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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Ditmar am 15-02-2011, 12:49:24

Titel: Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 15-02-2011, 12:49:24
Hallo  :wink:

Ein uraltes Thema bzw. Frage.
Wann muss ich Wasserwechsel machen.
Immer wieder werde ich das gefragt.
Auf die Antwort mach mal jede Woche 50% kommt prompt die Frage warum ???

Nun gehen die Erklärungsversuche los........

Kann man das nicht messen und dann Wasserwechsel machen ???
Leider muss auch ich zugeben wenn ich sage ich mache 60% - 70% jede Woche auf die Frage warum soviel und oft ???
Weil ich auf der Sicheren Seite sein will.
Meine Techniker Kollegen sagen auf solch eine Antwort.
So kennen wir den Herrn Mahhs nicht der macht nichts ohne es vorher bewiesen zu haben warum er es so und nicht anders macht. ( Techniker eben )
Auch weil ich immer behaupte es gibt nichts was man nicht in eine Formel pressen könnte.
Nicht alles muss ich dann zugeben. :sweet:

Eine These geht ja bekannter Maßen in Richtung Leitwert.
Bei einer Abweichung >10%  zum Ausgangswasser sollte man Wasserwechsel machen.
Ich glaube nicht an diese These bräuchte dann auch nur alle 14 wahrscheinlich in Richtung 21Tage Wasserwechsel machen müssen.

Die Frage interessiert mich trotzdem ob man das nicht in eine Formel pressen könnte.( Techniker eben )
Ich bin absolut sicher das es eine Formel gibt wir kennen nur noch nicht alle Parameter.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Robert B am 15-02-2011, 18:42:53
Hallo Ditmar,

kurz und knapp nein!

Wenn man andere (schwieriger zu bestimmende) Parameter als die aquaristisch üblichen messen würde ginge das wahrscheinlich schon, aber z.B. Nitrat oder Leitfähigkeit sind da nicht besonders aussagekräftig.

Gruß,
Robert
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 15-02-2011, 19:40:43
Hallo Robert

Das war war wirklich knapp dein "NEIN"
Es ist für mich frustrierend etwas zu machen und nicht genau zu wissen in welchen Mengen und Zyklen das optimale wäre.
Da ich ja nun nicht weis um wieviel sich mein Wasser innerhalb einer Woche verschlechtert mache ich das fast maximale.

Nämlich 60% - 70%.
Von der Wasserqualität verbessere ich ich mich ganz sicher.
Aber wieviel schlechter ist das Wasser vor dem Wasserwechsel.
Bei mir rein Messtechnisch garnicht.
Aber wir messen ja auch bei weitem nicht alles.

Wenn ich nun wüsste das 30% - 50% reichen würde würde ich es sofort machen um bei meinen Scheiben den Wechselstress   zu minimieren.
Da ich es eben nicht weis mache ich das fast volle Programm.
Dabei geht es mir nicht um Kosten oder Zeitaufwand das ist für mich vernachlässigbar.
Es geht darum das Gleichgewicht zu finden zwischen nötiger Wasserqualität und wohlbefinden meiner Scheiben.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Robert B am 15-02-2011, 22:10:19
Hallo Ditmar,

um deine Fragestellung zu beantworten müßte man als erstes klären was man mit dem Wasserwechsel bezweckt. Nach meiner Meinung im Wesentlichen das folgende:
a) Reduzierung der organischen Belastung
b) Reduzierung der Keimbelastung -> steht im Zusammenhang mit a)
c) Zuführen von verbrauchten Spurenelementen.

Weniger wichtig sind für mich:
d) Reduzierung von anorganischen Endprodukten, wie Nitrat oder Phosphat
e) Ausgleichen von Ionenungleichgewichten, z.B. Chlorid und Aufsalzung.

c) läßt sich von uns gar nicht messen. b) könnte man über Keimzahltests messen c) evt. über den Redoxwert wenn sich keine sonstigen Parameter im Aquarium ändern.
So gesehen könnte man vielleicht doch seine Wasserwechsel messtechnisch etwas untermauern.

Letztendlich sind aber immer die Fische die besten Indikatoren. Je mehr Wasser du wechseln kannst - am besten in kleinen Mengen täglich oder kontinuierlich - umso besser werden die Fische stehen.

Gruß,
Robert


Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Peter_T am 15-02-2011, 22:18:12
Ich würde da mal gerne anhängen das ich ein 260er Becken mit 2 Disken und ne Handvoll Panzerwelse sowie 2 Dornenwelse und rund 8 Dornaugen ein Jahr lang mit nur 2 WW betrieben habe. Das Becken ist 6 Jahre eingelaufen und wurde auch mit einer Schwertpflanze und ein paar anderen Pflanzen gepflegt. Da ich dann mit meiner Ex auseinander bin und ich mein Baby allein bekommen habe stand ich plötzlich da, (riesen Wohnung mit 2 AQ und keine Zeit vorweg da ich mich mit dem kleinen ins Haus zurück nieder gelassen habe da hatte ich unterstützung von Oma und Opa)

Was ich also sagen will ist das ich einfach Futterautomaten auf die beiden Backen drauf gegeben habe und mit Trockenfutter über Monate weg gefüttert hatte. So 2,3 bis 4 mal im Monat bin ich vorbei und hab danach gesehen und alles ist wunderbar gelaufen, Habe dann nur wasser aufgefüllt und bin wieder abgetaucht. Den beiden Disken ging es aber wunderbar hatte nie Probleme mit ihnen. Weder beim Futter noch bei Krankheit die Scheiben sind einfach toll gewachsen ohne das ich daheim war und viel gemacht habe.

