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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Clown am 27-07-2016, 11:57:51

Titel: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Clown am 27-07-2016, 11:57:51
Hallo Armin,
man kann deine Ansichten zum Thema Stickstoffkreisläufe teilen oder nicht. Deine wiederholten Aussagen, dass Diskus hungern müssen sind jedoch, gelinde gesagt, grenzwertig! Oder woher weisst du, dass wild lebende Diskus permanent Hunger haben? Bilder von frisch gefangenen Wildfängen deuten jedenfalls nicht darauf hin. Mir würde mein Hobby so keinen Spass machen.
Gruss, Max
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 27-07-2016, 12:27:49
Hallo Max,

... muss immer wieder jemand den Fluss dieses Threads brechen ???

man kann mir natürlich immer das Wort im Mund rumdrehen.

Deine wiederholten Aussagen, dass Diskus hungern müssen sind jedoch, gelinde gesagt, grenzwertig!

Das Fische hungern müssen habe ich nie gesagt.

Der Zustand HUNGER ist nicht das selbe wie "hungern müssen"!

darum habe ich ja auch geschrieben:
Zitat
natürlich sollte man aber HUNGER nicht mit verhungern verwechseln.

... aber gut, wenn man mir etwas negativ auslegen will, kann man das natürlich immer tun und damit auch vom eigentlichen Thema ablenken.

Wer meine Ansichten zum Stickstoffkreislauf teilt und wer nicht, ist mir aber auch egal! Wichtig ist, das die, die gerne neue Wege finden möchten dafür mit diesem Forum auch eine Plattform geboten bekommen. Wenn nur immer wieder jemand vom eigentlichen Thema ablenkt, weil er denkt er hätte etwas in meinen Aussagen gefunden, wo man drauf rum reiten kann, wäre es mir lieber, es würde ein eigener Thread dafür aufgemacht werden.

z.B. mit der Überschrift:

"die unsinnigen Aussagen des Armin T."

in diesen Sinne wünsche ich allen trotzdem weiterhin viel Spaß am Hobby.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Hobby am 29-07-2016, 13:36:42
Hallo Max,
was soll dieser Beitrag. Er hat mit den Darlegungen von Armin zum Thema Stickstoffkreisläufe in keiner Weise etwas gemein.
Ich glaube, dass du deine Argumentationart auf Tatsachen und nicht Annahmen basieren lassen solltest.
Das Studium der Fachliteratur zur Ernährung der Diskus im Habitat würde dir einige wesentliche Hinweise geben, bevor du Armin persönlich angreifst.
  Bilder von frisch gefangenen Wildfängen deuten jedenfalls nicht darauf hin.

Ein Bild gibt keine Auskunft über den Mageninhalt des abgebildeten Wildfang!
Ich empfehle dir einmal bei Hans J. Mayland- Diskusfische Könige Amazoniens -und -Diskus- nachzulesen um deinen Kenntnisstand über den Ernährungzustand der Wildfänge sachgemäß zu erweitern.
Ich verweise nur auf die Zeiten von Niedrigwasser und Hochwasser.
Bei Niedrigwasser wirst du erstaunt sein, wie wenig im Magen zufinden ist, während bei Hochwasser auch die Hohezeit der Nährtiere ist und demzufolge der Magen gefüllt ist.
Wenn du dich noch weiter bilden möchtest, dann lese bei Prof. Dr. Geißler und Geisler,R. nach. Die Literaturhinweise findest du in besagten Büchern.

Hallo Armin,
wir werden es immer wieder mit Äußerungen zu tun bekommen, die Ausdruck mangelnder Kommunikationsfähigkeit sind.
Davon sollte man sich nicht beeinflussen lassen.
Ich lese deine Beiträge immer mit der notwendigen Aufmerksamkeit und gewinne neue Erkenntnisse sowie Kenntnisse hinzu.

Bitte weiter so!.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: MarkusJ am 29-07-2016, 21:44:16
Hallo Jürgen,

eigentlich wollte und werde ich hier nichts mehr großartig schreiben, da ich der Meinung bin, dass man allen auch das gleiche Recht angedeihen lassen sollte. Das sehe ich hier nicht mehr.
Max hat hier durchaus Recht mit dem was er sagt, auch wenn es nicht direkt mit dem Thema zu tun hat, genau das macht Armin aber auch ständig.

Und ich finde auch, dass in einem Forum Stellung zu grenzwertigen Aussagen kommen müssen! Vor einiger Zeit hat Armin geschrieben, dass man beim Diskus bei "richtiger Fütterung" keinen Kot sieht, da war auch kein Smilie, also gehe ich davon aus, dass er es ernst gemeint hat. Da stellt sich doch sofort die Frage, warum die hier so oft zitierte Natur dem Diskus überhaupt einen Darmausgang spendiert hat... Das eine wird so passend hingebogen, das andere so...

Zitat
Ich glaube, dass du deine Argumentationart auf Tatsachen und nicht Annahmen basieren lassen solltest.

Was in diesem Thread beruht denn auf Tatsachen und was auf Vermutungen? Wer bestimmt denn in seinem System, welche Bakterien sich wann und in welcher Dichte bilden?
Dieser ganze Thread basiert auf Annahmen, die selbst für Wissenschaftler schwierig mit Tatsachen zu untermauern sind.

Schade, was hier erlaubt ist und was nicht... Aber entschuldigt, dass mein Kommentar auch nicht viel mit dem Thema zu tun hat, kommt nicht mehr vor.

LG
Markus
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Peter L. am 29-07-2016, 23:53:54
Hallo,

es ist doch eigentlich immer das Gleiche, Armin haut hier sein fachlich nicht fundierten Annahmen rein und erfahrene Diskushalter oder Fachleute, die "Einspruch erheben" werden bei Widerspruch weggebügelt.

Auf fachlich fundierte Aussage, wenn diese nicht ins Konzept passen, wird mangels Wissen nicht geantwortet.

Mit dem Ergebnis, dass die erfahrenen Diskushalter oder Fachleute nicht mehr schreiben.
Ist vielleicht mittlerweile m.E. auch so gewollt, mit dem Ergebnis, dass nur noch Forianer schreiben, die selber gar keine Diskus halten oder nur seit einigen Jahren und noch diskusaquaristisch unsicher sind und ihren Weg noch finden müssen....

Entschuldiging Armin, ich denke du bist voll in deiner Zielsetzung motiviert, finde ich auch gut, nur das oben geschriebene trifft m. E. auch zu, leider ....
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Peter L. am 30-07-2016, 00:08:32
Hallo Jürgen,

Zitat
was soll dieser Beitrag. Er hat mit den Darlegungen von Armin zum Thema Stickstoffkreisläufe in keiner Weise etwas gemein.

Und dein Beitrag ? Bringt uns dieser in den Stickstoffkreisläufen weiter?

Max hat nur seine Meinung geschrieben, wie du.

Zitat
Ich empfehle dir einmal bei Hans J. Mayland- Diskusfische Könige Amazoniens -und -Diskus- nachzulesen um deinen Kenntnisstand über den Ernährungzustand der Wildfänge sachgemäß zu erweitern.
Ich verweise nur auf die Zeiten von Niedrigwasser und Hochwasser.
Bei Niedrigwasser wirst du erstaunt sein, wie wenig im Magen zufinden ist, während bei Hochwasser auch die Hohezeit der Nährtiere ist und demzufolge der Magen gefüllt ist.
Wenn du dich noch weiter bilden möchtest, dann lese bei Prof. Dr. Geißler und Geisler,R. nach. Die Literaturhinweise findest du in besagten Büchern.

Die Nahrungsbestandteile verschieben sich, je nach Nahrungsangebot, richtige Hungerphasen kommen selten vor, da sich die Tiere auch hauptsächlich von Detritus ernähren.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Norbert Koch am 30-07-2016, 09:00:26
Hallo zusammen,

wenn ich Zeit hätte, fände ich den Kindergarten vielleicht sogar interessant...

Hallo Max,

Fische im Allgemeinen und auch der Diskus sind im Habitat überwiegend mit der Nahrungssuche beschäftigt. Im Gegensatz dazu dümpeln die gemässteten Kugelfische von Ste... nur gelangweilt im kahlen Aquarium. Die Agilität, die solchen Aquarien abgeht, liegt in der Trägheit der Tiere. Die sind einfach nur satt und faul - im Dauerzustand.
Ein normal gefütterter Diskus hingegen kennt das Gefühl Hunger und schwimmt auf der Suche nach Nahrung durch sein Revier. Hunger zu haben hat nichts mit Verhungern zu tun. Ich halte mindestens einen futterfreien Tag pro Woche für überaus sinnvoll!

Es gibt Diskusaquarianer, die in ihrem Hobby aufgehen, wenn sie 15 mal am Tag füttern, Wasser wechseln und ihre dauerkackenden Fische bewundern, wie fest und dunkel doch deren Kot ist.

Und es gibt Aquarianer, die sich freuen ihre Tiere zu beobachten, wenn sie zwischen Pflanzenblättern und unter Laub nach Futter suchen, sich auf die Seite legen um unter Steinen und Wurzeln zu schielen - kurz: Sich natürlich verhalten. Ich persönlich bin ein Freund der letzteren Gruppe. Ich mag es, wenn meine Fische umherschwimmen. Und doch ist bei mir im Aquarium noch nie ein Fisch verhungert!

Unsere schuppigen Freunde leiden im Normalfall eher unter einer Verfettung.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 30-07-2016, 12:56:10
Hallo Zusammen,

Da stellt sich doch sofort die Frage, warum die hier so oft zitierte Natur dem Diskus überhaupt einen Darmausgang spendiert hat...

auf diesem Niveau zu diskutieren, ist natürlich schwierig. Aber gut ... der Mensch hat auch einen Darmausgang und läuft nicht die hälfte vom Tag mit einer mehreren cm langen Kotwurst rum ...

Vor einiger Zeit hat Armin geschrieben, dass man beim Diskus bei "richtiger Fütterung" keinen Kot sieht, da war auch kein Smilie, also gehe ich davon aus, dass er es ernst gemeint hat.

... das hat Markus ganz richtig erkannt!

Kein Smilie = ernst gemeint.

Um so natürlicher man einen Zierfisch füttert, desto besser kann er das Futter auch verwerten, sprich desto mehr vom Futter kann er verwerten und desto weniger muss er in Form von Kot wieder ausscheiden. Unnatürliche Fütterung wie z.B. RH oder auch zu viel und/oder falsches Futter, bewirkt aber natürlich auch lange Kot-Würste am natürlich vorhandenen Darmausgang. Aber das muss so nicht sein. Wer natürliches Futter bereitstellt, wird feststellen, das sehr viel von diesem Futter durch den Fisch verwertet wird und somit nur minimal Unverwertetes wieder ausgeschieden werden muss. Um so natürlicher man füttert um so weniger muss deswegen in Form von Kot durch den Darmausgang. Füttert man richtig ist das, was wieder ausgeschieden werten muss, sehr wenig und für den Aquarianer nicht sichtbar. Daher meine Aussage:

"Wer den Diskus koten sieht, füttert falsch"

... und ganz wichtig, um so weniger, bzw. in kleinen (nicht sichtbaren Mengen) ausgeschieden wird, desto weniger wird das Aquarium, bzw. das Wasser belastet. Wer jedoch falsch und/oder zu viel füttert, braucht sich um naturnahe Aquaristik, bzw. natürliche Funktion eines Aquariums auch keine Gedanken machen (funzt eh nicht!) Durch die sich über Jahre ergebenen Empfehlungen und Ratschläge, entfernen sich viele Diskus-Aquarianer leider immer mehr davon, überhaupt in Anspruch zu nehmen, das sie Aquaristik betreiben. Die Wasserwerte werden immer unnatürlicher, die Filter immer größer und "noch" besser, etc. Die Fische leider auch immer dümmer und fetter!

