es an den Mineralien direkt liegt ...

irgendwelche Reaktionen passieren im Wasser ... die eben passieren wenn der Leitwert höher ist (und das setzt mehr Mineralien im Wasser voraus)

die Filtermatten bewirken auch durch Bakterien, Mulm/Schlamm ... eine Änderung des Wassers ....

interessant wären in Bezug auf die Materialien ... was da chemisch im Wasser passiert ...

wenn man das analysieren könnte, bzw. analysiert ... wüsste man was man machen muss, um z.B. auch bei einem Leitwert von 30-50 ... gesunden Nachwuchs groß zu ziehen!
____________________________

ich glaube, weil man es  eben nicht weis .. was genau passiert ... die Zugabe von Mineralien aber den Leitwert erhöht ... und damit das gewünschte Resultat hat ... wird der Erfolg auf die Mineralien geschoben ...

ich denke in der Natur passiert etwas Anderes ... ICH WEIß NUR (LEIDER) NOCH NICHT WAS  :hmm:

Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 18-04-2013, 13:44:57
Hallo Sönke

Ich verfolge diese Diskussion im Portal mit größter Interesse.
Allein schon weil auch mein Biofilter aus unzähligen schwarzen 2x2cm Schaumstoffwürfel besteht.

Zumal mein Becken bereits seit Juli 2011 in Betrieb ist ohne Reinigung.
Lediglich der Vorfilter wird konsequent wöchentlich gereinigt.

Schwierig wir es halt solche negative Veränderungen messtechnisch zu erkennen.
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Robert B am 18-04-2013, 14:44:20
Hallo Armin,

ich denke man muß da zwischem dem Energieverbrauch zur Osmoseregulation auf der einen Seite und der Mineralienversorgung auf der anderen Seite unterscheiden.

Bzgl. der Energieverbrauchs würde ich deiner These zustimmen. Was den Mineralienbedarf betrifft aber nicht, denn Fische nehmen Mineralien gezielt aus dem Wasser (über die Chloridzellen) auf. Ich denke es kommt in dem Zusammenhang nicht so sehr auf den Gesamtmineralgehalt an, sondern eher darauf an dass alle benötigten Stoffe in ausreichender Menge verfügbar sind - insbesondere auch die Spurenelemente zumindest in geringer Menge.
Belebtschlamm (wie in Filtermatten) hat bekanntermaßen ionenaustauschende Wirkungen und ich kann mir daher durchaus vorstellen, dass verschlammte Filtermatten bestimmte Stoffe (Spurenelemente) dem Wasser komplett entziehen können und dann zu den genannten Mangelsymtomen führen.
Neben den absoluten Mengen, dürfte auch auf das Verhältnis der verschiedenen Stoffe zueinander eine Rolle spielen, da es sich z.T. um konkurrierende Aufnahmeprozesse handelt.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 14:52:35
Hallo Robert,

kann man sagen, welche Mineralien und Spurenelemente man in welchen Verhältnis braucht :fish03:
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Robert B am 18-04-2013, 15:09:20
Hallo Armin,

das ist mir zumindest nicht bekannt.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 18:10:03
Hallo Robert,

das ist mir zumindest nicht bekannt.

genau da liegt mein Problem!

Wie machen es den die ganzen Firmen, die Diskus Mineralien herstellen  :fish03:

Wissen die auch nicht genau, was der Fisch braucht .... ich glaub ja schon das das so ist!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Spucki am 18-04-2013, 19:10:35
Hallo Armin,

deine Theorie kann ich nicht zustimmen. Wenn die Fische mehr fressen, dann bei hohe Temperatur und Futterneid aber nicht bei hohere osmotischer Druck.
Wenn dann eher umgekehrt, weil sie mehr Energie aufwenden und deshalb mehr Energie aufnehmen müssen.

Und Natürlich wissen die Mineralien Hersteller was für Mineralien und in welcher Mengen im Meer und Fluss sind. Ohne diese Kenntnisse könnte man zb. keine Meerwasserbecken betreiben.

gruß Tu
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 19:32:19
Hallo Tu,

kannst Du mir sagen ... was im Amazonas ist, bzw. welche Mineralien und Spurenelemente man dem (Osmose oder VE) Wasser zugeben müsste ..  :fish03:
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Spucki am 18-04-2013, 20:55:03
Hallo Armin,

klar sagt ich dir aber nicht.