Leider musste ich jetzt beim Umzug die AQ abbauen und im Haus neu einlaufen lassen was sich als sehr schwer gezeigt hat da sie einfach nicht rund laufen wollen drotz viel aufwand.

@ Also wenn ein AQ läuft dann läuft es

lg Peter
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Uli am 15-02-2011, 22:34:38
Hallo Peter,

da muß ich Dir recht geben. Wenn der biologische Gleichgewicht steht, dann läuft es.

Ich habe auch schon von ganz anderen Fällen gehört, die Diskus in einem Wandquarium hatten und auch fast nie was gemacht haben und denen gings gut und die haben regelmäßig abgelaicht.

Ich frage mich manchmal auch, ob der Aufwand nicht zuviel ist den man betreibt und ob man den Diskus nicht manchmal zu Tode pflegt.

Ditmar, ich würde Dir raten, mache doch einfach mal ein paar Ww mit nur 50% und schaue Dir die Diskus an. Wenn sie weiterhin gut stehen, dann weißt Du es geht auch mit etwas weniger Ww.

Eins ist klar, und habe ich auch eindeutig festgestellt, der natürlichen Flora geht es besser, wenn Du nicht soviel Wasser wechselst.
Ich bin selbst auf 50% zurück gegangen. Manchmal mache ich es auch so, dass ich zweimal nur 30% tausche. Weil dass schneller geht. Seit dem hat sich bei meinen Pflanzen was verändert. Ich hatte es ja schon geschrieben. Meine Pflanzen wachsen wie Teufel und die Wasserpest ist so gut wie tot. Nicht das ich sie sonderlich vermissen würde. Aber komisch war das schon.

Probiere es einfach. Die Diskus fallen Dir nicht gleich um.

Gruß
Uli
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Norbert Koch am 16-02-2011, 06:43:43
Hallo Ditmar,

so frustrierend es auch sein mag, etwas nicht belegen zu können (es ginge bestimmt; die Frage ist nur, mit welchem Aufwand): Der beste Indikator sind doch die Tiere. Sie zeigen Dir an, ob Deine Wechselstrategie passt.

Die typischerweise in Altwasser vorhandenen und leicht nachweisbaren Abbauprodukte sind keine wirkliche Begründung, da die Tiere problemlos höhere z.B. Nitratwerte hinnehmen. Kritischer sind die schwer nachzuweisenden Belastungen des Wassers wie z.B. die steigende Keimzahl; die könnte man zwar in Kulturen nachweisen, aber dieser Prozess ist aufwändiger als der Wasserwechsel selbst.

Manche Dinge muss man (auch wenn es einem rationell denkendem Menschen schwer fällt) einfach als gegeben hinnehmen. :kaffee:
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 16-02-2011, 06:57:47
Hallo Uli , Peter , Robert .....

Genau das ist es ja was mein Technikerherz bluten läßt.
Ich mache etwas ohne genau zu wissen was.
Es ist nur ein probieren aber nicht wissen.

Ich will mein Wasserwechsel Verhalten garnicht ändern sondern nur mit Zahlen erklären können warum ich es mache.
An Peters Beispiel stellt sich die Frage wann ist ein Becken eingefahren und wann kippt es.
Wie kann ich messen das es eingefahren ist und an welchen Indikatoren Erkenne ich das es Zeit wird bevor schlimmeres passiert.

Robert:
Du hast völlig Recht es sind im wesentlichem nicht die Werte die wir messen können sondern die die wir nicht messen können warum wir Wasserwechsel machen.
Wenn ich sie schon nicht messen kann dann will ich wenigstens Indikatoren haben die mir ein Erkennen der Wasserqualität ermöglichen.

Mein Becken läuft jetzt drei Jahre in der Konstellation sollte also eingelaufen sein.
Werde also aus den Erkenntnissen von Peter und Uli den Wasserwechsel mal auf 50% / Woche maxi reduzieren.

Bleibe aber immer noch auf der Suche nach Indikatoren die mir helfen meine Unwissenheit zu diesem Thema zu verbessern.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Robert B am 16-02-2011, 07:46:51
Hallo Ditmar,

zwei mögliche Indikatoren hatte ich ja schon genannt. Keimzahl und Redoxpotential sind wenig aufwändig. Parameter die du ebenfalls wenn auch mit einigem Aufwand selber messen kannst sind:

Indikatoren
-Keimzahl
-CSB
-BSB
-DOC (nicht hobbymässig bestimmbar)
-Redoxpotential
-Wassergüteklassen o.ä. (mikroskopisch über Indikatororganismen)

Gruß,
Robert
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 16-02-2011, 08:53:59
Danke Robert

Werde mich mal schlau machen wenn ich auch kein Chemiker bin.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Norbert Koch am 16-02-2011, 08:55:00
Hallo Ditmar,

als ich vorgestern bei meinem "Lieblings-Zoo-Dealer" (http://www.diskusforum.org/index.php/topic,11.0.html) war, um die Rotkopfsalmler (http://www.diskusforum.org/index.php/topic,753.0.html) zu bestellen, hörte ich zufällig ein Telefonat von ihm mit einem Kunden mit.