Gut ist mMn. so und ich kann auch nichts daran ändern. Ich muss notgedrungen andere Meinungen akzeptieren, aber nicht respektieren. Fische, wie Dirk mal so schön sagte, die man im Eimer vermehren kann, stellen keine Herausforderung dar. Wer mir jedoch beweist, das er seine Aussagen auch durch praktisches untermauern kann, den würde ich wiederum respektieren. Ich will, da wir hier in einem Diskus-Forum sind nicht über unzählige lt. Literatur nicht züchtbaren Fische reden, welche man bei richtiger Umsetzung trotzdem vermehren könnte. Ich will nur mal auf den Heckel eingehen. Ich für mich weiß, wie man Heckel zum ab laichen bringt und das nicht nur 1-2 mal zufällig. Dafür muss man aber vieles, welches von den angeblichen Spezialisten propagiert wird sehr stark in Frage Stellen. So lange mir keiner in der Öffentlichkeit nachweist, das er mehr weis, dieses reproduzierbar erklärt und auch an Hand von Bildern und/oder Videos beweist, werde ich weiterhin nicht viel Respekt zeigen und die meisten Aussagen nur als Geschwätz abtun! Ja vieles meiner Aussagen sind Vermutungen, wie eben min 80-90% aller anderen aquaristischen Aussagen eben auch. Mit dem großen Unterschied, dass ich den praktischn Beweis angetreten habe und auch weiterhin antreten werde!
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Clown am 30-07-2016, 13:09:26
Hallo Zusammen

Norbert, du hast vollkommen recht mit deinen Aussagen, da kann ich jedes Wort unterschreiben.. Wir haben dieses Thema ja schon in treath "Fütterung-ein-banales-Thema?" kurz beleuchtet. Aber darum ging es nicht mit meinem Kommentar. Ich musste einfach auf die wiederholten Aussagen reagieren, die Armin im Zusammenhang mit seiner propagierten Filtermethode gemacht hat und nicht mit dem Verhalten der Fische. Das ist nicht dasselbe.
 
Übrigens: Kindergarten  :hmm:  welche Themen sind denn hier erlaubt?

Eigentlich wollte ich nicht mehr zu diesem Thema schreiben, denn jeder kann sich aus meinem Kommentar und den Antworten darauf seine eigene Meinung bilden.

Schönes Wochenende und danke für alle Kommentare  :super:

Gruss, Max

Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Norbert Koch am 30-07-2016, 14:12:03
Hallo Max,

Übrigens: Kindergarten  :hmm:  welche Themen sind denn hier erlaubt?

mit Kindergarten bezog ich mich weniger auf Deinen Beitrag; den haben Jürgen, Armin und ich ja bereits entsprechend beantwortet haben.

Mit Kindergarten meinte ich die Kommentare, die einzig und alleine gegen Armin und seine Gedanken zielten wie z.B. das von Heribert. Ein (möglicherweise) versierter Diskushalter, der alle paar Wochen/Monate auftaucht, nichts Substanzielles beiträgt und uns ach so wichtige Anmerkungen zukommen lässt. Manchmal habe ich den Eindruck, es ist für viele ein Sport solche Themen zu bombardieren. Möglicherweise sponsorn ja Filterhersteller - zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen.

Themen sind hier eigentlich alle erlaubt; es würde mich nur überaus freuen, wenn man auch Themen, die einem nicht passen einfach mal laufen lassen könnte; wie Armin erwähnt hat: Es steht jedem frei ihn zu kritisieren und seine Aussagen in Frage zu stellen. Fachliche Richtigstellungen sind auch im laufenden Thread angebracht und erwünscht. Stänkern um des Stänkerns willen kann man aber durchaus in separaten Threads...

Wenn man neue Ideen und mögliche Wege in der Aquaristik nicht mag, kann man sich ja problemlos auf ein anderes der tausenden Themen konzentrieren...

Im Übrigen sehe ich es wie Armin: Wer totgesagte Tiere so aufpäppelt und Heckel wiederholend zum Laichen bis hin zum Anschwimmen der Elterntiere bekommt, der kann sich getrost zurücklehnen wenn Kritik kommt. Sicherlich gibt es in Armin's Themen und Ausführungen fachliche Fehler. Nobody is perfect. Aber seine Schwächen im Versuch die Theorie zu erklären macht seine Praxis allemal wett.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: leitplanke am 30-07-2016, 17:10:04
Moin,

immer die selbe Laier ........ geht einer Wege, die nicht konform sind, wird gnadenlos drauf gegangen. Schade , dass die Tiere nicht reden können, um uns mitzuteilen , was Ihnen besser gefällt.

Alles andere ist Glaubenssache - die einen glauben , dass ein leeres , "steriles" Becken besser ist, die anderen halten sich an die Natur und sind sich sich sicher, dass dies der richtige Weg ist. Ich gehöre deutlichst zur zweiten Fraktion.

Leider können die Tiere sich nicht äussern ......., aber ich bin mir sicher, dass zweite Variante den Tieren besser gefällt, hundertprozent sicher ......


Lg
Frank
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 31-07-2016, 14:01:36
Hallo Zusammen,

es ist doch eigentlich immer das Gleiche...

genau  :good:

Vielleicht sollte jeder einzelne der so denkt, aber erst mal darüber nachdenken, warum das so ist!

... und nicht immer nur die Schuld bei mir suchen. Ich versuche mMn. interessante Threads zu gestallten und Themen ins Leben zu rufen, die durchaus diskutierens-würdig sind.

Aber:

es ist doch eigentlich immer das Gleiche...

... einige, die diese Themen nicht interessieren, können einfach nicht akzeptieren, das es Aquarianer gibt, die darüber diskutieren möchten.

manchmal gewinne ich den Eindruck, das gerade unter den erfahreneren Diskus-Aquarianer viele sind, welche sich auf Grund Ihres Fachwissens, bzw. überschätzten Fachwissens, in Bezug auf Aquaristik, über einiges, welches in jeden Anfängerbuch zu lesen ist, einfach hinwegsetzen.

einige Beispiele?

jedem aquaristischem Anfänger wird lt. Literatur versucht zu erklären:

- das die Einrichtung eines Aquariums entsprechend der gewünschten Fische, bzw. deren Bedürfnisse und/oder natürlichen Habitat zu machen ist.

Dem Diskus-Aquarianer, bzw. den selbst ernannten Spezialisten, geht das am Arsch vorbei ... Diskus werden im uneingerichteten Becken, bzw. minimal eingerichteten Becken gehalten. Grund dafür ist mMn. mangelnde Kenntnis, wie man ein Aquarium richtig einlaufen lässt, gestalten tut, etc.

- das man Fische nicht überfüttern soll, dies u.a. gefährliche Auswirkungen auf die Funktion/Filterung des Aquariums haben kann

Dem Diskus-Aquarianer, bzw. den selbst ernannten Spezialisten, geht das am Arsch vorbei ... Diskus werden im uneingerichteten Becken, bzw. minimal eingerichteten Becken gehalten. Da braucht man keine Funktion, bzw. die fehlende Funktion des Aquariums wird einfach durch überdimensionierte Filter ersetzt,

- das man Fische natürlich, entsprechend ihren Habitaten, bzw. natürlichen Bedürfnissen ernähren soll.

Dem Diskus-Aquarianer, bzw. den selbst ernannten Spezialisten, geht das am Arsch vorbei ... Diskus müssen so schnell wie möglich wachsen, wenn sie klein sind, im Futter stehen, etc. RH hat sich da zum Mästen als gut erwiesen, also wird das auch weiter so gemacht ... Klasse!

- das Fische im Aquarium, in Bezug auf Wasserwerte, ähnliches vorfinden sollten, wie in ihren natürlichen Habitaten

Dem Diskus-Aquarianer, bzw. den selbst ernannten Spezialisten, geht das am Arsch vorbei ... Diskus werden in unnatürlichen Wasserwerten gehalten, da dies einfacher um zu setzen ist, man weniger Ahnung haben muss und evtl. bei höheren Leitwerten auch noch ein schnelleres Wachstum zu verzeichnen ist.

... ich könnte dies noch beliebig fortsetzen. Fakt ist, das gerade unter den Diskus-Aquarianer viele sind, die sich über die grundlegensten Anfänger Regeln hinwegsetzen. Manchmal bekomme ich das Gefühl, das gerade die Diskus-Aquarianer, bzw. ein Großteil davon, diejenigen sind, die ein Aquarium nie richtig zum laufen gebracht haben.

hört mir auf mit Sarkasmus, fasst euch mal an die eigene Nase und hinterfragt Eure Denkweise. Überlegt Euch mal ernsthaft welche Erfolge Ihr schon hattet und schätzt diese auch richtig ein.

... oder haltet Euch daran, wie ihr ja so oft selber schreibt, das ihr eigentlich zu bestimmten Themen nix schreiben wollt. Dann tut es auch einfach bitte nicht, wenn Ihr da weder Erfahrung noch Ahnung habt!

Ich hoffe es fühlen sich nicht die falschen angesprochen  :cheers:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Jojo1000 am 31-07-2016, 14:11:20
Hallo zusammen,

Ich hoffe das sich eines Tages Profis und unerfahrene Halter auf selbem Level unterhalten können.Wobei eher undefiniert ist wer,wann,welche expertenstufe hat-bis dahin bleibt jeder undefiniert.

Damit spreche ich niemand spezifisch an :zwinker:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Norbert Koch am 31-07-2016, 14:18:22
Hallo Johannes,

das hoffe ich auch! Aber wenn ich sehe, welche Tiere von manchen "Profis" für gut befunden werden und wie wenig - wie von Armin bereits erwähnt - auf die Belange der Tiere eingegangen wird, verblasst das einstige Wissen immer mehr.

Der Diskus ist ein Konsumgut geworden, wird eher als Deko-Gegenstand denn als Haustier mit Bedürfnissen erlebt. Wehmutig blicke ich in die 80er zurück. Da waren Diskus noch rund ohne Kröpfe, ohne Dellen im Kopfbereich. Auf die Farbschläge gehe ich gar nicht ein; das ist Geschmackssache.
Aber "moderne" Diskus erreichen selten die Qualitätsstandards der Gattung. Daher wundert es mich nicht, dass Wildfänge wieder verstärkt nachgefragt werden - schade nur, dass die Grundkenntnisse weniger interessieren.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: leitplanke am 31-07-2016, 19:26:42
Hallo Nobby,

 Du selber, hast Diskus in Becken gehalten und sogar nachgezogen, die strukturiert waren, mit Kies oder Sand , mit Pflanzen mit allem pie , pa , po. Heute soll das nicht mehr möglich sein? ........ Heute wartet der Diskus im"Amazonas" darauf, endlich aus dieser Drecksbrühe rauszukommen um hier endlich in steriler Umgebung gehalten zu werden? , oder blubbt vor sich hin "Gott sei Dank" , "kein Sand im Becken". , oder wie soll ich die weithergeholte Meinung verstehen, dass naturnahe Aquaristik nicht funktionieren kann?

Natürlich ist es viel einfacher unter "sterilen" Bedingungen das Wasser unter Kontrolle zu halten, da braucht es dann nicht viel - ausser entsprechende Wasseraufbereitung und Wasserwechsel ...... simpler gehts nicht, wenn man sich einigermaßen auskennt und die Grundregeln drauf hat. Aber ist das der Sinn der Aquaristik?, hm, ich denke mitnichten! Aquaristik ist viel , viel mehr!, als Wasser und Fische. Warum naturnahe Aquaristik immer und immer wieder versucht wird zu denunzieren und kaputt zu reden bleibt mir ein Rätsel. Aquaristikfreunde sollten doch froh sein, wenn Wege gefunden werden , die Natur auch auf kleinem Raum nachzustellen, und sollten Leuten wie Armin oder Dir dankbar sein, dass sich die Mühe gemacht wird Wege zu erörtern, zu diskutieren und experimentieren. Das alles kostet (weiss ich aus eigener Erfahrung jede Menge Zeit!, Geld, Hirnschmalz und was sonst noch alles) ......... Ich lass mir jedenfalls mein Projekt nicht klein quatschen! , ich ziehe das durch! , und ich behaupte frech - es wird funktionieren ....... (hat es in ähnlicher Weise schon mal)

Der andere Weg ist steiniger , länger, schwieriger - man muss sich mit viel mehr beschäftigen als man gemeinhin Zeit hat. Das Ergebnis ist dann aber umso schöner ...... 

Lg
Frank
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Jojo1000 am 31-07-2016, 21:41:40
Guten Abend zusammen,

Mir stellt sich immer die selbe Frage:was ist denn ein steriles Becken?
Nur ein Becken mit Wasser und Tieren?
Ein Becken mit dünner Sandschicht und paar Wurzeln ebenso steril?

