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Thema: Biofilterbecken  (Gelesen 3012 mal)

Offline Fischgogl

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Biofilterbecken
« am: 02-09-2011, 19:00:59 »
Hallo ihr Technikfreaks,

Ich hab ein überzähliges 200-Liter-Becken 100x70x30 (LxBxH), das ich gern als Biofilter nutzen möchte. Dieses Becken steht unter meinem Scheiben-Aquarium.

Meine Vorstellungen sind noch lange nicht ausgereift, deshalb bin ich für alle guten Tipps aus der großen Runde sehr dankbar.

Es soll ein 5-Kammer-Filter werden
1.   Kammer nix
2.   Kammer grober Filterschwamm (Würfel)
3.   Kammer Biobälle oder Zeolith
4.   Kammer Siporax oder Zeolith
5.   Kammer nix, außer Pumpe + Heizer

Meine Fragen dazu:  :hmm:
° Mein Scheibenbecken hat in der linken hinteren Ecke schon eine 28-iger Bohrung. Da würde ich ne Durchführung 20/25 einbauen, Rohr (mit 3-Wegehahn für alle Fälle) nach unten ins Biobecken und oben im Aqua ein Standrohr + Einlaufsieb.
Reicht das schon? Bin mir nicht sicher, da fehlt bestimmt noch irgendwas. Mein Aquarium würde doch so komplett ins Biofilterbecken auslaufen. Oder ?
° Würdet ihr kein/etwas oder viel Zeolith in den Biofilter geben? Das 460-Liter Scheibenbecken (130x60x60) ist bepflanzt.
° Kann ich die Zwischenwände anstatt in Glas auch mit 3-cm-Filtermatten ausführen? Da hätte ich gleich noch einen zusätzlichen HMF-Effekt.
° Müssen alle Kammern gleich groß sein? Ich würde die 1. und 5.  Kammer gern maximal minimieren.
° Wie hoch sollten die Zwischenwände werden? Ist 24 cm o.k.? memo: die Beckenhöhe ist 30 cm und ich möchte gern in der linken Seitenscheibe (ca. 5 cm von oben) noch einen Notauslauf (= 28-iger Bohrung, mit Anschluss in die Kanalisation) einbringen.
° aus der 5. Kammer pumpe ich mit ner Ocean Runner 1200 dann wieder (mit Schlauch und 3-Wegehahn) hoch ins Becken. Ist die Pumpe o.k. ?

Was hab ich vielleicht noch total übersehen?

Danke schon mal für euren fachmännischen Rat.

Glück auf!
Wolfgang
 

Offline Norbert Koch

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Re: Biofilterbecken
« Antwort #1 am: 02-09-2011, 19:14:30 »
Hallo Wolfgang,

und willkommen bei uns im Forum! :wink:

Zur Technik selbst kann ich Dir leider nichts mitteilen, da ich selbst (noch) kein Filterbecken habe. Für mich ist (da ich mich zugegebenermassen noch nie richtig mit dem Thema beschäftigt habe und für mein Zuchtregal verlasse ich mich da ganz auf die Sachkunde meines Händlers) das ein Buch mit sieben Siegeln. Aber ich bin mir sicher, dass es genügend Leutchen hier im Forum gibt, die Dir dazu Auskunft geben können...

Aber zur Bestückung hätte ich Anregungen / Tipps:
200 Liter für eine 460er Aquarium ist natürlich üppig und komfortabel. Daher würde eine Bestückung mit Filtermatten und Bioballs vollkommen ausreichen; Zeolith könnte Deine Wasserwerte zu arg nach unten drücken - Du würdest das Becke überfiltern...
Mit Filtermatten anstatt Glas hättest Du eigentlich schon eine sehr große Filterfläche; allerdings kann es durchaus passieren, dass sie nicht gleichmässig durchström werden, da sich das Wasser ja immer den einfachsten Weg sucht.