Der hatte wohl ein Problem mit seinen Tieren und offensichtlich noch NIE :o einen Wasserwechsel gemacht. Rex empfahl ihm nicht, wie viele das fälschlicherweise machen würden regelmäßig 50% oder mehr des Wassers zu wechseln (das sei Quatsch und schlecht für die Tiere - wobei er ja im Prinzip recht hat*), sondern lieber mehrmals in der Woche kleinere Wasserwechsel mit etwa 10%.

* Ich weiß natürlich nicht, welche Tiere dieser Kunde pflegt, aber die kleineren und häufigen Wasserwechsel sind ja eigentlich der Idealfall, da das Wasser auf diese Weise keinen stärkeren Schwankungen der wichtigsten Werte ausgesetzt ist und es so für die Tiere stressfreier bleibt. Der Aufwand (Aufbau und Demontage bzw. Aufräumen der nötigen Utensilien ist zwar ungleich höher, aber vom Prinzip her verfolge ich auch diese Variante:
Ich sauge jeden 2. Tag Mulm ab (es ist erstaunlich, was sich z.B. in den Welshöhlen aus Ton so ansammelt); das sind immer etwa 20 oder 30 Liter. Dann mache ich alle 3 oder 4 Tage einen "richtigen" Wasserwechsel mit mindestens 200 Litern. Die Wasserwerte schwanken bei mir kaum.
Sowohl das Altwasser als auch das aufbereitete Wechselwasser unterscheiden sich (gemessen) in den Werten GH, KH und pH nicht voneinander. Lediglich der Nitratwert ist beim Frischwasser < 5 mg/l (müsste eigentlich bei 0 sein, da ich reines - aufgehärtetes - Osmosewasser verwende, ist aber vermutlich durch die zugesetzten Huminstoffe etwas höher) und der Eisen-Gehalt (Altwasser 0 mg/l, Frischwasser 0,1 mg/l); Ammonium messe ich nicht und Phosphat eher selten (wobei dieser Wert im Altwasser bedingt durch die Fütterung auch höher liegen sollte - Frischwasser = 0,0 mg/l).

Abgesehen vom "bösen Schlauch" :groehl: erleben die Tiere während des bzw. nach dem Wasserwechsel keinen Stress. Und da es so häufig vorkommt, beäugen sie den Schlauch zwar misstrauisch, haben aber keine wirkliche Angst mehr vor ihm...
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 16-02-2011, 12:32:45
Hallo Noby ......

Wenn man den Anstieg des Nitrat als Grundlage nimmt. ( Ist bei weitem nicht alleine Aussagekräftig das wissen wir ja )
Könnte man mit folgender Formel der Wasserwechsel definieren.
Ich sage jetzt Nitrat weil das jeder Messen kann.
Man müsste den oder die Stoffe kennen die einen Wasserwechsel als ersten  erzwingen würde.

Die Formel ( Tabelle ) kann man auf jeden anderen Stoff ebenso anwenden.
Hier sieht man bei einer Ausganggröße von zB. 30mgr und einem Zuwachs von 15 mgr zwischen den Wasserwechsel wieviel man wechseln muss um einen Gleichstand zu erreichen.
Unter den Ausgangswert kann man nicht kommen.
Ihr seht ich muss Zahlen zum spielen haben sonst werde ich krank. Siehe PDF
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Robert B am 16-02-2011, 18:08:44
Hallo Ditmar,

gerade den Nitratwert halte ich für schlecht geeignet. Der ist in meinem Aquarium nahezu konstant, vermutlich wegen der Pflanzen und weil ich auch denitrifizierende Zonen im Filter eingebaut habe. Das mag in anderen Aquarien aber anders sein.
Wenn dann würde ich bei meinenm Aquarium eher noch den Phosphatwert nehmen.

Auch ich habe von meiner Denkweise her den Ansatz Fakten messen zu wollen und darauf zu reagieren. Aber meine Erfahrung ist dass einem die Messwerte bei der Diskuspflege nur wenig helfen.

@Norbert,
das ist wie weiter oben geschrieben auch meine Meinung: viele kleine Wasserwechse bzw. sogar ein Durchflußbecken wären aus Sicht gleichbleibender Wasserwechsel am besten. Leider ist aber auch der Aufwand höher.

Gruß,
Robert
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 16-02-2011, 18:22:16
Hallo Robert

Es sollte nur ein Beispiel zur Berechnung sein da Nitrat jeder kennt.

Der Indikator der sich als erstes verändert sollte der Auslöser für den Wasserwechsel sein.
Mein Nitrat ist nach drei Jahren auch sehr stabil und ich könnte ihn nicht mehr als Indikator benutzen.
Wenn Nitrat sehr stabil wird sagt das nur aus das das Becken eingelaufen ist.
Aber eben leider nichts über das Verhalten der anderen Parameter bzw. negativen Einflüsse.