Ich finde es einfach schAde wie sehr sich die Szene gegenseitig zerlegt :zensiert:(nicht auf  den Thread bezogen)
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Hobby am 01-08-2016, 14:15:27
Angeregt durch dieses Thema und den unterschiedlichen Beiträgen hierzu habe ich mich bemüht im Netz wissenschaftlich fundierte Beiträge zu finden, die uns hier sachlich weiterbringen könnten.
Ich musste hierbei feststellen, dass manches zum Diskus vielfältig untersucht wurde nur gerade zu dieser Systematik liegen kaum Untersuchungen vor.
Lediglich diese umfangreiche Feldstudie, welche uns weitere Erkenntnisse zu unseren Diskus im Habitat vermittelt, befasst sich im Themenbereich mit dem Mageninhalt der gefangenen Fische.

http://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1679-62252008000400008

Es ist interessant über den Mageninhalt und dessen Zusammensetzung zu lesen und dies wird uns in der Diskussion bestimmt zu fundierten Erkenntnisse bringen.
Lesenswert sind auch die Ergebnisse der Feldversuche von Bleher über den Mageninhalt/ die Ernährung der Diskus im Amazonasgebiet, nachzulesen in Bleher,H. 2006 Blehers Diskus Band 1
Wir erfahren hier:

 Periphyton,

https://de.wikipedia.org/wiki/Periphyton

Detritus,

https://de.wikipedia.org/wiki/Detritus

und Arthopoden,

https://de.wikipedia.org/wiki/Gliederf%C3%BC%C3%9Fer

bilden neben Pflanzenmaterial, Algen und Mikroalgen sowie wirbellose Wassertiere( u.a. Macrobrachium) alle zusammen den Hauptbestandteil der Nahrungskette. Dabei gibt es in den Zeiten des Niedrig-, und Hochwasser prozentuale Verschiebungen im Anteil dieser Nahrung im Mageninhalt.
Die eingangs aufgeführte Untersuchung verweist auch auf Unterschiede zu den Erkentnissen von Bleher. Also ein äußerst interessantes Gebiet.
Welche Erkenntnis können wir insgesamt daraus ableiten?
Armins Gedanken zur Fütterung der Diskus, egal ob Wildfang oder Nachzucht, liegen im Bereich der natürlichen Ergebnisse der Felduntersuchungen und sollten Eingang in unser tägliches Fütterungsverhalten finden.
Die Tiere suchen sich ihr Futter im Becken, denn all die Nahrungsangebote, wie oben beschrieben, außer Arthopoden, befinden sich in einem eingerichteten Becken, welches über Algen, Periphton und Detritus verfügt. Die Zufütterung von Lebendfutter oder TK-Futter( rote/weiße ML,Mysis) oder Arthopoden tragen darüber hinaus zum gesunden Wachstum der Tiere bei.
Abschließend noch eine kurze Einschätzung zur Rinderherzthematik.
Wenn ich all die wissenschaftlichen Einschätzungen lese und diesen Artikel noch einbeziehe

http://www.dcg-online.de/encyclopedia/wp-content/uploads/2011/05/2002-11-S-261-264.pdf

dann ist es an der Zeit zu hinterfragen, wann das Kommerzdenken von einigen Züchtern beendet wird und im Interesse der Tiere und deren Gesundheit ein Umdenken und eine Hinwendung zur natürlichen Aufzucht und Ernährung der Tiere erfolgt.
Verständlich und nachvollziehbar ist, dass bei dieser Aufzucht der Kostenfaktor steigt aber das Ergebnis wird ein gesunder, farbenprächtiger Diskus sein, welcher seinen Wert und seine Natürlichkeit hat.



Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 01-08-2016, 15:54:25
Hallo Jürgen,

Danke für Deine Recherchen ...  :good:

... ich hoffe gerade Deinen ersten Link, lesen so viel wie mögliche genau durch.

gerade der kleine Abschnitt:

Zitat
Diet.

The proportional composition of food items in stomachs of S. haraldi are summarized for low and high water periods in Fig. 5. The mean stomach fullness at low water (including specimens with empty stomachs) was 28.4% (SD 30.1, n=75), with 33 % of specimens exhibiting completely empty stomachs, and 68% exhibiting a stomach fullness of 30% or less. At high water the mean stomach fullness was 89.2% (SD 15.2, n=50), with no specimens exhibiting a stomach fullness of less than 50%.
Quelle: http://www.scielo.br/

sollte doch deutlich zeigen, welchen Stellenwert das Gefühl "Hunger" für einen Diskus haben sollte!  :fish01:

Im Gegensatz dazu werden wahrscheinlich die meisten Diskus in Gefangenschaft die meiste Zeit mit vollen Magen herumschwimmen, vielleicht noch ab und zu mit halbvollen Magen ... aber natürliche Zustände sind ihnen wahrscheinlich fremd.

Um zu verstehen, dass so was nicht gesund sein kann, muss man doch kein Mediziner sein ...  :hmm:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 01-08-2016, 19:01:52
Hallo Armin,
Das ist doch letztlich nicht anderes als beim "modernen Menschen".
Früher mussten wir unsere Nahrung jagen, heute jagt uns die Nahrung
auf die Couch.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 01-08-2016, 21:11:59
Hallo Karsten,

ja genauso ist es!  :hungry:

... nur mit den kleinen Unterschied, das jeder für sich selbst die Verantwortung hat und selber schuld ist, wenn er sich falsch ernährt.

Die Diskus können aber keine Verantwortung für sich selbst übernehmen, das muss der Aquarianer tun ...

leider geht das aber nur allzu oft schief ... und ich rede da nur vom füttern!
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Hobby am 15-08-2016, 14:29:52
Hallo zusammen,

manchmal bringt der Zufall neue Erkenntnisse, in unsereren Fall ist es die Sonderausgabe Aqua/Terra/Teich des Aquaristik-Fachmagazins aus Anlass der 250ten Ausgabe.
Hier werdet ihr den äußerst interessanten Artikel von Prof. Dr. Heinz Bremer

                                   Untersuchungen zur Ernährung von Diskus und Skalar im natürlichen Verbreitungsgebiet
                                                       Konseqenzen für die Fütterung im Aquarium

finden, welcher eine sehr gute Ergänzung zu diesen Artikel

http://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1679-62252008000400008

darstellt.
Ich würde jeden wahrhaft interessierten Aquarianer anraten diesen Artikel in der Sonderausgabe zu lesen.
Auch zur Allelopathie-chemische Kriegsführung bei Wasserpflanzen, was auch schon ein Thema im Forum war, kann man interessante Erkenntnisse gewinnen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 15-08-2016, 19:23:02
Hallo Jürgen,

habe mir die Zeitung gleich mal geholt, sehr spannender Beitrag.
Ganz meine Meinung, Lebendfutter ist durch nichts zu ersetzen.
Und - Armin wird's freuen - die Tiere müssen nicht vollgestopft werden .
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 08-09-2016, 17:53:51
Hallo zusammen

Ja die Diskussion mit der Futterart und Menge wird immer wieder ein Thema sein.
Dies betrifft ja nicht nur das zu pflegende Tier ob dies Hund , Katze oder Fisch ist sondern ist ja auch beim Menschen ein zunehmendes häufigeres Thema.
Wenn es der Mensch für sich selbst und nur schwer an Hund und Katze erkennt umwieviel schwieriger wird es dann beim Fisch.
Die Beziehung zum Fisch ist nicht vergleichbar mit der Beziehung zu Hund und Katze oder gar dem Menschen.

Richtig ist das aus missverstandener Tierliebe eher zu viel und oft auch falsch gefüttert wird.
Bei Hund und Katze ist es das " gute"Leckerlie.

Beim Fisch ist man allein auf die Literatur oder dem "Fachmann" ausgeliefert.
Da wir aber in der Regel nicht von einem zu pflegenden Fisch sprechen wird die Angelegenheit noch weit komplexer.
Verschieden Arten Tag. bzw. Nachtaktive Bewohner machen es uns noch schwieriger.

Ein Fisch kann selten jammern das er zu wenig Futter hat also gibt man reichlich um nicht als Tierquäler da zu stehen.
Erst mit der Erfahrung über längere Zeiträume erkennt man am Verhalten wenn man dies überhaupt möchte dass etwas aus dem Ruder läuft.

Auch ich musste einiges an Lehrgeld bezahlen zu Lasten meiner Tiere was ich sehr bedauere.

Aber was ist zu viel und was zu wenig in Bezug auf den ganzen Besatz im Aquarium.
Ich pflichte Amin soweit bei wenn es um ein sehr Naturnahes Becken wie in seiner Vision oder seinem alten Eckaquarium geht.

Trotzdem wie misst man den Bedarf von unterschiedlichen Fischen bei unterschiedlich schnell fressenden und zu unterschiedlichen Fresszeiten.
Alte Hasen bekommen vielleicht über die Zeit gesehen dafür ein Gefühl aber Einsteiger.
Wenn man nun noch weiß das viele Fischarten gleiches Futter annehmen macht es die Sache auch nicht überschaubarer.
Füttert man die einen , füttert man gleichzeitig andere zu stark oder umgekehrt.
Artgerechtes Füttern ist weit mehr als nur wenig zu füttern.

Die richtige Menge , die richtige Art zur richtigen Zeit im richtigen Intervall für jeden einzelnen Bewohner im Aquarium ist für mich noch völlig ungeklärt.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 08-09-2016, 21:38:29
Hallo Ditmar,

Die richtige Menge , die richtige Art zur richtigen Zeit im richtigen Intervall für jeden einzelnen Bewohner im Aquarium ist für mich noch völlig ungeklärt.

darin liegt wahrscheinlich die Kunst der "richtigen Vergesellschaftung".

Wobei ich aber auch denke, um so naturnaher man versucht, Aquaristik zu betreiben, desto mehr ergibt sich vieles von alleine.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 09-09-2016, 08:38:08
Hallo Armin

Zitat von: Armin
Wobei ich aber auch denke, um so naturnaher man versucht, Aquaristik zu betreiben, desto mehr ergibt sich vieles von alleine.
Ja da stimme ich dir absolut zu.
Allerdings wären hier vorallem in der Besatzungsdichte völlig andere Fische/Liter zu berücksichtigen.
Als die 50Liter/Diskus oder der cm Fisch/Liter die allgemein als Referenz gelten.
Die Mehrheit der Aquarianer sehen lieber viel Fisch in wenig Wasser als erstrebenswert.

Nehmen wir einmal folgendes Beispiel.
Ein Becken mit 150 x 60 x 60 = 540Liter Brutto Volumen.
Ein ansich gutes Einsteigerbecken zur Diskushaltung wie bekannt für mich die absolut unterste Grenze.

Darin folgender Besatz:
 6 Einjährige Diskus
20 Rotkopfsalmler
10 sterbei Panzerwelse
 4 Kleinwelse ( zB L134/L42 )
10 RotHandGarnelen

Also eine noch vertretbare Besatzdichte.

Nun folgende Einrichtung.
1. Becken: 2cm Bodengrund , ein paar echte Wurzeln
2. Becken: 2cm Bodengrund , ein paar echte Wurzen , ein paar Pflanzen
3. Becken: 5cm Bodengrund , ein paar Wurzeln , viele Pflanzen als Referenz sehe ich Jürgens Pflanzendichte.
5. Becken: Naturnahe wie dein Heckelbecken in Nürnberg.

Man stelle für alle diese Becken mit gleichem Besatz einen Futterplan auf der jedem Bewohner gerecht wird.

Ich bin mir sicher das es so viel verschiedene Futterpläne gibt wie es Leute gibt die sich Gedanken darüber machen.
Dies bedeutet es ist eben nicht so einfach seine Pfleglinge immer Artgerecht zu ernähren.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 10-09-2016, 09:53:46
Hallo Ditmar,

einfach ist richtige Fütterung bestimmt nicht. Nicht umsonst, muss jeder erst mal eigene Erfahrungen machen und daraus lernen. Das ist aber nur die eine Seite, die andere ist das, was propagiert und/oder "schön geredet" wird.