Scherz ich weiß es nicht aber glaubst du nicht, dass wenn die jede Spurenelemente des Meeres analysieren können, können sie es im Amazonas nicht? Es gibt da einige Gründe warum sie es nicht veraten. Meine Vermutungen gehen

1. Konkurenz bzw. jeder Pfiffige mix sich selber den Zaubertrank zum günstigeren Preis. like Easy Life steht auch nicht drauf was drin ist.
somit folgt
2. das was im Amazonas an Mineralien drin ist ist so simpel bzw. wenig, dass keiner das Zeug mehr kauft. Amazonas ist ein hartes Pflaster und nur die sich am besten anpassen können überleben und entwickeln sich weiter. So entstehen ständig neue unentdeckte Tierarten.
3. da sie die bedürfnisse der Tiere an Mineralien kennen und wissen, was der Diskus und andere Tierarten brauchen, werden speziele Mixturen zusammen gestellt die mehr geben als das Amazonaswässerchen, dass erklärt die unterschiedliche Mixturen der einzelne Anbieter.

oder eben andere gründe aber die technik um zu wissen was im Amazonasgewässer drin ist haben sie locker(Trinkwasseranalyse, Meerwasseranalyse zb.) Tropic Marin hat eigene Labore vor Ort ect.

Wenn du noch mehr Fragen haben willst bezuglich Lochkrankheit, werfe ich mal einen Schlagwort in den Raum was mich auch schon mal beschäftigte und Anregung gab Säure Basen Haushalt

gruß Tu
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 21:20:19
Hallo Tu,

im Internetzeitalter ... müsste man doch iwo  finden, was so alles im Amazonas an Mineralien und Spurenelemente drin ist

... zur Lochkrankheit hab ich keine Fragen ... auch noch nie welche gehabt ...
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Norbert Koch am 18-04-2013, 21:32:35
Hallo Armin,

soweit ich mich entsinne, haben Bleher und Mayland in ihren Publikationen auch - recht genaue - Wasserwerte im Habitat ermittelt. Ich muss mal nachschauen, wie detailliert sie auf Mineralien und Spurenelemente eingegangen sind; gib mir dazu aber bitte Zeit bis zum Wochenende - ich hab im Moment viel um die Ohren!

Aus meiner bisherigen Erfahrung heraus, finde ich die TropicMarin Diskusmineralien am Besten! Allerdings liefert keiner der Hersteller genaue Inhaltsangaben.

Dieter Untergasser (in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von sera tätig), schwört auf die sera Mineralien (die auch nicht schlecht sind). Im persönlichen Gespräch erzählte er mir, dass man sich zwar an der Natur anlehnt, aber insgesamt etwas überdosiert, um eventuellen Mangelerscheinungen vorzubeugen...
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Spucki am 18-04-2013, 21:33:46
Hallo Armin,

meine Fische hatten auch noch nie die Lochkrankheit aber daraus kann man Schlüssel ziehen für die Ernährung und Haltung. Und es geht um Mineralien, hast du ja durch diesen Thread gefragt oder bin ich auf dem Holzweg? Dannach sieht man die Kh und Ph mit anderen Augen. Aber muss dich ja nicht alles interessieren.   :tschuess:

gruß Tu
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 18-04-2013, 21:58:51
Hallo Tu,

nur das Du mich nicht falsch verstehst!

Ich kann sehr wohl zwischen Theorie und Praxis unterscheiden ...

die Theorie interessiert mich genauso wie die Praxis!

Ich bin aber kein Theoretiker ... hatte meine ersten Diskus auch schon vor über 30 Jahren ...

hab zwar in meinem Vorstellungsthread vor 5 Monaten geschrieben das ich eine 20 jährige Pause gemacht habe ... aber das bezog sich auf Diskus ....

ich hatte in den letzten 30 Jahren eigentlich immer Aquarien ...nur eben bestimmt 20 Jahre lang keine Diskus!

vielleicht entwickelt sich die Theorie rund ums Aquarium, bzw. ums Wasser zu einem weiteren Hobby ...

ich finde es in jeden Fall sehr interessant ...!

Bin aber auch der Meinung, das nur ´theoretisches Wissen auch nix hilft!

...