Es ist wohl so das man mehrere Messungen zusammen fassen muss um eine Aussage treffen zu können.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Dirk am 16-02-2011, 18:43:38
Huhu,
Da ich mein Aquarium ja noch nicht habe nun meine theoretische Planung:

Das Becken wird 540L Brutto haben. Netto sind das dann ca. 450L (Sand, Steine, Wurzeln ect.)

Ich werde täglich 20 Liter Wasser wechseln und dafür 10L Osmoswasser und 10L Leitungswasser nehmen. Das Wasser werde ich am Vortag mischen und Mooreichenextrakt und Wasseraufbereiter hinzufügen. Gewechselt wird dann morgens, da ich eh früh aufstehe und auch nebenher meinen erforderlichen Kaffee trinken kann :kaffee:.

Früher habe ich wöchentlich nur ca. 10% des Wassers gewechselt und das direkt aus der Leitung, da gab es auch keine Probleme. Leider ist hier das Wasser nicht so gut, so daß ich wohl doch wieder mit Osmose anfangen muss.
Habe heute meine alte Osmoseanlage geprüft und erstaunlicher Weise scheint sie noch ok zu sein.
GH dürfte dann bei 10 und KH bei 6-7 liegen. Den Ph- Wert werde ich auf um 6,8 einstellen.

Besatz wird wohl sein: 6 Diskuse (nicht kleiner als 12cm), 8-10 Sterbei, 2 Paare Schmetterlingsbuntbarsche.

Kommentare bzw. falls erforderlich auch Kritik sind erwünscht ........

LG
Dirk
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: " am 16-02-2011, 20:36:09
Hallo Dirk,

20 Liter am Tag kannst du bei ausgewachsenen Diskus machen aber bei Diskus mit nur 12 cm wirst du Probleme mit dem Wachstum bekommen  ;)


Grüße
Daniel
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: MikeSt am 16-02-2011, 21:27:17
Um die Diskussion noch mal etwas anzuwürzen:


http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Altwasser_.htm

falls in Vergessenheit geraten.

Ansonsten ist der WW bei der Aufzucht das A und O. In einem gut befplanzten Aquarium mit wenig Besatz, wird er meiner Meinung nach überschätzt. Bei ausreichend gewählter Filterung und entsprechender Einrichtung würde es reichen, lageangepasst zu wechseln. Also nach Messungen der Normwerte, wenn sie deutlich die empfohlenen Parameter überschreiten. Kann bei dem einen nach 2 Wochen sein, bei dem anderen nach mehreren Wochen. Der Stress der häufigen WW sollte mal kritisch hinterfragt werden, hinsichtlich Nutzen und Schaden.
Weniger ist oft mehr. Damit meine ich, kleine WW, dafür häufig.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Uli am 16-02-2011, 21:44:46
Hallo Mike,

Da ist was dran was Du schreibst. Meine Beobachtungen an Fischen und Ww sagt mir auch, das kleinere Ww besser sind. Im normalen GB wohlgemerkt. Bei der Zucht sieht es anders aus.
Züchter die ich kennengelernt habe außerhalb der Foren sagen mir einheitlich das 70% ihr Ww nicht gut sind. Mehr als 50% auf einmal solle man auf Dauer nicht machen.

Ich versuche für mich das Beste herauszufinden. Man muß es ausprobieren der Diskus stirbt nicht gleich und man sieht wenn er sich nicht wohlfühlt.
Es kann bei jedem anders sein. Deshalb muß man mit einer gewissen Selbstverantwortung an die Sache gehen.

Aber man sollte auf jeden Fall wissen was man tut. Deshalb würde ich einem Anfänger sowas nicht raten. Er erkennt noch nicht die Signale der Diskus.

Gruß
Uli
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Peter_T am 16-02-2011, 22:18:33
Mein Nitrat ist nach drei Jahren auch sehr stabil und ich könnte ihn nicht mehr als Indikator benutzen.
Wenn Nitrat sehr stabil wird sagt das nur aus das das Becken eingelaufen ist.

Hallo Dietmar

Ich kann das leider nicht so ganz stehen lassen denn wenn der Nitrat nach 3 Jahren stabil bleibt und du jede Woche einen WW machst sagt es mir das das AQ nicht eingelaufen ist. Der WW ist unabdingbar aber das AQ ist meiner Meinung eingelaufen wenn man ohne ständigen WW einen stabilen Wert erhält. Überbesatz ausgeschlossen. Wie in meinen Beispiel bereits erwähnt betrieb ich ein AQ 1 Jahr mit nur 2 WW und da waren bei 240 Liter 2 Diskus drinnen. Alles samt mit Futterautomat und das war eingelaufen. Ich Denke das liegt daran das es auch bereits 6 Jahre gelaufen ist und am Boden 3 Abteilungen hatte. Ein Teil (der Hauptteil mit Sand, drei weitere kleine teile mit Deponit Mix und Bepflanzung. Das um und auf ist das die Relation von Pflanzen, Fischbestand und der Filter genau richtig Dimensioniert ist und dann natürlich das Wasser. Stimmen diese 4 Faktoren überein dann kann ein altwasser AQ betrieben werden worin sich die Fische wohl fühlen und dann ist es meiner Meinung eingefahren. Sofern man Ständig was wechseln muss ist es nicht eingelaufen.
Dies ist meine Erfahrung mit einem 240 Liter Becken und genau so sollte auch ein AQ laufen um den Spaß am Hobby, des Geldbeutel und div. anderen Sachen bewahren zu können. Das ist aber schwer mal so richtig hin zu bekommen. Nur wenn es mal funkt dann kann man sich freuen.

lg Peter
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 17-02-2011, 06:36:00
Hallo Peter

Da haben wir uns missverstanden, habe mich vielleicht unverständlich ausgedrückt.
Ich habe einen stabilen Nitratwert nach drei Jahren.
Er verändert sich nicht durch meinen Wasserwechsel er liegt vor bzw. nach dem Wechsel bei 30mgr.