Nehmen wir Dein Bsp. 150x60x60, brutto ergibt das 540L, netto mit nur 2cm Bodengrund und bisschen Einrichtung iwas zwischen 450-470L. Wenn man jetzt 50L/Diskus rechnet (was ich eigentlich schon eh für zu wenig halte) und 1cm Fisch für 1L Wasser, ist man bei Deinem Beispielbesatz schon beim Überbesatz. Keiner würde aber sagen, das 6 Diskus bei einem Becken 150x60x60 nur in die Nähe des Überbesatzes kommen. Wahrscheinlich rechnen bei diesen Becken die meisten mit 8, 10 oder noch mehr Diskus. Die Beifische (an und für sich schon ein blödes Wort) werden meist einfach gar nicht gerechnet.

Das Resultat bei so einer, oder ähnlichen Besatzdichte, ist dann das es irgendwann schief geht. Schuld daran ist dann aber nicht der Überbesatz (denken zumindest viele), sondern die Einrichtung, Pflanzen, etc... Hinzu kommt, das im Becken zu wenig natürliches Futter vorhanden ist, zu viel und/oder falsch gefüttert wird, die Filter, bzw. die Art der Filterung, mehr auf eine "Zuchtanlage", als auf ein funktionierendes Aquarium ausgelegt ist, etc.. Ich denke die meisten sollten ihre eigene Wahrnehmungen versuchen zu schärfen und nicht aus Angst davor, das ein Fisch verhungert, immer zu viel füttern. Nach einiger Zeit als Aquarianer, sollte man erkennen, ob ein Fisch zu fett oder auch zu dünn ist. Einen allgemeinen Futterplan kann man wahrscheinlich nicht aufstellen. Dennoch liest man gerade unter den Diskus Aquarianern immer wieder, wie oft und wie viel gefüttert wird. Das Idealbild eines Diskus der Meisten, deckt sich schon lange nicht mehr mit meinen Vorstellungen.

Auf der anderen Seite, wenn man sich einfach mehr an die Natur hält, bzw. die Natur mehr als Vorbild nimmt und/oder mehr versucht zu kopieren, muss man nicht alles verstehen, erkennen, etc.. Vieles ergibt, bzw. entwickelt sich dann oft von alleine.

Es ist wahrscheinlich einfacher einen agilen Fisch von einen "dahinkümmernden" zu unterscheiden als einen zu dicken von einen "normalen".

Ich will damit sagen, das wenn die Einrichtung "natürlich" angestrebt wird, kann man auch natürliches Verhalten, gerade in Bezug auf Futtersuche feststellen und damit auch sehr gut erkennen, wann man dem Fisch auch mal was finden lassen sollte.

Das Verhalten sollte gerade beim Diskus wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden, nicht nur die Optik!


Wer das erkennt, wird automatisch zum Aquarianer, der besser füttert ...  :fish01:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 11-09-2016, 12:05:49
Hallo Armin

Zitat von: Armin
Das Verhalten sollte gerade beim Diskus wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden, nicht nur die Optik!
Wer das erkennt, wird automatisch zum Aquarianer, der besser füttert ...
Ich denke da sind wir uns einig. :good:

Deine Art der Aquaristik verlangt eine weit über durchschnittliche Beobachtung der Materie aber auch die Beobachtung der Bewohner.
Leider sind nur eine Minderheit der Aquarianer diesen Mehraufwand bereit einzusetzen.
Ein Aquarium ist oft nur ein schönes lebendiges Möbel und nicht ein Projekt zum studieren von natütlichem Verhalten der Bewohner.
Auch ich muss gestehen die Aquaristik nur bis zu einem gewissen Aufwand zu betreiben.
Daher nutze ich halt gerne Technik von der ich überzeugt bin das sie mein Hobby etwas Zeitschonender betreiben zu können.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 11-09-2016, 14:24:00
Hallo Ditmar,

vielleicht denken viele, eine natürliche Umsetzung verlange mehr Zeit, bzw. mehr Aufwand im Betrieb, dem ist aber nicht so. Ganz im Gegenteil! Ein Aquarium mit natürlicher Umsetzung, wenn man es den richtig plant und konsequent in der Einlaufzeit ist, läuft im Betrieb mit weniger Aufwand, bei weitem stabiler, mit weniger Risiko, etc. ...

... lediglich die Vorbereitung dauert etwas länger (wobei das auch relativ ist, wenn man bedenkt, wie alt Diskus werden könnten). Die Technik ist auch bei Weitem nicht so kompliziert und keinesfalls teuer, wie sich viele vorstellen. Ganz im Gegenteil. Man muss weder die teuersten Pumpen, Filter, Computer, etc. einsetzen ... noch dem Marketing der großen Hersteller glauben. Redundanz - ja - aber das geht auch mit billiger Technik! Man muss auch kein BIO-Chemiker, oder sonst was sein! Meine Art der Umsetzung hat auch schon vor 40 Jahren funktioniert, ohne das ich wusste warum. Erst mit dem Verlangen, Anderen die Umsetzungen mit zu teilen, musste ich tiefer einsteigen.

... und ja, ich gebe Dir Recht, das meine Art der Aquaristik, bzw. nicht nur meine, sondern auch von all denen, die das ursprüngliche Ziel verfolgen, ein Stück Natur, eines anderen Kontinents, im Wohnzimmer zu beobachten, leider nur eine Minderheit ist. Nur denke ich, wer lediglich Fische, egal welche, als Dekoration hält, sollte sich auch nicht Aquarianer nennen!

... ich würde es begrüßen, wenn sich wieder mehr mit dem ursprünglichen Ziel der Aquaristik beschäftigen würden! Im Jahr 2016 mit den technischen Möglichkeiten, ist das bei weitem einfacher, als es z.B. vor 30-40 Jahren war.

Und wie gesagt, um beim eigentlichen Thema zu bleiben .... die richtige Fütterung ergibt sich dann meist von ganz alleine  :fish01:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 11-09-2016, 15:58:57
Hallo Armin

Nun dann geht es eigentlich darum die breite Masse von deiner relativ einfachen und trotzdem naturnahen Fischhaltung zu überzeugen.

Was glaubst du hindert oder hat die Mehrheit der Aquarianer bisher davon abgehalten.
Denn die Idee bzw. den Wunsch dürften wiederum sehr viele Aquarianer haben.
Oder glauben deiner Meinung die meisten Aquarianer sie hätten eine naturnahe Haltung schon realisiert.
Oder ist es das reine Optik denken was eine naturnahe Haltung verhindert.

Ich denke es ist die Angst unbekannte Risiken einzugehen die deinen an sich sehr guten Ansatz weiter zu verfolgen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 11-09-2016, 19:29:52
Hallo Armin, hallo Ditmar,

Ich betrachte mich auch als Aquarianer vom "alten Schlag". Ich habe als Junge
mein erstes Aquarium mit den  Ratschlägen meines Vaters betrieben, der Aquaristik
direkt nach dem Krieg betrieben hat. Viel habe ich danach von einem Freund gelernt,
der ein Aquariengeschäft in Bonn hatte. Ich bin absolut beim Ansatz von Armin.
Genau wie er werde ich ein naturnahes Aquarium für Diskus aufbauen.

Ich glaube, dass die Ansätze mit wenig oder keiner Einrichtung der Aquarienindustrie
und den Grosszüchtern geschuldet sind, die ihre Produkte mit viel Werbeaufwand in
den Markt drücken. Für viele dieser Fischhalter steht der schöne Fisch im Vordergrund,
nicht das Gesamtkonzept. Man kann sicher darüber diskutieren welcher Ansatz der
bessere ist. Letztlich muss das jeder für sich entscheiden. Ich habe da die rheinische
Einstellung : " Jeder Jeck ist anders "

Mir käme nie ein leeres Glasgehäuse ins Haus in dem mit toter Kuh gefüttert wird und
ich muss auch meine Tiere nicht in Rekordzeit auf 20 cm aufpumpen. Ich möchte mich
daran erfreuen, dass meine Fische in möglichst naturnaher Umgebung ein natürliches
Verhalten zeigen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 11-09-2016, 21:56:53
Hallo Ditmar,

Nun dann geht es eigentlich darum die breite Masse von deiner relativ einfachen und trotzdem naturnahen Fischhaltung zu überzeugen.

das  versuche ich doch ständig ...  :pfeifend:

nur der Mainstream geht beim Diskus in eine andere Richtung. Solange man nur den Diskus betrachtet, nicht aber das Aquarium, solange die Optik vor Verhalten steht, solange größer vor Intelligenz betrachtet wird, etc. wird es wahrscheinlich immer nur ein kleiner Kreis von Aquarianern bleiben.

Zitat
ich denke es ist die Angst unbekannte Risiken einzugehen

... da hast Du bestimmt Recht. Gut wäre es deshalb, wenn man mal was dagegen und nicht dafür tut, um solch eine Art der Aquaristik, als risikoreich zu benennen! Ich sehe jeden Aquarianer aber auch in der Pflicht, seinen Pfleglinge möglichst naturnahe Bedingungen zu bieten. Wer sich das beim Diskus nicht zu traut, kann ja auch andere Fische pflegen.

ansonsten sehe ich es ähnlich wie Karsten ...
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ginmarr am 11-09-2016, 22:37:49
Hallo, das Thema ist mir auch das ein oder andere mal durch den Kopf gegangen. Nicht nur bei Diskus allgemein ich lese so oft "meinen Fischen geht es gut die Schwimmen und Fressen" wie oft wollte ich darauf schon Antworten: "Wer Lebt, will am Leben bleiben egal wie schlecht die Umstände sind!"

Als ich mich vor knapp 3 Jahren der Raubfisch Haltung abgewendet hab und mich über den König im Aquarium Informierte staunte ich nicht schlecht über die Besatzdichte. Wer Neons unter 1 Meter Becken Länge hält wird in den Facebookgruppen und Foren angeprangert das dies nicht Artgerecht sei. Aber wer sein 250 Liter Becken Postet mit 10~12 Diskus bekommt Beifall. Steht für mich nicht in Realation.


Grüße   
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 12-09-2016, 08:06:36
Hallo Armin

Ich denke wir sind uns bis auf die Risikobetrachtung einig.
Die Einschätzung muss allerdings jeder für sich alleine treffen um mit einem möglichst ruhigen Gewissen sein Hobby betreiben zu können.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 12-09-2016, 08:52:19
Hallo Ditmar,

eine realistische Risikobetrachtung muss aber zwingend immer auch die
Fähigkeiten des Menschen mit einbeziehen. Wenn ich manchen Beitrag in
den einschlägigen Foren lese stehen mir die Haare zu Berge.
Wenn ich mit null Ahnung von Aquaristik anfangen will Diskus zu pflegen -
die sehen hübsch aus und der Verkäufer sagt, dass die ganz einfach zu pflegen
sind - muss ich zwangsläufig scheitern, nachdem ich viel Geld zum Fenster
raus geworfen habe.
Wenn ich über die entsprechende Erfahrung verfüge und mich ausführlich
informiere werde ich sicherlich die verschiedenen Haltungsmöglichkeiten
meistern können.
Der Diskus ist nunmal kein Anfängerfisch, das sollte sich endlich auch mal bei
den Massenzüchtern und großen Händlern rumsprechen.
Ich fürchte nur, dass das nicht passieren wird. Wenn ich 200.000 Fische im Jahr
produziere will ich die auch verkaufen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Jojo1000 am 12-09-2016, 09:41:32
Hallo zusammen,

eine naturnahe Einrichtung wird aber auch nichts bringen wenn die wasserwerte aus der Leitung kommen,und dort fehlt schon den meisten schon das verständnis :pfeifend:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 12-09-2016, 12:12:09
Hallo Johannes,

ja klar, das gehört alles zum Thema Erfahrung und einlesen.
Man muss kein Chemiker sein aber Grundzüge der Wasserchemie
sollte man schon kennen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ginmarr am 12-09-2016, 14:16:07
Hallo an alle,

wenn wir bei Naturnah sind würde mich Persönlich Interessieren was ihr über Strömung denkt? Bewegung fördert ja auch den Muskelaufbau und auch die Vitalität der Fische.