Das ich die Lochkrankheit anfangs erwähnt habe ... sollte nur als Beispiel dienen ...

ob Mineralien im Wasser wirklich so nötig sind, bin ich mir solange nicht sicher, bis ich eine schlüssige Erklärung habe!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 19-04-2013, 14:40:57
Hallo Nobby,

...recht genaue - Wasserwerte im Habitat ermittelt. Ich muss mal nachschauen, wie detailliert sie auf Mineralien und Spurenelemente eingegangen sind; gib mir dazu aber bitte Zeit bis zum Wochenende

dafür wäre ich Dir sehr dankbar!  :applaus2:
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Robert B am 19-04-2013, 15:17:34
Hallo zusammen,

bei Bleher habe ich nichts detailiertes bzgl. Mineralien gefunden, nur Gesamthärte und Carbonathärte. Angaben zu anderen Wasserwerten, wie pH-Wert, O2, Leitfähigkeit und Temperatur gibt es dort aber zuhauf.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 19-04-2013, 15:31:21
Hallo Robert,

.... Angaben zu anderen Wasserwerten, wie pH-Wert, O2, Leitfähigkeit und Temperatur gibt es dort aber zuhauf.

um tiefer einzusteigen, nutzen diese Werte aber doch nichts!

...und genau hier liegt mein Problem

es werten von einer Vielzahl von Werten ein paar davon rausgenommen ... und daraus (falsche) Schlüsse gezogen ...

nach einigen hin und her Diskussionen ...

bleibt dann unterm Strich stehen ...

man kann die Natur nicht nachstellen ... und die ganzen Werte seien eh für 'n ....

wichtiger ist das geschulte Auge ...

Anfänger müssen auf Sicherheit gehen ...

usw.

Das befriedigt mich alles nicht! ...
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 19-04-2013, 15:45:30
Hallo Armin

Zitat von: Armin
Das befriedigt mich alles nicht! ...

Erinnert mich sehr an meine Frage:
Wo liegt die optimale Wechselwasser Menge in welchen Perioden.
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 19-04-2013, 15:48:34
Hallo Ditmar,

gebe mir noch etwas Zeit ... und ich werde Dir Deine Frage beantworten!

was ich Dir aber jetzt schon sagen kann ist:

Du hast zu viel O² und dafür zu wenig CO² im Wasser  :pfeifend:
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 19-04-2013, 19:49:02
Hallo Armin

Zitat von: Armin
Du hast zu viel O² und dafür zu wenig CO² im Wasser  :pfeifend:
Da wirst du es sehr schwer haben meine Alterssturheit zu überwinden. :pfeifend:
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 19-04-2013, 19:58:03
Hallo Ditmar,

das glaube ich nicht ...

Du bist ein logisch denkender Mensch ...

und sobald ich alle Reaktionen zusammen habe ... werde ich es Dir kund tun!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Ditmar am 19-04-2013, 20:12:56
Hallo Armin

Danke für deine Einschätzung wir werden es testen. :pfeifend:
Mit dem CO2 haben das schon sehr viele versucht und bisher bin ich noch nicht umgefallen.

Es kam aber auch noch keine logische Erläuterung bei denen die Vorteile für mich glaubhaft größer waren als für mich die Nachteile sind.
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: scareface63 am 19-04-2013, 23:22:37
moin Armin,

jetzt schreibste und fragst schon so viel, dass du die antworten nicht behalten kannst!?

auf grund deines anderen thread, habe ich extra für dich bei der firma preis angerufen.

die dame war sehr nett und erzählte mir das bis zu 70 spurenelemente im diskusmineral enthalten ist, welches auch im amzonas analysiert wurde. bin mir sicher wenn du anruft, verätsie dir die rezeptur-mir war es jetzt zu müssig dies für dich zu notieren.

auch zu blehers heiko hatte ich schon geschrieben, dass er und mayland eben zwar mit hochwertigen instrumenten gemessen, aber eben NUR den leitwert.

verstehe das ständige durchkauen nicht...manchmal ist es vernünftiger sich ma um seine frau zu kümmern :sweet:
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Norbert Koch am 21-04-2013, 19:19:12
Hallo zusammen,

ich hatte ja versprochen, die Informationen in der Literatur zu suchen; ich muss aber leider mitteilen, dass lediglich die "üblichen Verdächtigen" (also pH, KH, GK und Temperatur) erhoben wurden.
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 21-04-2013, 20:06:07
Hallo Nobby,

danke für Deine Bemühungen ...

aber ich hab`s fast befürchtet ...
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 23-04-2013, 09:56:30
Hallo Zusammen,

ich möchte nochmal zu meiner ursprünglichen These zurückkommen


Diskus nehmen zu 99% Mineralien durch das Futter auf und nicht durch das Wasser

über die Kiemen ist es möglich dem Wasser Mineralstoffe und Vitamine zu entziehen ... das ist aber minimal

somit ist es egal, wie viel und welche Mineralien im Wasser sind!


ich habe weiter recherchiert ... die Zellen die für die Aufnahme von Mineralien vorhanden sind heißen Chlorid-Zellen, durch deren Membran bekommt der Fisch Ionen Nachschub mit den Weg ins Blut. Dabei werden hauptsächlich Chloride aufgenommen. (den Bedarf könnte der Fisch aber auch über das Futter decken)

sind jetzt zu wenig Chloride im Wasser vorhanden kommen über den selben Weg Nitrite ins Blut, da die Nitrite ähnliche Strukturen wie die Chloride aufweisen und es ihnen dadurch vereinfacht gesagt ermöglicht wird über die Chloridzellen in den Körper und das Blut zu kommen!