Weil ich aber nicht weiß welche Indikatoren sich verändert haben die ich nicht messen kann mache ich Wasserwechsel.
Aus diesem Grund habe ich diesen Thread geöffnet weil ich eben Wasserwechsel mache ohne Messbaren Nachweis.
Das war im ersten Halbjahr des neuen Beckens nicht so.
Da konnte ich nach jedem Wasserwechsel am Nitrat nachweisen das sich meine Wasserqualität verbessert.
Daher auch meine Annahme das es jetzt eingelaufen ist.
Deshalb möchte ich einen anderen Indikator der mir hilft meinen Wasserwechsel besser einzuschätzen.
Ich hoffe es war jetzt etwas verständlicher.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 17-02-2011, 06:56:05
Hallo  :wink:

Nun möchte ich die Diskussion in Richtung Leitwert bringen.
Es gibt ja die These das man erst Wasserwechsel machen braucht wenn der Leitwert um ca. 10% nach oben geht.
Ist für mich noch nicht schlüssig daher die Frage an die Wasserexperten.
Jörg wer das wohl sein könnte. :sweet:

Würde ja bedeuten das Leitwert nur steigen kann also nicht sinken.
Ist das so ???
Wenn er auch sinken kann wodurch.
Desweiteren ist die Veränderung des Leitwert linear zur Verschlechterung der Wasserqualität.
Nicht falsch verstehen der Leitwert selbst ist kein Problem sondern nur dessen Veränderung in einem Zeitfenster ist ein Indikator.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Robert B am 17-02-2011, 08:22:33
Hallo Ditmar,

du meinst die Leitfähigkeit!

Bitte vergess nie jedes Becken verhält sich anders. Auf der Hand liegt z.B. das meinetwegen ein LF-Anstieg von 20 µS/cm bei 200 µS/cm ein anderer Prozentsatz ist als bei 400.
Die LF muß auch nicht zwangsläufig steigen. In einem gut bepflanzten Becken kann sie sogar sinken!

Wenn du für dein Becken eine Formel in der Art finden kannst, LF + 10% = Wasserwechsel dann kannst du es so machen.
Aber wie gesagt, kleine regelmäßige Wasserwechsel sind besser für die Fische.

Gruß,
Robert
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Peter_T am 17-02-2011, 08:39:39
@ Dietmar alles klar. (mir scheint der Nitratwert aber doch recht hoch für einen Regelmäßigen WW)

Kurz zum Leitwert dieser besteht ja bekanntlich aus den gelösten Salzen und Mineralien im Wasser. Was sagt uns der Leitwert genau? Der leitwert gibt Aufschluss wie sauber das Wasser ist und welchen wirkungsgrad es für Mensch, Fische und allen anderen Organismen hat. Der Wirkungsgrad hängt von den µS (Mikro Siemens) ab. Je niedriger des so mehr Körperschlacke kann es im Körper ausspülen. Bei Werten unter 130 µS Mikro Siemens kann es im Körper bis zu 37,5% mehr Schlacke auswässern als höhere Werte an Mikro Siemens. (Ideal für die Fischzucht da junge Fische sehr gut durchgewässert werden)

Um zum Thema zurück zu kommen

mögliche Ursachen für Veränderungen:
1- Wasserverdunstung (Wasser verdunstet, Salze bleiben, die Konzentration nimmt zu)
2- Futter und Ausscheidungen der Fische (tägliches Füttern = tägliche Belastung, Konzentration nimmt zu)
3- Organische Belastung (Pflanzenreste aber auch Bakterien Anzahl sofern kein WW nimmt ständig zu, dadurch wird der Leitwert auch ansteigen)

Was nicht zu vergessen ist das im weichen saurem Wasser der Leitwert wahrscheinlich schneller ansteigen wird als im alkalischen da dort mehr Salze vorhanden sind die als Puffer dienen und das Wasser für länger stabil halten können. (Muss nicht kann sein)

Mit einer Formel konnte ich leider nicht dienen doch denke ich sind die oben genannten Erläuterungen nicht zu unterschätzen und macht eine Formel allein nicht ganz möglich. Wohl eher an eine Tabelle gedacht.

Was ich noch zum Thema Leitwert senken sagen will. Ich denke nicht das in einem Aquarium mit Fischbesatz (Diskus) der Leitwert einmal runter gehen kann da die Belastung doch recht groß im Gegensatz zu kleinen Beifischen ist. Wenn man ein ausreichend große  Pflanzenbecken und die Richtige Filterung hat wo alle Schwermetalle entfernt werden könnte ich mir wenn keine bis kaum Fische drinnen sind ein solch funktionierendes System vorstellen.