Grüße

Daniel
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 12-09-2016, 17:06:03
Hallo Daniel,

aus meiner Sicht ist Strömung nötig.
Der Diskus stammt aus fließenden Gewässern.
Ich werde eine regelbare Strömungspumpe einbauen.
Dann werde ich ein bisschen mit verschiedenen Strömungen
am Tag und in der Nacht experimentieren.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 12-09-2016, 20:52:31
Hallo Karsten , Daniel

@Karten
Natürlich hängt die Risikobetrachtung direkt Wissenstand ab.
Der Wissenstand hängt wiederum von der Bereitschaft ab alle Seiten der Medallie auch betrachten zu wollen.

@Daniel
Strömmung ist eine gute Sache aus vielerlei Gründen.
Einer ist ist sicherlich auch der angeregte Stoffwechsel und damit passt es wieder zum Thema.
Zuviel Strömung ist in einem langen Becken eigentlich unmöglich.
Bei mir sind es 3750Liter/h aber selbst 10.000Liter/h wären kein Problem bei 2m Beckenlänge.

Auch bei meinen Fischen ist seit Artgerechteren Ernährung kein Abcoten mehr zu beobachten um beim Thema zu bleiben.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 12-09-2016, 22:28:29
Hallo Ditmar,

habe ich Dich richtig verstanden, dass Du so fütterst, dass die Tiere das Futter vollständig verwerten ?
Dann hätte ich gerne mal Deinen Fütterungsplan. Das klingt absolut genial.
Meine Überlegung zur Fütterung gehen in die Richtung eines Mixes aus lebenden Enchyträen,
eines guten Trockenfutters ( ich dachte an Discus Grain wild) und gefrorenen Mülas und ab und zu
frisches Gemüse (Paprika, Zucchini).
Würdest Du das für gut befinden ?

Was die Strömung angeht werde ich etwas experimentieren müssen. Ich baue derzeit einen Raumteiler auf.
Die Idee ist eine Inselspitze im Fluss zu simulieren, ich bin mal gespannt wie das funktioniert.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 13-09-2016, 08:07:41
Hallo Karsten

Eine restlose Verwertung ist nicht möglich aber eine Effektive Verwertung.
Optisch ist in der Tat kein Abcoten mehr sichtbar was nicht heißt das nichts den Darm verlässt sondern nur nicht mehr sichtbar.
Das ist mit einer Rinderherzmischung nicht möglich.

Ich füttere nun schon seit Jahren nur einmal am Tag und zwar nur Morgens eine Stunde nach Lichtstart.
Das LED-Licht benötigt eine Stunde um auf volle Lichtstärke zu sein. ( Sonnenaufgang )
Morgens besteht der größte Hunger und die Fische gehen an alles.

Meine Tiere sind alle Erwachsen um nicht alt zu sagen also > 6 Jahre.
Es wird immer abwechselnd gefüttert.
Ein Tag Frostfutter
Ein Tag Granulat

Frostfutter ist Artemia oder Weiße Mückenlarven oder Muschelfleisch.
Trockenfutter ist eine Mischung aus Tropical D50 Plus , Tropical Wild und verschieden gefriergetrocknete Mückenlarven.

zum Beispiel:
1. Tag Artemia
2. Tag Trockenfuttermischung.
3.Tag Weiße Mückenlarven
4. Tag Trockenfuttermischung.
5. Tag Muschelfleisch
6. Tag Trockenfuttermischung.
7. Tag Artemia
.........

Die Idee mit einer Inselspitze finde ich sehr reizvoll was auch Strömmungtechnisch interessant dein dürfte. :good:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 13-09-2016, 13:33:27
Hallo Ditmar,

ich plane so circa 8-10 cm große Tiere bei der Firma Mußtopf zu kaufen.
Wie würdest Du die mit einigermaßen natürlicher Fütterung aufziehen ?
Ich hatte an möglichst abwechslungsreiche 5 mal tägliche Fütterung gedacht.
Hauptsächlich mit Enchyträen und gutem Trockenfutter.

Was die Strömungsbedingungen angeht werde ich im eingerichteten Becken
ohne Fische mal etwas experimentieren. Wie so eine Inselspitze strömungsmechanisch
aussehen sollte ist mir halbwegs klar, wie ich es abbilde muss ich ausprobieren.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 13-09-2016, 14:19:12
Hallo Karsten

Junge Tiere brauchen sicherlich einiges mehr an Futter solange sie noch im Wachstum sind.
5x am Tag ist in Ordnung wenn die Menge dementsprechend angepasst ist.
Das Futter sollte nach spätestens 10 Minuten weg sein ansonsten wäre es zuviel.

Enchys sind sehr nahrhaft damit würde ich es nicht übertreiben.
Einmal die Woche wäre wohl ausreichend.
Ansonsten etwas mehr Frostfutter zum Trockenfutter.
Die Vielfalt ist der Schlüssel also auch genügend Balaststoffe verfüttern.
Versuche sie frühzeitig an Granulatfutter zu gewöhnen.
Mit Granulat hast du sehr viel mehr Varianten zur Verfügnug.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 13-09-2016, 14:28:10
Hallo Ditmar,

das ist klar, ich hatte so 5 Minuten im Sinn.
Da ich keinen Wasserwechsel machen will, sonder das Wasser
regelmäßig durch den Vollentsalzer laufen lasse will ich die
Wasserbelastung möglichst gering halten. Für den Bodendienst werde
ich so 15 Sterbais einteilen. Das sollte dann passen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 13-09-2016, 18:56:22
Hallo Daniel,

... würde mich Persönlich Interessieren was ihr über Strömung denkt?

ich denke Strömung ist sehr wichtig, ist aber nicht alleine in Liter/h zu beschreiben. Ich glaube viel wichtiger ist es, wie sich das Wasser bewegt. Ich denke auch, das man mit nur einem oder zwei Auslässen keine natürliche Wasserbewegung simulieren kann.

@all

nochmal zum Thema Fütterung. Ich denke, das z. B. bei mehrmaligen Füttern am Tag immer dasselbe Futter gegeben werden sollte und vielleicht sogar immer über 2 Tage. Danach eine andere Futtersorte. Als ich früher mehrmals am Tag immer Unterschiedliches gefüttert habe,konnte ich immer beobachten, dass manche Fische immer nur auf ihr "Lieblings Futter gewartet haben, das andere aber nicht anrührten. Folge davon ist dann zwangsläufig eine einseitige Ernährung. Wechselt man das Futter immer alle ein bis zwei Tage, fressen irgendwann alle alles!
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 13-09-2016, 19:01:34
Hallo Karsten,

Da ich keinen Wasserwechsel machen will, sonder das Wasser
regelmäßig durch den Vollentsalzer laufen lasse will ich die
Wasserbelastung möglichst gering halten.

wenn Du damit noch naturnahe bleiben willst, musst Du aber sehr viel über Torf filtern und diesen wahrscheinlich alle paar Tage durch frischen ersetzen!
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 13-09-2016, 21:10:34
Hallo Jojo,

eine naturnahe Einrichtung wird aber auch nichts bringen wenn die Wasserwerte aus der Leitung kommen...

ein Aquarium mit naturnaher Einrichtung wird nicht funktionieren, wenn die Wasserwerte nicht dazu passen. Genau deshalb, sage ich ja immer, das die Wasserwerte für das Aquarium wichtiger sind als für den Fisch, bzw. andersrum, der Diskus nicht unbedingt zum Leben die naturnahen Wasserwerte braucht. Die Aussagen mancher Züchter, mit Leitungswasser, etc. sind ja nicht ganz falsch, nur wird der Aquarianer, der sich an diese Aussagen hält, aber trotzdem sein Aquarium einrichtet, früher oder später damit Schiffbruch erleiden.
Andersrum, wenn das Becken mit den richtigen Wasserwerten stabil läuft, freut sich auch der Fisch ...  :fish01:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Norbert Koch am 14-09-2016, 18:33:45
Hallo zusammen,

ein kleines bisschen off topic, aber ich finde auch, man sollte Fische nicht übermässig koten sehen:
[attach=1]
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 14-09-2016, 20:19:30
Hallo Nobby,

ich habe Deine Diskus jetzt ja auch schon ein paar mal gesehen ...

habe aber sie noch nie mit "Kotwurst" gesehen und dass obwohl sie wahrscheinlich (angeboren) alle einen Darmausgang haben (auf fränkisch heist das umgangssprachlich Arschloch) ...

so gesehen, fütterst Du nach meiner These wohl ganz gut ...  :good:

das die RH-fütternden, mäßtenden Züchter meine Thesen ins lächerliche ziehen, ist aber ok ... damit sagen sie ja nur, das sie ständig Ihre Diskus koten sehen ...

wäre ich einer von Ihnen, würden mich "meine Aussagen" auch stören!

lol ....  :cheeky:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 14-09-2016, 20:47:41
Hallo zusammen

Denke das die Sichtbarkeit der Verdaung mehr mit dem RH-Fütterung zu tun hat als mit der Futtermenge selbst.

Meine Altum weil Schnellfresser schaufeln erheblich mehr in sich rein als meine Diskus trotzdem sehe ich nichts.
Sie setzen alles in Fettablagerungen um die inneren Organe um aber nicht in schlecht verwertete Ausscheidungen.
Meine Altum hatten noch nie RH angenommen auch nicht als sie Jung waren.
Meine Diskus hatten bis zum Alter von 1 1/2 Jahren RH bekommen bevor ich komplett auf Warmblutfleisch verzichtet habe.
Heute würde ich auch bei Jungfischen komplett auf RH verzichten.

Deshalb ist es fast unmöglich allen vergesellschteten Fischarten Futtertechnisch gerecht zu werden.
Nur wenn jede Fischart gänzlich unterschiedliche Futterarten nehmen würden wäre es einfacher jeder Art in der Ernährung gerecht zu werden.

Bei Jungen Altum und alten Diskus in einem Becken hätten die Diskus immer das nachsehen.
Gleichzeitig bekommen die Altum zuviel weil sie die gedachte Menge für die Diskus mitfressen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 14-09-2016, 22:10:25
Hallo Ditmar,

ich hatte noch nie Altum und Diskus zusammen ...

Skalare und Diskus aber schon ... da gab es eigentlich keine Probleme.

Altum und Diskus zusammen hat mich aber auch immer gereizt, kann gar nicht sagen, warum ich das nie gemacht habe. Deinen Erfahrungen nach, scheint es mir aber schon so, das man Altum und Diskus nicht vergesellschaften sollte und wenn doch sollte man sich bewusst sein, welche Aufgabe man da übernimmt!

RH ja oder nein, wird immer ein Thema bleiben (leider), obwohl ich es überhaupt nicht verstehe, das man darüber überhaupt diskutiert. Soll sich jeder selbst eine Meinung bilden, aber ich bin mir bei einem ganz sicher, egal ob parafrei oder nicht, jeder "Anfänger" wird früher oder später, wenn er den Diskus im eingerichteten Becken hält, bzw. ein bisschen in Richtung naturnahe Haltung geht, Probleme bekommen. Schade dabei ist, das die Probleme dann auf die naturnahe Haltung geschoben werden und nicht auf's RH, bzw. RH-Mischungen. Daran wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern, solange die Vermehrer propagieren und RH Fütterung versuchen zu rechtfertigen. Es gibt mittlerweilen soviel hochwertiges Futter, egal ob Flocken, Granulat oder aus der Tiefkühltruhe (Lebenfutter ist zwar gut, muss aber mMn. nicht unbedingt sein), das ich nicht verstehe, warum man Diskus unbedingt mäßten muss ... denn nichts anderes ist RH-Fütterung!

Man kann selbst wenn man kein RH, bzw. RH-Mischungen füttert, immer noch genügend Fehler bei der Fütterung machen ...

Wer seine Diskus koten sieht, füttert falsch!  :fish01:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 15-09-2016, 08:14:14
Hallo Armin , @all

Ja leider muss man erst immer solche Erfahrungen auf dem Rücken der Tiere machen bis man das offensichtliche erkennt. :-[
Man glaubt in der Regel nur das was man selbst erlebt.

Dies liegt aber auch zum größten Teil daran das sich selbst die Fachliteratur/Internet/..... sich keinesfalls einig sind.

1986 als ich 5 Diskus und 5 Altum in einem 150 x 60 x 60 stark bepflanzten Becken hielt kannte ich RH gar nicht.
Ich ging regelmäßig tümpeln und es gab ansonsten Frostfutter , normales Flockenfutter und FT.
Die Diskus waren "nur" 16-17cm und die Orinoco Altum 32-35cm hoch.