Sprich niedriger Leitwert ergibt mehr Nitrit im Fischblut!

Voraussetzung ist, das Nitrit NO², bzw. salpetrige Säure HNO² im Wasser vorhanden ist!

Viele Züchter bestätigen .... hoher Leitwert = besseres Wachstum

die Schlussfolgerung das es an mehr Mineralien im Wasser liegt, liegt sehr nahe und ist am einfachsten

ist aber aus oben genannten Gründen falsch!

Wäre nämlich kein Nitrit, bzw. salpetrige Säure im Wasser, würde bei der Aufzucht ein weiches Wasser auch nicht stören!

...ich denke es verhält sich hier, wie so oft in der Aquaristik, um einen falschen Rückschluss ....

es ist einfach bequemer den Leitwert höher zu halten als im weichen Wasser 0,00000...0 Nitrit zu haben

....

ich bin mit meinen Recherchen aber noch nicht am Ende .... obiges Beispiel ist auch nur ein kleiner Auszug ...

es gibt in Bezug auf Vergiftungen - Wachstum - Leitwert ... noch viel mehr interessantes ...

ich versteh meinen "Wirrwarr" im Hirn nur noch nicht ganz ... um es in Worte zu fassen!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Robert B am 23-04-2013, 12:11:34
Hallo Armin,

ich denke dass bei einem gut funktionierenden Filter so wenig Nitrit im Wasser ist, dass das keine Rolle spielt, ähnlich wie letztens bei der Diskussion über Ammoniak.

Es gibt außerdem keine Korrelation zwischen der Leitfähigkeit und dem Chloridgehalt. Ein Wasser mit einer hohen LF kann durchaus Null Chlorid enthalten.
Wenn die Konkurrenz zwischen Chlorid- und Nitritaufnahme der entscheidende Faktor wäre, dann würde eine geringe Salzzugabe mehr bewirken als härteres Wasser.

Gruß,
Robert
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 23-04-2013, 12:33:14
Hallo Robert,

ich denke dass bei einem gut funktionierenden Filter so wenig Nitrit im Wasser ist, dass das keine Rolle spielt, ähnlich wie letztens bei der Diskussion über Ammoniak.

ja ... mit einem gut funktionierenden Filter hat mein kein Nitrit.  :hmm:

bei neutralen PH Wert, oder darüber, eh nicht ... bei niedrigen PH Wert auch nicht ... weil aus H+ und NO2 wieder zum Teil  HNO2 wird (diese Gleichung ist eben PH Wert abhängig - um so saurer, umso mehr HNO² und weniger nachweisbares NO²... sprich umso weicher, umso mehr HNO² und weniger Nitrit)

Aber eben, bei weichen Wasser und damit niedrigen PH Wert, entsteht aus einen Teil des Nitrits nach der Entstehung (Ammonium - salpetriger Säure - Nitrit)

wieder salpetriger Säure, Stickstoff und Wasser ...

Nitrit NO² kann von Fischen über die Kiemen auch nicht aufgenommen werden, salpetrige Säure HNO² aber wohl ... was im Körber des Fisches wiederrum in NO² und H+ zerlegt wird ...

geschieht das zu viel ... entsteht eine Nitrit Vergiftung ... & Tot ...

soweit kommt es aber normal nicht ...

durch die Aufnahme von HNO² entsteht NO² im Blut und das kostet dem Fisch wiederum viel Energie um es wieder auszuscheiden, diese Energie geht dem Fisch verloren um zu wachsen!

Ein Wasser mit einer hohen LF kann durchaus Null Chlorid enthalten.

das stimmt ... aber andersrum geht es nicht!

ein Wasser mit viel Chloriden ... kann keinen niedrigen LF haben!

Wir haben früher versucht Diskus aufzuziehen mit hohen Leitwert und niedrigen PH Wert ...

dies haben wir mit Phosphor Säuren und Schwefel Säure Zugabe versucht - der Chlorid Gehalt ist dadurch nicht gestiegen ...

der Phosphat sowie Sulfat Gehalt sehr wohl ... der Leitwert natürlich dann auch ...