Habe noch kurz eine Skizze reingestellt die es anschaulich macht ab wann es mit dem Leitwert zu Problemen kommen kann. (Skizze ist nicht von mir hoffe das dies okay ist fürs Forum)  

lg
Peter
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 17-02-2011, 10:37:39
Hallo Robert , Peter

Danke für eure Ausführungen.

Peter:
Sagen wir mal laut Tröpfschentest der Nitratwert ist < 30 daher gehe ich schlechtesten Wert aus.
Da ich kaum Pflanzen drin habe die Nitrat als Nahrung binden können könnte das eine Erklärung sein.

Welches Aquarium nicht Zuchtbecken hat den einen Leitwert < 120 den deine Tabelle als gut bezeichnest.
Vielleicht die die mit Wasseraufbereitung arbeiten.
Mein Leitungswasser hat  330µS
Mein Aquariumwasser hat 348µS
Und steigt nach einem Urlaub von 14 Tagen auf 370µS

Robert:
Ist schon klar 20µS/cm zu 200µS/cm = 10% bedeutet bei 400µS/cm wären dann 40µS/cm dann 10%
Wasserwechsel Wöchentlich möchte ich nicht abschaffen sondern lediglich belegen können warum ich 50% , 60% , ...... mache.
Ich möchte nur soviel Wasserwechsel machen das die Wasserqualität bleibt und die Fische den geringsten Stress haben.
Möchte aber auch nicht Täglich 10% Wasserwechsel machen müssen.

Daher der Versuch es in eine Formel zu pressen.
Wenn das nicht geht mache ich weiter 50% - 70% Wöchentlich da gehe ich kein Risiko ein.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Peter_T am 17-02-2011, 16:00:01
Nach der Trinkwasserverordnung kann der Wasserleitwert max. 2500 µS betragen. Ab 200 µS hat das Trinkwasser jedoch keine entschlackende Wirkung mehr! Ab 300 µS  ist Wasser bereits belastend, d.h. Körperschlacken, Schadstoffe und Säuren werden nicht aus dem Körper entfernt!
Daher ein Wasser mit hohem Leitwert bedeutet nicht gleich schlechtes Wasser sondern nur das es einfach keine Entschlackende Wirkung mehr besitzt.

lg
Peter
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Hermann am 17-02-2011, 17:46:59
Hallo,

Was haltet Ihr denn vom Rdoxwert?
Ich habe seit einigen Monaten eine Redoxelektrode im Becken.
In meinem Becken hat sich ein (Normalwert) von ca. 300 eingestellt. Dieser Wert wird in anderen Becken vielleicht wo anders liegen
aber in meinem Becken ist das der Wert wo die Diskus ihre Farben besonders schön zeigen, sehr gut fressen und neugierig an der Scheibe stehen.
Nach jedem Wasserwechsel pendelt er sich wieder bei diesem Wert ein. Nach den Fütterungen steigt er leicht an und geht ca. 2 Stunden später wieder herunter.
von WW zum nächsten WW hat er dann einen Wert von knapp 400 erreicht.
Daraus kann ich schließen, dass der Redoxwert bei steigender Wasserbelastung steigt.
Einmal sind durch den Oberflächenabzug zwei Garnelen in den Filter gelangt und dort gestorben.
Einmal ist eine Apfelschnecke gestorben und hat zwei Tage im Becken gelegen da ich sie nicht sofort gesehen habe.
In beiden Fällen ist der Redoxwert erheblich angestiegen und auch ein Wasserwechsel konnte ihn nur sehr kurz wieder herunterdrücken.

Für mich ist die Dauermessung des Redoxwert genial. Sollte der Wert nach einer Woche extrem steigen und nach einem WW nur sehr kurz nach unten geht,
weiß ich, dass ich nach der Ursache suchen muss weil etwas nicht stimmt.

Beim Leitwert kann ich nur eine geringe Steigung des Wertes pro Woche feststellen. Bei einer Verunreinigung des Wassers, wie mit der Garnele im Filter oder der gestorbenen Schnecke, hatte er sich kaum verändert.
liebe Grüße Hermann


Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 17-02-2011, 18:28:25
Hallo Hermann

Danke auch dir für deine Erfahrung nun haben schon drei Indikatoren die uns wenigstens Warnungen geben.
Nitrit/Nitrat , Leitwert , Redoxwert
Sauerstoff ist ebenfalls ein interessanter Indikator.
Der mögliche Gehalt gegen den tatsächlichen als Indikator nutzen.
Natürlich in Abhängigkeit der Temperatur.
Es ist wohl so das wir eine Sammlung von Indikatoren benötigen um die Wasserqualität einigemaßen einschätzen können.