Es traten bis zum Verkauf aller Diskus und Altum an einen befreundeten Anwalt in sein 2m keinerlei Probleme auf.

2005 beim Wiedereinstieg mit Diskus war ich geblendet von den tollen Farben und vor allen der möglichen Größe.
Sofort glaubte man man hätte damals etwas verkehrt gemacht und stieg in die RH Fütterung ein.
Und tatsächlich die Diskus wuchsen in einer ungeahnten Geschwindigkeit.
Mein Jumbo überschritt locker die 20cm Grenze.
Allerdings machten sie auch beängstigende Haufen die man regelmäßig absaugen musste.
Nach einem Jahr war Schluss und ich wollte wieder natürlichere Farben.
Nun reifte die Erkenntnis großes Becken moderater Besatz.

Wieder Diskus und Altum nun aber im 2m Becken mit 900Liter und großen biologischen Filter ........
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 15-09-2016, 13:17:50
Hallo Ditmar,

wenn Du jetzt die Zeit um 5 Jahre zurück drehen könntest, würdest Du in Bezug auf Fütterung und/oder Besatz, etwas anders machen :fish03:

... und wenn ja warum  :hmm:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 15-09-2016, 17:30:20
Hallo Armin

Ja sicherlich würde ich einiges anders machen aber nicht alles.
Becken , Wasser , Filter , Inventar würde ich exakt genauso nocheinmal machen.

Besatz nur noch sieben Diskus oder sieben Altum aber nicht mehr beide Arten zusammen.
Allein wegen dem differenzierten Fressverhalten der beiden Fischarten.
Schwierig wird es wenn du mich fragen würdes welche der beiden Arten ich lieber pflegen würde.
Kleinwelse genau wie jetzt 4x L46 , 4x L134 , 12x sterbai Panzerwelse , 1x Golden Nugget.
Auch Rotköpfe und RHG wie jetzt.

Futtertechnisch wie jetzt also ohne RH.
Futtermenge sicherlich weniger als ich vor fünf Jahren verfüttert habe.

Man lernt halt nie aus. :verlegen:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 15-09-2016, 20:34:01
Hallo Armin und Ditmar,

ich freue mich sehr, dass zwei alte Hasen wie ihr zum Thema Fütterung der gleichen Ansicht sind wie ich.
Ich werde mit meinen Tieren beide Fütterungspläne mal ausprobieren. Ich glaube es hängt auch von den
Tieren ab, ob sie lieber den ganzen Tag das gleiche Futter mögen oder eher die Abwechslung lieben.
Mal sehen welche Erfehrungen ich so mache. Werde euch auf jeden Fall regelmäßig konsultieren.

Meine Fische werden circa Anfang November einziehen. Mal sehen, was die Firma Mußtopf so zu bieten hat.

Und es gilt der Wahlspruch "no kuh please, we are Diskus "
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 16-09-2016, 07:58:00
Hallo Karsten , Armin

Vor allem liegt es an der Futtermenge pro Einheit ob sich die Tiere Lieblingsfressen aussuchen können.
Wie schon erwänt bei vielen verschieden Fressfeinden kommt es auch schnell Futterneid auf.
Füttere ich zum Beispiel Artemia sind sofort alle Bewohner in Bewegung.
Oben die Rotköpfe in mittlerer Höhe Diskus und Altum unten am Boden ein dutzend sterbei.
Dazu kommen die restlichen Kleinwelse und nicht zu vergessen die vielen RHG.
Da muss sich jeder ranthalten um wirklich satt zu werden.
Dabei ist genug Futter im Becken nur der Futterneid ist unterschiedlich stark ausgeprägt.

Andererseits ist es nicht schlecht zu wissen mit welchen Futter die Tiere am besten reagieren.
Vor allem wenn man Junge Tiere aufziehen muss ist es wichtig das sie im Wachstum nicht ausgebremst werden.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 16-09-2016, 13:47:56
Zitat
wenn Du damit noch naturnahe bleiben willst, musst Du aber sehr viel über Torf filtern und diesen wahrscheinlich alle paar Tage durch frischen ersetzen!

Hallo Armin,

ich werde nicht über Torf filtern (da heba ich Qualitätsbedenken), ich werde flüssige Huminsäuren zugeben.

Zitat
Andererseits ist es nicht schlecht zu wissen mit welchen Futter die Tiere am besten reagieren.
Vor allem wenn man Junge Tiere aufziehen muss ist es wichtig das sie im Wachstum nicht ausgebremst werden.

Hallo Ditmar,

ganz genauso sehe ich das auch. Daher werde ich Anfangs sicher etwas ausprobieren müssen, aber das sollte relativ
schnell im Griff sein. Wenn man seine Tiere gut beobachtet sieht man eigentlich ganz gut wie es ihnen geht und ob sie
satt sind oder noch Hunger haben.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: SOTO am 17-09-2016, 08:13:40
Guten Morgen,
ich füttere zeitweise nur Rinderherzmischung und zweitweise Rinderherzmischung + einen Artemiaanteil bis 50%. Mit steigendem Artemiaanteil in der RH-Mischung kann man das koten der Fische nicht mehr sehen. Solche Mischungen z.B. mit 30% kann man schon fertig kaufen. Was sonst noch enthalten ist müsste ich erst nachgucken. Das ist was ich beobachtet habe.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 17-09-2016, 14:46:51
Hallo Tobias,

Danke für Deine Bestätigung!

... jetzt muss man sich ja nur noch überlegen, was naturnäher ist  :hmm:

Artemia oder Warmblutfleisch ...

ich hätte da ja einen Tipp  :pfeifend:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 17-09-2016, 18:36:31

.... weil im Amazonas Kühe schwimmen ?  :pfeifend: :pfeifend:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 17-09-2016, 19:31:17
Hallo Karsten

Naja Artemia schwimmen auch nicht im Amazonas. :pfeifend:
Trotzdem denke ich das Artemia besser passen als Warmblutfleisch.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 17-09-2016, 19:33:30
Hallo Ditmar,

ja klar Artemien sind Brackwasserbewohner aber sicherlich von
ihrem Aufbau mit Insektenlarven vergleichbar. Somit naturnah.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 17-09-2016, 19:50:07
Hallo Ditmar,

Naja Artemia schwimmen auch nicht im Amazonas. :pfeifend:

... darum habe ich ja geschrieben:

Zitat
was naturnäher ist  :hmm:

... dafür kacken im Amazonas viele Rinder, könnte man wiederum RH Fütterung und folgenden Diskuskot auch als naturnahe deklarieren  :laugh2:

Silikonwurzeln und/oder künstilche Rüchwände gibt's im Amazonas auch keine ...  :zwinker:

... trotzdem denke ich, ist das dann naturnäher als ein Glaskasten  :pfeifend:

Kritiker könnten jetzt wieder schreiben:

"ich drehe mir immer alles so hin, wie es mir passt"

oder ...

"habe ich doch gesagt, an die Natur kommt man eh nicht hin"

... naja ... heißt aber ja nicht, das man es nicht doch versucht und nach allen Möglichkeiten versuchen sollte, oder  :fish03:

leider wird die Schuld, die man gegenüber anderen Lebewesen hat, bzw. haben sollte, nur zu oft einfach ignoriert!
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: SOTO am 17-09-2016, 21:25:03
Hallo Armin,

Zitat
... jetzt muss man sich ja nur noch überlegen, was naturnäher ist  :hmm:

Wieso muss man sich das beim Futter fragen?  Denke da gibt es viel größere Abweichungen, oder?
Ansonsten habe ich ich nicht versucht was passiert, wenn man nur Artemia verfüttert. Genau so wenig habe ich untersucht wenn man nur x verfüttert und Anteil y hinzugibt. Oder x, y und z.  Ich bleibe einfach bei meinem Futter und hoffe den Fischen geht es gut, freu mich aber wenn andere von Ihren Erfahrungen berichten.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: WasseraufbereiterAC am 18-09-2016, 07:11:47
Hallo,

bin immer wieder erstaunt was ich hier, von jahrelang erfolgreich züchtenden, Leuten lernen kann. Ein Diskus ist ein Allesfresser; der auch in der Natur ins Wasser gefallene Kleinsäuger und Vögel, frisst, genauso wie Fischkadaver.  Habt ihr mal eine Diskusgruppe beobachtet wenn die einen gestorbenen Wels im Becken zerlegen, da kocht das Wasser, auch wenn der schon ein-zwei Tage liegt, das stört den Diskus nicht. Ob das Warmblüterfleisch so leicht verdaulich ist, ist eine andere Frage. Ein Schweinebraten liegt uns auch schwerer im Magen als ein Fischfilet. Sollen doch die Leute die ihre Fische mit Hunger aufziehen, mal Fotos zeigen, wie man mit sehr guten Jungfischen, z.B. von Gerhard oder Ossy eine ordentliche Aufzucht bewerkstelligt, wenn die Fische nicht koten. Würde mich ehrlich interessieren wie die jetzt aussehen Norbert, du machst ja sogar noch einen Hungertag pro Woche.

LG
Christian

Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 18-09-2016, 07:57:18
Hallo Christian

Natürlich fressen Diskus auch Warmblutfleisch sonst würden sie es ja einfach verweigern.
Aber ist es deshalb besser.

Es ist wie so oft die Menge entscheidend wie bei uns Menschen auch.
Wenn ich erkenne das ein bestimmtes Futter den Fisch eher belastet versuche ich Alternativen zu finden wie zum Beispiel Artemia die auch nicht im Amazonas vorkommen aber anscheinend wesentlich weniger belastend für den Organismus sind.

Die Motivation Jungfische schnell in eine Verkaufsgröße bringen ist nur allzu verständlich wenn man etwas verdienen möchte.
Deshalb ist es aber noch lange nicht das einzige und vor allem die schonendste Möglichkeit Tiere groß zu ziehen.
Zumal man einen erhöhten Aufwand in Sachen Wasserqualität betreiben muss.
Zum Beispiel erhöhte Temperatur , erhöhte Filterleistung.

Wer damit umgehen kann wird seine Diskus durchaus auch gesund großziehen können , wenn auch mit mehr Risiken und entsprechenden Mehraufwand.
Ich denke allerdings das es bei weitem die Minderheit der Diskushalter sind die wissen was sie bei einer kontinuierlichen RH Fütterung beachten müssen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 18-09-2016, 13:38:22
Hallo Christian,

Sollen doch die Leute die ihre Fische mit Hunger aufziehen, mal Fotos zeigen ...

genau darin liegt doch der "Knackpunkt" ...

Verhalten kann man nicht auf Bildern und auch nur bedingt in Videos festhalten.

Wenn der Diskus zum Dekoration-Gegenstand degradiert wird, sind Bilder, sprich Form und Farbe wichtiger, als natürliches Verhalten. Will ich aber als Aquarianer mehr das Verhalten beobachten, zählen andere Dinge. Soll jeder selber wissen, was er will, ich habe jedoch mit dem Egoismus gegenüber dem Tier ein Problem.

Darf man wirklich das Streben nach Gewinn bei der Diskuszucht, über das Lebewesen stellen  :hmm:

runter, bunter, fetter und dümmer ... nein danke!

Zitat
Würde mich ehrlich interessieren wie die jetzt aussehen Norbert, du machst ja sogar noch einen Hungertag pro Woche.

...vielleicht fast so wie Wildfänge, inkl. eines relativ natürlichesn Verhaltens  :zwinker:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 18-09-2016, 14:00:50
Zitat
ollen doch die Leute die ihre Fische mit Hunger aufziehen, mal Fotos zeigen, wie man mit sehr guten Jungfischen, z.B. von Gerhard oder Ossy eine ordentliche Aufzucht bewerkstelligt, wenn die Fische nicht koten.

Hallo Christian,

was glaubst Du denn, wie die Tiere in der Natur groß werden ? Hast Du schonmal Wildfänge gepflegt ?
Sehen die schlecht genährt aus ? Also ist es doch wohl möglich Diskus naturnah zu füttern ohne das sie
zu Kümmerlingen werden.
Das Züchter ihre Tiere möglichst schnell auf den Markt bringen wollen kann ich verstehen, aber
nicht gutheißen. Wenn dann die Tiere kaum etwas anderes fressen als das unnatürliche Zeug an
das sie gewöhnt sind dreht sich mir der Magen um.