Ich würde daher in die erste Kammer eine Strömungspumpe (z.B. Eheim aquaball powerhead) installieren, die zweite Kammer als Schlammkammer lassen, in der sich Schlick / Detrius absetzen kann und dann eine dritte Kammer evtl. mit Bioballs und danach dann die Klarwasserkammer mit Pumpe und Heizung installieren.

Der Eheim aquaball hätte dann noch den zusätzlichen Vorteil, dass Du das Wasser mit dem Diffusor mit Sauerstoff anreichern könntest...
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Günter-W

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Re: Biofilterbecken
« Antwort #2 am: 02-09-2011, 20:05:57 »
Hallo Wolfgang

Mein Filterbecken ist so ähnlich mit den Maßen nur hallt 1 Mtr. L 30 H x65 T

Die die erste Kammer (Schmutz-Kammer re. Im Bild ) ist bei mir auch leer nur, ich habe ein Nudelsieb mit Watte bzw einem art Sack wo das zu Filternde Wasser erst vom Kot ect. Gereinigt wird. Wenn der täglich unter heißem Wasser gereinigt wird, hat der eigentliche Filter eine sehr lange Standzeit.

Die Nächsten Kammern sind dann mit Schwamm Stücke , Watte usw bestückt   und die letzten 3 Kammern Inklusieve der Klarkammer (Pumpe) habe ich mit Siporax bestückt. Kann aber bei Bedarf in der Letzten Kammer einen Torf Strumpf mit Unterbringen.

Zeolith brauche/benutze ich nicht bzw keine Erfahrung damit ich weis nicht wie es sich verhält wenn es Erschöpft ist und vom Regenerieren hallte ich nicht viel

Bei anderen Becken habe ich einen Nebenstehenden MKF ,da muss das Wasser erst durch einen HMF ,den Filter selbst habe ich seit gute 4 Jahren nicht gereinigt
LG
Günter-W
Ra

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Offline Fischgogl

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Re: Biofilterbecken
« Antwort #3 am: 02-09-2011, 21:00:23 »
Hallo Nobi,

danke für den feundlichen Empfang.
Ja, vorstellen müsste ich mich noch. Ich schreib auch mal noch paar Zeilen, erst Mal so viel: ich bin bodenständiger Sachse und habe schon 55 bewegte, aber meist schöne Jahre erlebt. Meine große Liebe zu den Königen des Amazonas ist auch schon älter, war aber ca. 15 Jahren (berufsbedingt) etwas eingeschlafen. Jetzt bin ich zum Rückfalltäter geworden. Meine heutigen Scheiben habe ich von Ossi Oswald, vor dessen züchterischen Leistung und Persönlichkeit ich mich tief verneige.

Ja, das Biofilterbecken ist womöglich etwas überdimensioniert, aber ich hab das Teil nun mal so im Fundus.

Dass man ein Becken „überfiltern“ kann, ist mir jetzt wirklich neu. Aber du bis ja der Guru hier. :up:

Danke für deine Anregung mit der Strömungspumpe, ist ja ne ganze Menge Filterfläche wenn ich das HMF-Prinzip mit implementiere. Nur sollte irgendwie der Weg durch das Substrat nicht länger als 10 cm und die Fließgeschwindigkeit nicht größer als 10 cm pro Minute sein. (Hab ich irgendwo gelesen) Wie ich so was hin bekommen soll, ist mir noch völlig unklar!

Zu meinen technischen Filterfragen hoffe ich noch sehr auf die eine oder andere Antwort. Vor allen Dingen, ob ich was übersehen habe. Nicht dass mir auf einmal mein Hobbyraum unter Wasser steht … :optimist:

@ Günter-W
danke auch dir für deine Antwort. Zu Zeolith hab ich bis jetzt viel gutes gelesen, zumindest wenn man keine Pflanzen im Becken hat. Und regenerieren kann man das Zeug angeblich auch leicht. Hier mal ein Link, der mich beeindruckt hat (dort ab Seite 5)
http://www.aquariummagazin.de/files/OAM-November2010.pdf

Glück auf!
Wolfgang
 

Offline Norbert Koch

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Re: Biofilterbecken
« Antwort #4 am: 02-09-2011, 21:14:36 »
Hallo Wolfgang,

ich bin kein Guru! Schon gar nicht beim Thema Filterbecken - wie gesagt: Absolutes Neuland für mich...