Diese Messkette soll einem helfen die Wasserqualität besser einzuschätzen und durch empirische Tests einem Sicherheit verschaffen.
Das heißt die Tests sollen bei großen Wasserwechsel von 70% in Richtung 30% pro Woche gehen.
Man stoppt bei dem ein Schwellwert erreicht ist bei dem man sagt schlechter sollte mein Wasser nicht sein.
Das kann durchaus bei dem einen bei 60% liegen und bei einem anderen bei 30% das können wir anscheinend nicht berechnen aber sehrwohl durch langfristige Test herausfinden.
Dies ist allerdings nur Aussagekräftig bei einen absolut eingefahrenem Becken.
Auch dies kann von Becken zu Becken unterschiedlich sein was den Zeitpunkt angeht.
Ich würde so eine Testreihe erst nach einem Jahr nach Neueinrichtung starten.
Wie schon öfters gesagt es geht nicht um Geld oder Zeit zu sparen sondern unseren Fischen eine möglichst gleichgute Wasserqualität zu bieten mit den geringstmöglichen Schwankungen beim Wechsel.
Daher denke auch ich mittlerweile das ich mit meinen 70% pro Woche aus Unwissenheit es etwas übertreibe.
Aber wie weit darf ich zurück fahren das ist meine Aufgabe herauszufinden.
Dabei helft ihr mir mit euren Erfahrungen die ich versuche zu verstehen und zu berücksichtigen.

Ein gutes Auge für unser Scheiben die Wasserfarbe und der Geruch des Wassers zu beobachten sind ebenfalls unerlässlich.
Allerdings will ich ja nicht warten bis die Brühe gelb bzw. braun oder gar stinkt bzw die Diskus mir den "Vogel zeigen"
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Peter_T am 17-02-2011, 21:47:38
Hallo

So ist ja schon einiges an Hindergrundwissen zusammen gekommen.
Kurz zum Redoxwert. Ich denke nicht das der hergenommen werden kann da dieser ja nur eine Aufschlüsselung gibt wie aktiv ein Abbauprozess stattfindet. Also quasi wenn sich in der Wasserchemie etwas tut. Allerdins nicht für unserem WW wichtig den wie bereits gesagt steigt er kurz an wenn gefüttert wird. Fällt aber dann wieder ab.
zBsp. Im Wasser leben Bakterien und es enthält von uns alle wissend viele Mineralien und Salze. Wenn jetzt also Fremdstoffe wie Futter oder der gleichen reinkommt reagieren die Bakterien und die Chemie damit. Daher auch die wechselnde Werte. Diese Werte gleichen sich aber sobald das verbrauchte (Futter) abgebaut ist wieder auf einen normalzustand, daher die Bakterien werden mehr wenn es notwenig ist und weniger wenn zuviele da sind. (Sonst würden wir ja bald nur mehr Bakterien haben)

Der Redoxwert kann nur auf langzeit gemessen werden um zu sehen ob wie bereits gesagt wurde etwas grundsätzlich falsch rum läuft. Auch ist es wichtig den Redoxwert immer an der gleichen stelle zu messen da dieser stark schwanken kann wenn er unmittelbar neben einer Pflanze oder am Boden gemessen wird.
Nitrat am Boden zBsp. ohne Wasserbewegung wird wiederum zu Nitrit umgewandelt dies machen die Bakterien.

lg Peter
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Uli am 18-02-2011, 17:41:00
Hallo Ditmar,

Ich habe mal ein bischen nach dem Redoxwert geflügelt. Also so uninteressant ist der gar nicht. So wie ich es verstanden habe, ist er sehr wohl ein Indikator von verbrauchtem Wasser. Aber du mußt diesen Wert mindestens ein halbes Jahr bis Jahr in Deinem Becken  studieren, bis Du wirklich sagen kannst jetzt ist mein Wasser verbraucht und nicht nur eine Schnecke über die Sonde gelaufen.

Hat jemand so eine Sonde im Einsatz und wie teuer ist sowas?

Gruß
Uli
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 18-02-2011, 18:36:14
Hallo Uli , Peter .....

Ich habe gar keine Erfahrung mit dem Redoxwert und muss mich auch erst mal einlesen.
Daher Danke an euch für eure Ausführungen zum Redoxwet. :supi: :supi:

Nun kommt der Schock. :o
Ich war heute auf der Aqua-Fisch in Friedrichshafen.
Am "Back to Nature" Stand hatte ich ein höchst interessantes Gespräch.
Im Aqua-Cafe am Wohnort von "Back to Nature" läuft mindestens ein BTN Becken mit Bio Filter seit 4 Jahren ohne Wasserwechsel !!!!
Exklusive Amazonas 200x80/72x60 mit 10 Diskus 10 Altum.
Ich habe auch Bilder davon bekommen.
Die Diskus laichen regelmäßig ab bis zum freischwimmen der Larven.
Jede Woche wird lediglich der Vorfilter und die Schlammkammer gereinigt.
Das sind maximal 20 Liter/Woche bei einem 900 Liter Becken inklusive 200 Liter Biofilter.
Den Hauptfilter wird überhaupt nicht gereinigt.
Auch die Verteilung der Wassermengen innerhalb der einzelnen Kammern ist unterschiedlich Regelbar.