Für alle, die den Artikel noch nicht kennen - wahrscheinlich wenige - stelle ich ihn hier nochmal ein .


Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Peter L. am 18-09-2016, 15:19:50
Hallo Karsten,

Zitat
Hast Du schonmal Wildfänge gepflegt ?

Nur so viel, Christian ist der Einzigste, von denen die in diesem Beitrag zu letzt geschrieben haben, der schon mehrere reine Wildfangbruten erfolgreich großgezogen und verkauft hat.

Es ging letztendlich darum, wie hungernd groß gezogenen Jungfische in Verkaufsgröße dann aussehen.

Darum hat er Norbert gebeten, seine (Jungfische) die er von Oswald und von Ireneus ?? gekauft hat, die glaube ich auch mit knappen Futterangebot großgezogen wurden, mal bildlich zu zeigen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 18-09-2016, 15:29:14
Hallo Peter,

Danke für die Info. Dann würde mich aber interessieren ob er die Wildfänge mit RH gefüttert hat.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: WasseraufbereiterAC am 18-09-2016, 15:58:44
Hallo zusammen,

ich füttere auch Herz, sehr sparsam zwar aber es wird verfüttert. Ebenso viel Muschelfleisch und Granulat und Flocke, alles was einen hohen Energiegehalt hat. Das ist sehr wichtig, vorallem wenn man noch halbwüchsige Wf zum wachsen bringen will. Auch dafür ist Herzfutter sparsam eingesetzt, sehr gut geeignet. Es wird auch sehr gerne genommen, ein weiterer Vorteil. Die ganze Mückenlarvenfrostware ist in meinen Augen kein gutes Futter, besonders die gezüchteten. Kein Nährwert, kein Darminhalt der ML egal ob schwarz, weiß, rot, Fast Food, mehr nicht. Außerdem oft bakteriell stark belastet.
Wenn ich mir die Neuankömmlinge an Wf bei meinem Importeur ansehe, sind das immer ganz schön bullige Tiere, trotz wochenlanger Reise durch den Amazonas, zum Exporteur, zum Importeur, usw.  in denen kaum bis nichts gefressen wurde!!
Die darf man ganz schön stark füttern damit sie nicht an Substanz verlieren, das würden einige hier ganz stark unterschätzen welche Mengen da notwendig sind. Das Problem bei Aquariumhaltung ist das wir nur ein paar mal am Tag füttern, und damit große Mengen. Im Biotop frisst der Fisch den ganzen Tag, die gleiche Menge, wenn nicht mehr, denn halbwüchsige Wf haben erstaunliche Größen, in einem alter von 9 - 12 Monaten. Das Wachstum muß man bei F1 erst mal erreichen, das geht nur mit starker Fütterung.  Ist wie bei uns Menschen, wenn man nur 2x am tag isst, dann ist es auch soviel daß die Hose spannt, mehrmals am Tag kleinere Mengen ist vernünftiger, das ist allen klar. Damit ändert sich auch die Menge
die wir in die Schüssel entlassen. Der Diskus ist auch nur ein Mensch....

LG
Christian
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 18-09-2016, 17:04:46
Hallo Christian,

mit einer sparsamen RH Fütterung kann ich mich ja noch anfreunden, aber einen Diskus fast ausschliesslich damit
zu ernähren halte ich für absolut falsch. Wenn Du aus Deiner Erfahrung sagst, dass ein wenig RH OK ist will ich
das gerne glauben. Wobei es sicher auch Möglichkeiten gibt die Energie ohne RH in den Fisch zu bekommen.
Mehrmaliges Füttern ist sicher ein Weg, energiereiche Futtersorten (Muschel, Flocke, Gefriergetrocknetes) sind
sicherlich auch nicht falsch. Aus meiner Sich ist gerade das gefriergetrockneten Futter wegen des geringen
Feuchtigkeitsanteils eine sehr gute Alternative. Wie sind Deine Erfahrungen damit ?

Was mir grundsätzlich nicht gefällt ist der fast religiöse Eifer mit dem von manchen Diskushaltern das RH
befürwortet wird. Hier wird denke ich mehr Wert auf den "fetten Fisch" als auf eine artgerechte Haltung gelegt.
Das missfällt mir massiv, ich möchte in meinem Becken das Verhalten der Tiere in einer naturnahen Umgebung beobachten.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 18-09-2016, 18:42:21
Hallo Zusammen,

ich sehe RH-Fütterung oder auch RH-Mischungen nicht in erster Linie negativ für den Diskus. In Zuchtanlagen, wenn es nur darum geht, den Fisch wachsen zu lassen, mag das Sinn machen. Trotzdem halte ich es für nicht gut, auch wenn ich nur den Fisch betrachten würde ...

Viel wichtiger in der ganzen RH-Thematik als der Fisch ist aber das Aquarium. Und da geht es mMn. immer schief, es sei den man verzichtet weit gehend auf Einrichtung und vor allem auf Bodengrund. In einen natürlich funktionierendem Aquarium, wird RH Fütterung immer zu Problemen führen, geschweige denn, das man überhaupt ausreichend Möglichkeiten hätte, täglich immer ab zu saugen.

Aus diesen Gründen, denke ich, es kann kein Schaden sein, wenn man einfach komplett auf RH verzichtet. Die Gefahr der Nachahmung durch das publizieren der RH-Fütterung, macht bestimmt sehr vielen Diskushaltern in der Praxis massive Probleme. Oder sie verzichten früher oder später doch soweit wie möglich auf Einrichtung. Schuld an den Problemen war dann aber meist nicht die Einrichtung sondern vor allem die Art und Weise zu füttern.

Im Übrigen bin ich ganz bei Christian, das Nahrungsaufnahme über den Tag verteilt viel besser ist als 1,2 oder 3maliges Füttern von großen Mengen. Das spricht aber wiederum für ein Aquarium mit natürlicher Einrichtung und teilweise natürlichen Nahrungsangebot!
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 18-09-2016, 20:26:37
Hallo zusammen

Zitat von: Ditmar
Die Motivation Jungfische schnell in eine Verkaufsgröße bringen ist nur allzu verständlich wenn man etwas verdienen möchte.
Deshalb ist es aber noch lange nicht das einzige und vor allem die schonendste Möglichkeit Tiere groß zu ziehen.
Kontrollierte Fütterung mit RH mag für Züchter eine schnelle und billige Möglichkeit sein schnell an Verkaufsfähige Diskus zu kommen.
Für mich persönlich hat diese Art der Fütterung ein "Beigeschmäckliche" auf die Einstellung des Züchters zu seinen Tieren.
Auch die Massentierhalter in der Schweine- bzw Hühnermast sind Tierfreunde wenn man ihnen spricht.

[attach=1]
Sind das wirklich Tierfreunde.
Sie wollen doch nur schöne große bunte Diskus aufziehen.

Nicht das verkaufte Tier zeigt ob man ein Tierfreund ist , sondern ausschließlich die Art wie man das Tier behandelt hat bis man es verkauft.

Es gibt für private Diskushalter absolut kein Grund Diskus mit RH füttern zu müssen.
Auch hier sehe ich nur eine Alibiausrede.

Hier stehe ich voll hinter Armin das es an der Zeit ist wieder die Lebensart des Diskus in den Mitelpunkt der Interesse zu stellen.

Den Farben und der erreichbaren Größe bin auch ich vor 11 Jahren nach 20 Jahren ohne Diskus verfallen.
Es hat allerdings "nur" ein Jahr gedauert um zu erkennen das Farbe und Größe dem Diskus beiweiten nicht gerecht wird.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 19-09-2016, 08:15:43
Hallo zusammen

Einerseits sagt man der Diskus frisst den ganzen Tag und deshalb ist es besser man füttert ihn besser 10x kleine Menge am Tag als eine große Menge am Tag.
Dann erstaunt mich schon sehr dass man folgendes völlig schmerzfrei akzeptiert.
Zitat von: Christian
Wenn ich mir die Neuankömmlinge an Wf bei meinem Importeur ansehe, sind das immer ganz schön bullige Tiere, trotz wochenlanger Reise durch den Amazonas, zum Exporteur, zum Importeur, usw.  in denen kaum bis nichts gefressen wurde!!

Meine Meinung zu Wildfängen ist hier ja hinlänglich bekannt.
Um ein Tier und dabei ist es völlig egal welches aus seiner natürlichen Heimat herauszufangen akzeptiere ich nur einen einzigen Grund.
Nämlich den der Arterhaltung.
Alles andere dient nur den wirtschaftlichen Interessen die höher als das Tier gestellt werden.
Ein wildlebendes Tier wochenlang hungernd durch Quarantänebecken zu schleusen bis es vielleicht in ein halbwegs passendes Gefängnis im Verhältnis zu seiner Heimat kommt nenne ich ebenfalls Tierquälerei.

Bei Nachzuchten verstehe ich den Hang ihnen ein möglichst naturnahes Umfeld zu schaffen und das bewundere ich durchaus.
Aber ein aus der Natur entrissenes Tier ein möglichst naturnahes Umfeld zu schaffen ist pervers weil unmöglich und es diennt nur dem eigenem Ego.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: SOTO am 19-09-2016, 09:56:14
Zitat
Viel wichtiger in der ganzen RH-Thematik als der Fisch ist aber das Aquarium. Und da geht es mMn. immer schief, es sei den man verzichtet weit gehend auf Einrichtung und vor allem auf Bodengrund. In einen natürlich funktionierendem Aquarium, wird RH Fütterung immer zu Problemen führen, geschweige denn, das man überhaupt ausreichend Möglichkeiten hätte, täglich immer ab zu saugen.

Hallo Armin,
wenn es garnicht oder nur zweitrangig um den Fisch geht und mehr um das Becken dann habe ich andere Erfahrungen als du gemacht. Mich würde daher interessieren welche RH-Mischungen du ausprobiert hast?
Es gibt da riesen Qualitätsunterschiede wie ich selber feststellen musste. Ich beziehe das RH nur noch ausschließlich aus einer Quelle. Keine Ahnung ob man hier Werbung machen darf aber ich weiß, dass Gerhard auch da bestellt, da er mir den Tip gegeben hat. Zwischendurch habe ich mal 2 andere Sorten versucht, da ich trocken gelaufen war. Diese RH Mischungen wurden von meinen Fischen nicht so gierig aufgenommen, es blieb sogar etwas auf dem Boden liegen, es zerfiel in kleine Partikel und es bildete sich eine braune Schwebstoffwolke. Das kann ich natürlich nicht gebrauchen. Glücklicherweise gibt es bessere Mischungen. Dort kann ich mir auch relativ sicher sein, dass keine Parasiten oder ähnliches ins Becken gelangen. Ansonsten finde ich gut, dass in der RH Mischung viel Gemüse und Pflanzenanteil enthalten ist was die Fische ohne weiteres mit fressen. Absaugen brauche ich eigentlich garnicht., trotz ein paar Pflanzen, Wurzeln und Bodengrund.

Bei Artemia passe ich etwas mehr auf. Mir ist es neulich zweimal passiert, dass sich einzelne Artemia in der Schwimmplflanze festgesetzt haben. Die kleinen Diskus suchen zwar eifrig den Bodengrund ab, aber oben waren sie nachlässig. Nicht schön wenn sowas nach mehreren Tagen entdeckt wird. Das Pulk Ancistrus Welse haut sich ebenfalls den Bauch mit Artemia voll und putzt dann nicht mehr ganz so eifrig:)


Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 19-09-2016, 11:41:45
Hallo Tobias

Natürlich kannst du deine Erfahrung/Werbung machen es dient ja dem wohl der Tiere.
Werbung in eigener Sache ist wieder anders zu berwerten.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: SOTO am 19-09-2016, 13:58:48
Hallo Ditmar,

ich füttere die Sorten

-Plusfood basic
-Plusfood basic mit Knoblauch
-Plusfood basic mit Artemia

alles samt vom Fischfutterprofi.