... Ergebnis war das man ... dann eben wieder LW mit höheren PH Werten benutzt hat ...

eben weil man die Zusammenhänge nicht verstanden hat!

... dann würde eine geringe Salzzugabe mehr bewirken als härteres Wasser.

hat das schon mal jemand bei der Diskus Aufzucht versucht  :hmm:
_______________________________________________

wie ist es den bei einem "Salzbad"  :hmm:

könnte es nicht auch sein, das außer das mit dem Bad Bakterien abgetötet werden ...

auch die Chloridzellen so gesättigt werden, das dem Fisch die Belastung des Nitrits im Blut fehlt  :hmm:

und er dadurch wieder vitaler wird ...  :fish05:
______________________________________

vielleicht alles falsch was ich denke .... mag sein ....

aber dann erkläre mir bitte die Zusammenhänge, warum bei höheren LF die Diskus besser wachsen ... wenn es Not tut ... auch chemisch/biologisch!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Robert B am 23-04-2013, 13:21:06
Hallo Armin,

zur Verminderung der Nitritproblematik reichen schon sehr geringe Mengen Kochsalz, von ca. 1 Teelöffel auf 100 Liter Wasser. So ein Wasser kann immer noch eine niedrige Leitfähigkeit haben.

Ob manche Züchter das dauerhaft bei der Aufzucht machen weiß ich nicht, könnte ich mir aber evt. vorstellen ...

Bei einem Salzbad muß man die Wirkung der verschiedenen Konzentrationen unterscheiden. Nur ein Kurzbad dürfte in der Lage sein nennenswerte Mengen an Parasiten und Bakterien abzutöten-
Ein Dauerbad hat vor allem den Effekt, dass der Fisch weniger Energie für die Osmoseregulation verwenden muß und daher mehr Energie für die Heilung überbehält.
Selbstverständlich ist auch mehr als genug Chlorid vorhanden um eventuelle Nitritprobleme abzuschwächen.

Warum Diskus bei höherer Leitfähigkeit besser wachsen, hängt wiederum mit dem Energieverbrauch bei der Osmoseregulation zusammen, also vor allem mit dem Ausscheiden von in den Fisch eingedrungenem Wasser und der Aufnahme dabei verloren gegangener Ionen.

http://www.zierfischforum.at/im-gespraech-dr-oliver-hochwartner-veterinaer-t4120.html

Gruß,
Robert
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 23-04-2013, 13:35:50
Hallo Robert,

das ist alles noch nicht das Ei des Kolumbus!

Warum Diskus bei höherer Leitfähigkeit besser wachsen, hängt wiederum mit dem Energieverbrauch bei der Osmoseregulation zusammen, also vor allem mit dem Ausscheiden von in den Fisch eingedrungenem Wasser und der Aufnahme dabei verloren gegangener Ionen.

das ist mir zu einfach ....  :hmm:

...

ich werde weiter testen, mir Gedanken machen ... und posten!

... mal sehen wie ich in einem Jahr über alles denke!

Erschrecken tut mich in jeden Fall, das in den letzten 30 Jahren keine neuen Erkenntnisse rüber gekommen sind ...

Bücher über Diskushaltung sind ok ... aber zu  90% kalter Kaffee ...

ich denke es wird Zeit, das man mal "Neues" publiziert!
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Robert B am 23-04-2013, 13:46:57
Hallo Armin,

nicht böse sein, aber ich denke man muß erstmal die "alten" Erkenntnisse verstehen und verinnerlicht haben. Da bist du auf einem guten Weg, aber von heute auf morgen geht das nicht ...

Es gibt schon einiges Neues, aber das wird man weniger in aquaristischen Foren finden, denn da schreiben immer noch Hobbyisten, sondern eher in wissenschaftlichen Veröffentlichungen oder Büchern. Manches davon sickert irgendwann mal langsam zu uns durch ...

Gruß,
Robert
Titel: Re: Mineralien & Leitwert
Beitrag von: Armin C. am 23-04-2013, 13:49:53
Hallo Robert,

genau aus diesem Grund, lese ich in Kläranlagen Foren sowie in Foren in denen es um Wasser Chemie geht ...

... um das ganze dann brauchbar für die Diskus Haltung zu machen ... wird noch viel Zeit vergehen

aber wenn ich das mal alles verstanden habe, denke ich bin ich auch in der Lage, das Wissen wiederum so zu vermitteln ... das es der "nicht Chemiker" auch versteht!