Ich bin ein ganz normaler Aquarianer mit manchmal eigenen Ansichten. :zwinker:

Überfiltern ist so zu verstehen: Wenn ein Filter zu viel Filterfläche und Leistung bietet, werden dem Wasser oftmals auch Mineralien entzogen - gerade im Zusammenspiel mit Zeolith gibt es immer wieder Berichte über biogene Entkalkung.

Dauerhaft werden sich aber nicht so viele Filterbakterien ansiedeln, als von der Fläche her möglich wäre; sie richten sich da nach der zur Verfügung stehenden Nahrung - den organischen Abbauprodukten eben.

Ich denke, eine durchdachte Anordnung und sinnvolle Kombination ist hier mehr...
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

Norbert (Freunde nennen mich Nobby)
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Offline Fischgogl

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Re: Biofilterbecken
« Antwort #5 am: 02-09-2011, 22:23:43 »
ja Nobi,

... und wo du Recht hast, hast du eben Recht !   :blub:

Glück auf!
Wolfgang
 

Offline microsash

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Re: Biofilterbecken
« Antwort #6 am: 02-09-2011, 22:25:18 »
Hallo,

Biofilterung ist eigentlich "einfach"....so muß der Filter so bestückt werden, das der Nitrat (Nitrit sowiso)- wert so weit reduziert wird, das er im Wasserwechselrhytmus keine zu hohen Werte erreicht.
Somit gibt es einige Möglichkeiten:

Becken ohne Pflanzen: Filter kann maximal bestückt werden, da kein bis kaum Nitrat/Phosphat abbau im Becken stattfindet ( Diskusbecken alte Schule)
Becken mit wenig Pflanzen: Filter so abstimmen das nicht zugedüngt werden muss , da die Pflanzen das Nitrat/phospaht verbrauchen
Becken mit viel Pflanzen: Biofilter ist eigentlich unnötig, da die Pflanzen so viel verbrauchen, das zugedüngt werden müssen ( neue Schule, wie z.b. olli, meins und Holgers becken)

Gruß

Sash
 

Offline Ditmar

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Re: Biofilterbecken
« Antwort #7 am: 03-09-2011, 06:25:47 »
Hallo Wolfgang  :wink:

Auch von mir erst einmal ein herzliches willkommen.

Sash hat eigentlich die Kernfrage gestellt.
Zuerst muss geklärt werden was für eine Art Becken du später pflegen willst.

Da ich ein sogenannter Purist bin und Pflanzen nur bei anderen bewunderere hat mein 200Liter Biofilter die gesamte Last zu tragen.
Der ist mittlerweile so stark ist das er die paar Schwimmpflanzen ( Froschbiss ) die drin sind auf ein Minimum reduziert hat indem er ihnen sehr erfolgreich die Nährstoffe entzieht.
Selbst Algen hatten bisher keinen Zugang zum Becken.

Auch ich bin ein Fan von Zeolith nutze es allerdings nur sporadisch zur Schnellreinigung.
Nichts anderes macht das ach so gute Easy Life.
Torf bzw. Huminstoffe vertragen sich meiner Meinung nicht mit Zeolith.
Also geht nur eins von beiden.
Wenn dann bringe ich nur in einem Filtersäckchen ( 500ml ) Zeolith, Torf oder Erlenzapfen ein.
Regenerieren tu ich es nicht. :verlegen:
Gruß Ditmar
Becken 200x80/70x60, Back to Nature Amazonas,
Orinoco Altum, L134, L46, Dornaugen, Sterbai, Golden Nugget, Sturisoma, RHG's