Das muss ich erst verdauen den von 70% pro Woche bis oben beschriebenes scheint alles möglich zu sein.
Natürlich nur in einem eingelaufenem Becken mit normalem Besatz.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Robert B am 18-02-2011, 18:38:49
Hallo zusammen,

wie gesagt ich halte den Redoxwert für möglicherweise geeignet. Allerdings wie Peter schon sagt der Wert schwankt im Tagesverlauf und ist z.B. abhängig von Fütterung und Sauerstoffgehalt.
Ein geglätteter Wert im Wochenverlauf sollte gute Hinweise geben. Zu beachten ist außerdem, dass die Elektrode sehr oft gereinigt und ich glaube anschließend auch kalibriert werden muß.

@Ditmar,
du bist doch Techniker. Der Begriff Leitwert ist und bleibt leider falsch! http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Leitwert
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Uli am 18-02-2011, 18:44:53
Hallo Robert,

da habe ähnliches gelesen. Die Sonde soll nach Möglichkeit in einem Innenfilter angebracht werden, da dort keine Schnecken über die Sonde laufen können.

Dann ist dort die Sonde relativ staibl und wie gesagt, sollen die Werte über einen längeren Zeitraum gemessen werden. Es heißt, auch ein Filter an Anfang und Mitte sowie Ende ergibt andere Werte. Deshalb soll man diesen Wert über eine längere Zeit aufschreiben und festhalten womit es evtl. zusammen hing.

Sie schreiben selbst eine tote Schnecke, kann den Redoxwert gravierend verändern. Dies sogar einige Tage je nach Ww.

Gruß
Uli
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Uli am 18-02-2011, 18:48:49
Hallo Ditmar,

habe eben erst Deinen Beitrag gesehen. Hör mal 20 große Tiere in einem 900l Becken ist kein normaler Besatz. Dass ist schon ganz schön viel.
Und dann diese Werte, dass ist der Hammer.

Es liegt am Filter da bin ich von überzeugt.

Gruß
Uli
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 18-02-2011, 19:32:16
Hallo Uli , Robert

Robert:
Du hast natürlich recht und der Anschiss ist angekommen.
Ist bei deinem ersten Tipp nicht bis in mein Hirn vorgedrungen.
Manches muss man mir eben zweimal sagen.

Ich meinte immer Leitfähigkeit und sagte immer Leitwert.
Aber auch Wiki sagt das man das oft verwechselt.

Uli:
Ganz klar auch für mich ist das ein Überbesatz.
Umso erstaunlicher ist das Ergebnis.
Ja das kann nur der Filter sein.
Jörg klang nur in einem anderen Thread nicht so überzeugt von Filterbecken daher meine Verwunderung.
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Hermann am 18-02-2011, 23:43:26
Hallo Ihr,
also der Redoxwert ist für mich ein wichtiger Wert, der mir Aufschluss über die Wasserqualität gibt.
Den übertragbaren Idealwert gibt es wohl dabei nicht. Auch nach langem Suchen im Netz habe ich ihn nicht finden können.
Selbst nach einer Anfrage bei Aqua-Medic konnte mir niemand einen Idealwert für ein Süßwasserbecken geben.

Wenn man aber über mehrere Monate den Wert durch Dauermessung notiert und dabei auch das Verhalten seiner Fische beobachtet
(habe ich gemacht) kann man sehr wohl einen Idealwert für sein Becken ermitteln. Diesen "Idealwert" kann man dann durch entsprechend große Wasserwechsel wieder erreichen.
Bei mir etwa 40% pro Woche. Im Durchschnitt ist der Anstieg des Wertes pro Woche gleichbleibend.
Sollte der obere Wert schon nach wenigen Tagen erreicht sein, sollte man sich auf die Suche nach der Ursache machen.

Die Elektrode sollte wie von Robert  erwähnt, regelmäßig gereinigt und kalibriert werden
da sie schon durch kleinste Verunreinigungen einen anderen Wert angibt als im gereinigtem Zustand.
Ich mache es bei jedem WW.
Die Elektrode sollte auch seinen festen Platz im Becken haben. Bei mir wird sie vom Filterauslass umspült
und wird auch nicht von Pflanzenteilen berührt.

Ich kann auch nicht bestätigen, wie oft zu lesen ist, das je höher der Wert um so besser das Wasser.
und auch einen zu niedrigen Wert (unter 200) konnte ich nicht als positiv  sehen.
Den wöchentlichen WW mache ich aber unabhängig von allen gemessenen Werten
da ich lieber auf der sicheren Seite stehe.

liebe Grüße Hermann :wink:
Titel: Re:Kann man Wasserwechsel Zyklen berechnen ?
Beitrag von: Ditmar am 19-02-2011, 06:51:10
Hallo Hermann
So schätze ich das auch ein.
Die Differenz zweier Messungen sind der Inkator nicht der Messwert selbst.
Dazu die Differenz zweier Messungen der LEITFÄHIGKEIT als Indikator.

Robert du siehst auch ich bin noch lernfähig trotz meines Alters es dauert halt nur etwas länger.

Sauerstoffgehalt , Nitrit/Nitrat messen wir sowieso.
Ich glaube damit kann man die Wasserqualität in ihrem Trend in Richtung Alterung schon bestimmen.

Das dies den Wasserwechsel ganz ersetzt davon bin ich noch nicht überzeugt.
Das war und ist auch nicht mein Ziel.
Ich will lediglich eine einigermaßen fundierte Aussage über die Menge meines Wasserwechsels sagen können.