Zitat
Plusfood Produkte werden mit großer Sorgfalt bei fischfutterprofi hergestellt. Durch die spezielle Konsistenz des Futter entstehen bei der Fuetterung keine Wassertruebungen für beste Hygiene und gesunde Fische. Das Rinderherz wird nach dem Entsehnen und Entfetten nicht gekuttert, sondern mehrmals gewolft. Dadurch sind die kleinen Herzstücke auch auf dem Boden noch für die Tiere auffindbar und trüben nicht. Neu ist unsere Kotbindeformel: durch die Zugabe von Hämoglobinpulver wird der Kot der Tiere dunkel und ist leicht abgebunden, was sich sehr positiv auf die Aquarienhygiene auswirkt. Die Rezepturen sind das Ergebnis vieler Jahre Profi-Diskuszucht. Alle unsere Tiere werden täglich mit Plusfood gefüttert.
Quelle: Fischfutterprofi.

Freut mich übrigens, dass du dich hier wieder meldest.

Nachtrag: Ein spontaner Schnappschuss von einem circa 10cm großen Fisch der fast täglich RHMischung bekam. Das Tier habe ich im April mit geschätzten 4cm bei mir ins Gesellschaftsbecken aufgenommen. Momentan ist leider Mittagspause und dunkel.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 19-09-2016, 15:53:36
Hallo Tobias,

wenn es garnicht oder nur zweitrangig um den Fisch geht und mehr um das Becken dann habe ich andere Erfahrungen als du gemacht. Mich würde daher interessieren welche RH-Mischungen du ausprobiert hast?

ich füttere schon länger kein RH / RH-Mischungen mehr, hatte aber viele unterschiedliche Mischungen probiert, welche genau, weiß ich nicht mehr (Stendker-Mischung, war in jeden Fall mal dabei), vor über 30 Jahren, hatten wir auch reines RH vom Metzger einfach ins Wasser gerieben.

Bei allen Mischungen hatte ich immer kurz nach Fütterung NH3/4 und Nitrit gemessen und immer kurzfristig erhöhte Werte feststellen müssen, auch wenn diese sich nach kurzer Zeit wieder normalisiert hatten (sowas hatte ich bei anderen Futter nie). Zum anderen war als ich noch RH fütterte der Boden (Sand) auch nie so sauber, wie er ohne RH Fütterung ist (absaugen mag ich prinzibiel nix).
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 19-09-2016, 18:42:15
Hallo Tobias

Für 10cm ist dein Diskus sehr gut durchgezeichnet und durchgefärbt. :good:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: SOTO am 19-09-2016, 22:37:35
Hi Ditmar,
ja finde ich auch. Erlicher Weise muss ich aber dabei sagen, dass die anderen drei  ungefähr gleich groß sind aber in der Färbung nicht so flächig. Wäre ja auch langweilig wenn alle gleich wären.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 20-09-2016, 08:07:50
Wäre ja auch langweilig wenn alle gleich wären.

 :good:  :cheers:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 21-09-2016, 08:16:51
Hallo zusammen

Mal eine für mich logische Hypothese:
Lebewesen die fast alles verwerten können was auch nur im Entferntesten essbar ist haben diese Fähigkeit ja nicht umsonst während ihrer Evolution entwickelt.
Wenn man nun glaubt das ein Diskus ein sei breit gefächertes Portfolie in ihrer Nahrung hat bedeutet dies im Umkehrschluss er braucht es auch in seinem Lebenszyklus.
Der Diskus hat es gelernt hat mit minimalen Nährstoffen im Futter das maximale herauszuholen.
Was passiert nun wenn man ihn mit maximal gefüllten Nährstoffen im Futter versorgt.
Zuerst einmal verwertet er es auch maximal sprich er wächst sehr schnell und wird ungewöhnlich groß.
Kann der Körper das Futter nicht schnell genug in Wachstum umsetzen wird Fett angelegt und daraus entstehen die vielen bekannten Probleme.
Diese Balance zu finden den Fisch optimal zu versorgen ist nur den wenigsten gegeben.
Entweder zu wenig was Menge und oder Nährstoffe angeht.
Meisten aber zu viel was Menge und oder Nährstoffe angeht.

Wenn wir Menschen in der Mehrheit unseren Nährstoffhaushalt nicht im Griff haben wie sollten wir das von uns bei der Pflege unserer Tiere erwarten können.
Hier bin ich wieder bei Armin:
Es wäre wünschenswert wieder mehr auf die Lebensart und damit wünsche der Tiere einzugehen als sie nur als nettes Möbelstück im Wohnzimmer zu betrachten.

Wenn ich auch Armin's Methode zum Ziel nicht immer teile so befürworte ich absolut seine Grundidee.
Nur der Weg dorthin erscheint für meine Belange teilweise zu Risikobehaftet.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 21-09-2016, 14:11:30
Hallo Ditmar,

Lebewesen die fast alles verwerten können was auch nur im Entferntesten essbar ist haben diese Fähigkeit ja nicht umsonst während ihrer Evolution entwickelt...

Diesen Gedankengang halte ich für sehr gut!!

Wenn ich auch Armin's Methode zum Ziel nicht immer teile so befürworte ich absolut seine Grundidee.
Nur der Weg dorthin erscheint für meine Belange teilweise zu Risikobehaftet.

Ich denke meine Art ist nicht mehr oder weniger riskant als "konventionelle" Aquaristik. Wenn dann eher weniger riskant, auf Grund der langen Einlaufzeit und der sich daraus ergebenden Stabilität. Zum anderen habe ich von Haus aus immer viel mehr organisches Material im Becken, wodurch sich die Schwankungen von mehr/weniger Besatz und/oder mehr/weniger Futter, etc. minimieren.

Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 21-09-2016, 20:31:29
Hallo Armin

Eine Risikobetrachtung kann auch eine persönliche Einschätzung sein.

zum Beispiel:
Mein Hobby der Trialsport:
Also mit dem Motorrad in den Bergen auf unbefestigen Wegen fahren.
Diese Sportart wird von vielen als höchst riskant angesehen.
Ich sehe es als Sport mit überschaubaren Risiken an.

Oft kann das Risiko im Auge des Betrachters subjektiv sehr unterschiedlich bewertet werden.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 22-09-2016, 21:08:33
Hallo,

das Wort "Risiko" hat irgendwie, in Bezug auf eine Art der Aquaristik, einen negativen Beigeschmack ...

.... vielleicht hält einige, die gerne naturnäher Aquaristik betreiben möchten eventuelle Risiken davon ab.

Ich denke, man sollte da nicht von Risiko reden ... den das ist es nicht!

Vielleicht erfordert es im Vorfeld mehr Bereitschaft sich weiter zu bilden, das mag sein ... hat aber dann wiederum nichts mit Risiko zu tun.

... so wie Du das schon mit Deinem Hobby vergleichst!

Würde ich versuchen mit Deinem Bike senkrecht 2m hoch zu fahren, wäre ich dämlich, da ich mich nicht vorbereitet habe ... Resultat meines handelns wäre riskant.

... ob man aber beim Aquarianer von dämlich reden sollte, wenn er sich nicht genug vorbereitet, denke ich eher nicht. Logisch würde er dadurch auch ein Risiko eingehen, nur nicht für sich selbst.

Wenn es um Lebewesen geht, denke ich, ist man in der Pflicht sich vor zu bereiten.

Leider wird gerade beim Diskus aus kommerziellen Gründen immer nach den einfachsten Wegen, welche am wenigsten Know How erfordern gesucht ...

Umsatz muss schließlich generiert werden!
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Bretonii am 22-09-2016, 23:15:45
Danke Armin,

So sehe ich das auch. Mut neue Wege zu beschreiten sollte man haben.
Natürlich mit entsprechenden Informationen zum Wohle der Pfleglinge.
Ich freue mich auf meine neuen Erfahrungen. Ich habe ja euch " alte Hasen "
zum Informationsaustausch. Mit Dir und Ditmar ( und allen anderen )  im Hintergrund kann mir
eigentlich nichts passieren.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 23-09-2016, 07:48:00
Hallo Armin

Gut formuliert. :good:

Ich scheue kaum Risiken die mich selbst betreffen. :unbelivable:

Allerdings gehe ich kaum Risiken ein die andere Lebewesen betreffen.
Mit Edith fahre ich meinen S2000 maximal an Richtgeschwindigkeit. ( 130Km ) :angel:
Alleine weißt du ja an meinem Video im S2000 das es auch wesentlich grenzwertiger geht. >:D
Ich weiß nicht warum das so es ist einfach so. :undecided:

Vielleicht weil ich ein Zahlenfreak bin und alles mathematisch belegen will/muss.
Dabei stoße ich bei Mensch und Tier sehr schnell an meine Grenzen und bewerte somit alles als Risikobehaftet was ich nicht bis zum letzten Bit belegen kann.
Ist wohl so eine Macke von mir die ich nicht abschütteln kann.
Trotzdem bewundere ich Menschen die es können solange nicht dritte darunter leiden müssen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 23-09-2016, 10:02:40
Hallo Ditmar,

Zitat
und bewerte somit alles als Risikobehaftet was ich nicht bis zum letzten Bit belegen kann ...

nach dieser Definition, wäre aber jegliche Art von Aquaristik, wenn nicht gar jede Art von Haustierhaltung, risikobehaftet  :hmm:

... wenn man das so sieht, muss man dann abschätzen, wie weit man das Risiko, bzw. das für sich empfundene Risiko minimieren kann.

Frage ist dann, in wie weit sich dieses Minimum an Risiko noch mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Tiere decken läßt  :fish03:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 23-09-2016, 13:23:01
Hallo Armin

Zitat von: Armin
nach dieser Definition, wäre aber jegliche Art von Aquaristik, wenn nicht gar jede Art von Haustierhaltung, risikobehaftet  :hmm:
Ja genau das ist ja mein permanenter Kampf dieses Risikogefühl zu minimieren.
War mit meiner Anfänglichen Messwut nichts zu übersehen.
Aber auch mit dem Einsatz von vielleicht teilweise überzogener Technik das Umfeld immer im grünen Bereich zu halten was ich wiederum Messtechisch zu belegen versuche.

Wie gesagt eine Macke von mir.

Wie ich immer sage jeder hat solche Macken.
Bei den meisten sieht man diese Macken nicht deutlich wie bei mir. :verlegen:
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 23-09-2016, 14:03:08
Hallo Ditmar,

aber der tatsächliche (wohlfühl-)Bedarf eines Lebewesens, lässt sich doch weder messen noch in Bit oder Byte ausdrücken!

somit ist es mMn. falsch eine bestimmte Art der Aquaristik als mehr oder weniger risikoreich als eine andere einzuschätzen.

Man kann messen so viel man will und alles für im grünen Bereich halten (jetzt nicht unbedingt auf Deine Aquaristik bezogen, nur allgemein) und trotzdem kann alles in die Hose gehen.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 23-09-2016, 14:27:21
Hallo Armin

Diese Erkenntnis musste ich halt erst aktzeptieren.
Deshalb könnte ich zum Beispiel auch nie Arzt werden weil eben nicht alles vorhersehbar ist.

So muss ich mich mit meinen Möglichkeiten arrangieren.
Es soll bei unserem Hobby ja immer ein gutes Gefühl bleiben und nicht in Druck ausarten.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Armin C. am 23-09-2016, 21:02:25
Hallo Ditmar,

um wieder mal zum Thema zurück zu kommen...

und trotzdem beim Faktor Risiko zu bleiben.

Welche Risiken gibt es bei welcher Fütterung und welche Fütterung hat mehr und welche weniger Risiken  :hmm:

jeder schätzt, wie Du sagst ein Risiko anders ein ...

meine Einschätzung dazu ist, dass wenn man sich so weit wie möglich an die Natur hält, das Risiko geringer ist.

Bei RH oder RH-Mischungen ist das Risiko um einiges höher ....

Verfettung, schlechte Wasserwerte .... unnatürlich hohe O² Werte, etc.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Ditmar am 24-09-2016, 07:50:56
Hallo Armin

Kann ich nur vorbehaltlos zustimmen. :good:
Was Jahrtausende gut war kann nicht schlecht sein.

Heißt nicht das modernes Futter grundsätzlich schlecht ist.
Sondern lediglich einige unbekannte Risiken mit sich bringen die es abzuwägen gilt.
Titel: Re: Hungernde Diskus (aus Re: Stickstoffkreisläufe)
Beitrag von: Peter L. am 03-12-2016, 20:36:39
Hallo Armin,

was macht dein neues Becken ? Wenn es auch nicht hier her passt.

Hast du schon wieder Diskusfische ?

Bin ja immer an allem interessiert.   ;D